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Gießkanne
Geschlecht:weiblichVolle Kanne ungeduldig

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Beitrag03.01.2015 17:56
Rettung
von Gießkanne
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„Worauf warten Sie, Clark? Ich kann Ihnen das nicht abnehmen“, forderte ihn Henderson kühl auf. Mit zitternden Händen hielt Richard Clark den eisernen Dolch. Hinter ihm klaffte der Abgrund und Richard verschwendete keinen Blick in diese Richtung, er wusste, dass es dort keinen Ausweg geben würde. „Bitte, Henderson, das kann nicht Ihr Ernst sein“, fasste Richard noch einmal den Mut, „Ich habe nichts …“ „Sie wissen, dass das mein voller Ernst ist“, schnitt Henderson ihm das Wort ab. Auf einmal entspannten sich Richards Gesichtszüge. Henderson bemerkte es nicht, Richard glaubte, es sei die Aufregung gewesen. Langsam wurde Henderson ungeduldig: „Entweder Sie stürzen sich den Abgrund hinunter, oder Sie bringen sich jetzt um, oder ich greife zu härteren Methoden.“ In seiner erdigen Hand hielt Henderson eine entsicherte Pistole, deren Lauf auf Richard ausgerichtet war. Um noch etwas Zeit zu gewinnen, erwiderte Richard schnell: „Bitte, lassen Sie mich noch ein letztes Wort an meinen Gott richten.“ Entschuldigung, Gott, aber du musst mich retten, dachte Richard. Henderson betrachtete ihn verächtlich und antwortete: „Ich wusste nicht, dass Sie so fromm sind, aber ich will ja nicht so sein, Clark.“ Plötzlich zersprang über Hendersons Kopf eine Glasflasche und kurz darauf fiel er bewusstlos auf den steinigen Boden. „Sie haben mich gerettet“, sagte Richard erleichtert. „Ich dachte, Sie wären schon bei dem lieben Herrn dort oben.“ Richard deutete mit dem Finger in den Himmel. Sein Kollege schüttelte den Kopf. „Hendersons Komplize hatte nicht viel Hirnmasse, ich konnte ihm ganz einfach seine Knarre aus der Hand treten.“

Hoffe es hat euch gefallen, Kritik herzlich willkommen
Gießkanne



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livingjukebox
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Beitrag03.01.2015 18:13

von livingjukebox
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Hallo Gießkanne,

interessant zu lesen, habe im Grunde nichts Wesentliches zu kritisieren... ehrlich gesagt hat mir die Geschichte gut gefallen, wobei ich mich natürlich frage, was vorher passiert ist und warum Henderson und Clark dort stehen.

Eine Kleinigkeit habe ich als Verbesserungsvorschlag, weil sich die folgende Stelle für mich gedoppelt anhört:

Gießkanne hat Folgendes geschrieben:
„Entweder Sie stürzen sich den Abgrund hinunter, oder Sie bringen sich jetzt um, oder ich greife zu härteren Methoden.


Die Erwähnung von Dolch und Abgrund impliziert für mich schon, dass er sich irgendwie umbringen soll. Vielleicht könntest du das etwas "gangsterhafter" formulieren, irgendwie so:

"Bringen Sie sich um, oder ich erledige das."

Gruß Lars
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Gießkanne
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Beitrag03.01.2015 18:23

von Gießkanne
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Hi livingjukebox,
vielen Dank für den Tipp,
diese Variante (sowas ähnliches)  
Zitat:
"Bringen Sie sich um, oder ich erledige das."
hatte ich auch schon im Sinn, das Problem dabei war, fand ich, dass ich ganz am Anfang das hier hatte:
Zitat:
„Worauf warten Sie, Clark? Ich kann Ihnen das nicht abnehmen“


Danke nochmal,
Gießkanne


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livingjukebox
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Beitrag03.01.2015 18:25

von livingjukebox
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Oh, da hast du Recht... und irgendwie ist es doch ein Widerspruch zu der gezückten Pistole im späteren Verlauf der Handlung, oder?

Hmm... wie wäre es denn damit als Variante?

"Worauf warten Sie, Clark, oder sind Sie nicht Manns genug / zu feige?"

Dann ist das Problem des Widerspruchs jedenfalls beseitigt.

Gruß Lars
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Gießkanne
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Beitrag03.01.2015 18:27

von Gießkanne
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Das passt Daumen hoch²
Danke Lars,
Gießkanne


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Gießkanne
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Beitrag03.01.2015 19:12

von Gießkanne
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So ... ich habe wie immer ein paar Mängel am Text entdeckt und möchte sie jetzt verbessern:
„Worauf warten Sie, Clark? Ich kann Ihnen das nicht abnehmen“, forderte ihn Henderson kühl auf. Mit zitternden Händen hielt Richard Clark den kalten Dolch. Hinter ihm klaffte der Abgrund. Richard verschwendete keinen Blick in diese Richtung. Er wusste, dass es dort keinen Ausweg geben würde. „Bitte, Henderson, das kann nicht Ihr Ernst sein“, fasste Richard noch einmal den Mut, „Ich habe nichts …“ „Sie wissen, dass das mein voller Ernst ist“, schnitt Henderson ihm das Wort ab. Auf einmal entspannten sich Richards Gesichtszüge. Henderson bemerkte es nicht. Langsam wurde Henderson ungeduldig: „Jetzt machen Sie schon, oder sind Sie zu feige?“ In seiner Hand hielt Henderson eine entsicherte Pistole, deren Lauf auf Richard ausgerichtet war. Um noch etwas Zeit zu gewinnen, erwiderte Richard schnell: „Bitte, lassen Sie mich noch ein letztes Wort an Gott richten.“ Entschuldigung, Gott, aber du musst mich retten, dachte Richard. Henderson betrachtete ihn verächtlich und antwortete: „Ich wusste nicht, dass Sie so fromm sind, aber ich will ja nicht so sein, Clark.“ Plötzlich zersprang auf Hendersons Kopf eine Glasflasche und kurz darauf fiel er bewusstlos auf den steinigen Boden. „Sie haben mich gerettet“, sagte Richard erleichtert. „Ich dachte, Sie wären schon bei dem lieben Herrn dort oben.“ Richard deutete mit dem Finger in den Himmel. Sein Kollege schüttelte den Kopf. „Hendersons Komplize hatte nicht viel Hirnmasse, ich konnte ihm ganz einfach seine Knarre aus der Hand treten.“


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Magnus Soter
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Beitrag03.01.2015 21:22

von Magnus Soter
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Auf mich wirkt die Szene nicht glaubwürdig. Da steht jemand vor der Wahl, erschossen zu werden, sich selbst mit einem Messer zu töten oder in einen Abgrund zu springen. Da erscheint es mir doch am besten, sich erschießen zu lassen.
Außerdem vermisse ich Emotionen.

