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Prolog / Fantasy


 
 
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Rollreiner
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 37
Beiträge: 19



Beitrag15.03.2015 01:45
Prolog / Fantasy
von Rollreiner
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

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Hallöchen,

Nach dem was ich hier so gesehen habe, sind eigene Texte im "Einstand" wohl der sinnige nächste Schritt nach dem Roten Teppich.
Daher setzte ich hier mal einen Auszug des Prologs meines aktuellen Projektes rein, einem klischeebeladenem Sword & Sorcery Roman smile
Inhaltlich eher Effekthascherei, mir geht es zur Zeit eher um sprachliche Übung


Der Verräter stellte die Metallschatulle neben sich auf dem Boden ab. Er wusste, dass er Bewegungsfreiheit brauchen würde, um die kommenden Minuten zu überleben. Der Griff seiner Hand um den Schwertgriff festigte sich.
Seine Augen huschten umher, als er den Raum überblickte, der in Kürze zum Schauplatz eines Kampfes werden sollte.
Es war das Erdgeschoss des Wachturms an der südlichen Burgmauer. Eine Fackel an der Wand zu seiner Rechten spendete gerade genug Licht, dass seine alten Augen alles erkannten. Er wusste, über die steinerne Treppe, welche nach oben führte, würden keine Wachen kommen. Sie alle hatten mit dem Ablenkungsmanöver seiner Kameraden im nördlichen Teil der Festung genug zu tun.
Direkt vor ihm stand ein langer Holztisch mit Bänken auf beiden Seiten. Eine von ihnen war umgefallen. Vermutlich waren die Wachen hektisch aufgesprungen und heraus gestürmt, als die Alarmglocke ertönte. Die Würfel, mit denen sie sich bis dahin die Zeit vertrieben hatten, lagen noch auf dem Tisch.
Schließlich fixierte er das letzte Hindernis auf seiner Flucht aus der Burg: Den Mann, der an der gegenüberliegenden Mauer lehnte.
Owyn Redanian war eine einschüchternde Person. Niemand legte sich gern mit einem zwei Meter großen Hünen an. Besonders dann nicht, wenn er die matt-weiße Rüstung des Ordens trug.
Doch in einem Kampf zwischen zwei Männern wie Owyn und dem Verräter spielte Körpergröße keine Rolle.
Die beiden schauten sich für einen Moment wortlos an. Als die Überraschung von Owyns Gesicht gewichen war, seufzte er. "So habe ich mir das nicht gedacht." sagte er. "Als sie meinten, Ihr streunt hier herum, habe ich mich in die hinterste Ecke der Festung zurückgezogen um Euch nicht in die Quere zu kommen. Und nun taucht Ihr ausgerechnet hier auf. Was gibt es hier? Einen Geheimgang? Ich dachte, wir hätten alle versiegelt."
"Nichts dergleichen." antwortete der Verräter. "An dieser Stelle wurde einmal die Barriere durchbrochen, die in den Mauern verwebt ist. Ihr könnt es nicht wissen, Ihr wart da noch nicht einmal geboren. Ich war es, der sie erneuert hat."
Der jüngere Mann verzog die Mundwinkel missmutig nach unten. Die Worte des Verräters hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Unterschied Ihres Alters, und damit auch der ihrer Kampferfahrung, war immens. "Verstehe. Wenn Ihr die Barriere errichtet habt, könnt Ihr sie auch wieder aufheben. Und dann könnt ihr einfach durch die Mauer spazieren.” Er runzelte die Stirn und sah den Verräter wieder an. “Ihr wisst, ich kann euch nicht einfach durchlassen, alter Mann. Aber ich will auch nicht gegen Euch kämpfen."
"Was schlagt ihr also vor?"
Owyn zuckte mit den Achseln. "Ich könnte mein Glück versuchen und einfach behaupten Euch nicht begegnet zu sein. Ich bin mir sicher, dass mich niemand hat herkommen sehen. Aber unser Großmeister scheint immer zu wissen, wo man gerade steckt. Ihn anzulügen, ist ungesund."
"Ihr könntet auch mit mir kommen. Ihr wisst, warum ich hier bin. Ich brauche Hilfe."
"Vergesst es. Ich habe so eine Ahnung was Ihr plant. Ihr werdet scheitern." Dennoch; Owyn schien ernsthaft darüber nachzudenken, wie er einen Kampf vermeiden konnte.
Der Verräter beschloss, das Zögern seines Feindes auszunutzen. Er konzentrierte sich auf seinen Gefährten, den Kristall, und spürte wie Wärme ihn durchfloß, eine Woge purer Kraft, deren Kontrolle er fast sein ganzes Leben gewidmet hatte. Er leitete die unsichtbare Energie des Kristalls in seine Beinmuskeln und spürte ihre freudige Erwartung entfesselt zu werden. Dann hechtete er mit einem gewaltigem Sprung auf den Ordensritter zu.
Der Augenblick war perfekt; Owyn blinzelte gerade. Noch ehe der Wimpernschlag endete, war der Verräter über den Tisch hinweg gesprungen und stand vor ihm. Sein Schwert hatte Owyns Kopf fast erreicht, als dieser sich seitlich wegdrehte.
Anstatt Owyns Schädel zu spalten, prallte das Schwert gegen die Burgmauer hinter ihm, und wurde von der unsichtbaren Barriere, die in den Steinen verwoben war, zurückgeworfen. Der Verräter duckte sich unter einem umgehend folgendem Konterhieb weg und entfernte sich mit zwei schnellen Schritten wieder von seinem Gegner.
Owyns Augenbrauen verengten sich. "Was war das denn?" fragte er. "Ich sagte doch bereits, ich will nicht gegen Euch kämpfen. Ihr wart es, der mir die Etikette des Duells in den Schädel gehämmert hat. Und nun tut ihr so etwas?"
"Ich habe euch gelehrt wie Ritter sich duellieren." entgegnete der Verräter. "Ich bin keiner mehr. Ihr seid ein Risiko und müsst sterben."
"ich verstehe." sagte Owyn. "Ihr lasst mir also keinen Ausweg. Ich wollte vorschlagen vorzugeben, ihr hättet mich überwältigt und dann am Leben gelassen. Ein paar Kratzer und eine Beule am Kopf hätten den Großmeister sicher überzeugt. Aber wie soll ich euch trauen? Ihr würdet mich vermutlich trotzdem töten."
"Ja," sagte der Verräter. "Das würde ich."
Damit war alles gesagt. Den Rest des Gespräches führten ihre Schwerter.
Owyn hielt sich gut. Sein Können war dem des Verräters fast ebenbürtig. Entsprechend seines Talentes konzentrierte er die Macht seines Kristalls in seinem Schwert. Der Verräter wusste, dass Paraden ihm nichts nützten. Ein einziger von Owyns mächtigen Hieben würde die eigene Klinge in Stücke sprengen. Doch seine gesteigerte Beweglichkeit machte dies wett. Er wirbelte um Owyn herum, dass dieser Mühe hatte, ihm mit seinen Augen zu folgen.
Obwohl die Beiden einem Außenstehenden nahezu ebenbürtig erschienen wären, machte der Verräter dem Kampf bald ein jähes Ende. Er wartete, bis Owyn günstig stand, und führte einen Hieb in Richtung seines Halses. Owyn konnte den Schlag nicht rechtzeitig parieren, duckte sich unter ihm weg und setzte zu einem Stich an. Das Schwert des Verräters prallte erneut gegen die Burgmauer und wurde, wie beim letzten Mal, von der Barriere in die entgegengesetzte Richtung zurückgeworfen. Bevor Owyn seine Bewegung vollenden konnte, nutzte der Verräter das Abprallen seines Schwertes, fügte leichten Druck nach unten hinzu und drängte das Schwert in Owyns Schädel.
Leicht außer Atem, aber ohne Schweiß auf der Stirn, blickte der Gewinner mit einem leichten Bedauern auf den zusammensackenden Körper seines alten Weggefährten und Schülers.
Dann besann er sich wieder auf sein Vorhaben: Die Flucht aus der Burg. Owyn hätte früher oder später ohnehin sterben müssen. Schon bald würde es nur noch zwei Seiten in diesem Krieg geben. Menschen wie Owyn, ohne Entschlossenheit eine davon zum Sieg zu führen, waren verdammt.
Er schloss die Augen, berührte die Burgmauer behutsam mit beiden Händen und konzentrierte sich. Die unsichtbare Barriere wich. Er fokussierte Energie in seinem rechten Arm, verhärtete seine Faust, lies seine Füße am Boden haften, und schlug auf die Burgmauer ein. Der Schlag sprengte eine Bresche in den massiven Steinwall, als bestünde er aus Papier.
Während er die vor dem Kampf abgestellte Metallschatulle wieder an sich nahm, hörte er das Rasseln von Kettenhemden und die Rufe der Wachen nahen. Das Durchbrechen der Mauer hatte wohl ihre Aufmerksamkeit erregt. Er dachte an seine Verbündeten, die vermutlich für die Ablenkung ihr Leben gelassen hatten.
Die Schatulle unter dem Arm, konzentrierte er Energie in seinen Beinen und rannte durch die Bresche hinaus in die Umarmung der Nacht.

