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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2014
Auf der Schneise [Prosa]

 
 
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Zauberstift
Geschlecht:weiblichHonigkuchenpferd

Alter: 44
Beiträge: 389



Beitrag04.04.2014 14:23

von Zauberstift
Antworten mit Zitat

Kryptisch, für mich zu kryptisch. Eine stibt, ein anderer nicht? Die Infragestellungen stören mich. Bringt noch mehr durcheinander. Die Vorgaben hast du erfüllt, trotzdem bringt mich deine Postkarte auch nach fünfmal lesen nicht weiter.
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag04.04.2014 21:56

von Akiragirl
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Liebe/r PoKaPro-Teilnehmer/in!

Wie beim letzten FFF beschränke ich mich auf eine stichpunktartige Bewertung. Ich habe jedoch jeden Text mindestens zweimal gelesen und mich um annähernd objektive Kriterien bemüht.

Zur Geschichte „Auf der Schneise“:
+ ich finde den Rhythmus dieses Textes sehr schön
+ du verwendest nicht nur abgedroschene Phrasen, da ist viel Eigenes vom Autor erkennbar
+ insbesondere das Ende hat es mir angetan
- ich habe leider auch nach mehrfachem Lesen nicht wirklich verstanden, was diese Geschichte mir sagen möchte
- weil der Inhalt selbst für mich so nebulös bleibt, scheint die Geschichte mir irgendwie zu entgleiten

Bewertung: 6 Federn.

Liebe Grüße
Anne


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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UtherPendragon
Eselsohr
U


Beiträge: 402



U
Beitrag05.04.2014 00:18

von UtherPendragon
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Guten Abend!

Ich hoffe, noch zu einem qualifizierten Kommentar fähig zu sein.

Dies ist der vierte Text den ich lese, und bisher der beste.


Zitat:
Er birgt Geschichten, Moder alter Tage.
Wir beide sind wie Mond und Schlafwandler. Wir wissen voneinander, doch wir kennen uns nicht.
Solche kleinen Kostbarkeiten braucht ein ernstzunehmender Text in Postkartenlänge!

Bast ist als vorzeitlicher Werkstoff ein schönes Motiv.

Einschränkung: Der ganze Sinn des Textes erschloss sich mir noch nicht ganz. Ist die Brücke der Übergang ins jenseits und die vermummten Gestalten unsterblich, weil sie sich ständig verändern? So habe ichs zumindest verstanden. Wozu jedoch die Armbrust? Ahh jetzt habe ich gerade das Schilderhaus gegoogelt und da wird einiges klarer!

Ich finde, dass die zwischengestellten Wärst du wie ich. mehr ins Zentrum der Geschichte gerückt werden könnten, damit sich ihr Sinn eventuell erschließt (oder bin ich zu doof)

Aber das Thema ist im Großen und Ganzen wohl umgesetzt und ein Happen Ewigkeit, ein Schlückchen Trennung kommen herüber.


Liebe Grüße
Uther Pendragon


_________________
Dies ist ein Text, der an jeden Deiner Beiträge angehangen werden kann. Es besteht ein Limit von 400 Buchstaben.
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Herbert Blaser
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 313
Wohnort: Basel


Beitrag05.04.2014 12:55

von Herbert Blaser
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Sehr geheimnisvoll. Gefällt mir gut. 7 Federn

_________________
Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?

Marcel Proust
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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag06.04.2014 15:18
Re: Auf der Schneise [Prosa]
von anuphti
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Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
Auf der Schneise

Ich stolpere schon beim Titel. Ich würde sagen "In der Schneise". Der weitere Text wird mir sagen, ob diese Diskrepanz Absicht war.

Der Wald steht tannenschwarz. Er birgt Geschichten, Moder alter Tage.
Du bist ganz nah und – weit entfernt, dort drüben – wieder du.
Wir beide sind wie Mond und Schlafwandler. Wir wissen voneinander, doch wir kennen uns nicht.
Du trägst die Armbrust. Sie zieht deine Schulter hinab. Was lastet fliegt nicht fort.
Ins quer gestreifte Schilderhaus trittst du.

Der erste Absatz bestätigt meine Vermutung, dass die Überschrift mit Absicht so gestaltet wurde. Mit der Waldbeschreibung wird sofort auf das Bildmotiv hingewiesen. Und gleichzeitig mit dem Begriff Moder auf Unheil hingewiesen. Auf Vergangenes. Dann kommen die beiden Protagonisten ins Spiel. Du und Ich. Und jetzt wird es rätselhaft. Du bist nah und entfernt. Wir wissen voneinander, aber kennen uns nicht.
Mit der Armbrust und dem Schilderhaus kommt der Hinweis auf das Thema "die Wacht".


Wärst du wie ich.


