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Casual
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Alter: 29
Beiträge: 25



C
Beitrag23.07.2014 13:58

von Casual
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Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich bei dir um einen Manga/Animefan handelt.
Wenn ja, darfst du dich jetzt ertappt fühlen. Falls ich falsch liege, kannst du dir ja trotzdem anhören, warum dir so was furchtbares unterstelle.

1) Location: Wie kommt man auf Tokio? Ist es integral für die Handlung, oder magst du die Sadt halt. Zweiteres scheint eher der Fall zu sein. Hier solltest du aufpassen, Setting mag dir vll nur wie eine Hintergrundkulisse vorkommen, aber wenn Setting und Handlung nicht Hand in Hand gehen, kann's für den Leser befremdlich werden. Ergo: Such einen Grund warum es in Tokio spielen muss und nirgendwo sonst.
Selbes gilt für dein Zukunftsetting. Weil's weniger Recherche ist, ist kein Grund für ein Zukunftsetting. Du musst trotzdem Tokios Geographie erkunden, um zu verstehen wie sie in der Zukunft aussehen kann, selbes gilt für japanische Kultur.
2) Anime Klischees en mas
a Der gequälte Protagonist mit ach so tragischer Backstory und spezielen Fähigkeiten. Muss ich mehr sagen? Akio kann durch aus ein Kind von Traurigkeit sein, aber wenn er dauernd nur rumschmollt wird der Leser ihn bald aufgeben. Bsp. Rorona Zorro, sogar der Typ is hin und wieder gut drauf.
b Kinder ohne elterliche Aufsicht (z.B. Naruto)
c Mädchen schmeist den Haushalt, übernimmt Mutterrolle
d Quirliger Sidekick
3) Es liest sich als würdest du einen Komik in Worte fassen wollen.
a Wenn man mit Bildern arbeitet ist esz. B. durchaus legitim einen Chara durch seine morgendliche Routine zu begleiten. Die optische Komponente verrät uns indirekt schon einiges. Niedergeschrieben langweilt es eher.
Ein Roman wurde gefühlsmässig mit dem Jungen auf dem Zaun beginnen
b Du möchtest ein ganzes Kapitel der Backstory widmen (Siehe One Piece), macht man bei einem Buch eher nicht.

Ich hoffe du empfindest das jetzt nicht als zu hart, denn eigentlich finde ich, dass die Geschichte Potential hat.
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Central
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Alter: 27
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C
Beitrag23.07.2014 16:08

von Central
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Ertappt!
Cool, dass hier scheinbar noch jemand Animes guckt.

1) Der einzige wirkliche Grund, warum ich die Geschichte in Tokio angesiedelt habe, ist die hohe Bevölkerung der Stadt. Das ist relativ wichtig für den späteren Verlauf der Geschichte. Japan generell habe ich ausgesucht, da man oft von dem großen Leistungsdruck, den vielen Suizidversuchen etc. hört. Diese realen Begebenheiten will ich im Laufe der Geschichte durch bestimmte fiktive Dinge begründen.
Du hast aber Recht, dass ich auch eine andere große Stadt hätte wählen können, manch andere Länder haben auch höhere Selbstmordraten.
Diese habe ich dann aber nicht als Handlungsort benutzt, da ich (wie vermutet Smile) Tokio mag.

Zu der Zukunftsgeschichte:
Das mit der Recherche war eigentlich nur ein Nebeneffekt davon. Ich habe noch keinen genauen Plan, was im Roman passieren wird, sondern nur bestimmte Dinge im Kopf. Und da 2050 ja viele Dinge in der Forschung weiter fortgeschritten sind, habe ich mir gedacht, dass ich meine Geschichte in dieser Zeit ansiedle, um bestimmte Dinge mit einfließen zu lassen. (Neuartige Waffen, Genforschung, Heilung sehr schwerer Verletzungen) Ich halte mir das alles offen, deswegen bin ich direkt ein paar Jahrzehnte in die Zukunft gegangen, als ich mit der Geschichte angefangen habe.

2)
Oh, da habe ich ja mehr von eingebaut als mir bewusst war.
Die Sache mit der tragischen Backstory und den Fähigkeiten war mir schon klar, habe mich daran aber nicht gestört.
Klischee muss ja nicht gleich schlecht sein, oder?
Punkte b werde ich wohl auch so lassen, da die Sache mit den Eltern noch wichtig werden soll und somit eben keiner auf Akio und Chizu aufpassen kann.
Bei Punkt c und d gucke ich mal, wie ich das Klischee loswerden kann.

3)
Zu a:
Das ist ein Punkt, der mir wichtig ist. Ich lese eher Manga oder Lightnovels. Einen "richtigen" Roman hab ich schon lange nichtmehr in den Hängen gehalten. Daher hab ich das gefühlsmässige, wo er beginnen soll und was ich nicht schreiben sollte, nicht wirklich drin. Ich bin mit dem Motto: "Was dort funktioniert, funktioniert auch hier", an das erste Kapitel gegangen.
Hast du vielleicht einen Tipp, wie ich sowas in Zukunft vermeide, oder vll einen guten Link, wo ich es nachlesen kann?
Zu b:
Das selbe wie bei a. Was macht man bei einem Buch und was nicht?


Und zu guter Letzt, zu hart finde ich das bei weitem nicht. Genau sowas ist doch wichtig, damit ich besser beim Schreiben werde und auch die Geschichte sich bessert. Jede Kritik ist wichtig und sehr nützlich.

Also danke dafür. Daumen hoch


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Central
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Alter: 27
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Beitrag23.07.2014 21:35

von Central
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Okay, ich habe jetzt einmal überlegt, wie ich die Geschichte anders anfangen könnte und habe eine Szene, die eigentlich in Kapitel 3 vorkommen sollte(und der Anfang der eigentlichen Story ist), niedergeschrieben.
Ist um ein vielfaches kürzer als das bisher geschriebene und stellt auch noch nicht viele wichtige Charaktere, abgesehen von Akio und dem Kater, vor. Ich müsste dann Akios Freunde, seine Schwester, den Jungen auf dem Gitter etc. in den nächsten Kapiteln vorstellen.
Jedoch eignet sich diese Szene evtl. besser als Kapitel 1.
Was sagt ihr dazu?

Kapitel 1

Es ist tiefste Nacht, doch die grellen Werbetafeln und Lichter, welche von den riesigen Hochhäusern ausgehen, erhellen die Straßen. Um diese Zeit ist es keineswegs leblos, viele Menschen tummeln sich hier selbst mitten in der Woche.
Ein Auto rast haarscharf an dem Kater vorbei, welcher dabei ist eine der Hauptstraßen Tokios zu überqueren. Er hebt gelangweilt sein Hinterbein und fährt sich mit der Zunge über das schwarze Fell. Sein suchender Blick fällt auf eine dunkle, vor den Lichtern der Stadt beinahe vollkommen geschützte Gasse und noch während er sein Bein auf die Bordsteinkante hebt, fangen seine Augen an begierig zu glühen.