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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag15.03.2015 14:41
Re: Prolog / Fantasy
von Stefanie
Antworten mit Zitat

Hallo,
der nächste Schritt nach dem roten Teppich ist meist, seine Meinung zu Projekten von anderen zu schreiben, da so ein Forum vom geben und nehmen lebt. Die sind dann auch gleich motivierter, sich mit deinem Text auseinanderzusetzen. Wink

Zu dem Text:
Er gefällt mir überwiegend. Ich kann mir die Örtlichkeiten und Ereignisse gut vorstellen. An einigen Stellen würde ich allerdings auf Beschreibungen verzichten zugunsten einer schneller ablaufenden Handlung. Ein paar Formulierungen finde ich auch etwas unglücklich.

Rollreiner hat Folgendes geschrieben:


Der Verräter stellte die Metallschatulle neben sich auf dem Boden ab. Er wusste, dass er Bewegungsfreiheit brauchen würde, um die kommenden Minuten zu überleben. Der Griff seiner Hand um den Schwertgriff festigte sich. Er fasste sein Schwert fester. (Der Griff festigt sich ja nicht von selbst.)
Seine Augen huschten umher, als er den Raum überblickte, der in Kürze zum Schauplatz eines Kampfes werden sollte. Es ist schon durch den 2. Satz klar, dass es einen Kampf geben wird. Die Doppelinfo ist unnötig.
Es war das Erdgeschoss des Wachturms an der südlichen Burgmauer. Eine Fackel an der Wand zu seiner Rechten spendete gerade genug Licht, dass seine alten Augen alles erkannten. Er wusste, über die steinerne Treppe, welche nach oben führte, würden keine Wachen kommen. Sie alle hatten mit dem Ablenkungsmanöver seiner Kameraden im nördlichen Teil der Festung genug zu tun.
Direkt vor ihm stand ein langer Holztisch, auf dem Trinkbecher und Würfel lagen.mit Bänken auf beiden Seiten. Eine von ihnen war umgefallen. Vermutlich waren die Wachen hektisch aufgesprungen und heraus gestürmt, als die Alarmglocke ertönte.Eine der Bänke war umgefallen, als sie beim Alarmsignal aufgesprungen waren.  Die Würfel, mit denen sie sich bis dahin die Zeit vertrieben hatten, lagen noch auf dem Tisch.
Schließlich fixierte er das letzte Hindernis auf seiner Flucht aus der Burg: Den Mann, der an der gegenüberliegenden Mauer lehnte.
Owyn Redanian war eine einschüchternde Person. Niemand legte sich gern mit einem zwei Meter großen Hünen an. Besonders dann nicht, wenn er die matt-weiße Rüstung des Ordens trug.
Doch in einem Kampf zwischen zwei Männern wie Owyn und dem Verräter spielte Körpergröße keine Rolle.
Die beiden schauten sich für einen Moment wortlos an. Als die Überraschung von Owyns Gesicht gewichen war, seufzte er. "So habe ich mir das nicht gedacht." sagte er. "Als sie meinten, Ihr streunt hier herum, habe ich mich in die hinterste Ecke der Festung zurückgezogen um Euch nicht in die Quere zu kommen. Und nun taucht Ihr ausgerechnet hier auf. Was gibt es hier? Einen Geheimgang? Ich dachte, wir hätten alle versiegelt."
"Nichts dergleichen." antwortete der Verräter. "An dieser Stelle wurde einmal die Barriere durchbrochen, die in den Mauern verwebt ist. Ihr könnt es nicht wissen, Ihr wart da noch nicht einmal geboren. Ich war es, der sie erneuert hat."
Der jüngere Mann verzog die Mundwinkel missmutig nach unten. Die Worte des Verräters hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Unterschied Ihres Alters, und damit auch der ihrer Kampferfahrung, war immens. "Verstehe. Wenn Ihr die Barriere errichtet habt, könnt Ihr sie auch wieder aufheben. Und dann könnt ihr einfach durch die Mauer spazieren.” Er runzelte die Stirn und sah den Verräter wieder an. “Ihr wisst, ich kann euch nicht einfach durchlassen, alter Mann. Aber ich will auch nicht gegen Euch kämpfen."
"Was schlagt ihr also vor?"
Owyn zuckte mit den Achseln. "Ich könnte mein Glück versuchen und einfach behaupten Euch nicht begegnet zu sein. Ich bin mir sicher, dass mich niemand hat herkommen sehen. Aber unser Großmeister scheint immer zu wissen, wo man gerade steckt. Ihn anzulügen, ist ungesund."
"Ihr könntet auch mit mir kommen. Ihr wisst, warum ich hier bin. Ich brauche Hilfe."
"Vergesst es. Ich habe so eine Ahnung was Ihr plant. Ihr werdet scheitern." Dennoch; Owyn schien ernsthaft darüber nachzudenken, wie er einen Kampf vermeiden konnte.
Der Verräter beschloss, das Zögern seines Feindes auszunutzen. Er konzentrierte sich auf seinen Gefährten, den Kristall, und spürte wie Wärme ihn durchfloß, eine Woge purer Kraft, deren Kontrolle er fast sein ganzes Leben gewidmet hatte. Er leitete die unsichtbare Energie des Kristalls in seine Beinmuskeln und spürte ihre freudige Erwartung entfesselt zu werden. Dann hechtete er mit einem gewaltigem Sprung auf den Ordensritter zu.
Der Augenblick war perfekt; Owyn blinzelte gerade. Noch ehe der Wimpernschlag endete, war der Verräter über den Tisch hinweg gesprungen und stand vor ihm. Sein Schwert hatte Owyns Kopf fast erreicht, als dieser sich seitlich wegdrehte.
Anstatt Owyns Schädel zu spalten, prallte das Schwert gegen die Burgmauer hinter ihm, und wurde von der unsichtbaren Barriere, die in den Steinen verwoben war, zurückgeworfen. Der Verräter duckte sich unter einem umgehend folgendem Konterhieb weg und entfernte sich mit zwei schnellen Schritten wieder von seinem Gegner.
Owyns Augenbrauen verengten sich. "Was war das denn?" fragte er. "Ich sagte doch bereits, ich will nicht gegen Euch kämpfen. Ihr wart es, der mir die Etikette des Duells in den Schädel gehämmert hat. Und nun tut ihr so etwas?"
"Ich habe euch gelehrt wie Ritter sich duellieren." entgegnete der Verräter. "Ich bin keiner mehr. Ihr seid ein Risiko und müsst sterben."
"ich verstehe." sagte Owyn. "Ihr lasst mir also keinen Ausweg. Ich wollte vorschlagen vorzugeben, ihr hättet mich überwältigt und dann am Leben gelassen. Ein paar Kratzer und eine Beule am Kopf hätten den Großmeister sicher überzeugt. Aber wie soll ich euch trauen? Ihr würdet mich vermutlich trotzdem töten."
"Ja," sagte der Verräter. "Das würde ich."

