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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 11/2014
Zirkusleben

 
 
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

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Beiträge: 4290

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Beitrag19.11.2014 10:53
Re: aw:Zirkusleben
von hobbes
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lilli.vostry hat Folgendes geschrieben:
Nicht nachvollziehen kann ich den voreingenommenen und oberflächlichen Kommentar von Hobbes. Ihre Mutmaßung und Zuordnung zur Trivialliteratur und Überschriften sind absolut unpassend! Im Text kommt das Wort Tränen kein einziges Mal vor!

Anscheinend hat dich mein Kommentar derart vergrätzt, dass du schon nicht mehr mit mir, sondern nur noch über mich reden willst.
Was das unpassend betrifft:
Ich bin nicht sonderlich gut darin, Textkritik zu machen. Im Grunde gebe ich eigentlich immer nur das wieder (oder versuche es), was als Leser bei mir ankommt. Welches Gefühl, welche Stimmung beim Lesen bei mir aufkommt. Dann zu sagen, das wäre unpassend - tja. Das wäre ungefähr so, als würde mir der Geburtstagsgast mit dem herbeigesehnten Geschenk auch den Auftrag "Du darfst dich aber nicht freuen" übergeben.

lilli.vostry hat Folgendes geschrieben:
Und wer sagt, dass das Lesen/Kommentieren aller Texte im Wettbewerb Pflicht ist?! Wenn man derart voreingenommen ist, kann man es gleich lassen, es hilft dem Autor jedenfalls nicht weiter.

Da hast du recht, es ist keine Pflicht. Da hielt mich wohl noch das alte Bewertungsschema gefangen.
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kaspar
Leseratte
K


Beiträge: 137



K
Beitrag19.11.2014 11:37

von kaspar
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Aber eine Frage musst du dir schon gefallen lassen:
Was genau ist denn an den Absätzen so seltsam?
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

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Beitrag19.11.2014 12:13

von hobbes
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@kaspar (falls ich überhaupt angesprochen war):

Na, genau das hier (was dann eben leider erst hinterher zu lesen war):
lilli.vostry hat Folgendes geschrieben:
Liebe Leser,

beim Übermitteln meiner Geschichte sind einige Zeilen im ersten Teil und in der Mitte leider etwas verrutscht, dh. der Zeilenumbruch anders als im Original.
Bitte berücksichtigt diese technische Panne beim Lesen und Bewerten des Inhalts.

Danke,
die Zirkusschreiberin


Im Übrigen lasse ich mir so ziemlich jede Frage gefallen. Wo kommt der Eindruck her, das wäre nicht so? Nur weil ich sage: bei mir kommt der Text so und so an? Ich erhebe doch keinen Anspruch darauf, dass er bei jedem so ankommt bzw. dass er nicht auch anders ankommen kann.
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Flush
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

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Beiträge: 74



Beitrag19.11.2014 20:49

von Flush
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Hallo,
Autorenkollegen sind die schlimmsten Kritiker, aber das ist gut so. smile
Doch jeder Kommentator sollte sich grundsätzlich vergewissern,
dass sein Beitrag zu einem Text frei von beleidigenden,
wenn nicht gar herablassend tönenden Passagen ist,
bevor er ihn an die Front schickt. Wink

LG an alle smile
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2701
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag19.11.2014 21:05

von Lapidar
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smile ich finde es immer wieder erstaunlich (auch bei mir selber) wie sehr einem die vermeintlich "negativen" Kommentare an die Substanz gehen, und die eher positiven irgendwie ausgeblendet werden.
Für mich hab ich inzwischen folgendes Modus gefunden: wenn ein Text von mir total unterschiedliche Kommentare hervor zaubert, dann weiß ich, ich bin auf dem richtigen Weg.  Ein Text den alle schlecht finden, wird es wohl auch sein, ein Text den alle loben? Eher unwahrscheinlich.
Aber ein Text der kontrovers betrachtet wird? Gut!
Es ist nicht gut, finde ich zu viel Energie in Wut und Streitereien zu stecken. Die Energie ist besser in weitere Textarbeit investiert.


