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Jessica (Arbeitstitel)/ Auszug (120 Wörter)


 
 
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Teribur
Gänsefüßchen
T


Beiträge: 40



T
Beitrag03.11.2014 02:11
Jessica (Arbeitstitel)/ Auszug (120 Wörter)
von Teribur
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey Leute, hab den Text diesmal kürzer gehalten wink möchte eigentlich nur wissen, ob der Anfang ansprechend wirkt und was ich an der stilistik verbessern könnte.
LG Teribur

Jessica spürte die kalte Klinge an ihrem Hals. Sie versuchte sich weiter an die Hauswand zu drücken, doch das Messer folgte jeder Bewegung gnadenlos. Schon bei dem kleinsten Fluchtversuch würde ihr Mr. Doug die Kehle aufschlitzen.
Der kleine, glatzköpfige Mann in dem schmuddeligen, weißen Anzug, war in ganz Greyhem, wenn nicht sogar in ganz England für sein brutales Vorgehen bekannt. Er hasste es, wenn man ihn um sein Geld betrog oder sich über seine Größe lustig machte.
Beides hatte sie getan.
„Du dachtest du könntest mir entwischen, hm?“,sagte Mr. Doug und bleckte die Zähne, „Dachtest du wärst cleverer als ich, hm?“
Jessica biss sich sicherheitshalber auf die Zunge. Im Augenblick war nicht der richtige Zeitpunkt, um eine ehrliche Antwort abzugeben.

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inmutanka
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 322



Beitrag03.11.2014 09:59
Re: Jessica (Arbeitstitel)/ Auszug (120 Wörter)
von inmutanka
Antworten mit Zitat

Hallo Teribur,

Zitat:
möchte eigentlich nur wissen, ob der Anfang ansprechend wirkt


was meinst du mit *ansprechend*? Also abstoßend, ekelig ist er nicht. Aber spannend, mich hineinziehen, zum Weiterlesen verführen tut er auch nicht (zumind. mich nicht).

Du willst mit Action anfangen - was ich grundsätzlich gut finde. Aber für Action gehört für mich außer eine gefährliche Situation (hier ein Messer am Hals) auch die Angst/Gefühle der bedrohten Person dazu oder zumind. die Gefühle (z. B. Haß, Rache oder auch einfach Lust am Quälen oder ähnliches) des Angreifers dazu.

Das fehlt mir.

Zitat:
und was ich an der stilistik verbessern könnte.


folgt wink

Zitat:
Jessica spürte die kalte Klinge an ihrem Hals.


mir ist schleierhaft, warum die Opfer immer eine *kalte* Klinge spüren. Dazu noch an einer so sensiblen Stelle wie die Kehle/Hals (gehört bei den meisten Frauen immerhin zu einer erogenen Zone). Wenn das Messer stumpf ist, dann würde ich vllt. die Kälte spüren. Ich gehe aber mal davon aus, dass es (rasiermesser)scharf ist und er es nicht nur lose/locker dranhält, sondern durchaus einen gewissen Druck ausübt, um einzuschüchtern. Also wird sie wohl eher die Schärfe der Schneide spüren, vllt. ritzt er/das Messer auch die Haut auf und sie spürt neben Schmerz auch Blut runterlaufen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sie Schlucken muss, sich die Halsmuskeln verkrampfen, weil sie auf Teufel komm raus keine Bewegung machen will usw.

Zitat:
Sie versuchte, sich weiter an die Hauswand zu drücken. Doch das Messer folgte jeder Bewegung gnadenlos.


Bei diesem (inkl. dem 1.) Satz kommt das Bild wie aus einem HP Roman auf: ein Messer freischwebend, das sich an ihren Hals drückt. Dazu kommt, dass das Messer eine leblose Sache ist und Sachen weder Gnade gewähren noch *gnadenlos* sein können.

Zitat:
Schon bei dem kleinsten Fluchtversuch würde ihr Mr. Doug die Kehle aufschlitzen.


Jetzt erfahre ich (zu spät!), dass jemand das Messer in der Hand hält und zu allem bereit zu sein scheint. Aber: Du hast mir bisher nichts gezeigt - weder ihr Angst/Panik, die sie zu diesem Schluss kommen lässt noch etwas vom Angreifer - das mich überzeugt, dass er es ernst meint.

