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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Katatonie


 
 
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katriina
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 29
Beiträge: 42
Wohnort: Heidelberg


Beitrag21.10.2014 19:17
Katatonie
von katriina
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

... oder: Einstand, die Zweite. Auch dieses Mal war es mir überaus schwierig, eine Klassifizierung zu wählen. Embarassed Ich hoffe der Text ist nicht allzu lang. Ich habe versucht, ihn übersichtlich zu gestalten. (:

Eigentlich hatte es nie Probleme zwischen uns gegeben. Zwischen mir und Sofia.
Wir kannten uns seit unserem zwölften Lebensjahr und waren seitdem die allerbesten Freundinnen. Fünf Jahre lang waren wir ein Herz und eine Seele, haben uns alles geteilt: Freude und Leid, Designerklamotten, Parfums, Make-up, das Bett, sogar die wenigen Jungs, mit denen wir etwas hatten. Dass wir auch unsere Gedanken geteilt hatten, mag vielleicht billig klingen, aber es traf doch zu. Verstand sich von selbst.

Immerhin waren wir beste Freundinnen. Und wir klebten regelrecht aneinander.
Gerade weil wir beste Freundinnen und immer beieinander waren, gab es natürlich auch Streitereien. Hin und wieder, aber niemand von uns hatte die andere jemals wirklich verletzt. Meistens waren es zudem nur Meinungsverschiedenheiten, die wir aufgrund der großen Gefühle füreinander als viel schlimmer empfanden, als sie eigentlich waren. Nach wenigen Augenblicken haben wir uns in der Regel auch schon wieder in den Armen gehalten, manchmal lachend, manchmal weinend.
Am wichtigsten war aber, dass wir immer zueinander standen, egal, wie schlimm die Situation war. Ganz egal, was geschehen war, und in welchem Ausmaß. Nun hatte ich in der Regel nie einen Grund, Sofia mein Leid zu klagen, aber die arme Sofia durchlitt so viel in ihrem Leben. Ich hörte ihr immer zu, ich gab ihr immer Rat, ohne dafür eine andere Gegenleistung zu erwarten, als die innige Freundschaft, die uns ohnehin verband. Sofia wusste, mich zu schätzen.   

Ich blieb auch bei ihr, als sie krank wurde. Es ging ihr furchtbar elend. Wochenlang saß sie auf ihrem Bett, regungslos, starrte mit leeren Augen in immer dieselbe Ecke ihres Zimmers. Von ihren Eltern wurde sie gezwungen, Nahrung zu sich zu nehmen. Aber sie aß nie mehr als drei Bissen, nahm nie mehr als fünf Schlucke Wasser, ehe sie wieder in ihre Katatonie verfiel.
Stundenlang bewegte sie sich nicht, und man wusste nicht, ob sie schlief, oder nicht. Ihre Eltern bekamen bald Angst vor ihr, entfremdeten sich. Zuletzt kamen sie nur noch ins Zimmer, um ihr die drei Bissen Nahrung und die fünf Schlucke Wasser zu geben. Sie hatten Angst vor ihr, mehr, als dass sie sich um sie sorgten. Vermieden es, bei dem Prozess, den sie als „Fütterung“ bezeichneten – ich hatte sie doch gehört! – ihrer Tochter in die Augen zu sehen, weil diese starr und leer waren. Aber es war doch immer noch Sofia, dieselbe Sofia, die all die Jahre über die wichtigste Person in meinem Leben war.
Ich brachte es nicht über das Herz, sie auch nur für einen Moment alleine zulassen. Die ganze Zeit über saß ich bei ihr und wachte über sie, sprach ihr gut zu. Es war in Ordnung, die ganze Zeit bei ihr zu sein, denn für ihre Eltern war es, als wäre ich gar nicht da. Aber ich wusste, dass Sofia meine Anwesenheit schätzte. Jedes einzelne Wort, das ich zu ihr sprach, vernahm, obwohl sie doch keine Regung zeigte. Und ich hoffte, dass sie es mir danken würde, sobald sie wieder zu sich kommen würde. Sobald die schlimme Krankheit vorüber sein würde, und sie wieder ganz die Alte war.

