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Das Vertrauen einem Fremden gegenüber

 
 
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Abendstern
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 98
Wohnort: wo ist Abendstern zu finden?


Beitrag24.05.2014 12:43
Das Vertrauen einem Fremden gegenüber
von Abendstern
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

ich habe für eine Zeitarbeitfirma als Pflegerin gearbeitet und hatten ständig andere Einsatzgebiete. Ich hatte eine ganz süße omi gehabt in einem Altenheim und möchte über unserem Verhältnis berichten. Ich habe diese kurze Geschichte aus meinem Leben eben gerade so geschrieben. Ich weiss, das Schreiben enthält viele Fehler. Rechtschreibfehler könnt ihr behalten, aber was sagt ihr zu meiner Geschichte und Stil?

Mein neuer Einsatz war im Kreis… in einem Pflegeheim für alte Menschen. Ich war schon gewohnt, ständig andere Heime und Bewohner kennenzulernen.
Morgens um sechs Uhr stand ich vor dem Eingangstür des Altenpflegeheimes und wartete, das mich jemand hereinlassen würde. Denn auf den Nachtwachen Klingel reagiert niemand. Endlich kam jemand zur Frühschicht und ließ mich hinein. Mit gemischten Gefühlen fuhr mit dem Aufzug auf die dritte Etage. Im Dienstzimmer hatten sich bereits alle Kollegen zusammengetroffen und hörten aufmerksam der Übergabe zu. Mit unsicherem Schritt ging ich auf das Dienstzimmer zu und hoffte, dass sie mich freundlich aufnehmen würden. Als sie  mich kommen sahen, mussten sie sich gedacht haben, das ich dort eingesetzt wurde, denn für sie war das schon Normalität, das ständig jemand neues eingesetzt wurde. Langer Rede kurzer Sinn. Einige Kollegen haben mich nicht wirklich beachtet.
Eine üppige, freundliche Kollegin nahm mich ihr an und wies mich meine Arbeit zu. Wir gingen als erstes in ein Zimmer mit zwei Betten. Auf der rechten Seite vor dem Fenster im Bett, lag eine Dame, so wie ich später erfuhr, war über 90 Jahre alt. Sie hatte ein sehr schönes Gesicht mit ein paar wunderschönen blauen Augen, mit denen sie mich ängstlich ansah und versuchte mich fortzuschicken. Ich war ihr unheimlich mit meinem Tuch auf dem Kopf. Meine Kollegein, redete ihr in Ruhe ein, das ich sie die nächsten Wochen pflegen würde. Doch ihr Mimik verriet, das sie mich nicht haben wollte.
Am nächsten Tag musste ich sie alleine waschen. So wurde es vorgegeben.  Ich ging in das Zimmer hinein und sagte leise „Guten Morgen“ . Sie war bereits wach und sah mich wieder  mit großen ängstlichen Augen an. Mit einem Lächeln im Gesicht ging ich auf sie zu: Sie brauchen keine Angst haben vor mir. Ich will ihnen nichts Böses." und nahm ihre dünne Hand in die meine, was sie auch zuließ. "Ich möchte sie waschen, wenn sie es mir erlauben".  Durch zwei Schlaganfälle, die sie erlitt, konnte sie sich nicht mehr artikulieren. Schließlich gab sie nach, weil sie kein Wahl hatte, sich den Pfleger selbst auszusuchen, der sie waschen sollte, weil Pflegepersonal eine Rarität war. Während ich sie wusch, schaute sie mir ununterbrochen in die Augen. Nach dem ich sie angezogen hatte, fragte ich sie, ob ich noch etwas für sie tun könnte. Sie schüttelte verneinend den Kopf. Ich räumte meine Arbeitsplatz und verabschiedete mich von ihr: ich komme später noch mal rein und schaue nach ihnen." Höchstwahrscheinlich war sie in dem Moment froh darüber, das ich hinausging.
Ich schloss die Tür hinter mich zu und begab mich in das nächste Zimmer.  
Bereits nach zwei Tagen hatte sie sich an mich gewöhnt. In den vier Wochen, die ich dort arbeitete, hatte sie das Sprechen und Lachen wiedergelernt. Sie konnte zwar nicht flüssig sprechen, aber verständlich. Bevor mein Einsatz dort zu Ende ging, fragte ich sie, warum sie vor mir Angst gehabt hatte. Sie sagt mir, wegen des Kopftuches, weil sie sich dachte ich hätte Krebs. In den wenigen Wochen hatte sie mich ans Herz geschlossen. Sie wusste ich würde eines Tages wieder gehen und weinte. Hielt mich am Hand fest und sagte: Geh nicht, lass mich nicht allein. Du hast mich das Sprechen wieder gelehrt. Die anderen nehmen sich keine Zeit für mich. Sie waschen und ziehen mich an und dann gehen sie wieder. Außer "guten Morgen" höre ich von ihnen nichts.“ Als ich aus dem Zimmer ging, konnte ich meine Träne nicht mehr zurückhalten. Am liebsten hätte ich sie mitgenommen. Mit ihren Worten hinterließ sie, Spuren vom Schmerz in meinem Herz. Diese Menschen, auf fremde Hilfe angewiesen, wurden einfach abgeschoben und mit ihrer Schicksal allein gelassen. Die Liebe eines Mutters, die sie ihren Kindern gab, konnte ihnen weder ihre leibliche Kinder, noch das Pflegepersonal wieder geben. Ich war einerseits froh, das ich dort wegging, ich weiß nicht ob ich es so gut verkraftet hätte, wenn sie eines Tages in meinen Armen einschlief. Heute frage ich mich noch: Lebst sie noch?"


