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Literättin
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Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
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Beitrag16.03.2015 11:01
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von Literättin
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Schule:
Aus dem Projektor zittern sich schwelende
Leichen zu Bergen auf die Leinwand
und zumindest wollen wir „Nie wieder!“
(schuldig dastehen) in Nahost rollen Panzer
wie immer – Küsse tauschen -
und irgendetwas war in Englisch über einen
Bloody Sunday, London, Derry. Oder so.
Ahnungslos im Overkill
Projektwoche (wenigstens) Hiroshima und whishfull thinking
Mahnwache, friedensbewegt: Nachts vor dem Dom,
Begegnungen mit streunenden
Kindern und prügelnden Skins.
Und einmal Böll hören, (der seine Augen an den Scharten seiner Stadt
müde gesehen, bald gehen wird),
im Bonner Hofgarten.

Studium:
Doch keine Raketen am Himmel.
In der Ukraine schießt
ein Atompilz in die Luft. Friedlich
verdirbt er uns den Boden unter unseren Füßen,
Vielleicht dreht auch einer durch,
und landet auf der Krankenstation. Aber mehr nicht.
Und der Blaue Engel hält Wache und gestohlen
wird nur ein Fahrrad aus dem Altbauflur.
Freiheit, ein Volk und die Mauer, die den Markt noch trennt.
Ton Steine Scherben und Schwerter zu Pflugscharen.
Und Bomben in Nahost.
„Nie wieder!“ - (schuldig dastehen).

Beruf:
Sich endlich den 486er gönnen und sowieso
sich was gönnen – das Auto, das Kind
und Boris Becker fragt sich, ob er drin ist
 - alles unendlich und alles ist gut -
in der Eigentumswohnung in der andere wohnten.
Vorher.
Die stehen jetzt da und schauen auf zu den Fenstern.
Zu viel zu tun: für zwei, für drei, die nicht drin
sind und sowieso
draußen bleiben sollten.
Wo sie herkommen. Oder hingehören.
Heimat ist doch besser als alles andere und bin ich gut genug?
Am Nachmittag fallen im fernsehen die Türme
und morgen wieder arbeiten gehen.
Der Krieg geht los und endet nirgendwo.
„Nie wieder!“ - hier.
„Nie wieder!“ - wir.
Frei. Von Schuld. Und Spielzeug in den Händen.


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Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
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Beitrag24.03.2015 09:31

von Literättin
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Ich habe inzwischen ein wenig daran herumgefeilt:



Schule:
Der Projektor schnarrt. Schwelende Leichen
türmen sich flackernd zu Bergen auf der Leinwand
„Nie wieder!“ (schuldig dastehen) in Nahost rollen Panzer
wie immer – Küsse tauschen -
in Englisch irgendetwas über einen
Bloody Sunday, London, Derry. Oder so.
Ahnungslos im Overkill
Projektwoche (wenigstens) Hiroshima und wishfull thinking
Mahnwache, nachts vor dem Dom
Begegnungen mit streunenden
Kindern und prügelnden Skins.
Und einmal Böll hören, (der seine Augen an den Scharten seiner Stadt
müde gesehen, bald gehen wird),
friedensbewegt im Bonner Hofgarten.

Studium:
Doch keine Raketen am Himmel.
In der Ukraine steigt
eine Strahlenwolke in die Luft. Still
verdirbt sie uns den Boden unter unseren Füßen,
Vielleicht dreht einer durch, und landet
auf der Krankenstation. Aber mehr nicht.
Und der Blaue Engel hält Wache und gestohlen
wird nur ein Fahrrad aus dem Altbauflur.
Freiheit, ein Volk und die Mauer, die den Markt noch trennt.
Ton Steine Scherben und Schwerter zu Pflugscharen.
Und Bomben in Nahost.
Weiße Laken
in unseren Fenstern.
„Nie wieder!“ - (schuldig dastehen).