Der weiße Nebel steigt aus den Wiesen. Wir können Gestalten auf die Brücke treten sehen. Sechs an der Zahl.
Eine geht mit Stock, eine andere zieht einen Kasten nach. Wieder eine tastet sich am Strick entlang. Menschen eines anderen Lebens. Nach dem Tode.
Der Nebel als Gegensatz, das "weiß" als Gegensatz zu tannenschwarz, aber für mich trotzdem entbehrlich. Wir können sehen. Also sind "wir" unten, unter der Brücke, die Wächter, die Beobachter, die den Übergang ins Totenreich (?) beobachten, bewachen. Sechs werden genannt, aber nur drei beschrieben.

Wessen Tode?
Die Brücke hängt ein wenig durch. Sie ist aus Bast geflochten.
Und wenn sie reißt, denkst du.
Wie soll sie reißen?
Es ist ein anderer Ort.

Wäre ich wie du.

Wir sind Vermummte, finster, tief im Walde. Materie werden -
waren wir. Was wandelt wird bleiben.
Eine Frau führt den Hund kurz an der Leine. Sie ist die vierte. Ein Mann mit einem Koffer geht voraus. Gefolgt vom Kastenträger, vom Krücken-Geher. Und ich - als Letzte - gehe hinzu.

Materie werden-waren wir. Das heißt, wir befinden uns im "immateriellen Jetzt", das sich ständig wandelt, das Einzige, was überdauern wird, weil es sich wandelt.
Dann werden vier Personen beschrieben. Und ich . Als fünfte. Wo ist Nummer sechs? Bist "Du" die Nummer sechs? Wer ist die Person, die sich am Strick antlang tastet? Bin "ich" das?



Wärst du wie ich.

Wir stehen Wache in die Ewigkeit.
Du gingst und trenntest dich. Du kamst heraus und sahst mich gehen.
Mein Bündel wog schwer. Der Knoten war lose. Nicht die Brücke, sie bleibt.

Die spannendste Szene. Wir sind die Wächter. Du bist gleichzeitig gegangen und sahst mich gehen. Mein Bündel wog schwer, Was lastet fliegt nicht fort. Der Knoten war lose, d.h. ich verlor das Bündel, und kann dadurch fort fliegen?
Und die Brücke bleibt, d.h. sie wandelt sich nicht, also überdauert sie auch nicht?



Ich tippe auf Mardii.

Dieser Text ist das Gegenstück zu dem 10.000 Text, an dem ich solange gerätselt habe.
Auch hier rätsel ich wieder. Viele Hinweise lassen mich denken, dass der Wächter nur eine Person ist, die in sich gespalten ist. Aber letztendlich widersprechen sich für mich diverse Hinweise und ich fühle mich klein und unwissend, wenn ich versuche den Text zu entschlüsseln. Und dieses Gefühl kenne ich von dem 10.000 Wettbewerb.

Ich habe immer das Gefühl, es fehlen mir die entscheidenden Hinweise und selbst durch langes Nachdenken, komme ich nie genau auf das, was Du mir sagen willst.

Guter spannender Text, der mich unbefriedigt zurück lässt, weil ich ihn ohne Hilfe nicht entschlüsseln kann.

Definitiv oberes Drittel!

LG
Nuff


_________________
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Vogel
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 436

Goldene Neonzeit


Beitrag07.04.2014 15:17

von Vogel
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Das ist wohl falsch gelandet? Für mich ist das ein Gedicht und keine Prosa. Und weil ich von Gedichten keine Ahnung habe, enthalte ich mich einer Wertung. Klingt aber schön.

_________________
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Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 715
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag08.04.2014 13:29

von Merope
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Thema getroffen
Bild: Elemente vorhanden
Text: sehr vage, wenige deutliche Aussagen. Quasi wie im Nebel...ob Du selbst genau ein Bild vor Augen hattest, was die Intention der Sprechenden ist?
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3611
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag09.04.2014 11:45

von Nicki
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Aus Zeitgründen schreibe ich nur kurze Bemerkungen unter jeden Text, sofern mir dazu etwas einfällt. Später bei Nachfrage natürlich gerne ausführlicher. In meine Bewertungen sind die Vorgaben, sowie Sprache und Stil mit eingeflossen. Nicht zu vergessen der persönliche Geschmack, denn jede Bewertung kann immer nur subjektiv sein.

Die Vorgaben sind zwar erfüllt, aber vieles bleibt unverständlich für mich, vor allem die „Wäre ich wie“-Sätze.