_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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Flush
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 50
Beiträge: 74



Beitrag19.11.2014 21:20

von Flush
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@Lapidar smile
Ich glaube nicht, dass es hier um Wut oder Streitereien geht...
Ansonsten stimme ich dir vollkommen zu. smile
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

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Beiträge: 4290

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Beitrag20.11.2014 11:08

von hobbes
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Ich hab jetzt extra noch mal eine Nacht darüber geschlafen und auf Erleuchtung gehofft, aber leider blicke ich es immer noch nicht.

Im Grunde fühle ich mich davon
Flush hat Folgendes geschrieben:
Hallo,
Autorenkollegen sind die schlimmsten Kritiker, aber das ist gut so. smile
Doch jeder Kommentator sollte sich grundsätzlich vergewissern,
dass sein Beitrag zu einem Text frei von beleidigenden,
wenn nicht gar herablassend tönenden Passagen ist,

bevor er ihn an die Front schickt. Wink

LG an alle smile

nicht angesprochen, da aber andererseits aus dem Zusammenhang heraus wohl doch ich gemeint sein muss, jetzt doch noch eine Nachfrage.

Es gibt Unmengen an Leuten, die gern Romane lesen, deren Titel durchaus "Der Schrei des Kakadu" sein könnte. Es gibt Autoren, die diese Romane schreiben.
Das ist doch prima. Ich mag sie nicht, nein, na und? Damit sage ich doch nicht, dass sie schlecht sind.
Ich hätte (bei einem anderen Text) auch schreiben können: Erinnert mich an diese düster-depressiven Schweden-Krimis.
Nun ja, die mag ich. Aber der Autor des Textes mag sie vielleicht nicht. Ist das dann eine Beleidigung?
Oder aber: Erinnert mich an die Leseproben aus dem Auswahlheft für den Deutschen Buchpreis, bei dem ich bei 89% der Texte dachte: Um Himmels willen! Mehr als zwei Seiten schaffe ich beim besten Willen nicht, da lese ich lieber düstere Schwedenkrimis.

Für mich ist das kein Unterschied.

Falls mir jemand erklären will, wo der ist oder auch, was ich Schreckliches getan habe und wie ich das in Zukunft anders machen könnte, würde ich mich freuen, wenn ich dann nicht mehr rätseln muss, ob ich nun eigentlich gemeint bin oder nicht.
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lilli.vostry
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Beitrag20.11.2014 16:46
aw:Zirkusleben
von lilli.vostry
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Hallo Hobbes,

danke für Deine Zeilen. Um Dir weitere schlaflose Nächte zu ersparen, hier noch mal meine Meinung zu Deinem Kommentar zum "Zirkusleben".

Zuerst: Ich kann mir offener ehrlicher, t e x t b e z o ge n er Kritik gut leben, darum stelle ich meine Texte ein, um zu sehen wie sie auf andere wirken und wo es hakt, wo ich noch mal ran muss. Denn mein Ziel sind gut, lebendige Geschichten, die nicht allen gefallen, aber doch Neugier wecken und nicht abfällig heruntergemacht werden - ohne sie genau gelesen bzw. verstanden zu haben.
Diesen Eindruck hatte ich aber bei Dir. Das ist auch nicht weiter schlimm, aber dieser Vergleich bzw. Etikettierung in Richtung Trivialliteratur mag DIR vielleicht gekommen sein, hat mit m e i n e m Text aber absolut nichts zu tun, und ja ich empfinde es beleidigend. Mit Sachen verglichen oder gar gleichgesetzt zu werden, die nichts mit meinen Texten zu tun haben und mir aus der Luft gegriffen erscheinen von Dir ohne konkreten Bezug zu meinem Text.