Beruf:
Sich endlich den 486er gönnen und sowieso
sich was gönnen – das Auto, das Kind
und Boris Becker fragt sich, ob er drin ist
 - alles unendlich - und alles ist gut
in der Eigentumswohnung in der andere wohnten.
Vorher. Die stehen jetzt da und
schauen auf zu den Fenstern.
Zu viel zu tun: für zwei, für drei,
die nicht drin sind und sowieso
draußen bleiben sollten.
Wo sie herkommen. Oder hingehören.
Heimat ist doch besser als alles andere und: bin ich gut genug?
Am Nachmittag fallen im fernsehen die Türme
und morgen wieder arbeiten gehen.
Der Krieg geht los und endet nirgendwo.
Bilder flackern längst nicht mehr.
„Nie wieder!“ - hier.
„Nie wieder“ - wir.
Frei. Von Schuld. Und Spielzeug in den Händen.
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Babella
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Alter: 61
Beiträge: 889

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag24.03.2015 14:43

von Babella
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Da bin ich jetzt wirklich hängengeblieben dran. Beschreibt eine Befindlichkeit, die ich gut nachvollziehen kann. Die fallenden Türme im Fernseher und dann geht man wieder arbeiten. Man müsste irgendwie woanders sein und kommt nicht von der Stelle. Böll: Lange her.

Mehr fällt mir im Moment dazu gar nicht ein, ich komme später noch mal wieder.
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lilli.vostry
Wortschmiedin


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Beitrag24.03.2015 14:51
aw:Qualifiziert
von lilli.vostry
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Hallo Literättin,

ich hab Dein Gedicht zweimal gelesen, erste und zweite  Fassung. Mir gefällt die erste besser, da Einstieg flüssiger. Bei Version 2 gerät man gleich ins Stocken, statt hineingezogen zu werden in den Text. Ist auch nicht leicht bis zum Ende durchzuhalten. Der Titel schreckt eher ab, nach dem Lesen wirkt er, könnte aber m.E. noch packend-pointierter sein.

Mein Eindruck nach dem ersten Lesen: Starkes Gedicht, starker Tobak.
Viel Inhalt hineingepackt, vielleicht zu viel, der verdaut werden will (gut die VersStruktur, was lernt der Mensch in der Schule fürs Leben und wann ist er qualifiziert??!).
An manchen Stellen etwas zu dick aufgetragen wie im V1 und der Zeigefinget scheint mir ingesamt zu sehr durch beim Thema Schuld - von sich weg schieben, nichts mit der deutschen Geschichte mehr zu tun haben wollen, den Krieg weit weg und das Elend...

Auf jeden Fall ein Text, der unter dei Haut geht und zum Nachdenken anregt.

Viele Grüße,
Lilli


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Literättin
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Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
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Beitrag24.03.2015 16:01

von Literättin
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smile Kommentare! Freut mich! Danke euch zweien schon mal. smile

Und schön, dass etwas rüberkommt. Auch wenn es noch etliche Stellen hat, mit denen ich selbst nicht zufrieden und dankbar für eure Hilfe bin.

@ Babella

Freut mich, dass du da für dich was drin finden kannst! Und ja: Böll ist lange her.

@lilli.vostry
Mit den ersten Zeilen in der ersten Version haderte ich, weil sie mir mit dem Zittern darin nicht ganz das wiedergaben, was sie sollten. Das Zittern wirkte bei manchem Lesen ab irgendwann für mich selbst geradezu "veralbernd".

Ich weiß auch noch nicht, ob der Anfang der zweiten Version so stehen bleibt. Stockt es sehr? Und wenn ja: haut es dich völlig raus,  stockt es zu sehr?

Zum Zeigefinger: an welcher Stelle liest du den? Und in welche Richtung? Das wäre mir wichtig zu erfahren und würde mich freuen, wenn Du das -sofern möglich - konkretisierten könntest.
Das Zeigefinger-Thema ist zwar (auch) Gegenstand, aber über diesem soll eher ein Fragezeichen schweben. Und es wäre schade, wenn das missverständlich rüberkommt.

