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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 11/2014
EINE IRREVERSIBLE REKONSTRUKTION

 
 
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag14.11.2014 00:46

von anderswolf
Antworten mit Zitat

Aus Zeitmangel nur ein Kommentar zur Punktabgabe. Ausführlicher Kommentar vorbehalten.

Drei Punkte.
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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag14.11.2014 19:08
aw:
von lilli.vostry
Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe den Text mehrmals gelesen und frage mich, warum diese Form, die (mir) das Lesen sehr erschwert und mich davon abhält, mich näher damit zu befassen. Schade, denn das Thema - Befreiung von drei Menschenaffen aus dem Versuchslabor, Kafkas Bericht eine Anstalt lässt grüßen! -  klingt spannend und ist in der kurzen Zeitungsnotiz am Anfang schon erklärt.

Dann folgt eine protokollartige lange Abhandlung von Nachrichten auf verschiedenstem Wege, man hat Mühe zu folgen, da der Inhalt so auseinander gerissen wird und vieles unklar bleibt.
Auch wozu die Stellenanzeige am Ende noch mal zitiert wird, erschließt sich mir nicht.

Viel gewollt und hineingepackt, wenig bleibt hängen jedenfalls bei mir.

Inhalt und Form überzeugen mich nicht.

VG,
Lilli


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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag17.11.2014 04:49
Antworten, Teil 1
von Constantine
Antworten mit Zitat

Vielen Dank für die zahlreichen Kommentare. In chronologischer Reihenfolge: Smile


@gold: Danke für dein Feedback. Wenn ich dich richtig verstehe, so hat dich mein Beitrag in der dargebotenen Form nicht angesprochen und inhaltlich/thematisch hast du nichts Gravierendes oder Spannendes erkennen können. Schade, dass ich deine Erwartungen nicht erfüllt habe.
Die Aufgabenstellungen des Wettbewerbs scheine ich hingegen zu erfüllen.

@saher: Danke für dein Feedback und deine tollen Punkte. Dein "gruselig" und "erfrischend" gefallen mir schon mal gut. Was deine Kritikpunkte angeht, die Möglichkeit des Hineinfühlens vermisst du und die vielen Schnipsel verhindern für dich ein flüssiges, holperfreies Lesen. All zu leicht sollte es dem Leser in diesem Wettbewerb nicht gemacht werden, was die Zugänge zu den Texten angeht, oder? Vieles Persönliche findet außerhalb der Aufzeichnungen statt, weil es davon keine Aufzeichnungen gibt. Worauf ich verzichtet habe/verzichten musste, war mir SMS einfallen zu lassen, welche z.B, die liebevolle Kommunikation oder auch die Thematisierung der Bedenken mit der Arbeit zwischen Holger und seiner Freundin behandelt hätten. Dies findet im Privaten zwischen beiden statt. Davon gibt es keine Aufzeichnungen.
Er nimmt den Job in München an und aufgrund der Arbeit in der Ferne entsteht eine Fernbeziehung. Diese auszuarbeiten, ging aufgrund der 10000 Zeichen nicht mehr. Dein Vorschlag, weniger, aber dafür ausführlichere Textausschnitte zu schreiben hätte für mich eine Künstlichkeit hervorgerufen, die ich nicht wollte. Ich wollte ein sehr reales Setting generieren und das über mehrere Monate hinweg. Mit weniger Textabschnitten wären die Zeitsprünge und der zeitliche Verlauf der Handlung mMn unlogischer gewesen. Es vergehen ca. sieben Monate im Text, dahingehend hat es mMn nach einer entsprechenden Anzahl an Textabschnitten bedurft, um die verfolgbare Handlung darzustellen.
Was du bemerkenswert an meinem Beitrag findest, gefällt mir. Ja, "mal was ganz Anderes im Vergleich zu den anderen Teilnehmertexten". Danke für die "fantastische Schreibweise" und es freut mich, dass dir die Integration des Zitats ein "Chapeau!" würdig ist. Danke!

@Einar Inperson: Danke für dein Feedback und deine reichhaltige Bepunktung. Es freut mich, dass du an meinem Beitrag deinen Spaß hattest, dir sowohl Form sowie Inhalt zugesagt haben und du eine aus der Mode gekommenen Erzählform wiederentdecken durftest. Es war mir eine Ehre dich erreicht zu haben und danke dir für dein Lob.

@crim: Danke für dein Feedback und deine feinen Punkte. Was mir wichtig war und du bestätigst mich dahingehend, war die passende stilistische Darstellung der einzelnen Medien. Für dich gelungen und das freut mich ungemein. Die Geschichte überzeugt dich (etwas?) weniger, dafür die Machart um so mehr. Dank dir, dass ich in deiner Top 10 gelandet bin.

@Merope: Danke für dein Feedback und es freut mich, dass mein Beitrag für dich gut lesbar und verständlich war. Ja, die 2007 ist ein Tippfehler. Mein Beitrag spielte ursprünglich 2007. Aufgrund meiner Recherchen fand ich heraus, dass Experimente an Affen in München seit 2006 abgeschafft worden waren. Somit musste ich meine Geschichte später datieren und entschied mich für 2005. Leider übersah ich einen Eintrag, der zu ändern gewesen wäre. Zumindest freut es mich, dass du den Vertipper als solchen erkannt hast. Für dich ist mein Beitrag keine E-Literatur. Schade. Die passende Integrierung des Zitats in die Geschichte und das Thema "Aufbruchstellen" scheinen erfüllt.