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Die Sahara ist der Garten Allahs, aus dem dieser alles überflüssige menschliche und tierische Leben entfernt hat, damit es einen Ort gebe, wo er in Frieden wandeln könne
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Ithanea
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Alter: 34
Beiträge: 1062

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Beitrag28.05.2014 21:39

von Ithanea
Antworten mit Zitat

Hallo,
dieses Erlebnis hat dich wohl sehr berührt, das wird durch deine kleine Episode deutlich. Mir haben die Stellen, an denen du durch Gestik und Mimik die beiden "Protagonisten" charakterisierst, gut gefallen, das waren die aufmerksamen, ängstlichen Augen und die Geste mit der Hand.

Hier hätte ich mir einen tieferen Einblick gewünscht:
Zitat:
Mit gemischten Gefühlen fuhr mit dem Aufzug auf die dritte Etage.

Wieso gemischte Gefühle? Schon schlechte Erfahrungen gemacht? Welche Gefühle? Gibt es eine Tendenz, mehr Freude oder mehr Skepsis? ...usw.

Ein Problem sehe ich darin, dass du aus der Ich-Erzähler-Perspektive eigentlich nur dein Erleben, bzw. das des Erzählers, schildern kannst, und dafür interpretierst du hier viel zu viel in die alte Dame und ihr Erleben hinein.
Weißt du, was bestimmt eine gute Übung wäre? Erzähle die Geschichte doch noch einmal - aus der Sicht der Seniorin.


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Abendstern
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 98
Wohnort: wo ist Abendstern zu finden?


Beitrag29.05.2014 09:47

von Abendstern
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Ithanea hat Folgendes geschrieben:
Hallo,
dieses Erlebnis hat dich wohl sehr berührt, das wird durch deine kleine Episode deutlich. Mir haben die Stellen, an denen du durch Gestik und Mimik die beiden "Protagonisten" charakterisierst, gut gefallen, das waren die aufmerksamen, ängstlichen Augen und die Geste mit der Hand.

Hier hätte ich mir einen tieferen Einblick gewünscht:
Zitat:
Mit gemischten Gefühlen fuhr mit dem Aufzug auf die dritte Etage.

Wieso gemischte Gefühle? Schon schlechte Erfahrungen gemacht? Welche Gefühle? Gibt es eine Tendenz, mehr Freude oder mehr Skepsis? ...usw.