Damit war alles gesagt. Den Rest des Gespräches führten ihre Schwerter.
Owyn hielt sich gut. Sein Können war dem des Verräters fast ebenbürtig. Entsprechend seines Talentes konzentrierte er die Macht seines Kristalls in seinem Schwert. Der Verräter wusste, dass Paraden ihm nichts nützten. Ein einziger von Owyns mächtigen Hieben würde die eigene Klinge in Stücke sprengen. Doch seine gesteigerte Beweglichkeit machte dies wett. Er wirbelte um Owyn herum, dass dieser Mühe hatte, ihm mit seinen Augen zu folgen.
Obwohl die Beiden einem Außenstehenden nahezu ebenbürtig erschienen wären, machte der Verräter dem Kampf bald ein jähes Ende. Er wartete, bis Owyn günstig stand, und führte einen Hieb in Richtung seines Halses. Owyn konnte den Schlag nicht rechtzeitig parieren, duckte sich unter ihm weg und setzte zu einem Stich an. Das Schwert des Verräters prallte erneut gegen die Burgmauer und wurde, wie beim letzten Mal, von der Barriere in die entgegengesetzte Richtung zurückgeworfen. Bevor Owyn seine Bewegung vollenden konnte, nutzte der Verräter das Abprallen seines Schwertes, fügte leichten Druck nach unten hinzu und drängte das Schwert in Owyns Schädel.
Leicht außer Atem, aber ohne Schweiß auf der Stirn, blickte der Gewinner mit einem leichten Bedauern auf den zusammensackenden Körper seines alten Weggefährten und Schülers.
Dann besann er sich wieder auf sein Vorhaben: Die Flucht aus der Burg. Owyn hätte früher oder später ohnehin sterben müssen. Schon bald würde es nur noch zwei Seiten in diesem Krieg geben. Menschen wie Owyn, ohne Entschlossenheit eine davon zum Sieg zu führen, waren verdammt.
Er schloss die Augen, berührte die Burgmauer behutsam mit beiden Händen und konzentrierte sich. Die unsichtbare Barriere wich. Er fokussierte Energie in seinem rechten Arm, verhärtete seine Faust, lies seine Füße am Boden haften, und schlug auf die Burgmauer ein. Der Schlag sprengte eine Bresche in den massiven Steinwall, als bestünde er aus Papier. Bei gesprengtem Papier sehe ich kleine verbrannte Fetzen durch die Luft trudeln, eher Glas, Gips, Sand?
Während er die vor dem Kampf abgestellte Doppelinfo Metallschatulle wieder an sich nahm, hörte er das Rasseln von Kettenhemden und die Rufe der Wachen nahen. Das Durchbrechen der Mauer hatte wohl ihre Aufmerksamkeit erregt. Er dachte an seine Verbündeten, die vermutlich für die Ablenkung ihr Leben gelassen hatten. Wie kommt er darauf? Kommen die Wachen wegen dem Lärm oder weil sie damit fertig sind, seine Verbündeten zu töten?
Die Schatulle unter dem Arm, konzentrierte er Energie in seinen Beinen und rannte durch die Bresche hinaus in die Umarmung der Nacht.

Ich hoffe, du kannst mit meinen Anmerkungen etwas anfangen.
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Rollreiner
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

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Beitrag15.03.2015 16:20

von Rollreiner
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Wow, danke für die schnelle Antwort.

Du hast vollkommen Recht, insbesonders am Anfang, erst Tisch, dann Bänke, dann wieder Tisch, dass macht keinen Sinn.
Mit Umgebungsbeschreibungen tue ich mich ohnehin am schwersten.

Zitat:
der nächste Schritt nach dem roten Teppich ist meist, seine Meinung zu Projekten von anderen zu schreiben, da so ein Forum vom geben und nehmen lebt. Die sind dann auch gleich motivierter, sich mit deinem Text auseinanderzusetzen.

OK. Was das betrifft kämpfe ich noch ein wenig damit, dass ich viele Posts gar nicht einsehen kann, wegen dieser Beschränkung mit den 15 Beiträgen (die sicherlich Sinn macht).
Und wenn ich was finde überlege ich drei Mal ehe ich kritisieren, da steht noch ein wenig die Neulings-Hemmschwelle im Weg :/
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Lotta
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Beitrag15.03.2015 17:46

von Lotta
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Hallo Rollreiner,

von mir auch noch ein herzliches willkommen im forum.

ich bitte die kleinschreibung zu entschuldigen, mein rechter arm ist ruhiggestellt, habe eine entzündliche beule am schultergelenk.
  zu dem  geben und nehmen -, es ist i.o., dass du deinen text einstellst.
 es wird  empfohlen, nachdem sich mit deinem text befasst wurde, 5 andere texte zu rezensieren.
also ganz ruhig bleiben und konzentriere dich zunächst auf deinen text.

nun zu deinem text - er gefällt mir sehr.
er ist sprachlich gut und inhaltlich finde ich ihn auch gelungen. der text macht mich neugierig, und spannung entsteht bei mir auch.
ich habe einige sachen gefunden, die ich z.b. anders formulieren würde, dazu schreibe ich noch.

lg., lotta

 
Rollreiner hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
zitat von stefanie
der nächste Schritt nach dem roten Teppich ist meist, seine Meinung zu Projekten von anderen zu schreiben, da so ein Forum vom geben und nehmen lebt. Die sind dann auch gleich motivierter, sich mit deinem Text auseinanderzusetzen.

OK. Was das betrifft kämpfe ich noch ein wenig damit, dass ich viele Posts gar nicht einsehen kann, wegen dieser Beschränkung mit den 15 Beiträgen (die sicherlich Sinn macht).
Und wenn ich was finde überlege ich drei Mal ehe ich kritisieren, da steht noch ein wenig die Neulings-Hemmschwelle im Weg :/
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Lotta
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 260
Wohnort: Wunderland


Beitrag15.03.2015 18:22
Re: Prolog / Fantasy
von Lotta
Antworten mit Zitat

Hallo Rollreiner,

bis zu einem punkt erinnert mich der text an  - ´die beschenkte´, genaugenommen, die prota ´katsa´ - dann nimmt dein text eine andere wendung.
kurz geschrieben hatte ich bereits etwas dazu.
eine frage - warum eigentlich ´verräter´, hat er keinen namen, fragezeichen.