Gruß, Klaus


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Ich bin der Klaus. lol2
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Gießkanne
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Beiträge: 655
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Beitrag03.01.2015 21:48

von Gießkanne
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Vielen Dank für deine Meinung, Klaus! smile
Ich werde den Text noch einmal bearbeiten, wenn ich Zeit habe und dort deine Tipps einbauen. Dass du den Text unrealistisch findest, kann ich leider nicht ändern, wenn ich nicht den ganzen Text umschreiben möchte ... Confused Emotionen werde ich aber einbauen.
LG Gießkanne


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inmutanka
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Beiträge: 322



Beitrag03.01.2015 23:54

von inmutanka
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Hallo Gießkanne,

anbei meinen Senf zu deinem Text. Ist es ein Ausschnitt aus etwas Längerem/Größerem?

Pick dir heraus, was dir richtig erscheint.

LG
Inmutanka

Zuerst einmal habe ich Probleme mit der Perspektive. Gerade weil Richard am meisten zu verlieren hat, würde ich ausschließlich aus seiner Perspektive schreiben. Zum anderen fehlen mir Gefühle. Mensch - der Typ wird vor die Wahl gestellt, sich selbst zu töten oder umgebracht zu werden. Aber ich spüre keine Angst/Verzweiflung.

Von der Logik her - wäre ich an Richards Stelle, würde ich vorziehen, erschossen zu werden. So wäre jedem beim Auffinden meiner Leiche klar, dass es Mord gewesen ist. Aber Selbstmord mit einem Messer vortäuschen - das erscheint mir wirklich unglaubwürdig. Zumind. wenn es keine Vorgeschichte gibt, die das plausibel erklärt. Pulsadern aufschneiden würde in dem Falle zu lange dauern und ob jemand, der sich nicht genau auskennt, die Schlagader an der Innenseite des Oberschenkels trifft, bezweifle ich. Zu einem Stich in den Brustkorb oder Bauch - da gehört eine ziemliche Überwindung dazu, ebenso wie sich selbst die Kehle durchschneiden.

Die Dialoge kommen für mich sehr künstlich herüber. Und was mich noch stört: Henderson bedroht Richard mit der Waffe und will ihn auf die eine oder andere Art umbringen, aber er spricht ihn mit *Sie* an, was doch ein gewisses Maß an Achtung und Respekt zeigt.

Zitat:
„Worauf warten Sie, Clark? Ich kann Ihnen das nicht abnehmen“, forderte ihn Henderson kühl auf. Mit zitternden Händen hielt Richard Clark den kalten Dolch.


- „Worauf warten Sie, Clark? Ich kann Ihnen das nicht abnehmen“, forderte ihn Henderson kühl auf. - Das er ihm das *nicht abnehmen kann* stimmt nicht. Wenn Clark ihn dazu zwingt, ihn zu erschießen, hat Hederson ihm durchaus die Sache abgenommen. Außerdem würde ich den gesprochenen Satz nicht als *Aufforderung* verstehen.  
Was mir persönlich noch aufstößt ist das *kühl* und im nächsten Satz *kalten*.

Zitat:
Hinter ihm klaffte der Abgrund. Richard verschwendete keinen Blick in diese Richtung. Er wusste, dass es dort keinen Ausweg geben würde.


Für mich stimmt die Reihenfolge nicht und was mich stört ist, dass du mir die Schlußfolgerung: Er wusste, dass es dort keinen Ausweg geben würde. - vorschreibst, darauf würde ich gerne selbst kommen. Vllt. könntest du ein Detail einfügen, das klar macht: Hinter ihm geht es hundert Meter in die Tiefe.

Zitat:
„Bitte, Henderson, das kann nicht Ihr Ernst sein“, fasste Richard noch einmal den Mut, „Ich habe nichts …“


wieso fasst er Mut? Du zeigst mir keinen Anlass, weshalb er Mut fassen könnte und die Wortwahl deutet auf Verzweiflung hin.

Zitat:
„Sie wissen, dass das mein voller Ernst ist“, schnitt Henderson ihm das Wort ab.


Er schneidet ihm nicht das Wort ab, sondern den Satz. Und durch die Satzzeichen wird klar, dass er ihm den Satz abschneidet, müsste nicht noch extra erwähnt werden.

Zitat:
Auf einmal entspannten sich Richards Gesichtszüge. Henderson bemerkte es nicht. Langsam wurde Henderson ungeduldig: „Jetzt machen Sie schon, oder sind Sie zu feige?“


- Auf einmal entspannten sich Richards Gesichtszüge. Henderson bemerkte es nicht - hier passt für mich die Perspektive nicht. Wenn sich Richard entspannt, dann muss er etwas sehen, das ihm Hoffnung gibt und dann spürt er höchstens (falls er in der Situation darauf achtet) wie sich seine Mimik entspannt. Dann solltest du dem Leser zeigen, was Richard sieht. Und wenn Henderson es nicht bemerkt, dann müsste das Richard feststellen: Gott sei dank, er bemerkt XY nicht. bzw. ich an Richards Stelle würde alles unternehmen, um ja seine Aufmerksamkeit auf mich zu richten.  

- Langsam wurde Henderson ungeduldig - das ist eine Behauptung. Du solltest mir seine Ungeduld zeigen.

Zitat:
In seiner Hand hielt Henderson eine entsicherte Pistole, deren Lauf auf Richard ausgerichtet war. Um noch etwas Zeit zu gewinnen, erwiderte Richard schnell:


Während dem Lesen fragte ich mich: Woher kommt jetzt plötzlich die Pistole? Ein Zeichen, dass sie schon früher erwähnt werden sollte.

- *deren Lauf auf Richard ausgerichtet war* - das ist Amtsdeutsch. Mensch! Richard starrt in den Lauf einer entsicherten Pistole. Davon abgesehen, dass niemand in Amtsdeutsch redet/denkt etc. ist das Ganze ein total beschissenes Gefühl, wenn du in die Mündung einer Knarre starrst und weißt, dass quasi ein Millimeter Zucken genügt, um dir eine Kugel in den Kopf zu jagen. Das fehlt ...

