|
|
Autor |
Nachricht |
Vogel Eselsohr
Beiträge: 436
|
29.06.2014 21:00 C7 atmet von Vogel
|
|
|
C7 atmet
Hinter geschlossenen Lidern hat Sonnenlicht die Farbe eines I/O-Schalters. Sagt man. Ist der I/O-Schalter umgelegt, dann ist es hinter geschlossenen Lidern bunter als mit offenen Augen. Die Schwärze in C7 war total. Lia war froh über die schimmernden Farben, auch wenn sie ihrem Blick auswichen. Wie sinkende Quallen, grün und blau, immer auf der Flucht vor ihren Pupillen, immer etwas versetzt zum Fokuspunkt.
Sie drückte mit den Handballen gegen die Augäpfel und erhielt nun schrille Muster, schwarz-weiß, ein Schachbrett durch ein Kaleidoskop betrachtet. Schön fand sie es nicht. Aber es war sichtbar. Sie öffnete die Augen und nahm die Farbflocken mit. Sie schmückte die Schwärze aus, bis die Punkte verblassten, gemeinsam mit dem dumpfen Schmerz in ihren Augen.
Dann kam das Licht und wie immer war es so heftig und plötzlich und grell, dass es vom Sehen zum Hören überschlug und als schrilles Kreischen in ihren Ohren rauschte. Wie Scherenschnitte sah sie Leute, die ihre Gesichter in den Ellenbeugen vergruben. Die Abgebrühten sprangen auf, griffen ihre Taschen und hetzten los. Die Einen suchten Verstecke, die Anderen Flucht.
Lia konnte schnell wieder sehen. Ihre Augen waren gut. Vielleicht hatte sie sich ja auch selbst schon geblendet, mit ihren eigenen Farben, so dass sie etwas mehr ans Licht gewöhnt war, als die Anderen. Hinten bei den Bramanen war Aufruhr. Sie musste nicht dort entlang. Links war ein schmaler Gang, den sie schon oft als Fluchtweg genutzt hatte. Polizei-Cats kamen hier nicht durch. Höchstens Flügelaugen, mit ihren kalten Linsen und stummen Rotoren.
Geisterhände wischten über ihr Gesicht: nasse Wäschestücke, die über den Datenkabeln hingen. Kabel wie Spinnweben. Von irgendeiner Hauptleitung abgezweigt, von Dieben verlängert, gesplittet, von Fenster zu Fenster gespannt und von schwerhörigen Greisinnen als Wäscheleine missbraucht.
Blaulicht verfing sich im feuchten Stoff. Hinten passierten die Kettenfahrzeuge. Was hatte man wohl geklaut? Oder welche Stahltür gesprengt? Natürlich war es nicht ein orange-leuchtender I/O-Schalter, der den Strom in C7 lahmlegte. Es waren gesprengte Relaisstationen oder konzertierte Überbeanspruchungen oder ein Saitenschneider an einem gut plazierten illegalen Kabelstrang.
Lia lief mit nackten Füßen über prickelnden Asphalt, raus nun aus der Gasse. Sie stand am Abgrund zu C6. Ein Steg, so breit wie ihre Elle, führte die Fassade entlang. Hier konnten Reparaturroboter auf Schienen fahren. Nur, dass seit 20 Jahren nichts mehr repariert wurde. Nicht, seit man die subterranen Bezirke abgeriegelt hatte und zwei Welten geschaffen hatte. Eine aus Beton und eine an der Sonne.
Kurz fragte sie sich, wohin sie floh. Es war nicht nur Angst vor der Polizei. Es war das Gefühl, dass man jetzt handeln musste. Jeder Stromausfall war ein Fenster in die Zukunft. Jemand tat etwas. Jemand lehnte sich auf.
Der Schwindel fühlte sich an, als gehöre er jemand anderem. Er war um sie herum, größer als ihr Kopf, wie eine Hülle, wie ein Wind, der sie umwirbelte und vielleicht sogar in der Schwebe hielt, statt sie hinunter zu blasen. Der Boden von C6 lag zehn Stockwerke unter ihr. Da war es schlimmer als hier, sagte man. Wie sollte das gehen? Die Luft, die hochdrang, war warm und legte sich auf die Zunge wie das billige Öl, in dem auf der Rotterdamer Straße Weizenwürfel gebraten wurden.
Schritt für Schritt. Die Stahlrippen, aus denen ihr kleines Gleis bestand, waren so weit auseinander, dass sie jeweils ihre Ferse und den großen Zeh aufsetzen konnte. Dazwischen ein Maul aus Tiefe. Sie sah vor dem geistigen Auge, wie sie einen falschen Schritt machte. Wie Fuß und Unterschenkel ins Leere stürzten, das Schienbein aufriss, wie sie mit dem Knie stecken blieb und dann überkippte, so dass sie mit gebrochenem Bein im Gitter hing, wie die faulenden Tauben, über die sie steigen musste.
