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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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lilli.vostry Wortschmiedin
Beiträge: 1219 Wohnort: Dresden
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01.05.2014 16:38 aw:Strandlieder(Zyklus) von lilli.vostry
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Hallo HerbertH,
mit gefällt der poetische, zugleich leise wehmütige und lakonisch hintergründige Ton in diesen beiden Strand-Gedichten (liedhaft empfinde ich sie nicht so).
Da wird im ersten Teil die Schönheit der Natur bis in die Nacht hinein, krächzt der grün schillernde Ara sein Lied.
In Teil 2 werden alllerhand exotische, künstliche Fremdstoffe aus dem Meer angespült, die nicht nur Landschaft und Tiere bedrohen, sondern auch dem Urlauber die Lust am Baden gehen verderben...
Soweit so gut.
Nur zwei sprachliche Kleinigkeiten sind mir aufgefallen bzw. würde ich ändern:
statt "Worten" lauschen in der der Einsamkeit, Laute - da der Ara ja nicht wirklich spricht oder?
Und in Teil 2: "und es (sich - überflüssig) bald lohnen wird..."
Die Schlusszeile: badengehen? taucht als einzelnes Wort, noch dazu mit Leerzeile etwas unvermittelt auf; zuerst dachte ich es steht versehentlich da, irgendwie zu viel.
Erst beim nochmaligen Lesen hab ich die Pointe verstanden: Frage und Aufforderung des LI an den Leser; ob er angesichts all dessen was sich heute so im Meer tummelt, noch badengehen will? - das müsste aber wohl getrennt geschrieben werden: baden gehen?
Badengehen - zusammengeschrieben hat noch eine andere Assoziation.
Im übertragenen Sinne badengehen, untergehen, versinken - in dem Fall im eigenen Konsum- und Industriemüll...
Doch das kommt so nicht sofort rüber, weil es etwas zusammenhanglos dasteht. Könnte man evt. noch näher mit der Zeile davor verbinden.
Ansonsten gerne gelesen.
Maigrüße,
Lilli
_________________ Wer schreibt, bleibt und lebt intensiver |
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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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02.05.2014 13:34 Re: aw:Strandlieder(Zyklus) von HerbertH
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Liebe Lilli,
vielen Dank für Deinen positiven Kommentar.
lilli.vostry hat Folgendes geschrieben: |
mit gefällt der poetische, zugleich leise wehmütige und lakonisch hintergründige Ton in diesen beiden Strand-Gedichten (liedhaft empfinde ich sie nicht so).
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Du hast den Stimmungshintergrund sehr genau erfasst. Um zu verdeutlichen, warum es sich für mich um Strandlieder handelt, habe ich vom ersten Gedicht eine gesungene "Demo"-Version angehängt. Vom zweiten werde ich demnächst wahrscheinlich auch noch eine verfügbar machen.
Insgesamt wird es im Zyklus allerdings auch Gedichte geben, die sich nicht ganz so leicht singen lassen werden, denke ich. Insgesamt ist "Lied" dann also eher als Synonym für Gedicht aufzufassen.
lilli.vostry hat Folgendes geschrieben: |
Nur zwei sprachliche Kleinigkeiten sind mir aufgefallen bzw. würde ich ändern:
statt "Worten" lauschen in der der Einsamkeit, Laute - da der Ara ja nicht wirklich spricht oder?
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Hier sind es die Worte des "Schöpfers" (wer das ist, will ich gar nicht genau spezifizieren), die durch den Ara krächzend transportiert werden, die dem Ara aber nicht verraten wurden, daher werden "von niemand worte erlauscht" in diesen "nacht strophen". Vielleicht sollte ich die Strophe aufteilen, zum Beispiel nach "krächzend" - was meinst Du?
lilli.vostry hat Folgendes geschrieben: |
Und in Teil 2: "und es (sich - überflüssig) bald lohnen wird..."
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Das "sich" nehme ich raus. Guter Hinweis, Danke.
lilli.vostry hat Folgendes geschrieben: |
Die Schlusszeile: badengehen? taucht als einzelnes Wort, noch dazu mit Leerzeile etwas unvermittelt auf; zuerst dachte ich es steht versehentlich da, irgendwie zu viel.
Erst beim nochmaligen Lesen hab ich die Pointe verstanden: Frage und Aufforderung des LI an den Leser; ob er angesichts all dessen was sich heute so im Meer tummelt, noch badengehen will? - das müsste aber wohl getrennt geschrieben werden: baden gehen?
Badengehen - zusammengeschrieben hat noch eine andere Assoziation.
Im übertragenen Sinne badengehen, untergehen, versinken - in dem Fall im eigenen Konsum- und Industriemüll...
Doch das kommt so nicht sofort rüber, weil es etwas zusammenhanglos dasteht. Könnte man evt. noch näher mit der Zeile davor verbinden.
