[Lebendiger Dialog] Wertvorstellung

[Kanezzo]

Hallo ihr Lieben,

vorab: Bei dem hier Geschriebenen handelt es sich um eine Drehbuchszene, daher nicht wegen des seltsamen Formats wundern
Meine Frage ist einzig diese: Kann man sich die Situation lebhaft vorstellen oder hinkt sie?

Für Tipps und Fragen sowie allerlei Anmerkungen bin ich dankbar





 ALTSTADT LÜNEBURG AUßEN/TAG


LEONARD und MARIE laufen nebeneinander an allerlei kleinen Geschäften vorbei. Nur ab und an begegnen ihnen Menschen.  Mal ein Paar, dass Arm in Arm durch die Straßen schlendert, mal ein Einzelner, der in den Schaufenstern nach neuen Klamotten oder Sonstigem Ausschau hält.
Die Häuserfronten rechts und links sind bunt, mit teils aufwendig gestalteten Giebeln. Die Sonne scheint und es ist warm. Leonard trägt braune Kargohosen, dazu einen schwarzen Gürtel mit silberner Schnalle und ein hellblaues Hemd, dass er in der Hose trägt. Er ist rasiert und seine Haare sind glatt nach hinten gegelt. Er wirkt frisch und gepflegt.
Marie trägt einen langen grünen Rock, der leicht im Wind weht, dazu ein weißes Trägertop, helle offene Schuhe und eine Umhängetasche aus dunklem Wildleder. Ihre langen braunen Haare gehen mit dem Wind. Beide wirken entspannt und gut gelaunt.
Sie kommen an einem Obdachlosen vorbei, der ein Stück Pappe mit der Aufschrift "Wie viel ist mein Leben wert?" vor sich hält. Zu seinen Füßen steht ein zerbeulter Metallbecher. Marie will ihm etwas geben, doch Leonard hält sie am Arm zurück.

LEONARD
Gott, Marie, lass das!

Marie sieht ihn ungläubig an.

MARIE
Hast Du sie noch alle?

Sie will sich aus seinem Griff lösen, aber Leonard packt sie noch fester.

MARIE (zornig, etwas lauter)
Spinnst Du jetzt total oder was?!

sie reißt sich los, holt ihr Portemonnaie aus der Tasche und öffnet es. Zuerst greift sie nach einem 2€-Stück, hält kurz inne und wirft dem Penner schließlich einen 10 Euro-Schein in seinen Becher wobei sie ihm freundlich zulächelt. Der Obdachlose nickt dankend und lächelt ebenfalls.


OBDACHLOSER
Danke.

Dann dreht sie sich erneut zu Leonard um und wirft ihm einen feindseligen Blick zu. Leonard hebt die Augenbrauen und sieht ihr mit einer leichten Arroganz in die Augen.


LEONARD
Du fällst doch nicht echt auf so ne' billige Masche rein, oder?

MARIE (spöttisch)
offensichtlich.


sie sehen sich noch einen Moment direkt in die Augen. Dann fügt Marie hinzu:


MARIE
Kann ja nicht jeder so herzlos sein wie Du.

Sie geht mit schnellen Schritten weiter, sodass er ihr nacheilen muss.


LEONARD
Ach komm Marie, dass sind dumme Tricks, um Dir Dein Geld aus der Tasche zu ziehen, dass sieht doch jeder Blinde mit Krückstock. Das sind dreiste Schmarotzer und Du wirfst ihnen Dein Geld zu, als...


Marie bleibt abrupt stehen und dreht sich zu ihm um, wobei sie ihm zornig in die Augen blickt.


MARIE
Ich möchte Dich mal sehen, wenn Du irgendwann mal auf der Straße sitzt und Dich über jeden Cent freust, der dir in den Becher geschmissen wird.


Leonard holt Luft um etwas zu sagen, aber Marie lässt ihn nicht zu Wort kommen und fährt wütend fort.


MARIE
Aber neeeein, das wird ja nicht passieren, denn solange Daddy den Jungen mit Scheinen füttert und ihm regelmäßig den Arsch abwischt, kann Prinz Leonard weiter auf seiner Erbse schlafen.


sie wendet sich ab und geht. Leonard bleibt stehen, er scheint überrumpelt. Nach drei bis vier Schritten wendet sich Marie abermals um.


MARIE
Und ein Schmarotzer, das bist Du.


sie geht schnellen Schrittes davon. Leonard bleibt zurück.

[Jack Burns]

Hallo Kanezzo

Beim Drehbuch sind ja die Verhaltensanweisungen notwendig. In einem  anderen Text würde ich sehr viel kürzen und den Fokus auf den gesprochenen Dialog richten.
Ich hab dann die Beifügungen ausgeblendet und der Dialog funktioniert ausgezeichnet.
An der Stelle