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Innere Verzweiflung

 
 
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paunobia
Geschlecht:weiblichErklärbär
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Beiträge: 2



P
Beitrag03.03.2008 00:18
Innere Verzweiflung
von paunobia
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich wache auf. Ein Blitz durchfährt mich. Doch es ist nicht der Wecker, der mich erschreckt und mein Herz gegen 100 rasen lässt. Nein. Es ist der Moment, in dem ich feststelle, dass sich nichts geändert hat. Immer noch bin ich allein, gefangen in meinem Zimmer, (aber vor allem gefangen in mir selbst). Auf wackligen Beinen schlepp ich mich ich ins Bad, um mir kaltes Wasser über das Gesicht zu wischen. Das tue ich regelmäßig, um mich vor weiterem Schlafen zu bewahren. Denn ich weiss, ich darf nicht weiterschlafen. Schlafen macht das ganze nur schlimmer, denn dann krieg ich in der Nacht kein Auge zu. Dabei ist das mein sehnlichster Wunsch, einfach nur schlafen und nichts mehr mitbekommen. Ich denke mir, nur nicht absacken lassen, auch wenn mir jegliche Kraft dazu fehlt. Die ist schon lang aus mir raus.
Ich setze mich aufs Bett. Mein Puls geht immer noch schnell, ich starre in die Luft. Ich wünschte ich könnte flüchten. Doch da ist kein Fluchtweg! Abermals erstarre ich und meine Gedanken verlieren sich ins Unendliche. Ich bin gefangen in meiner Welt. Einer Welt der unsagbaren Stille, einer Welt ohne Leben, einer Welt der Unerträglichkeit. Mühsam, als hätte ich hundert Kilo auf meiner Hand, stemme ich mich nach vorne an die Bettkante, beobachte die Plastiktüte, die durch den Windhauch des Ventilators auf- und nieder flackert. Es ist das einzige was sich rundherum bewegt, doch es bewegt mich nicht. Auch sonst bewegt mich nichts – das neugeborene Kind meiner Schwester, die Genesung unserer Nachbarin, die Krankheit meiner Tante -  es ist als ob ich aus Stein wäre oder Stahl, alles prallt an mir ab. Wie ein Nebel nehme ich die Welt um mich wahr. Ich sehe dasselbe wie früher mal, doch ich scheine unendlich weit davon entfernt.
Irgendwann, vielleicht nach zwei Stunden, vielleicht auch nach fünf Stunden – ich weiss es nicht, denn die Zeit steht still – überkommt mich ein Gedanke. Wie wäre es diesem Grauen ein Ende zu bereiten? Wie wäre es, wenn ich vom Balkon springen würde? Das erste Mal nach Tagen, kann ich wieder durchatmen, spüre ich ein wenig Leben in mir. Es scheint doch einen Lichtblick zu geben! Eine Rettung aus der Folterkammer des Lebens. Alles in mir entspannt sich, ich bin gelöster denn je.

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princess of night
Geschlecht:weiblichCaitiff

Alter: 60
Beiträge: 855
Wohnort: Planet Erde


Beitrag03.03.2008 09:18

von princess of night
Antworten mit Zitat

guten morgen paunobia,
habe deinen beitrag mit interesse gelesen und ich möchte dir ein paar vorschläge dazu machen wenn du erlaubst:

du schreibst:
Zitat:
Immer noch bin ich allein, gefangen in meinem Zimmer, (aber vor allem gefangen in mir selbst).


wie wäre da:
"Immer noch bin ich alleine, gefangen in meinem Zimmer und in mir selbst."

dann:


Zitat:
Das tue ich regelmäßig, um mich vor weiterem Schlafen zu bewahren.


"das tue ich" würde ich abändern in eine richtige Tätigkeitsform..
zum Beispiel:
Diese Handlung mache ich immerzu, um mich am Einschlafen zu hindern"


Zitat:
Ich denke mir, nur nicht absacken lassen, auch wenn mir jegliche Kraft dazu fehlt. Die ist schon lang aus mir raus.


besser klingt evt.: "Die ist schon lange aus mir gewichen."


Zitat:
Mühsam, als hätte ich hundert Kilo auf meiner Hand, stemme ich mich nach vorne an die Bettkante, beobachte die Plastiktüte, die durch den Windhauch des Ventilators auf- und nieder flackert.


dieses "als hätte ich hundert Kilo auf meiner Hand" hört sich nicht gut an als Vergleich..versuche eine andere Beschreibung, dass der Körper sich so unendlich schwer anfühlt oder so etwas...


Zitat:
Es ist das einzige was sich rundherum bewegt, doch es bewegt mich nicht. Auch sonst bewegt mich nichts – das neugeborene Kind meiner Schwester,


dreimal hintereinander "bewegt"..suche Ersatz für dieses Wort..zum Beispiel:

"Es ist das einzige was sich um mich herum bewegt. Doch es berührt mich nicht. Auch nicht das meine Schwester ein Neugeborenes hat..."

die Rechtschreibung oder Kommaregeln habe ich nun nicht angemerkt,da kannst du ja sicher ein Rechtschreibprogramm drüber laufen lassen...

alles in allem finde ich diese kurze Erzählung über einen gefallenen Menschen recht gut..die Empfindungen sind verständlich rübergebracht und  
es ist auf jeden Fall Potential in dir..
ich hoffe dir ein wenig geholfen zu haben..
LG
princess of night


_________________
Das eine oder andere Gute steckt schon im Menschen.
Ansonsten wären Organspenden ja völlig überflüssig.

Der Zynismus ist meine Rüstung, der Sarkasmus mein Schwert und die
Ironie mein Schild.

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