@hobbes: Danke für dein Feedback. Schade, dass dich mein Beitrag weder formal noch inhaltlich angesprochen hat. Die Aufgabenstellungen, Integration des Zitats und Thema "Aufbruchstellen", scheine ich erfüllt zu haben.

@Lese Lina: Danke für dein Feedback und es freut mich, dass dir mein Beitrag gefallen hat.

@tronde: Danke für dein Feedback und die grandiose Bepunktung. Es freut mir sehr, dass dir mein Beitrag gefallen hat. Das Zitat scheint dir vom Gefühl nicht optimal platziert. Ja, manchmal sagt das Bauchgefühl, da ist was nicht 100%ig, aber genau greifen kann man es nicht. Gegen dein Bauchgefühl kann ich leider nicht argumentieren.
Zur Klärung, was es mit den menschlichen Probanden auf sich hat: Mit den Probanden werden keine Menschenversuche oder Infektionen mit Picorna-Viren gemacht. Fakt ist aber, dass sich jährlich Menschen weltweit mit Picorna-Viren infizieren. Wird das rechtzeitig diagnostiziert, kann diese Infektion behandelt werden. Ansonsten können diese Viren zu Hirnschädigungen führen, die an degenerative Erkrankungen erinnern. Picorna-Viren greifen den Hippocampus an und schädigen ihn. Der Hippocampus ist u. a. unser Lern- und Erinnerungszentrum und Schädigungen in diesem Bereich führen zu Vergesslichkeit. Absichtlich werden keine Menschen mit Picorna-Viren infiziert, aber mit bildgebenden Verfahren kann das Gehirn gescannt/überprüft werden und Schädigungen können entdeckt werden. In meinem Beitrag deutet die Stellenausschreibung und auch der spätere Verlauf der Geschichte an, dass Rhesusaffen mit Picorna-Viren infiziert werden und die auftretenden Hirnschädigungen untersucht werden sollen. Der Protagonist macht anfangs in diesem Projekt mit, wendet sich dann aber gegen seinen Betreuer/Freund.
Ich freue mich, dass dir der Stil der Geschichte gefallen hat und du wenig an ihr auszusetzen hattest. Der Schreibfehler mit "ende der Woche" ist seltsam und muss sich während des Editierens im Forumsfenster eingeschlichen haben. In meiner Wordfassung stand es korrekt mit "Ende der Woche" geschrieben. Irgendwie verhext.
Danke fürs insgesamt sehr positive Feedback!

@fancy: Danke für dein Feedback. Ja, die beanstandete Jahreszahl 2007 ist leider ein Tippfehler und hätte 2005 lauten sollen. Dank dir für die Erbse.
Die Idee meines Beitrags gefiel dir. Keine Beanstandung von dir, was die Erfüllung der Aufgabenstellungen, neue Wege, Integration des Zitats und Thema "Aufbruchstellen", angeht, so scheinen diese erfüllt.

@lapidar: Danke für dein Feedback und deine feinen Punkte. Dein "interessante Art der Herangehensweise" nehme ich sehr gerne.
Zu deinen Fragen: Thematisch geht es um unethische Forschung an Rhesusaffen, die mit Picorna-Viren infiziert werden, um die folgende Schädigung/den Verlauf der Schädigung des Hippocampus zu untersuchen. Alle Bausteine der Geschichte sind real: Picorna-Viren schädigen den Hippocvampus und führen beim Menschen zu Erinnerungsverlust. Mit Affen wurden Lernversuche durchgeführt und auch bildgebende Verfahren an Affen angewandt, um Effekte auf ihr Gehirn, z.B. durch Lernübungen und andere Versuche, aufzuzeigen und dann Schlussfolgerungen auf mögliche Effekte beim Menschen abzuleiten. Die Institute gibt es, nur die Personen sind natürlich alle fiktiv. Die betriebene Forschung würde funktionieren, nur kann man nicht vorhersagen, wie lange es dauert, bis Picorna-Viren effektive Hirnschäden herbeiführen. Daher schlug der Betreuer vor, die Affen mit einer stärkeren Dosis an Vieren zu infizieren, damit ein Effekt schneller eintritt. Die Sache mit den Probanden hat nichts mit der Infektion mit Vieren zu tun, sondern hierbei werden nur bildgebende Verfahren an gesunden Menschen angewandt, um gesunde Gehirne im Vergleich zu geschädigten zu untersuchen. Mit den Probanden werden auch Lerntests durchgeführt und somit können z.B. per MRT-Analyse Gehirnareale untersucht werden, die Wichtig für Lernprozesse und Erinnerungen sind. Die Ergebnisse der Affen und der Probanden können dann miteinander verglichen werden.
Zumindest findest du den Aufbruch in der Geschichte.

@shatgloom: Danke für dein Feedback und deine feinen Punkte. Es freut mich, dass du das experimentelle und die kreative Umsetzung des Thema siehst. Schade, dass dir die Integration des Zitats als nicht gelungen erscheint.
Aufgrund des Formats kann die Geschichte ganz einfach durch Runterscrollen auch zur Not chronologisch von unten nach oben gelesen werden. Passt.
Ursprünglich spielte meine Geschichte 2007, aber aufgrund meiner Recherchen musste ich sie vor 2006 datieren. Leider ist mir während der Überarbeitung ein zu ändernder Eintrag durchgeschlüpft und zeigt sich mir als Tippfehler.
Du hast meinen Beitrag in deine Top 10 eingeordnet, darüber freue ich mich. Danke!