Rollreiner hat Folgendes geschrieben:

Der Verräter stellte die Metallschatulle neben sich auf dem Boden ab. Er wusste, dass er Bewegungsfreiheit brauchen würde, um die kommenden Minuten zu überleben. Der Griff seiner Hand um den Schwertgriff festigte sich.
Seine Augen huschten umher, als er den Raum überblickte, der in Kürze zum Schauplatz eines Kampfes werden sollte.
Es war das Erdgeschoss des Wachturms an der südlichen Burgmauer. Eine Fackel an der Wand zu seiner Rechten spendete gerade genug Licht, dass seine alten Augen alles erkannten. Er wusste, über die steinerne Treppe, welche nach oben führte, würden keine Wachen kommen. Sie alle hatten mit dem Ablenkungsmanöver seiner Kameraden im nördlichen Teil der Festung genug zu tun.
Direkt vor ihm stand ein langer Holztisch mit Bänken auf beiden Seiten. Eine von ihnen war umgefallen. Vermutlich waren die Wachen hektisch aufgesprungen und heraus gestürmt, als die Alarmglocke ertönte. Die Würfel, mit denen sie sich bis dahin die Zeit vertrieben hatten, lagen noch auf dem Tisch.
bis hier hast du alles drin, was ich wissen will - infos, aber kein infodumping.
Schließlich fixierte er das letzte Hindernis auf seiner Flucht aus der Burg: Den Mann, der an der gegenüberliegenden Mauer lehnte.
Owyn Redanian war eine einschüchternde Person. Niemand legte sich gern mit einem zwei Meter großen Hünen an. ´zwei meter großer hühne´ sehe ich eher als klischee. Besonders dann nicht, wenn er die matt-weiße Rüstung des Ordens trug.
Doch in einem Kampf zwischen zwei Männern wie Owyn und dem Verräter spielte Körpergröße keine Rolle.
Die beiden schauten sich für einen Moment wortlos an. Als die Überraschung von Owyns Gesicht gewichen war, seufzte er. "So habe ich mir das nicht gedacht." sagte er. "Als sie meinten, Ihr streunt hier herum, habe ich mich in die hinterste Ecke der Festung zurückgezogen um Euch nicht in die Quere zu kommen. Und nun taucht Ihr ausgerechnet hier auf. Was gibt es hier? Einen Geheimgang? Ich dachte, wir hätten alle versiegelt."
"Nichts dergleichen." antwortete der Verräter. "An dieser Stelle wurde einmal die Barriere durchbrochen, die in den Mauern verwebt ist. Ihr könnt es nicht wissen, Ihr wart da noch nicht einmal geboren. Ich war es, der sie erneuert hat.
Der jüngere - der jüngere, mit großem j, gefiele mir besser. Mann verzog die Mundwinkel missmutig nach unten. Die Worte des Verräters hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Unterschied Ihres Alters, und damit auch der ihrer Kampferfahrung, war immens. "Verstehe. Wenn Ihr die Barriere errichtet habt, könnt Ihr sie auch wieder aufheben. Und dann könnt ihr einfach durch die Mauer spazieren.” Er runzelte die Stirn und sah den Verräter wieder an. “Ihr wisst, ich kann euch nicht einfach durchlassen, alter Mann. Aber ich will auch nicht gegen Euch kämpfen."
"Was schlagt ihr also vor?"
Owyn zuckte mit den Achseln. "Ich könnte mein Glück versuchen und einfach behaupten Euch nicht begegnet zu sein. Ich bin mir sicher, dass mich niemand hat herkommen sehen. Aber unser Großmeister scheint immer zu wissen, wo man gerade steckt. Ihn anzulügen, ist ungesund."
"Ihr könntet auch mit mir kommen. Ihr wisst, warum ich hier bin. Ich brauche Hilfe."
"Vergesst es. Ich habe so eine Ahnung was Ihr plant. Ihr werdet scheitern." Dennoch; Owyn schien ernsthaft darüber nachzudenken, wie er einen Kampf vermeiden konnte.
Der Verräter beschloss, das Zögern seines Feindes auszunutzen. Er konzentrierte sich auf seinen Gefährten, den Kristall, wo ist das kristal, fragezeichen.  und spürte wie Wärme ihn durchfloß, eine Woge purer Kraft, deren Kontrolle er fast sein ganzes Leben gewidmet hatte. Er leitete die unsichtbare Energie des Kristalls in seine Beinmuskeln und spürte ihre freudige Erwartung - freudige erwartung finde ich zu dick aufgetragen. entfesselt zu werden. Dann hechtete er mit einem gewaltigem Sprung auf den Ordensritter zu.
Der Augenblick war perfekt; Owyn blinzelte gerade. Noch ehe der Wimpernschlag endete, war der Verräter über den Tisch hinweg gesprungen und stand vor ihm. Sein Schwert hatte Owyns Kopf fast erreicht, als dieser sich seitlich wegdrehte.
Anstatt Owyns Schädel zu spalten, prallte das Schwert gegen die Burgmauer hinter ihm, und wurde von der unsichtbaren Barriere, die in den Steinen verwoben war, zurückgeworfen. Der Verräter duckte sich unter einem umgehend folgendem Konterhieb weg und entfernte sich mit zwei schnellen Schritten wieder von seinem Gegner.
Owyns Augenbrauen verengten sich. "Was war das denn?" fragte er. "Ich sagte doch bereits, ich will nicht gegen Euch kämpfen. Ihr wart es, der mir die Etikette des Duells in den Schädel gehämmert hat. Und nun tut ihr so etwas?"
"Ich habe euch gelehrt wie Ritter sich duellieren." entgegnete der Verräter. "Ich bin keiner mehr. Ihr seid ein Risiko und müsst sterben."
"ich verstehe." sagte Owyn. "Ihr lasst mir also keinen Ausweg. Ich wollte vorschlagen vorzugeben, ihr hättet mich überwältigt und dann am Leben gelassen. Ein paar Kratzer und eine Beule am Kopf hätten den Großmeister sicher überzeugt. Aber wie soll ich euch trauen? Ihr würdet mich vermutlich trotzdem töten."
"Ja," sagte der Verräter. "Das würde ich."
Damit war alles gesagt. Den Rest des Gespräches - evtl. des schlagabtausches - führten ihre Schwerter.
Owyn hielt sich gut. Sein Können war dem des Verräters fast ebenbürtig. Entsprechend seines Talentes konzentrierte er die Macht seines Kristalls in seinem Schwert. Der Verräter wusste, dass Paraden ihm nichts nützten. Ein einziger von Owyns mächtigen Hieben würde die eigene Klinge in Stücke sprengen. Doch seine gesteigerte Beweglichkeit machte dies wett. Er wirbelte um Owyn herum, dass dieser Mühe hatte, ihm mit seinen Augen zu folgen.
Obwohl die Beiden einem Außenstehenden nahezu ebenbürtig erschienen wären, machte der Verräter dem Kampf bald ein jähes Ende. Er wartete, bis Owyn günstig stand, und führte einen Hieb in Richtung seines Halses. Owyn konnte den Schlag nicht rechtzeitig parieren, duckte sich unter ihm weg und setzte zu einem Stich an. Das Schwert des Verräters prallte erneut gegen die Burgmauer und wurde, wie beim letzten Mal, von der Barriere in die entgegengesetzte Richtung zurückgeworfen. Bevor Owyn seine Bewegung vollenden konnte, nutzte der Verräter das Abprallen seines Schwertes, fügte leichten Druck nach unten hinzu und drängte das Schwert in Owyns Schädel.
Leicht außer Atem, aber ohne Schweiß auf der Stirn, blickte der Gewinner mit einem leichten Bedauern auf den zusammensackenden Körper seines alten Weggefährten und Schülers.
Dann besann er sich wieder auf sein Vorhaben: Die Flucht aus der Burg. Owyn hätte früher oder später ohnehin sterben müssen. Schon bald würde es nur noch zwei Seiten in diesem Krieg geben. Menschen wie Owyn, ohne - ohne jene entschlossenheit, der es bedarf... Entschlossenheit eine davon zum Sieg zu führen, waren verdammt.
Er schloss die Augen, berührte die Burgmauer behutsam mit beiden Händen und konzentrierte sich. Die unsichtbare Barriere wich. Er fokussierte Energie in seinem - in ´seinen´, das klingt irgendwie besser. rechten Arm, verhärtete seine Faust, lies seine Füße am Boden haften, und schlug auf die Burgmauer ein. Der Schlag sprengte eine Bresche in den massiven Steinwall, als bestünde er aus Papier.
Während er die vor dem Kampf abgestellte Metallschatulle wieder an sich nahm, hörte er das Rasseln von Kettenhemden und die Rufe der Wachen nahen. Das Durchbrechen der Mauer hatte wohl ihre Aufmerksamkeit erregt. Er dachte an seine Verbündeten, die vermutlich für die Ablenkung ihr Leben gelassen hatten.
Die Schatulle unter dem Arm, konzentrierte er Energie in seinen Beinen und rannte durch die Bresche hinaus in die Umarmung der Nacht.


