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Autor |
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Hallogallo Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 640 Wohnort: Auenland
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08.05.2014 08:34 Rock and Roll von Hallogallo
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Rockstar wollte ich sein
so ein ganz zorniger
zwei Verzerrer vor die Fender-Startbox schalten
und dem Publikum wenn möglich den Schädel damit spalten
every inch of my love und shoots from the hip
wollte ich den Mädels geben
und überhaupt
no stop signs
no speed limits
und vor allem
no satisfaction
hat nicht geklappt
wie so vieles andere auch
manchmal too drunk to fuck
das ja
aber zu eight miles high hat es nicht gereicht
zu viel überlegt
zu viel schlechtes Gewissen
zu wenig Rock and Roll
hundert Mal anarchy in the UK angehört
und dann doch im öffentlichen Dienst gelandet
mit einer Punkband und fünf Backgroundsängerinnen in Strapsen
wollte ich auf dem Domplatz ein Benefizkonzert
für die Förderung des freien Canabisanbaus geben
fast nackt in einem Outfit wie die Red Hot Chillipeppers
nur mit einem selbstgestrickten Säckchen an der Hüfte
das ich genau dann fallen lasse
wenn der Bischof und die Fürstin Gloria von Thurn und Taxis
von der Abendandacht kommen
born to be wild im Kopf
seitdem ich denken kann
zum walk on the wildside starten wollen
seitdem ich gehen kann
Fuck
außer Viertagebart
und Tattoos an Stellen die man gut verstecken kann
ist nicht viel passiert
nur manchmal knurrt irgend so eine versoffene Stimme in mir
it´s better to burn out than to fade away
und dann sehe ich mich auf der Centerstage von Rock im Park oder in Wacken stehen
und dem Publikum kick out the jams motherfuckers zuschreien
und dann setze ich mich hin und schreibe ein Gedicht
und hau alles rein was ich habe
und wenn es gut wird
dann kann ich damit tatsächlich
auch ohne Verzerrer und Fender-Boxen
dem Publikum den Schädel damit spalten
Weitere Werke von Hallogallo:
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appo Leseratte
Beiträge: 111 Wohnort: Bremen
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10.05.2014 00:59
von appo
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Moin Hallogallo,
das ist nun der dritte Text von dir, an dem ich hängen bleibe. Könnte daran liegen, dass wir gleich alt sind und ähnliche Themen haben. Der Titel dieses Prosagedichts hat mich zumindest gleich angezogen.
Ich finde, die Message des Textes kommt schon gut rüber, allerdings könnte er für meinen Geschmack um einiges kürzer sein. Einige Zeilen finde ich schwammig und der Duktus deines LI, dass er es nicht geschafft hat, sein schlecht verstecktes Selbstmitleid, macht den Text im Mittelteil nicht wirklich attraktiv. Das Ende aber, wo er sich hinsetzt und alles, was er hat, in sein Gedicht haut, dort alles verwirklicht, was er in der Musik nicht geschafft, hat, das finde ich stark. Damit habe ich nach den resignativen Tönen im Mittelteil überhaupt nicht gerechnet. Gute Wendung.
Ich würde den Inhalt um etliche Füllwörter und auch einige Einzelheiten kürzen, damit die Grundaussage des Textes deutlicher hervortritt. Es reichen wenige Bilder, um den Unterschied des LI von damals zu heute zu verdeutlichen. Wenn du möchtest, kann ich gern auch zeigen, was ich konkret ändern würde.
Habe den Text gern gelesen.
appo
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