"Verschwindet! Los, haut ab!"
Ein Fußtritt fährt durch die Gruppe rot scheinender Wesen, welche mit einem Ruck auseinanderstoben und die Sicht auf ein kleines, am Boden liegendes Mädchen freigeben.
Der Junge baut sich schützend vor ihr auf und die kleinen, kugelförmigen Wichter positionieren sich neu.
"Kannst du dich bewegen?!"
Das Mädchen atmet schwer und der Junge sieht sich gehetzt nach einer Waffe um, während die Angreifer immer näher kommen. Seine Augen erspähen eine lange Eisenstange, welche aus dem Müllcontainer neben ihm ragt. Ohne die kleinen Wesen aus den Augen zu lassen greift er die Stange mit einem Ruck und hält sie kampfbereit vor sich.
"Keinen Schritt näher!"
Die zwei beinähnlichen Gliedmaßen, welche den runden, arm-, bein- und kopflosen Rumpf der Wesen tragen, kommen zum Stillstand.
Verdammt, mit so vielen hatte ich es noch nie zu tun.
Die Waffe zittert in der Hand des Jungen und er schluckt schwer. Sie scheinen seine Schwäche zu bemerken und spannen ihre Beine sprungbereit an.
Plötzlich reibt sich etwas Weiches an den Beinen des Jungen und er richtet seinen Blick verwirrt nach unten. Schnurrend schlendert ein schwarzer Kater mit geschlossenen Augen zwischen seinen Füßen umher.
"Was zum-?!"
Die Worte bleiben dem Jungen im Mund stecken, als er seinen Blick wieder nach oben reißt und sieht, wie die Wesen sich vom Boden abstoßen.
Der Schlag der Eisenstange schneidet durch die Springenden, als würden sie nicht existieren, und hinterlässt keinen Schaden.
Wie Aasgeier häufen sie sich erneut über dem Mädchen und reißen ihre riesigen, in der Mitte ihres Rumpfes prankenden, Mäuler auf, um die Zähne in dem Kind zu versenken.
Verzweifelt schlägt der Junge durch den rot scheinenden Haufen, welcher sich über ihr gebildet hat, doch die Wesen ignorieren ihn nun. Sie haben begriffen, dass er sie nicht verletzen kann.
Mit einem Mal hört der Kater auf zu schnurren, öffnet seine Augen, entfernt sich von den Beinen des Jungen und geht auf den sich bewegenden Haufen zu. Die Wesen halten in ihrer Bewegung inne und drehen ihren Rumpf langsam in Richtung des Tieres. Der Kater bleibt vor ihnen stehen und stößt ein leises, bedrohliches Fauchen aus.
Für den Bruchteil einer Sekunde verfallen sie in eine Art Starre, dann zerspringt der Haufen und die Wesen sind sofort in alle Himmelsrichtungen verschwunden.
Der Kater hockt sich auf die Hinterbeine, sieht zu dem Jungen hinüber und fängt wieder an zu schnurren. Dieser starrt fassungslos auf das Tier, fängt sich dann aber wieder, lässt die Eisenstange fallen und rennt zu dem Mädchen.
"Hey, hörst du mich? Sag etwas, Kyon!"
Kyon öffnet ihre Augen und sieht ihm in die Augen.
"Akio.. Du bist also wirklich gekommen."
"Natürlich!"
Gehetzt sieht Akio sich in der Gasse um, als könnte er etwas finden, womit er ihr helfen könnte.
"Kannst du es mir erklären?"
"Worüber redest du?!"
Das Mädchen sieht dem Jungen gequält in die Augen.
"Warum du wieder gekommen bist?"
"Was ist das denn für eine Frage?! Ich habe es dir versprochen!"
Ihr gequälter Ausdruck bleibt, dennoch zeichnet sich der Ansatz eines müden Lächelns auf ihrem Gesicht ab.
"Vielen Dank."
Mühsam setzt sie sich auf, ihr Körper ist übersät von den Bisswunden der Angreifer.
Mit aufgerissenen Augen starrt er sie an.
"Ich weiß nicht.. ob ich es dieses Mal schaffen werde.."
Die Lichtstrahlen eines Autoscheinwerfers erhellen die Gasse für einen kurzen Moment. Der Junge und der Kater werfen riesige Schatten, während das Mädchen vergebens nach ihrem Schatten an der Wand sucht.
"Halte durch, Kyon! Sag mir irgendetwas, was ich für dich tun kann!"
Mühselig steht sie auf und stützt sich an der Wand ab.
"Weißt du.. Ich bin zwölf Jahre alt und habe in meinem gesamten Leben nie einen Glückwunsch zum Geburtstag bekommen.."
Sie macht eine Pause und sieht Akio an, welcher den Blick verwirrt erwidert.
"Wollen wir so tun, als hätte ich morgen Geburtstag und du machst mir ein Geschenk?"
Ein schiefes Lächeln überfliegt ihr Gesicht. Akio versteht und nickt euphorisch.
"Ich werde dir ein Geschenk machen, welches du so schnell nicht vergessen wirst. Halte nur bis morgen durch!"
Kyon hebt ihr Hand, damit er einschlägt.
"Versprochen?"
"Versprochen!"
Die Hand des Mädchens dringt durch die Hand des Jungen, als sie versuchen abzuklatschen, doch sie lächeln sich gegenseitig zu.
"Aber was machen wir, wenn die Roten wiederkommen? Du wirst so nicht vor ihnen fliehen können.."
Nachdenklich sieht Akio sich um, als er plötzlich wieder das Schnurren des Katers vernimmt. Dieser steht neben Kyon und leckt sie am Bein.
Beide starren ihn verblüfft an und das Mädchen lässt ihre Hand über das Fell des Katers gleiten.
"Ich.. kann ihn anfassen!"
"Unmöglich...! Dieser Kater hat auch die Roten von vorhin vertrieben.. Was ist er?"
Schnurrend reibt sich das Tier an den Beinen des Mädchens.
Sichtbare Freude spiegelt sich in ihrem Gesicht wider.
"Ich glaube er wird auf mich aufpassen, bis du wieder hier bist!"
"Bist du dir sicher? Woher willst du wissen, was er denkt?"
"Ich weiß es nicht. Der morgige Tag ist mir sehr wichtig. Wir lassen es darauf ankommen."
Mit einigen Bedenken starrt der Junge auf den Kater, willigt dann aber ein.
"In Ordnung. Ich bin morgen um die selbe Zeit wieder da. Mit einem Geschenk, was man nicht alle Tage bekommt."
"Alles klar! Ich freue mich darauf!"
"Wenn der Kater sich irgendwie seltsam verhält.. Renn sofort weg, Kyon."
Er sieht ihr ins Gesicht.
"Na klar!"
Kyons Gesicht strahlt vor Glück, während sie das Tier streichelt.
Akio seufzt, dreht sich um und fängt an zu gehen.
"Warte!"
Er sieht sich noch einmal um.
"Danke für alles, Akio!"
Winkend geht er weiter und biegt in die nächste Straße ein, sodass er aus dem Blickfeld des Mädchens verschwindet.


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Beitrag24.07.2014 08:14

von Casual
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Das ist meiner Meinung nach ein wirklich besserer Einstieg. Die roten Wichte, würd ich evtl. etwas anders beschreiben, irgendie fand ich sie nicht so wahnsinnig furchteinflössend. Wenn es einen bestimmten Grund gibt, warum sie das Mädchen angreifen, kannst die ihn kurz (!) anklingen lassen. (wenn sie einfach nur böse sind brauchst du es nicht machen).
Irgendwie finde ich das Ende ein wenig unbefriedigend, er lässt sie mit zig Bisswunden alleine in einer finstern Gasse zurück? Irgendwie komisch nachdem er sie vorher unbedingt retten wollte.


Ich bin auch kein Experte, aber ich versuch mal deine Frage von oben zu beantworten. Was in einem Buch geht und was nicht lernt man wahrscheinlich nur durch lesen, lesen, lesen. Vor allem analytisches Lesen. Nimm mal dein Lieblingsbuch, oder eines das in dein Genre passt (vorsicht bei Klassikern, die funktionieren etwas anders) und schau dir an wie das Buch aufhebaut ist. Wie ist der Einstieg? Wie werden Hintergründe erläutert? Wann kommt wieviel Info? Wie sind Szenen aufgebaut etc.
Außerdem helfen ausgewählte Schreibratgeber.
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Beitrag24.07.2014 16:04

von Central
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Ich glaube auch, dass ich vielleicht in nächster Zeit mal wieder den ein oder anderen Roman durchlesen sollte. Wird mir bestimmt behilflich sein. Smile


Zu den Rückmeldungen:
1)
Die Wichte sollten auch gar nicht sooo extrem furchteinflößend rüberkommen, da sie an sich sehr feige sind und die so ziemlich "schwächsten" Angehörigen ihrer "Rasse" sind.

2)
Die Wesen haben zwar einen Grund, warum sie das Mädchen angreifen, dieser bezieht sich aber nicht auf das Mädchen persönlich, sondern eher darauf, was sie ist. Sie ist ja kein normaler Mensch (eine Farblose), wie man hoffentlich herauslesen konnte.
Da der Grund aber erst später aufgedeckt wird und Akio davon selbst noch keine Ahnung hat, würde die Erklärung den Leser meiner Meinung nach zu sehr verwirren, sodass ich sie lieber erstmal weglasse.

3)
Das Ende wirkt etwas seltsam, wenn man nur dieses Kapitel gelesen hat, aus den von dir genannten Gründen.
Aber es gibt für ihn eben keine Möglichkeiten, ihr zu helfen. Er kann sie ja nicht berühren und ihre Wunden flicken oder ähnliches, auch vor den Roten kann er sie nicht verteiden. Er könnte nur bei ihr Warten und mit ihr Reden.
Er weiß, dass er ihr nur helfen kann, wenn er ihr das Geschenk macht und ihren Wunsch erfüllt (Ich sollte das nochmal genau erwähnen), sodass er sich auf den Kater/ das Glück verlässt und sie alleine lässt. (Vielleicht sollte ich ihn genau das Denken lassen, nachdem er sie alleine gelassen hat. Die Wichtigkeit des Geschenks ist da irgendwie noch nicht so klar geworden.)


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Beitrag25.07.2014 17:37

von Central
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Okay, ich hab jetzt das zweite Kapitel geschrieben, was einige Aspekte des ehemaligen ersten Kapiteln übernommen hat. Bis auf das Verhältnis zu seinen Eltern habe ich jetzt wieder alles genannt.

Es beschreibt erst kurz ein kleines bisschen des "Alltages" von Akio und setzt dann die Geschichte vom ersten Kapitel fort.