Und hast Du vielleicht einen Tipp / Hinweis / Vorschlag in Sachen dick auftragen? Denn das soll es nicht, das Gedicht, im Gegenteil. Es sollte eigentlich eher leise, sich fragend, und rückblickend vor sich hin denken, von heute aus.


LG, Literättin
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lilli.vostry
Wortschmiedin


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Beitrag24.03.2015 22:55
aw:Qualifiziert
von lilli.vostry
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Hallo Literättin,

nun noch mal konkreter zu Deinem Text.
Zum Einstieg Version 1: das "Zittern" find ich auch nicht gut. Würde es wie folgt ändern: "Aus dem Projektor steigen/oder verirren sich schwelende Leichen bergeweise auf die Leinwand..."

Die Zeile "und zumindest wollen wir" würde ich komplett streichen, das ist so eine Zeigefinger-Stelle m.E. "Nie wieder!" finde ich hier ausreichend.

Im V2 gefällt mir die zweite Version auch besser: statt Atompilz (unzutreffend und zu dick aufgetragen!) ist Strahlenwolke ausreichend und die Zeile danach auch treffender.

Es stehen auch zu viele Füllworte und Erklärungen im Text (wie das "zumindest wollen wir") f0r meinen Geschmack.
Auch hier: "Vielleicht dreht (auch) einer durch, - Komma ist überflüssig - und landet auf der Krankenstation." - warum nicht einfach im Krankenhaus?

Zu dick aufgetragen wirkt auf mich z.B. die Zeile in Version 2:  "Weiße Laken in unseren Fenstern."
Zu direkt und plakativ auch die Schlusszeile: "Frei.Von Schuld.Und Spielzeug in den Händen." Der Zusammenhang der letzten Zeile zu den vorigen wird mir auch nicht ganz klar.

Auch die Zeile mit der Heimat und dem bin ich gut genug, einmal mit : leuchtet mir in der Form nicht ein.

Der Anfang von Version 2 stockt m.E. sehr, unterbricht den Lesefluss, daher bevorzuge ich Version 1.

Ich hoffe, ich konnte Dir deutlich genug die aus meiner Sicht noch hakenden bzw. mir zu direkten Stellen aufzeigen.
Es ist freilich nur mein persönliches Empfinden.

Leise vor sich hin denkend wirkt der Text jedenfalls (noch) nicht auf mich.

Viele Grüße,
Lilli


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lilli.vostry
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Beitrag24.03.2015 22:57
aw:
von lilli.vostry
Antworten mit Zitat

... noch etwas: Der Zeilenfall gefällt mir in Version 2, im Berufs-Teil besser als in der ersten Fassung.

VG,
Lilli


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firstoffertio
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Beitrag25.03.2015 01:12

von firstoffertio
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Ich finde das Prinzip gut, Geschichtliche Ereignisse und sozusagen einen Lebenslauf parallel laufen zu lassen.

Das Zittern auf dem Projektor gefiel mir gerade gut. Kann mich noch gut an die zittrigen Bilder  erinnern, als Filme noch von so Spulen auf Leinwände projektiert wurden. Dass man damals auch schon von Nahost redete, habe ich vergessen. Die Schule zieht sich ja von Grundschule bis Schulabschluss hin, einige Zeit also.

Was ist ein 486er? Das muss ich vergessen haben.
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Literättin
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Beitrag25.03.2015 07:58
Re: aw:Qualifiziert
von Literättin
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lilli.vostry hat Folgendes geschrieben:
Hallo Literättin,

nun noch mal konkreter zu Deinem Text.
Zum Einstieg Version 1: das "Zittern" find ich auch nicht gut. Würde es wie folgt ändern: "Aus dem Projektor steigen/oder verirren sich schwelende Leichen bergeweise auf die Leinwand..."


Hallo Lilli,
Okay, da werde ich noch einmal drangehen - und vielleicht gelingt es mir, das Stocken rauszubringen und trotzdem das zittrige Flackerbild zu erhalten.


Die Zeile "und zumindest wollen wir" würde ich komplett streichen, das ist so eine Zeigefinger-Stelle m.E. "Nie wieder!" finde ich hier ausreichend.

