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Blätterfall und Feuerwerke - Ausschnitt


 
 
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Langelo
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Beitrag13.03.2015 19:21
Blätterfall und Feuerwerke - Ausschnitt
von Langelo
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Ich habe mich auch mal überwinden können ( Embarassed) hier etwas reinzustellen, aber die Kritik ist in diesem Forum ja meistens angebracht und ehrlich. Hier also ein kleiner Ausschnitt aus meinem ersten Roman. Oder überhaupt meinem ersten literarischem Text. Da ich keine Erfahrung habe, hilft mir eure Kritik sicherlich, zumal ich grade mit dem Überarbeiten des (guten) Stücks beginne.

Ausschnitt aus "Blätterfall und Feuerwerke" (Arbeitstitel)

Er spürte den Blick seiner Schwester auf sich liegen, bis er die letzte Stufe zum Dachboden genommen hatte. Dann sprach sie wieder, leiser als zuvor. Und Ronikli stoppte am Treppenabsatz um zu lauschen.
„Das wird nicht mehr lange so weiter gehen, Mutter. Die Randalen letzte Woche, die Stimmung, die Abgaben, das alles hier in diesem Dorf – glaubst du allen Ernstes das wird ein gewöhnlicher Markttag? Der König tötet seine Frau und jetzt müssen wir dafür geradestehen, während diese Adeligen mal wieder von den Abgaben befreit sind“.
„Seine Frau hat sich zu Tode gestürzt, er hat sie nicht geschubst. Die Götter geben den Adeligen und dem König das Recht…“ berichtigte Mami, wurde jedoch nach einigen Wörtern unterbrochen:
„Die Götter? Die Gottesdichter wohl eher…“
„Das ist ein und dasselbe, sie sind die Stimme, die Werkzeuge“. Seine Mutter war aufgebracht.
„Du bist so naiv.", machte Lamina weiter, "du schluckst bereitwillig alle ihrer Lügen. Aber eben die, die das Volk anlogen und unterdrückt haben,  haben es damit in gleichem Maße wütend gemacht. Und die müssen den Preis dafür bezahlen, früher oder später.

Ronikli ging weiter in sein und Laminas Zimmer, das eigentlich ein Vorraum des Schlafzimmers seiner Eltern war. Immerhin war er einer Schelte was seinen Besuch im Wald anging, entgangen. Zähne mit einer Borstenbürste, Gesicht mit Wasser vom Abend zuvor gewaschen und schon lag Ronikli schließlich nach einigen Minuten im Bett auf der knisternden Strohmatte.

Er starrte in das Mondlicht, das seinen schimmernden Schein direkt durch sein  verschwommenes Fenster auf die Holzlatten des Bodens warf, so hell als sei der Mond für einen Besuch an sein Fenster gekommen. Seine Mutter kam nicht hoch für Gutenachtkuss oder Geschichten, Laminas Bett auf der anderen Seite des Fensters blieb leer, nur leise Stimmen drangen zu ihm hinauf. Zu ihm, der er dort alleine im Bett lag, ummantelt von der kratzigen Decke. Und er wusste, dass Monde keine Menschen besuchten. Sie schickten nur ihr Licht von ganz oben vom Firmament, kühl und so distanziert. Aber es war ja auch kein Mond nach dem er fragte. Die Stimmen seiner Familie, kühl und so distanziert.

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Seraiya
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Beitrag15.03.2015 14:38

von Seraiya
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Hallo Langelo smile


Ich glaube, du bist auf einem guten Weg, aber solltest noch weiter an deinem Ausdruck und an den Details arbeiten.
Unter anderem finde ich Ausdrücke wie "Mami" bei dem ernsten Thema des möglichen Mordes und der Unterdrückung irgendwie unangebracht, sofern er nicht von einem Kleinkind ausgesprochen wird.
Ich hätte es so geschrieben: "Er hat sie nicht geschubst, sondern sie hat sich in den Tod gestürzt." berichtigte unsere Mutter. "Die Götter geben dem König und den Adeligen das Recht..."

Worauf soll sich der Leser konzentrieren? Ich musste mich erst einmal orientieren. Geht es dir mehr um die Personen oder um das Gespräch? Möchtest du die Lage mehr hervorheben? Dass Aufstände oder Ähnliches  aufgrund der vorangegangenen Ereignisse drohen oder die Blindheit der Mutter hervorheben? Oder beides?
Wie denkt Ronikli über das Ganze? Spielt das für dich eine Rolle oder geht es nur um die Mutter und die Schwester?
Mir fehlen einfach Details.
Aber das bekommst du mit ein wenig Übung hin. smile