Ich möchte, dass konkret mein Text besprochen wird, mit allem Für und Wider, gern auch locker, originell bis schnoddrig; doch an was es DICH erinnert, an welche anderen lit. Genres oder Bücher, muss dann in der Kritik auch klar abgegrenzt werden vom besprochenen Text. Schon der verächtliche Tonfall in Deiner Kritik sagte alles, ohne nachvollziehbare Begründung.

Du hast in Deinem Kommentar geschrieben, dass Du Textarbeit nicht so gut kannst - das nehme ich zur Kenntnis, jeder ist lernfähig. Es beginnt damit, einem anderen Text die gleiche Achtung und Bereitschaft entgegen zu bringen, sich hineinzuversetzen und bestenfalls konstruktiv damit auseinanderzusetzen, als wäre es ein eigener.
Das ist jedenfalls mein Anspruch und entsprechend habe ich die Texte im 10K gelesen, kommentiert und bewertet, sicher auch subjektiv aber begründet und bemühe mich sachlich und klar zu sein in meiner Meinung.

Ich hoffe das kommt jetzt nicht zu belehrend rüber, es ist einfach mein Herangehen und vielleicht kannst Du etwas daraus für Dich hinsichtlich Textkritik entnehmen. Oder lies noch mal die Kritiken unter Deiner eigenen Geschichte, vielleicht fällt Dir dann auch ein Unterschied auf.

Frohe Schreibgrüße,
Lilli


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hobbes
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Beitrag20.11.2014 18:38
Re: aw:Zirkusleben
von hobbes
Antworten mit Zitat

Hallo Lilli,

lilli.vostry hat Folgendes geschrieben:
Mit Sachen verglichen oder gar gleichgesetzt zu werden, die nichts mit meinen Texten zu tun haben und mir aus der Luft gegriffen erscheinen von Dir ohne konkreten Bezug zu meinem Text.

Ich möchte, dass konkret mein Text besprochen wird, mit allem Für und Wider, gern auch locker, originell bis schnoddrig; doch an was es DICH erinnert, an welche anderen lit. Genres oder Bücher, muss dann in der Kritik auch klar abgegrenzt werden vom besprochenen Text.

Im Grunde bin ich da ganz bei dir. Das wäre der optimale Fall, der Fall, mit dem man als Autor wohl am meisten anfangen kann.

Habe ich aber aus diversen Gründen nicht gemacht.

Und im Grunde finde ich das auch nicht verwerflich, zumindest nicht bei einem Wettbewerb, wo ich eben nicht nur den einen Text kommentiere.
Von einem Verlag wurde mein Manuskript mal mit nicht viel mehr als den Worten "erinnert an eine Tatortfolge" abgelehnt. Ich fand das hilfreich.
Und wenn Jenni sagt, mein Sam klinge wie Maria, finde ich das auch hilfreich.

Das ist natürlich wieder etwas anderes, denn in beiden Fällen bin ich der Meinung, etwas richtig gemacht zu haben; und das, was beim anderen ankommt, passt zu dem, wie ich den Text auch einordnen würde.

Hätte Jenni jetzt gesagt, Sam klinge wie Mario Barth (was ich nun ganz und gar unpassend gefunden hätte) und hätte sie das nicht begründet (was sie, da sie Jenni ist, natürlich getan hätte, ja, das ist dann unter anderem der Unterschied) - hätte ich einfach nachgefragt: Und woran machst du das fest?

Nun ja, das hat jetzt auch wieder nichts mit deinem Text zu tun.

Wenn du willst, versuche ich mich noch mal daran, meinen Eindruck tatsächlich auch an deinem Text festzumachen.
Ich könnte aber auch gut verstehen, dass dir das mittlerweile zu blöd ist, du dir nichts/wenig davon versprichst (außer vielleicht weiteren Ärger), oder: [diverse Gründe hier einfügen].
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lilli.vostry
Wortschmiedin


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Beitrag21.11.2014 14:22
aw:Zirkusleben
von lilli.vostry
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Hallo Hobbes,

das ist freilich auch immer individuell verschieden, inwieweit man einen (evt. auch gut gemeinten) Vergleich als hilfreich empfindet oder eben abwertend. Bei Dir fehlte mir einfach eine ausreichende Begründung für Deine Aussage, außer dass er "ausufernd" geschrieben sei.
Da wäre die Frage, an welchen Stellen und woran machst Du das fest?