Und dann war das Licht wieder weg. Ihr letzter Blick hatte hundert Meter Häuserwand gezeigt, ohne Fenster, grau und dumm. Weiter, was sonst? Sie tastete sich an dem fein gekräuselten Beton entlang, die Füße blinde Soldaten, die weitermachten, bloß immer gleich große Schritte, bloß immer Ferse und Zeh und der Ballen im Nichts. Wozu sehen, wenn doch die Wand ein Meer aus spitzen kleinen Feldern ist, Haifischhaut, an der die Fingerkuppen haften, die das Gleichgewicht entgegennimmt, ein kratzender, riesiger Freund.
40.000 Neonröhren sprangen wieder an. Sie stand still und kniff die Augen zu, verharrte mit der Wange am Stein, die Arme flach an die Wand gepresst. So viel Licht konnte ein kleines Mädchen wie eine Windböe von den Füßen reißen. Doch Lia stand. Ganz langsam ließ sie das Licht ein. Ließ die Lider sich wie Knospen spreizen, filterte das Licht mit schwarzen Wimpernspeeren, bis die Augen wieder aufrecht stehen konnten.
Sie war schon fast am Ende ihrer Schiene. Blaulicht und Sirenen. Um die Ecke des Häuserblocks, an dem sie balancierte, war ein Platz. Ein Stockwerk tiefer gelegen als die Gasse, von der sie hinten gekommen war. Dreißig Polizei-Cats. Hundert Polizisten. Zwölf Irre, die hatten fliehen wollen. In Handschellen lagen sie am Boden, die Gesichter im Schmutz.
Ihre Leiter war noch da. Hing wie eine 40 Meter lange Fliegenfalle von der künstlichen Decke. Da oben waren die Luken. Da oben war das Ende von Hunger und Angst. Wer ihnen die Leiter da hingehängt hatte, war Lia ein Rätsel. Nur ein Komplize aus der freien Welt konnte es gewesen sein. Einer, der zwischen Gras und Bäumen schlenderte, einen Gullideckel fand und vom lieben Gott gesagt bekam, er solle mal eine Leiter hineinhängen, es werde schon seinen Sinn haben.
Bis auf das ewige Brummen der Stadt war es still. Dann drang ein Wimmern hinauf, von einem der Gefangenen. Wenn man so mutig sein will, dachte sie, warum weint man dann?
Die Leiter war zu weit, um sie zu greifen. Aber nicht weit genug. Ein Sprung war nicht ausgeschlossen. Eine Chance wie ein Fehdehandschuh. Aber selbst, wenn die Polizisten unten nicht nach oben blickten, so waren doch Kameras in den Winkeln. Selbst wenn die Kameras vorbeischielten, so flogen doch Flügelaugen umher, um alles zu erblicken. Die Männer hätten nur im Dunkeln fliehen können und das galt auch für Lia.
Es war wie ein Atmen der Stadt. Was sonst ein Ereignis gewesen war, unvorhersehbar, selten und plötzlich, schien sich nun einzupendeln. Gezeiten des Lichts. Pulsschlag des Stahlbetons, Kommen und Gehen. Die Dunkelheit war jetzt kein Fremder mehr. Lia sehnte sich nicht nach farbigen Quallen und Schachbrettfeuern. Sie ahnte, wann das Licht wieder kommen würde. Als sei es ihre eigener Atem, den sie anhalten konnte, um zu tauchen.
Statt Farben sah sie die Leiter. Wie sonst die Punkte nachgehallt waren, wenn sie die Augen öffnete, so blieb nun das Bild vor ihr, das in die Freiheit führte.
Sie sprang. Die Schwärze wie Wasser, das sie tragen würde. Und schon die harten Fasern im Gesicht, an den Händen, und ihre Finger griffen zu, als wüssten sie, was sie tun. Mit einem Schlag in den Unterarmen kam sie zur Ruhe. Sie hing an den Sprossen. Noch war es dunkel. Noch sah man sie nicht. Und wie ein Fisch mit den Flossen schlägt, um zwischen Korallen zu verschwinden, erklomm sie die Leiter. Flink und geschmeidig und ohne Verstand.
Die Stadt hielt den Atem an, bis sie die Luke erreichte. Sie drückte etwas Schweres nach oben, spürte einen Luftzug und rollte sich hinaus.