Liebe Grüße,

Seraiya


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Langelo
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Beitrag15.03.2015 17:15

von Langelo
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Hallo Seraiya,
danke für dein Feedback. Ja bei dem Wort Mami habe ich mich schon beim Schreiben unwohl gefühlt, habe es aber stehen gelassen um Roniklis Unschuld und Unwissen zu betonen. Aber ich denke du hast Recht, das klingt komisch.
Ich weiß was du damit meinst, das man als Leser vielleicht zuerst nicht weiß, worauf man sich konzentrieren soll, glaubst das liegt an dem Text oder daran, das die Szene aus der Mitte eines Romans gegriffen ist?
Mir ging es sowohl um die sich anbahnenden Aufstände, als auch um die Blindheit und Sturheit der Mutter in dem Gespräch. Es soll klar werden, dass sie generell nichts von Veränderungen hält, damit sie später, nachdem Ronikli stirbt (Spoileralarm) Lamina beschuldigen kann.

Ich verstehe zwar was du meinst, bin mir aber nicht ganz sicher wie ich das ändern soll. Ich glaube auch, dass es mir schwer fällt die Gratwanderung zwischen genug beschreiben, sodass der Leser ein Bild vor Augen hat, aber auch nicht so viel, dass nichts mehr für die Fantasie übrig ist, zu nehmen. dran muss ich noch arbeiten.

Danke für deine Rückmeldung!!!
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Langelo
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Beitrag15.03.2015 17:16

von Langelo
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Hallo Seraiya,
danke für dein Feedback. Ja bei dem Wort Mami habe ich mich schon beim Schreiben unwohl gefühlt, habe es aber stehen gelassen um Roniklis Unschuld und Unwissen zu betonen. Aber ich denke du hast Recht, das klingt komisch.
Ich weiß was du damit meinst, das man als Leser vielleicht zuerst nicht weiß, worauf man sich konzentrieren soll, glaubst das liegt an dem Text oder daran, das die Szene aus der Mitte eines Romans gegriffen ist?
Mir ging es sowohl um die sich anbahnenden Aufstände, als auch um die Blindheit und Sturheit der Mutter in dem Gespräch. Es soll klar werden, dass sie generell nichts von Veränderungen hält, damit sie später, nachdem Ronikli stirbt (Spoileralarm) Lamina beschuldigen kann.

Ich verstehe zwar was du meinst, bin mir aber nicht ganz sicher wie ich das ändern soll. Ich glaube auch, dass es mir schwer fällt die Gratwanderung zwischen genug beschreiben, sodass der Leser ein Bild vor Augen hat, aber auch nicht so viel, dass nichts mehr für die Fantasie übrig ist, zu nehmen. dran muss ich noch arbeiten.

Danke für deine Rückmeldung!!!
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Langelo
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Beitrag15.03.2015 17:16

von Langelo
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uups sorry für das zweifache senden.
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Seraiya
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Beitrag15.03.2015 17:33

von Seraiya
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Wenn es vor allem um den Konflikt geht, würde ich versuchen mehr Pfeffer im Gespräch zwischen Mutter und Tochter, und mehr Spannung beziehungsweise mehr Anspannung im Gesamten wegen dem bevorstehenden Unheil hinein zu bringen.
Ich würde dir bei den Formulierungen gerne helfen, aber ich bin in meiner eigenen Schreibweise sehr festgefahren und glaube, dass ich dir zu sehr "meins" aufbrummen würde.
Ich persönlich glaube nicht, dass du zu viel Fantasie wegnimmst, wenn du vielleicht sagst, dass sich beide gerade in einer dunklen Stube befinden, was sie fühlen während sie reden oder dass beide Angst vor den nächsten Ereignissen haben während sie sich ankeifen.
"Die Mutter war aufgebracht", ist mir zu wenig. Sie fürchtet sich, ist stur, wütend, unsicher... Mir sind solche Dinge wichtig, das ist aber jedem selbst überlassen. Ich bin da kein Maßstab.


Liebe Grüße,

Seraiya


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Seraiya
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Beitrag17.03.2015 20:36

von Seraiya
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Hey smile

Ich habe mal einen Teil deines Textes überarbeitet, damit du vielleicht besser verstehst, was ich im Bezug auf Ausdruck und Details meine.