Über das Kapitel würde ich gerne wieder Verbesserungsvorschläge hören, da ich irgendwie nicht ganz zufrieden damit bin.
Bin mir aber noch nicht ganz sicher, was mich daran stört. Laughing


Kapitel 2

Da sitzt er wieder..
Akio befindet sich in seinem Klassenraum der Murakami Highschool und starrt aus dem Fenster.
Der Raum befindet sich im zweiten Stock des Schulgebäudes, und aus den Fenstern hat man eine gute Aussicht auf die Sportplätze der Schule. Auf diesen findet momentan ein Baseballspiel statt, doch Akio sieht nicht zu den Spielenden hinunter, sondern blickt auf das hohe Metallgitter, welches den Sportplatz umrundet. Das Gitter ist um die drei bis vier Meter hoch und dazu da, Bälle daran zu hindern aus dem Spielfeld hinauszufliegen.
Sein Blick ist auf den Jungen gerichtet, welcher ganz oben auf dem Gitter sitzt. Er hockt nur mit den nackten Füßen auf dem Metall und befindet sich in einer angespannten, sprungbereiten Pose. Akio hat noch nie gesehen, dass er diese Haltung verlassen hat.
Ein Ball prallt an das Gitter und bringt es so zum Schwingen. Der Junge gerät weder ins Straucheln, noch scheint ihn das Schwingen irgendwie zu beeinflussen. Sein Blick ist in die Ferne gerichtet.
"Könntest du die Kernaussage, des gerade behandelten Textes noch einmal wiederholen, Akio?"
Akios Lehrer hat sich neben seinen Tisch gestellt und folgt seinem Blick aus dem Fenster.
"Oder sind die Wolken für dich wieder mal interessanter?"
Leises Gekicher kommt in der Klasse auf und Akio antwortet, ohne seinen Blick vom Fenster abzuwenden.
"Nein, ich kann es nicht wiederholen. Entschuldigen sie bitte."
Schulterzuckend wendet sich der Lehrer wieder der Klasse zu.
"Dem kann man wirklich nicht mehr helfen", sagt er mit einer ironisch mitleidig klingenden Stimme.
"Ihnen auch nicht, wenn sie lieber ihre Schüler mobben, anstatt den Unterricht fortzusetzen. Es ist offensichtlich, dass sie ihn absichtlich fertigmachen, also lassen sie das gefälligst."
Das braunhaarige Mädchen in der ersten Reihe dreht sich zu dem Lehrer um und sieht ihm wütend in die Augen.
"Uhh, Minori muss wieder für den Armen einspringen", ein Junge grinst sie spöttisch an und Minoris Augen verengen sich gefährlich.
"Was willst du damit sagen, du-"
Der Lehrer unterbricht den Streit, indem er seine Stimme hebt.
"Aber, aber. Es war mit nichten meine Absicht einen Schüler fertigzumachen. Ich wollte ihn lediglich daran erinnern, dass er sich mitten im Unterricht befindet. Zu Akios eigenem Wohle natürlich." Er lächelt mild und Minori dreht sich mit einem abneigendem Schnauben von ihm weg.
"Also dann, könnte jemand anderes die Aussage des Textes wiederholen?"
Akio hat die Stimmen wieder ausgeblendet und sieht weiterhin gedankenverloren auf den Jungen.
Es ist ihm noch nie gelungen, seinen Gesichtsausdruck zu deuten. Er ist ihm ein noch größeres Rätsel, als alle anderen seiner Art.

Das Schulschluss ankündigende Gongen reißt Akio aus seinen Gedanken.
Sofort ist der Klassenraum erfüllt von vielen Stimmen, alle stehen auf und strömen aus dem Raum.
Auch Akio greift, einen letzten Blick auf den Jungen werfend, nach seiner schwarzen Umhängetasche, bevor er von seinem Platz aufsteht und den Klassenraum verlässt.
Draußen warten Minori und ein großer, blonder Junge auf ihn.
"Er hatte es heute mal wieder auf dich abgesehen, Akio!"
Der Junge grinst Akio ins Gesicht.
Er trägt ein weißes T-Shirt und eine weite Jeans, obwohl Schuluniform Pflicht ist.
"Ach, soll er doch. Du weißt, dass er das fast jede Stunde macht, Haru. Es stört mich gar nicht mehr."
"Trotzdem solltest du dir das nicht einfach gefallen lassen! Und überhaupt, wieso musst du die ganze Zeit aus dem Fenster starren?!"
Minori funkelt Akio wütend an, dieser kratzt sich verlegen am Hinterkopf.
"Du weißt doch, dass mich der Unterricht nicht interessiert, Minori.."
"Das ist trotzdem kein Grund, die ganze Zeit zu schlafen!"
"Kommt schon, ist doch halb so wild."
Beschwichtigend löst Haru die Auseinandersetzung und Minori seufzt theathralisch.
"Nun gut. Habt ihr beide heute etwas vor? Ich hätte mal wieder Lust irgendetwas zu unternehmen."
"Ich habe heute keine Zeit, sorry. Muss noch ein paar Sachen erledigen, die sich nicht verschieben lassen."
Minori sieht Akio misstrauisch in die Augen.
"Du hast was vor? Wann ist das denn das letzte Mal vorgekommen?"
Sofort läuft er rot an und richtet seinen Blick zu Boden.
"Es ist nicht so, als würde ich den ganzen Tag zuhause sitzen und nichts tun.."
Minori verdreht die Augen und wendet sich dem anderen Jungen zu.
"Und was ist mit dir?"
Haru strahlt und streckt seinen rechten Daumen in die Höhe.
"Ich hab Zeit! Wo wollen wir hin?"
"Da hat so eine Spielehalle neu eröffnet.. Warte kurz, ich glaube ich hab die Meldung noch gespeichert."
Minori holt ihr Smartphone aus der Tasche und Haru lässt seinen Blick auf das Display fallen.
Akio tritt einen Schritt zurück und hebt die Hand zum Abschied.
"Ich gehe dann mal. Viel Spaß euch beiden, wir sehen uns morgen."
Die beiden erwidern den Gruß und wenden sich dann wieder ihren Planungen zu, während Akio schnellen Schrittes in Richtung Ausgang geht.

Die Gebäude und Menschen rasen an ihm vorbei, während er im Bus aus dem Fenster sieht.
Nachdem er die Schule verlassen hatte, ist er erst nach Hause gefahren und hat sich danach sofort auf den Weg gemacht, um ein Geschenk für Kyon zu besorgen.
"Endlich fahren wir mal wieder zusammen einkaufen, Akio! Ich kann immer noch nicht glauben, dass du mal wieder mitkommst."
Neckisch strubbelt ihm das junge Mädchen, welches neben ihm sitzt durch seine schwarzen Haare.
Dass auch seine kleine Schwester zum selben Zeitpunkt einkaufen fahren wollte war mehr ein nützlicher Zufall, als geplant.
"Was soll das denn heißen? Ich muss selber auch etwas besorgen, Chizu."
Sie lässt ihre Hand sinken und lächelt ihn an.
"Was musst du denn kaufen, Bruderherz?"
Verlegen wendet Akio seinen Blick vom Fenster ab.
"Dazu wollte ich dich eigentlich erst noch etwas fragen.."
Überrascht sieht sie ihn an.
"Echt? Worum gehts denn?"
"Umm.. Über was für ein Geburtstagsgeschenk würdest du dich am meisten freuen?"
Chizu verzieht beleidigt den Mund.
"Ich habe im Mai Geburtstag. Warum stellst du mir so eine Frage am Anfang August?"
"So habe ich das doch gar nicht gemeint! Ich würde einer Bekannten nur gerne ein Geschenk machen.."
"Hast du wirklich nicht meinen Geburtstag vergessen?"
"Nein! Als ob ich den vergessen würde!", Akio sieht sie eindringlich an und sie lächelt wieder.
"Okay, dann glaube ich dir."
Akio atmet erleichtert aus und Chizu legt grübelnd einen Finger an den Mund.
"Hmm.. Ich glaube da gibt es kein bestimmtes Geschenk. Wenn ich merke, dass sich die Person, die mir das Geschenk gegeben hat, sich wirklich Gedanken gemacht hat, dann freue ich mich automatisch! Ich denke ein Geschenk von Herzen ist das Beste, was man verschenken kann!"
Sie nickt noch einmal, um ihre Antwort zu bekräftigen und senkt dann fragend den Blick.
"Für wen soll das Geschenk denn sein? Kennt man das Mädchen?"
Akio zieht die Augenbrauen hoch.
"Du kennst sie nicht, Chizu. Das ist privat."
"Dann hast du doch meinen Geburtstag vergessen!"
"Hab ich nicht!"
Sie starren sich kurz an und fangen dann an zu lachen.
Ein Geschenk von Herzen also.. Ein Geschenk, dass zu Kyon passt..

Der Bus stoppt und Akio sieht aus dem Fenster.
"Wir sind da, Akio!"
Chizu springt von ihrem Sitz auf und rennt begeistert nach draußen, Akio folgt ihr ächzend.
Die Einstiegstür schließt sich hinter ihnen und der Bus fährt davon, während Chizu sich freudig umschaut.
"Wo wollen wir als erstes hin, Akio? Ich will mir vielleicht noch ein paar Kleidungsstücke kaufen, wenn ich die anderen Einkäufe erledigt habe!"
"Kannst du deine ersten Einkäufe vielleicht selbst besorgen? Ich möchte das Geschenk am liebsten alleine aussuchen."
"Komm schon.. Du bist mein Bruder", Chizu setzt ihren traurigen Blick auf. "Ich dachte wir können endlich mal wieder etwas Zeit zusammen verbringen."
"Wir treffen uns hier in zwei Stunden wieder, okay?"
Akio hat sich schon zum Gehen gewandt und Chizu dreht sich beleidigt von ihm weg.
"Wehe, du lässt mich alleine hier."