- Um noch etwas Zeit zu gewinnen, erwiderte Richard schnell - auch das liest sich sehr steril, nicht nach einem Typen, dessen Leben an einem Fingerzucken hängt. Mit dem Zusatz *erwiderte Richard schnell* nimmst du gerade die Schnelligkeit heraus. Will ich im Dialog einen *Schlagabtausch/Hektik* zeigen, dann benutze ich keine Erklärungen, die bremsen.

Zitat:
„Bitte, lassen Sie mich noch ein letztes Wort an Gott richten.“ Entschuldigung, Gott, aber du musst mich retten, dachte Richard.


Wäre ich jetzt an Hendersons Stelle, würde ich *Amen* sagen und abdrücken. Ich würde statt eines *letzten Wortes* mit einem Gebet spekulieren und hoffen, dass mir ein möglichst langes einfällt oder ich genug Fantasie habe, um mir auf die Schnelle eines auszudenken.  
*dachte Richard* würde ich streichen. Aber ehrlich, wäre das in der Situation dein Gedanke? Mir würden die Gedanken durch den Kopf rasen  a la Verdammt Gott, jetzt hilf endlich. Ich will noch nicht verrecken. Wo bleibt dein Blitz? Ich hab doch noch so viel vor etc. pp.

Zitat:
Henderson betrachtete ihn verächtlich und antwortete: „Ich wusste nicht, dass Sie so fromm sind, aber ich will ja nicht so sein, Clark.“


Das *Verächtliche* müsste für mich aus Mimik/Gestik/Sprache herüber kommen.

Zitat:
Plötzlich zersprang auf Hendersons Kopf eine Glasflasche und kurz darauf fiel er bewusstlos auf den steinigen Boden.


Woher kommt die Flasche? Einfach so aus luftleerem Raum? Materialisiert sie sich auf Gottes Geheiß? Die Fragen kommen, weil - aus welcher Perspektive du auch schreibst, es so nicht stimmt. Schreibst du aus Richards Perspektive, sieht er den Kollegen mit der Flasche anschleichen. Ebenso, wenn du aus der Perspektive eines übergeordneten Erzählers schreibst. Schreibst du aus Hendersons Perespektive, kann er die Flasche nicht sehen, sondern nur den Schlag spüren und dann wird ihm wahrscheinlich schwarz vor Augen werden.

Zum anderen gehört schon eine gehörige Portion Kraft dazu, um eine Flasche auf dem Schädel zu zerdeppern. Das funktioniert in der REalität nicht so einfach wie bei den Zuckerflaschen im Film. Wahrscheinlich dürfte eher der Schädelknochen zerdeppert werden, bevor die Flasche kaputt geht.

*kurz darauf* - streichen. Auch das nimmt Tempo raus/bremst aus. Henderson bekommt die Flasche übergezogen und fällt bewusstlos zu Boden.

Zitat:
„Sie haben mich gerettet“, sagte Richard erleichtert. „Ich dachte, Sie wären schon bei dem lieben Herrn dort oben.“


Auch das ist eine Rede, die für mich sehr gestelzt/künstlich wirkt. *Sie haben mich gerettet* - das würde garantiert in der Situation niemand sagen, schon gar nicht, wenn der Retter ein Kollege und diese Tatsache so offensichtlich ist.

Zitat:
Richard deutete mit dem Finger in den Himmel. Sein Kollege schüttelte den Kopf.


*sein Kollege* passt für mich nicht, einen Kollegen würde ich namentlich nennen.

Zitat:
„Hendersons Komplize hatte nicht viel Hirnmasse, ich konnte ihm ganz einfach seine Knarre aus der Hand treten.“


Der Zusammenhang zwischen *Hirn* (Hirnmasse ist Quatsch) und *Knarre aus der Hand treten* erschließt sich mir nicht. Auch einem Genie kann jemand die Knarre aus der Hand treten.


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Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben; Sie haben meine Phantasie beflügelt. ... Vor allem aber danke ich all jenen, die mich lieben, so wie ich bin; Sie geben mir die Kraft zum Leben! Danke. (Paul Coelho)
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Phenolphthalein
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Beitrag04.01.2015 00:01

von Phenolphthalein
Antworten mit Zitat

Hallo Gießkanne,

deinen Text finde ich ausbaufähig. Das ist nicht so schlimm, wie es sich anhören mag, aber du stehst noch am Anfang, oder?
Kein Problem, so war es bei jedem von uns.

Ich steige direkt in den Text ein.

Gießkanne hat Folgendes geschrieben:
„Worauf warten Sie, Clark? Ich kann Ihnen das nicht abnehmen“, forderte ihn Henderson kühl auf. Das, was er sagt, ist keine Aufforderung im eigentlichen Sinne, geht aber vielleicht noch als solche durch.  Mit zitternden Händen hielt Richard Clark den eisernen Dolch. Hinter ihm klaffte der Abgrund und Richard verschwendete keinen Blick in diese Richtung, er wusste, dass es dort keinen Ausweg geben würde. „Bitte, Henderson, das kann nicht Ihr Ernst sein“, fasste Richard noch einmal den Mut, „Ich habe nichts …“
Hier kommt ein Absatz hin. Du wechselst die Person, die spricht. Der Text ist für ein abschließendes Urteil recht kurz, aber kann es ein, dass du generell wenig oder keine Absätze machst? Sie dienen auch als grobe Orientierung und machen Texte übersichtlicher. „Sie wissen, dass das mein voller Ernst ist“, schnitt Henderson ihm das Wort ab. Auf einmal entspannten sich Richards Gesichtszüge. Henderson bemerkte es nicht, Richard glaubte, es sei die Aufregung gewesen. Langsam wurde Henderson ungeduldig: Das ist ein wenig schwurbelig.
1. Das »Auf einmal« kannst du streichen. Für mich erschließt sich nicht, warum das so ist. Warum entspannten sie sich nicht davor? Was hat sich geändert. Was ist das Besondere daran? Du betonst es jedoch, also fokussierst du es. (machst es »wichtig«.) gibt es keinen besonderen Grund? Dann wie gesagt: streich‘ es. Smile
Gibt es ihn, musst du aber aufpassen, ihn nicht zu hölzern in den Text einzuarbeiten.
2. Du schreibst das »Henderson bemerkte es nicht«, als wäre das eine unverrückbare Tatsache. Woher will Richard das wissen? Kann er es wissen?
Beantworten kannst du (mir) die Frage, indem du (mir) verrätst, welche(n) Erzählstil/Erzählperspektive zu verwendest?
Personaler Erzähler?
Auktorialer Erzähler?
Ich Erzähler?
[...]
3. Richard glaubte, es sei die Aufregung gewesen?
Worauf bezieht sich diese Vermutung? Darauf, das  Henderson seine Reaktion (entspannte Gesichtszüge) nicht bemerkt, oder ist damit die Reaktion selbst gemeint? Bei Letzterem frage ich mich allerdings, warum er das nicht wissen sollte.
Versuche hier den klaren Bezug herauszuarbeiten.
Und wieder die Frage nach dem Erzählstil, denn ich glaube, du bist dir selbst nicht ganz sicher, was in den einzelnen Stilen tabu ist.
4. Langsam wurde Henderson ungeduldig.
Auch hier finde ich den Erzählstil nicht konsequent umgesetzt. Wer beurteilt das?


