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Rosanna Richter und Henker
Alter: 30 Beiträge: 1055
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29.06.2014 20:00 Neonlicht von Rosanna
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Nur ein anderer Blickwinkel - oder
Ein Ticken der äußeren Uhr
Oder - nichts davon. Licht unter.
Nebel
Liegt zwischen
Ihren Schützengrabenden
Cis-zitternden
Häuten
Tagschluss.
Weitere Werke von Rosanna:
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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30.06.2014 12:51
von Nihil
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Hmm.
Die tickende Uhr, der Schützengraben und besonders das Diesseits „cis“) sind die einzigen Hilfen zu einer Deutung des Gedichts. Die Zeit rennt davon, es wird dunkel, man sucht Deckung gegen einen gefährlichen Gegner, der jederzeit zuschlagen kann und sich wohl im Jenseits befinden muss, wenn die eigene Haut schon im Diesseits zittert. Also ein Kampf gegen den Tod?
Hmmmmmmm.
Licht unter (Land unter), also ist das Licht von irgendetwas verschüttet worden oder überdeckt. Der andere Blickwinkel – aus dem Jenseits? Und warum die äußere Uhr? In welchem Raum befindet man sich denn hier? Auch der Tagschluss, der weder durch Interpunktion abgesetzt wurde, noch grammatikalisch in die zweite Strophe passt, gibt mir Rätsel auf.
Mir ist das zu vage. Ein bisschen konkreter hätte das schon sein müssen, um ein Gefühl zu erzeugen, ein Bild zu beschreiben oder eine Aussage zu treffen. Darüber hinaus finde ich Verschlüsselungen wie Cis-zitternde Häute ein wenig übertrieben und gekünstelt. Beim Tagschluss denke ich an Trugschluss, kann mir aber auch damit nicht weiter helfen. Leider eines der weniger gelungenen Gedichte in meinen Augen.
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niko Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 233 Wohnort: Göttingen
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01.07.2014 15:27
von niko
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Licht unter gefällt mir extrem gut. Mit 'cis zitternden Häuten' tu ich mich schwer. Finde für mich darin keinen sinnvollen sinn...
Dennoch mag ich die art, wie du schreibst.
Beste grüße-niko
_________________ Ein Gedicht auf dem Hintergrund der Biographie des Autors zu interpretieren ist so, als würde man einem schwimmenden Schiff das Wasser nehmen. (NJK) |
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Kissa Klammeraffe
Beiträge: 630 Wohnort: Saxonia
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01.07.2014 18:10
von Kissa
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Hallo Guy,
hier bin ich mir so gut wie gar nicht sicher, was du mir sagen willst.
Wenn ich deine Worte dem poetisch gesehenen Dasein und Tun einer Neonlichtlampe zuordne, dann könnte ich fast behaupten, Parallelen zu finden. Das Thema der Verdunklung/Erhellung wäre bedient und das Akrostichon sowieso.
Es spricht mich sehr an, dein Werk; vielleicht habe ich den falschen Blickwinkel es zu deuten, aber ich mag es!
Liebe Grüße
Kissa
_________________ "Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige."
Voltaire (1694 - 1778)
eigentlich François-Marie Arouet,
französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller
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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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01.07.2014 20:11
von HerbertH
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Titel gleich thema
neonlicht als akrostichon
stahlbetonzeit nicht vorhanden
inhaltlich verrätselt und viel-thematisch wirkt sprunghaft
assoziationen
licht unter - land unter
Cis-zitternd - tremolo
tagesschluss - abgabetermin
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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01.07.2014 22:40
von firstoffertio
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Ich schaue einerseits, ob ich das ganze Thema wiederfinde in den Gedichten.
Mit der Stahlbetonzeit tue ich mich schwer. Das Neonlicht: Hhm. Insofern, dass es um eine Licht unter - Zeit zu gehen scheint, um Tagschluss, kann ich es erahnen. Die Schuetzengrabenden, cis-zitternden Häute machen mir echt Probleme, aber das liegt wahrscheinlich an mir. Das Cis, ein Halbton. Alles in allem suggeriert mir das Gedicht einen Daemmerungszustand.
Außerdem richtet sich meine Bewertung danach, ob und wie verständlich mir eins wird.
Nicht sehr, leider.
Und ich schaue, wie interessant das sprachliche Gestrick für mich ist.