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Hier hast Du die Mehrdeutigkeit der Schlusszeile genauso verstanden, wie ich es mir beim Schreiben gewünscht habe. Auch der "Verblüffungseffekt" durch die einzelne Zeile ist gewollt. Denn er regt zum Nachdenken an. Wenn der Anstoß dazu bei Dir so gut "rübergekommen" ist, bin ich mit der Schlusszeile sehr zufrieden und würde sie eher nicht ändern wollen.
lilli.vostry hat Folgendes geschrieben: |
Ansonsten gerne gelesen.
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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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02.05.2014 13:41 II deep sea blues, neue Version von HerbertH
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II
deep sea blues
und ich finde die gräßlichen
häßlichen wieder und wieder
selbst am reinsten sandstrand
die buntesten polydingsda unter
bergen von schaum gebadeten
fischen und andern verendeten
die sich die unverrottbaren
statt krill einverleibten
auf dass der nahrungskette
das glied im bauch schwillt
und es bald lohnen wird
fabrikschiffe zum plaste ernten
zuzulassen auszusenden denn noch
schwimmen sie über der tiefsee
badengehen?
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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 03.05.2014 12:46
von Aranka
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Hallo Herbert,
ein Zyklus, der mich aufhorchen lässt und mich in weiten Passagen anspricht. Ich muss mir jetzt, wie er komplett ist, ein wenig Zeit nehmen und mein "Fragezeichen" erst einmal selbst in der Gesamtheit abklären. Melde mich dann noch mal.
Der Teil III ist mein Favorit. Das Bild aus der "Blechtrommel" ist wirklich gut eingearbeitet. Zudem finde ich wirklich gute eigenwillige Bilder, die tragen.
Wie auch in den anderen Teilen gibt es immer Stellen, die für mich ein zu viel sind, und über die ich auch sprachlich stolpere.
Zitat: | weit draußen erkennt schärferer
blick zwischen wolken seewärts
riesen windfänger im griff von
stahl spezial unter wasser gerammt
durch tonnen in zig meter im
grund der see nach schweinswal-
vergraulen weit genug vom salz-
genuss der strandkorbianer tief
im grün gründelnden armdicke leiter
leitstand bewacht von untergangs-
trainierten - rettungsinseln fürchtend
reissen anker
kabel ent-
kommt kapital |
Die Sprache wird hier sperrig. Aber, ich werde mich da auch noch einmal überprüfen. Mit Sicherheit ein Text, den ich noch einige Male aufsuche.
Melde mich dann noch mal.
Schönes Wochenende. Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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05.05.2014 09:23
von HerbertH
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Hallo Aranka,
Aranka hat Folgendes geschrieben: |
ein Zyklus, der mich aufhorchen lässt und mich in weiten Passagen anspricht. Ich muss mir jetzt, wie er komplett ist, ein wenig Zeit nehmen und mein "Fragezeichen" erst einmal selbst in der Gesamtheit abklären. Melde mich dann noch mal.
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Komplett ist der Zyklus noch nicht, ich habe ihn bisher nur teilweise eingestellt, weil ich befürchte, dass sonst eher keine Antwort auf die einzelnen Teile kommt, weil er ziemlich lang ist und die Geduld der Kommentierenden vielleicht überfordert
Ich würde ihn also gerne wachsen lassen.
Aranka hat Folgendes geschrieben: |
Der Teil III ist mein Favorit. Das Bild aus der "Blechtrommel" ist wirklich gut eingearbeitet. Zudem finde ich wirklich gute eigenwillige Bilder, die tragen.
Wie auch in den anderen Teilen gibt es immer Stellen, die für mich ein zu viel sind, und über die ich auch sprachlich stolpere.
Zitat: | weit draußen erkennt schärferer
blick zwischen wolken seewärts
riesen windfänger im griff von
stahl spezial unter wasser gerammt
durch tonnen in zig meter im
grund der see nach schweinswal-
vergraulen weit genug vom salz-
genuss der strandkorbianer tief
im grün gründelnden armdicke leiter
leitstand bewacht von untergangs-
trainierten - rettungsinseln fürchtend
reissen anker
kabel ent-
kommt kapital |
Die Sprache wird hier sperrig.
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Für diese Textarbeit bin ich sehr dankbar. Wahrscheinlich müßte man schon ab "tief im grün" streichen, oder vielleicht so fortsetzen
Zitat: |
....
genuss der strandkorbianer
tief im grün gründeln armdicke
leiter im leitstand bewacher
untergangstrainiert an rettungsinseln
reissen anker
kabel ent-
kommt kapital |
Aranka hat Folgendes geschrieben: |
... Aber, ich werde mich da auch noch einmal überprüfen. Mit Sicherheit ein Text, den ich noch einige Male aufsuche.
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Das würde mich sehr freuen.
Liebe Grüße
Herbert
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HerbertH Klammeraffe
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DSFo-Call Gänsefüßchen
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HerbertH Klammeraffe
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HerbertH Klammeraffe
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HerbertH Klammeraffe
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