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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Der Kopf


 
 
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Extradiegetisch
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
E

Alter: 32
Beiträge: 47
Wohnort: Nürnberg


E
Beitrag11.12.2014 20:44
Der Kopf
von Extradiegetisch
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Der Kopf


Seit er tot ist, ist alles an mir spitzer geworden. Mein Körper sieht aus wie ein Pfeil. Sogar mein Kinn und meine Nase sehen anders aus. Ich habe jetzt längere Finger. Ich spüre es beim Klavierspielen. Akkorde, die mir früher Probleme gemacht haben, kann ich jetzt ohne Anstrengung greifen und halten.
Die Musik macht mich wieder rund. Schleift scharfe Kanten ganz glatt. Die Stille nagt an den Knochen.
Manchmal laufe ich. Das flache Grasland, der weiße Himmel. Ich lege mich auf die Erde und spüre dort etwas zittern. An manchen Tagen laufe ich bis zum Wald. Die Stämme sind dick. In der Nähe fließt ein Bach. Sehr leise. Helles Fiepen aus dem Fuchsbau.


Mein Vater hört mir beim Spielen zu. Er schaut zu, wie sich mein Rücken über dem Klavier krümmt. Stellt sich meine Finger vor. Er errät alle Stücke, die ich spiele.
Er verbringt die Tage damit in seinem Sessel zu sitzen. Seit er tot ist, haben wir nicht mehr miteinander geredet. Manchmal liest er. Meine Mutter hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen. Nachts höre ich sie reden, obwohl sie alleine ist. Mein Vater schläft im Wohnzimmer.


Es ist jetzt ganz still im Haus. Alle Geräusche sind verstummt. Die Bewegungen erstarrt. Die Stille liegt wie ein Tier im Raum. Rührt sich nicht.  
Ich ziehe meine Gummistiefel und meine Windjacke an. Draußen ist es kühl und windig. Vor mir liegt die grüne Ebene. Manchmal stelle ich mir beim laufen vor, dass, wenn ich nur lange genug geradeaus gehe, ich irgendwann wieder zu Hause ankomme. Ich gehe um das Haus herum, sehe den Familienfriedhof, der am Haus klebt wie ein Tumor. An seinem Grab liegen immer frische Blumen. Das er noch hier ist und uns beobachtet glaube ich nicht. Und wenn, warum spüre ich ihn nirgends? Nicht einmal an seinem Grab, oder in seinem Zimmer? Ich schlafe in seinem Bett und spüre ihn nicht, sein Geruch hat sich verflüchtigt, sogar die Bilder verblassen langsam, zerfransen, wenn ich sie mir in Bewegung vorzustellen versuche.
Im Wald ist heute etwas anders, aber ich kann nicht sagen was. Auf den ersten Blick ist alles wie immer, die knorrigen Bäume, der Bach, die Füchse - die Füchse sind still. Ich gehe zu dem Fuchsbau und es ist still. Ich beuge mich über das Loch, lege ein Ohr auf den Boden. Nichts. Wie tot. Ich strecke meine Hand aus und greife in das Loch. Schon spüre ich den Temperaturunterschied, die erdige Wärme, dann trifft meine Hand auf etwas Weiches. Ich betaste es, kann aber nicht sagen, was es ist. Ich ziehe es heraus. Es ist ein weißes Leinentuch, sauber verknotet. Etwas schweres liegt darin, aber Erde ist es nicht, dazu ist es zu rund, zu schwer. Der Knoten ist fest. Ich muss stark daran ziehen damit er sich öffnet. Ich schlage das Tuch auf. Darin liegt ein Kopf. Ein schlafendes Gesicht, ganz sauber und blass. Der Kopf hat dunkle Haare. Der Hals ist nicht blutig, alles ist sauber, der Wundrand ist glatt. Ich halte den Kopf vor meinen eigenen wie einen Spiegel - da fällt er mir aus der Hand auf die Erde und sofort zittern Adern und Nervenbahnen aus dem Hals wie Würmer und der Kopf öffnet die Augen.