Ein Problem sehe ich darin, dass du aus der Ich-Erzähler-Perspektive eigentlich nur dein Erleben, bzw. das des Erzählers, schildern kannst, und dafür interpretierst du hier viel zu viel in die alte Dame und ihr Erleben hinein.
Weißt du, was bestimmt eine gute Übung wäre? Erzähle die Geschichte doch noch einmal - aus der Sicht der Seniorin.


Gemischte Gefühle, die Angst abgelehnt zu werden, durch mein äußeres Erscheinung. Als ich Festanstellung hatte, wurde ich ständig gemobbt, wegen meine Kopfbedeckung. Bei der Zeitarbeitfirma ist es mir einmal passiert, sonst waren die Kollegen ganz in Ordnung und haben mich wirklich mit Handkuss aufgenommen. Aber es bleibt doch in der Seele stecken. Man denkt, wie werden sie mich annehmen? Freundlich oder mit hängendem Gesicht. Wie werden die Bewohner auf mich reagieren? Ich habe viel Glück gehabt, da ich auf die Leute zugehen kann. Hmm aus der Sicht der Bewohnerin. Ihre Gedanken kann ich natürlich nicht sehen, aber zur Übung wäre es Wert Smile


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Abendstern
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 98
Wohnort: wo ist Abendstern zu finden?


Beitrag29.05.2014 10:38

von Abendstern
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Von der Sicht der Bewohnerin als ich erzählerin
Es war 6.30 als es leise an der Tür klopfte. Im Zimmer war es noch dunkel. Die mollige Schwester trat herein, knipste das gedämpfte Licht an und sagte leise: "Guten Morgen".
Ich antwortete nicht, denn ich konnte mich ja nicht richtig artikulieren. Dann sahen meine alten Augen eine andere Person, die hinter dem mir bekannten Pflegerin. Sie war völlig in weiß gekleidet, mit einem Tuch auf dem Kopf, das aussah wie eine Turban. Ich hatte es mit angst zu tun gehabt. Sie lächelte mich freundlich an und strahlte über das ganze Gesicht. Wer war diese Frau, die dem Schein nach keine Deutsche war? Ich werte mich mit Händen und Gesten, sowie Mimik gegen diese Frau. Sie sollte mich nicht waschen. Warum machte sie mir angst? Vielleicht dachte ich in dem Moment an den Tod. Denn die Schwester hatte sie mir noch nicht vorgestellt, also könnte sie auch der Todesengel sein, der die Seelen nimmt.
Schwester Martina, ja jetzt erinnere ich mich, so nannte sie sich. Sie versuchte mich zu beruhigen.: Beruhigen sie sich Frau Kaiser. Sie ist eine neue Kollegin. Und so wie ich sie kennengelernt habe, ist sie eine ganz Nette. Sie wird sie ab Morgen pflegen und waschen".

Ich sah der neuen Schwester in die Augen. Diese tiefschwarze Augen, die freundlich zu mir blickten, aber sie war anders als die Anderen. Ih konnte nicht sprechen. Also müsste ich mich bemerkbar machen. Mit den Händen und Füßen. "Nein, auf keinen Fall will ich von ihr gewaschen werden". Nach dem Schwester Martina mich angezogen hatte, gingen sie raus. ich war erleichtert und schaute aus dem Fenster, wie ich da lag. Ich konnte nichts sehen außer ein hässliches Gebäude, welches mir auch das Tageslicht sperrte. Ich konnte mich leicht bewegen, aber ich konnte doch nicht mehr gehen. Tag für Tag in diesem Bett verharren.

Gegen Mittag kam sie wieder, die Neue. Sie hatte ein Tablett in der Hand. Sie hatte mein Mittagessen mitgebracht. Dieses ekelige Essen, was sie nennen. Püriert und schmeckte wie Moppelkotze.

"Da bin ich wieder", sagte sie freundlich stellte sich neben mein Bett. Ich drehte mich auf die andere Seite und beachtete sie nicht. Die Arme, sie hatte kläglich gescheitert, bei der Versuch mir das Essen anzureichen und ging hinaus.

