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wolfgang
Geschlecht:männlichLeseratte
W


Beiträge: 121



W
Beitrag08.10.2014 08:56
Prosagedicht
von wolfgang
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mannheim

der brunnen

am wasserturm sprudelt

vor abfall braunem laub -

herbstromantik


sommer

schrumpf zusammen

auf stunden und

obdachlose wachsen in alleen -

herbstromantik


winter

zeigt morgens

sein frostiges gesicht

straßen reißen wie häute -

spätsommergesschichten

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Gast







Beitrag12.10.2014 17:54

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Wolfgang,


ich mag sehr die Überraschung der drei Strophenschlussworte, die eine interessante Spannung erzeugen zum jeweiligen Strophenbeginn und -verlauf bzw spannst du auch interessante Querverbindungen zwischen den Strophen damit auf! Außerdem schwingt, wie ich finde, zwischen den Zeilen eine dezent morbide Stimmung, die mir gefällt.
Ich frage mich zwar einerseits, ob der Titel nicht nur Arbeitstitel ist, andererseits würde er sich auch gut ins unterschwellig widersprüchliche Gesamtbild einfügen.

Für mich ein feines, gelungenes Gedicht!

Grüße
Gerhard
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
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Beitrag13.10.2014 23:01

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Ich frage mich, ob das nicht ohne die Herbstromantik- und Spaetommergeschichten-Zeilen noch besser wäre?
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jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

Alter: 35
Beiträge: 3974
Wohnort: München
Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor
Goldene Feder Lyrik


Beitrag14.10.2014 12:34

von jim-knopf
Antworten mit Zitat

hallo,

ich würde meinem vorredner hier zustimmen.
ich würde die jeweils letzten verse der drei abschnitte rausnehmen.
sie schränken den leser in seiner deutung zu sehr ein und sind im bereits gesagten prinzipiell schon mitgedacht.
es wäre auch eine idee, diese deutungsebene, statt im gedicht drei mal, im titel aufzunehmen.

viele grüße
roman


_________________
Ich habe heute leider keine Signatur für dich.
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Ralf Langer
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag14.10.2014 13:25

von Ralf Langer
Antworten mit Zitat

Hallo wolfgang

erst einmal sind dir sehr gute szenische bilder gelungen, die bei mir eigene bilder auslösen, die ich weiterdenken und fühlen kann.

die jeweiligen conklusionen zum zeilenende, da schließe ich mich meinen vorrednern an.

meine idee:

setze das wort : herbstromantik als titel und streiche mannheim.
mannheim als einstieg ist für mich eher schwierig. Ich kenne die stadt nicht, und ich glaube es ist überdenkenswert ob dies gedicht eine verortung im klassischen sinne benötigt.
( ich denke nicht)

also wäre meine version:

herbstromantik

der brunnen
am wasserturm sprudelt
vor abfall und braunem laub -

sommer
schrumpf(t) zusammen
auf stunden und
obdachlose wachsen in alleen -


winter
zeigt morgens
sein frostiges gesicht
straßen reißen

wie häute -

( auch die strophen abstände könnte man ändern, die letzte zeile setzte ich ab, ein und hab ich gestrichen und eins eingefügt)

trotzdem ein gelungenes stück
in der schwebe zwischen lyrik und prosa

lg
ralf
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Gast







Beitrag13.02.2015 12:38

von Gast
Antworten mit Zitat

Kann mich da Jim Knopf nur anschließen!
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pna
Geschlecht:männlichGrauzonenjunkie

Alter: 59
Beiträge: 1610
Wohnort: Wien, Ottakring


Paterson
Beitrag13.02.2015 13:39

von pna
Antworten mit Zitat

Ich mag auch die Dichte des Gedichtes, und obs ein Prosagedicht ist oder nicht, ist mir ziemlich powidl Smile

Was ich jedoch an Deiner Stelle tun würde ist:

schreib nicht, dass das eine ist wie, ... sondern stell den Eindruck einfach unkommentiert in den Raum. Ich zeigs Dir anhand einer Strophe:

mannheim
der brunnen
am wasserturm sprudelt
laub und abfall
herbstromantik

Oder:

winter
zeigt morgens
sein frostiges gesicht
die straßenhäute reißen
spätsommergeschichten

Kann natürlich sein, dass ich daneben liege, aber ich finde, dass das Schaffen von Fakten in Prosagedichten jedenfalls besser ist als zu vergleichen. Für mich erhöhts die Dichte Smile

lg/Peter
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Gefühlsgier
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 31
Beiträge: 421



Beitrag13.02.2015 14:01

von Gefühlsgier
Antworten mit Zitat

das malt ja die unterschiedlichsten Bilder in meinem Kopf. Smile

Dennoch: Hier muss ich mich erstmal einem meiner Vorredner, Ralf Langer, anschließen. Jemand, der noch nie in Mannheim gewesen ist, oder nur flüchtig und so auch keinen bildlichen Bezug zu der Stadt hat, könnte sich eventuell schwer mit dem Text tun. Im Sinne von, dass er nicht weiß, wie er ihn auf sich wirken lassen soll, weil das Gefühl des dazugehörigem Visuellen da fehlt. Oder kommt mir das nur so vor, weil ich öfters dort bin?

In seinem Fluss finde ich den Text so schon stimmig, auch wenn ich das so einfach nicht schreiben würde.
Ich weiß nicht, ich  tu mich oft schwer, Sachen von anderen wirklich zu kritisieren, da ich mir beim Stil oft denke: "na gut, ist halt anders als meins, aber jeder tuts auf seine Art". Wenn mir der Aufbau bei fremden Texten mal nicht gefallen hat und ich es gesagt habe, waren die Reaktionen darauf zu ca. 5%: "oh, stimmt. Das liest sich nicht gut, schau ich nochmal drüber. Danke". Die weiteren 95% sagten mir, das sei alles beabsichtigt.


_________________
"Exhaustion pays no mind to age or beauty. Like rain and earthquakes and hail and floods."
Haruki Murakami - "Dance Dance Dance"

~

Some people live in Hell
Many bastards succeed
But I, I've learned nothing
I can't even elegantly bleed
out the poison blood of failure
"Swans - Failure"

~

semidysfunktional
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