Die ist zum Glück schon raus - die war mir dann selbst irgendwann zu viel!

Im V2 gefällt mir die zweite Version auch besser: statt Atompilz (unzutreffend und zu dick aufgetragen!) ist Strahlenwolke ausreichend und die Zeile danach auch treffender.

Freut mich.


Es stehen auch zu viele Füllworte und Erklärungen im Text (wie das "zumindest wollen wir") f0r meinen Geschmack.
Auch hier: "Vielleicht dreht (auch) einer durch, - Komma ist überflüssig - und landet auf der Krankenstation." - warum nicht einfach im Krankenhaus?

Hm, Krankenhaus trifft es halt nicht ganz, das ist zu eindeutig die Abteilung körperlich krank, auf der anderen Seite war mir Psychiatrie zu direkt. Hier sollte einer wirr herumirren und irgendwo "auf Station" landen.
Zu dick aufgetragen wirkt auf mich z.B. die Zeile in Version 2:  "Weiße Laken in unseren Fenstern."

Da habe ich dann ein Problem, weil die wollte ich drin haben, um das Nahost-Thema, das sich ja ganz durchzieht, ein wenig unterscheidbar zu machen. Hier ist es der Golfkrieg, wo in Köln damals tatsächlich weiße Laken rausgehängt wurden, teilweise mit der Aufschrift "Kein Blut für Öl"Zu direkt und plakativ auch die Schlusszeile: "Frei.Von Schuld.Und Spielzeug in den Händen." Der Zusammenhang der letzten Zeile zu den vorigen wird mir auch nicht ganz klar.

Muss ich drüber nachdenken.

Auch die Zeile mit der Heimat und dem bin ich gut genug, einmal mit : leuchtet mir in der Form nicht ein.

Muss ich auch drüber nachdenken.

Der Anfang von Version 2 stockt m.E. sehr, unterbricht den Lesefluss, daher bevorzuge ich Version 1.

Ich hoffe, ich konnte Dir deutlich genug die aus meiner Sicht noch hakenden bzw. mir zu direkten Stellen aufzeigen.
Es ist freilich nur mein persönliches Empfinden.

Ja konntest Du. Danke dir für die Hinweise, damit kann ich gut was anfangen.


Leise vor sich hin denkend wirkt der Text jedenfalls (noch) nicht auf mich.

Dann muss ich zusehen, dass ichs ruhiger hinkriege wink.

Viele Grüße,
Lilli

Dank und LG, Literättin

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Beitrag25.03.2015 08:19

von Literättin
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Hallo firstoffertio,

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Ich finde das Prinzip gut, Geschichtliche Ereignisse und sozusagen einen Lebenslauf parallel laufen zu lassen.

Oh das freut mich, auch wenn ich mit dem sperrigen Titel nicht glücklich bin, ich brüte schon die ganze Nacht, wie ich den ändern kann und trotzdem den Rahmen "Qualifizierter Lebenslauf" (den LI ja im Prinzip, vor sich hin sinnend, "verweigert"), erhalten kann.
Das Zittern auf dem Projektor gefiel mir gerade gut. Kann mich noch gut an die zittrigen Bilder  erinnern, als Filme noch von so Spulen auf Leinwände projektiert wurden.

Ja, genau das soll rüberkommen. Waren gespenstische Bilder damals. Gerade und vor allem diese. Muss nur noch hinkriegen, dass es werder "albern", noch stockend ankommt beim Leser.

 Dass man damals auch schon von Nahost redete, habe ich vergessen. Die Schule zieht sich ja von Grundschule bis Schulabschluss hin, einige Zeit also.

Ich habe das nie ganz vergessen können, weil es irgendwie immer Thema war ("wabernd" im Hintergrund und tatsächlich auch konkret in der Schule) - mir ist nur irgendwann aufgefallen, dass früher immer von "im Nahen Osten", oder  "Nahost" geredet wurde, während heute die Länder und Regionen konkreter benannt werden, ich aber diesen Begriff nie wirklich losgeworden bin. Und Friedenszeiten oder Kampfpausen gab es nie wirklich dort.