Während Akio sich durch die brechend volle Fußgängerzone manövriert, hält er Ausschau nach einem Laden, in dem er das Geschenk kaufen kann.
Er versucht verzweifelt einen Blick auf einige der Geschäfte zu erhaschen, jedoch versperrt ihm die unglaubliche Menge an Menschen die Sicht.
Die anderen Fußgänger, haben es mit Sicherheit leichter, einen bestimmten Laden zu finden.. Immerhin müssen sie an viel weniger Personen vorbeisehen, als ich.
Akio beißt seine Zähne aufeinander.
Sein Blick streift einige der farblosen Menschen, welche für alle anderen Fußgänger nicht wahrnehmbar sind.
Jeder einzelne von ihnen trägt Unmengen an Leid in sich. Sie sind innerlich genauso gebrochen wie Kyon.
Und trotzdem kann ich sie hier nicht einfach ansprechen und versuchen ihnen zu helfen. Alle anderen Menschen würden denken ich wäre verrückt. Ich muss sogar vermeiden, dass sie bemerken, dass ich sie sehen kann, um sie nicht ignorieren zu müssen, wenn sie mich ansprechen..
Akio ist immernoch dabei, einen Blick auf die Geschäfte zu erhaschen, als er gegen jemanden prallt und zur Seite geschubst wird.
"Verzeihen s-"
Akio dreht sich mit einem entschuldigenden Lächeln zu der Person um, die er getroffen hat, aber kann seine Entschuldigung nicht zu Ende bringen.
Eine Hand packt ihn am Kragen und zerrt ihn hoch.
"Was wagst du es, mich anzurempeln?! Willst du welche auf die Fresse oder was?!"
Der Mann, der Akio gegenübersteht trägt einige Piercings an der Lippe, der Nase und an den Ohren. Er hat eine Glatze und eine Vene an seiner Stirn tritt stark hervor.
Aber Akios geschockter Blick ist nicht auf sein Gesicht gerichtet, sondern auf seine Schulter.
Das rote, rabenähnliche Geschöpf, welches auf dieser sitzt, starrt Akio mit glühenden Augen an.
Verdammt! Ich muss hier schleunigst weg!
Ein Mann im Anzug tritt an Akio und den Glatzkopf heran und reißt die Hand von Akio los.
"Was fällt ihnen ein, den jungen Mann hier so anzugreifen?! Passen sie auf, was sie tun oder es wird Konsequenzen haben!"
Sobald sich der Griff der Hand gelockert hat , springt Akio zurück und rennt überstürzt vor den beiden Männern weg.
Er stößt gegen einige andere Fußgänger, beachtet diese jedoch nicht.
Das wird nicht gut enden. Ein Roter ist bei dem Mann. Wer weiß, wozu er fähig ist?
Wie als Bestätigung hört Akio in diesem Moment den Schrei des Raben und er dreht sich, ohne anzuhalten, um damit er sehen kann, was passiert ist.
Der Mann mit dem Anzug liegt mit blutender Stirn am Boden und drei weitere Männer halten den Glatzkopf fest, welcher wie von Sinnen versucht, weiter nach dem Mann zu schlagen. Der Rabe auf seiner Schulter flattert wild mit den Flügeln und seine Schreie schmerzen in Akios Ohren.
Sofort dreht er sich wieder um und rennt weiter.
Akio ist eine Weile gelaufen, bevor er stoppt und einen Blick nach hinten wirft. Die Männer sind nicht mehr zu sehen und er wischt sich den Schweiß von der Stirn.
Wie gerne würde ich etwas gegen diese Roten ausrichten können. Überall wo sie auftauchen, gibt es nur Leid..
Nach einer kurzen Verschnaufspause zieht Akio sein Smartphone aus der Tasche und starrt auf die Uhrzeit.
Verdammt, ich habe nur noch eine halbe Stunde Zeit, um mir das Geschenk auszusuchen!
Hektisch sieht er sich um und sein Blick fällt auf einen kleinen Spielzeugladen.
Ich habe keine Zeit mehr, länger nach einem anderen Geschäft zu suchen. Hoffentlich finde ich hier etwas, dass Kyon glücklich machen kann..
Entschlossen geht er auf den Laden zu.

Es ist bereits Nacht und Akio biegt in dieselbe Gasse ein, in der er schon gestern war.
Er hält einen großen Pappkarton in den Händen.
Nach ein paar Schritten bemerkt er, wie sich etwas Weiches an seinen Beinen reibt, und er richtet seinen Blick nach unten.
"Du bist also wirklich hiergeblieben.."
Der Kater von gestern schnurrt und scheint sich zu freuen, dass Akio wieder da ist.
Akio versteckt den Karton so gut er kann hinter seinem Rücken und geht weiter.
"Akio! Bist du das?"
Kyons Stimme klingt freudig und Akio sieht, wie sie auf ihn zugerannt kommt.
Ihre Bisswunden sind beinahe gänzlich verschwunden, doch ist nun ein kaum wahrnehmbares, rötliches Schimmern in ihrem sonst komplett farblosen Körper sichtbar.
Hoffentlich erfülle ich mit dem Geschenk ihren Wunsch..
Er holt tief Luft, als sie vor ihm steht und fängt an zu singen.
"Happy Birthday to You. Happy Birthday to You. Happy Birthday Dear Kyon. Happy Birthday to You."
Akio grinst sie an und Kyon strahlt über das ganze Gesicht.
"Wie fühlt es sich an, dreizehn geworden zu sein?"
"Bis jetzt ist es das beste Gefühl, dass du dir vorstellen kannst!"
Sie mustert Akio von Kopf bis Fuß und ihre Gesichtsausdruck wird etwas traurig.
"Hast du kein Ges-"
Akio lässt den Kasten, welchen er bis jetzt hinter seinem Rücken versteckt hatte, zu Boden fallen und Kyon reißt ihre Augen vor Freude auf.
"So groß! Ich will sehen, was darin ist!"
Sie rennt auf den Kasten zu und will ihn an den Klebestreifen anpacken, doch gleiten ihre Hände einfach durch das Material.
Ihre Augen weiten sich, doch dann begreift sie wieder und dreht sich zu Akio um.
"Bitte mach es für mich auf!"
Ein müdes Lächeln spielt sich über Akios Mund.
Sie kann nicht einmal ihr eigenes Geburtstagsgeschenk selbst öffnen. Was muss das für ein Gefühl sein..
Akio tritt auf das Geschenk zu und legt seine Hände an den Klebestreifen, als der Kater plötzlich aufhört zu schnurren und seinen Blick nach oben richtet.
Auch Akio sieht nach oben, ein ungutes Gefühl überkommt ihn.
Seine Augen weiten sich vor Schreck, als er in der Ferne einen Schemen erkennt, welcher mit ungeheurem Tempo auf sie zugeschossen kommt.
"Nun mach schon auf, ich kann es nicht mehr erwarten!"
Kyon merkt von all dem nichts und ihre Augen sind gebannt auf das Geschenk gerichtet.
"Renn weg, Kyon! Schnell!!"
In der letzten Sekunde springt Akio zur Seite, aber das Mädchen reagiert nicht rechtzeitig.
Etwas schweres prallt auf dem Boden auf und die Druckwelle des Aufpralls reißt Akio von den Beinen. Kyon wird einige Meter durch die Gasse geschleudert und bleibt regungslos liegen.
Das Geräusch eines rasselnden Atmes erfüllt die Gasse und Akio richtet sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf. Was er vor sich sieht, verschlägt ihm die Sprache.
Ein kleiner Krater umgibt das knapp zwei Meter große Wesen, welches sich langsam aus dem Schutt aufrichtet.
Das Licht in der einzigen Wohnung, aus welcher man auf diese Gasse sehen kann, wird angeknipst und ein Mann öffnet das Fenster mit einem Ruck.
"Was machst du da unten, du Psychopath?! Hör auf so einen Lärm zu veranstalten oder ich rufe die Bullen! Verpiss dich endlich, man!"
Etwas Hartes knallt knapp neben Akio auf den Boden und der Mann schlägt das Fenster wieder zu, doch Akio schenkt all dem keine Beachtung.
Das Wesen stapft langsam aus dem Krater und richtet seinen Blick auf Kyon. Der Schädel des Ungetüms ähnelt dem eines menschlichen Skelletes, der Rest des Körpers erinnert an ein zu groß geratenes Reptil. Zwei fledermausartige Flügel ragen aus dem schuppenbedeckten Rumpf des Monsters.
Der große Geschenkkarton liegt zerdrückt neben dem Krater, ein flauschiges, braunes Bein ragt aus den Pappresten.
"W..was ist das?.. W..warum ist es hier?"
Mit vor Todesangst geweiteten Augen, tritt Akio ein paar Schritte zurück und stottert zusammenhanglose Worte vor sich hin.
Der Kater schlendert schnurrend um seine Beine und das Wesen schleppt sich wie in Zeitlupe  immer näher an Kyon heran, welche immer noch bewusstlos auf dem Boden liegt.
Als Akio den fauligen Atem des Wesens bemerkt, welcher an ihm vorbeistreift, realisiert er die Situation und greift sich, vor Angst zitternd, die Eisenstange, welche immernoch am selben Platz, wie am Vortag, liegt.
Mit einem furchterfüllten Schrei setzt er einen Schritt nach vorne und hebt die Stange zum Angriff.
Der klauenbesetzte Arm schnellt, nachdem die Stange das Wesen wie Luft durchschnitten und keinen Schaden hinterlassen hat, auf Akio zu, packt ihn am Arm und schleudert ihn erneut zu Boden.
Alle Luft wird aus Akio Lunge gepresst, als er auf dem Boden aufschlägt und ihm wird kurz schwarz vor Augen.
Als er wieder klar sehen kann, ist das Ungetüm nur noch wenige Schritte von Kyon entfernt und er rappelt sich mühsam auf. Sein ganzer Körper schmerzt.
Ich darf sie nicht im Stich lassen.. Bitte.. Irgendwer, lass ein Wunder geschehen!
Er sprintet auf das Mädchen zu und stellt sich schützend vor sie, das Wesen steht kurz vor ihm. Es bewegt sich ungeheuer langsam, was es aber nicht minder angsteinflößend macht.
Der Kater hat aufgehört zu schnurren und hat sich neben Akio auf den Boden gehockt. Er sieht zu ihm auf, seine Augen glänzen begierig und seine Fell ist vor Vorfreude gesträubt.
"Renn weg, Junge."
Die Stimme ertönt wie aus dem Nichts und Akio sieht sich verstört um, ohne seine Aufmerksamkeit von dem Monster abzulenken.
"Wer spricht da?!"
"Oder willst du Sterben? Du kannst dieses Mädchen nicht beschützen."
Akio spürt den röchelnden Atem des Ungetüms in seinem Gesicht, er befindet sich nun in Reichweite seiner Klauen.
"Ich renne nicht! Ich lasse sie nicht im Stich! Wer spricht da?!"
"Ich sehe deine Angst. Renn weg und lass sie alleine. Warum sollten zwei sterben, wenn du entkommen kannst?"
"Ich würde nie mehr in Frieden leben können! Ich würde sie niemals alleine sterben lassen!"
Ein kaltes Lachen ertönt und Akio geht ein Schauer über den Rücken.
"Sich selbst für solch ein niederes Geschöpf zu opfern. Herrlich."
Die mit Klauen besetzte Hand hebt sich.
Das Adrenalin schießt durch Akios Körper, alles scheint langsamer zu verlaufen, als sonst.
Sein Blick wandert, den Schlag abwartend nach unten.
Ungläubig weitet er seine Augen, der Kater sieht zu ihm auf, seine Zähne sind gebleckt und die Mundwinkel wie bei einem Grinsen nach oben gezogen.
"Sollen wir eine Wette abschließen?"


