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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2015
Adler, Nachtfalter, Satellit

 
 
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2395
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag08.03.2015 20:00
Adler, Nachtfalter, Satellit
von holg
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

»Es passiert nichts.«
»Hm«, machte ich und nahm einen Schluck Bier aus der Flasche. Sie lag seltsam in der Hand. Ich hatte das Etikett abgeknibbelt, zu einem dünnen Streifen gefaltet und um meinen Zeigefinger gerollt.
»Tag für Tag sitze ich herum und tue nichts.« Er kam in Fahrt. »Ich hocke auf diesem Stuhl …«
»Feiner Stuhl. Adirondack Chair. Natürlich …«
»Selbst gemacht«, stimmte er ein, »in meinem Garten …«
»Tolle Beleuchtung. Stimmungsvoll.« Ich schwenkte meine Bierflasche in Richtung der Leuchten, die sich am Beetrand entlang reihten. Ich hatte geholfen, die Kabel zu verlegen.
»Locken Motten an … und starre in den Himmel.«
»Sternenklar«, staunte ich. Über uns schienen Adler und Schwan in Formation die Milchstraße entlang zu fliegen. Ein Lichtpunkt zog in gerader Linie ungefähr nach Norden. Vor der Pensionierung hätte er gewusst, welcher Satellit das war. Oder mir etwas vorgeschwindelt.
»Und du?«
Ich lachte. »Letzten Monat. Helsinki. Tallinn. Riga. Vilnius. Budapest. Mailand. Lyon. Nantes. Manchester. Göteborg. Warschau. Bratislava. München. Brüssel. Bremen. Berlin. Leipzig. Frankfurt. Köln. Düsseldorf. Bochum.«
»Bochum?«
»Mit dem Auto.«
»Das zählt nicht!«
»Dann eben nicht.« Ein Schluck Bier
»Trotzdem schön.«
Wir schwiegen eine Weile. Nachtfalter schwirrten in irren, perfekten Logarithmen um die Lichter herum. Eine Bemerkung darüber würde den Professor aus dem Ruhestand erwecken.
»Was macht das Beet«, fragte ich.
Er grunzte in sein Bier. »Dieses Jahr will sie Sonnenblumen.«
Nach dem Fehlschlag mit den Ananas wieder etwas Heimisches. Und eine Steilvorlage für einen Vortrag über Fibonacci-Folgen.
»Wie geht es Mutter?«
»Heute war ein guter Tag. Sie hat dich erkannt. Gesprochen. Gestern dagegen … Es macht mich fertig, wenn sie konstant an mir vorbei sieht. Als ob ich neben mir stehe. Immer läuft sie um mich herum … Es wird schlimmer.«
Wieder schweigen.
»Ich muss los.« Ich reckte mich. »Kommst du mit rein?«
»Ich bleibe noch sitzen und starre ein wenig in den Himmel.«
»Ok Paps.« Ich drückte seine Schulter, als ich ging.
»Passiert schon nichts … oh, schön«
Er spielte mit dem Papierstreifen, den ich von meinem Finger gezogen hatte. Der Ring war aufgesprungen. Ein einzelner Spiralarm. Schon sah Paps wieder zu den Sternen auf.
»Guten Flug!«, rief er mir nach.

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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2701
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag08.03.2015 22:43

von Lapidar
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Ruhiges Stimmungsbild, hat mir gefallen. Die Frage, die bleibt: ist der Vater dement oder die Mutter, oder beide.

_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag09.03.2015 08:12

von Literättin
Antworten mit Zitat

Puh! Eine sehr eindrückliche Geschichte, in der vordergründig nicht viel passiert und doch das ganze Drama eines nahezu perfekten Lebens zwischen Himmel und Erde aufgefaltet wird.

Die Person, um die es eigentlich geht, ist gar nicht anwesend, nicht in der Story, nicht mehr im Gartenidyll der handelnden Protagonisten und nicht mehr in sich selbst. Dafür hinterlässt sie jene Leere, die für den erfolgreichen Professor und seinen um die Welt jettenden Sohn im allzu perfekten Leben wohl allzu lange unbesehen blieb. Und die Frage, was das eigentliche Leben wirklich ausmacht.

Hervorragend erzählt und in all den mathematischen Formeln ringelt sich profan die Etiketten-Spirale samt den Fragen "War das alles? Welchen Gesetzten gehorchen wir? Und wo hat uns das hier hingeführt? Was bleibt am Ende?" ...


