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Autor |
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Rabyn Erklärbär
R Alter: 29 Beiträge: 3
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R 07.09.2014 22:52 Das Herz so eisern von Rabyn
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Das Herz so eisern
Nur fühle ich die Leere,
eine bittere Einsamkeit meiner selbst
kriecht aus meiner innersten Sphäre.
Will gesehen werden, schreie:
“Kann mich niemand sehen?”
Und von mir nur gefürchtet die Einsamkeit selbst.
Schnell, und sie laufen weiter.
Schwere, sitze regungslos,
starr; doch hell, so heiter
das Leben auch für mich sei.
Und erstochen mit stumpfer Klinge.
Die, die ich doch am meisten liebte.
Nur die Furcht allein mit mir zu sein,
meinem innersten Selbst, das schrecklichste
Dämonenwesen, das ich habe.
Und es gibt keine Gnade
für mein Scheitern, kein Erbarmen
für das, was ich getan habe.
Und am Ende, wie ich doch am Anfang stünde,
allein und einsam und nur mit meiner Sünde.
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gitano Wortedrechsler
Beiträge: 91 Wohnort: inne Appelwoitäler
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10.09.2014 08:44
von gitano
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Hallo Rabyn!
Es wundert mich einwenig, daß bei der Vielzahl von Antworten zu anderen Texten, noch keine für Deinen Text abfiel.
Beim Lesen bemerke ich zunächst ein Gefühl für Sprachrhythmus in den Zeilen. Die Zeilen in den Abschnitten sind recht regelmäßig nach Sprecheinheiten gegliedert. Ebenfalls positiv fällt mir eine Formidee auf, also die Gliederung des Textes in drei Sechszeiler und einem abschliessenden Zweizeiler.
Eine Art inhaltliches Resümee in zwei letzte Zeilen zu setzen zeigt auch einen Formwillen, ok
Es gibt ein paar reimähnliche Klänge am Zeilenende: Z1/Z3
in S2 Z1/Z3 als Reim
in S3 Z3/Z4/Z6
in S4 Z1/Z2
Natürlich fällt hier das unregelmäßige Auftreten der Reime auf...und ich habe keine Anhalt aus dem Text dazu:warum?
Eine metrische Idee / Form / Versart, erkenne ich nicht (kein MUss).
Inhaltlich:
Die Haltung eines lyrisch erzählenden ICHs, daß es nicht beachtet wird und daher größten Einsamkeitsschmerz hat, - und wohlmöglich noch anklagend auf die schaut, die es nicht beachten - ist so oft bemüht worden, daß es schon einer sehr originellen Idee bedarf, um überhaupt wahrgenommmen zu werden.
Oder kurz gesagt; Es geht vielen Leuten - und auch schreibenden Leuten auf den Keks!
Auch bei vielen "NichtautorInnen", die wir Schreibende ja auch erreichen möchten, kommt das Thema "Unverstandener Poet, verlassen, nicht beachtet von der großen weiten Welt " nicht so gut an.
Andererseits ist auch ein typischer Stoff für Schreibanfänger...
WENN es denn dieses Thema sein soll:
Interessanter ist es vielleicht mehr davon zu schreiben welche Wirkung bzw. wie sich die Einsamkeit im Lyrischen ICH ausbreitet, wie sie Besitzt ergreift - eventuell mit sprachlichen Bildern , die es bisher noch nicht gegeben hat - ALSO GANZ KLAR DEINEN IDEEN!
Ein Beispiel:
"In engen Maschen hängt das Stillenetz bereit
und schneidet Raum und Herz aus toller Leichtigkeit."
Ich wünsche Dir, daß Deine Schreibmotivation nicht die ist, die das Lyrische Ich im Text zu klagen nutzt.
Mit Grüßen aus dem Taunus
gitano
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Rabyn Erklärbär
R Alter: 29 Beiträge: 3
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JessiJames Erklärbär
J Alter: 38 Beiträge: 2
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finis Klammeraffe
F
Beiträge: 577 Wohnort: zurück
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F 13.09.2014 17:13
von finis
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Lieber Rabyn.
Ja, ich gehöre auch zu den Unterlassenden, die Dein Werk im Einstand wahrnahmen und keinen Ton dazu sagten.
Die Frage ist: Was sagt man dazu?
Es wirkt so, als stecke viel Gefühl dahinter und da werden Menschen wie ich vorsichtig. Trotzdem werde ich so tollkühn sein, Dir ganz ehrlich zu sagen, was mich stört:
Mir ist das zu viel Pathos. Zu viel große Worte, zu viel aufgemotzte Sprache, zu viel Altbekanntes. Allein schon die Kombination aus Leere, Bitterkeit, Einsamkeit in den ersten zwei Versen bringt mich beinahe dazu, nicht weiterzulesen.
Problem: Man hat nicht den Eindruck, in irgendeiner Form eine eigene Stimme zu hören, einen eigene Idee, es wirkt wie eine Fingerübung und wie ein Imitat.
Liegt vielleicht am Anlass, bzw. der Herangehensweise, wenn hier der Inhalt eher sekundär für Dich war und Du Dich vor allem um den Rhythmus bemüht hast, ist es natürlich Humbug wenn ich jetzt anfange auf Wortwahl und so weiter einzugehen. Andererseits: Inhalt und Gestalt bedingen sich zumindest bei Lyrik gegenseitig, man versucht dann doch, die Form als Fundament zu benutzen, um etwas zu transportieren, um etwas zu erschaffen. Nicht andersrum. (Form follows function, wenn Du es als griffigen Slogan haben willst, und ja, natürlich gibt es Ausnahmen. Sind Ausnahmen aber ein guter Einstieg?)
Versteh mich nicht falsch: Da ist Potenzial, da sind wirklich schöne Rhythmen (naja, wenn Du tatsächlich aus dem Lateinischen kommst, hast Du ja sicherlich ein Gefühl dafür...), aber... (s.o.)
Wenn Dir dieses spezielle Gedicht wichtig ist: Versuch doch das Bild, die Aussage zu finden, die am ehesten die Deine ist und damit weiter zu arbeiten, wie gitano es zum Beispiel auch angeregt hat. Wenn es aber tatsächlich vor allem eine Fingerübung war, ein Einstieg in die Lyrik dann wirkt das für mich wie ein klassisches Schubladengedicht. Eine wichtige Erfahrung, auf zur nächsten.
Ich würde mich freuen, noch weiteres von Dir zu lesen.
Liebe Grüße
finis
_________________ "Mir fehlt ein Wort." (Kurt Tucholsky) |
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