Je länger ich den Kopf ansehe, desto schwieriger fällt es mir, ihn als ein Teil eines Ganzen zu sehen. Er kommt mir vor wie ein eigener Körper, als wäre er in dieser Form auf die Welt gekommen. Ist er weiblich oder männlich? Oder etwas ganz anderes?
Der Kopf liegt auf meinem Kissen. Die Blut- und Nervenbahnen haben sich wieder in den Hals zurückgezogen, aber die Augen sind noch offen. Sieht er mich wirklich? Ich bewege den Zeigefinger langsam vor ihm hin und her. Die Augen verfolgen den Finger. Sein Ausdruck ist ruhig, als warte er auf etwas.


Der Kopf hat jetzt den Mund geöffnet und starrt mich an. Der Mund eigenartig hell, weil das Licht durch das Loch im Hals scheint. Was will er? Holt er Luft? Atmet er überhaupt? Ich halte einen Finger vor seinen Mund. Er atmet, nur wo geht die Luft hin? Direkt ins Gehirn ohne den Umweg über Blut und Lunge.
Was ist mit dir?, frage ich.
Er antwortet nicht, starrt mich nur unverwandt mit offenem Mund an. Vielleicht hat er Hunger.
Hast du Hunger?
Der Mund öffnet sich noch ein Stück. Das muss es sein.


Auf dem Flur steht meine Mutter. Sie steht mit dem Rücken zu mir. Sie wankt leicht beim laufen. Sie läuft langsam. Ihre Arme hängen schlaff ihren Körper herunter. Ihre Hände sind von der langen Dunkelheit ausgebleicht. Sie läuft langsam vorwärts, ich hinter ihr. Langsam. Ich will nicht, dass sie mich bemerkt. Was sollte ich sagen? Sie bleibt stehen. Dreht sich langsam um. Gleich sieht sie mich - ihre Augen so hell, das Gesicht erkenne ich kaum, Schatten um den Mund, die Wangen. Sie versucht ein Lächeln. Scheitert.
In der Küche löse ich einen Esslöffel Zucker in lauwarmen Wasser.


Der Kopf sieht mich an, als ich ins Zimmer komme, sein Mund ist immer noch offen. Ich setze mich auf den Bettrand.
Willst du essen?, frage ich.
Der Kopf reist den Mund noch weiter auf. Ich nehme den Löffel und träufle etwas von der Zuckerlösung in den offenen Mund. Er schluckt, aber wohin? Es läuft nicht einfach wieder heraus. Es muss irgendwo gespeichert werden. Der Kopf sieht mich auf eine merkwürdige Weise an, als wüsste er worüber ich nachdenke. Lächelt er? So füttere ich ihn, bis das Glas leer ist.


Es wird langsam dunkel. Das Haus ist ganz in Stille versunken. Nichts bewegt sich. Nur die Augen des Kopfes suchen das Zimmer ab, erst jetzt scheint er sich seiner Umgebung bewusst zu sein. Er sieht mich an, hat etwas Tiefes in den Augen, als hätte er hunderte Geschichten zu erzählen. Aber ich glaube nicht, dass er sprechen kann.
Ich lege mich neben ihn ins Bett, er sieht zu mir herüber, scheint zu verstehen und schließt die Augen.


In der Nacht hat der Kopf zu mir gesprochen. Nicht in der Sprache der Menschen, sondern in der Sprache der Dinge. Nur Bilder, keine Worte.
Etwas hat sich verändert. Blut- und Nervenbahnen sind aus dem Hals gewachsen. Ich kann zusehen, wie sie jede Sekunde ein Stück länger werden.


Was jetzt noch passieren soll weiß ich nicht. Die Adern und Nervenbahnen sind einige Tage nicht mehr weiter gewachsen, obwohl ich ihn dreimal am Tag füttere. Er sieht mich oft an, als erwarte er etwas von mir. Aber was? Er spricht noch zu mir, aber ich verstehe ihn nicht. Manchmal habe ich das Gefühl, mein Unverständnis frustriert ihn. Als spreche er gerne in einer anderen Sprache zu mir, mit Kehlkopf und Zunge, Schwingungen und Stimmlippen. Aber diese Sprache gehört den Menschen und ein Mensch ist er nicht. Vielleicht will er mir das sagen. Er sehnt sich nach Vollendung, wie ein Mensch. Und jetzt plötzlich sehr klar und scharf klingt seine Stimme in meinem Kopf und ich folge ihr.