Ich könnte ein, zwei winzige, winzige Kritikpünktchen herausknibbeln, aber das hat diese wunderbare Erzählung nicht wirklich verdient.

Von mir gibt's hier die volle Punktzahl.
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Kateli
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 47
Beiträge: 256
Wohnort: D-Süd
Das goldene Gleis


Beitrag09.03.2015 17:19

von Kateli
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Okay, Spiralen gibt es hier zu Hauf!
Die Fibonacci-Folgen im Muster der Ananas - woher weiß man sowas? Ich musste googlen, aber das finde ich okay. Wieder was gelernt Wink
Dann die große Europaspirale (alles Flughäfen, oder?), und als Klammer um den Text dann noch das um den Finger gewickelte Bier-Etikett. Vielleicht sind da sogar noch mehr Anspielungen auf weitere Spiralen, und ich verstehe sie nur nicht ...
Eine Tochter oder ein Sohn besucht die Eltern. Der Dialog, das Gespräch gefällt mir von der Stimmung sehr gut, hat sowas gleichzeitig Melancholisches und irgendwie trotzdem sehr Zufriedenes - obwohl es der Mutter offenbar gesundheitlich nicht sehr gut geht.
Das ist auch der Eindruck, der am Ende bleibt ... irgendwie bin ich zufrieden, obwohl gar nicht wirklich was passiert und ich doch Kleinigkeiten noch verbesserungswürdig finde, diesen Satz hier etwa:
"»Locken Motten an … und starre in den Himmel.«"
Den verstehe ich nicht, zumindest der zweite Teil stimmt irgendwie nicht.  Außerdem fehlen z.B. einige Punkte (also Satzzeichen).

Fazit: Gott, hier tu ich mich schwer. Ich habe keine Ahnung, wie ich diesen Text bewerten soll. Von der Stimmung und der Sprache her finde ich ihn gelungen, aber ich weiß nicht, wie ich mit den einzelnen Spiralen umgehen soll. Ich hoffe im Vergleich mit den anderen Texten sehe ich das irgendwann klarer.
Ich werte erst, wenn ich alle Texte kommentiert und meine Gedanken dazu sortiert habe.


_________________
Zombies just want hugs
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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2836



R
Beitrag09.03.2015 17:41

von Rübenach
Antworten mit Zitat

Hm. Ein Gespräch unter Männern. (Die Zusammenfassung bereits im ersten Satz: Es passiert nichts. ) Irgenwas mit Sternbildern, Satelliten und viel Mathematik. Dazu eine vermutlich demenzkranke Ehefrau/Mutter. Mein erster Eindruck: Belanglosigkeiten.

Mein zweiter Eindruck: Bilder, die für den mathematischen Laien nicht nachvollziehbar sind. Logarithmusfunktionen kenne ich aus der Schule. Logarithmisch aufgebaute Skalen auch. Und wie die Flugkurven der Motten um das Licht aussehen, weiß auch jeder. Was diese Flugkurven mit dem Logarithmus zu tun haben, weiß ich nicht. (Und ich nehme mal an, dass dies der Mehrzahl der Leser so geht) Wirkung dieses Sprachbildes auf mich: Da zeigt dir ein Autor deine Unwissenheit auf.

Ähnlich der Verweis auf Fibonacci-Folgen. Aber hier hilft Wikipedia:
wikipedia hat Folgendes geschrieben:
Viele Pflanzen weisen in der Anordnung ihrer Blätter und anderer Teile Spiralen auf, deren Anzahlen durch Fibonacci-Zahlen gegeben sind, wie beispielsweise bei den Früchten in Fruchtständen. Das ist dann der Fall, wenn der Winkel zwischen architektonisch benachbarten Blättern oder Früchten bezüglich der Pflanzenachse der Goldene Winkel ist. Hintergrund ist der Umstand, dass die rationalen Zahlen, die den zugrunde liegenden Goldenen Schnitt am besten approximieren, Brüche von aufeinanderfolgenden Fibonacci-Zahlen sind. Die Spiralen werden daher von Pflanzenelementen gebildet, deren Platznummern sich durch die Fibonacci-Zahl im Nenner unterscheiden und damit fast in die gleiche Richtung weisen. Durch diese spiralförmige Anordnung der Blätter um die Sprossachse erzielt die Pflanze die beste Lichtausbeute. Der Versatz der Blätter um das irrationale Verhältnis des Goldenen Winkels sorgt dafür, dass nie Perioden auftauchen, wie es z. B. bei 1/4 der Fall wäre (0° 90° 180° 270° | 0° 90° …). Dadurch wird der denkbar ungünstigste Fall vermieden, dass ein Blatt genau senkrecht über dem anderen steht und sich so die jeweils übereinanderstehenden Blätter maximalen Schatten machen oder maximale ‚Lichtlücken‘ entstehen