@Flush: Danke für dein Feedback und deine tollen Punkte. Der Beitrag kann aufgrund der einfachen Oberfläche hier zur Not auch chronologisch gelesen werden. Was die Entscheidungen angeht, so passiert "hinter den Kulissen" in direkten Gesprächen auch viel, einerseits mit seinem Betreuer oder auch mit seiner Freundin. MMn kann es dazu logischerweise keine Aufzeichnungen geben. Dennoch hätte sicherlich eine weitere Andeutung mehr sein können, um den moralischne Konflikt stärker hervorzuheben. Aufgrund der Zeichenbegrenzung konnte ich hier und da eher andeuten, als ausarbeiten. Dennoch freut es mich, dass dir das Thema gefallen und mein Text in deiner Top 10 gelandet ist.

(Fortsetzung folgt)
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag17.11.2014 18:16
Antworten, Teil 2
von Constantine
Antworten mit Zitat

@Akiragirl: Danke für dein Feedback und deine tollen Punkte. Ich freue mich, dass dich mein Text überzeugt hat und dich auf eine interessante Art und Weise ohne zu langweilen bis zu dessen Anfang geführt hat. Dein "im Wesentlichen flüssig geschrieben und gut aufgebaut" nehme ich sehr gerne.
Die Frage, E-Literatur, ja oder nein? Aus deiner Antwort lese ich, dass mein Beitrag deine Definition nicht erfüllt hat und eine wenig interessante Geschichte ohne offene Fragen, über die es nach dem Lesen zu sinnieren gäbe, erzählt. Dagegen ist nichts einzuwenden. Für dich war das Verständnis des Textes keine Herausforderung, andere Leser taten sich damit schwerer, der Entwicklung des Protas und der Geschichte zu folgen. Die Herausforderung an den Plot bestand darin, ein reelles Setting zu gestalten, welches in seiner Gesamtheit fiktiv, aber möglich ist. Ich freue mich sehr, dass mir zumindest eine schlüssige Geschichte gelungen ist, die sich für dich positiv abhebt und danke dir für deine sympathische Subjektivität. smile

@Maria: Danke für dein Feedback und deine feinen Punkte. Es freut mich, dass dir trotz der formal bedingten, distanzierten Erzählweise und der etwas fehlenden "Berührung", mein textliches Experiment sehr gelungen, "in jeder Weise" "wuchtig" und "als nahezu perfekt" erscheint. Ein tolles Lob. Die Integration des Zitats habe ich für dich erstaunlich gut gemeistert. Das hoffte ich und danke für die Bestätigung. Toll, dass dir das Thema und der Stil zugesagt haben und du gern mehr lesen würdest.
Deinen Geschmack und deine Erwartung nicht zu 100% getroffen, danke ich dir sehr dafür, in deine Top 10 gelangt zu sein.

@Mardii: Danke für dein Feedback. Prima, dass dir das Konzept des Beitrages sehr gut gefallen hat. Was die logische Verwendung des Zitats angeht, so erfasst man beim Antritt einer neuen Stelle die Gesamtheit der Arbeitsbedingungen nicht sofort. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bereits zu Beginn einer Arbeitsstelle eine völlige Transparenz auftritt. Zuerst sieht man alles als positiv an, die Kollegen, den Chef, die Arbeit. Nach und nach wächst man in den Job rein, bekommt betriebliche Interna mit und ein größeres Bild entsteht. Forschung lebt von seinem Informationsaustausch mit anderen Forschungsinstituten, aber "Betriebsgeheimnisse" gibt es auch. Wichtige
Patente, neuartige Methoden und Arbeitsweisen.
Dass für dich viele Informationen unvollständig und angerissen wirken, liegt am Format. Nicht alles wurde per Email oder SMS kommuniziert, sondern im direkten Dialog oder im Telefonat der Protagonisten untereinander. Davon existieren keine Aufzeichnungen. Die Kommunikation per SMS und Email ist mMn logischerweise verkürzt und ich habe bei der Konzeption lange überlegt, wie welches Medium genutzt wird.
Du bezweifelst das irreversible der Handlungen in der Geschichte. Da ist dir der Bezug von Titel zur Form des Beitrags entgangen. Aufgrund der rückwärtigen Erzählweise empfand ich den Titel als passendes Wortspiel, was die möglichen Leserichtungen (von hinten nach vorne; von vorne nach hinten) angeht.
Danke fürs Kommentieren und dass dir Aufbau und Machart gefallen haben.

@Ithanea: Danke für dein Feedback und deine sagenhaften Punkte. Wow! Ich freu mich sehr, dass mein Beitrag für dich alle wichtigen Kriterien erfüllt hat und für dich der zweitbeste Text war. Vielen Dank! Fertig.