Die Sonne war so hell, dass sie sie hörte. Kein Kreischen. Eine Fanfare. Sie musste die Augen schließen. Das Licht der Sonne hinter geschlossenen Lidern hat nicht die Farbe eines Schalters. Es hat die Farbe der Freiheit.
|
|
Nach oben |
|
|
femme-fatale233 Füßchen
Alter: 31 Beiträge: 1913 Wohnort: München
|
30.06.2014 01:22
von femme-fatale233
|
|
|
Ein sehr guter Text, finde ich. Wie man in zwei Stunden etwas so fehlerfrei und souverän schreiben kann, finde ich sehr beeindruckend. Ein bisschen erinnert mich das an Platons Höhle. Warum auch immer.
|
|
Nach oben |
|
|
KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4952
|
30.06.2014 08:44
von KeTam
|
|
|
So erst mal das: Deinen Text merk ich mir gleich mal als einen meiner Favoriten vor! Wohou!
Und nachdem ich alle Texte gelesen habe, bleibts dabei: Du bekommst die zwölf Punkte. Ich finde es erstaunlich, was du in dieser kurzen Zeit sprachlich und inhaltlich aus dem Thema gemacht hast. Dein Text ist bilderreich, sprachlich voller kleiner Leckereien und für mich war es ein Genuss ihn zu lesen.
Ich wette hier, naja, dass dein Text mit sehr großem Abstand gewinnt!
|
|
Nach oben |
|
|
saher Leseratte
Alter: 39 Beiträge: 154 Wohnort: baiuvarische Großstadt
|
30.06.2014 08:44
von saher
|
|
|
"Eine Chance wie ein Fehdehandschuh" - die Formulierung gefällt mir. Sonst kann ich dem Text leider nicht viel abgewinnen. Für meinen Geschmack ein wenig zu viel des Erklärens und zu wenig erzählt.
Für einen Romaneinstieg sicher nicht verkehrt und in der Knappheit der Zeit ok... ich weiß.
|
|
Nach oben |
|
|
shatgloom Eselsohr
Beiträge: 372 NaNoWriMo: 27985 Wohnort: ja, gelegentlich
|
30.06.2014 21:06
von shatgloom
|
|
|
Dieser Text hat mich sofort gepackt. Berührende, spannende Geschichte, schöner Schreibstil. Klar einer meiner Favoriten!
Obwohl es ja so eine Art Dystopie ist (ich hatte beim Lesen des Themas genau solche Geschichten erwartet und hoffte, überrascht zu werden), hat mich dieser Text trotzdem überzeugt. Ich kann mich hier richtig hineinfühlen, meine fast, die bedrückende Atmosphäre zu spüren. Wunderschöne Sprache. Toll gemacht.
|
|
Nach oben |
|
|
halcyonzocalo Einsamer Trancer
Alter: 34 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
|
01.07.2014 13:29
von halcyonzocalo
|
|
|
Hey, das gefällt mir ziemlich gut. Schöne Einbindung der Themenvorgabe, ein tolles Szenario, in dem die Handlung spielt und auch sprachlich äußerst gelungen und intensiv. Ich jedenfalls konnte die Geschichte mit eigenen Augen miterleben. Ich bin mir sicher, dass das am Schluss einige Punkte geben wird.
Edit: Nach längerer Überlegung bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass das hier mein Lieblingstext beim diesmaligen Wettbewerb ist. Deswegen bekommst du 12 Punkte von mir.
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
|
Nach oben |
|
|
Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3416 Wohnort: Heidelberg
|
01.07.2014 13:52
von Eredor
|
|
|
Hallo! Aus Zeitgründen werde ich nur in wenigen Sätzen meinen Eindruck wiedergeben. Möglicherweise kann ich nach dem Wettbewerb näher zu meiner Stellung Bezug nehmen.
***
Oh. Wow. Eine SF-Geschichte. Ich mag SF nicht. Aber um Gottes Willen, ich liebe das hier. Für zwei Stunden ist das außerordentlich gut. Wenn nicht sogar formvollendet. Ich verbeuge mich tief. Tieeef. Und noch ein Stückchen tiefer. Bis mein Kopf den Boden berührt und sich langsam im Sand eingräbt, weil er keine Ahnung hat, wie du das anstellen konntest. Favorit.
***
Lg Dennis
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
|
Nach oben |
|
|
Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
|
01.07.2014 15:13
von Piratin
|
|
|
Hallo Inko,
Dir ist es nicht nur gelungen, in der kurzen Zeit eine neue Welt zu erschaffen, sondern mich mit Deiner Protagonistin mitzuziehen. Ein wirklich sehr schöner Text mit tollem Ende, der die Aufgabenstellung mehr als erfüllt. Du musst Dich nur ganz knapp einem anderen Text geschlagen geben.