Ich stehe vor dem Fuchsbau, der Kopf in meinen Armen wie ein Kind. Die Adern um meine Hand geschlungen. Er sieht zu mir hoch, wirkt etwas erschöpft.
Im Fuchsbau ist etwas gewachsen. Die Füchse sind vermutlich davon verdrängt worden, oder der Regen hat sie aus ihren unterirdischen Gängen vertrieben. Dort, in dem Loch, in dem ich den Kopf fand, ist die Erde ganz locker. Es riecht streng, nach Gräsern und und feuchter Erde. Ich sehe auf den Kopf herunter, lege ihn ab und gehe zum Fuchsloch. Die Erde ist kalt in meinen Fingern. Ich muss nicht tief graben und ich stoße auf Widerstand. Meine Hand gleitet in die lockere Erde und greift hinein. Es ist ein weißer Arm, kein Blut, kein gebrochener Knochen, nur der Arm. Ich betrachte ihn lange. Wie lang und glatt er ist, schon wandern die ersten zarten blauen Adern die Hände entlang, pulsieren, die Hand zuckt reflexartig, greift dabei immer wieder die meine. Ich spüre die Blicke des Kopfes auf mir. Und obwohl ich es schon weiß, sagt er mir was ich tun muss.

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firstoffertio
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Wohnort: Irland
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Beitrag11.12.2014 22:24

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Das finde ich stark.

Erst bin ich verwirrt. Ist der Vater nun tot oder nicht?

Dann wird mir klar, dass "er" sich auch auf jemand anderen beziehen kann.

Dann finde ich das mit dem Kopf einfach gut beschrieben. Dann denke ich, es ist ein Tierkopf. Und dann findet Prota auf-einmal noch einen Arm dort in dem Fuchsbau.

Zu mir kommt das trotzdem nicht wirklich als Horror an.

Am Schluss habe ich aber das Gefuehl, das will noch weitergehen.
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Rainer Zufall
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Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag12.12.2014 13:17

von Rainer Zufall
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

ich hab deine Horrorgeschichte gelesen, sie gefiel mir recht gut, weil du eine eigenartige, fast traumhafte Atmosphäre aufgebaut hast.
Schöne Bilder, wie z. B. der am Haus klebende Friedhof. Oder Dass Ich sich vorstellt, wenn es nur immer weiterliefe, käme es wieder zuhause an.
Sehr ruhig geschreiben, aber gerade dadurch eine eindringliche und intensive Atmosphäre.
Da erschafft sich jemand (traumatisiert durch den Tod eines nahen Angehörigen) einen Ersatz. Oder weil er selbst tot ist? So ganz klar ists mir nicht. Friedhof der Kuscheltiere als Traumatherapie. Okay, das war jetzt ein Witz, aber die Geschichte spielt natürlich in diesen Gefilden.
Und ich weiß selbst noch nicht, was sich da wer eigentlich erschafft. Vielleicht melde ich mich auch noch mal.
Manchmal hatte ich den Eindruck, die Icherzählerin ist selbst ein Geistwesen.
Als Horror im klassischen Sinne empfinde ich die Sequenzen mit dem Kopf aber auch nicht, manchmal war mir das fast ein bisschen zuviel, was sie mit dem Kopf da so alles anstellt.
Mir fällt grad auf, dass ich aus irgendeinem Grund annehme, die Icherzählerin sei eine Frau. Ich weiß grad nicht, woher ich das habe. Eigenartig.

Was mir irritieredn vorkam und mich auch aus der Bahn geworfen hat, weil es auch am Schluss keine Auflösung dafür gab. Also die Irritation löst sich nicht im Nachhinein .

Am Anfang ist ein "er" tot. Ich flüchtet sich in die Musik.
Dann später in dem größeren Abschnitt danach ist der Vater tot. Also nimmt man an, der Vater ist es, der tot ist. Vater und "er" aus dem ersten Abschnitt wirken hier gleich.
Wenn es nicht so gemeint ist, müsstest du das deutlicher machen. Oder zumindest am Schluss.
Sie vermisst den Vater so sehr, dass sie seine Anwesenheit spürt, er sitzt im Wohnzimmer, hört ihr zu. Woher weiß sie übrigens, dass er sich ihre Finger vorstellt? Das ist ein eigenartiger Perspektivwechsel, den du hier machst. Ich ist die ganze Zeit sehr auf sich bezogen, agiert nur in seiner eigenen Wahrnehmung, hier plötzlich weiß es, was der Vater denkt.
Die Mutter trauert und weint und der Vater schläft im Wohnzimmer. Das waren übrigens die Sequenzen, wo ich (u.a. auch wegen des Perspektivwechsels) dachte, dass das Ich tot ist und nicht die Eltern. Dass "Ich" nicht zur Ruhe kommt und in den Gedanken und Vorstellungen der Eltern weiterlebt. Auch später, als Ich durch den Flur läuft, den Kopf in der Hand, und die Mutter raffts nicht, da musste ich auch daran denken, dass Ich tot ist.