@Jenni:Danke für dein Feedback und deine tollen Punkte. Die Idee, die Form und das Thema haben dich erreicht und du konntest die Handlung vom Aufbau her nachvollziehen. Prima. Dass der sachliche und unpersönliche Ton Beklemmung bei dir auslöst, nehme ich als großes Lob. Danke.
Was die plausible Handlung des Protagonisten angeht, Rhesus-Affen zu befreien, um unethische Tierexperimente zu beenden, sicherlich gäbe es auch andere Möglichkeiten, wie er gegen dieses Projekt hätte vorgehen können. Ich dachte mir, als ein kleines Zahnrad im Getriebe und bereits tief im Sumpf steckender Mitarbeiter, musste rasch gehandelt werden. Sich anstelle auf die dafür zuständigen Stellen zu verlassen, die ja zuvor diese Art von Forschung zugelassen haben. Insofern geht es mir hier auch darum, Tierexperimente generell zu hinterfragen. Es wurden und werden neuronale Experimente an Primaten durchgeführt, aber ihre Kritiker machen deutlich, dass das Menschen- und das Primatengehirn in vielen Punkten nicht miteinander vergleichbar sind, auch wenn Primaten evolutiv unsere nächsten Verwandten sind.
Dass Picorna-Viren den Hippocampus schädigen, stimmt und jährlich infizieren sich Menschen mit diesem Virus. Für die Forschung sind die Gründe und Mechanismen für neurodegenerative Erkrankungen weiterhin noch nicht alle eindeutig gelöst und man erhoffte sich, über die Wirkung von Picorna-Viren dahingehend einiges zu erfahren.
Mein Ansatz war es nun die Hirnforschung an Primaten (Lernen) mit der Erforschung der Picorna-Viren-Effekte (Schädigung des Hippocampus und somit eines Lernzentrums) zu kombinieren und daraus das Thema Gewissen und unethische Forschung entgegenzustellen. Oft wird argumentiert, es geschieht alles zum Wohle der Menschheit. Ich habe die Forschung mit S3-Viren gewählt, weil dies definitiv medienwirksamer ist. Die Idee mit den Viren baute ich im Schreibprozess erst später ein, um der Handlung und der Unethik mehr Gewicht zu geben und die Zeitungsmeldung wirksamer zu gestalten.

@Zinna: Danke für dein Feedback und deine feine Bepunktung. Dein "mutige Idee" und deine Beobachtung, dass dir die Abschnitte in ihrer jeweiligen Formulierung und ihrem Ton ihrer Klasse passend erscheinen, freut mich ungemein. Ich habe versucht, jedes Medium entsprechend zu formulieren, eine SMS sollte klingen wie eine SMS, eine Stellenausschreibung wie eine Stellenausschreibung, eine Zeitungsmeldung wie aus einer Zeitung, usw.
Danke für die Bestätigung, dass dir das Zitat passend eingefügt erscheint.
Die Sache mit dem "R" ist technisch bedingt. In der Titelleiste können keine Buchstaben gedreht dargestellt werden, im eigentlichen Textfeld ist dies möglich. Ich wurde darüber informiert und habe das gedrehte "R" im Textfeld belassen, weil es mir stilistisch wichtig war und passend erschien.
Danke, dass ich es in deine Top 10 geschafft habe.

@Rainer Zufall: Danke für dein Feedback und deine feine Bepunktung. Ich freue mich, wenn dir meine Herangehensweise interessant und schön entwickelt erschienen ist, trotz der eher nicht originellen formalen Umsetzung.
Toll, dass ich es in deine Top 10 geschafft habe.

@anderswolf: Danke für dein Feedback und deine drei Punkte. Toll, dass ich es in deine Top 10 geschafft habe. Falls du die Muse findest, würde ich mich darüber freuen zu erfahren, was dir gefallen hat und was nicht.

@lilli.vostry: Danke für dein Feedback. Du fragst, warum diese Form? U. a. war das Thema "neue Wege" und ich finde, die gehe ich. Allein aus Aufzeichnungen bestehend, versuchte ich eine Geschichte zu erzählen. Sicherlich kommen auch einige Lücken in der Geschichte vor, aber diese sind dem Konzept geschuldet und mMn logisch. Es kommt keine direkte Rede/keine persönliche direkte Kommunikation vor, weil diese nicht aufgezeichnet worden ist/nicht aufzeichenbar war. Das war für mich eine Herausforderung, mir Inhalte der verwendeten Medien zu überlegen und diese entsprechend passend zu formulieren. Dass es dir nicht gelungen ist, die Handlung zusammenzusetzen, ist schade, und es tut mir leid, dass dich das Format eher verwirrt hat, zu überfüllt war und dir nicht zugesagt hat.
Deine Frage nach der Stellenanzeige am Ende. Sie ist der Anfang für den stellensuchenden Protagonisten. Für mich sowohl Einstieg als auch Kreisschluss zur Geschichte.
Danke, dass du kommentiert hast, obwohl dich weder die Geschichte noch die Form überzeugt haben.




Ich bedanke mich hiermit:
 
- an das super Orga-Team Bananenfischin und Sleepless_Lives für diesen tollen, anspruchsvollen Wettbewerb,

- an Boro, der dies alles möglich gemacht hat und sich die Zeit für uns genommen hat,

- an alle Mit-Teilnehmer, die sich von den Themenvorgaben inspirieren ließen und durch ihre faszinierenden Beiträge dem Wettbewerb das nötige "Füllmaterial" gegeben haben,

- an die feine Jury und dem i-Tüpfelchen des Wettbewerbs: dem Jurypreis,

- an alle Kommentatoren ohne eigenen Beitrag, die sich die Zeit genommen haben, die Texte zu lesen und zu kommentieren und eventuell auch Punkte zu verteilen.


Es hat viel Spaß gemacht, am Wettbewerb teilzunehmen, und ich freue mich sehr über die vielen Punkte und mein Ergebnis in der Gesamtbewertung.
Danke für alles.

LG,
Constantine
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag18.11.2014 13:47

von anderswolf
Antworten mit Zitat

Ich habe aus Zeitmangel vor der Siegerehrung nur jene Texte kommentiert, denen ich keine Punnkte gegeben habe. Darum nachfolgend noch eine Begründung für meine Bepunktung.

Die durch das Zitat vorgegebene Perspektive hat vielen Autoren das Schreiben erschwert, es übersättigt aber auch nach einer gewissen Lesezeit den Leser. Neben allen ichfixierten Geschichten ist es darum eine reine Freude, auf einen Beitrag zu stoßen, der dieses Muster erfolgreich durchbricht.
Das alleine bringt natürlich keine Punkte.