Ich bin immer an offener genauer Textkritik interessiert.
So bin ich auch im nachhinein gespannt auf Deine. Wenn es nun auch keine Wettbewerbsatmosphäre mehr ist (und daher noch mehr Zeit zum gründlich Lesen und "Zerpflücken"...)

Frohe Schreibgrüße,
Lilli


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hobbes
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Beitrag23.11.2014 01:32

von hobbes
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Oje. Ich befürchte, das geht auch wieder nach hinten los. Na ja. Wird sich zeigen.

Vorweg:
Statt ausufernd hätte ich auch: blumig, üppig, voller Details oder überladen schreiben können.
Und wie gesagt, das ist ja an sich nichts schlechtes. Nur meins ist es eben nicht.

Ich nehme mal den Anfang als Beispiel:
Zitat:
Der Unkrautwald der den ganzen Sommer wucherte und die Sicht auf den Fluss verstellte, war verschwunden über Nacht. Auf der frisch gemähten Wiese saßen auf Decken verstreut grüppchenweise oder alleine Menschen und genossen die Herbstsonne solange sie noch wärmte.
Wie aus dem Nichts stand eines Tages ein leuchtend rotes Kuppelzelt
weiter hinten auf der Wiese. Ein kleiner Wanderzirkus machte Halt
für eine Woche. Mit ein paar Wohnwagen für die Artisten und einem Freigehege unter einer ebenfalls roten Zeltplane für die Tiere. Manchmal durften sie auch auf die Wiese, die von einem Elektrozaun begrenzt war. Ich stelle mir dein Gesicht vor beim Anblick der drei Kamele und dem seltsamen perlmuttfarbenen Tier mit den gebogenen Hörnern, die da vor abendlich flimmernder Großstadtkulisse am belebten Radweg friedlich und unbekümmert Grashalme zupften. Die Kamele reckten ihre langen Hälse und wogenden Höcker abwechselnd zum Flussufer, auf die andere Seite und zur majestätischen Altstadtseite mit ihren Türmen hin. Ein Bagger schaufelte geräuschvoll in den Kiesbergen am Ufer und hob den Sand in einen Lastkahn. Doch weder der Lärm noch das grelle Baustellenlicht, das bis auf die Wiese reichte, schien den Zirkustieren etwas auszumachen. Mit beneidenswerter Ruhe, was blieb ihnen auch anderes übrig, schritten die Kamele mit erhabenem Gang umher und das Hörnertier stand unbewegt und
blinzelte aus schwarzen Augen in eine unergründliche Ferne.

Alles, was grün ist, sind Beispiele für Stellen, bei denen du für mich eine Schippe zu viel drauflegst. Das Unkraut wächst nicht nur, es wuchert.
Wie aus dem Nichts - dabei ist es noch nicht mal aus dem Nichts, denn die Wiese wurde ja zuvor gemäht.
Perlmuttfarben ist natürlich eine Farbe, aber eben auch keine "einfache" wie schwarz, weiß, beige, etc.
Und wie gesagt, das ist ja an sich nichts Schlimmes - für mich sind das allerdings alles Dinge, die so eine, hm, wie soll ich das jetzt sagen, ohne dir erneut auf die Füße zu treten. So eine rührselige Stimmung erzeugen. Hört sich jetzt auch ganz schlimm negativ an, aber im Grunde heißt das ja auch nur: gefühlvoll. Mir eben zu sehr.

Ich ziehe mal noch einen Satz da heraus:
Zitat:
Ich stelle mir dein Gesicht vor beim Anblick der drei Kamele und dem seltsamen perlmuttfarbenen Tier mit den gebogenen Hörnern, die da vor abendlich flimmernder Großstadtkulisse am belebten Radweg friedlich und unbekümmert Grashalme zupften.

