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Kleisthenes Erklärbär
Alter: 30 Beiträge: 1 Wohnort: Gießen
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11.01.2014 00:11 [Übung - Reizwortgeschichte] Aus alten Zeiten von Kleisthenes
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Es war ein Freitag. Jonas wusste es genau. Er packte gerade seine Aktentasche und hätte schwören können, er hätte dies soeben auf einer Akte gelesen. Lieber nochmal nachschauen!, dachte er. Als jene Akte vor ihm lag bekam er beinahe einen Herzstillstand. Der Name seines lange verstorbenen Schulfreundes war dort zu lesen. Achim Krenz stand dick und fett auf der Akte, als wolle sie ihn verhöhnen. Eine Mischung aus Angst und einem Gefühl der Heimsuchung schnürte seine Kehle zu. Neun Uhr. Zeit für ihn zu gehen. Er atmete tief durch, doch er konnte diesen Schock nicht einfach so wegstecken. Alberner Kinderkram! Achim ist tot. Da hat nur jemand zufällig den selben Namen, erklang es in seinen Gedanken, doch schwang ein Hauch von dissonantem Zweifel mit.
Als Jonas Gedanken wieder klar wurden, stand er bereits im Operationssaal und stülpte sich Einmalhandschuhe über. Die Schwester - eine von denen mit so wunderbar ablenkendem Dekolleté - lächelte ihn an.
"Sind sie soweit Doktor Gemm?", schien sie in sein Gesicht zu schreien. Jonas blinzelte angestrengt. Das zuvor geschehene war ein größeres Problem für ihn als er dachte. "Natürlich. Bringen sie den Patienten rein."
Ein Mann in Jonas´ Alter wurde, in steriles Blau gehüllt, in den Operationssaal geschoben. Der Chef persönlich begleitete diesen Patienten, was selten genug vorkam um ein Phänomen zu sein. Dieser vermeintliche Achim Krenz aus Jonas´ früherem Leben musste ein dickes Spendenkonto für das Krankenhaus eingerichtet haben. Der Chef war sonst nur so interessiert wenn es um Golf oder Glühwein ging. "Guten Morgen! Unser netter Herr Krenz ist auf der Suche nach jemandem der ihn aufreißt.", lachte der Chef mehr als er es sprach. Die Krankenschwester lachte herzhaft und fühlte sich wohl angesprochen. Jonas rutschte das Herz in die Hose. Dort lag Achim Krenz, sein seit zwanzig Jahren toter Schulfreund und atmete langsam, aber stetig. Ihm wurde schwindelig. Er blickte erst erschrocken zu Boden, um dann hinauf zu Blicken in das Licht der Neonlampen, die ihm nun wie ein Zeichen Gottes erschienen.
"Na, unser Doktor Gemm sieht mir aus wie ein Pilger der endlich einen Wallfahrtsort erreicht hat und es nicht glauben kann!" Der Chef lachte, und als die Schwester Jonas kurz gemustert hatte, tat sie es ihm nach. Jonas bekam von all dem Nichts mehr mit, es wurde schwarz um ihn.
Er erwachte. Sein Wecker klingelte unaufhörlich und sein Smartphone sagte ihm es sei Freitag. Jonas sprang auf und suchte seine Aktentasche. Als er sie fand schleuderte er den gesamten Inhalt auf den Boden und suchte nach der vermeintlichen Akte von Achim Krenz. Sie war nicht da. Er lachte lauthals. Nur eine Erinnerung aus alten Zeiten. Zeit für einen starken Kaffee!
Ich hoffe es gefällt euch. Ich freue mich schon auf euer Feedback und natürlich konstruktive Kritik!
Gruß Kleisthenes
_________________ Staub brennt nicht. |
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Ithanea Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1062
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12.01.2014 21:09
von Ithanea
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Hallo Kleisthenes,
ich finde immer schade, dass dem Übungsbereich so wenig Beachtung geschenkt wird, darum versuche ich es mal mit deiner Übung.
Zitat: | Es war ein Freitag. Jonas wusste es genau. Er packte gerade seine Aktentasche und hätte schwören können, er hätte dies soeben auf einer Akte gelesen. Dass es Freitag ist? Lieber nochmal nachschauen!, dachte er. Als jene Akte vor ihm lagKomma bekam er beinahe einen Herzstillstand. Der Name seines lange verstorbenen Schulfreundes war dort zu lesen. Achim Krenz stand dick und fett auf der Akte, als wolle sie ihn verhöhnen. Eine Mischung aus Angst und einem Gefühl der Heimsuchung schnürte seine Kehle zu. Neun Uhr. Zeit für ihn zu gehen. Er atmete tief durch, doch er konnte diesen Schock nicht einfach so wegstecken. Alberner Kinderkram! Achim ist tot. Da hat nur jemand zufällig den selben Namen, erklang es in seinen Gedanken, doch schwang ein Hauch von dissonantem Zweifel mit.