„Entweder Sie stürzen sich den Abgrund hinunter, oder Sie bringen sich jetzt um, oder ich greife zu härteren Methoden.“ (Absatz) In seiner erdigen Hand hielt Henderson eine entsicherte Pistole, deren Lauf auf Richard ausgerichtet war.
Überlege, welche Adjektive du braucht und welche nicht. Wenn er mit einer Pistole bedroht wird, gehe ich automatisch davon aus, dass sie auch feuerbereit ist. Das Adjektiv halte ich daher für überflüssig. Um noch etwas Zeit zu gewinnen, erwiderte Richard schnell: Kein Fehler als solches. Aber hier wurd auch die »Emotionslosigkeit« angesprochen. Wie könntest du dieses Zeitschinden »emotionaler« ausdrücken?
Wenn er sich nicht bald etwas einfallen ließ, brachte ihn Henderson um. Aber welche alternative hatte er? Er starb so oder so. Es musste eine andere Lösung geben. Es musste (einfach).
„Bitte, lassen Sie mich noch ein letztes Wort an meinen Gott richten.“ Entschuldigung, Gott, aber du musst mich retten, dachte Richard.  Hm. Besonders panisch klingt das nicht. Ich überspitze das jetzt ein wenig, um es zu verdeutlichen. Entschuldigung. Wenn du mal eben Zeit hättest, Gott. Ich kann auch warten. Er hat aber keine Zeit. Er wird sterben, wenn nicht passiert. Vollkommen egal, ob Gott Zeit hat oder nicht. Die Entschuldigung wirkt gestellt. Darüber hinaus: hier könntest du mit seinen Gesten arbeiten. Er kniet sich hin, faltet die Hände, richtet sich nach Mekka aus, was auch immer. Mach es bildhafter. Zeig diese Verzögerung. (Absatz) Enderson betrachtete ihn verächtlich und antwortete:  Du braucht nicht immer mit Verben erkennbar machen, wer spricht. Das wird hier auch so klar. Kannst du streichen. Das macht den Text etwas flüssiger. „Ich wusste nicht, dass Sie so fromm sind, aber ich will ja nicht so sein, Clark.“ (Absatz) Plötzlich zersprang über Hendersons Kopf eine Glasflasche und kurz darauf (wie lange soll das dauern? Augenblicklich würde besser passen, oder?) fiel er bewusstlos auf den steinigen Boden. (Die guten Zuckerflachen. Razz Normalerweise zerplatzen Glasflashcen nicht so einfach. Ein Hollywood-Märchen. Schon okay. Kannst du natürlich lassen, wenn du willst. smile ) „Sie haben mich gerettet“, sagte Richard erleichtert.  „Ich dachte, Sie wären schon bei dem lieben Herrn dort oben.“ Richard deutete mit dem Finger in den Himmel. Das wirkt zusammenhanglos. Woher kommt der Retter? Und ist Richard nicht verwundert? Das zeigst du aber nicht. Ebenso wenig nennst du es.
Sieht er nicht, wie sich jemand anschleicht? Mag sein, aber er muss ihn doch jetzt sehen? Kenne ich diese Person aus der Vorhandlung, braucht du sie nicht beschreiben, kenne ich sie nicht, wäre jetzt die Gelegenheit. Ich gehe davon aus, er kennt sie.
Beispiel:
[...] bewusstlos auf den steinigen Boden. »Sie?« Das konnte unmöglich sein. Hinter dem zusammengebrochenen Henderson ... stand da wirklich Veit McConner? »Sie haben mich gerettet. Wie ist das möglich? Ich dachte, Sie wären schon [...]«

Sein Kollege schüttelte den Kopf. „Hendersons Komplize hatte nicht viel Hirnmasse, ich konnte ihm ganz einfach seine Knarre aus der Hand treten.“

So, das sieht auf den ersten Blick nach viel aus, aber das ist nichts, was sich nicht erlernen lässt, wenn du es willst.
Ein Gefühl für Sprache sehe ich und auch die Absicht der Szene Spannung zu geben auch.
 Die zitternden Hände, die den eisernen Dolch umklammern; der klaffende Abgrund:

Das ist natürlich Geschmackssache, aber dass ist schon recht anständig. Die Richtung stimmt also.

Und die persönlich empfundenen Schwächen lassen sich mit etwas Routine und Übung schnell erlernen.

Ich empfehle dir, mal in der Schreibwerksatt
Ralphies
Ahrimans
vorbeizuschauen. Da stehen viele hilfreiche Tipps drin. Du wirst keine großen Probleme haben auch nähere Antworten auf die schwächen deines Textes zu finden.

Lass den Kopf nicht hängen. Das wird schon.

Liebe Grüße,

Phenolphthalein.


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Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.

-Arthur Schopenhauer
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Gießkanne
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Beitrag04.01.2015 13:02

von Gießkanne
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Hallo Inmutanka und Phenolphthalein,
aua, aua Aua Kopf an die Wand ... Schön negative Kritik zum Lernen. Eigentlich fürchte ich mich bei meinen Texten immer vor negativen Kritiken, auf der anderen Seiten freue ich mich, klare Verbesserungen vorgeführt zu bekommen.
Ich stimme euch vollkommen zu - aber ein paar Stellen muss ich noch anmerken:
Erst mal @Inmutanka:
Zitat:
Er schneidet ihm nicht das Wort ab, sondern den Satz. Und durch die Satzzeichen wird klar, dass er ihm den Satz abschneidet, müsste nicht noch extra erwähnt werden.