Lamina wollte sicher gehen, dass Ronikli das Gespräch mit ihrer Mutter nicht mit anhörte. Sie wartete, bis ihr Bruder den obersten Treppenabsatz zum Dachboden erreichte und bemerkte nicht, dass er sich hinter dem Geländer versteckte, anstatt in sein Zimmer zu gehen.
Die Stube war düster. Ihre Mutter räumte gerade den Tisch ab, um das Geschirr abzuwaschen. Lamina setzte sich in den alten Stuhl nahe dem Kamin.
"Das wird nicht mehr lange gut gehen, Mutter.", sagte sie leise. "Die Leute lassen sich das nicht mehr gefallen. Bitte, denk doch nur an die letzte Woche - an die Randalen und die schlechte Stimmung wegen der hohen Abgaben. Die Menschen verhungern!" Sie sah ihre Mutter ernst an. "Das wird kein normaler Markttag. Der König hat seine Frau ermordet und wir müssen die Konsequenzen dafür tragen. Den Adeligen nimmt man nicht alles weg! Nur uns!"
Ihre Mutter stand mit dem Rücken zu ihr und machte sich an den Abwasch ohne sie eines Blickes zu würdigen. Ihre sonst so stolzen Schultern waren leicht gesenkt. Sie hatte Angst, wie alle hier in der Stadt und in den umliegenden Dörfern.
"Die Königin hat sich in den Tod gestürzt, Lamina. Und die Götter geben dem König und dem Adel das Recht, dass..."
Lamina sprang auf - erbost und traurig, weil sich ihre Mutter wieder auf den angeblichen Willen der Götter berufen wollte. "Das sind keine Rechte, die sie von den Göttern bekommen, Mutter! Dafür sind allein die Gottesdichter verantwortlich!"
Ihre Mutter drehte sich zu ihr um. "Das ist ein und dasselbe, Kind. Sie sind Werkzeuge der Götter und teilen uns ihren Willen mit."


ABER, das ist nur meine Meinung und das ist meine Art zu schreiben. Geschmäcker sind verschieden.



Liebe Grüße,

Seraiya


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Seraiya
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Beitrag17.03.2015 20:40

von Seraiya
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Zitat:
Ich möchte eben zuerst den Fokus auf das Gespräch legen um dem Leser ein paar Informationen zu geben und einen kleinen Spannungsbogen einzuleiten, danach aber auch darauf wie Ronikli in dieser Familie mit ihren ganzen Problemen in der Hintergrund rückt und sich einsam fühlt.  


In diesem Fall, würde ich persönlich vielleicht vorher schon erwähnen, dass sich Ronikli ausgeschlossen fühlt. Vielleicht, während Lamina darauf wartet, dass er verschwindet.


Liebe Grüße,

Seraiya


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Langelo
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Beitrag17.03.2015 21:36
Überarbeitung
von Langelo
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Hallo,
habe den ersten Teil des Textes jetzt mal mit deiner Vorarbeit überarbeitet.
Natürlich sind da noch einige Makel drin, hab den jetzt ganz schnell runtergeschrieben, aber geht das eher in die Richtung, die du meinst?
lg,
Langelo


Seine Schwester schien ja großen Wert darauf zu legen, dass er nicht lauschte. Ihr Blick folgte ihm, während Ronikli schleichend langsam die Treppe hinaufstieg, Stufe für Stufe. Es nervte ihn immer weggeschickt zu werden, wenn Erwachsenen-Zeugs besprochen wurde. Aber würde er jetzt seiner Wut Ausdruck verleihen, würde seine Mutter ihn nur wieder Zornigel nennen. Das war sogar noch schlimmer als die Kurzform seines Namens, Roni. Er erwartete nicht, dass seine Mutter noch hinauf zu ihm ins Zimmer kommen würde, bevor er schlief. Er interessierte hier ja anscheinend sowieso keinen mehr. Er versteckte sich am Treppenabsatz um trotz des Verbotes zu lauschen und lugte hinter dem Geländer hervor. Erst als sie ihn schon in seinem Zimmer wähnte, sprach Lamina weiter. Mutter war schon aufgestanden und wusch eilig das Geschirr ab.
„Das wird nicht mehr lange gut gehen, Mutter.“ Sprach sie leise, sehr darauf bedacht von ihm nicht gehört zu werden. Aber da hatte sie sich geschnitten. „Die Leute lassen sich das nicht mehr lange gefallen – denk doch nur an letzte Woche, die Randalen wegen der Abgabenerhöhung und der Hinrichtung von Parelek und Retsa. Fürs Verhungern Hingerichtet – stell dir das doch vor!“ Ihre Mutter schenkte Lamina jedoch keinen Blick und auch keine Antwort. Also redete sie weiter, noch schneller und erregter als zuvor: „Das wird kein normaler Markttag, das Volk...“ – „Wer ist denn das Volk, wer sind denn die Leute von denen du sprichst?“ unterbrach die Mutter ihre Tochter zischend und fuhr herum. „Alle die nicht so blind und beschränkt sind wie du!“ Ronikli zuckte ein wenig zusammen, so laut wurde seine Schwester. „Alle die eben nicht damit einverstanden sind, dass wir die Konsequenzen für den Mord tragen müssen, den der greise König an seiner eigenen Frau begangen hat. Den Adeligen nimmt er aber nichts weg! Nur uns, nur dem Volk, nur den Leuten!“
Lamina schöpfte Atem. „Die Königin wurde nicht umgebracht, sie hat sich in den Tod gestürzt, Lamina. Und die Götter geben dem König und den Adeligen das Recht…“ berichtigte sie ihre Tochter kopfschüttelnd, doch nun war sie es, die unterbrochen wurde: „Ach", die nun entnervte Lamina schien an dieser Sturheit zu verzweifeln, „Dieses Recht kriegen sie doch nicht von den Götttern, sondern von den Gottesdichtern und die – du hast es erraten- tanzen nach des Königs Pfeife. Mach doch die Augen auf!“ Ronikli wandte sich traurig ab. Er wusste wo das enden würde, schließlich führten die Beiden nicht zum ersten Mal ein Gespräch dieser Art. Bevor die beiden sich schreiend beleidigten, wollte er zumindest ein Kissen über dem Kopf haben.
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Seraiya
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Beitrag17.03.2015 21:55