So voll von Hoffnung war ich, dass ich über Wochen bei ihr blieb. Über Wochen zu ihr sprach, ohne dass sie mir antwortete, oder von mir Notiz zu nehmen schien. Ich wusste, dass sie mich hören konnte, aber es war, als wäre es ihr unmöglich, etwas zu erwidern. Alles, was sie in all dieser Zeit tat, war, den Blick ab und an hektisch durch das Zimmer streifen lassen, als suchte sie verzweifelt nach etwas.
Sie erhob sich nur selten, um ungelenkig und viel zu langsam das Zimmer zu verlassen und die Toilette zu besuchen, und ich ging mit ihr, jedes Mal. Weil ich Angst um sie hatte, weil ich bei ihr sein wollte. Weil auch ich die Toilette besuchen musste und jedes Mal wartete, bis sie ging, ich wollte sie doch nicht alleine lassen. Und wenn sie dann wieder in ihr Zimmer ging, da folgte ich ihr und redete ihr weiter gut zu. Aber alles was sie tat, war, sich wieder auf ihr Bett zu setzen, in einer anderen unnatürlichen Position, und stundelang so zu verharren. Und nur in den wenigen Stunden, in den sie ihre leeren Augen zum Schlafen schloss, konnte ich es ihr gleichtun und mir selbst etwas Ruhe gönnen.

So voll von Hoffnung war ich, dass ich all das durchstand, ohne auch nur einen Moment wütend zu werden, ohne Sofia auch nur einen Moment anschreien zu wollen, dass sie sich doch zusammenreißen sollte; wieder normal werden sollte. Sie war meine beste Freundin und ich liebte sie, auch als starre Person, die ab und an mit hektischem Blick verängstigt durch das Zimmer sah und auf keines meiner Worte reagierte.
Ich liebte sie genug, um zu warten. So lange, dass ich kein Zeitgefühl mehr besaß. Aber ich hatte die Hoffnung, dass sie irgendwann einmal wieder die alte Sofia werden würde, und dann würde ich sagen ‚Na endlich, Liebes. Ich hatte Angst, dass du niemals wieder zu dir kommen würdest‘, obwohl ich diese Angst natürlich nicht hatte. Ich war davon überzeugt, dass sie wieder die Alte werden würde.

Aber dann kam es ganz anders.
Die Eltern von Sofia, Marius und Nathalie, wollten sich das Elend ihrer Tochter wohl nicht länger ansehen. Sie konnten es nicht ertragen, oder sie konnten ihre Tochter nicht so lieben, wie sie jetzt war, es war doch eigentlich ganz gleich, denn beide Motive waren so furchtbar abstoßend.
Auf jeden Fall brachten sie Sofia in eine Nervenheilanstalt. In eine Psychiatrie, und sie teilte sich das Zimmer mit einem Mädchen, dessen Arm voller Wunden war. Aber es spielte keine Rolle, denn Sofia sah das Mädchen nie an. Nur an ihr vorbei, aus dem Fenster hinaus.
Es war eine offene Station. Ich war bei ihr, sprach mit ihr. Hoffte, dass alles bald gut werden würde. Auch in diesen zwanghaft freundlichen Zimmern, die dann aber doch nur bedrückend wirkten, gab ich die Hoffnung nicht auf.