Was ist ein 486er? Das muss ich vergessen haben.

wink der 486er war damals das gefühlte Nonplusultra der Computer. Die fingen soweit ich mich erinnere bei dem 286er an, dann der 386er , der 486er und dann der erste Pentium. Danach kam ja so ungefähr jedes Jahr eine neue Baureihe wink


Dank auch dir fürs reinlesen und deinen Kommentar!

LG, Literättin
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Literättin
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Beitrag25.03.2015 11:18

von Literättin
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Schule:

Die Bilder zittern auf der Leinwand
türmen sich schwelende Leichen.
„Nie wieder!“ (schuldig dastehen) in Nahost rollen Panzer
wie immer – Küsse tauschen -
in Englisch geht’s um Bloody Sunday,
London, Derry. Oder so.

Ahnungslos im Overkill
Projektwoche (wenigstens) Hiroshima und wishfull thinking.
Mahnwache, nachts vor dem Dom
Begegnungen mit streunenden
Kindern und prügelnden Skins.
Und einmal Böll hören, (der seine Augen an den Scharten seiner Stadt
müde gesehen, bald gehen wird), friedensbewegt
im Bonner Hofgarten.

Studium:

Doch keine Raketen am Himmel.
In der Ukraine steigt
eine Strahlenwolke in die Luft. Still
verdirbt sie uns den Boden unter unseren Füßen.
Vielleicht dreht einer durch und landet
auf der Krankenstation. Aber mehr nicht.

Der Blaue Engel hält Wache. Jemand stiehlt
ein neues Fahrrad aus dem Altbauflur.
Freiheit, ein Volk und die Mauer.
Ton Steine Scherben dazu
ein Gespräch beim Erdbeerkuchen.
Bombenregen in Nahost und weiße Laken in den Fenstern - hier.
„Nie wieder!“ - (schuldig dastehen).

Beruf:

Sich endlich den 486er gönnen und sowieso
sich was gönnen – das Auto, das Kind
und Boris Becker fragt sich, ob er drin ist.
 - Alles unendlich - und alles ist gut,
in der Eigentumswohnung, in der andere wohnten.
Vorher. Die stehen jetzt da und
schauen auf zu den Fenstern.

Zu viel zu tun: für zwei, für drei,
die nicht drin sind und sowieso
draußen bleiben sollten.
Wo sie herkommen. Oder hingehören.
Zuhause sein ist besser, doch: bin ich gut genug?

Am Nachmittag fallen die Türme
und morgen wieder arbeiten gehen.
Der Krieg geht los und endet nirgendwo.
„Nie wieder!“ - hier.
„Nie wieder“ - wir.
Da stehen und die Bilder flackern
nicht in meinen Händen.
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Eredor
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Traumtagebuch
Beitrag26.03.2015 09:49

von Eredor
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Das ist jetzt Jammern auf höchstem Niveau:

Die inhaltliche Ebene des Lebenslaufes ist mir noch nicht stark genug ausgeformt. Ich habe mich beim ersten Lesen gefragt, warum es diese Überschriften "Schule, Studium, Beruf" gibt.
Beim zweiten Lesen hab ich dann kapiert worum es ging, dachte aber:
Das Lyrische Ich, das hier spricht, ist schon als Schüler erwachsen; also sprachlich gesehen. Was diesen Text von einem starken Text unterscheidet, ist eine sprachliche und / oder formale Änderung von Abschnitt zu Abschnitt.

Ein aktuelles Beispiel vom Literarischen März, an dem ein Kindheitszyklus vorgelesen wurde: die Form der Gedichte war ein schwangeres "D", also Zeilenlängen, die sich zur Mitte hin intensivieren und oben sowie unten abflachen. Die Sprache in den Gedichten war sehr unreflektiert: es wurde fast nur mit Eindrücken gearbeitet, es wurde von der Autorin keine reflektion aus dem "jetzt" zugelassen. Am Ende der gedichtreihe wurde das LI erwachsen, das "D" flachte ab und wurde zu einer klassischen freien Gedichtform mit mehr oder weniger gleich langen Zeilen.