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
|
Nach oben |
|
|
Kleeblättchen Wortedrechsler
K Alter: 38 Beiträge: 54 Wohnort: im schönen Frankenland
|
K 01.07.2014 18:02
von Kleeblättchen
|
|
|
Hallo,
eine triste Welt stelle ich mir da vor so ohne Tagelicht, nur durch künstliches Licht erhellt. Lia - ich stelle mir ein kleines, zierliches Mädchen vor - riskiert viel um aus dieser Welt zu fliehen und sieht schließlich die Sonne.
Sehr schön
|
|
Nach oben |
|
|
Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
|
01.07.2014 18:46 Re: C7 atmet von Constantine
|
|
|
Danke für deinen Beitrag. Interessanter Cyberpunk, der leider sprachlich abfällt: die häufige Verwendung schwacher Verben und Hilfsverben, die häufige Vorvergangenheit, die eine gewisse Monotonie bei mir als Leser hinterlassen und den Lesegenuß etwas dämpfen, sowie einige vermeidbare Längen und Redundanzen. Aber aufgrund der Kürze der Zeit verständlich. Dein Ideenreichtum und deine Geschichte fand ich insgesamt toll und du hast es in meine Top 10 geschafft: sept points.
Merci beaucoup.
LG,
Constantine
Guy Incognito hat Folgendes geschrieben: | C7 atmet
Hinter geschlossenen Lidern hat Sonnenlicht die Farbe eines I/O-Schalters. Sagt man. Ist der I/O-Schalter umgelegt, dann ist es hinter geschlossenen Lidern bunter als mit offenen Augen. Die Schwärze in C7 war total. Lia war froh über die schimmernden Farben, auch wenn sie ihrem Blick auswichen. Wie sinkende Quallen, grün und blau, immer auf der Flucht vor ihren Pupillen, immer etwas versetzt zum Fokuspunkt.
Sie drückte mit den Handballen gegen die Augäpfel und erhielt nun schrille Muster, schwarz-weiß, ein Schachbrett durch ein Kaleidoskop betrachtet. Schön fand sie es nicht. Aber es war sichtbar. Sie öffnete die Augen und nahm die Farbflocken mit. Sie schmückte die Schwärze aus, bis die Punkte verblassten, gemeinsam mit dem dumpfen Schmerz in ihren Augen.
Dann kam das Licht und wie immer war es so heftig und plötzlich und grell, dass es vom Sehen zum Hören überschlug und als schrilles Kreischen in ihren Ohren rauschte. Wie Scherenschnitte sah sie Leute, die ihre Gesichter in den Ellenbeugen vergruben. Die Abgebrühten sprangen auf, griffen ihre Taschen und hetzten los. Die Einen suchten Verstecke, die Anderen Flucht.
Lia konnte schnell wieder sehen. Ihre Augen waren gut. Vielleicht hatte sie sich ja auch selbst schon geblendet, mit ihren eigenen Farben, so dass sie etwas mehr ans Licht gewöhnt war, als die Anderen. Hinten bei den Bramanen war herrschte Aufruhr. Sie musste nicht dort entlang. Links war erstreckte sich ein schmaler Gang, den sie schon oft als Fluchtweg genutzt hatte. Polizei-Cats kamen hier nicht durch. Höchstens Flügelaugen, mit ihren kalten Linsen und stummen Rotoren.
Geisterhände wischten über ihr Gesicht: nasse Wäschestücke, die über den Datenkabeln hingen. Kabel wie Spinnweben. Von irgendeiner Hauptleitung abgezweigt, von Dieben verlängert, gesplittet, von Fenster zu Fenster gespannt und von schwerhörigen Greisinnen als Wäscheleine missbraucht.
Blaulicht verfing sich im feuchten Stoff. Hinten passierten die Kettenfahrzeuge. Was hatte man wohl geklaut? Oder welche Stahltür gesprengt? Natürlich war es nicht ein orange-leuchtender I/O-Schalter, der den Strom in C7 lahmlegte. Es waren gesprengte Relaisstationen oder konzertierte Überbeanspruchungen oder ein Saitenschneider an einem gut plazierten illegalen Kabelstrang.
Lia lief mit nackten Füßen über prickelnden Asphalt, raus nun aus der Gasse. Sie stand am Abgrund zu C6. Ein Steg, so breit wie ihre Elle, führte die Fassade entlang. Hier konnten Reparaturroboter auf Schienen fahren. Nur, dass seit 20 Jahren nichts mehr repariert wurde. Nicht, seit man die subterranen Bezirke abgeriegelt hatte und zwei Welten geschaffen hatte. Eine aus Beton und eine an der Sonne.