von Seraiya
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Du musst dich nicht beeilen. Lass dir doch ruhig Zeit.

Ich habe mal rot markiert, was ich selber streichen würde. Türkis, was du doppelt hast. Orange, was ich anders ausdrücken und blau, wie ich es ausdrücken würde. Vielleicht hilft es dir ja ein bissl weiter.
(Ich betone nochmal, dass das nur meine Meinung ist)


Zitat:
Seine Schwester schien ja großen Wert darauf zu legen, dass er nicht lauschte. Ihr Blick folgte ihm, während Ronikli schleichend langsam die Treppe hinaufstieg, Stufe für Stufe. Es nervte ihn immer weggeschickt zu werden, wenn Erwachsenen-Zeugs <- der Ausdruck gefällt mir nicht. besprochen wurde. Aber würde er jetzt seiner Wut Ausdruck verleihen, würde seine Mutter ihn nur wieder Zornigel nennen. Das war sogar noch schlimmer als die Kurzform seines Namens, Roni. Er erwartete nicht, dass seine Mutter noch hinauf zu ihm ins Zimmer kommen würde, bevor er schlief. Er interessierte hier ja anscheinend sowieso keinen mehr. <- Niemand schien sich für ihn zu interessieren. Er versteckte sich am Treppenabsatz, um trotz des Verbotes zu lauschen und lugte hinter dem Geländer hervor. Erst als sie ihn schon in seinem Zimmer wähnte <- ich finde, dass passt nicht zum Rest des Textes, sprach Lamina weiter. Mutter war schon aufgestanden und wusch eilig das Geschirr ab.
„Das wird nicht mehr lange gut gehen, Mutter.“ Sprach sie leise, sehr darauf bedacht von ihm nicht gehört zu werden. <- weiß sie, dass er lauscht? Aber da hatte sie sich geschnitten. „Die Leute lassen sich das nicht mehr lange gefallen – denk doch nur an letzte Woche, die Randalen wegen der Abgabenerhöhung und der Hinrichtung von Parelek und Retsa. Fürs Verhungern Hingerichtet – stell dir das doch vor!“
Ihre Mutter schenkte Lamina jedoch keinen Blick und auch keine Antwort. Also redete sie weiter, noch schneller und erregter als zuvor: „Das wird kein normaler Markttag, das Volk...“ –
„Wer ist denn das Volk? Wer sind denn die Leute von denen du sprichst?“ unterbrach die Mutter ihre Tochter zischend und fuhr herum.
„Alle die nicht so blind und beschränkt sind wie du!“
Ronikli zuckte ein wenig zusammen, so laut wurde seine Schwester. <-- Sie sprach jetzt so laut, dass Ronikli vor Schreck zusammen zuckte.
„Alle die eben nicht damit einverstanden sind, dass wir die Konsequenzen für den Mord tragen müssen, den der greise König an seiner eigenen Frau begangen hat. Den Adeligen nimmt er aber nichts weg! Nur uns, nur dem Volk, nur den Leuten!“ Lamina schöpfte Atem.
„Die Königin wurde nicht umgebracht, sie hat sich in den Tod gestürzt, Lamina. Und die Götter geben dem König und den Adeligen das Recht…“ berichtigte sie ihre Tochter kopfschüttelnd<-- würde ich früher sagen., doch nun war sie es, die unterbrochen wurde: „Ach", die nun entnervte Lamina schien an dieser Sturheit zu verzweifeln, „Dieses Recht kriegen sie doch nicht von den Götttern, sondern von den Gottesdichtern und die – du hast es erraten- tanzen nach des Königs Pfeife. Mach doch die Augen auf!“ Ronikli wandte sich traurig ab. Er wusste, wo<- wie das enden würde, schließlich führten die Beiden nicht zum ersten Mal ein Gespräch dieser Art. Bevor die Beiden sich schreiend beleidigten, wollte er zumindest ein Kissen über dem Kopf haben.   