Am nächsten Morgen klopfte leise die Tür. "Guten Morgen", flüsterte eine freundliche Stimme und knipste das Licht an. ich wand mich zu Tür und sah, das es die Neue war.  Wie von einer Wespe gestochen fing ich an zu schreien. Das war eigentlich kein richtiges Geschrei, das war mehr Brabbeln. sie näherte sich an mein Bett und sah mich so freundlich und gleichmäßig traurig an. Nahm meine Hand in die ihre und sprach zu mir: Ich will ihnen doch nichts Böses. Ich möchte sie nur waschen, wenn sie es mir erlauben. ich werde ihnen auch nicht wehtun", sagte sie schauend in meine Augen.

Diese Berührung und die Blicke ließen mich ruhiger werden. Während sie mich wusch und eincremte, sah ich ihr die ganze Zeit in das Gesicht, das stets ein Lächeln hatte. Als sie fertig war, räumte sie alles weg und sah mich noch einmal an. "Brauchen sei noch etwas? Kann ich etwas für sie tun?", ich sah sie nur an, dann schüttelte ich mit dem Kopf und versuchte ein Nein auszuprechen"

Es dauerte nicht lange und ich hatte diese Frau ins Herz geschlossen. sie war immer so gehetzt, weil sie viel zu tun hatten, aber nahm sich immer Zeit wenn sie zu mir kam. Sie mag mich sehr hatte sie gesagt und gab mir ein Kuss auf die Stirn. Ich schaute sie an mit Liebe, Zuneigung für diese Frau, Dankbarkeit. Sie besaß soviel Liebe, was für alle Bewohner ausreichen würde. Ich wartete sehnsüchtig, mit dem Blick an der Tür und hoffte, das sie jeden Moment wieder reinkommt. Seit dem sie mir das Essen anreichte, aß ich auch wieder gut. Sie sprach ständig mit mir und ich konnte ihr auch einiges erzählen. ich konnte wieder sprechen. Als der Tag kam, an dem Sie gehen musste, zerbrach sie mir das Herz. Sie sagte mir: Es gibt noch viele Frau Kaisers, die mich brauchen. Ihnen geht es jetz gut, sie können wenn sie möchten auch in den Rollstuhl und mit den anderen etwas unternehmen, aber mich brauchen jetzt andere Frau Kaisers, denen es nicht so gut geht.

Warum hatte ich vor dieser Frau angst gehabt? Wegen ihrem Turban? Ja, denn ich hatte angst, sie hätte eine unheilbare krankheit, nämlich Krebs. ich war froh, als sie mir sagte: "Ich bin muslima. Mein Glaube möchte es so" Ich zog in dem Moment ihren Kopf an mich und küsste sie auf die Wangen..

Am nächsten Tag hatte ich vergeblich auf sei gewartet. Sie war gegangen, ohne sich von mir zu verabschieden.

*Die Namen sind erfunden


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Ithanea
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Beitrag29.05.2014 14:06

von Ithanea
Antworten mit Zitat

Abendstern hat Folgendes geschrieben:

Gemischte Gefühle, die Angst abgelehnt zu werden, durch mein äußeres Erscheinung. Als ich Festanstellung hatte, wurde ich ständig gemobbt, wegen meine Kopfbedeckung. Bei der Zeitarbeitfirma ist es mir einmal passiert, sonst waren die Kollegen ganz in Ordnung und haben mich wirklich mit Handkuss aufgenommen. Aber es bleibt doch in der Seele stecken. Man denkt, wie werden sie mich annehmen? Freundlich oder mit hängendem Gesicht. Wie werden die Bewohner auf mich reagieren? Ich habe viel Glück gehabt, da ich auf die Leute zugehen kann.