Im nächsten Abschnitt dann ist die Rede von dem Grab eines "er". Du schreibst nicht mehr Vater. Man denkt es sich aber automatisch und ist entsprechend irritiert, weil "er" auf einmal nicht mehr beobachtet, nicht mehr hier ist.
Wer ist "er"? Leider bringt die Geschichte das nicht deutlicher zutage, wie es von dir gemeint ist, auch nicht am Ende.

Zitat:
Es ist jetzt ganz still im Haus. Alle Geräusche sind verstummt. Die Bewegungen erstarrt. Die Stille liegt wie ein Tier im Raum. Rührt sich nicht.  

Cool. Die Stille als Tier zu personifizieren, das finde ich hier gut.

Zitat:
Manchmal stelle ich mir beim laufen vor, dass, wenn ich nur lange genug geradeaus gehe, ich irgendwann wieder zu Hause ankomme. Ich gehe um das Haus herum, sehe den Familienfriedhof, der am Haus klebt wie ein Tumor.

Schöne Atmosphäre
beim Laufen

Zitat:
Ich schlafe in seinem Bett und spüre ihn nicht, sein Geruch hat sich verflüchtigt, sogar die Bilder verblassen langsam, zerfransen, wenn ich sie mir in Bewegung vorzustellen versuche.

Hier denke ich, sie vermisst jemande anderen. Nicht den Vatter.

Zitat:
Im Wald ist heute etwas anders, aber ich kann nicht sagen KOMMA was.



Zitat:
Auf den ersten Blick ist alles wie immer, die knorrigen Bäume, der Bach, die Füchse - die Füchse sind still. Ich gehe zu dem Fuchsbau und es ist still.

Manchmal finde ich die Wiederholungen zu viel, ist zwar bewusst gesetzt, aber trotzdem.

Zitat:
Der Kopf hat dunkle Haare. Der Hals ist nicht blutig, alles ist sauber, der Wundrand ist glatt. Ich halte den Kopf vor meinen eigenen wie einen Spiegel - da fällt er mir aus der Hand auf die Erde und sofort zittern Adern und Nervenbahnen aus dem Hals wie Würmer und der Kopf öffnet die Augen.

Das meine ich mit dem Traumartigen, als ob alles in einer fremden Glaswelt spielen würde. Recht bizarr.  

Zitat:
Auf dem Flur steht meine Mutter. Sie steht mit dem Rücken zu mir. Sie wankt leicht beim laufen. Sie läuft langsam. Ihre Arme hängen schlaff ihren Körper herunter. Ihre Hände sind von der langen Dunkelheit ausgebleicht. Sie läuft langsam vorwärts, ich hinter ihr. Langsam.

Hier auch. zu viele Wiederholungen. laufen - läuft - langsam - langsam - langsam
Da entsteht grad keine beschwörende, eindringliche Atmosphäre. Gefällt mir grad stilistisch auch nicht so gut, weil die Sätze in der Mitte immer gleich aufgebaut sind, jeder Satz Subjekt, Prädikat etc.  Zum Teil beginnen sie auch immer mit "sie". Finde ich hier nicht so gut gelöst. Was mir hingegen gefällt, das sind die kurzen Sätze, die durch Punkte getrennt sind. Dadurch entsteht die Langsamkeit, die stoppenden Bewegungen.

beim Laufen

Zitat:
In der Küche löse ich einen Esslöffel Zucker in lauwarmen Wasser.

in lauwarmem Wasser

So und jetzt kann ich nicht mehr. Muss mal was tun.
Viele Grüße und hab sie gern gelesen, deine eindringliche, hypnotisch wirkende Geschichte.
LG Zufall
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Gurke
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 155



Beitrag13.12.2014 19:21

von Gurke
Antworten mit Zitat

Hallo,

dein Schreibstil ist gut, leider finde ich in ihm keine Spannung und ungeeignet für diesen Text, weil alles in der gleichen, trockenen Tonlage verfasst ist.