Liebe Grüße,

Seraiya


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Langelo
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Beitrag17.03.2015 22:13

von Langelo
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Danke, da sind ein paar hilfreiche Sachen dabei, aber auch einige die mir jetzt nicht so entsprechen aber das ist warscheinlich normal. Very Happy
Findest du denn insgesamt, dass es lebhafter ist und Ronikli weniger in den Hintergrund gestellt wird als zuvor?

lg, Langelo
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Seraiya
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Beitrag17.03.2015 22:21

von Seraiya
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Zitat:
Findest du denn insgesamt, dass es lebhafter ist und Ronikli weniger in den Hintergrund gestellt wird als zuvor?   


Ja, finde ich.


Liebe Grüße,

Seraiya


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Langelo
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Beitrag01.04.2015 01:23
Als er...starb.
von Langelo
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Hallo liebe Forumsmenschen.

Hier den nun ein zweiter (kurzer) Ausschnitt meines ,,Romans".
Vorab aber die Fragen oder Gedanken, die ich mir selbst zu diesem Teilabschnitt mache, über deren Beantwortung ich mich freuen würde.

Wie penetrant ist das "Als er..."?
Ist der letzte Schlangensatz zu lang? Ich zweifle noch ob das wirklich zur Stimmung, zum Drama beiträgt?!
Ist es in Ordnung den Satz beim Tod des Jungen einfach mitten drin abzubrechen?

Informationen:
-der Protagonist in dieser Szene ist ein Junge  (11,12)
-Seine Mutter benutzt für seinen Namen die Verniedlichung Roni, die er jedoch hasst, deshalb fand ich es passend den Text mit Roni enden zu lassen, um zu zeigen, dass die Welt nicht so märchenhaft ist, wie er sich das vorstellt und ,dass er noch ein kleiner Junge ist


TEXT:
Als neben ihm Männer, getroffen von den heranzischenden Bolzen Blut hustend zu Boden gingen, tröstete ihn niemand. Als er -von einem Ellenbogen erwischt- ins Straucheln geriet, mit verzweifelten Schreien seine Mutter suchend, kümmerte sich niemand um ihn. Als er mit voller Wucht gegen die Tischplatte eines Standes stieß, stützte ihn niemand. Der Stimme seiner Schwester gehorchte das Volk vielleicht aufs Wort. Aber eben auch nicht mehr.

Als er schließlich benommen weitertaumelte, als ein Bolzen seinen schwachen Körper zwischen Schlüsselbein und Hals durchbohrte und er neben dem Eichenholztisch hart auf den Boden aufschlug, unfähig den Sturz abzufangen, als er erneut nach Mami rufen wollte und nicht mehr als ein heiseres Gurgeln seiner Kehle entkam, da war er endgültig aufgerieben zwischen stampfender Menge und den peitschenden Salven der Stadtwache und da merkte er, Roni - …
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Eredor
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Beitrag01.04.2015 13:33

von Eredor
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Hallo Langelo,

da es sich bei diesem Thema um einen weiteren Ausschnitt aus demselben Roman handelt, habe ich die beiden Threads zusammengeführt. Also keine Angst haben, dass dein neuer Thread verschwunden ist!
Damit jeder auch diesen Abschnitt findet, habe ich ihn als "Fortsetzung" markiert.

Uuund weiter!

LG Dennis


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- Lütfiye Güzel
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Nihil
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Beitrag01.04.2015 16:05

von Nihil
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Ich schieb noch was hinterher. Ich habe jetzt die neue Version manuell als Link in den ersten Beitrag gesetzt. Anscheinend kann man nicht gleichzeitig eine Fortsetzung und eine Neue Version des ersten Beitrags posten, ohne dass dabei was im System schief läuft. :)
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag01.04.2015 17:52
Re: Als er...starb.
von Stefanie
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Langelo hat Folgendes geschrieben:
TEXT:
Als neben ihm Männer, getroffen von den heranzischenden Bolzen Blut hustend zu Boden gingen, tröstete ihn niemand. Als er -von einem Ellenbogen erwischt- ins Straucheln geriet, mit verzweifelten Schreien seine Mutter suchend, kümmerte sich niemand um ihn. Als er mit voller Wucht gegen die Tischplatte eines Standes stieß, stützte ihn niemand. Der Stimme seiner Schwester gehorchte das Volk vielleicht aufs Wort. Aber eben auch nicht mehr.

Als er schließlich benommen weitertaumelte, als ein Bolzen seinen schwachen Körper zwischen Schlüsselbein und Hals durchbohrte und er neben dem Eichenholztisch hart auf den Boden aufschlug, unfähig den Sturz abzufangen, als er erneut nach Mami rufen wollte und nicht mehr als ein heiseres Gurgeln seiner Kehle entkam, da war er endgültig aufgerieben zwischen stampfender Menge und den peitschenden Salven der Stadtwache und da merkte er, Roni - …


Ein so kurzer Ausschnitt ist von der Stimmung her schwer zu beurteilen, allerdings nervt mich das ständige als ... gewaltig. Eine solche Aufzählung kann eine starke Wirkung haben, da ich hier aber sonst nichts bekomme, wirkt es sehr einseitig. Es passt auch nicht wirklich zu einer Kampfszene, da würde ich mir mehr Tempo wünschen.
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Willebroer
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Beitrag01.04.2015 18:51

von Willebroer
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Hallo Langelo,

bei dem von Stephanie zitierten Text sind mir vor allem die Partizipien aufgefallen (getroffen von den..., hustend..., seine Mutter suchend), die halten den ganzen Betrieb auf und machen die Action statisch. Das doppelte "als.., als..." wurde ja bereits erwähnt.

