18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Einstand
Ich spring mal ins kalte Wasser


 
 
Gehe zu Seite Zurück  1, 2
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Wortwind
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
W


Beiträge: 17



W
Beitrag13.09.2014 22:12

von Wortwind
Antworten mit Zitat

Das Mädchen, das Mädchen, das Mädchen. Oh Mann, ich hab den Text so oft durchgelesen und sehe das erst jetzt!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3613
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag13.09.2014 22:43

von Nicki
Antworten mit Zitat

Ich steige mal hier ein, ohne den vorherigen Text und die Kommentare gelesen zu haben. Sollte das die erste Seite eines Romans sein und ich läse die ersten Zeilen, hätte ich das Buch wahrcheinlich wieder zugeklappt. Warum?
Die ersten Sätze bestehen nur aus würde.
Ich markier das mal, aber man hört es schon beim Lautlesen. Das sollltest du eleganter formulieren. Du kannst mit anderen Worten viel näher an deine Figur heran. Schreibe nicht: Sie stellte sich vor, wie  ... sondern mache ihre Vorstellungen direkter.

 
Wortwind hat Folgendes geschrieben:

Maries Traum war es, nachts in einen Fluss zu springen, in die Seine vielleicht. Sie stellt sich vor, wie die Kälte zuerst kaum zu ertragen sein würde, wie sie in ihre Glieder kriechen würde, wie ihre Lungen brennen würden, wenn sie um Luft rang. Wie sie dann immer weiter und weiter getrieben werden würde und wie es irgendwann beginnen würde, sich warm und weich und wie zu Hause anzufühlen. Wie sie sich dann fallen lassen konnte, einfach fallen lassen und schlafen. Endlich schlafen.

Nur ein Vorschlag:
Immer wieder träumte sie davon, nachts in einen Fluss, in die Seine zu springen. Von der Kälte, die in ihre Glieder kroch, von der brenneneden Lunge, die panisch um Luft rang. Den Fluss hinunter zu treiben, bis es sich irgendwann warm und weich anfühlte. Wie zu Hause. Sie würde sich fallen lassen, einfach fallen lassen und schlafen. Endlich schlafen.

Ist noch nicht ausgereift, aber so in etwa kommst du mit einem würde aus, nicht mit fünf.


_________________
MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein


*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
femme-fatale233
Geschlecht:weiblichFüßchen

Alter: 31
Beiträge: 1913
Wohnort: München
Das Bronzene Pfand


Beitrag14.09.2014 09:05

von femme-fatale233
Antworten mit Zitat

Ich habe nur die zweite Version gelesen, aber für mich funktioniert der Text. Ich finde ihn nicht überaus originell, aber du erzählst den Einstieg in eine "Komm klar mit der Vergangenheit"-Geschichte recht souverän - man möchte tatsächlich wissen wie es weitergeht. Ein bisschen schade finde ich, dass viele der Gedanken und Handlungen deiner Protagonistin schon so ausgelutscht sind: dass man über Jahre nicht schlafen kann und Schlaflosigkeit mit Todessehnsucht einhergeht, dass sie einfach überstürzt gegangen ist als vor 15 Jahren irgendwas in der Familie passiert ist ... das ist ein bisschen Klischee alles. Das kann man machen, vielleicht wird die Story, die sich anhängt ja noch spannend.
Was mich irritiert hat: Die Straßennamen. Mirabellenweg?

Gruß, Caro
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag14.09.2014 11:45

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo Wortwind,

ich hatte, wenn auch unkommentiert, deinen ersten Textvorschlag gelesen. Für mich funktionieren beide Varianten. Die traumatischen Gedanken Maries braucht es für mich eigentlich nicht zwingend, um den Konflikt zu verstehen. In meinem Lesen hattest du den bereits im ersten Text eingearbeitet.


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wortwind
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
W


Beiträge: 17



W
Beitrag16.09.2014 11:01

von Wortwind
Antworten mit Zitat

Vielen Dank für eure Antworten! Ich war mir bei diesem "würde" auch nicht ganz sicher, das kann ich aber leicht rausnehmen.

Ich hoffe, dass sich das klischeehafte durch ein tieferes Grundkonzept verflüchtigen wird?  Was meint ihr?

Souverän??? Keiner, der mir den Text auseinanderpflückt?

Viele Grüße
WW
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wortwind
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
W


Beiträge: 17



W
Beitrag16.09.2014 12:18

von Wortwind
Antworten mit Zitat

Woher kommen bloß diese ganzen Klischees? Und wie wird man sie los?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wortwind
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
W


Beiträge: 17



W
Beitrag17.09.2014 13:24

von Wortwind
Antworten mit Zitat

Frage: wäre es weniger klischeehaft, wenn ich den ersten Absatz etwa so schreiben würde:

Am liebsten ging Marie ganz früh morgens ins Schwimmbad, wenn nur ein paar Rentner ihre Bahnen zogen. Wenn Marie auf dem 10-Meter-Brett stand, schloss sie die Augen, sobald sie sich am Vorderrand aufgestellt hatte. Um die Geräusche des Schwimmbads zu dämpfen, hatte sie sich vorher die Ohren mit Wachs verstopft. Sie stand dann ganz gerade da, in Dunkelheit und Stille. Wenn der Moment gekommen war, sprang sie in ihre Nacht hinein. Unendlich fiel ihr Körper durch das Nichts, in dem es keine Gedanken und keine Bilder gab. Irgendwann trafen ihre Füße dann die Wasseroberfläche, doch sie rührte sich nicht, bis ihr ganzer Körper vom kalten Wasser umspült wurde und noch ein bisschen länger. Weiter und weiter ließ sie sich mit geschlossenen Augen nach unten sinken, bis die Panik sie ergriff. Mit schnellen wilden Bewegungen schwamm sie dann nach oben und rang nach Luft. Wenn sie aus dem Becken geklettert war, stürzte sie meist in Richtung Toiletten, um sich dort zu übergeben.

(im Vergleich zu: Maries Traum war es, nachts in einen Fluss zu springen, in die Seine vielleicht. Sie stellt sich vor, wie die Kälte zuerst kaum zu ertragen sein würde, wie sie in ihre Glieder kriechen würde, wie ihre Lungen brennen würden, wenn sie um Luft rang. Wie sie dann immer weiter und weiter getrieben werden würde und wie es irgendwann beginnen würde, sich warm und weich und wie zu Hause anzufühlen. Wie sie sich dann fallen lassen konnte, einfach fallen lassen und schlafen. Endlich schlafen. Doch da war dieser unbändige Überlebenswille in ihr, der sie jeden Morgen wieder weckte, ob sie wollte oder nicht, ob sie geschlafen hatte oder nicht, der sie dazu trieb, den Tag zu beginnen. Den Tag zu leben, den Tag zu überstehen, um an seinem Ende wieder kraftlos zusammenzubrechen, zu versuchen, in den Schlaf zu finden, nur um mitten in der Nacht wieder aus dem Schlaf gerissen zu werden, mit klopfendem Herzen, während der Schweiß ihr den Rücken hinunterrann. Um aufzustehen, sich zu übergeben. Sich wieder hinzulegen, auf den Morgen zu warten. Dieser verdammte Überlebenswille zwang sie, Tag für Tag weiter zu machen.)

Äh, das ist doch kein Zufall, dass der Text so zu der Überschrift passt??? Nein, ich will nicht vom 10er springen und auch in keinen Fluss!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3613
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag21.09.2014 14:52

von Nicki
Antworten mit Zitat

Wortwind hat Folgendes geschrieben:
Frage: wäre es weniger klischeehaft, wenn ich den ersten Absatz etwa so schreiben würde:

Am liebsten ging Marie ganz früh morgens ins Schwimmbad, wenn nur ein paar Rentner ihre Bahnen zogen. Wenn Marie auf dem 10-Meter-Brett stand, schloss sie die Augen, sobald sie sich am Vorderrand aufgestellt hatte. Um die Geräusche des Schwimmbads zu dämpfen, hatte sie sich vorher die Ohren mit Wachs verstopft. Sie stand dann ganz gerade da, in Dunkelheit und Stille. Wenn der Moment gekommen war, sprang sie in ihre Nacht hinein. Unendlich fiel ihr Körper durch das Nichts, in dem es keine Gedanken und keine Bilder gab. Irgendwann trafen ihre Füße dann die Wasseroberfläche, doch sie rührte sich nicht, bis ihr ganzer Körper vom kalten Wasser umspült wurde und noch ein bisschen länger. Weiter und weiter ließ sie sich mit geschlossenen Augen nach unten sinken, bis die Panik sie ergriff. Mit schnellen wilden Bewegungen schwamm sie dann nach oben und rang nach Luft. Wenn sie aus dem Becken geklettert war, stürzte sie meist in Richtung Toiletten, um sich dort zu übergeben.


Die Szene mit dem Schwimmbad finde ich besser.
Lasse den ersten Satz weg, und beginne mit  Marie stand auf dem 10-Meter-Brett, dann hast du den Leser mittten drin im Geschehen. Die Worte wenn  dann und meist distanzieren dich vom Prota. Versuche den Abschnitt mal ohne diese Worte.


_________________
MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein


*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 2 von 2 Gehe zu Seite Zurück  1, 2

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Einstand
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Feedback
Ich wusste nichts
von Tisssop
Tisssop Feedback 2 17.04.2024 10:48 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Check-In (Wer ich bin)
von Ella_Cross
Ella_Cross Roter Teppich & Check-In 4 12.04.2024 21:33 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Warum ich schreibe, und warum ich noc...
von meergrund
meergrund Roter Teppich & Check-In 4 11.04.2024 17:25 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Pavlos Dog oder wie wie ich ein guter...
von Cholyrika
Cholyrika Werkstatt 0 08.04.2024 15:16 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Genre, Stil, Technik, Sprache ...
Wie kommt die Langeweile in die Prosa...
von Nina
Nina Genre, Stil, Technik, Sprache ... 25 06.04.2024 10:15 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungBuchEmpfehlungBuch

von Beobachter

von Klemens_Fitte

von Mogmeier

von GSK-Storys

von KeTam

von fancy

von Gefühlsgier

von Abari

von BlueNote

von fancy

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!