So wie ich das lese, hast du Vater und Mutter zerstückelt und den Füchsen zum Fraß vorgeworfen. Nun willst du sie neu erschaffen – wie sie dir gefallen!? Du-Du-Du!

Gruß
Gurke hmm
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag13.12.2014 21:02

von Mardii
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

die Interpretation von Gurke und Fr. Zufall finde ich interessant. Nur habe ich den Titel "Der Kopf" von Anfang auf den Erzähler bezogen. Ich hatte die Vorstellung von einem Skelett, dessen Finger durch die Abmagerung schmaler geworden sind.
Das Ganze hat die Atmosphäre von einem toten Haus, in dem nur die Geister der früheren Bewohner leben.
Der Kopf ist übrigens sehr gut in Horrormanier beschrieben, die Sprache stört mich nicht dabei, es als unheimlich zu empfinden.
Eine letzte Interpretation bleibt auch bei mir aus. Ich lese noch einmal.

LG Mardii
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Grimbo81
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 42
Beiträge: 71
Wohnort: Nahe Hamburg


Beitrag27.12.2014 00:10

von Grimbo81
Antworten mit Zitat

Echt starke Geschichte!

Wobei mir an einer Stelle die Nackenhaare um einen Stehplatz kämpften.
Das der Kopf mit den Augen "spielen" kann, dass er mit dem Mund agieren kann. Es wirkt schon verdammt creepy.

Aber das sich der Typ zum Kopf ins Bett legt. Der Gedanke...ich musste mich schütteln! Krasses Teil! Wirklich!!!
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Rodion
Wortedrechsler

Alter: 39
Beiträge: 80
Wohnort: Berlin


Beitrag13.01.2015 04:01

von Rodion
Antworten mit Zitat

Hi

Das ist mal eine sehr merkwürdige Geschichte. Mir gefällt die rasch voranschreitende Handlung und die irrsinnige, widersprüchliche Welt. Erinnert mich an Alpträume. Hat aber dadurch, dass der Erzähler so ohne Angst und Ekel ist, das lähmende Gefühl( des Alptraumes) durch etwas forschendes, interessantes ersetzt.
Absurd. Erinnert an Beatle Juce (oder wie der Typ geschrieben wird)
Und, ja, es ist auch mir vieles unklar. Wenn du es nicht zu lange so bleiben lässt und Stückchenweise die Lösungen preis gibst, ist es aber nicht schlimm. Die Bilder mit diesem Kopf sind so stark, dass sie vorerst auch ohne richtigen Zusammenhang Interesse wecken.
aber das mit dem Vater?... Ein bißchen zu unklar ist es wohl doch. Ich möchte ja den Sinn schon gern beim ersten Lesen erfassen können, denn ich lese selten einen Text mehrmals komplett.

Baut der Prota da einen Menschen wieder zusammen? Aus Einzelteilen, die er nach und nach findet? Erinnert mich jetzt wieder an Dr. Frankenstein.

LG
Rodion
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Assy
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 217
Wohnort: NRW


Beitrag21.01.2015 21:06

von Assy
Antworten mit Zitat

Hallo,

jetzt habe ich alle Kommentare gelesen & gehofft, dass du bereits die Auflösung gebracht hast Wink

Leider nein.

Also, ich bin voll bei Gurke. In meinem Kopf spielt sich ein Film ab, bei dem er einen Mord begangen hat, sein Opfer in einem Fuchsbau vergraben hat und nun Stück für Stück wieder herausholt, um den Körper wieder zusammen zusetzen, den er viele Tage zuvor zerstückelt hat?!
Komm, spann uns nicht weiter auf die Folter Laughing

Ich mag dein Stück! Und gerade, weil du kurz und knackig schreibst, ist der Text in einem Wusch gelesen.

LG
Assy
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firstoffertio
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Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
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Beitrag21.01.2015 22:55

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Habe das nun nochmal gelesen. Und nun kommt es mir vor, dass da im Fuchsbau so etwas wie ein Mensch entsteht. Bis jetzt nur Kopf und ein Arm. Es braucht Zeit, bis sich daraus mal ein Ganzes vielleicht zusammensetzen lässt?

Vielleicht ist es nur ein Bild, dafür, wie sich eine Erinnerung wieder aufbaut?
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