Ich lese häufiger *kleinster Fluchtversuch* in Romanen/Geschichten. Aber ich kann mir nie etwas darunter vorstellen, was damit gemeint ist. Zählen schon Gedanken, was sie eventl. probieren könnte, dazu? Ein Fingerzucken? Was ist für die Frau ein *kleinster Fluchtversuch*? Was könnte der Angreifer unter einem *kleinsten Fluchtversuch* verstehen/interpretieren? Wenn der Angreifer z. B. ängstlich/nervös ist, könnte er schon eine unbewusste/Reflex-Bewegung als *kleinsten Fluchtversuch* verstehen.

*Kehle aufschlitzen* - da ich den Anfang schon gelesen habe, weiß ich, dass Mr. Doug kleiner ist als sein Opfer und wenn sie sich an die Hauswand drückt, kann er nicht hinter ihr stehen.  Aber ich habe kein Bild, wie groß der Größenunterschied ist. Es entsteht ein ganz anderes Bild, wenn Jessica z. B. 178 cm und Mr. Doug 98 cm groß ist, als wenn Mr. Doug z. B. 165 cm groß ist. Im ersteren Falle könnte er ihr vermutl. nur die Messerspitze an die Kehle drücken im letzteren die Schneide.

Auf jeden Fall müsste er aber sehr nahe/eng vor seinem Opfer stehen. Vorteile für Jessica (wenn sie nicht gerade der superängstliche Typ ist). Der Tritt in den Unterleib (besonders, wenn es sich um einen laufenden Meter handelt) wäre wohl in dem Falle bei den meisten Frauen der 1. Reflex.

Die nächste Frage ist: Wenn Jessica ihn kennt und um seine Gefährlichkeit weiß, wieso lässt sie ihn überhaupt so nahe an sich herankommen? Etwas anderes wäre es, wenn er sie von hinten angegriffen hätte.

Zitat:
Der kleine, glatzköpfige Mann in dem schmuddeligen, weißen Anzug, war in ganz Greyhem, wenn nicht sogar in ganz England für sein brutales Vorgehen bekannt.


Siehe die Ausführungen oben.

*klein* sagt nichts über seine Größe/das Größenverhältnis gegenüber Jessica aus. Für mich sind sogar schon gleichgroße Männer klein Laughing Es kann sich also um einen Größenunterschied von 1 cm oder bspw. um 1 m handeln. Ein sehr kleiner Mann (Lilliputaner) wird wohl auch kaum das Messer an ihre Kehle ansetzen (würde ich zumind. nicht tun), sondern es wohl eher in den Bauch (Höhe Magen/Leber/Milz) ansetzen. Das würde mich als Opfer in dem Falle mehr ängstigen als die Messerspitze am Hals.

*schmuddelig* sagt für mich auch nichts aus. Das kann sowohl einen verkrumpelten Anzug mit ausgerissenen Säumen sein als auch ein dreckiger/fleckiger Anzug.

*sogar* - würde ich streichen.

*brutales Vorgehen* - ist Papierdeutsch. Auch das sagt nichts aus. Wenn ein Räuber einem Rentner 3 x mit der Faust ins Gesicht schlägt, um nur an die Brieftasche zu kommen, wird das vor Gericht ebenso als *brutales Vorgehen* bezeichnet, wie wenn ein Sadist sein Opfer lebend ausweidet.  Trotzdem besteht ein riesiger Unterschied zw. beiden Vorgehensweisen. Hier würde ich konkret werden.

Zitat:
Er hasste es, wenn man ihn um sein Geld betrog oder sich über seine Größe lustig machte.
Beides hatte sie getan.


Sie weiß also, warum er hinter ihr her ist und weiß, dass er *brutal vorgeht* - und trotzdem lässt sie ihn von vorne (also dass sie ihn sieht) so nahe an sich herankommen, dass er sie mit dem Messer bedrohen kann? Wenn ich mir ggü. einer solchen Unterwelt-Größe so etwas zu schulden hätte kommen lassen, würde ich beim Anblick von Personen, die ihm auch nur ansatzweise ähneln, sofort Reißaus nehmen.  