Tatsächlich gefällt die Konstruktion des Textes, dieses gleichzeitige Zurück- und Tiefergehen in die Hintergründe des Verschwindens eines Menschen; ein Verschwinden, das gleichzeitig körperlicher wie geistiger Natur ist, denn der Protagonist, so will es scheinen, erforscht nicht nur neurodegenerative Erkrankungen, sondern leidet womöglich auch selbst an einer. Ob das so ist, darüber geben die Fragmente keinerlei Auffschluss, aber auch das ist symptomatisch für eine mögliche Neurodegeneration: am Ende ist nicht mehr genug übrig, um das Gesamtbild erkennen zu können.
Dieser konstruktionsbedingten Resonanz vor allem verdankt der Text seine Bepunktung.

Die Sprache nämlich ist kaum bewertbar, die Textfragmente sind meist so kurz oder so offiziell anklingend, dass sie nicht als repräsentativ für den Stil des Autors anzusehen sind. Nimmt man nur die "privaten Aufzeichnungen", ist der Ton manchmal unglaubwürdig, zu geschraubt für ein Tagebuch, vor allem rund um das Zitat, das aber seinerseits in fast jedem Text des Wettbewerbs seine Färbung hinterlassen hat, insofern kann es nicht wertungsmindernd wirken.

Insgesamt funktioniert der Beitrag gut, er zwingt den Leser auf den Spuren des Protagonisten zur Suche nach der Wahrheit, die aber für immer verloren, irreversibel ist. Eine höhere Bepunktung ist nicht möglich durch die nur mäßig bewertbare Sprache: die Fragmente in sich scheinen zwar überwiegend stimmig, in ihrer feststehenden Form aber auch eine Einladung für den Autor, sich beispielsweise hinter der offiziellen Ton einer Stellenanzeige zu verstecken.
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag18.11.2014 14:58

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo anderswolf,

vielen Dank für deine Rückmeldung und dein detaillierteres Feedback!

Ich freue mich, dass dir die Konstruktion des Textes und die dahinterliegende Geschichte gefallen hat. Auch was die einzelnen Abschnitte und ihr Ton angeht, so scheinen sie passend zum jeweiligen Medium verfasst worden zu sein. Fein, das war meine Hoffnung.

Für dich ist die Sprache bzw. sind die Sprachen das Manko, vorallem die offiziellen Meldungen lassen den Autor dahinter nicht erkennen. Ok. Es gehörte zu meinem Anspruch so real wie möglich zu erzählen und Realität mit Fiktion so zu verschweißen, dass man das Fiktive (eigentlich) nicht erkennt. Wenn ich dich richtig verstehe, du siehst eine Geschichte im Text, findest aber hier und da nicht den Autor. Ich finde es ehrlich gesagt prima, wenn du nicht das Gefühl hast, dahinter würde ein Autor stecken, sondern es könnte tatsächlich so irgendwo offiziell gestanden haben. Für dich ein Kritikpunkt, für mich ein Lob, wenn du mich nicht "gefunden" hast.
Was die privaten Aufzeichnungen angeht, so passte deine Vorstellung, wie Tagebucheinträge sein sollen, nicht zu Holger Krahls Einträgen. Sie sind dir zu geschraubt formuliert und somit zu unglaubwürdig. Meine Idee dahinter war, dass Holger als Naturwissenschaftler sein Tagebuch fast wie eine wissenschaftliche Arbeit führt und dabei eine Gabe der analytischen Selbstreflexion zeigt. Dass dir dies unglaubwürdig erscheint, ist schade, und ich verbuche die privaten Aufzeichnungen unter Geschmackssache. Manch einer verfasst seine Tagebuchaufzeichnungen in einem Plauderton, ein anderer formuliert sehr präzise und geschraubt. Well.

Ich bedanke mich sehr für dein tolles Feedback. Smile

Zu deinem "Problem" des Keinen-Ansatzpunkt-Findens im Forum, wo du dich einbringen könntest, möchte ich hinzufügen:
So wie du es gerade im Wettbewerb getan hast, genauso kannst du es auch im Forum machen. Ich finde deine Feedbacks sind prima, und du siehst, darüber kommst du in Kontakt und zum Gedankenaustausch mit anderen Autoren. Das Forum ist groß und bietet in seinen Unterforen mannigfaltige Austauschmöglichkeiten. Es kommt darauf an, was du dir wünschst, was das Forum für dich sein soll, was du gerne im Forum machen würdest? Ich denke Ansatzpunkte, um rein zu kommen und um somit (irgendwo) seinen Platz im Forum zu finden, gibt es viele. Als Kommentator bist du super und letztes Jahr warst du sehr erfolgreich beim Zehntausender. Schreiben kannst du, du kannst deine Gedanken formulieren und dich mitteilen. Vielleicht findest du über die Textarbeit,z.B. im Einstands- und Werkstattbereich, für dich einen Ansatzpunkt. Ausprobieren.

LG,
Constantine
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tronde
Klammeraffe
T


Beiträge: 522

Das goldene Aufbruchstück Das silberne Niemandsland


T
Beitrag18.11.2014 22:53

von tronde
Antworten mit Zitat

Zitat:
Zur Klärung, was es mit den menschlichen Probanden auf sich hat: Mit den Probanden werden keine Menschenversuche oder Infektionen mit Picorna-Viren gemacht.