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MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
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Lupo
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 364
Wohnort: Pegnesien


Beitrag09.04.2014 12:38
Knoten
von Lupo
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im Erzählfaden: Der Text kurvt um mehrere Zentren.
Auch erscheint die Beschreibung in der grammatischen Gegenwart entgegen der erwünschten Flüchtigkeit recht ausladend.
"Ewigkeit" wirkt diesem Aspekt sogar entgegen, ebenso die Aufzählung der Überwechselnden.
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag09.04.2014 16:40

von Mardii
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Ridickully
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DoroThea
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Beitrag09.04.2014 19:03

von DoroThea
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Mir gefällt sehr die Poesie dieses Textes, die gefundenen Bilder, die den Tod vom Leben trennen. Dafür steht die Brücke mit ihren Gestalten. Nur die zwischenfragenden Worte geben mir ein Rätsel auf. Wer weiß von wem und warum, waren "wir" ein Paar und sind nun (gewaltsam) getrennt worden, wissen wir voneinander oder können wir uns nicht umschauen um den anderen zu erkennen? Der Text birgt einige Geheimnisse, die es gilt zu ergründen - man kann ihn immer wieder lesen um etwas neu zu entdecken oder seine Gedanken schweifen zu lassen. Schön.

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DoroThea
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firstoffertio
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Beitrag10.04.2014 12:20

von firstoffertio
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Mir gefällt der Stil dieses Textes, und die Stimmung, die er erzeugt.
Die beiden Dus verwirren mich noch. Sind sie lebendes und gestorbenes Ich? Vor allem aber komme ich nicht darauf, warum die Reihenfolge auf der Brücke wichtig zu sein scheint. Sind/waren die vorhergehenden Menschen, die dem Ich besonders wichtig waren?
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Pony
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 68
Beiträge: 269
Wohnort: NRW


Beitrag10.04.2014 14:01

von Pony
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Hi,

Hierzu einen Kommentar zu schreiben, fällt mir sehr schwer. Ich setzte den Text immer wieder ans Ende meiner "noch zu erledigen Liste", aber jetzt sind alle anderen kommentiert und nu´ isser dran.

Zuerst das Einfache, die Vorgaben. Ich sehe sie alle als erfüllt an. Der Text ist sauber und ordentlich geschrieben. Ob er logische Fehler und Unstimmigkeiten enthält, vermag ich nicht zu beurteilen, da ich das Ganze nicht aufdröseln kann, auch wenn ich Satz für Satz durchgehe.

Zitat:
Der Wald steht tannenschwarz. Er birgt Geschichten, Moder alter Tage.

Schöne Formulierung.

Zitat:
Du bist ganz nah und – weit entfernt, dort drüben – wieder du.

Nah oder fern? ... dort drüben – wieder du ... Zweimal vorhanden?

Zitat:
Wir beide sind wie Mond und Schlafwandler. Wir wissen voneinander, doch wir kennen uns nicht.
Du trägst die Armbrust. Sie zieht deine Schulter hinab. Was lastet fliegt nicht fort.
Ins quer gestreifte Schilderhaus trittst du.

Bis hierher verstanden, hoffe ich zumindest.

Zitat:
Wärst du wie ich.

Ja, was wäre dann?

Zitat:
Der weiße Nebel steigt aus den Wiesen. Wir können Gestalten auf die Brücke treten sehen. Sechs an der Zahl.
Eine geht mit Stock, eine andere zieht einen Kasten nach. Wieder eine tastet sich am Strick entlang. Menschen eines anderen Lebens. Nach dem Tode.

Ich vermute, dass die Bücke in ein anderes Leben führt, in das die Wanderer gehen, nachdem sie gestorben sind.

Zitat:
Wessen Tode?
Jetzt stellt sich mir der ganze vorherige Abschnitt in Frage. Wenn nicht der Tod der Leute auf der Brücke, ja wer denn dann?

Zitat:
Die Brücke hängt ein wenig durch. Sie ist aus Bast geflochten.
Und wenn sie reißt, denkst du.

Die beiden kennen einander nicht. Woher weiß der eine den Gedanken des anderen?

Zitat:
Wie soll sie reißen?
Es ist ein anderer Ort.

Hmm ... vielleicht weil an einem anderen Ort nichts so ist, wie man es kennt? Dort geht nichts schief?

Zitat:
Wäre ich wie du.
Wieder muss ich fragen: Wenn sich beide nicht kennen, wie will dann der eine wissen, wie der andere ist?

Zitat:
Wir sind Vermummte, finster, tief im Walde. Materie werden -
waren wir. Was wandelt wird bleiben.

Ich glaube, hier blicke ich durch. Aus Materie entstanden die Vermummten und sie werden irgendwann wieder zu Materie. Auf diese Weise existieren sie ewig.

Zitat:
Eine Frau führt den Hund kurz an der Leine. Sie ist die vierte. Ein Mann mit einem Koffer geht voraus. Gefolgt vom Kastenträger, vom Krücken-Geher. Und ich - als Letzte - gehe hinzu.

Aha, der Erzählende der Vermummten folgt den Menschen auf der Brücke. Warum?