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Beitrag29.07.2014 20:45

von Casual
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Klischee Spotting die Zweite wink

a) Der Lehrer der es auf Akio abgesehen hat wie Snape auf Harry. Es gibt selten Lehrer die so offensichtlich feindsehlig sind. Das muss dezenter sein. Außerdem würd ich hier eher ein Mathebeispiel statt einer Textstelle nehmen. Kann nicht sein das eine textstelle die ganze stunde behandelt wrd und man davon so wenig mitgekriegt hat, dass einem gar kein Blödsinn dazu einfällt. Generell wirkt die Konfrontation gezwungen.

b) Die Schule ist so traditionell, es gibt einen Gong? Ich glaube auch in Japan läutet ein Schulglocke.

c) Seine Schwester erledigt den Einkauf und er hilft ihr nie dabei? Mag sein , dass sie mir auf der Uni mit dem ganzen Genderzeug des Hirn vernebelt haben, aber die Schwester regt mich echt auf. Erstens ist das so ein veraltetes Rollenklischee, man dürfte hoffen es existiert in der Zukunft nicht mehr, zweitens lässt das Akio total inkompetent wirken, er sitzt die ganze Zeit grübelnd daheim, während seine kleine(!) Schwester den Haushalt allein schmeißt ?!?! Da nehm ich ihn wirklich weniger ernst.
Sorry aber so was sind Sachen die regen mich persönlich auf Embarassed

d) Der Dialog über das Geschenk. Die Verwechslung mit dem geburtstag ist süß, aber der ratschlag den ihm die kleine Schwester gibt ist ein alter Hut. "Es muss von Herzen kommen" nur ein bisschen umformuliert.

e) Die Szen wie sie aus dem Bus aussteigen. Noramlerweise sind Menschen beim verlassen von Öffis nicht so über drüber wie Chizu. Ich weis schon sie ist eine Frohnatur, aber das geht subtiler.

f) Der Rowdy, den er anrempelt. Nicht einmal Wiener reagieren so übertrieben. Solche Menschen, die sich wegen sowas sofort prügeln wollen sind eher selten siehe a), bzw. alkoholisiert. In dieser Szene ging es irgendwie um den Roten, stimmt schon, aber es las sich enfach nicht gut, viel zu direkt/plump.

e) Er ist echt einenhalb Stunden herumgeeiert ohn irgendwo reinzugehen? Zusammenstoß hin oder her. Ich weis du willst ihn ein bisschen verplant/grüblerisch wirken lassen, aber pass auf, dass er am Ende nicht inkompetent ist (siehe c.).

f) Des Geschenk ist ein Kasten? Kein Paket?
Zweitens sagt sie es wär groß, müsste es ihr dann nicht aufgefallen sein, wenn er es hinter ihrem Rücken versteckt?

g) ein Krater bildet sich um den Aggressor? Sieht man in gefühlt jeder dritten One Piece Folge. Ob es physikalisch möglich itst bezweifel ich mal.

h) Der Mann der aus dem Fenster sieht ist von dem Krater kein bisschen überrascht? Außerdem finde ich seine Sprache nicht authentisch.

i) Körperlose Stimme.

Soweit zu den Klischees, was mir auch nicht gefällt ist die Szne in der er angegriffen wird. Erstens bekommen wir kein klares Bild vom Gegner, zweitens läuft das Ganze viel zu rational ab. Bei so einer Bedrohung denkt man nicht so rational, das sollte ein Wirrwar aus Sinneseindrücken und Panik sein, versetzt mit dem Wunsch Kyon zu helfen. Show don't tell.

Zum Stil hab ich wenig gesagt, aber phaseweise ist er holprig. Allerdings sind das was du hier postest auch nur erste Entwürfe, wenn ich mich nicht irre. Das sollte sich nach ein paar Überarbeitungen geben.
Lg

PS. Der Post ist lang und es wird spät, man möge mir Rechtschreibfehler verzeihen.
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Beitrag29.07.2014 23:13

von Central
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Wow die Geschichte scheint ja ein einziges Klischee zu sein. Laughing
Ich geh mal auf die angesprochenen ein.

a)
So super feindselig sollte das eigentlich gar nicht rüberkommen. Embarassed Eher so ein bisschen wie "den Schüler der nie aufpasst etwas ärgern". Aber ohne ernsthafte Feindschaft oder sowas.
Matheaufgabe wäre wohl wirklich besser, die Szene überarbeite ich nochmal.

b)
Hmm wir sagen immer "Gongen" dazu, wenn die Glocke ertönt. Wusste in dem Moment auch nicht wie ich es besser schreiben soll. Werde es aber in "Läuten der Schulglocke" oder sowas ändern.

c)
Er soll wirklich etwas inkompetent in solchen Dingen wirken, da sein Kopf immer voll mit den Gedanken zu den Roten und den Farblosen ist. Aber das seine Schwester immer alleine einkauft, alles macht und er nie hilft wirkt echt etwas übertrieben. Ich denke, da werde ich nochmal einiges umschreiben, um die Schwester etwas zu "entlasten". Rolling Eyes

d)
Aber es ist die Wahrheit, auch wenns ein alter Hut ist. Ich denke in dieser Situation passt diese alte "Weisheit" ganz gut, ist ja nicht so als würde so etwas mit der Zeit an Richtigkeit verlieren.

e)
Stimmt, wirkt etwas übertrieben. Wird umformuliert.

f)
Stimmt schon, der Rote hat ihn dazu gebracht so extrem aggressiv zu sein. Aber wenn es sich schlecht ließt, werde ich mal gucken ob ich das Ereignis anders verpacken kann.

e)
Haha stimmt, das ist echt etwas seltsam. Laughing
Ich glaube, da muss ich auch nocheinmal etwas umschreiben.

f)
Oops, natürlich ein Paket.
Es ist zwar groß, aber nicht so groß, dass es hinter seinem Rücken sichtbar ist.
Wird umgeschrieben. Rolling Eyes

g)
One Piece Daumen hoch
An der Stelle, wo der Angreifer auf den Boden einschlägt, wird der Boden unter ihm beschädigt.
Krater hört sich vielleicht etwas übertrieben an.
Werde ich also auch umschreiben.

h)
Der Mann guckt ja von einigen Metern Höhe nach unten, außerdem ist es ziemlich düster in der Gasse und der die beschädigte Fläche ist ja auch nicht so riesig wie er rübergekommen ist.
Ich denke wenn ich das Wort "Krater" ersetzt habe, ist auch dieser Punkt geregelt.

i)
Die Stimme kommt vom Kater, wird im nächsten Kapitel noch deutlich.

Die Kampfszene werde ich überarbeiten.

Zum Stil, könntest du vielleicht ein paar Beispiele nennen, wo es holprig wird? Bemerke sowas bei meinen eigenen Texten immer sehr schlecht.


Ansonsten danke für die Rückmeldung.
So ein Klischee-Jäger ist echt hilfreich. Laughing


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Beitrag30.07.2014 09:09

von Casual
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Zitat:
Da sitzt er wieder..
Akio befindet sich in seinem Klassenraum der Murakami Highschool und starrt aus dem Fenster.
Der Raum befindet sich im zweiten Stock des Schulgebäudes, und aus den Fenstern hat man eine gute Aussicht auf die Sportplätze der Schule.