Genau, diese Gedanken könntest du in den Text einbauen, statt sie im Nachhinein zu erklären. Oder du deutest sie nur an, denn natürlich kann man sich denken, dass es in diese Richtung geht. Aber in der ersten Fassung war es etwas zu "berichtmäßig"
Abendstern hat Folgendes geschrieben:
Hmm aus der Sicht der Bewohnerin. Ihre Gedanken kann ich natürlich nicht sehen, aber zur Übung wäre es Wert Smile

Genau, ihre Gedanken kannst du als Mensch nicht sehen, und trotzdem hast du sie in der ersten Version hineininterpretiert. Und hier besteht der Unterschied zwischen Bericht und literarischem Text: Wenn die Erzählerin nun die Bewohnerin ist, kann sie diese Gedanken sehen. Aber halt nicht mehr die der Pflegerin (also deine).


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Abendstern
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Wohnort: wo ist Abendstern zu finden?


Beitrag29.05.2014 19:15

von Abendstern
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ithanea hat Folgendes geschrieben:
Abendstern hat Folgendes geschrieben:

Gemischte Gefühle, die Angst abgelehnt zu werden, durch mein äußeres Erscheinung. Als ich Festanstellung hatte, wurde ich ständig gemobbt, wegen meine Kopfbedeckung. Bei der Zeitarbeitfirma ist es mir einmal passiert, sonst waren die Kollegen ganz in Ordnung und haben mich wirklich mit Handkuss aufgenommen. Aber es bleibt doch in der Seele stecken. Man denkt, wie werden sie mich annehmen? Freundlich oder mit hängendem Gesicht. Wie werden die Bewohner auf mich reagieren? Ich habe viel Glück gehabt, da ich auf die Leute zugehen kann.

Genau, diese Gedanken könntest du in den Text einbauen, statt sie im Nachhinein zu erklären. Oder du deutest sie nur an, denn natürlich kann man sich denken, dass es in diese Richtung geht. Aber in der ersten Fassung war es etwas zu "berichtmäßig"
Abendstern hat Folgendes geschrieben:
Hmm aus der Sicht der Bewohnerin. Ihre Gedanken kann ich natürlich nicht sehen, aber zur Übung wäre es Wert Smile

Genau, ihre Gedanken kannst du als Mensch nicht sehen, und trotzdem hast du sie in der ersten Version hineininterpretiert. Und hier besteht der Unterschied zwischen Bericht und literarischem Text: Wenn die Erzählerin nun die Bewohnerin ist, kann sie diese Gedanken sehen. Aber halt nicht mehr die der Pflegerin (also deine).


Super, man kann nur daraus lernen und solche kurz Geschichten als Übung sind gut. Vor allem wenn man nicht lange nachdenken muss, sondern erstmal alles fließen lässt. Laughing


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nothingisreal
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Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag31.05.2014 23:13
Re: Das Vertrauen einem Fremden gegenüber
von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Abendstern hat Folgendes geschrieben:

Mein neuer Einsatz war im Kreis (was meinst du damit?)… in einem Pflegeheim für alte Menschen. Ich war schon gewohnt, ständig andere Heime und Bewohner kennenzulernen.
Morgens (a) um sechs Uhr (b)   lieber a und b vertauschen stand ich vor dem Eingangstür des Altenpflegeheimes und wartete, das mich jemand hereinlassen würde. Denn auf den Nachtwachen Klingel reagiert niemand (holpriger Satz). Endlich kam jemand zur Frühschicht und ließ mich hinein. Mit gemischten Gefühlen fuhr mit dem Aufzug auf die dritte Etage. Im Dienstzimmer hatten sich bereits alle Kollegen zusammengetroffen und hörten aufmerksam der Übergabe (welcher Übergabe? deiner Arbeit?)zu. Mit unsicherem Schritt ging ich auf das Dienstzimmer zu und hoffte, dass sie mich freundlich aufnehmen würden. Als sie  mich kommen sahen, mussten sie sich gedacht haben, das ich dort eingesetzt wurde, denn für sie war das schon Normalität, das ständig jemand neues eingesetzt wurde (ich verstehe die Bedeutung dieses Satzes nicht). Langer Rede kurzer Sinn. Einige Kollegen haben mich nicht wirklich beachtet.
Eine üppige, freundliche Kollegin nahm mich ihr an und wies mich meine Arbeit zu. Wir gingen als erstes in ein Zimmer mit zwei Betten. Auf der rechten Seite vor dem Fenster im Bett, lag eine Dame, so wie ich später erfuhr, war über 90 Jahre alt (Zahlen schreibt man in der Regel aus). Sie hatte ein sehr schönes Gesicht mit ein paar wunderschönen blauen Augen, (Wiederholung, Absicht?) mit denen sie mich ängstlich ansah und versuchte mich fortzuschicken. Ich war ihr unheimlich mit meinem Tuch auf dem Kopf. Meine Kollegein, redete ihr in Ruhe ein, das ich sie die nächsten Wochen pflegen würde. Doch ihr Mimik verriet, das sie mich nicht haben wollte.
Am nächsten Tag musste ich sie alleine waschen. So wurde es vorgegeben.  Ich ging in das Zimmer hinein und sagte leise „Guten Morgen“ . Sie war bereits wach und sah mich wieder  mit großen ängstlichen Augen an. Mit einem Lächeln im Gesicht ging ich auf sie zu: Sie brauchen keine Angst haben vor mir. Ich will ihnen nichts Böses." und nahm ihre dünne Hand in die meine, was sie auch zuließ. "Ich möchte sie waschen, wenn sie es mir erlauben".  Durch zwei Schlaganfälle, die sie erlitt, konnte sie sich nicht mehr artikulieren. Schließlich gab sie nach, weil sie kein Wahl hatte, sich den Pfleger selbst auszusuchen, der sie waschen sollte, weil Pflegepersonal eine Rarität war Es gibt keine Notwendigkeit, das zu wiederholen.. Während ich sie wusch, schaute sie mir ununterbrochen in die Augen. Nach dem ich sie angezogen hatte, fragte ich sie, ob ich noch etwas für sie tun könnte. Sie schüttelte verneinend den Kopf. Ich räumte meine Arbeitsplatz und verabschiedete mich von ihr: ich komme später noch mal rein und schaue nach ihnen." Höchstwahrscheinlich war sie in dem Moment froh darüber, das ich hinausging.
Ich schloss die Tür hinter mich zu und begab mich in das nächste Zimmer.  
Bereits nach zwei Tagen hatte sie sich an mich gewöhnt. In den vier Wochen, die ich dort arbeitete, hatte sie das Sprechen und Lachen wiedergelernt. Sie konnte zwar nicht flüssig sprechen (a), aber verständlich (a kommt hierhin). Bevor mein Einsatz dort zu Ende ging, fragte ich sie, warum sie vor mir Angst gehabt hatte. Sie sagt mir, wegen des Kopftuches, weil sie sich dachte ich hätte Krebs. In den wenigen Wochen hatte sie mich ans Herz geschlossen. Sie wusste ich würde eines Tages wieder gehen und weinte. Hielt mich am Hand fest und sagte: Geh nicht, lass mich nicht allein. Du hast mich das Sprechen wieder gelehrt. Die anderen nehmen sich keine Zeit für mich. Sie waschen und ziehen mich an und dann gehen sie wieder. Außer "guten Morgen" höre ich von ihnen nichts.“ Als ich aus dem Zimmer ging, konnte ich meine Träne nicht mehr zurückhalten. Am liebsten hätte ich sie mitgenommen. Mit ihren Worten hinterließ sie, Spuren vom Schmerz in meinem Herz. Diese Menschen, auf fremde Hilfe angewiesen, wurden einfach abgeschoben und mit ihrer Schicksal allein gelassen (hier fehlen einige Worte). Die Liebe eines Mutters, die sie ihren Kindern gab, konnte ihnen weder ihre leibliche Kinder, noch das Pflegepersonal wieder geben. Ich war einerseits froh, das ich dort wegging, ich weiß nicht ob ich es so gut verkraftet hätte, wenn sie eines Tages in meinen Armen einschlief. Heute frage ich mich noch: Lebst sie noch?"