Kurz fragte sie sich, wohin sie floh fliehen sollte. Es war Nicht nur Angst vor der Polizei, sondern auch der Drang sofort zu handeln, übermannten sie. Es war das Gefühl, dass man jetzt handeln musste. Jeder Stromausfall war ein Fenster in die Zukunft. Jemand tat etwas. Jemand lehnte sich auf.
Der Schwindel fühlte sich an, als gehöre er jemand anderem. Er war um sie herum, größer als ihr Kopf, wie eine Hülle, wie ein Wind, der sie umwirbelte und vielleicht sogar in der Schwebe hielt, statt sie hinunter zu blasen. Der Boden von C6 lag zehn Stockwerke unter ihr. Da war es schlimmer als hier, sagte man. Wie sollte das gehen? Die Luft, die hochdrang, war warm und legte sich auf die Zunge wie das billige Öl, in dem auf der Rotterdamer Straße Weizenwürfel gebraten wurden.
Schritt für Schritt. Die Stahlrippen, aus denen ihr kleines Gleis bestand, waren so weit auseinander, dass sie jeweils ihre Ferse und den großen Zeh aufsetzen konnte. Dazwischen ein Maul aus Tiefe. Sie sah vor dem geistigen Auge, wie sie einen falschen Schritt machte. Wie Fuß und Unterschenkel ins Leere stürzten, das Schienbein aufriss, wie sie mit dem Knie stecken blieb und dann überkippte, so dass sie mit gebrochenem Bein im Gitter hing, wie die faulenden Tauben, über die sie steigen musste.
Und dann war das Licht wieder weg. Ihr letzter Blick hatte hundert Meter Häuserwand gezeigt, ohne Fenster, grau und dumm. Weiter, was sonst? Sie tastete sich an dem fein gekräuselten Beton entlang, die Füße blinde Soldaten, die weitermachten, bloß immer gleich große Schritte, bloß immer Ferse und Zeh und der Ballen im Nichts. Wozu sehen, wenn doch die Wand ein Meer aus spitzen kleinen Feldern ist, Haifischhaut, an der die Fingerkuppen haften, die das Gleichgewicht entgegennimmt, ein kratzender, riesiger Freund.
40.000 Neonröhren sprangen wieder an. Sie stand still und kniff die Augen zu, verharrte mit der Wange am Stein, die Arme flach an die Wand gepresst. So viel Licht konnte ein kleines Mädchen wie eine Windböe von den Füßen reißen. Doch Lia stand. Ganz langsam ließ sie das Licht ein. Ließ die Lider sich wie Knospen spreizen, filterte das Licht mit schwarzen Wimpernspeeren, bis die Augen wieder aufrecht stehen konnten.
Sie war schon fast am Ende ihrer Schiene. Blaulicht und Sirenen. Um die Ecke des Häuserblocks, an dem sie balancierte, war ein Platz. Ein Stockwerk tiefer gelegen als die Gasse, von der sie hinten gekommen war. Dreißig Polizei-Cats. Hundert Polizisten. Zwölf Irre, die hatten fliehen wollen. In Handschellen lagen sie am Boden, die Gesichter im Schmutz.
Ihre Leiter war stand/ruhte/wartete noch da. Hing wie eine 40 Meter lange Fliegenfalle von der künstlichen Decke. Da oben waren die Luken. Da oben war das Ende von Hunger und Angst. Wer ihnen die Leiter da hingehängt hatte, war Lia ein Rätsel. Nur ein Komplize aus der freien Welt konnte es gewesen sein. Einer, der zwischen Gras und Bäumen schlenderte, einen Gullideckel fand und vom lieben Gott gesagt bekam, er solle mal eine Leiter hineinhängen, es werde schon seinen Sinn haben.
Bis auf das ewige Brummen der Stadt war es still. Dann drang ein Wimmern hinauf, von einem der Gefangenen. Wenn man so mutig sein will, dachte sie, warum weint man dann?
Die Leiter war zu weit, um sie zu greifen. Aber nicht weit genug. Ein Sprung war nicht ausgeschlossen., eine Chance wie ein Fehdehandschuh. Aber selbst, wenn die Polizisten unten nicht nach oben blickten, so waren lauerten doch Kameras in den Winkeln. Selbst wenn die Kameras vorbeischielten, so flogen doch Flügelaugen umher, um alles zu erblicken. Die Männer hätten nur im Dunkeln fliehen können und das galt auch für Lia.
Es war wie ein Atmen der Stadt. Was sonst ein Ereignis gewesen war, unvorhersehbar, selten und plötzlich, schien sich nun einzupendeln. Gezeiten des Lichts. Pulsschlag des Stahlbetons, Kommen und Gehen. Die Dunkelheit war jetzt kein Fremder mehr. Lia sehnte sich nicht nach farbigen Quallen und Schachbrettfeuern. Sie ahnte, wann das Licht wieder kommen würde. Als sei es ihre eigener Atem, den sie anhalten konnte, um zu tauchen.