Sie schoben Sofia durch Röhren, legten ihr Elektroden an die Stirn, sogen ihr Informationen aus dem Kopf. Das hätte man gar nicht wirklich tun brauchen, lachte der Oberarzt dann in Gesellschaft von mir, Sofias Eltern und Sofia, die an ihm vorbeistarrte. Ihr Blick hatte sich bewegt, als er in ihren Blickwinkel getreten war, das war alles gewesen. Das Mädchen mit den Wunden am Arm hatte man aus dem Zimmer geschickt, damit es nicht hörte, was die Diagnose war.
Katatone Schizophrenie.
Aber das hätte man gar nicht wirklich tun brauchen, hatte der Oberarzt ja gelacht, das hätte man schon an der Art bemerkt, wie sie sich regte. Oder dies eben nicht tat. Und er sagte es, als wäre es amüsant.
Ich hasse ihn seither. Aber nicht nur deswegen.
Er war es, der Sofia die Tabletten verschrieb.

Und jetzt schluckte Sofia die Tabletten.
In den ersten Tagen zeigte sich überhaupt keine Veränderung, nur, dass Sofia, die in ihren Körper jetzt verschiedenste Infusionsschläuche stecken hatte, langsam wieder Farbe annahm. Nährstoffe. Magensonde. Es war gut, und ihre Haut wurde langsam wieder rosiger.
Dann kamen endlich die ersten Bewegungen in ihren Körper. Obwohl nicht viel, bewegte sie sich doch stetig mehr. Die Starre in ihren Augen wich nach und nach ihrem eigentlichen, weichen Ausdruck und sie ließ ihre Augen nicht mehr hektisch durch das Zimmer streifen. Zuweilen sah sie das Mädchen mit den Wunden an den Armen an und lächelte. Das Mädchen mit den Wunden an den Armen lächelte zurück, obwohl jeden Tag noch mehr Wunden dazukamen.

Eigentlich bin ich froh. Sofia nimmt ihre Tabletten jetzt selbst ein, sie richtet sich im Bett auf und nimmt die Tablette mit der Hand aus dem kleinen Medikamentenkästchen, wirft sie in ihren Mund und schluckt. Sie steht auf, läuft herum, lacht wieder. Sie sieht gut aus, hübsch, fast so gesund wie früher.
Aber da ist die Mauer, die sich zwischen uns gestellt hat. Wie eine Wand aus dickem Plexiglas steht sie zwischen uns, und ich sehe Sofia, aber egal wie laut ich rufe, sie scheint mich nicht zu hören.
Sie hört mich nicht.
Meine eigenen Worte hallen um mich herum, aber kein Geräusch, kein einziges meiner Worte dringt mehr zu ihr, und sehen konnte sie mich ohnehin nie. Aber es hatte doch eigentlich nie eine Rolle gespielt. Jetzt aber bin ich diejenige, die keine Rolle mehr spielt.  

Ich bin nicht einmal besonders wütend darüber, dass sie mich wegen ein paar Pillen aufgab.
Es tut einfach nur weh.



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Cephalopode
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Wohnort: Wien


Beitrag21.10.2014 21:27

von Cephalopode
Antworten mit Zitat

Hallo katriina

Eigentlich hätte mir dein Text sehr gut gefallen können, da du eine recht desolate Erzählerin beschreibst, die eine Person verliert, die Eigentlich (zumindest Körperlich) noch da ist.
Durch die Details, die du zur Krankheit und der Behandlung gibst lassen die Geschichte glaubhaft erscheinen.

Allerdings ist mir auch aufgefallen, wie oft du das "war" verwendest, was viele deiner Formulierungen meiner Meinung nach leider etwas eintönig wirken lässt.
Außerdem könntest du viele deiner Adjektive etwas weiter ausbauen.
Anstatt beispielsweise zu schreiben
Zitat:
ihrer Tochter in die Augen zu sehen, weil diese starr und leer waren.

Könntest du schreiben, dass "diese regungslos einen Punkt in der Ferne fixierten."

Was mir noch gut gefallen hat, war, wie du den Chefarzt beschrieben hast. So, dass ihm gar nicht auffällt, wie sehr er doch zeigt, dass ihn das Leid eines weiteren Menschen in der Anstalt nicht interessiert.

Gruß,
Cephalopode
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katriina
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 29
Beiträge: 42
Wohnort: Heidelberg


Beitrag22.10.2014 12:19

von katriina
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hej Cephalopode!