lg., lotta
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Rollreiner
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 37
Beiträge: 19



Beitrag15.03.2015 22:15

von Rollreiner
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für das tolle Feedback! Geht ja ratzfatz hier!

Und Lotta - schone bloß deinen Arm! Keine Ahnung, wie du es schaffst, mit einer Hand überhaupt was zu tippen!

Was den fehlenden Namen angeht - das hatte den Sinn, dass der Leser in den folgenden Kapiteln nicht gleich wissen sollte, das es sich um den selben Mann handelt. Ob das elegant ist - naja.

Bis auf einige Details habe ich eure Vorschläge auch umgesetzt:

Zitat:
Der Verräter stellte die Metallschatulle neben sich auf dem Boden ab. Er wusste, dass er Bewegungsfreiheit brauchen würde, um die kommenden Minuten zu überleben. Er festigte den Griff seiner Hand um das Schwert.
Seine Augen huschten umher, als er sich einen Überblick verschaffte.
Es war das Erdgeschoss des Wachturms an der südlichen Burgmauer. Eine Fackel an der Wand zu seiner Rechten spendete gerade genug Licht, dass seine alten Augen alles erkannten. Er wusste, über die steinerne Treppe, welche nach oben führte, würden keine Wachen kommen. Sie alle hatten mit dem Ablenkungsmanöver seiner Kameraden im nördlichen Teil der Festung genug zu tun.
Direkt vor ihm stand ein langer Holztisch, auf dem Trinkbecher und Würfel lagen. Eine Bank neben ihm war umgefallen, als die Wachen von der Alarmglocke aufgescheucht worden waren.
Schließlich fixierte er das letzte Hindernis auf seiner Flucht aus der Burg: Den Mann, der an der gegenüberliegenden Mauer lehnte.
Owyn Redanian, in die matt-weiße Rüstung des Ordens gehüllt, war mit seinen zwei Metern Körpergröße eine beeindruckende Erscheinung.
Die beiden schauten sich für einen Moment wortlos an. Als die Überraschung von Owyns Gesicht gewichen war, seufzte er. "So habe ich mir das nicht gedacht." sagte er. "Als sie meinten, Ihr streunt hier herum, habe ich mich in die hinterste Ecke der Festung zurückgezogen um Euch nicht in die Quere zu kommen. Und nun taucht Ihr ausgerechnet hier auf. Was gibt es hier? Einen Geheimgang? Ich dachte, wir hätten alle versiegelt."
"Nichts dergleichen." antwortete der Verräter. "An dieser Stelle wurde einmal die Barriere durchbrochen, die in den Mauern verwebt ist. Ihr könnt es nicht wissen, Ihr wart da noch nicht einmal geboren. Ich war es, der sie erneuert hat."
Der Jüngere verzog die Mundwinkel missmutig nach unten. Die Worte des Verräters hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Unterschied Ihres Alters, und damit auch der ihrer Kampferfahrung, war immens. "Verstehe. Wenn Ihr die Barriere errichtet habt, könnt Ihr sie auch wieder aufheben. Und dann könnt ihr einfach durch die Mauer spazieren.” Er runzelte die Stirn und sah den Verräter wieder an. “Ihr wisst, ich kann euch nicht einfach durchlassen, alter Mann. Aber ich will auch nicht gegen Euch kämpfen."
"Was schlagt ihr also vor?"
Owyn zuckte mit den Achseln. "Ich könnte mein Glück versuchen und einfach behaupten Euch nicht begegnet zu sein. Ich bin mir sicher, dass mich niemand hat herkommen sehen. Aber unser Großmeister scheint immer zu wissen, wo man gerade steckt. Ihn anzulügen, ist ungesund."
"Ihr könntet auch mit mir kommen. Ihr wisst, warum ich hier bin. Ich brauche Hilfe."
"Vergesst es. Ich habe so eine Ahnung was Ihr plant. Ihr werdet scheitern." Dennoch; Owyn schien ernsthaft darüber nachzudenken, wie er einen Kampf vermeiden konnte.
Der Verräter beschloss, das Zögern seines Feindes auszunutzen. Er konzentrierte sich auf seinen Gefährten, den Kristall in seiner Brust, und spürte wie Wärme ihn durchfloss, eine Woge purer Kraft, deren Kontrolle er fast sein ganzes Leben gewidmet hatte. Er leitete die Energie des Kristalls in seine Beinmuskeln. Dann hechtete er mit einem gewaltigem Sprung auf den Ordensritter zu.
Der Augenblick war perfekt; Owyn blinzelte gerade. Noch ehe der Wimpernschlag endete, war der Verräter über den Tisch hinweg gesprungen und stand vor ihm. Sein Schwert hatte Owyns Kopf fast erreicht, als dieser sich seitlich wegdrehte.
Anstatt Owyns Schädel zu spalten, prallte das Schwert gegen die Burgmauer hinter ihm, und wurde von der unsichtbaren Barriere, die in den Steinen verwoben war, zurückgeworfen. Der Verräter duckte sich unter einem umgehend folgendem Konterhieb weg und entfernte sich mit zwei schnellen Schritten wieder von seinem Gegner.
Owyns Augenbrauen verengten sich. "Was war das denn?" fragte er. "Ich sagte doch bereits, ich will nicht gegen Euch kämpfen. Ihr wart es, der mir die Etikette des Duells in den Schädel gehämmert hat. Und nun tut ihr so etwas?"
"Ich habe euch gelehrt wie Ritter sich duellieren." entgegnete der Verräter. "Ich bin keiner mehr. Und ihr seid ein Risiko."
Damit war alles gesagt. Sie stürzten aufeinander zu.
Owyn hielt sich gut. Sein Können war dem des Verräters fast ebenbürtig. Entsprechend seines Talentes konzentrierte er die Macht seines Kristalls in seinem Schwert. Der Verräter wusste, dass Paraden ihm nichts nützten. Ein einziger von Owyns mächtigen Hieben würde die eigene Klinge in Stücke sprengen. Doch seine gesteigerte Beweglichkeit machte dies wett. Er wirbelte um Owyn herum, dass dieser Mühe hatte, ihm mit seinen Augen zu folgen.
Obwohl die Beiden einem Außenstehenden nahezu ebenbürtig erschienen wären, machte der Verräter dem Kampf bald ein jähes Ende. Er wartete, bis Owyn günstig stand, und führte einen Hieb in Richtung seines Halses. Owyn konnte den Schlag nicht rechtzeitig parieren, duckte sich unter ihm weg und setzte zu einem Stich an. Das Schwert des Verräters prallte erneut gegen die Burgmauer und wurde, wie beim letzten Mal, von der Barriere in die entgegengesetzte Richtung zurückgeworfen. Bevor Owyn seine Bewegung vollenden konnte, nutzte der Verräter das Abprallen seines Schwertes, fügte leichten Druck nach unten hinzu und drängte das Schwert in Owyns Schädel.
Leicht außer Atem, aber ohne Schweiß auf der Stirn, blickte der Gewinner mit einem leichten Bedauern auf den zusammensackenden Körper seines alten Weggefährten und Schülers.
Dann besann er sich wieder auf sein Vorhaben: Die Flucht aus der Burg. Owyn hätte früher oder später ohnehin sterben müssen. Schon bald würde es nur noch zwei Seiten in diesem Krieg geben. Menschen wie Owyn, ohne die nötige Entschlossenheit eine davon zum Sieg zu führen, waren verdammt.
Er schloss die Augen, berührte die Burgmauer behutsam mit beiden Händen und konzentrierte sich. Die unsichtbare Barriere wich. Er fokussierte Energie in seinem rechten Arm, verhärtete seine Faust, lies seine Füße am Boden haften, und schlug auf die Burgmauer ein. Der Schlag sprengte eine Bresche in den massiven Steinwall, als bestünde er aus Glas.
Während er die Metallschatulle wieder an sich nahm, hörte er das Rasseln von Kettenhemden und die Rufe der Wachen nahen. Das Durchbrechen der Mauer hatte wohl ihre Aufmerksamkeit erregt.
Die Schatulle unter dem Arm, konzentrierte er Energie in seinen Beinen und rannte durch die Bresche hinaus in die Umarmung der Nacht.
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Lotta
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Beitrag16.03.2015 07:21