Gruß
W.
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Langelo
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Beitrag01.04.2015 20:07

von Langelo
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Danke erst mal für die Rückmeldungen. Generell gefällt mir diese "Als" eigentlich, ich fand es hier aber auch etwas "overused" (beim zweiten Lesen). Ich stelle heute Nacht nochmal eine überarbeitete Version rein, ganz rausnehme wollte ich diese Kette jetzt nicht, aber ich denke die Verkettung etwas zu  reduzierten könnte auch helfen.
Den Einwand mit den Partizipien verstehe ich, das werde ich auch mal ändern. Danke für das Feedback auf jeden Fall!!
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Langelo
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Beitrag02.04.2015 00:37
Neue Version
von Langelo
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Hallo,
ich habe versucht dem Abschnitt ein bisschen mehr Leben zu geben und bin auf eure Kritik eingegangen. Ganz rausgenommen habe ich den "Als" Satz dann aber doch nicht Twisted Evil

Danke nochmal, vielleicht ist die Version jetzt ja besser.
Ps: Ist der prasselnde Pfeile - Gewitterregen Vergleich zu klischeehaft (bzw. zu oft benutzt etc.) ? Bin mir bei so was oft unsicher.

Die heranzischenden Bolzen trafen entweder das Fleisch der Männer um ihn herum oder schlugen wie ein Gewitterregen prasselnd auf den Steinen auf. Ein Geräusch, das sich mit Schmerzschreien, panischer Angst und Wutgebrüll vermischte. Auch Ronikli schrie - weinend nach seiner Mutter. Niemand tröstete ihn.
Ein Ellenbogen tauchte wie aus dem nichts vor ihm auf und traf ihn ins Gesicht. Benommen stolperte er gegen den Eichenholztisch und die Schmuckstücke darauf stießen klirrend gegeneinander oder fielen zu Boden. Die Luft entschwand keuchend aus seinem kleinen Körper und er wand sich vor Schmerzen. Niemand stütze ihn.
Trotzdem taumelte er benommen weiter. Weg, nur weg, doch er kannte die Richtung nicht. Ein Bolzen traf ihn mit voller Wucht zwischen Schlüsselbein und Hals, bohrte sich tief in sein Fleisch. Der Schmerz und die Wucht warfen ihn hart  zu Boden.

Als er erneut nach seiner Mutter rufen wollte und nicht mehr als ein heiseres Gurgeln seiner Kehle entkam, als der Fuß eines Fliehenden ihn hart in die Seite traf, da war er endgültig aufgerieben zwischen stampfender Menge und wild feuernder Stadtwache und da merkte er, Roni- …
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Willebroer
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Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag02.04.2015 01:52

von Willebroer
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Hallo Langelo,

es liest sich tatsächlich schon deutlich flüssiger. Da wären wir also ein Stück weiter. Aber natürlich bleibt noch einiges zu meckern. Ich nehme mal ein paar Beispiele:

Ps: Ist der prasselnde Pfeile - Gewitterregen Vergleich zu klischeehaft (bzw. zu oft benutzt etc.) ? Ja, ist er. Du kannst den Vergleich kurz andeuten, z.B.: "Wie ein Gewitterregen prasselten die Pfeile/Bolzen auf sie herab"

Die heranzischenden (immer noch ein Partizip)  Bolzen trafen entweder das Fleisch der Männer um ihn herum oder schlugen wie ein Gewitterregen prasselnd auf den Steinen auf. "Entweder ... oder" paßt hier gar nicht, die Pfeile gehen ja überall nieder.

Ein Geräusch, das noch von Schmerzschreien, panischer Angst und Wutgebrüll übertönt wurde. Auch Ronikli schrie - weinend nach seiner Mutter. Schreien oder weinen, da würde ich mich entscheiden.

Die Luft entwich keuchend (Die Luft keucht nicht) aus seinem kleinen Körper und er wand sich vor Schmerzen. Auch so ein Klischee: sich vor Schmerzen winden.
 

Ein Bolzen traf ihn mit voller Wucht zwischen Schlüsselbein und Hals, bohrte sich tief in sein Fleisch. "Zwischen" geht nicht. Hals und Schlüsselbein treffen aufeinander. Und es gibt da wenig Fleisch, sondern vor allem Knochen. Also den Hals treffen lassen oder die Schulter. Oder Streifschuß, wenn es nicht tödlich sein soll. Außerdem wird der Junge das in dem Augenblick nicht so genau anatomisch erleben.