Weiter erfahre ich bei Wiki, dass die Schuppen von Ananasfrüchten und die Blüten von Sonnenblumen nach dem Muster von Fibonacci-Spiralen aufgebaut sind. Wodurch auch die geforderte Spiralform (neben der aus dem Bieretikett) auftaucht, ohne eigentlich für den Text eine Bedeutung zu haben.

Erstes Lesefazit: Was gelernt, aber nicht durch den Text, sondern durch den Versuch, ihn zu kritisieren. Allerdings eher aus der Rubrik: Unnützes Wissen


_________________
"Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams
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femme-fatale233
Geschlecht:weiblichFüßchen

Alter: 31
Beiträge: 1913
Wohnort: München
Das Bronzene Pfand


Beitrag09.03.2015 21:10

von femme-fatale233
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Oh, ein schöner Text! Der Titel hat mich angelockt, ihn als ersten zu lesen und er hat gehalten, was er verspricht.

Die Stelle mit Bochum: Laughing Laughing

Was mich ansonsten an diesem Text sehr fasziniert, ist die Art, wie er beiläufig Informationen einstreut, ohne so viel zu erklären. Finde ich gut! Es stört dann auch nicht, dass es keine klassische Kurzgeschichte ist, sondern mehr so ein Schlaglicht auf den Moment in einem Leben.
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag09.03.2015 22:52

von Dienstwerk
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Platzhalter

Edit: Top10

Frag mich bitte nicht, wieso ---> Bauchgefühl. smile

LG, Claudia
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tronde
Klammeraffe
T


Beiträge: 522

Das goldene Aufbruchstück Das silberne Niemandsland


T
Beitrag10.03.2015 00:00

von tronde
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Es gibt eine Liste, aus deren Bewertungspunkten ich die wichtigen Sachen herausgreife, völlig subjektiv eingefärbt natürlich. Letztlich waren es Einzelheiten, die die bepunkteten Texte aus den guten herausragen ließen.


Zwei Punkte.

Es kommen sehr viele Spiralen vor, die Fibonacci-Folge, die Reise als Spirale, die Falter, Abwärtsspirale der Ehefrau, Papierwickel. Aber es geht nicht um eine Spirale, sondern um eine Aufzählung von Spiralformen. Zumindest entgeht mir eine durchgehende Spirale.
Der Dialog gefällt mir.

Grüße
tronde
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag10.03.2015 01:14

von Constantine
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Bonjour!

Ich finde, das Spiralenthema hast du in mehreren Formen mit deiner Handlung eines pensionierten Professors und seiner Flugbegleiterin-Tochter gut verwoben.

Der anfängliche Dialog kommt mir arg verkürzt vor, weil der erste Ärger des Vaters (Er kommt in Fahrt)  verpufft, aber das ist formatbedingt aufgrund der Wortlimitierung verständlich.

Insgesamt ein gelungener Beitrag und für mich in der Top 10: huit points.

Merci beaucoup!

LG,
Constantine
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Michel
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 52
Beiträge: 3376
Wohnort: bei Freiburg
Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag10.03.2015 12:02

von Michel
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Vielbeschäftigter Sohn besucht die alternden Eltern. Vater hadert mit der zunehmenden Demenz der Mutter. Eine Alltagsszene. Eine wohltuend ruhige Geschichte. Die unaufgeregte Tragik rührt an, und die Suche nach Spiralen fühlt sich an wie Ostereiersuchen. Die Flugroute ... klasse. Mein persönlicher Favorit.
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Gießkanne
Geschlecht:weiblichVolle Kanne ungeduldig

Alter: 21
Beiträge: 655
Wohnort: Nicht mehr in deiner Welt


Beitrag10.03.2015 19:08

von Gießkanne
Antworten mit Zitat

Hallo lieber Mensch vor dem Computer, der sich ganz bestimmt schon an die anderen Texte herangewagt hat! smile