Hm, ich finde, er schneidet ihm das Wort ab, denn man sagt das so. Hast du schon mal einen Gesprächsführer gesehen (gehört), der "Sie haben den Satz" gesagt hat?? Ich nicht. "Und durch die Satzzeichen wird klar, dass er ihm den Satz abschneidet, müsste nicht noch extra erwähnt werden." Ganz viele Autoren schreiben nach dem jemand etwas sagte "sagte er." oder "antwortete er", da sieht man auch dass jemand etwas sagt und es wird extra erwähnt - mit dieser Behauptung kann ich mich also nicht anfreunden. wink



Zitat:
*deren Lauf auf Richard ausgerichtet war* - das ist Amtsdeutsch. Mensch! Richard starrt in den Lauf einer entsicherten Pistole. Davon abgesehen, dass niemand in Amtsdeutsch redet/denkt etc. [...]

Kann mir jemand näher erklären was Amtsdeutsch ist, oder wie man vermeidet es zu schreiben? Sad

Zitat:
Zum anderen gehört schon eine gehörige Portion Kraft dazu, um eine Flasche auf dem Schädel zu zerdeppern. Das funktioniert in der REalität nicht so einfach wie bei den Zuckerflaschen im Film. Wahrscheinlich dürfte eher der Schädelknochen zerdeppert werden, bevor die Flasche kaputt geht.

Ich dachte mir, Bücher und Filme haben ja gewisse Ähnlichkeiten ... Tja, wie man sich von Hollywoodmärchen täuschen lassen kann ... Embarassed

So, Inmutanka, alles was ich hier nicht bezweifelt habe, sehe ich ganz genau so wie du.

Jetzt zu dir Phenolphthalein:


Zitat:
Das ist nicht so schlimm, wie es sich anhören mag, aber du stehst noch am Anfang, oder?

Ja, ich stehe noch am Anfang, weil ich, seit ich zehn bin, aus Hobby Geschichten geschrieben habe, aber noch nie irgendwie daran gedacht habe, mich hier an zu melden. Crying or Very sad


Zitat:
Warum entspannten sie sich nicht davor? Was hat sich geändert. Was ist das Besondere daran?

Er sieht seinen "Kollegen" (Sorry Inmutanka ... ).


Zitat:
Woher kommt der Retter? Und ist Richard nicht verwundert?

Wie gesagt, mit dem satz, dass sich seine Mimik lockert, möchte ich andeuten, dass er seinen "Kollegen" (Sorry Inmutanka) sieht, und ein Hoffnungsschimmer in ihm aufblitzt.

Zitat:
Ich empfehle dir, mal in der Schreibwerksatt
Ralphies
Ahrimans
vorbeizuschauen. Da stehen viele hilfreiche Tipps drin.

Das erse, was ich in diesem Forum nach dem Anmelden gemacht habe, war Ralphies Schreibwerkstatt durchzulesen. Ahrimans bin ich noch nicht ganz durch. Ich hatte aber Probleme damit, die Tipps umzusetzen und zu behalten ...

Ich schlage euch vor, dass ich die geschichte vielleicht noch mal umschreibe, sodass ich eure Tipps fast alle drin habe, denn nach dieser Negativ-Kritik-Bombe habe ich das Gefühl, dass diese Geschichte nicht so stehen gelassen werden darf.

Ich habe übrigens versucht, aus Richards perspektive zu schreiben wo mir dann einige ( Sich kaputt lachen ) Fehler unterlaufen sind ...
Soll ich diese perspektive weiterschreiben oder in die Ich-Perspektive Richards umsteigen?
Eure verzweifelte
Gießkanne


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Einar Inperson
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Beitrag04.01.2015 14:39

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Gießkanne hat Folgendes geschrieben:

Soll ich diese perspektive weiterschreiben oder in die Ich-Perspektive Richards umsteigen?
Eure verzweifelte
Gießkanne


Ganz einfach. Schreib so, wie du die Geschichte erzählen möchtest.

PS
Ich habe die entspannten Gesichtszüge von Richard verstanden.


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Phenolphthalein
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Beitrag04.01.2015 15:19

von Phenolphthalein
Antworten mit Zitat

Kein Grund zur Sorge, alles in Ordnung. Niemand hat vor hier eine Bombe zu zünden. smile
Natürlich kannst du die Gesichte überarbeiten und erneut einstellen, dafür dient die Werkstatt schließlich.
Lass dich nur nicht demotivieren und nimm dir die Zeit, die du brauchst. Wir sind noch häufiger im Forum. smile

Zum Thema Amtsdeutsch:
Damit meint man einen eher sachlichen Sprachgebrauch. Hier meint Inmutanka wahrscheinlich das Wort ausgerichtet. Das klingt so, als würde er die Waffe genaustens auf ihn richten. Perfekt im 90°- Winkel und mit ausgestrecktem Arm.

Du könntest beispielsweise statt
In seiner erdigen Hand hielt Henderson eine entsicherte Pistole, deren Lauf auf Richard ausgerichtet
war.

auch schreiben:

Henderson fuchtelte mit seiner Waffe vor ihm rum.

Das wäre dann umgangssprachlich und sollte ebenso mit Vorsicht genutzt werden.

oder

In seiner erdigen Hand funkelte eine Pistole, die auf ihn gerichtet war.

Wenn es etwas zwischendrin sein soll.

oder

Die Pistole in Hendersons erdiger Hand, gierte nach seinem Leben, wartete nur noch auf den vernichtenden Befehl.

Wenn du übertreiben (ähm 'tschuldigung) ... wenn du versuchen willst, bildhafter zu schreiben.
(Ich finde, dass man Texte dadurch auch überladen kann).

Oder

[...]

Wie kann man so etwas vermeiden?
Keine Ahnung. Da hat jeder sein eigenes Rezept. Wie du schreibst, hängt schließlich auch davon ab, wie du denkst.
Letzten Endes ist auch das eine Frage der Übung, denke ich.


Wie gesagt, mit dem satz, dass sich seine Mimik lockert, möchte ich andeuten, dass er seinen »Kollegen« (Sorry Inmutanka) sieht, und ein Hoffnungsschimmer in ihm aufblitzt.

Hast du das so in der Art geschrieben (ich meine, dass er seinen Kollegen sieht?) Vielleicht habe ich es überlesen, oder konnte es einfach nicht interpretieren. Soll es ja auch geben. Smile


Ich habe übrigens versucht, aus Richards perspektive zu schreiben [...]
Soll ich diese perspektive weiterschreiben oder in die Ich-Perspektive Richards umsteigen?