Als Jonas Gedanken wieder klar wurden, stand er bereits im Operationssaal und stülpte sich Einmalhandschuhe über. Die Schwester - eine von denen mit so wunderbar ablenkendem Dekolleté - lächelte ihn an. Haben Schwestern im OP nicht alle eher unaufreizende Einheitskleidung an?
"Sind sie soweitKomma Doktor Gemm?", schien sie in sein Gesicht zu schreien. Jonas blinzelte angestrengt. Das zuvor geschehene war ein größeres Problem für ihn als er dachte. "Natürlich. Bringen sie den Patienten rein."
Ein Mann in Jonas´ Alter wurde, in steriles Blau gehüllt, in den Operationssaal geschoben. Der Chef persönlich begleitete diesen Patienten, was selten genug vorkam um ein Phänomen zu sein. Dieser vermeintliche Achim Krenz aus Jonas´ früherem Leben musste ein dickes Spendenkonto für das Krankenhaus eingerichtet haben. Der Chef war sonst nur so interessiertKomma wenn es um Golf oder Glühwein ging. "Guten Morgen! Unser netter Herr Krenz ist auf der Suche nach jemandemKomma der ihn aufreißt.", lachte der Chef mehr als er es sprach. Die Krankenschwester lachte herzhaft und fühlte sich wohl angesprochen. Jonas rutschte das Herz in die Hose. Dort lag Achim Krenz, sein seit zwanzig Jahren toter Schulfreund und atmete langsam, aber stetig. Ihm wurde schwindelig. Er blickte erst erschrocken zu Boden, um dann hinauf zu Blicken in das Licht der Neonlampen(?), die ihm nun wie ein Zeichen Gottes erschienen.
"Na, unser Doktor Gemm sieht mir aus wie ein PilgerKomma der endlich einen Wallfahrtsort erreicht hat und es nicht glauben kann!" Der Chef lachte, und als die Schwester Jonas kurz gemustert hatte, tat sie es ihm nach. Jonas bekam von all dem Nichts nichts mehr mit, es wurde schwarz um ihn.
Er erwachte. Sein Wecker klingelte unaufhörlich und sein Smartphone sagte ihmKomma es sei Freitag. Jonas sprang auf und suchte seine Aktentasche. Als er sie fand schleuderte er den gesamten Inhalt auf den Boden und suchte nach der vermeintlichen Akte von Achim Krenz. Sie war nicht da. Er lachte lauthals. Warum? Nur eine Erinnerung aus alten Zeiten. Zeit für einen starken Kaffee! |
Hut ab, die Wörter hast du gut untergebracht, sodass sie nicht wirklich auffallen oder komisch wirken, was ja ein Ziel der Übung ist.
Deine Geschichte finde ich auch ganz gut geschrieben, allerdings kann ich mit dem Ende nicht wirklich viel anfangen. Klar, irgendwie musste das Rätsel um den toten/lebenden Freund gelöst werden, aber ich frage mich am Ende ein bisschen, ja und?
Dein Text schafft es aber irgendwie, in mir das Interesse zu wecken, was das für ein Schulfreund war, ob die beiden viel miteinander zu tun hatten, woran er gestorben ist usw. Hätte mir gut gefallen, wenn der Arzt daran zurück gedacht hätte, statt ihn nur so etwas träumen und danach lachen zu lassen. Aber das wäre natürlich auch viel für eine Übung.
Alles in allem: Passt, glaub ich.
Gruß,
Itha
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Nicnak Eselsohr
Alter: 39 Beiträge: 206 Wohnort: Pendler zwischen Berlin und Bayern
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06.03.2014 21:43
von Nicnak
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Nette Geschichte einzig Glühwein wirkte leicht deplatziert.
Zitat: | Der Chef war sonst nur so interessiert wenn es um Golf oder Glühwein ging. |
"... wenn es und Golf oder Wein ging, selbst vor Glühwein machte er nicht halt."
Oder ähnliches. Sonst echt gut.
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Lese Lina Wortedrechsler
Alter: 58 Beiträge: 60 Wohnort: Teneriffa
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15.10.2014 03:47 kleiner Tip am Rande von Lese Lina
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Hallöchen!
Eine kleine Anmerkung hätte ich noch zu machen. Zumindest in deutschen Operationssälen sind die Bekleidung und Stoffe grün.
Liebe Grüße
Lese Lina
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