von Lotta
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hallo rollreiner,

ja, das tippt sich doof mit links..
den arm auf dem tisch abgelegt, kann ich die maus bewegen, also kopieren und markieren, aber auch nur kurzzeitig.
nur heben und andere bewegungen kann ich ihn nicht, wie messerstiche. Mad off-topic aus.

zum text später, muss los, zur ärztin.

lg., lotta
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Alpen-Yeti
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Alter: 53
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Beitrag16.03.2015 12:57

von Alpen-Yeti
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Hallo Rollreiner,

interessanter Anfang einer Geschichte. Gefällt mir, bin selbst auch eher im Bereich Low Fantasy unterwegs. Auf alle Fälle hat es mich neugierig gemacht, wie es weitergeht. Ich habe es mir mal ein bissele angeschaut und da sind mir ein paar Sachen aufgefallen. Ich erheben natürlich keinen Anspruch darauf, alle Hundlinge gefunden zu haben und selbstverständlich sind alle Anmerkungen meine persönliche Meinung, die keine Allgemeingültigkeit besitzt.

--------------------------------------------------------------------------------
Der Verräter stellte die Metallschatulle neben sich auf dem Boden ab. Er wusste, dass er Bewegungsfreiheit brauchen würde, um die kommenden Minuten zu überleben. Er festigte den Griff seiner Hand um das Schwert.
Seine Augen huschten umher, als er sich einen Überblick verschaffte.

mein Vorschlag: Sein Blick huschte umher.

Es war das Erdgeschoss des Wachturms an der südlichen Burgmauer.

mein Vorschlag: Er befand sich im Erdgeschoss ...

Eine Fackel an der Wand zu seiner Rechten spendete gerade genug Licht, dass seine alten Augen alles erkannten. Er wusste, über die steinerne Treppe, welche nach oben führte, würden keine Wachen kommen.

mein Vorschlag: ... nach oben führte, kämen keine Wachen. "Er wusste" Wiederholung am Satzanfang.

 Sie alle hatten mit dem Ablenkungsmanöver seiner Kameraden im nördlichen Teil der Festung genug zu tun.
Direkt vor ihm stand ein langer Holztisch, auf dem Trinkbecher und Würfel lagen. Eine Bank neben ihm war umgefallen, als die Wachen von der Alarmglocke aufgescheucht worden waren.

Der Verräter (bzw. der Erzähler) kann das aber nur vermuten. Vorschlag: Die Wachen schienen die daneben liegende Holzbank umgestoßen zu haben, als die Alarmglocke sie aufgescheucht haben musste. (Auch nicht elegant, aber ich denke, Du weißt, worauf ich hinauswill).

Schließlich fixierte er das letzte Hindernis auf seiner Flucht aus der Burg: Den Mann, der an der gegenüberliegenden Mauer lehnte.

Fixieren hört sich etwas nach »festpinnen« an. Vorschläge: mustern, anstarren, anblicken, beobachten