Darauf kann ich dir keine Antwort geben, das hat mit deiner Stimmung und dem, was du willst zu tun.
Möchtest du im Personellen-Erzähler bleiben? Dann bleib. Möchtest du die Ego-Perspektive verwenden? Auch gut.
Ich persönlich finde die Ego-Perspektive am Einfachsten (und sie gefällt mir nicht so gut), aber jetzt höre ich bestimmt auch Kritiker, die mir sagen: Einfach? Was für einen Quatsch schreibst du denn?

In beiden Perspektiven kannst du aber nicht in den Kopf von beispielsweise Henderson eintauchen.

Liebe Grüße,

Phenolphthalein


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-Arthur Schopenhauer
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inmutanka
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Beitrag04.01.2015 17:35

von inmutanka
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Hallo Gießkanne,

niemand will hier eine Bombe zünden oder dich/deinen Text vernichten. Und alles, was ich geschrieben habe, ist meine ureigenste Meinung und muss weder mit deiner noch mit anderen übereinstimmen. Deswegen: Was dir an Kritiken logisch erscheint/für dein Gefühl passt, übernehmen und den Rest vergessen.

Zitat:
Zitat:
Er schneidet ihm nicht das Wort ab, sondern den Satz. Und durch die Satzzeichen wird klar, dass er ihm den Satz abschneidet, müsste nicht noch extra erwähnt werden.

Hm, ich finde, er schneidet ihm das Wort ab, denn man sagt das so. Hast du schon mal einen Gesprächsführer gesehen (gehört), der "Sie haben den Satz" gesagt hat?? Ich nicht. "Und durch die Satzzeichen wird klar, dass er ihm den Satz abschneidet, müsste nicht noch extra erwähnt werden." Ganz viele Autoren schreiben nach dem jemand etwas sagte "sagte er." oder "antwortete er", da sieht man auch dass jemand etwas sagt und es wird extra erwähnt - mit dieser Behauptung kann ich mich also nicht anfreunden. wink


Wenn jemandem einem das Wort abschneidet bzw. ins Wort fällt, wäre das so:

"Aber ich habe dich doch immer gel..."
"Quatsch, du hast mich nie geliebt."

Wenn einem jemanden in die Rede fällt, einen Satz abschneidet, wäre das so:

"Aber ich habe dich doch immer ..."
"Was? Geliebt? Quatsch, du hast mich nie geliebt."

Zitat:
Zitat:
*deren Lauf auf Richard ausgerichtet war* - das ist Amtsdeutsch. Mensch! Richard starrt in den Lauf einer entsicherten Pistole. Davon abgesehen, dass niemand in Amtsdeutsch redet/denkt etc. [...]

Kann mir jemand näher erklären was Amtsdeutsch ist, oder wie man vermeidet es zu schreiben? Sad


Ich würde schreiben:

Richard starrte in die Mündung der Pistole. - Wäre die Pistole nicht genau auf ihn *ausgerichtet* könnte er nicht in die Mündung starren.

Zu Amtsdeutsch oder Papierstil hat Ludwig Reiners in seiner *Stilkunst* (übrigens kann ich dieses Buch als sehr interessant und informativ empfehlen) ironisch geschrieben:

"Papierdeutsch lernt man leicht; man muss nur die folgenden 18 Regeln beachten. Oder auf Papierdeutsh: Man kann sagen, dass, sofern man sich hinsichtlich Beachtung der nächstfolgenden Anweisungen keinerlei Außerachtlassung zuschulden kommen lässt, die Inbenutzungnahme des Papiersstils als eine unschwierige zu bezeichnen sein dürfte.

1. Benütze nie einfache Zeitwörter! Es heißt nicht *sein*, sondern *sich befinden*; nicht *haben*, sondern *über etwas verfügen*, nicht *können* sondern *sich in der Lage sehen* ...

2. Ersetze die echten Zeitwörter durch Hauptwörter, die du mit einem saftlosen allgemeinen Zeitwort verbindest. Es ist ganz ungebildet zu sagen: Meyer starb am 1. April. Es muss heißen: Der Tod Meyers erfolgte am 1. April. ...

3. Bilde fleißig neue Zeitwörter aus Hauptwörtern, zum Beispiel *bevorschussen, bevorzugen, verbeistanden, beinhalten*. Aus solchen Zeitwörtern bilde dann wieder Hauptwörter: *Bevorschussung, Verbeistandung. Das Vorbringen des Angeklagten machte einen sehr schlechten Eindruck, denn seine Beinhaltung stand im Widerspruch zu seiner sonstigen Haltung.* An die Be-inhaltung muss sich der Leser eben gewöhnen.

4. Bringe möglichst viele Hauptwörter auf *ung, heit, keit* in Anwendung. Der Stil gewinnt so eine prachtvolle Klangformung, erhält eine schöne Abgezogenheit und ist plumper Verständlichkeit nicht so ausgesetzt. *Der Fall ist verwickelt* ist ein gemeines Umgangsdeutsch. *Der Fall liegt in hohem Maß verwickelt* ist etwas besser. Ganz richtig muss es aber heißen: *Die Lagerung des Falles ist eine hochgradig verwickelte* ... Hätte Luter ein sorgfältigeres Deutsch geschrieben, so würde der Anfang der Bibel lauten:
*Am Anfang erfolgte seitens Gottes sowohl die Erschaffung des Himmels als auch die der Erde. Die letztere war ihrerseits eine wüste und leere und ist es auf derselben finster geweesen, und über den Flüssigkeiten fand eine Schwebung der Geistigkeit Gottes statt.*

5. Setze üüberhaupt statt kurzer konkreter Hauptwörter lange und abstrakte. Nicht *die Wege sind schlecht* sondern *die Wegverhältnisse*. Es heißt auch nicht *zum Schlachten*, sondern *für Schlachtzwecke*, nicht *bei Gefahr* sondern *in Gefahrsfälle*. Sage nicht *Einfluss*, sondern *Einflussnahme* ...

6. Auch die Verhältniswörter (Präpositionen) sind von unschöner Kürze. Man muss sie daher verlängern. Nicht *nach Vorschrift*, sondern *nach Massgabe der Vorschriften*, nicht *ohne* sondern *unter Beiseitesetzung*, nicht *mit* sondern *unter Zuhilfenahme*. Auch Wörter wie *seitens, behufs, anlässlich, vermittelst* haben einen etws vornehmeren Umfang als solche Zwerggebilde wie *von, zu, bei  und wegen*. ...