Das hat einerseits etwas Spannendes, bleibt mir aber letztlich zu rätselhaft, vielleicht ist es mir zu dicht gestrickt?
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appo Leseratte
Beiträge: 111 Wohnort: Bremen
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02.07.2014 10:52
von appo
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Moin Inko,
mal ein Text, der eine der Wortvorgaben schon im Titel enthält und damit von dem Akrostichon gedoppelt wird. Ob ich verstehe, warum?. Mal sehen.
Zitat: | Nur ein anderer Blickwinkel - oder
Ein Ticken der äußeren Uhr
Oder - nichts davon. Licht unter.
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Die ersten drei Zeilen haben es in sich, finde ich.
"Nur ein anderer Blickwinkel": also nicht der gewohnte, damit erscheint die Sachlage völlig anders, obwohl sich "nur" der Blickwinkel verändert hat.
"oder / Ein Ticken der äußeren Uhr": also nicht das Ticken der inneren Uhr, der organischen Uhr, der man selbst intuitiv folgt, nach der man lebt, sondern das der äußeren, die ohne Rücksicht oder Mitgefühl, die Zeit objektiv misst und damit vorgibt, die Menschen dadurch zwingt. Auch ein Bild für den mechanischen Rhythmus unserer Gesellschaft?
"Oder - nichts davon. Licht unter". : Super. Licht unter von Land unter,ja? (oder doch einfach eine schöne Umschreibung für Dämmerung?) Also ertrunkenes, überschwemmtes Licht=Dunkelheit oder Zwielicht?
Wenn ich mir den zweiten Teil des Gedichts anschaue, wohl eher letzteres.
Zitat: | Nebel
Liegt zwischen
Ihren Schützengrabenden
Cis-zitternden
Häuten
Tagschluss. |
Hier fallen zwei Wörter heraus oder auf:
Schützengrabende: ich kenne Schützengräben Aushebende, aber Schützengrabende. Die Wortbedeutung verändert sich hier... ein tief Grabender, ein nach Gold Grabender, ein sich zum Schutz Eingrabender, ein nach dem Schützen Grabender...
Hm, ich tendiere zu dem sich zum Schutz Eingrabenden.
Cis-zitternd: Cis: der Ton, die Tonart? und zitternd. Zusammengebunden sind die beiden Wörter durch die Alliteration. Cis hat lt. Wiki noch einige andere Bedeutungen, aber das hilft hier, glaube ich, nicht weiter. Das erschließt sich mir nicht wirklich, bleibt im Zwielicht...?
Man kann das Gedicht als eine poetisch ausgearbeitete "Beleuchtung" zum Thema "Neonlicht" mit einigen interessanten Bildern und Wortschöpfungen sehen.
Dazu tendiere ich am Stärksten, bin mir aber nicht sicher, ob du das wirklich gemeint hast. Drum bin ich gespannt, was die anderen Kommentatoren sagen und auch was du selber preisgibst.
Vielleicht kannst du mit meinen Gedanken ja etwas anfangen
Gruß von Apo
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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02.07.2014 11:10 Re: Neonlicht von Stimmgabel
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Neonlicht
Nur ein anderer Blickwinkel - oder
Ein Ticken der äußeren Uhr
Oder - nichts davon. Licht unter.
Nebel
Liegt zwischen
Ihren Schützengrabenden
Cis-zitternden
Häuten
Tagschluss.
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Hallo Inko,
ehrlich gesagt, das ist für mich einzig erzählender Schmarren - tut mir Leid. Da spricht der Text einleitend von einem unerklärten Blickwinkel, der sein kann wie er will, also doppelt unerklärt - aha ???
Dann taucht plötzlich in S2 ein vom Himmel gefallener Schützengraben auf - aha; und dann auch noch in der Schreibweise [ groß geschrieben ]: Schützengrabenden =! Schützengrab Enden ... ja, was ist denn das ??? / Und was sind denn "Cis-zitternde Häute" ??? ... zittern hier in der Tonlage Cis die Häute ???
Nee, für mich einzig ein hermetischer Schmarren, der aber auch nix mit einem Fremd_Lesen für einen fremden Leser zu tun hat.
Gruß, Stimmgabel
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Rainer Zufall Klammeraffe
Alter: 70 Beiträge: 801
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03.07.2014 15:17
von Rainer Zufall
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Hallo,
Ich finde dein Gedicht schon interessant. Habe aber die Schwierigkeit, den tollen Beginn mit dem zwar schön klingenden Ende zusammenzubringen.