Owyn Redanian, in die matt-weiße Rüstung des Ordens gehüllt, war mit seinen zwei Metern Körpergröße eine beeindruckende Erscheinung.
Die beiden schauten sich für einen Moment wortlos an. Als die Überraschung von Owyns Gesicht gewichen war, seufzte er. »So habe ich mir das nicht gedacht. (Punkt weg(Komma) sagte er. »Als sie meinten, Ihr streunt hier herum, habe ich mich in die hinterste Ecke der Festung zurückgezogen um Euch nicht in die Quere zu kommen. Und nun taucht Ihr ausgerechnet hier auf. Was gibt es hier? Einen Geheimgang? Ich dachte, wir hätten alle versiegelt.«
»Nichts dergleichen.(Punkt weg)«(Komma) antwortete der Verräter. »An dieser Stelle wurde einmal die Barriere durchbrochen, die in den Mauern verwebt ist. Ihr könnt es nicht wissen, Ihr wart da noch nicht einmal geboren. Ich war es, der sie erneuert hat.«
Der Jüngere verzog die Mundwinkel missmutig nach unten. Die Worte des Verräters hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Unterschied Ihres (ihres) Alters, und damit auch der ihrer Kampferfahrung, war immens. »Verstehe. Wenn Ihr die Barriere errichtet habt, könnt Ihr sie auch wieder aufheben. Und dann könnt ihr (Ihr) einfach durch die Mauer spazieren.” Er runzelte die Stirn und sah den Verräter wieder an. “Ihr wisst, ich kann euch(wenn Du »Ihr« bei der Anrede groß schreibst, dann würde ich konsequenterweise das »Euch« auch groß schreiben, wenn es als Anrede gemeint ist) nicht einfach durchlassen, alter Mann. Aber ich will auch nicht gegen Euch kämpfen.«
»Was schlagt ihr also vor?«
Owyn zuckte mit den Achseln. »Ich könnte mein Glück versuchen und einfach behaupten (ich würde hier ein Komma setzen) Euch nicht begegnet zu sein. Ich bin mir sicher, dass mich niemand hat herkommen sehen. Aber unser Großmeister scheint immer zu wissen, wo man gerade steckt. Ihn anzulügen, ist ungesund.«
»Ihr könntet auch mit mir kommen. Ihr wisst, warum ich hier bin. Ich brauche Hilfe.«
»Vergesst es. Ich habe so eine Ahnung (Komma) was Ihr plant. Ihr werdet scheitern.« Dennoch; Owyn schien ernsthaft darüber nachzudenken, wie er einen Kampf vermeiden konnte.
Der Verräter beschloss, das Zögern seines Feindes auszunutzen. Er konzentrierte sich auf seinen Gefährten, den Kristall in seiner Brust, und spürte (Komma) wie Wärme ihn durchfloss, eine Woge purer Kraft, deren Kontrolle er fast sein ganzes Leben gewidmet hatte. Er leitete die Energie des Kristalls in seine Beinmuskeln. Dann hechtete er mit einem gewaltigem Sprung auf den Ordensritter zu.
Der Augenblick war perfekt; Owyn blinzelte gerade. Noch ehe der Wimpernschlag endete, war der Verräter über den Tisch hinweg gesprungen und stand vor ihm. Sein Schwert hatte Owyns Kopf fast erreicht, als dieser sich seitlich wegdrehte.
Anstatt Owyns Schädel zu spalten, prallte das Schwert gegen die Burgmauer hinter ihm, (ich glaube, das Komma kann weg) und wurde von der unsichtbaren Barriere, die in den Steinen verwoben war, zurückgeworfen. Der Verräter duckte sich unter einem umgehend folgendem Konterhieb weg und entfernte sich mit zwei schnellen Schritten wieder von seinem Gegner.
Owyns Augenbrauen verengten sich. »Was war das denn?« (Komma) fragte er. »Ich sagte doch bereits, ich will nicht gegen Euch kämpfen. Ihr wart es, der mir die Etikette des Duells in den Schädel gehämmert hat. Und nun tut ihr so etwas?«
»Ich habe euch (Euch) gelehrt (Komma) wie Ritter sich duellieren.(Punkt weg)« (Komma) entgegnete der Verräter. »Ich bin keiner mehr. Und ihr seid ein Risiko.«
Damit war alles gesagt. Sie stürzten aufeinander zu.
Owyn hielt sich gut. Sein Können war dem des Verräters fast ebenbürtig. Entsprechend seines Talentes konzentrierte er die Macht seines Kristalls in seinem Schwert. Der Verräter wusste, dass Paraden ihm nichts nützten. Ein einziger von Owyns mächtigen Hieben würde die eigene Klinge in Stücke sprengen. Doch seine gesteigerte Beweglichkeit machte dies wett. Er wirbelte um Owyn herum, dass dieser Mühe hatte, ihm mit seinen Augen zu folgen.
Obwohl die Beiden einem Außenstehenden nahezu ebenbürtig erschienen wären, machte der Verräter dem Kampf bald ein jähes Ende. Er wartete, bis Owyn günstig stand, und führte einen Hieb in Richtung seines Halses. Owyn konnte den Schlag nicht rechtzeitig parieren, duckte sich unter ihm weg und setzte zu einem Stich an. Das Schwert des Verräters prallte erneut gegen die Burgmauer und wurde, wie beim letzten Mal, von der Barriere in die entgegengesetzte Richtung zurückgeworfen. Bevor Owyn seine Bewegung vollenden konnte, nutzte der Verräter das Abprallen seines Schwertes, fügte leichten Druck nach unten hinzu und drängte das Schwert in Owyns Schädel.
Leicht außer Atem, aber ohne Schweiß auf der Stirn, blickte der Gewinner mit einem leichten Bedauern auf den zusammensackenden Körper seines alten Weggefährten und Schülers.
Dann besann er sich wieder auf sein Vorhaben: Die (die - ich denke kleingeschrieben - weil kein vollständiger Satz folgt) Flucht aus der Burg. Owyn hätte früher oder später ohnehin sterben müssen. Schon bald würde es nur noch zwei Seiten in diesem Krieg geben. Menschen wie Owyn, ohne die nötige Entschlossenheit eine davon zum Sieg zu führen, waren verdammt.
Er schloss die Augen, berührte die Burgmauer behutsam mit beiden Händen und konzentrierte sich. Die unsichtbare Barriere wich. Er fokussierte Energie in seinem rechten Arm, verhärtete seine Faust, lies seine Füße am Boden haften, und schlug auf die Burgmauer ein. Der Schlag sprengte eine Bresche in den massiven Steinwall, als bestünde er aus Glas.
Während er die Metallschatulle wieder an sich nahm, hörte er das Rasseln von Kettenhemden und die Rufe der Wachen nahen. Das Durchbrechen der Mauer hatte wohl ihre Aufmerksamkeit erregt.
Die Schatulle unter dem Arm, (Komma weg) konzentrierte er Energie in seinen Beinen und rannte durch die Bresche hinaus in die Umarmung der Nacht.

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Wie gesagt, finde ich nett zu lesen. Du könntest vielleicht ein bissele auf die Zeichensetzung bei der direkten Rede achten und eventuell den doch recht häufig benutzten Konjunktiv vielleicht versuchen etwas zu reduzieren. Ich hatte ein oder zweimal das Gefühl, dass Du aus der Erzählperspektive herausfällst. Da hatte ich aber jetzt leider keine Zeit, um das genauer unter die Lupe zu nehmen.
Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinen kleinen Anmerkungen ein bissele helfen.

Liebe Grüße
Bianca
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Michel
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Beitrag16.03.2015 15:05

von Michel
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In medias res.
Der Text startet den Motor im zweiten Wort. "Verräter" - damit machst Du neugierig. Dann folgt die routinierte Beschreibung eines Zweikampfs mit magischen Mitteln. Die Schatulle ist gestohlen (so habe ich das jedenfalls verstanden), der große Kampf kann beginnen. Als Leser habe ich alles, was ich für den Anfang brauche, Erklärungen werden wohl in den nächsten Kapiteln folgen.
Ein paar sprachliche Feinheiten lassen sich noch bearbeiten und etliches streichen, um den Text noch dichter zu machen (siehe Anhang). Worauf es sich zu achten lohnt, ist meiner Meinung nach die Perspektive. Du schreibst personal, siehst also durch die Augen des Verräters? Dann passen einige Formulierungen noch nicht recht ins Bild, weil sie von außen beobachtet wirken und dadurch von der handelnden Figur distanzieren. Die Dialoge werden knackiger und gewinnen an Tempo, wenn Du ein paar Inquits streichst. Ein paar längere Sätze könntest Du zu jeweils zwei kürzeren entflechten.  Aber das wird.
Woran ich noch hänge: Die Figuren bleiben mir noch ziemlich fern und unpersönlich. Der Angreifer wird nicht einmal mit Namen benannt. Sollte er später noch eine Rolle spielen, kannst Du den Namen auch gleich einführen, sonst riskierst Du Irritationen beim Lesen: "Was, der ist das? Der kam doch vorher dran, jetzt heißt er XY ..." Die andere Figur wirkt seltsam unbeteiligt. Wenn der Ritter glaubt, er käme um einen Kampf herum, ist er 1) naiv und 2) feige. Im Wortduell mit seinem alten Lehrmeister wirkt er, hm, unmotiviert, ein wenig wie ein fauler Schüler. Nee, ich hatte keine Lust auf diese Hausaufgabe ... Dabei wird er wissen, dass es jetzt um sein Leben geht. Ein wenig mehr Nervosität, die unter dem Gewand der Coolness herausblitzt, hätte ich mir schon gewünscht. Auch wenn er ein paar Minuten später tot ist. Das würde den Attentäter noch ruchloser wirken lassen. Einen verängstigten Schüler meucheln - der Bösewicht ist ausgemacht.