Statt Farben sah sie die Leiter. Wie sonst die Punkte nachgehallt waren, wenn sie die Augen öffnete, so blieb nun das Bild vor ihr, das in die Freiheit führte.
Sie sprang. Die Schwärze wie Wasser, das sie tragen würde. Und schon die harten Fasern im Gesicht, an den Händen, und ihre Finger griffen zu, als wüssten sie, was sie tun. Mit einem Schlag in den Unterarmen kam sie zur Ruhe. Sie hing an den Sprossen. Noch war es dunkel. Noch sah man sie nicht. Und wie ein Fisch mit den Flossen schlägt, um zwischen Korallen zu verschwinden, erklomm sie die Leiter. Flink und geschmeidig und ohne Verstand.
Die Stadt hielt den Atem an, bis sie die Luke erreichte. Sie drückte etwas Schweres nach oben, spürte einen Luftzug und rollte sich hinaus.
Die Sonne war so hell, dass sie sie hörte. Kein Kreischen. Eine Fanfare. Sie musste die Augen schließen. Das Licht der Sonne hinter geschlossenen Lidern hat nicht die Farbe eines Schalters, sondern die der Freiheit. Es hat die Farbe der Freiheit. |
|
|
Nach oben |
|
|
Vogel Eselsohr
Beiträge: 436
|
01.07.2014 21:20
von Vogel
|
|
|
Vogel, Du Irrer! Du hast uns Herzinfarkte der Sorge beschert! Faulende Tauben. Das hätte die Disqualifikation bedeuten können. Okay, es hieß "nichts und niemand darf sterben" und nicht "es darf nichts Totes vorkommen", aber eine gehörige Schrecksekunde war das schon.
Mal sehen, wie viele uns deswegen abwerten.
Gruß
Ich
_________________
|
|
Nach oben |
|
|
nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5994 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
|
02.07.2014 11:16
von nebenfluss
|
|
|
<allgemeine_Vorbemerkung>
Viele FFF-Beiträge, zu wenig Zeit. Textarbeit kann ich da kaum leisten, aber doch jedem einen kurzen Eindruck hinterlassen.
Da es vorkommen kann, dass ein wohlwollender Kommentar mit einer effektiven 0-Punkte-Wertung kollidiert ...
... ein paar Worte zu meiner Punktvergabe im neuen Bewertungssystem. Als Grundlage habe ich jeweils nach Antworten zu zwei Fragenkomplexen gesucht, die ich für die letztendlich relevanten in diesem Wettbewerb halte:
1.Wie fertig wirkt der Text? Hat die Zeit gerade ausgereicht, um eine Idee zu entwerfen, oder konnte diese noch ausgearbeitet und in ansprechende Prosa gegossen werden? Kommt die Geschichte zu einem runden Abschluss oder liest sie sich, als sei mittendrin abgebrochen und abgeschickt worden? Würde ich mich ärgern, sie in dieser Form in der Prosa-Werkstatt zu finden? Oder würde ich sie sogar im Feedback akzeptieren?
2.Wie stark wurde das Thema „Stahlbetonzeit – Neonlicht“ integriert? In den Vorgaben stand ja nicht „Schreibe eine Geschichte, in der irgendwann Stahlbeton und Neonlicht erwähnt werden“. Wird deutlich, warum der Stahlbeton namensgebend sein könnte für eine bestimmte Zeit (z. B. einen Lebensabschnitt), ein Zeitalter oder auch Zeit generell, aus der Sicht des Protas? Sind Stahlbeton und Neonlicht beliebige Zutaten oder tragende Elemente, die eine eigentümliche Atmosphäre schaffen? Ergibt sich die Wirkung durch eine zwingende Verbindung zwischen diesem Raum, diesem Licht und dieser Zeit?
Mein 'Urteil' dazu wird sich natürlich auch in den Kommentaren niederschlagen. Es würde mich aber zu sehr einengen, nun statisch die Fragen abzuarbeiten. Deshalb die Kommis in gewohnter Form.
</allgemeine_Vorbemerkung>
Oh, it's thriller-time! Dieser Text fasziniert mich, ähnlich wie auch "Dort unten". Dieser Eindruck von Schreibrausch. Als hätte jemand sofort drin gesteckt in einem neuen Prota und einer neuen Welt und direkt auf die Tastatur eingehackt, während andere noch grübeln, konstruieren und sich mühsam in die Szene reinfühlen, um sich dann ein paar Sätze abzupressen. Aber es soll ja nicht um mich gehen hier.