Cephalopode hat Folgendes geschrieben:
Allerdings ist mir auch aufgefallen, wie oft du das "war" verwendest, was viele deiner Formulierungen meiner Meinung nach leider etwas eintönig wirken lässt.

Das widerum ist mir gar nicht erst aufgefallen, bis ich den Text einmal auf 'war' durchsucht habe. Ich dachte, dass ich 'würde' bereits dekadent oft benutzt habe, aber 'war' übertrifft das nochmal. Theoretisch würde ich nun sagen, was mir nicht auffällt, stört mich auch nicht, aber das ist tatsächlich doch recht unschön. Da werde ich mir über eine eventuelle, neue Version Gedanken machen müssen, in der ich versuche, das 'war'-Problem nochmal aufzugreifen. Und die Chose mit dem 'würde' dann gleich mit.

Cephalopode hat Folgendes geschrieben:
Außerdem könntest du viele deiner Adjektive etwas weiter ausbauen.

Das ist gewollt. Ich bin normalerweise die (zugegebenermaßen recht störrische) Prinzessin der ausgebauten Adjektive, und beim Editieren meines Romans ist mir aufgefallen, dass ich es oft schlichtweg übertreibe. Die Geschichte ist sogar nur aus dem Anlass heraus entstanden, mal etwas Nüchternes zu schreiben; ganz ohne diese verschnörkelten Ausdrücke, die ich sonst immer verwende. Amüsant, dass man mir genau dann sagt, dass ich die Adjektive weiter ausbauen könnte. Laughing Das nächste Mal werde ich versuchen, einen gesunden Mittelweg zu finden.

Cephalopode hat Folgendes geschrieben:
Durch die Details, die du zur Krankheit und der Behandlung gibst lassen die Geschichte glaubhaft erscheinen.

Ich habe mir überlegt, dass ich vielleicht zu undeutlich war, was die Details zur Krankheit anbelangt. Die Geschichte war nie wirklich für eine Publikmachung gedacht. Das Problem ist so, dass das Ende auf die Art und Weise, wie es nun da steht, vielleicht etwas verwirrend und unverständlich ist. Natürlich wird jeder, der mit Google nach katatoner Schizophrenie sucht, herausfinden, dass Stimmenhören eines der Symptome ist, welche die Krankheit begleiten. Aber eigentlich sollte ich, als Verfasserin des Textes, ja nicht davon ausgehen, dass man meinem Text hinterhergoogled. Deswegen nochmal rasch für alle, die den Text gelesen haben und sich fragen warum die Protagonistin denn jetzt unsichtbar war: Die Geschichte ist aus der Sicht der Stimme geschrieben, die Sofia aufgrund ihrer Krankheit hört. Tut mir leid, liebe Cephalopode, dass ich dafür dein Kommentar ein wenig missbraucht habe, aber das ist mir dann doch siedend heiß eingefallen.
Ansonsten danke ich dir dafür! Ich habe selbst einen Freund, der unter (paranoider) Schizophrenie leidet und hatte daher bereits Einsicht in die Behandlungsmethoden.

Cephalopode hat Folgendes geschrieben:
Was mir noch gut gefallen hat, war, wie du den Chefarzt beschrieben hast. So, dass ihm gar nicht auffällt, wie sehr er doch zeigt, dass ihn das Leid eines weiteren Menschen in der Anstalt nicht interessiert.

Das ist leider auch in der Realität sehr häufig der Fall. Ich danke dir recht herzlich für sowohl Kritik als auch Lob!

Beste Grüße,
katri


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Constantine
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Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag22.10.2014 14:33

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo katriina,

ich denke, für dich ist die korrekte Darstellung des Symptomatik der katatonen Schizophrenie nicht relevant. Es ist nur eine Geschichte und keine medizinische Abhandlung. Dennoch wäre etwas mehr Sorgfalt nicht schlecht gewesen.