Zitat:
„Du dachtest, du könntest mir entwischen, hm?“,sagte Mr. Doug und bleckte die Zähne, „Dachtest, du wärst cleverer als ich, hm?“


die *gebleckten Zähne* - du weißt, dass es nur bedeutet, dass die Zähne gezeigt werden. Das passiert auch bei einem freundschaftlichen, breiten Grinsen. Da Menschen (und manche Hunde) grinsen können, ist das (für mich!) nicht unbedingt ein Zeichen von Gefahr/Aggression. Würde ich dagegen einem Bär/Puma/Wolf ggü. stehen, der die Zähne bleckt/zeigt, würde ich mir wohl in die Hosen machen.

Zitat:
Jessica biss sich sicherheitshalber auf die Zunge. Im Augenblick war nicht der richtige Zeitpunkt, um eine ehrliche Antwort abzugeben.


Jessica biss sich sicherheitshalber auf die Zunge. - Autsch, auf so ein empfindliches Organ wie die Zunge beiße ich mir nur unbeabsichtigt Rolling Eyes

Im Augenblick war nicht der richtige Zeitpunkt, um eine ehrliche Antwort abzugeben. - Augenblick/Zeitpunkt - wäre in dem Fall für mich gedoppelt.
Warum *Zeitpunkt*? Zeit genügt.
Warum *Antwort abzugeben* - Antwort genügt.

Bsp.
Das war nicht die richtige Zeit für eine ehrliche Antwort.

Wobei die Zeit für Jessica wohl keine Rolle spielt. Eher ist sie nicht in der richtigen Lage/Position für eine ehrliche Antwort.

So, das sind meine 2 Cent, pick dir heraus, was dir richtig erscheint.

LG
Inmutanka


_________________
Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben; Sie haben meine Phantasie beflügelt. ... Vor allem aber danke ich all jenen, die mich lieben, so wie ich bin; Sie geben mir die Kraft zum Leben! Danke. (Paul Coelho)
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Teribur
Gänsefüßchen
T


Beiträge: 40



T
Beitrag04.11.2014 15:16

von Teribur
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey inmutanka,
vielen Dank für deine Antwort smile sitze gerade am Text und überarbeite ihn. Deine Anmerkungen haben mir sehr geholfen.
LG
Teribur
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Katharina Stein
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 35
Beiträge: 12
Wohnort: Wiesbaden


Beitrag14.04.2015 22:27

von Katharina Stein
Antworten mit Zitat

Hallo Teribur,

ich weiß der Text ist schon einige Monate im Netz, doch ich bin trotzdem an ihm hängengeblieben und habe noch eine kleine Anmerkung, die ich selbst auch schon des öfteren bekommen habe.
Meide die Wörter machen und tun.
Zu deiner Frage. Wenn der Text nicht so einfach geschrieben wäre würde er mich ansprechen.
Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen, dass ich persönlich es realistischer fände wenn er hinter ihr steht und sie mit der Klinge bedroht, da er das Messer sehr unbequem halten müsste, wenn er kleiner ist.

Beispiele was ich mit machen/tun und einfacher Sprache meine:

Zitat:
Er hasste es, wenn man ihn um sein Geld betrog oder sich über seine Größe lustig machte.


Nur ein Vorschlag:
Er hasste es, wenn man ihn um sein Geld betrog oder sich über seine Größe amüsierte.

Das könnte man auch mit weniger Worten wirkungsvoller sagen, da es viele Leser gibt, die ein "nicht" überlesen:

Zitat:
Im Augenblick war nicht der richtige Zeitpunkt...


Vorschlag:
Im Augenblick war es der falsche Zeitpunkt...

Das mit der Zunge wurde ja bereits angesprochen. Vielleicht wäre es geschickter zu schreiben:
Sie biss die Zähne aufeinander...
oder: Sie presste die Lippen fest zusammen...

Alles in allem kann man die Szene richtig ausgebaut sicherlich zu einem spannenden Anfang umgestalten, der einige Leser in das geschehen zieht. Mich würde auch noch interessieren ob es vielleicht kalt ist und man den Atem kondensieren sieht, ob es Abend ist oder strahlender Sonnenschein und sie eine/keine Chance hat Aufsehen zu erregen.

Meine Kritik ist keinesfalls böse gemeint, doch bei meinen ersten Schreibversuchen habe ich genau diese Fehler gemacht (mache sie teilweise immer noch und ärger mich beim Korrekturlesen), weshalb ich dies hier schreibe, da es mich an meine Anfänge erinnert.

Liebe Grüße
Katharina


_________________
Für Fehler und Schrift haftet der Stift.
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