Das ist mein einziger Kritikpunkt an dem Text, den ich in seiner Gesamtheit gut finde, und den ich gern lese. Nur der Prozess des Erwachsenwerdens, der wird hier meiner Meinung nach nur angeschnitten - und da kann man viel mehr rausholen, mit vermutlich nur kleinen Umstellungen.

Mein Lieblingsbild ist übrigens das Zittern / Flackern der Bilder. Das ist ziemlich genial.

LG Dennis


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- Lütfiye Güzel
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lilli.vostry
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Beitrag26.03.2015 13:39
aw:
von lilli.vostry
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Hallo Literättin,

mir gefällt die jetzige Textfassung auch bei weitem besser als die anderen, auch mit dem "zttern" kann ioh mich in der Form jetzt anfreunden, da es den grausigen Charakter verstärkt (ich kenne diese Diaprojektoren auch noch aus der Schulzeit).

Ich würde nur in Stropße 2 die Worte "Aber mehr nicht" weglassen, da zu erklärend.

Die Schlusszeile gefällt mir jetzt auch besser.
Das hier ein reifes LI mit seinen Erfahrungen auf sein Leben zurückblickt, finde ich gut und authentisch. Im Nachhinein einen Teenager zu markieren mit allen unreflektierten Eigenschaften, wäre ein anderes Gedicht, und fände ich unglaubwürdig. Da man sich dann krampfig verstellt (ähnlich wie die auf jung getrimmten Alten...).
Ich sehe es als einen Text in und aus einer bestimmten Lebensphase heraus und da stehen ja auch Brüche und Fragen, Ungeklärtes in und zwiwchen den Zeilen... Jednefalls kein glatt verlaufenes Leben oder das sich in Zufriedenheit einrichtet - sondern ganz im Gegenteil.
Vielleicht ist das auch eine Generationsfrage beim Lesen. Wenn jüngere draufschauen, lesen sie es mit einem ganz anderen Hintergrund, wenn sie  diese Erfahrungen etwa mit den zitternden grausigen Bildern auf dem Diaprojektor gar nicht gemacht haben. (In einem Radiobeitrag hörte ich unlängst, dass sie in einer ehem. KZGedenkstäte jetzt Echtpräparate entfernt haben, weil sie den Anblick jungen Leuten nicht zumuten wollen...) Wohin soll das führen, wenn dann echte Geschichte und ihre teils schlimmen Folgen bald nicht mehr authentisch anschaubar sind und die letzten Zeitzeugen aussterben?
Fragen die mri jetzt beim nochmaligen Lesen durch den Kopf gehen.

Als Titel würde ich schlicht wählen (Lebens)Bilder.
Alles andere würde zuviel vorwegnehmen und erschließt sich ja im Text.

Ich finde ihn jetzt großartig!
Viele Grüße,
Lilli
P.S.: Werde ihn nominieren da so viel Bewegendes zu Gegenwart und Geschichte drinsteht, unaufgeregt, aber viele Fragen aufrührend...


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lilli.vostry
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Beitrag26.03.2015 13:52
aw:
von lilli.vostry
Antworten mit Zitat

... gibts die Möglichkeit zum Nomnieren von Texten, die einem besonders gut gefallen, gar nicht mehr? Finde die Funktion hier jedenfalls nirgends...

Wurde sie kalmmheimlich abgeschafft? Eine Zeitlang wurde ja auch rrecht ausschweifend nominiert.
Dennoch fand ich die Möglichtkeit, herausragende Texte, besonders hervorzuheben, schön.
Vielleicht sollten neue vrbindliche Kriterien dafür aufgestellt werden.

Nur mal so als Idee.

Viele Grüße,
Lilli


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Literättin
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Beitrag26.03.2015 16:30

von Literättin
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Hallo Dennis, hallo Lilli,

ich *räusper*, äh mir fehlen gerade die Worte.