Da gibt's einiges, worüber man sich wundern könnte - Gullideckel im Wald ... Augen, die offenbar anders als aufrecht 'stehen' können ... der Erzähler lässt den Leser um eine Ecke blicken, an der die Prota noch nicht angekommen ist - aber das schadet nicht viel, weil ich selbst nicht aus dem Takt kommen möchte, sondern weiterlesen. Nicht einfach, diese Spannung zu halten und gleichzeitig so einen detailierten Eindruck von dieser Stahlbetonwelt zu vermitteln. Es riecht nach futuristischem Polizeistaat, gegen den man sich nur mit Gewalt, Militanz, dem Aufsprengen von Türen etc. auflehnen kann.
Was mich allerdings echt raushaut (vielleicht der Nachteil dieses 'Runterschreibens'?): das Auftauchen der Leiter. Die kommt wie der deus aus der machina, die Infos sind m. E. in der falschen Reihenfolge. Falls du überarbeiten möchtest, würde ich früher (vielleicht auf halbem Weg) erwähnen, dass Lia nicht völlig kopflos handelt, sondern die Leiter das Ziel ist. Hoffentlich ist sie noch da! So, wie es dasteht, denkt man nicht nur erst, es sei Lias eigene Leiter. Man muss auch mitten im Höhepunkt in eine Art Rückblende rein und soll nebenbei noch begreifen, dass es eine 'obere Welt' gibt. Aber was soll's, das sind eben Spähne, die fliegen, wo FFF-Prosa gehobelt wird.
Platz 6 in meinem 'Ranking'.
LG
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
|
Nach oben |
|
|
Lapidar Exposéadler
Alter: 61 Beiträge: 2701 Wohnort: in der Diaspora
|
02.07.2014 17:29
von Lapidar
|
|
|
Postapokalypse. Mir gefällt es, wie du das Thema des Lichtes und der Dunkelheit vom Anfang am Schluss wieder aufnimmst.
Du hast hier sehr schnell und gekonnt skizziert, wie diese Welt aussieht.
LG
Lapidar
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
|
Nach oben |
|
|
anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
|
02.07.2014 22:49
von anuphti
|
|
|
Die Idee ist zwar oft verwendet, aber Du hast sie am originellsten umgesetzt. Die Bilder mit den vielen Farben und Mustern und das Happy End haben mich überzeugt von Deiner Geschichte.
Dritter Platz und damit Acht Punkte!
LG
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
|
Nach oben |
|
|
Cheetah Baby Forenkätzchen
Alter: 23 Beiträge: 396
|
02.07.2014 23:07
von Cheetah Baby
|
|
|
Sehr kompliziert, wirklich, aber hat was!
Beim Lesen konnte ich nicht mehr aufhören.
Meine Lieblingsstelle:
Die Sonne war so hell, dass sie sie hörte.
Dafür gebe ich 7 Punkte.
Liebe Grüße
Chee
_________________ "Schreiben ist leicht, man muss nur die falschen Wörter weglassen."
~ Mark Twain |
|
Nach oben |
|
|
Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3379 Wohnort: bei Freiburg
|
03.07.2014 12:45 Farben al sFluchthelfer von Michel
|
|
|
Etwas verwirrender Einstieg, der aber neugierig macht und sich im Lauf der Geschichte erklärt. Die verläuft sehr spannend. Teilweise tappe ich beim Lesen zu stark im Dunkeln, aber insgesamt entsteht ein gut gezeichnetes Bild der dystopischen Unterwelt, zwischen Beobachtungsdrohnen und den Panzern der Regierenden, wer auch immer das ist. Was mir dabei am besten gefällt: Wie unaufgeregt das aus der Sicht der Protag eingeführt wird. Ich weiß zwar nicht, wer wen warum regiert - aber vermutlich weiß es die Figur auch nicht. Kein leseflusshemmender Infodump aus dem Off, die Geschichte rollt durch, mit Farben hinter den Augen als rotem Faden. Der Eingangssatz wird wieder aufgegriffen und verwandelt, was die Geschichte gut rundet.
Fazit: Gelungene spannende KG aus einer Welt, die ich niemals kennenlernen möchte. Definitiv punkterelevant.
Herzliche Grüße, Michel
|
|
Nach oben |
|
|
Rainer Zufall Klammeraffe
Alter: 70 Beiträge: 801
|
03.07.2014 17:10
von Rainer Zufall
|
|
|
Hallo,
dasist eine spannende Geschichte über einen gelungenen Ausbruchsversuch geworden. Weil sie sprachlich sehr angenehm geschreiben ist.Und durch einen guten Stil besticht.