Fazit: Gut zu lesen, bereits spannend, routiniert geschrieben, mit Potential zum Feinschliff.

Herzliche Grüße, Michel
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Rollreiner
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Beitrag16.03.2015 17:17

von Rollreiner
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Oha, danke euch. Das ist ja nochmal eine ganze Menge Input.

@Alpen-Yeti: Das mit der Zeichensetzung bei wörtlicher Rede... Bin grade im Boden versunken deswegen. Keine Ahnung wie ich zig Seiten runterschreiben konnte ohne auch nur drüber nachzudenken ob das so richtig ist. Tomaten auf den Augen.

@Michel: Richtig, besonders die Sache mit der Perspektive. In späteren Kapiteln habe ich mich konsequent auf POV-Figuren beschränkt, hier in der Einleitung ist mir das komplett abhanden gekommen, einfach weil keiner von denen drin vorkommt. Danke für den Hinweis, mir selbst ist nicht aufgefallen, dass das stört.

Für all die Detailanmerkungen brauche ich ersteinmal eine ruhige Minute :/
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Lotta
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Beitrag17.03.2015 07:10

von Lotta
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hallo rollreiner,

da es michel anspricht - ich sehe es genauso -, dem ´verräter´ würde ich einen namen geben, schon so ziemlich am anfang.
ein name kann eine große wirkung haben.
das mit dem ´psst, ich verrate nicht zuviel die ersten 300 seiten, wegen der spannung und so -,  nee, dem ist oftmals nicht so.
das macht dein text zwar nicht, aber der name sollte dennoch rein.

lg., lotta

edit - grad erst gelesen -, das ist ein und derselbe mann, fragezeichen.
ich lese mal eben die überarbeitung.
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Alpen-Yeti
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A
Beitrag17.03.2015 09:21

von Alpen-Yeti
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Hallo Rollrainer,

wegen des Namens des Verräters schließe ich mich Lotta und Michel an.

Es wäre vielleicht grundsätzlich zu überlegeben, aus welcher Perspektive Du den Prolog erzählen möchtest. Ich könnte mir folgende Varianten vorstellen:

deep POV - dann solltest Du dem Verräter ruhig einen Namen geben.
auktorial - dann könntest Du mit dem wirkungsvollen "Der Verräter ..." prima anfangen. (Könnte ich mir ganz gut vorstellen. Vor allem, wenn Du sagst, dass der Rest der Geschichte komplett aus der Sicht anderer Figuren geschrieben ist.)
neutral - eher schwierig, denn dann kannst Du nicht in die Köpfe der Figuren schlüpfen.

Ich würde einfach mal ein paar Varianten durchprobieren, was für Dich am Besten funktioniert und am Besten zum Text passt.

Liebe Grüße
Bianca
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Willebroer
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Beitrag17.03.2015 20:52

von Willebroer
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Ja, es könnte eine Möglichkeit sein, den Verräter wirklich anonym zu lassen. Als auktorialen Spannungsbogen, so daß der Leser sich bei jeder Begegnung einer anderen Person mit jemandem fragt, ob das der Verräter sein könnte.

Ansonsten einfach wie im Film: beschreiben, was ein Zuschauer sehen würde.
Irgendwann wird man ja durch Dritte erfahren, was der Verräter angerichtet hat. Dann sollte er aber nicht "Verräter" heißen.
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Michel
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Beitrag17.03.2015 21:35

von Michel
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Zitat:
neutral - eher schwierig
ohh Question Neutrale Perspektive? Was meinst Du damit?
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Rollreiner
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Beitrag17.03.2015 21:40

von Rollreiner
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Michel hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
neutral - eher schwierig
ohh Question Neutrale Perspektive? Was meinst Du damit?


Bin kein Experte, aber soweit ich weiß ein rein objektiv, nur Beobachtung, ohne in die Gefühlsebene der Charaktere zu gehen.
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Lotta
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Beitrag18.03.2015 07:58

von Lotta
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Rollreiner hat Folgendes geschrieben:
Michel hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
neutral - eher schwierig
ohh Question Neutrale Perspektive? Was meinst Du damit?


Bin kein Experte, aber soweit ich weiß ein rein objektiv, nur Beobachtung, ohne in die Gefühlsebene der Charaktere zu gehen.


und da wären wir bei der geschmackssache - ich habe z. b. bücher weggelegt, weil mir die Tiefe zu kurz kam.
aber meine tochter frisst diese bücher regelrecht.

wir haben uns jetzt geeinigt keinen büchertausch mehr zu machen.
ich kann mir gut vorstellen, dass dein buch, falls so geschrieben, gut gelesen wird. meine tochter sagte mir, dass mir die Gefühlsfantasie fehle.
das ist quatsch, eher das gegenteil ist der fall, ich schätze sie eher so ein.

aber so kann´s kommen - alles kann man nicht verstehen.

dein ausschnitt zeigt mir eher flache charaktere.
ob sich das ändert, weiß ich nicht.
andere können das allerdings anders empfinden, die sehen tiefe in den charakteren.
das verstehe einer.

lg., lotta
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Rollreiner
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Beitrag18.03.2015 08:34

von Rollreiner
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Ist richtig, mit den Charakteren tut sich hier nicht viel.

Die Passage ist nur entstanden, weil ich das Gefühl hatte, einen etwas weniger gemächlichen Einstieg in die eigentliche Geschichte zu brauchen.

In den folgenden Kapiteln wird dem Leser erst einmal die Welt, der Protagonist und die ganze "alltägliches Leben"-Sache dargelegt. Etwas womit ich mich immer unglaublich schwer tue, bei Fantasy aber irgendwie nie dran vorbei komme. Auch wenn ich das mit ein paar Konflikten aufpeppe, habe ich anfangs immer Angst zu Langweilen. Pfeiffenkraut-Syndrom :/

Folglich war meine Zielsetzung ein wenig Action und ein paar offene Fragen hinzuwerfen, um Spannung zu erzeugen und einen ungefähren Ausblick zu bieten, was da später noch kommen mag. Vielleicht war das der falsche Ansatz.

Bezüglich der ganzen Sache mit der Perspektive, naja, da arbeite ich dran. Es scheint generell eine schlechte Angewohnheit von mit zu sein auktoriale und personale Erzählung zu vermischen. Bei Schreiben merke ich das irgendwie kaum :/
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Alpen-Yeti
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Beitrag18.03.2015 08:43

von Alpen-Yeti
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Hallo Michel,

wegen "neutraler Erzählperspektive" hier zwei links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erz%C3%A4hlperspektive
und hier
http://www.fachdidaktik-einecke.de/9b_Meth_Umgang_mit_Texten/erzaehlmittel.htm

Der Erzähler ist ein unsichtbarer Beobachter und verzichtet auf Wertungen oder Kommentare (was ich persönlich als ziemlich schwierig empfinde - deshalb bevorzuge ich z.B. den personalen Erzähler, damit ich fröhlich drauflosschwurbeln kann).

Ich hoffe, es hilft weiter.

Liebe Grüße
Bianca
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