Hallo Abendstern,
ich habe sehr gerne dein Erlebnis gelesen und mich wirklich für die ältere Dame gefreut und zugleich um sie getrauert. Das, was du wolltest, hast erreicht, du hast berührt.
Nun zu deinen Fragen. Ja, die Rechtschreib- und Kommafehler sind hier überall, aber du wolltest ja nicht darauf hingewiesen werden, habe ich daher nicht gemacht.
An manchen Stellen ist dein Schreibstil sehr holprig, manches musste ich zwei Mal lesen. Ich denke, wenn du den Text mehrmal bearbeitet hättest, wären die Fehler raus.
Du schreibst sehr melancholisch, was zu dieser Geschichte sehr passt.

Mir hats gefallen.


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"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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Abendstern
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 98
Wohnort: wo ist Abendstern zu finden?


Beitrag31.05.2014 23:22
Re: Das Vertrauen einem Fremden gegenüber
von Abendstern
pdf-Datei Antworten mit Zitat

nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Abendstern hat Folgendes geschrieben:

Mein neuer Einsatz war im Kreis (was meinst du damit?)… in einem Pflegeheim für alte Menschen. Ich war schon gewohnt, ständig andere Heime und Bewohner kennenzulernen.
Morgens (a) um sechs Uhr (b)   lieber a und b vertauschen stand ich vor dem Eingangstür des Altenpflegeheimes und wartete, das mich jemand hereinlassen würde. Denn auf den Nachtwachen Klingel reagiert niemand (holpriger Satz). Endlich kam jemand zur Frühschicht und ließ mich hinein. Mit gemischten Gefühlen fuhr mit dem Aufzug auf die dritte Etage. Im Dienstzimmer hatten sich bereits alle Kollegen zusammengetroffen und hörten aufmerksam der Übergabe (welcher Übergabe? deiner Arbeit?)zu. Mit unsicherem Schritt ging ich auf das Dienstzimmer zu und hoffte, dass sie mich freundlich aufnehmen würden. Als sie  mich kommen sahen, mussten sie sich gedacht haben, das ich dort eingesetzt wurde, denn für sie war das schon Normalität, das ständig jemand neues eingesetzt wurde (ich verstehe die Bedeutung dieses Satzes nicht). Langer Rede kurzer Sinn. Einige Kollegen haben mich nicht wirklich beachtet.
Eine üppige, freundliche Kollegin nahm mich ihr an und wies mich meine Arbeit zu. Wir gingen als erstes in ein Zimmer mit zwei Betten. Auf der rechten Seite vor dem Fenster im Bett, lag eine Dame, so wie ich später erfuhr, war über 90 Jahre alt (Zahlen schreibt man in der Regel aus). Sie hatte ein sehr schönes Gesicht mit ein paar wunderschönen blauen Augen, (Wiederholung, Absicht?) mit denen sie mich ängstlich ansah und versuchte mich fortzuschicken. Ich war ihr unheimlich mit meinem Tuch auf dem Kopf. Meine Kollegein, redete ihr in Ruhe ein, das ich sie die nächsten Wochen pflegen würde. Doch ihr Mimik verriet, das sie mich nicht haben wollte.
Am nächsten Tag musste ich sie alleine waschen. So wurde es vorgegeben.  Ich ging in das Zimmer hinein und sagte leise „Guten Morgen“ . Sie war bereits wach und sah mich wieder  mit großen ängstlichen Augen an. Mit einem Lächeln im Gesicht ging ich auf sie zu: Sie brauchen keine Angst haben vor mir. Ich will ihnen nichts Böses." und nahm ihre dünne Hand in die meine, was sie auch zuließ. "Ich möchte sie waschen, wenn sie es mir erlauben".  Durch zwei Schlaganfälle, die sie erlitt, konnte sie sich nicht mehr artikulieren. Schließlich gab sie nach, weil sie kein Wahl hatte, sich den Pfleger selbst auszusuchen, der sie waschen sollte, weil Pflegepersonal eine Rarität war Es gibt keine Notwendigkeit, das zu wiederholen.. Während ich sie wusch, schaute sie mir ununterbrochen in die Augen. Nach dem ich sie angezogen hatte, fragte ich sie, ob ich noch etwas für sie tun könnte. Sie schüttelte verneinend den Kopf. Ich räumte meine Arbeitsplatz und verabschiedete mich von ihr: ich komme später noch mal rein und schaue nach ihnen." Höchstwahrscheinlich war sie in dem Moment froh darüber, das ich hinausging.
Ich schloss die Tür hinter mich zu und begab mich in das nächste Zimmer.  
Bereits nach zwei Tagen hatte sie sich an mich gewöhnt. In den vier Wochen, die ich dort arbeitete, hatte sie das Sprechen und Lachen wiedergelernt. Sie konnte zwar nicht flüssig sprechen (a), aber verständlich (a kommt hierhin). Bevor mein Einsatz dort zu Ende ging, fragte ich sie, warum sie vor mir Angst gehabt hatte. Sie sagt mir, wegen des Kopftuches, weil sie sich dachte ich hätte Krebs. In den wenigen Wochen hatte sie mich ans Herz geschlossen. Sie wusste ich würde eines Tages wieder gehen und weinte. Hielt mich am Hand fest und sagte: Geh nicht, lass mich nicht allein. Du hast mich das Sprechen wieder gelehrt. Die anderen nehmen sich keine Zeit für mich. Sie waschen und ziehen mich an und dann gehen sie wieder. Außer "guten Morgen" höre ich von ihnen nichts.“ Als ich aus dem Zimmer ging, konnte ich meine Träne nicht mehr zurückhalten. Am liebsten hätte ich sie mitgenommen. Mit ihren Worten hinterließ sie, Spuren vom Schmerz in meinem Herz. Diese Menschen, auf fremde Hilfe angewiesen, wurden einfach abgeschoben und mit ihrer Schicksal allein gelassen (hier fehlen einige Worte). Die Liebe eines Mutters, die sie ihren Kindern gab, konnte ihnen weder ihre leibliche Kinder, noch das Pflegepersonal wieder geben. Ich war einerseits froh, das ich dort wegging, ich weiß nicht ob ich es so gut verkraftet hätte, wenn sie eines Tages in meinen Armen einschlief. Heute frage ich mich noch: Lebst sie noch?"