Der erste Satz hängt da ziemlich lustlos in der Luft.
Dann kommt innerhalb kurzer Zeit "befindet" zweimal vor. Du musst es außerdem nicht so umständlich beschreiben. " Von seinem Platz aus hatte Akio ein gute Aussicht auf den Sportplatz" oder so ähnlich würde das, was du sagen willst schneller/eleganter rüber bringen.

Zitat:
  Auf diesen findet momentan ein Baseballspiel statt, doch Akio sieht nicht zu den Spielenden hinunter, sondern blickt auf das hohe Metallgitter, welches den Sportplatz umrundet. Das Gitter ist um die drei bis vier Meter hoch und dazu da, Bälle daran zu hindern aus dem Spielfeld hinauszufliegen


Dem Gitter so viel Zeilen zu widmen ist unnötig, deine Leser wissen vermutlich wie ein Sportplatz aussieht und das sie Gitter haben.

Dann nochmal zu a): Du betonst, vor allem durch Minori und den Dialog danach, dass solche Auseinandersetzungen "jede Stunde" passieren, daran liegt vermutlich das klischeehafte an dem ich mich gestoßen habe.

Zitat:
Die Gebäude und Menschen rasen an ihm vorbei, während er im Bus aus dem Fenster sieht.
Nachdem er die Schule verlassen hatte, ist er erst nach Hause gefahren und hat sich danach sofort auf den Weg gemacht, um ein Geschenk für Kyon zu besorgen.


Der Leser kapiert schon, dass er jetzt einkaufen fährt, du musst den Szenenübergang nicht mit so einer holprigen Erklärung einleiten.

Zitat:
Neckisch strubbelt ihm das junge Mädchen, welches neben ihm sitzt durch seine schwarzen Haare.


Also seine Schwester. Machs nicht zu umständlich.

Zitat:
Entschlossen geht er auf den Laden zu.

Es ist bereits Nacht und Akio biegt in dieselbe Gasse ein, in der er schon gestern war. Er hält einen großen Pappkarton in den Händen.  


Viel besser als der obrige Szenenübergang. Aber ich bin mit dem ersten Satz der zweiten Szene nicht ganz glücklich, liest sich holprig. Außerdem ist da ein Logikfehler, das Geschenk müsste bereits hinter seinem Rücken sein, sonst sieht sie es ja. " Er versteckte Kyons Geschenk, hinter seinem Rücken, sobald er sich ihrem Treffpunkt näherte." oder so ähnlich.

Zitat:
Nach ein paar Schritten bemerkt er, wie sich etwas Weiches an seinen Beinen reibt, und er richtet seinen Blick nach unten.
"Du bist also wirklich hiergeblieben.."


Etwas Weiches rieb sich an seinem Bein. "Du bist also wirklich hiergeblieben"
Nur ein Vorschlag, aber du schreibst manchmal etwas zu umständlich. Deine Leser begreifen den Kontext auch so.

Dann kommt die Szene mit dem Monster. Ich würde hier schon eher kleine Details seines Aussehens einfließen lassen. Dieser Big Reveal ist ebenfalls ein bisschen klischeehaft. Außerdem weiten sich Akios Augen innerhalb kurzer Zeit zweimal. (hab ich auch wieder einen Anime vor Augen)

So und jetzt eine kleine Hausaufgabe. Im Word gibt es ja die Funktion "Suchen und ersetzen", lass dir mal das Wörtchen "und" fett hervorheben. Der Text ist nämlich gespickt mit Hauptsatzreihen die durch und verbunden werden. Ich gestehe ich war zu faul sie alle zu zitieren Embarassed
Die fett hervorgehobenen "und" sollten dann bei einer Überarbeitung alle verschwinden. Stilistisch ist das nämlich nicht schön.

Und zum Schluss noch ein Wörtchen zu Klischees, es wäre ja ganz interessant mit Klischees zu spielen, aber du musst dir zuerst bewusst werden, was Klischees sind und was nicht und wie man sie brechen kann.
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Beitrag30.07.2014 21:15

von Central
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Okay hier ist die überarbeitete Version. Habe alle deine Punkte verändert (abgesehen von dem "das Geschenk muss von Herzen kommen", da ich das eigl Ok fand und dem Mann der aus dem Fenster guckt, da nun ja kein Krater mehr vorhanden ist Laughing )
Alle "Und" entfernt, bis auf ganz wenige.
Sowie die von dir angesprochenen Stellen versucht zu verbessern.

Kapitel 2

Akio befindet sich in seinem Klassenraum der Murakami Highschool. Er starrt gebannt aus dem Fenster.
Von seinem Platz in der letzten Reihe, hat er eine gute Aussicht auf den Sportplatz der Schule.
Auf diesen findet momentan ein Baseballspiel statt, doch Akio sieht nicht zu den Spielenden hinunter, sondern blickt auf das hohe Metallgitter, welches den Sportplatz umrundet.
Seine Augen sind auf den Jungen gerichtet, welcher ganz oben auf dem Gitter sitzt. Er hockt nur mit den nackten Füßen auf dem Metall. Dazu befindet sich in einer angespannten, sprungbereiten Pose. Akio hat noch nie gesehen, dass er diese Haltung verlassen hat.
Ein Ball, welcher an das Gitter prallt, bringt es zum Schwingen. Der Junge gerät weder ins Straucheln, noch scheint ihn das Schwingen irgendwie zu beeinflussen. Sein Blick ist in die Ferne gerichtet.
"Und folglich lautet das Endergebnis der Gleichung wie, Akio?"
Akios Lehrer hat sich neben seinen Tisch gestellt. Suchend folgt er Akios Blick aus dem Fenster.
"Oder sind die Wolken für dich wieder mal interessanter als die Mathemathik?"
Leises Gekicher kommt in der Klasse auf. Akio antwortet, ohne seinen Blick vom Fenster abzuwenden.
"Ich weiß es nicht. Entschuldigen sie bitte."
"Du könntest doch wenigstens etwas aufpassen. Ansonsten wird es sehr schwer für dich die Prüfungen zu überstehen.."
Seufzend wendet er sich wieder der Klasse zu.
"Sie wussten doch genau, dass er das Ergebnis nicht kannte. Warum lassen sie ihn nicht einfach in Ruhe? Wenn Akio aufpassen will, wird er das schon von selbst tun."
Das braunhaarige Mädchen in der ersten Reihe dreht sich mit einem wütenden Gesichtsausdruck zu dem Lehrer um.
"Uhh, Minori muss wieder für den Armen einspringen", ein Junge grinst sie spöttisch an.
Ihre Augen verengen sich gefährlich.
"Was willst du damit sagen, du-"
Der Lehrer unterbricht den Streit, indem er seine Stimme hebt.
"Aber, aber. Es tut mir Leid, wenn die Situation falsch interpretiert wurde. Mir sind meine Schüler, sowie deren Zukunft wichtig. Zudem bin ich der Meinung, dass ein kleiner Stoß in die richtige Richtung jedem Schüler gut tut."
Genervt von seinem milden Lächeln dreht sich Minori mit einem abneigendem Schnauben von ihm weg.
"Also dann, könnte jemand anderes das Ergebnis nennen?"
Akio hat die Stimmen wieder ausgeblendet, er sieht weiterhin gedankenverloren auf den Jungen.
Es ist ihm noch nie gelungen, seinen Gesichtsausdruck zu deuten. Er ist ihm ein noch größeres Rätsel, als alle anderen seiner Art.

Die Schulschluss ankündigende Schulglocke reißt Akio aus seinen Gedanken.
Sofort ist der Klassenraum erfüllt von vielen Stimmen. Einer nach dem anderen strömen die Schüler aus dem Raum.
Auch Akio greift, einen letzten Blick auf den Jungen werfend, nach seiner schwarzen Umhängetasche, bevor er von seinem Platz aufsteht, um den Klassenraum zu verlassen.
Draußen wartet Minori zusammen mit einem großen, blonden Jungen auf ihn.
"Hat der "kleine Stoß in die richtige Richtung" denn geholfen, Akio?"
Der Junge grinst Akio ins Gesicht.
Er trägt ein weißes T-Shirt und eine weite Jeans, obwohl Schuluniform Pflicht ist.
"Ach, so viele Stöße, wie ich von ihm schon bekommen habe, wundert es mich, dass er es noch nicht aufgegeben hat."
"Du solltest es dir aber auch nicht einfach gefallen lassen, dass er dich immer so vorführt! Und überhaupt, wieso musst du die ganze Zeit aus dem Fenster starren?!"
Minori funkelt Akio wütend an, dieser kratzt sich verlegen am Hinterkopf.
"Er meint es ja nicht böse.. Und du weißt doch, dass mich der Unterricht nicht interessiert, Minori.."
"Das ist trotzdem kein Grund, die ganze Zeit zu schlafen!"
"Kommt schon, ist doch halb so wild."
Beschwichtigend versucht Haru die Auseinandersetzung zu lösen. Minori seufzt theathralisch.
"Nun gut. Habt ihr beide heute etwas vor? Ich hätte mal wieder Lust irgendetwas zu unternehmen."
"Ich habe heute keine Zeit, sorry. Muss noch ein paar Sachen erledigen, die sich nicht verschieben lassen."
Minori sieht Akio misstrauisch in die Augen.
"Du hast was vor? Wann ist das denn das letzte Mal vorgekommen?"
Sofort läuft er, den Blick auf den Boden richtend, rot an.
"Es ist nicht so, als würde ich den ganzen Tag zuhause sitzen und nichts tun.."
Genervt die Augen verdrehend wendet sich Minori Haru zu.
"Und was ist mit dir?"
Strahlend streckt er seinen rechten Daumen in die Höhe.
"Ich hab Zeit! Wo wollen wir hin?"
"Da hat so eine Spielehalle neu eröffnet.. Warte kurz, ich glaube ich hab die Meldung noch gespeichert."
Minori holt ihr Smartphone aus der Tasche. Neugierig lässt Haru seinen Blick auf das Display fallen.
Akio tritt einen Schritt zurück, er hebt die Hand zum Abschied.
"Ich gehe dann mal. Viel Spaß euch beiden, wir sehen uns morgen."
Die beiden erwidern den Gruß. Dann wenden sie sich wieder ihren Planungen zu, während Akio schnellen Schrittes in Richtung Ausgang geht.