Vor Freude - darüber, dass so viel schon gelungen scheint daran. Jedenfalls so viel, dass viel rüberkommt. smile

Vielleicht schaffe ich es, wenigstens ein paar Worte zu sagen?

Zumindest dies: mir ist jetzt immer deutlicher, dass ich den Titel wirklich treffender hinkriegen muss.

Die Ausgangsituation, der Anker im Heute oder der Aufhänger, ist zumindest Dennis noch nicht deutlich genug geworden und Lillis Vorschlag wiederum wäre mir zu passend und zu lyrisch-schön:

LI hockt vor der Aufgabe, einen profanen "Qualifizierten Lebenslauf" raushauen zu müssen. Hockt da also - in leicht vorgerücktem Alter (sonst hätte sie weder den Projektor noch Böll lebend sehen und hören können) - und kriegt es nicht mehr hin - jedenfalls nicht wie gefordert. Weil sich ihr vor dem Hintergrund "qualifiziert" und "Lebenslauf" inzwischen ganz andere Fragen / Gedanken / Bilder auftun.

Und dann kommt halt so was bei raus: Nicht das geforderte.

Momentan wälze ich in Gedanken an einem ganz profanen Titel in die Richtung:

Ihrem Bewerbungsschreiben fügen Sie bitte bei...

... um das Ergebnis trocken-real zu konterkarieren (falls man das so sagt). Und ihre leicht absurde Situation zu verdeutlichen. Dass sie das heute immer noch tun muss: ihre Qualifikationen herunter schreiben. Was ihr folglich auch nicht gelingt. Weil für sie in diesem Zusammenhang ganz andere Dinge in den Fokus geraten.

In diesem Rahmen bewegt sich das Gedicht. Es zeigt weniger fokussiert eine stattgefunden habende Entwicklung auf, als erst jetzt in LIs Rückschau hergestellte Bezüge, Verbindungen, Kontinuitäten, und eben auch Brüche, Fragen, Ungeklärtes wie Lilli sie benennt, eben auch:

Zitat:
kein glatt verlaufenes Leben oder das sich in Zufriedenheit einrichtet - sondern ganz im Gegenteil


Was sich auch in der Ausgangssituation und im Titel spiegeln soll.

... das war's dann mit Worten für heute ... Wink


Mensch Leute, ich bin echt am schlucken gerade. Immer noch vor Freude. Auch, weil ich selbst sehr daran hänge an diesem Gedicht - was ich wohl jetzt erst so richtig merke.

LG, Literättin
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firstoffertio
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Beitrag26.03.2015 22:08

von firstoffertio
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Ich denke, dass das nicht so geht, wie Eredor es sich vorstellt, weil das eben ein Rückblick ist, aus einer Reichsgau und gleichzeitig aus der Gegenwart geschrieben.

Ich muss gestehen, ich habe Probleme, Versionen am Computer zu vergleichen. Die letzte erscheint mir gut.

Titel? Wie wäre es statt Lebenslauf mit Curriculum? Laut Wikipedia bedeutet das

Wettlauf, Umlauf, Kreisbahn, Lauf

Weiß aber nicht so recht...
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Beitrag27.03.2015 08:23

von Literättin
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Hallo firstoffertio,

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Ich denke, dass das nicht so geht, wie Eredor es sich vorstellt, weil das eben ein Rückblick ist, aus einer Reichsgau und gleichzeitig aus der Gegenwart geschrieben.

Ich muss gestehen, ich habe Probleme, Versionen am Computer zu vergleichen. Die letzte erscheint mir gut.

Titel? Wie wäre es statt Lebenslauf mit Curriculum? Laut Wikipedia bedeutet das

Wettlauf, Umlauf, Kreisbahn, Lauf

Weiß aber nicht so recht...


So naher Osten ist nicht gemeint, dass es ein Rückblick aus einer Reichsgau ist. Mit Nahost ist hier die arabische Halbinsel mit Nachbarregionen bezeichnet, also Israel / Palästina, Syrien, Jordanien, Iran, Irak, Golfregion ...