Von Cephalopode hast du einige hilfreiche Anmerkungen erhalten. Was mir abgesehen davon aufgefallen ist, du wiederholst dich mMn inhaltlich viel zu oft und das empfinde ich als störend im Lesefluss, weil ich keine neuen Infos bekomme, sondern bereits Bekanntes wieder vorgesetzt bekommen. Das erste Drittel deines Textes könntest du um einiges kürzen.

katriina hat Folgendes geschrieben:
Es ging ihr furchtbar elend. Wochenlang saß sie auf ihrem Bett, regungslos, starrte mit leeren Augen in immer dieselbe Ecke ihres Zimmers. Von ihren Eltern wurde sie gezwungen, Nahrung zu sich zu nehmen. Aber sie aß nie mehr als drei Bissen, nahm nie mehr als fünf Schlucke Wasser, ehe sie wieder in ihre Katatonie verfiel.
Stundenlang bewegte sie sich nicht, und man wusste nicht, ob sie schlief, oder nicht. Ihre Eltern bekamen bald Angst vor ihr, entfremdeten sich. Zuletzt kamen sie nur noch ins Zimmer, um ihr die drei Bissen Nahrung und die fünf Schlucke Wasser zu geben. Sie hatten Angst vor ihr, mehr, als dass sie sich um sie sorgten. Vermieden es, bei dem Prozess, den sie als „Fütterung“ bezeichneten – ich hatte sie doch gehört! – ihrer Tochter in die Augen zu sehen, weil diese starr und leer waren.

Was sind das für seltsame, verantwortungslose und gleichgültige Eltern, die keinen Arzt holen? Wochenlang ist Sophia in diesem Zustand und die Eltern kommen nur zur "Fütterung" ihrer Tochter, weil sie Angst vor ihr haben. Verstehe ich leider nicht. Auch, dass in diesen Wochen keine Freunde oder Klassenkameraden ein Interesse ihr gegenüber zeigen, nichts von der Schule. Ich kann in dieser Beschreibung nicht nachvollziehen, warum die Eltern wochenlang keinen Arzt rufen. Es ist ersichtlich, dass es ihrer Tochter nicht gut geht.


katriina hat Folgendes geschrieben:
Die ganze Zeit über saß ich bei ihr und wachte über sie, sprach ihr gut zu. Es war in Ordnung, die ganze Zeit bei ihr zu sein, denn für ihre Eltern war es, als wäre ich gar nicht da.

Da die Stimme nur in Sophia ist, würde ich jegliche Erwähnung, dass z.B. die Eltern sie ignorieren, als wäre sie nicht da, weglassen. Das ist mMn zu irreführend. Stattdessen fände ich das Verpacken in einem Spiel schöner, wie z.B. das heimliche Reinschleichen und bei Sophia sein und wenn die Eltern oder Ärzte kommen, sich verstecken, bis sie weg sind.


Als großen Kritikpunkt sehe ich deine Wahl, die Geschichte von der Stimme im Nachhinein als Rückblende erzählt zu bekommen. Ergibt für mich leider keinen Sinn, denn nach der Medikation mit Neuroleptika dürfte Sophia kein Stimmenhören mehr haben. Die Stimme selbst müsste schwächer werden, matter, voller Müdigkeit, erblinden, irgendwas bis zur Auflösung in Nichts. Die Stimme müsste bei der Medikation verpuffen und kann somit diese Geschichte nicht mehr als Rückblende erzählen.
In dieser Hinsicht würde ich die Geschichte nicht als Rückblende verfassen, sondern gegenwärtig, im Präsens. Zu Beginn der Medikation merkt die Stimme, dass sie schwächer wird und plötzlich weg ist.
Wenn du nur aus der Perspektive der Stimme erzählen möchtest, könntest du nach dem Kurieren der Stimme aufhören.
In deiner jetzigen Form ergibt deine Geschichte für mich leider keinen Sinn.

LG,
Constantine
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