Das habe ich jetzt mal überlesen Smile Für mich hat nämlich die Frage, ob das nicht vielleicht tatsächlich Menschenversuche sind, ein ganz großen Reiz des Textes ausgemacht. Ich werde den Text einfach weiterhin so lesen, dass Holger und Thomas sich menschliche Probanden aus den MRT-Probanden herausgepickt haben. Vielleich konsumiere ich auch einfach nur zu viele Horror-BTLs, äh Let's Plays, und lese zu viele Thriller. Aber wenn Holger schon bei den Tierversuchen mitmacht, dann ist für mich unklar, warum er dann an einer höheren Dosis der Picorna-Viren seine Probleme sieht, wäre doch eine logische Folge im Experiment, niedrige Dosis geht nicht, nehmen wir die höhere. Den Rhesus-Affen wäre doch sowieso der Hippocampus zerstört worden. Nein, ich bleibe für mich dabei, dass hier Menschenversuche durchgeführt wurden und Holger jetzt mit den sabbernden Wracks in einer Berghütte sitzt und mit ihrer Pflege seine Schuldgefühle abarbeiten will.
Ok, Ok, Dein Text. Aber meine Interpretation.

Halbes offtopic:
Ist denn eigentlich für die Rhino-Viren auch schon nachgewiesen, dass sie das Gehirn befallen? Benebelt genug fühle ich mich ja bei einer Erkältung.

Grüße
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag19.11.2014 02:00

von Constantine
Antworten mit Zitat

tronde hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Zur Klärung, was es mit den menschlichen Probanden auf sich hat: Mit den Probanden werden keine Menschenversuche oder Infektionen mit Picorna-Viren gemacht.

Das habe ich jetzt mal überlesen Smile Für mich hat nämlich die Frage, ob das nicht vielleicht tatsächlich Menschenversuche sind, ein ganz großen Reiz des Textes ausgemacht. Ich werde den Text einfach weiterhin so lesen, dass Holger und Thomas sich menschliche Probanden aus den MRT-Probanden herausgepickt haben. Vielleich konsumiere ich auch einfach nur zu viele Horror-BTLs, äh Let's Plays, und lese zu viele Thriller. Aber wenn Holger schon bei den Tierversuchen mitmacht, dann ist für mich unklar, warum er dann an einer höheren Dosis der Picorna-Viren seine Probleme sieht, wäre doch eine logische Folge im Experiment, niedrige Dosis geht nicht, nehmen wir die höhere. Den Rhesus-Affen wäre doch sowieso der Hippocampus zerstört worden. Nein, ich bleibe für mich dabei, dass hier Menschenversuche durchgeführt wurden und Holger jetzt mit den sabbernden Wracks in einer Berghütte sitzt und mit ihrer Pflege seine Schuldgefühle abarbeiten will.
Ok, Ok, Dein Text. Aber meine Interpretation.

Halbes offtopic:
Ist denn eigentlich für die Rhino-Viren auch schon nachgewiesen, dass sie das Gehirn befallen? Benebelt genug fühle ich mich ja bei einer Erkältung.

Grüße


Hey tronde,

ich werde dir deine Interpretation nicht ausreden oder nehmen. Wenn sie für dich stimmig ist, prima, und ich finde dein ironisches Weiterspinnen der Handlung nicht schlecht, auch wenn mir der Ausdruck "sabbernde Wracks" zu stark, zu reißerisch gedacht ist. smile

Einer meiner Ansprüche war, ein fiktives Ereignis realistisch darzustellen. Da ich zwei sehr angesehene, real existierende Institutionen verwende, LMU und DZNE, wäre die "Verheimlichung" von Menschenversuchen mit Viren der Sicherheitsstufe 3 innerhalb der Institute und Arbeitsgruppen extrem schwer und mMn unmöglich.
Dein Setting könnte ich mir in einem abgelegenen Labor oder einem Land vorstellen, wo Menschenrechte und Ethik eher unter "ferner liefen" gehandhabt werden.

Was natürlich möglich wäre, wäre den Krankheitsverlauf bei Patienten mitzuverfolgen, bei denen z.B. eine Picorna-Viren-Infektion entdeckt worden ist, und zu versuchen, diese zu therapieren. Das könnte bei der Untersuchung der Probanden diagnostiziert worden sein und diese würden dann im LMU behandelt werden. Damit könnte man sich ein bisschen "Menschenversuchsthematik" vorstellen.

Danke für deine Rückmeldung und deine spannende Sichtweise der Geschichte. Cool.

zu deinem halben offtopic:
Was die Rhino-Viren angeht, so freut es mich, wenn dir meine Geschichte Impulse gegeben hat und gegen eine eigene Recherche über die Effekte einer Rhino-Viren-Infektion steht dir nichts mehr im Wege.

LG,
Constantine
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Emmy
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Beiträge: 30
Wohnort: Ruhrgebiet


Beitrag23.11.2014 23:40

von Emmy
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Hallo Constantine!

Deine Geschichte habe ich mich großem Interesse gelesen, schon allein, weil mich das Thema interessiert. Eine Skizze der Innenwelt des Forschungsbetriebs, der die Fragen nach der Verantwortbarkeit dessen, was im Einzelnen getan wird, gerne unter "ferner liefen" abhandelt. Die Tätigkeiten sind verlockend, nicht nur weil sie mit einigem Prestige versehen sind, sondern auch, weil sie oft interessanter sind als andere Arbeiten. Aber die Stellen sind rar, und die Freude des Protagonisten über seinen Job verständlich.