Curriculum finde ich nachdenkenswert. Das wäre dann hier curriculum vitae. Klingt vielleicht ein bisschen bildungsbürgertümlich - ich musste auch erst selbst googeln.

Aber, hm: Curriculum vitae hätte schon etwas... zumal in Curriculum tatsächlich dieses Mehr enthalten sein kann ...

Bisschen schick, oder? Hm. Oder doch? Eigentlich nicht schlecht.

Weil Lebenslauf selbst will ich auf jeden Fall vermeiden, da gähnt man ja schon, wenn man's nur sieht, dieses Wort ...

Vielleicht:  curriculum - vitae ...?
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Beitrag27.03.2015 22:02

von firstoffertio
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Oh nein, ich habe mich bloß vertippt. Dass dabei so was herausgekommen ist? Reiner Zufall. Rückschau sollte es heißen, sorry.

An Curriculim vitae dachte ich erst auch, habe dann das vitae gestrichen.
Weil hier ein CV, also Curriculum vitae das gleiche bedeutet wie Lebenslauf.
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Beitrag28.03.2015 08:27

von Literättin
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Ja, Du hast recht - bedeutet dann nur "Lebenslauf", deshalb mit Pausen-Bindestrich:

Curriculum - vitae

Heute erscheint mir nur Curriculum auch reizvoller - aber dann fehlt der deutlichere Fingerzeig auf die Ausgangssituation.

Aber ich habe mich festgebissen am Curriculum, mit oder ohne vitae und komme derzeit nicht mehr davon los.

Es scheint mir also ein Titel mit Curriculum zu werden wink.

Kann mich nur nicht entscheiden, wie nun letztlich.

LG, Literättin


es sähe dann so aus:




Curriculum - Vitae

Schule:

 Die Bilder zittern auf der Leinwand
 türmen sich schwelende Leichen.
 „Nie wieder!“ (schuldig dastehen) in Nahost rollen Panzer
 wie immer – Küsse tauschen -
 in Englisch geht’s um Bloody Sunday,
 London, Derry. Oder so.

 Ahnungslos im Overkill
 Projektwoche (wenigstens) Hiroshima und wishfull thinking.
 Mahnwache, nachts vor dem Dom
 Begegnungen mit streunenden
 Kindern und prügelnden Skins.
 Und einmal Böll hören, (der seine Augen an den Scharten seiner Stadt
 müde gesehen, bald gehen wird), friedensbewegt
 im Bonner Hofgarten.

Studium:

 Doch keine Raketen am Himmel.
 In der Ukraine steigt
 eine Strahlenwolke in die Luft. Still
 verdirbt sie uns den Boden unter unseren Füßen.
 Vielleicht dreht einer durch und landet
 auf der Krankenstation. Aber mehr nicht.

 Der Blaue Engel hält Wache. Jemand stiehlt
 ein neues Fahrrad aus dem Altbauflur.
 Freiheit, ein Volk und die Mauer.
 Ton Steine Scherben dazu
 ein Gespräch beim Erdbeerkuchen.
 Bombenregen in Nahost und weiße Laken in den Fenstern - hier.
„Nie wieder!“ - (schuldig dastehen).

 Beruf:

 Sich endlich den 486er gönnen und sowieso
 sich was gönnen – das Auto, das Kind
 und Boris Becker fragt sich, ob er drin ist.
  - Alles unendlich - und alles ist gut,
 in der Eigentumswohnung, in der andere wohnten.
 Vorher. Die stehen jetzt da und
 schauen auf zu den Fenstern.

 Zu viel zu tun: für zwei, für drei,
 die nicht drin sind und sowieso
 draußen bleiben sollten.
 Wo sie herkommen. Oder hingehören.
 Zuhause sein ist besser, doch: bin ich gut genug?

 Am Nachmittag fallen die Türme
 und morgen wieder arbeiten gehen.
 Der Krieg geht los und endet nirgendwo.
„Nie wieder!“ - hier.
„Nie wieder“ - wir.
 Da stehen und die Bilder flackern
 nicht in meinen Händen.
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