Ich finde deinen Text nicht so gut, weil er mich teilweise gelangweilt hat und ich es anstrengend fand, mit der sprechenden Person mitzukommen. Das hat mich irritiert. Den Inhalt fand ich jetzt auch nicht gerade unbedingt spannend und wichtig. Was war die Grundlage? Was möchtest du uns mitteilen oder was ist für dich ganz wichtig in der Geschichte?
Was ich mir noch gewünscht hätte ist, dass du mehr Spannung einbaust, mehr Handlung, mehr Energie! Dein Text hat mich zu sehr gelangweilt, wo sticht da etwas heraus? Zeig's mir!
Besondere Beobachtungen: Du hast dem Leser sehr wenig einblick in das Bild gegeben, wer spricht und wer nicht spricht, habe ich oben ja schon erwähnt. Auch wenn es bei zwei Personen manchmal peppiger ist, kein "sagte er", "meinte er" einzubringen, wäre es mMn hier nötig gewesen.

Viel Schreibspaß, Mut und Punkte wünscht dir
Gießkanne


_________________
Die Schlacke einer verbrannten Liebe im Hochofen des Herzens ist ein Nebenprodukt, das man so schnell leider nicht loswird.
Mogmeier
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag10.03.2015 21:19

von Einar Inperson
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Hallo SpiralSchreibfeder,

eine sehr gut geschriebene Geschichte. Eine Einbindung der Spirale, die eine ausgiebige Beschäftigung mit dem Thema vermuten lässt. Keine auf der Hand liegende Spiralität.

Eine fein skizzierte Szene, die in ihrer scheinbaren Beiläufigkeit sehr intensiv ist.

3 Punkte


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 889

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag10.03.2015 21:56

von Babella
Antworten mit Zitat

Pensionierter Professor, vielreisender Sohn (oder Tochter) treffen sich im Garten. Dem Vater ist langweilig, die Mutter hat schon völlig abgebaut. So weit, so trist.

Ich würde mir da wenigstens einen Hauch einer Überraschung, einer Pointe wünschen, dem Sohn (der Tochter) das Gefühl der Überlegenheit nehmen wollen.
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shatgloom
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 372
NaNoWriMo: 27985
Wohnort: ja, gelegentlich


Beitrag10.03.2015 21:56

von shatgloom
Antworten mit Zitat

Je öfter ich diesen Text lese, desto besser gefällt er mir.
Wenn nur das Thema "Spirale" nicht wäre. Das kommt mir zu wenig raus.
Aber ich mag den Text.
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4936
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag10.03.2015 23:58

von gold
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Hallo Inko,


Zitat:
Ich hatte das Etikett abgeknibbelt, zu einem dünnen Streifen gefaltet und um meinen Zeigefinger gerollt.


Wenn du das Etikett von der Bierflasche abknibbelst, entstehen Fetzen und keine Spirale.


Zitat:
»Passiert schon nichts … oh, schön«
Er spielte mit dem Papierstreifen, den ich von meinem Finger gezogen hatte. Der Ring war aufgesprungen. Ein einzelner Spiralarm.


Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Das erscheint mir an den Haaren herbeigezogen.


Dein Text überzeugt mich leider nicht, obwohl mir das Stimmungsbild im Garten mit der Milchstraße und den Leuchten gefällt, aber das ist leider zu wenig bezogen auf den Gesamttext.

LG gold


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MShadow
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Alter: 22
Beiträge: 306



Beitrag11.03.2015 14:50
7 von mir
von MShadow
Antworten mit Zitat

Hmmm, schöne Inszenierung. Sehr authentisch dargestellt, ich hör sie quasi vor mir reden. Der Titel gefiel mir anfangs nicht so, übt jetzt jedoch einen gewissen Reiz auf mich aus.
Nur wirkt es irgendwie, als wäre die Spirale nicht so im Vordergrund.

Von mir gibt es also 7 Punkte.


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Wer nichts weiß, aber weiß, dass er nichts weiß, der weiß mehr als der, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß.
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anuphti
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Beiträge: 4320
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Beitrag11.03.2015 21:35

von anuphti
Antworten mit Zitat

Dieser Text ist für mich der absolute Favorit.
Nicht nur eine dumme Spirale, sondern zig verschiedene Spiralen.
Galaxien, Spiralnebel, logarithmische Spiralen, Fibonacci Spiralen in Sonnenblumen und Ananas, eine geknibbelte Papierspirale ...