Insgesamt sind die Beschreibungen etwas überzogen. Das kann zur Übung ganz gut sein, weil man lernt, in Bildern und Beschreibungen zu denken, aber man sollte es anschließend wieder tüchtig zurückschneiden.

So viel erst mal.

Gruß
W.
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Papa Schlumpf
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Beitrag02.04.2015 16:53

von Papa Schlumpf
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Hallo, Langelo,
ich stolperte mehrfach und schlug lang hin. Ich fange hinten an. Stadtwache - Bolzen - Gewitterregen. Der Bolzen deutet auf die Verwendung von Armbrüsten. Die ist aber im Mittelalter unter Stadtwächtern noch nicht sehr verbreitet gewesen, denn das waren im Wesentlichen Amateure, die Handwerker und das Gesinde aus der Stadt, nur eine sehr reiche Stadt konnte sich eine winzige Schar von Söldnern halten. Der Umgang mit der Armbrust verlangt durchaus Übung, die sich die Städter in den Schützengilden holten, so sie denn in den erlauchten Kreis aufgenommen wurden. Die Schussfolge (Kadenz) liegt bei maximal 2/min, je schwerer die Waffe, umso langsamer ist sie. Deshalb erscheint mir der Gewitterregen doch etwas übertrieben. Übrigens ächtete die Kirche die Armbrust als Kriegswaffe schon im 12. Jh., weil jeder Hans-Franz damit seinen Fürsten umlegen konnte, wie zum Beispiel Wilhelm Tell, aber das trug sich der Sage nach erst im 14. Jh. zu. Das Verbot der Armbrust ist das älteste überlieferte Kriegswaffenverbot. Es hielt sich auch keiner dran. Irgendwie eine sehr heutige Geschichte.
Das Fleisch der Männer gefällt mir überhaupt nicht. Die Armbrust ist eigentlich die Waffe eines Scharfschützen, was die treffen wollen, treffen die auch. Da gibt es relativ wenig Fleischwunden. Die Männer brachen unter den Treffern zusammen, zum Beispiel.
Du verwendest mehrfach Varianten und verbindest sie mit "oder", das finde ich nicht so elegant. Die Schmuckstücke klapperten also, einige fielen zu Boden. Reicht doch eigentlich.
Du willst unbedingt das Keuchen behalten. Aber Luft keucht nicht, Ronikli tut das. "Keuchend stürzte er, rang nach Atem ...", oder so.
Der Treffer ist nicht gut platziert. Zwischen Schulter und Hals und damit unterhalb des Schlüsselbeines. Mit etwas Glück ist es weit genug oben, dann könnte er überleben, weiter unten wird die Lunge zerfetzt und er ertrinkt ohne sofortige kundige Hilfe im eigenen Blut. Doch nicht der Schmerz wirft ihn um, das Hirn gibt uns einige Augenblicke, um das Geschehen zu begreifen, ehe der Schmerz einsetzt. Der Bolzen überträgt auf das Ziel (wenn kein Durchschuss) eine Kraft von vielleicht 1 kN (schwere Armbrüste 4 bis 8 kN). Da bleibt keiner stehen, der sich nicht darauf vorbereitete. Und könntest Du auch hier auf das Fleisch verzichten? Dort ist nämlich kaum Muskulatur.
Der letzte Satz. Die Länge ist eigentlich kein Problem, da der Leser die Gedanken nacheinander und geordnet erfährt. Wenn das heisere Gurgeln seiner Kehle entkam, dann sollte er sich beeilen, es einzuholen. Die Wahl der Vokabel ist nicht besonders. Er brachte nicht mehr als ... zustande, es entrang sich ... , es gibt noch viele Möglichkeiten.
In "da war er endgültig aufgerieben" findet das Vokabular, weil unzutreffend, auch nicht meinen Beifall. "Aufreiben" im gegebenen Zusammenhang kann man eine militärische Formation, und das "war" gehört da nicht hin. Es geht besser. "da begriff er seine aussichtslose Lage, zwischen den Fronten ... und merkte ..." Ist nur eine Anregung, Du kannst da etwas richtig Gutes draus machen.
Und jetzt der erste Text in der Fassung vom 17. 3., ich verzichte mal aufs Zitieren, wird bloß so lang.
"Seine Schwester schien ja großen Wert ..." Soraiya streicht das "Ja", mit Recht. Willst Du die besondere Betonung behalten, dann substituiere mit "offensichtlich"
"Ronikli schleichend langsam die Treppe hinaufstieg" Auch hier streicht Soraiya, auch hier berechtigt. Um den besonderen Einduck hervorzuheben böte sich "Ronikli betont langsam die Treppe hinauf schlich" an.
"Erwachsenen-Zeugs" ist ein Griff in die falsche Kiste, zu modern und zu gewöhnlich, Jargon. "wenn die Erwachsenen Probleme wälzten, für die sie ihn "zu klein" wähnten". Eine Möglichkeit. Soraiya strich die drei "würde" in den vier Sätzen an. Außerdem sind noch drei Formen des Hilfsverbs "sein" drin. "Es nervte ihn (kein immer), dass man ihn (hier könnte man immer schreiben, ist aber unnötig) wegschickte, ...  Aber verliehe er jetzt seiner Wut Ausdruck, bezeichnete (nennte ist leider nicht mehr gebräuchlich) ihn  seine Mutter nur wieder "Zornigel". Das empfand er sogar noch schlimmer als die Kurzform seines Namens, Roni. Er erwartete nicht, dass seine Mutter noch hinauf zu ihm ins Zimmer käme,". Nur mal so als Beispiel, weil die Sache mit den Hilfsverben ziemlich blöd ist, "haben" ist auch so ein omnipräsenter Kandidat.
"Er interessierte hier ja anscheinend sowieso keinen mehr." Ist ein wenig unglücklich. "Er" ist in dem Zusammenhang ja passiv, deshalb fände ich die Passiv-Form für wirkungsvoller: Hier interessierte sich ja anscheinend sowieso keiner mehr für ihn. "Ja anscheinend sowieso" ist ein wenig viel des Guten.
"Er versteckte sich am Treppenabsatz" hier folgt eigentlich ein Komma.
"Aber da hatte sie sich geschnitten." steht etwas verloren zwischendrin. Bei näherer Betrachtung entpuppt es sich als die Gedankenwelt des Ronikli. Da muss man erstmal drauf kommen.
Ich glaube, da vermisste ich noch ein paar Kommata, und etwas unnötiges "sein" fiel auf. Jetzt eine Frage zur Komposition: Weshalb hungert das Volk, wenn Heinrich seine siebte Ehefrau meuchelte? Der Zusammenhang erschließt sich mir nicht.
 "Bevor die beiden" Beide las ich schon im vorhergehenden Satz, Du könntest, denke ich, unbedenklich das Pronomen einsetzen.  
Respekt, drei "haben" im ganzen Text. Mit Häufung am Ende, leider.
Ansonsten kann ich Soraiya nur beipflichten. Trotzdem, ich glaube, dass Du aus dem Text noch etwas richtig Gutes zaubern kannst. Denn wenn ich rummeckere heißt das noch gar nichts. So nimm Dir denn, was Dich überzeugt, und den Rest schick in die ewigen Jagdgründe.
Interessant zu lesen.
LG
P.S.