Hallo Abendstern,
ich habe sehr gerne dein Erlebnis gelesen und mich wirklich für die ältere Dame gefreut und zugleich um sie getrauert. Das, was du wolltest, hast erreicht, du hast berührt.
Nun zu deinen Fragen. Ja, die Rechtschreib- und Kommafehler sind hier überall, aber du wolltest ja nicht darauf hingewiesen werden, habe ich daher nicht gemacht.
An manchen Stellen ist dein Schreibstil sehr holprig, manches musste ich zwei Mal lesen. Ich denke, wenn du den Text mehrmal bearbeitet hättest, wären die Fehler raus.
Du schreibst sehr melancholisch, was zu dieser Geschichte sehr passt.

Mir hats gefallen.


Hallo Liebe Nohingreals


Zitat:
Mein neuer Einsatz war im Kreis ..ich wollte keinen Namen nennen..daher habe ich ... gemacht.
[/quote]Dienstzimmer hatten sich bereits alle Kollegen zusammengetroffen und hörten aufmerksam der Übergabe
Zitat:
PÜbergabe ist, eine Art Weiterleitung vom Nachtdienst an die Frühdienst. Ob da irgendetwas Besonderes war.


Ja ich habe diesen Texte einfach so reingeschrieben ohne Überarbeitung. ich wollte sehen, ob es mir gelingt. Laughing

Das ständig jemand neu eingesetzt wird, klar ich hätte es so schreiben sollen, das jeder versteht, was damit gemeint ist. Die Altenheime arbeiten mit den Zeitarbeitfirmen, weil sie fast keine Mitarbeiter mehr haben. Daher sind die Stammpersonal gewöhnt, ständig neue Gesichter zu sehen.


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