Doch er gerät in einen inneren Konflikt, kann vor sich nicht mehr verantworten, was sein Vorgesetzter von ihm zu tun verlangt. Aus den Textschnippseln erahnt man, dass es ihm dabei um die Tiere geht. Genauso gut denkbar wäre aber auch eine andere Art der Forcierung des Experimentes gewesen. Für mich schwebt da nämlich auch die Frage im Raum: sind die am Ende gewonnenen Ergebnisse überhaupt noch haltbar für die entsprechende Medikamentenforschung? Oder geht es nur noch um die Profilierung von Meyerhoff und seiner Arbeitsgruppe? Da könnte ich mir in der Geschichte einen etwas komplexeren Konflikt vorstellen, welcher eben nicht nur das Wohl der Versuchstiere betrifft, sondern auch indirekt die Menschen für die dort geforscht wird.

Die wesentlichen Gedanken des Protagonisten stehen für mich als Leserin alle in den Leerräumen zwischen den verschiedenen Kommunikationsbelegen, der Text enthält nur das Dokumentierte, nicht oder kaum das Gedachte und Gefühlte (außer für das Zitat wink ). Als Leserin muss ich es ergänzen und kann es mir mehr oder weniger dramtisch und tiefschürfend ausmalen. Das gefällt mir, ich habe viele Assoziationen dazu. Denn selbst, wenn das Setting der Forschungseinrichtung sehr spezifisch ist, so ist die grundlegende Frage doch allgemeingültig: wie geht man damit um, wenn man in seiner Arbeit gezwungen ist, Dinge zu tun, die mit dem eigenen Gewissen nicht zu vereinbaren sind. Wie weit geht man dabei? Setzt man den eigenen Job auf's Spiel?

Die Aktion von Holger Krahl, also die Entwendung der Tiere, erscheint hilflos und übertrieben, es hätte andere Möglichkeiten gegeben. Aber für die Geschichte finde ich das nicht falsch, denn auch dort kann ich überlegen, was ich selbst tun würde.

Mit der Rückwärts-Anordnung der Notizen hatte ich beim Lesen Schwierigkeiten, weil es auch ein rückwärts verlaufender Spannungsbogen ist. Also ich werde beim Lesen immer mehr gedämpft, beruhigt, je weiter ich ans Ende der Geschichte komme. Ich musste sie noch einmal von hinten nach vorn lesen, um sie wirklich ganz zu lesen und zu verstehen.

Was für mich holpert, ist die Rolle der Freundin. Der Protagonist scheint sie ziemlich klar seinen beruflichen und sonstigen Interessen unterzuordnen und nicht mit ihr über seine Skrupel zu reden. Dieser potentielle Konflikt versandet irgendwie. Eine weitere SMS o.ä., bei der er sie einbezieht ("Ich brauche deine Meinung") oder irgendeine andere Kommunikation zwischen den beiden hätte das für mich besser abgerundet.

LG, Emmy
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holg
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Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag24.11.2014 10:17

von holg
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Das ist einer diese Texte, wegen denen ich letztlich nicht zum bewerten gekommen bin.

Die Konstruktion ist toll gemacht, ein echter Hingucker und Pageturner (heute eher Runterscroller). Das Schnipselspiel ist schön elaboriert und beleuchtet die Geschichte von vielen unterschiedlichen Ansichten. Die Sprache passt meist zur simulierten Quelle.

Nur, am Ende hab eich ein leeres Gefühl im Bauch. Im Prinzip ist nach den ersten beiden Schnipseln alles klar. Der Rest nur noch Staffage und Detail. Gut, ich erfahre viel über die Motivation von Herrn Krahl, Näheres über das Projekt und so weiter. Aber wirklich was Wichtiges, Neues?
Dazu müsste ich trondes Idee folgen (habe ich auch, rückwärts lesend, also dem "realen" Zeitverlauf folgend, und verworfen).
Rückwärts lesend gefiel mir die Geschichte dann auch besser, wirklich gut sogar. Bis darauf, dass die Motivation für den Affendiebstahl eher ein wenig dünn ist.

Jedenfalls, im Vergleich wärst du bei mir wahrscheinlich eher ein Punktekandidat gewesen.


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Constantine
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Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag24.11.2014 15:37

von Constantine
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Hallo Emmy!

Vielen Dank fürs Vorbeischauen und deine Gedanken. Du bist richtig gut eingetaucht in die Geschichte. Rückwärts und vorwärts, das Format erlaubt es beide Leserichtungen auszuprobieren. Es freut mich sehr, dass die Handlung und die Hintergründe für Holger Krahls Tat gut nachvollziehbar sind und dir die Freiräume des Textes für eigene Assoziationen gefallen haben. Mir gefallen deine Fragen, die der Text aufwirft, Du sprichst einige wichtige Punkte an wie Verantwortbarkeit und Prestige, die ich am Beispiel meines Beitrags behandle, in Kombination mit dem Gedanken "Zum Wohl des Menschen".
Emmy hat Folgendes geschrieben:
sind die am Ende gewonnenen Ergebnisse überhaupt noch haltbar für die entsprechende Medikamentenforschung?

Eine richtig gute Frage zum Thema Forschung und Ethik und das Infragestellen nach den Mitteln und Wegen, wie man zu Ergebnissen kommt.

Was mir auch gefällt, ist dass du trotz des sehr spezifischen Settings zu allgemeinen Fragestellungen kommst:
Emmy hat Folgendes geschrieben:
[...]wie geht man damit um, wenn man in seiner Arbeit gezwungen ist, Dinge zu tun, die mit dem eigenen Gewissen nicht zu vereinbaren sind. Wie weit geht man dabei? Setzt man den eigenen Job auf's Spiel?