Nein, ich komme jetzt nicht mit den bösen Adjektiven. Aber alles, was Grün ist, ist mir in der Dichte einfach zu viel auf einmal. Die gebogenen Hörner empfinde ich noch dazu als Dopplung - sind Hörner nicht immer gebogen?

In der Fülle, die du da vor mir ausbreitest, fällt es mir auch schwer, das Wesentliche herauszufiltern.
Noch mal auf das erste Zitat bezogen:
Warum muss ich von diesen Grüppchen wissen? Ist es wichtig, dass die Zeltplane für die Tiere auch rot ist? Hat der Elektrozaun eine Bedeutung? Was hat der Bagger jetzt mit der Geschichte zu tun und ist der nicht immer geräuschvoll, warum muss das extra erwähnt werden? Usw.

So. Ich gehe schon mal in Deckung.
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Beitrag23.11.2014 15:36
aw:Zirkusleben
von lilli.vostry
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Hallo Hobbes,

danke für Dein Eingehen auf meinen Text noch mal und Markieren dessen was für Dein Empfinden zu viel an Attributen ist.
In Deckung gehen brauchst Du deswegen nicht, wenn es weiter nichts ist!!
Leider schreibst Du nichts, wie die Geschichte an sich auf Dich wirkt, wo es da evt. unausgewogen ist und zu viel Beschreibung, und wo es genauer ausgeführt werden könnte.

Ich kann die Attribute, die mir wichtig sind für Charakterisierung von Tier, Umgebung und Situation, natürlich sparsamer fassen bzw. breiter streuen, dh. auf mehrere kurze Sätze aufteilen. Das ist eine Frage des Sprachstils.
Ich neige dazu, viel in einen Satz/Zeile zu packen, der Atmosphäre wegen (und weil ich das von der Lyrik so gewohnt bin das Verdichten).

Zu den Details, die Du als übertrieben empfindest:
Der Unkrautwal wucherte tatsächlich meterhoch ungehindert und war über nacht gemäht - als Aufbruchstelle schien mir das ein guter Einstieg. Das Mähen der Wiese hat aber nichts mit dem plötzlichen Auftauchen des Zirkus ein paar Meter weiter zu tun - wie Du vermutest.

ie Frabe des Hörnertieres war tatsächlich nicht reinweiß, so dass ich nach sprachlichen Nuancen suchte und es sah bei Tageslicht auch anders als als im Manegenlicht.... Deshalb die verschiedenen Farbtöne. Denn es eght ja um das Befinden dieses Tieres in und außerhalb des Zirkuslebens, wie die Icherzählerin es erlebte.
Und ja, es gibt Tier mit gerade in die Höhe ragenden, gebogenen Hörnern uns sicher noch mehr Formen... In dem Fall waren sie gebogen.
Und Kamle zeichnen sich nun mal durch ihren erhabenen Gang aus, die (wogenden) Höcker sind verzichtbar, und das Auftreten der Tiere bei diesen Baggerarbeiten im grellen Scheinwerferlicht abends vor der Großstadtkulisse war schon sehr surreal, diesen Moment habe ich versucht einzufangen. Kann man sicher knapper und darstischer fassen, damit es deutlicher hervorkommt das Unwirkliche...

Freilich ist es Geschmackssache, ob man eher einen kurz knappen nüchternen Erzählstil bevorzugt - wie es bei Dir der Fall zu sein scheint - dann erscheint Dir meine Erzählweise um so blumiger, obwohl sie es tastächlich gar nicht ist, jedenfalls nicht rührselig, das ist für mich etwas anderes. Ich formuliere ja nicht betont gefühlig, sondern die versuche eine Stimmung zu erzeugen, die verschiedene Emotionen auslösen kann... Und erzähle gern in bildreich, plastischer Sprache, vielleicht manchmal etwas zu überbordend.
Weniger ist manchmal mehr, da gebe ich Dir recht.

Frohe Schreibgrüße,
Lilli


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