7. Vornehme Länge und wohl abgewogene Unentschiedenheit - die beiden Hauptkennzeichen eines guten Stils  lassen sich auch durch einen verneinende Ausdruckseise erzielen.  Man sagt also nicht *Der Schaden ist groß*, sondern *Mit der Entstehung eines nicht unerheblichen Schadens dürfte zu rechnen sein*

8. Bring in jedem Satz das Wort *derselbe* in Anwendung. Derselbe gewinnt dadurch logische Klarheit.
Auch ein häufiges *einerseits - andererseits* gibt dem Satz ein vornehmes Gepräge. *Tue einerseits recht und scheue andrerseits niemand*

9. Für eine ausreichende bzw. vollständige Klarheit ist das Wort *beziehungsweise* (respektive in Österreich beziehentlich) unentbehrlich. *Ich habe Barbara bzw. Andreas eine Puppe bzw. Bleisoldaten mitgebracht.* Oder *Alle Musik- bzw. Trompeterkorps und alle Spielmannszüge blasen bzw. schlagen den Präsentiermarsch bzw. die Paradepost.* Lass dir nie einreden, die Wörtchen *und* bzw. *oder* reichten als Ersatz aus, und die Sätze, die dann unklar blieben, wären schlecht gegliedert. *Ich habe Barbara eine Puppe und Andreas Bleisoldaten mitgebracht* klingt wie gewöhnliche Menschenrede und ist daher ein schlechtes Deutsch.

10. Sorge dafür, dass die altüberlieferten, ehrwürdigen Kanzleiausdrücke nicht abgeschafft werden. Diesbezügliche Bemühungen bzw. Anstrengungen sind dortseits streng zu unterbinden. *Auf Ihre Urgenz (Dringlichkeit) vom 3. hujus (diesen Monats), die wir aufrecht erledigen werden, teilen wir Ihnen mit, dass der Erfließung seitens einer unteren Instanz ...* Freilich will das geübt sein. Kein Meister fällt als solcher vom Himmel.

11. Der Papierstil ist ein kunstvoller, als setze vor derartigen Beiwörter stets *ein*. Lass dir auch nicht einreden, man dürfe nur dann sagen *die Kirsche ist eine sauere* , wenn sie zur Art der sauren Kirschen gehöre; der Zeichenlehrer müsse sagen: *diese Linie ist krumm* und nur der Mathematiker sage: *diese Linie ist eine krumme*. Das sind Schufuchsereien. Schon Schiller hat gesagt: *Der Wahn ist ein kurzer, die Reue ist eine lange*

12. Stelle möglichst kein Hauptwort nackt hin, sondern - wenn du kein Beiwort dazusetzen kannst, dann füge wenigstens ein Mittelwort (Partizip) hinzu: *die gemachten Erfahrungen die getroffenen Feststellungen, die erhaltenen Bezüge*. Wenn man das Mittelwort weglässt, bleibt der Sinn zwar der gleiche, aber der Satz verliert die abgerundete Schallform: Man soll den Tag nicht vor dem eingetretenen Abend loben.

13. Baue lange Sätze! Da bekommt der Leser Respekt. Möglichst je Seite ein Satz!
Falle deshalb nicht mit der Tür ins Haus, sondern schicke jedem Satz einen Vorreiter voraus: *Man darf sagen, es versteht sich von selbst, es bedarf keiner Erwähnung*. Oder: *Bevor ich beginne, möchte ich, ohne mich in Einzelheiten zu verlieren, nicht auf die Feststellung verzichten, dass ...* Auf diese Weise kommt der eigentliche Inhalt  schön in den Nebensatz, wo ihn der Leser nicht so schnell versteht. Das ist sehr wichtig: denn wenn der Leser dich schnell versteht, merkt er womöglich gar nicht, dass du viel klüger bist als er.

14. Wenn du etwas Gesprochenes wiedergibst, so setze es mit Hilfe des Wortes *dass* in die indirekte Rede. Sie sit weit feiner. *Und Gott sprach, dass es Licht werden sollte.*

15. Setze jeden Stz möglichst in die Leideform (Passsiv). *Die Karten sind von dem Gemeindevorstand zu bestellen.* Freilich weiß man nicht recht, ob der Gemeindevorstand die Bestellung erhalten  oder erteilen soll; aber dass schadet nichts. Auch kleine Härten kann man beim Passiv in Kauf nehmen: *Mit dem Stadtratbeschluss wurde sich einverstanden erklärt* oder *Die Schulbehörde kam diesem Antrag nach, obwohl auch meinerseits aus gründen der Überbürdung sich dagegen erklärt worden war.*

16. Man sage nichts gerade heraus, sondern schwäche es ein wenig ab. *Wo ein Wille dazu da ist, dürfte auch ein Weg sein.*

17. Bezeichne alle Dinge recht ausführlich. Es ist oberflächlich zu sagen: *er zahlte drei Mark*; ichtig ist *Den Betrag von drei Mark*.  Es heißt auch nicht: *auf zwei Jahre* , sondern *auf die Dauer von zwei Jahren*  

Der gemeine Mann mag vom Christkind sprechen. Unter Gebildeten muss es natürlich *Jesus-Christus-von-Nazareth-Kind* heißen. Die Großherzoglich-Sachsen-Weimar-Eisenachsche Behörde hatte ganz recht,welche *Radfahrkarten zum Fahren auf dem Fahrrad* drucken ließ.

Man kann gar nicht ausführlich genug sein; das dumme Volk der Leser versteht es sonst nicht. Wieviel Unglück kann aus so unklaren Zwergsätzen entstehen wie: *Alle Mann an Deck* Im guten Deutsch heißt es: *Die unter Deck befindlichen Fahrgäste einschließlich des Personals haben sich mit sofortiger Wirkung an Deck zu begeben* ...

18. Wenn du alle diese Kunstmittel geschickt verbindest, dann wirst du den Kanzleistil zum Wirklichen Geheimen Kanzleiratstil steigern und so schöne Sätze schreiben wie:
"Diejenigen Personen, welche die Absicht haben, die militärische Laufbahn einzuschlagen, haben  ihrerseits die Verpflichtung, sich als solche unverzüglich in den Besitz eines Gewehres zu setzen. Letzteres muss von denselben unter Zuhilfenahme einer schwerweigenden Kugel vermittelst Pulver zur Ladung gebracht werden."

Wieviel klarer und unmissverständlicher ist dieser als der banale: *Wer will unter die Soldaten ...*

...
Der Papierdeutsche/Amtsstil glaubt, für seine Verordnungen, Untersuchungen oder Erzählungen sei die Redesprache nicht gut genug. Aber er versucht nicht etwa, sich klarer und zugespitzter auszudrücken, sondern er beschränkt sich darauf, jeden Satzteil durch breitspurige übergenaue Ausdrücke mechanisch zu verlängern ...