Die Gebäude und Menschen rasen an ihm vorbei, als er im Bus aus dem Fenster sieht.
"Ohh, es ist so nett, dass du mir beim Einkauf hilfst! Ich kann immer noch nicht glauben, dass du mitkommst, obwohl eigentlich nur ich heute eingeteilt bin!"
Neckisch strubbelt ihm seine kleine Schwester, welche neben ihm sitzt durch seine schwarzen Haare.
Dass sie heute mit dem Einkaufen an der Reihe war, war mehr ein glücklicher Zufall, als geplant.
Akio sieht sie entnervt an.
"Du willst es nicht begreifen oder? Ich muss selber etwas kaufen, Chizu. Es ist nicht so, als würde ich dir deine Pflichten abnehmen!"
Erstaunt lässt sie ihre Hand sinken.
"Was musst du denn kaufen, Bruderherz?"
Verlegen wendet Akio seinen Blick vom Fenster ab.
"Dazu wollte ich dich eigentlich noch etwas fragen.."
Überrascht sieht sie ihn an.
"Echt? Worum gehts denn?"
"Umm.. Über was für ein Geburtstagsgeschenk würdest du dich am meisten freuen?"
Chizu verzieht beleidigt den Mund.
"Ich habe im Mai Geburtstag. Warum stellst du mir so eine Frage am Anfang August?"
"So habe ich das doch gar nicht gemeint! Ich würde einer Bekannten nur gerne ein Geschenk machen.."
"Hast du wirklich nicht meinen Geburtstag vergessen?"
"Nein! Als ob ich den vergessen würde!", Akio sieht sie eindringlich an, doch sie lächelt schon wieder.
"Okay, dann glaube ich dir."
Akio atmet erleichtert aus, während Chizu grübelnd einen Finger an den Mund legt.
"Hmm.. Ich glaube da gibt es kein bestimmtes Geschenk. Wenn ich merke, dass sich die Person, die mir das Geschenk gegeben hat, sich wirklich Gedanken gemacht hat, dann freue ich mich automatisch! Ich denke ein Geschenk von Herzen ist das Beste, was man verschenken kann!"
Sie nickt noch einmal, um ihre Antwort zu bekräftigen, dann senkt sie fragend den Blick.
"Für wen soll das Geschenk denn sein? Kennt man das Mädchen?"
Akio zieht die Augenbrauen hoch.
"Du kennst sie nicht, Chizu. Das ist privat."
"Dann hast du doch meinen Geburtstag vergessen!"
"Hab ich nicht!"
Sie starren sich kurz an, bevor sie gleichzeitig anfangen zu lachen.
Ein Geschenk von Herzen also.. Ein Geschenk, dass zu Kyon passt..

Mit einem zischenden Geräusch öffnet sich die Einstiegstür, als der Bus anhält.
"Wir sind da, Akio!"
Chizu gleitet von ihrem Sitz. Voller Elan bewegt sie sich nach draußen, Akio folgt ihr ächzend.
Der Bus setzt sich hinter ihnen wieder in Bewegung, während Chizu sich lächelnd zu ihrem Bruder umdreht.
"Wo wollen wir als Erstes hin, Akio? Ich will mir vielleicht noch ein paar Kleidungsstücke kaufen, wenn wir die anderen Einkäufe erledigt haben!"
"Was heißt hier wir? Die Einkäufe kannst du schön selber erledigen. Immerhin haben wir nicht umsonst eingeteilt, wer wann einkaufen muss. Außerdem will ich das Geschenk alleine aussuchen."
"Komm schon.. Du bist mein Bruder", Chizu setzt ihren traurigen Blick auf. "Ich dachte, wir können endlich mal wieder etwas Zeit zusammen verbringen."
"Auf die Tour kriegst du mich nicht! Wir treffen uns hier in zwei Stunden wieder, okay?"
Akio hat sich schon zum Gehen gewandt, so dass Chizu sich beleidigt von ihm wegdreht.
"Wehe, du lässt mich alleine hier."

Während Akio sich durch die brechend volle Fußgängerzone manövriert, hält er Ausschau nach einem Laden, in dem er das Geschenk kaufen kann.
Er versucht verzweifelt einen Blick auf einige der Geschäfte zu erhaschen, jedoch versperrt ihm die unglaubliche Menge an Menschen die Sicht.
Die anderen Fußgänger, haben es mit Sicherheit leichter, einen bestimmten Laden zu finden.. Immerhin müssen sie an viel weniger Personen vorbeisehen, als ich.
Akio beißt seine Zähne aufeinander.
Sein Blick streift einige der farblosen Menschen, welche für alle anderen Fußgänger nicht wahrnehmbar sind.
Jeder einzelne von ihnen trägt Unmengen an Leid in sich. Sie sind innerlich genauso gebrochen wie Kyon.
Und trotzdem kann ich sie hier nicht einfach ansprechen. Alle anderen Menschen würden denken, ich wäre verrückt. Ich muss sogar vermeiden, dass sie bemerken, dass ich sie sehen kann, um sie nicht ignorieren zu müssen, wenn sie mich ansprechen..
Akio ist immer noch dabei, einen Blick auf die Geschäfte zu erhaschen, als er gegen jemanden prallt.
"Verzeihen s-"
Akio dreht sich mit einem entschuldigenden Lächeln zu der Person um, die er getroffen hat, aber kann seine Entschuldigung nicht zu Ende bringen.
Die Augen des Angerempelten strahlen eine so unglaubliche Aggressivität aus, dass Akio die Worte im Hals stecken bleiben.
Der Mann, dem Akio gegenübersteht, trägt einige Piercings an der Lippe, der Nase und an den Ohren. Zudem hat er eine Glatze und eine Vene an seiner Stirn tritt stark hervor.
"Kannst du deine Augen nicht aufmachen, oder was?"
Aber Akios geschockter Blick ist nicht auf sein Gesicht gerichtet, sondern auf seine Schulter.
Das rote, rabenähnliche Geschöpf, welches auf dieser sitzt, starrt Akio mit glühenden Augen an.
Verdammt! Ich muss hier schleunigst weg!
"Verzeihen sie bitte. Es war keine Absich-"
"Natürlich war es keine Absicht! Aber trotzdem wirst du nicht besser aufpassen, wenn ich dich einfach laufen lasse oder nicht?!"
Die Hand des Mannes packt Akio am Kragen. Grob zieht er ihn in die Luft.
"Werde ich..", presst Akio mühsam heraus. "Bitte lassen sie mich los.."
Ein Mann im Anzug tritt an Akio und den Glatzkopf heran. Aufgebracht zieht er den Mann von Akio weg.
"Was fällt ihnen ein, den jungen Mann hier so anzugreifen?! Passen sie auf, was sie tun oder es wird Konsequenzen haben!"
Sofort springt Akio einen Satz zurück. Instinktiv entfernt er sich schnell von den beiden Männern.
Er stößt gegen einige andere Fußgänger, beachtet diese jedoch nicht.
Das wird nicht gut enden. Ein Roter ist bei dem Mann. Wer weiß, wozu er fähig ist?
Wie als Bestätigung hört Akio in diesem Moment den Schrei des Raben. Er dreht sich, ohne anzuhalten, um, damit er sehen kann, was passiert ist.
Der Mann mit dem Anzug liegt mit blutender Stirn am Boden. Drei weitere Männer halten den Glatzkopf fest, welcher wie von Sinnen versucht, weiter nach dem Mann zu schlagen. Der Rabe auf seiner Schulter flattert wild mit den Flügeln, seine Schreie schmerzen in Akios Ohren.
Akio ist eine Weile gelaufen, bevor er stoppt. Er wagt es einen Blick nach hinten zu werfen. Die Männer sind nicht mehr zu sehen. Schwer atmend wischt er sich den Schweiß von der Stirn.
Wie gerne würde ich etwas gegen diese Roten ausrichten können. Überall wo sie auftauchen, gibt es nur Leid..
Nach einer kurzen Verschnaufspause zieht Akio sein Smartphone aus der Tasche, um nach der Uhrzeit zu sehen.
Noch eineinhalb Stunden Zeit, um mir das Geschenk auszusuchen..
Während er sich umsieht bemerkt er einen kleinen Spielzeugladen.
Wer weiß, wann ich das nächste passende Geschäft finde. Hoffentlich finde ich hier etwas, dass Kyon glücklich machen kann..
Entschlossen geht er auf den Laden zu.