Alles was ich mag, gefaltete Papierfetzen, Sternbilder, Mathematische Wunder, Gartenleuchten.

Und zwei Männer, die in zwei Ebenen versuchen das Drama ihrer Familie, die Frau und Mutter leider offensichtlich an fortschreitender Demenz, ins alltägliche rüber zu ziehen.

Genial geschrieben, unglaublich menschlich, intelligent und warmherzig.
Sehr, sehr gerne gelesen!!!

Besser geht es nicht!

12 Punkte Douze Points

LG
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firstoffertio
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Beitrag11.03.2015 23:36

von firstoffertio
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Ich fange mal an zu kommentieren in der Prosa. Werde sicher nicht alle Texte hinbekommen, geschweige den zum Bewerten.

Ich mag das. Diese nixige Abfallpapierspirale als Symbol für die Verbundenheit bei allen Unterschieden der beiden ist ein schönes subtiles Element in dem Text.
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Jenni
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Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag11.03.2015 23:45

von Jenni
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Ich mag diesen Text. Ich mag ihn für die wundervolle Stimmung und für die Art, wie du die Figuren durch das charakterisierst, was sie nicht sagen und tun. Für das Spannungsfeld zwischen Distanz und Nähe. Für den Anfang und für das Ende.
Einer meiner Lieblingstexte im Wettbewerb, das hier.

Und mir deshalb zehn Punkte wert. smile
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag12.03.2015 14:04

von fancy
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Hallo,

warum die Identität des Sternenguckers so lange unbenannt bleibt, verstehe ich nicht.
Es ist ja keine Überraschung.
Ich glaube, dass ist es, was mir ein wenig fehlt. Klar, haben wir hier wenig Platz uns auszutoben, aber für mich kommt die Szene zwar stimmig rüber, überzeugt mich aber nicht.

Andere werden das sicher anders sehen.

Liebe Grüße

fancy


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Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
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Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
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lilli.vostry
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Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag13.03.2015 01:14
aw:
von lilli.vostry
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Hallo,

eine spannend erzählte, bilderreiche Geschichte, die nicht alles preisgibt und einige Fragen offen lässt.
Ein vieldeutiger Einstieg. Es passiert nichts mehr im Leben der Eltern des Mannes oder um ihnen die Sorge zu nehmen, dass dem Sohn etwas zustoßen könnte bei seinen vielen Flügen...
Das Spiral-Thema der unendlichen Ausdehnung zieht sich in vielen Andeutungen durch den Text ebenso wie der Kontrast von Bewegung und Stillstand und zunehmender Erinnungsverlust der Mutter... Im letzten Satz dann der Begriff "Spiralarm" noch mal wörtlich, wirkt etwas aufgesetzt.

Einige Details bleiben unklar: wieso liegt die Bierflasche "seltsam" in der Hand? Welcher Ring ist am Ende aufgesprungen? Warum die Leuchten an den Beeten? Warum schaut der Vater immer in den Sternenhimmel und warum wusste er nur vor seiner Pensionierung, um welchen Satelliten es sich handelte?
War er Wissenschaftler in der Weltraumforschung o.ä. und ist schon zu weit weg davon?

8 Federn von mir.

Viele Grüße,
Lilli


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Wer schreibt, bleibt und lebt intensiver
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag13.03.2015 20:09

von Nihil
Antworten mit Zitat

Hallo Unbekannt,
deine Geschichte macht es mir schwer, denn sie hat mich, ehrlich gesagt, auch nach mehrmaligem Lesen nicht richtig begeistern können, gleichzeitig habe ich aber auch nichts auszusetzen. Das ist ein flüssig geschriebener Dialog, das Thema ist umgesetzt, man erfährt sogar was über die Familiensituation, und das ohne Infodump oder Tränendrüse. Aber es gibt auch Sachen, die mir nicht gefallen. Die Zweiteilung der Rede am Anfang wirkt gekünstelt und funktioniert für mich nicht. Was mir die Endlosreihe der Städtenamen sagen soll, was zwei, drei davon nicht auch geschafft hätten, weiß ich auch nicht. Zu guter Letzt ist es zwar nett, ein bisschen Hintergrund zu den Figuren zu erfahren, aber so ganz relevant scheint mir das dann doch nicht zu sein. Dein Text spaltet mein Gefühl. :)
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