Zitat:
Zitat:
Woher kommt der Retter? Und ist Richard nicht verwundert?

Wie gesagt, mit dem satz, dass sich seine Mimik lockert, möchte ich andeuten, dass er seinen "Kollegen" (Sorry Inmutanka) sieht, und ein Hoffnungsschimmer in ihm aufblitzt.


Richard kann vllt. fühlen, wie sich seine (Gesicht-)Spannung löst - wobei ich das in so einer Situation bezweifle, dass er es registriert. Aber er selbst kann es bei sich selbst nicht sehen (außer, er würde in den Spiegel schauen).

Zitat:
Ich habe übrigens versucht, aus Richards perspektive zu schreiben wo mir dann einige ( Sich kaputt lachen ) Fehler unterlaufen sind ...
Soll ich diese perspektive weiterschreiben oder in die Ich-Perspektive Richards umsteigen?


Welche Perspektive du wählst, musst du entscheiden. Die Wahl von Richard ist gut, denn er hat - zumind. in dieser Szene - das meiste zu verlieren. Ob du bei der Er-Perpsektive bleibst oder in die Ich-Perspektive wechselst, musst du ausprobieren.

Um es im Amtsdeutsch zu sagen:

Bedenke, bis zum heutigen Tag, zumindest ist bisher nichts bekannt, ist noch kein Inhaber eines höheren Berufsabschlusses in einem handwerklichen, künstlerischen oder sonstigen gewerblich tätigen Bereich aus dem Luftraum über der Erde auf ebendiese mit allem Wissen herunter gefallen. (oder so Laughing )

LG
Inmutanka


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Beitrag04.01.2015 18:14

von Gießkanne
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Hi ihr beiden,
danke noch mal,
ich arbeite gerade an der neuen version und hoffe, dass diese nicht genau so ankommt ... wink Mit meiner Bombe meinte ich eigentlich nicht, dass ich Kritik nicht vertrage, (Im Gegenteil!)sondern, dass ich überrascht war! Wie blind man eigentlich sein kann smile.
Ich hätte eine Frage: kann man sagen "Richards Atem ging stoßweise?" Confused
Ich bringe gern solche Redewendungen durcheinander, deswegen kommen da manchmal unlogische Sachen bei raus!
Danke noch mal,
ihr habt mir sehr weiter geholfen
Eure Gießkanne love


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inmutanka
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Beitrag04.01.2015 18:31

von inmutanka
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Hallo Gießkanne,

Zitat:
Ich hätte eine Frage: kann man sagen "Richards Atem ging stoßweise?" Confused


ist passiv, besonders, wenn die Story aus Richards Sicht geschrieben wird und ist - siehe Papierstil - umständlich, stoßweise - in Stößen/Abständen.

Vllt.: Richard atmete keuchend, abgehackt, in Stößen.

LG
Inmutanka


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Beitrag04.01.2015 18:36

von Gießkanne
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Ich habe noch eine Frage vergessen: Wenn "Sie" zu respektvoll für Henderson ist, darf Clark dann immernoch Höflichkeit zeigen, indem er Henderson "Sie"zt? Das ist nämlich eigentlich ein Teil seiner Persönlichkeit, dass er, auch in den schlimmsten Fällen, Höflichkeit bewahrt.

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Beitrag04.01.2015 19:43

von inmutanka
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Hallo Gießkanne,

natürlich geht das, wenn du den Charakter so eingeführt hast. Wichtig wäre nur, dass du es dann auch wirklich konsequent durchführst. Wenn also Clark wirklich dieser destinguierte Gentleman ist, dann wird sich das nicht nur mit *Sie/Nachname* zeigen, sondern dann wird er konsequent auch ein *Mister Henderson* verwenden und auch sonst seine Ausdrucksweise gewählt sein.

LG
Inmutanka


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Beitrag04.01.2015 20:01

von Gießkanne
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Vielen Dank, Inmutanka.
Du hilfst mir echt. Very Happy
Gggglg
Gießkanne


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Beitrag04.01.2015 21:31

von Magnus Soter
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Gießkanne hat Folgendes geschrieben:
kann man sagen "Richards Atem ging stoßweise?"

Klar kann man das sagen. Ich finde es besser als "in Stößen."
Lernen ist gut, aber lass dich nicht verunsichern. Du musst dir selbst auch treu bleiben. Schreibe grammatisch richtig und versuche so zu formulieren, dass es mitreißt und Emotionen weckt. Versetze dich in deine Charaktere und versuche zu ergründen, wie sie in der Realität handeln und sprechen würden. Vermeide Wortwiederholungen und unnötig viele Adjektive. Versuche bildhaft zu schreiben, also nicht: "Er hatte Angst", sondern: "Schweiß benetzte seine Stirn, die Hände zitterten."

Du bist erst zwölf? Da hast du noch viel Zeit zum Üben! Das wird schon ... Wink

Und noch mal: Lerne aus Kritik, aber lerne auch, dass Kritiker individuelle Personen mit unterschiedlichem Geschmack sind. Du kannst es nicht jedem recht machen - niemals.

Gruß, Klaus


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Beitrag04.01.2015 21:38

von Magnus Soter
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inmutanka hat Folgendes geschrieben:
Hallo Gießkanne,

natürlich geht das, wenn du den Charakter so eingeführt hast. Wichtig wäre nur, dass du es dann auch wirklich konsequent durchführst. Wenn also Clark wirklich dieser destinguierte Gentleman ist, dann wird sich das nicht nur mit *Sie/Nachname* zeigen, sondern dann wird er konsequent auch ein *Mister Henderson* verwenden und auch sonst seine Ausdrucksweise gewählt sein.

LG
Inmutanka

Ja, und dann freue ich mich schon auf die Situation, in der er seine gute Kinderstube vergisst und mal ganz unerwartet handelt. Aber es muss glaubwürdig nachvollziehbar sein.


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Beitrag04.01.2015 21:48

von Gießkanne
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Okay, vielen Dank, Klaus!
Ich bin noch am Text. Ich brauche nur noch jemanden, der auf die Logik schaut, bevor ich es in das Forum stelle.

Zitat:
Ja, und dann freue ich mich schon auf die Situation, in der er seine gute Kinderstube vergisst und mal ganz unerwartet handelt.

Was meinst du damit? Embarassed
Liebe grüße
jetzt erst Recht gespannte
Gießkanne


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