Es ist bereits Nacht. Akio steht vor den dunklen Gasse.
Hoffentlich wird sie sich freuen..
Sorgfältig versteckt er das große, in buntes Papier gewickelte Geschenk hinter seinem Rücken.
Dann betritt er die Gasse.
Etwas Weiches reibt sich an seinen Beinen.
"Du bist also wirklich hiergeblieben.."
Der Kater von gestern schnurrt, er scheint sich zu freuen, dass Akio wieder da ist.
"Akio! Bist du das?"
Kyons Stimme klingt freudig. Akio sieht, wie sie auf ihn zugerannt kommt.
Ihre Bisswunden sind beinahe gänzlich verschwunden, doch ist nun ein kaum wahrnehmbares, rötliches Schimmern in ihrem sonst komplett farblosen Körper sichtbar.
Hoffentlich erfülle ich mit dem Geschenk ihren Wunsch..
Er holt tief Luft, als sie vor ihm steht. Dann fängt er an zu singen.
"Happy Birthday to You. Happy Birthday to You. Happy Birthday Dear Kyon. Happy Birthday to You."
Akio grinst sie an, Kyon strahlt über das ganze Gesicht.
"Wie fühlt es sich an, dreizehn geworden zu sein?"
"Bis jetzt ist es das beste Gefühl, dass du dir vorstellen kannst!"
Nach einem kurzen Moment des Schweigens mustert sie Akio mit einem leicht enttäuschten Gesichtsausdruck von Kopf bis Fuß.
"Hast du kein Ges-"
Akio lässt das Geschenk, welches er bis jetzt hinter seinem Rücken versteckt hatte, zu Boden fallen, sofort reißt Kyon ihre Augen vor Freude auf.
"So groß! Ich will sehen, was darin ist!"
Sie rennt auf das bunte Paket zu, versucht es an den Klebestreifen anpacken, doch gleiten ihre Hände einfach durch das Material.
Kurz scheint sie unschlüssig, doch dann begreift sie wieder. Grinsend dreht sie sich zu Akio um.
"Bitte mach es für mich auf!"
Ein müdes Lächeln spielt sich über Akios Mund.
Sie kann nicht einmal ihr eigenes Geburtstagsgeschenk selbst öffnen. Was muss das für ein Gefühl sein..
Akio tritt auf das Geschenk zu. Er legt seine Hände an den Klebestreifen, als der Kater plötzlich aufhört zu schnurren. Sein Blick ist nach oben gerichtet.
Auch Akio sieht nach oben, ein ungutes Gefühl überkommt ihn.
Seine Augen weiten sich vor Schreck, als er in der Ferne einen Schemen erkennt, welcher mit ungeheurem Tempo auf sie zugeschossen kommt.
"Nun mach schon auf, ich kann es nicht mehr erwarten!"
Kyon merkt von all dem nichts, denn ihre Augen sind gebannt auf das Geschenk gerichtet.
"Renn weg, Kyon! Schnell!!"
In der letzten Sekunde springt Akio zur Seite, aber das Mädchen reagiert nicht rechtzeitig.
Etwas Schweres prallt auf dem Boden auf. Die Druckwelle des Aufpralls reißt Akio von den Beinen, Kyon wird einige Meter durch die Gasse geschleudert, bis sie regungslos liegenbleibt.
Das Geräusch eines rasselnden Atmes erfüllt die Gasse. Akio richtet sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf. Was er vor sich sieht, verschlägt ihm die Sprache.
Die Pflastersteine, auf denen das, knapp zwei Meter große, Wesen aufgekommen ist, sind nurnoch Schutt. Langsam taucht aus der aufgewirbelten Staubwolke ein, einem menschlichen Totenschädel ähnelnder, Kopf auf.
"Was zum.."
Durch den verfliegenden Staub zeigt sich der restliche, an ein zu groß geratenes Reptil erinnernde, Körper des Monsters. Zwei fledermausartige Flügel ragen aus dem schuppenbedeckten Rumpf des Wesens.
Das Licht in der einzigen Wohnung, aus welcher man auf diese Gasse sehen kann, wird angeknipst. Wütend öffnet der dort wohnende Mann das Fenster.
"Was machst du da unten, du Psychopath?! Hör auf so einen Lärm zu veranstalten oder ich rufe die Bullen! Weißt du eigentlich wie spät es ist?! Hau endlich ab! Es gibt Leute, die wollen schlafen!"
Etwas Hartes knallt knapp neben Akio auf den Boden, dann schlägt der Mann das Fenster wieder zu, doch Akio schenkt all dem keine Beachtung.
Seine ganze Wahrnehmung ist nur auf das Wesen gerichtet.
Es stapft langsam aus dem Schutt, den Blick auf Kyon gerichtet.
Das Geschenk liegt zerdrückt neben dem Einschlagsort, ein flauschiges, braunes Bein ragt aus den Pappresten.
"W..was ist das?.. W..warum ist es hier?"
Mit vor Schreck geöffnetem Mund, tritt Akio ein paar Schritte zurück. Fassungslos stottert er unzusammenhängende Wörter vor sich hin.
Das Wesen schleppt sich, wie in Zeitlupe,  immer näher an Kyon heran, welche immer noch bewusstlos auf dem Boden liegt.
Kyon.. Wie.. soll ich dir helfen?.. Wie?!
Der Kater schlendert schnurrend um Akios Beine, welcher sich angsterfüllt an die Hauswand drückt.
Unmöglich.. Gegen so ein Monster.. Ich muss fliehen..
Der faulige Atem des Wesens reißt Akio aus seiner Schockstarre.
Nein.. Kyon.. Ich habe es ihr versprochen.. Ich darf sie nicht im Stich lassen!
Er greift sich, vor Angst zitternd, die Eisenstange, welche immer noch am selben Platz, wie am Vortag, liegt.
Dein Wunsch ist fast erfüllt! Ich werde dich nicht im Stich lassen!
Mit einem furchterfüllten Schrei setzt er zwei Schritte nach vorne, die Stange zum Angriff gehoben.
Der klauenbesetzte Arm schnellt, nachdem die Stange das Wesen wie Luft durchschnitten und keinen Schaden hinterlassen hat, auf Akio zu. Ohne jegliche Chance zur Gegenwehr wird Akio gepackt und erneut zu Boden geschleudert.
Alle Luft wird aus Akio Lunge gepresst, als er auf dem Boden aufschlägt, sodass ihm kurz schwarz vor Augen wird.
Nicht im Stich lassen..
Als er wieder klar sehen kann, ist das Ungetüm nur noch wenige Schritte von Kyon entfernt.
Schnell.. Ich muss.. sie schützen..
Mühsam rappelt er sich auf. Sein ganzer Körper schmerzt.
Ich muss alles mögliche tun... Bitte.. Irgendwer, lass ein Wunder geschehen!
Er sprintet auf das Mädchen zu, stellt sich schützend vor sie, das Wesen befindet sich kurz vor ihm. Es bewegt sich ungeheuer langsam, was es aber nicht minder angsteinflößend macht.
Was tue ich?! Ein paar Schritte mehr, dann sterbe ich.. Und Kyon.. Wieso passiert das? Ich muss rennen.. Aber ich darf sie nicht im Stich lassen..!
Der Kater hat aufgehört zu schnurren, nun hockt er neben Akio auf dem Boden. Er sieht zu ihm auf, seine Augen glänzen begierig, sein Fell ist vor Vorfreude gesträubt.
"Renn weg, Junge."
Akio kann die, plötzliche ertönende, Stimme niemandem zuordnen. Er sieht sich verwirrt um, ohne seine Aufmerksamkeit von dem Monster abzuwenden.
"Wer spricht da?!"
"Oder willst du sterben? Du kannst dieses Mädchen nicht beschützen."
Akio spürt den röchelnden Atem des Ungetüms in seinem Gesicht, er befindet sich nun in Reichweite seiner Klauen.
"Ich renne nicht! Ich lasse sie nicht im Stich! Wer spricht da?!"
"Ich sehe deine Angst. Renn weg und lass sie alleine. Warum sollten zwei sterben, wenn du entkommen kannst?"
"Ich würde nie mehr in Frieden leben können! Ich würde sie niemals alleine sterben lassen!"
Ein kaltes Lachen, welches Akio einen Schauer über den Rücken laufen lässt, ertönt.
"Sich selbst für solch ein niederes Geschöpf zu opfern. Herrlich."
Die mit Klauen besetzte Hand hebt sich.
Das Adrenalin schießt durch Akios Körper, alles scheint langsamer zu verlaufen, als sonst.
Sein Blick wandert, den Schlag abwartend, nach unten.
Ist jetzt alles vorbei? Werden wir beide sterben?
Ungläubig verweilt Akios Blick auf dem Kater.
Er sieht zu ihm auf, seine Zähne sind gebleckt, die Mundwinkel wie bei einem Grinsen nach oben gezogen.
"Sollen wir eine Wette abschließen?"



Findest du es so besser oder unterhaltsamer zu lesen?
Ich bin mir da nicht so sicher, an manchen Stellen ist es für mich besser und an einigen schlechter geworden.


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Just tryin
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