Was ich schade fand, eine kleine Andeutung über den Gegensatz, den sie leben muss, also warum wird sie dort untern festgehalten wird und von wem, das fehlt .
Viele Grüße
Zufall
|
|
Nach oben |
|
|
Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
|
04.07.2014 23:04
von Jenni
|
|
|
Laurence Sterne sagt im Vorwort zu Tristram Shandy (und ich liebe diesen Spruch), das beste Kapitel habe er komplett gestrichen, es sei ihm schier nichts anderes übriggeblieben, da es so brilliant gewesen sei, dass es alles andere in den Schatten gestellt hätte.
Zitat: | Hinter geschlossenen Lidern hat Sonnenlicht die Farbe eines I/O-Schalters. | Dieses wunderschöne bizarre Bild, das geht doch nicht als erster Satz, denn dagegen kann der Text doch nur abfallen!
Das meine ich zwar nicht ganz ernst, trotzdem empfand ich dann die Ausbreitung des Farbthemas als irgendwie weniger pointiert als erhofft.
Aber immer noch: die ganze Geschichte ist einfach irr und verwirrend und schön und lebendig und fassbar und atemlos. Respekt für derart lange und dichte Story in zwei Stunden. So viele Details am Rande, tolle Bilder. (Verzeihlich, dass manches etwas schnell-schnell hinformuliert ist - hier würde sich Überarbeitung vielleicht noch mal lohnen.) Der Schluss ist schön.
Mag ich. Punkt. Also genauergesagt: Punkte (viele). Zehn.
|
|
Nach oben |
|
|
Einar Inperson Reißwolf
Beiträge: 1675 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
|
05.07.2014 12:45
von Einar Inperson
|
|
|
Hallo,
da bist du nun die beste Geschichte hier im Wettbewerb. Fesselnd, hervorragend geschrieben, durchweg stimmig, mit einem glaubhaften Ende. Rundum gelungen.
Eine Geschichte, die jede Berechtigung hätte im Feedback eingestellt zu werden. Ich gehe sogar noch weiter, dass ich durchaus eine Nominierung erwogen hätte.
Und diese Geschichte wollte ich mit null Punkten bewerten.
Meine Begründung war, dass die Aufgabenstellung 'Stahlbetonzeit', und nicht 'Schreibe eine Geschichte, in der das Wort Stahlbeton vorkommt', lautet.
Wie konnte ich in meiner grenzenlosen Dummheit auch ahnen, dass C7 etwas anderes ist, als die willkürliche Benennung eines Hochhauses in Mannheim oder die Bezeichnung irgendeines Körpers in einer fernen Galaxie.
Zum Glück bin ich einer bei der Formulierung der Null Punkte Begründung - wie auch immer- aufkommenden Ahnung gefolgt, um noch einmal zu recherchieren.
Wow, die Geschichte ist ja noch besser, als ich ohnehin dachte.
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
|
Nach oben |
|
|
ErieBee Gänsefüßchen
E
Beiträge: 45
|
E 05.07.2014 13:30
von ErieBee
|
|
|
Sehr fantasievoll und gut geschrieben.
Respekt!
|
|
Nach oben |
|
|
Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
|
05.07.2014 16:06
von Mardii
|
|
|
Hallo Guy/Girl,
anfangs war ich bei deinem Text ein wenig im Schwanken, weil mich die verschiedenen Sinneseindrücke, die Lia erfährt, verwirrten. Ich musste das erstmal akkomodieren.
Die Sprache ist phantasievoll und voller Energie, Neues mitzuteilen.
Je öfter ich das lese, desto besser wird es.
LG Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
|
Nach oben |
|
|
gold Papiertiger
Beiträge: 4936 Wohnort: unter Wasser
|
06.07.2014 09:00
von gold
|
|
|
Hallo Inko,
ein sprachlich bestechender Text. Die vielen Sinneseindrücke gut beschrieben, das Sehen und Hören sind eins (wie bei einem Autisten).
Eine sehr sensible Protagonistin, ein sehr sensitiver Autor (Autorin).
Zitat: | Wie Fuß und Unterschenkel ins Leere stürzten, das Schienbein aufriss, wie sie mit dem Knie stecken blieb und dann überkippte, so dass sie mit gebrochenem Bein im Gitter hing, wie die faulenden Tauben, über die sie steigen musste.
|
wow!
Eine picturale Sprache. Deine KG ist besser als ein Film, der in mir entstehen will, den ich aber nicht sich in mir entwickeln lassen will, da die einzelnen Szenen, die du beschreibst besser sind als das Ganze, das in mir entstehen könnte.
Das einzige, das mich stört, ist der I/O Schalter. Ich halte ihn für überflüssig.
LG gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 2 |
Gehe zu Seite 1, 2 |
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|