Natürlich kommt es auf die Arbeit an, aber überall können Zustände vorherrschen, die jeden einzelnen hier und da vor Problemen stellen. Wie stellt man sich gegen Missstände? Jeder kann sich dies auf sich selbst bezogen vorstellen und sich selbst fragen: wie hätte ich gehandelt? Holger Krahl ist hierbei ein Modell für Aktivismus und er zeigt eine Möglichkeit. Mir gefällt, dass dich mein Beitrag dazu gebracht hat, dich zu fragen, wie hättest du gehandelt.

Was die Freundin angeht, ja, die Aufzeichnungen über sie als Ansprechpartner über Holgers Gewissensproblem kommen nicht vor. Das Private der beiden habe ich privat belassen, auf abendliche Telefonate oder seine Wochenendbesuche reduziert. Worüber die beiden hierbei gesprochen haben, bleibt unklar, auch in wie weit sie über sein Problem und seine Entscheidung informiert war. Ich gebe dir aber recht, dass die ein oder andere SMS von ihr/von ihm das Gesamtbild besser abgerundet hätte, aber es wäre für mich zu "absichtlich" in den Text integriert gewesen, als ob ich einem Katalog gefolgt wäre, was alles abzuhaken ist.
Eine komplexere Ausarbeitung/Herangehensweise über den Konflikt
Emmy hat Folgendes geschrieben:
welcher eben nicht nur das Wohl der Versuchstiere betrifft, sondern auch indirekt die Menschen für die dort geforscht wird.
und auch über die Kommunikation zwischen Holger und seiner Freundin wären sicherlich möglich gewesen, aber in der Kürze der Zeit, der Zeichenbeschränkung und des fehlenden Abstandes zur Thematik freue ich mich, dass ich mit meiner Recherchearbeit, der Charakterisierung und realistischen Fallkonstruktion und der formalen und sprachlichen Umsetzung sowie der Erfüllung der Aufgabenstellungen einen oft gelobten und wohlwollend ausgenommenen Beitrag verfassen konnte.

Danke für dein tolles Feedback und welche Fragen und Assoziationen mein Beitrag bei dir ausgelöst hat.

LG,
Constantine
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag24.11.2014 16:03

von Constantine
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Hallo holg!

vielen Dank fürs Lesen und für dein Feedback.

holg hat Folgendes geschrieben:
Das ist einer diese Texte, wegen denen ich letztlich nicht zum bewerten gekommen bin.

Das tut mir leid.

holg hat Folgendes geschrieben:
Die Konstruktion ist toll gemacht, ein echter Hingucker und Pageturner (heute eher Runterscroller). Das Schnipselspiel ist schön elaboriert und beleuchtet die Geschichte von vielen unterschiedlichen Ansichten. Die Sprache passt meist zur simulierten Quelle.

Danke für das Lob. Vorallem die Konstruktion ist völliges Neuland für mich gewesen und ich habe mich darin versucht. Da freut es mich ungemein, dass sie dir gelungen erscheint und dein "Pageturner" nehme ich geehrt sehr gerne an, obwohl das Lesen in dieser formalen Herangehensweise und auch mit den Informationsschnipseln dem Leser einiges abverlangt. Genauso wichtig war mir, den jeweiligen Medien sprachlich gerecht zu werden und es freut mich, dass mir dies meistens geglückt ist.

holg hat Folgendes geschrieben:
Nur, am Ende hab eich ein leeres Gefühl im Bauch. Im Prinzip ist nach den ersten beiden Schnipseln alles klar. Der Rest nur noch Staffage und Detail. Gut, ich erfahre viel über die Motivation von Herrn Krahl, Näheres über das Projekt und so weiter. Aber wirklich was Wichtiges, Neues?
Dazu müsste ich trondes Idee folgen (habe ich auch, rückwärts lesend, also dem "realen" Zeitverlauf folgend, und verworfen).
Rückwärts lesend gefiel mir die Geschichte dann auch besser, wirklich gut sogar. Bis darauf, dass die Motivation für den Affendiebstahl eher ein wenig dünn ist.

Die Idee war u.a. zu ergründen, was/welches Einzelschicksal sich hinter einer Zeitungsmeldung oder einem Fernsehbericht verbergen kann. Aufgrund dessen, dass ich versucht habe, Fiktion mit Realismus zu verschweißen, die Institutionen gibt es, die Aspekte, was die Effekte von Picornaviren angeht, sind wahr, und laut meiner Recherchen wurden bis 2006 Experimente an Primaten in München durchgeführt, werden die Informationen und die Umstände nach und nach wiedergegeben und mit der Stellenausschreibung am "Ende" schließt sich der Aufbruchstellen-Kreis.
Dass dir die Geschichte im rückwärtigen Lesemodus besser gefiel, freut mich. Ja, die Motivation ist eher angedeutet, aber ich denke, Holger hat dahingehend eher mit seiner Freundin oder seinem Betreuer gesprochen und ich fasste für mich den Entschluss, dass es darüber keine Aufzeichnungen gibt. Sicherlich wäre es möglich gewesen noch einige SMS zwischen Holger und seiner Freundin zu verfassen, um den Gewissenskonflikt stärker zu betonen.

holg hat Folgendes geschrieben:
Jedenfalls, im Vergleich wärst du bei mir wahrscheinlich eher ein Punktekandidat gewesen.

Dein positives Feedback freut mich riesig und dass viele meiner Ideen beim Leser angekommen sind und funktionieren. Das allein ist bereits ein großes Lob.
Danke für deine Einschätzung und dass ich eventuell einen Platz in deiner Top 10 bekommen hätte. Prima.

LG,
Constantine
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