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Nicht alles, was wir bewirken, haben wir auch gewollt.
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Langelo
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Alter: 25
Beiträge: 53
Wohnort: Köln


L
Beitrag02.04.2015 19:38

von Langelo
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Hui da kam ja einiges. Hätte nicht gedacht, dass es soviel gibt, aber ich denke, ich sollte es positiv sehen, mit jedem Mal wird die Szene besser und besser Laughing

Es gab ja ganz schön viel. Riesen Dank erst mal an euch beide, der Text von Papa Schlumpf hatte schließlich riesige Ausmaße. Ich komme aber zuerst auf den zweiten Text zu sprechen, dann die Tage nochmal auf die erste Szene.







Die Pfeile zischten in Salven heran, riefen Schmerzschreie, panische Angst und Wutgebrüll hervor. Männer stürzten getroffen zu Boden. Ronikli schluchzte und suchte hinter dem Tränenschleier seine Mutter, aber ohne Erfolg - Niemand tröstete ihn.
Wie aus dem Nichts tauchte ein Ellenbogen vor ihm auf und traf ihn ins Gesicht. Er stolperte gegen den Eichenholztisch, die Schmuckstücke darauf klapperten, einige fielen zu Boden. Der Stoß ließ ihn keuchen und er rang nach Luft. Zitternd vor Schmerzen klammerten sich seine Finger fest um die Tischplatte, er suchte nach halt - Niemand stütze ihn.
Benommen taumelte er weiter. Weg, nur weg, doch er kannte die Richtung nicht. Plötzlich traf ihn ein Bolzen in seinen Hals. Sengend heiß durchfuhr ihn der Schmerz und die Wucht warf ihn auf die Erde.

Als er erneut nach seiner Mutter rufen wollte, aber nicht mehr als ein blutiges Gurgeln zustande brachte, als der Fuß eines Fliehenden ihn hart in die Seite traf, da war er endgültig zermalmt von dem wütenden Stampfen der Menge und den wild geschossenen Pfeilen der Stadtwache, irgendwo mittendrin im Chaos zwischen den Fronten war er verloren gegangen, er, Roni- ...
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