Ich hatte einfach inhaltliche Schwierigkeiten, auf eine Vorstellung zu kommen, was du denn meinen könntest.
Viele Grüße
Zufall
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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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06.07.2014 15:30
von Zinna
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Hallo Inko,
bei deinem Gedicht komme ich nicht recht rein, dabei ist die erste Strophe eigentlich einladend mit dem anderen Blickwinkel, der äußeren Uhr und dem Licht unter.
Schützengrabenden empfinde ich als sehr fremd-Wort, das sperrig hier steht und eine Art bekriegende Stimmung hervor ruft.
Das „Ihre“ lässt offen, ob es sich um eine weibliche oder zwei Personen handelt. (Für zwei könnte vor schützengrabenden eine 4?)
Bei zweien wäre ein zermürbender Konflikt, lautstarke Streitigkeiten denkbar.
Am Abend werden der Tag, die Tage, die stahlbetonharte Zeit reflektiert.
Denke, dem Text hätte eine überschlafene Nacht gut getan. (Wie eh den meisten)
Für mich bleiben trotz der sicheren Wortwahl und der unverbrauchten Bilder noch Fragen und Unsicherheiten bei meinem Verständnis.
Für den Titel nur einen Teil des Themas zu verwenden, ist jedoch bissl spärlich, nicht?
Lieber Gruß
Zinna
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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06.07.2014 18:56
von Mardii
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Das klingt wie abgespult, ohne Intervalle herausposaunt. Spätestens nach den "Cis-zitterternden Häuten" würde ich gerne einen Doppelpunkt sehen und das letzte Wort im Genitiv: Tagesschluss.
Das Gedicht selbst verlangt nach Überarbeitung. Da stand ich lange auf der Leitung.
LGM
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Honig Gänsefüßchen
Beiträge: 42 Wohnort: NRW
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07.07.2014 11:49
von Honig
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Weckt eine schöne Stimmung, ein sanfter, düstermekodiöser Rhythmus.
_________________ @kerstinhonig |
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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08.07.2014 11:02
von Malaga
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Neutraler Bewertungskommentar. Vier Federn.
Chapeau für die Leistung, unter Zeitdruck zu dichten!
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Oliver.Twist Leseratte
Alter: 38 Beiträge: 123 Wohnort: Hamburg
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09.07.2014 01:21
von Oliver.Twist
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Der zweite Abschnitt scheint mir von menschlicher Ferne zu sprechen: Nebel zwischen den Häuten. - Cis-Zitternd: ich wäre begierig zu wissen, ob das eine konkretisierbare Bedeutung haben könnte (Cis-Dur-Präludium? Cis-Gender?).
Die Äußere Uhr ist die sichtbare, im Gegensatz zur inneren Uhr; wie auch der "andere Blickwinkel" kann es ein Grund für die Phänomene des zweiten Abschnitts sein - muss es aber nicht; damit hängt wohl die Entfremdung des zweiten Abschnitts als drückend grundloses Schicksal über uns.
Licht unter: ist wie "Land unter". Dieser Nachtanbruch verheißt nichts gutes.
Formal und sprachlich unspektakulär, aber präzise und mit geradem und ungeschwollenem Gefühl.
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Strichpunkt Leseratte
S
Beiträge: 166
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S 10.07.2014 19:39
von Strichpunkt
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Hallo lieber Autor,
"Neonlicht" ist der Titel deines Textes. Auch der Text zerfällt für mich wie andere in zwei Hälften, die nicht wirklich zusammenhängen.
Form und Inhalt:
Die erste Strophe ist zwar kryptisch, aber sie passt in sich. Nur das "Licht unter" fällt da für mich noch etwas aus dem Kontext. Die erste Strophe beschreibt ein Hin und Her zwischen einem Innen und Aussen.
Doch dann kommt die zweite Strophe und plötzlich wird es ganz konkret. Und das passt nicht mehr zur ersten Strophe, hier wird etwas anderes erzählt. Nebel und cis-zitternde Häute. Das sind nicht schlechte Bilder (aber was sind cis-zitternde Häute??).
Themen:
Stahlbetonzeit: Hm, ich weiss nicht.
Neonlicht: Da sehe ich kein Neonlicht, nur im Akrostichon.
Alles in allem:
… zwei schöne Strophen, die für mich aber nicht so wirklich zueinander passen.
Gruss
Strichpunkt
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