Zitat:
Wärst du wie ich.

Siehe oben

Zitat:
Wir stehen Wache in die Ewigkeit.

Wenn einer fortgeht, stehen sie anscheinend nicht bis in alle Ewigkeit Wache, sondern sie bewachen den Zugang zur Ewigkeit. Das glaube ich, in diesem Satz zu lesen.

Zitat:
Du gingst und trenntest dich. Du kamst heraus und sahst mich gehen.

??? Wer ist denn jetzt gegangen?
 
Zitat:
Mein Bündel wog schwer. Der Knoten war lose. Nicht die Brücke, sie bleibt.

Was mag geschehen sein? Vermutlich ist das Bündel hinuntergefallen. Welches Bündel? Wesen, die aus Materie bestehen brauchen doch kein Bündel.

So wie hier habe ich einen anderen Text, den ich zunächst auch nicht verstehen konnte, auseinander genommen und hinterfragt. Bei dem anderen Text hat mir das geholfen. Ich fand die Antworten, nachdem ich die richtigen Fragen gestellt hatte und kam mit dem Text dann klar.
Hier gelingt mir das leider nicht. Die Fragen bleiben Fragen und der Text bleibt mir ein Rätsel. Schade. Ich hätte gerne den tieferen Sinn entschlüsselt.
Aber vielleicht bin ich ja die Einzige, die damit so auf dem Schlauch steht.

Viel Glück
Pony


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Manche Kommentare sind wie Fisherman's Friends: Sind sie zu stark, bist du zu schwach
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sleepless_lives
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Beitrag11.04.2014 14:53

von sleepless_lives
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Der erste Abschnitt gefällt mit gut. Das sind starke Bilder. Später fängt der lyrische Ton an, mir auf die Nerven zu gehen, zumal es vordergründig wie eine Bildbeschreibung wirkt. Ich bin mir sicher, dass irgendetwas Tiefgründiges gemeint ist, aber die Verklausulierung im Verein mit »schönen« Wörter ist einfach alles Andere als fesselnd. Säuselnd würde ich das nennen.
5 Federn.


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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag14.04.2014 16:44

von Mardii
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Okay. Die vielen Fragen, die mein Text offen lässt, kann ich gar nicht alle beantworten. Was ich kann, ist etwas zur Entstehung zu sagen, wie es zu dieser Form lyrischer Prosa gekommen ist, anstatt einer Szene. Eine Szene steht dahinter. Ich reiße sie mal kurz an:

Wir haben eine Brücke in fernen, vergangenen Zeiten. Es ist eine labile Brücke, eine Hängebrücke, die von zwei Schildwachen bewacht wird. Es darf sich immer nur eine gewisse Zahl von Menschen darauf befinden, hat irgendein Herrscher befohlen. Deshalb stehen zu beiden Seiten der Schlucht Wachen, die Aufsicht darüber führen. Sind zu viele auf der Brücke, müssen sie Einhalt gebieten, notfalls dürfen sie auch von ihren Waffen, der Armbrust, Gebrauch machen.
Eines Tages entsteht auf einer Seite der Brücke eine Notsituation, ein Feuer, eine Seuche, irgend etwas, dass eine Stauung vor der Brücke verursacht. Eine Frau mit einem Bündel (Säugling) tritt ohne Erlaubnis der Wache auf die Brücke. Die Wache lässt sie ziehen. Die zweite Wache auf der anderen Seite, beobachtet dies und hebt ihre Schusswaffe.

Zu der Form des Textes, die ich letztendlich eingeschickt habe, kam ich durch das Bild. Die beiden Gestalten im Mittelgrund mussten ja irgendwie hinein. Dachte ich jedenfalls. Smile
Mein erster Gedanke über das Bild war: „Zeitreisende auf der Brücke“. Die Brücke ist ein Teleporter (war ein anvisierter Titel), der die Menschen hinüber bringt in eine andere Zeit. Die beiden Gestalten darunter sind auf der Reise hängen geblieben und kommen aus der Zeitschneise nicht mehr heraus. Vielleicht sind es siamesische Zwillinge, die während des Übertritts miteinander verschmolzen sind? Keine Ahnung. Jedenfalls können sie nicht mehr ohne einander, sie hängen da irgendwo in einem jenseitigen Kosmos und beobachten die auf der Brücke, die sich im Übergang befinden.
Hm, vielleicht bekommen sie noch Gesellschaft?

Aus diesen beiden Ansätzen entstand mein Text.

So ihr Lieben, am Ende möchte ich euch ganz herzlich Danken für eure ebenso interessanten wie einfallsreichen Kommentare. Ich schaue sie mir noch einmal an und wenn ich merke, es bleiben Fragen über, so beantworte ich sie, das heißt, ich werde es versuchen.Smile

LG Mardii


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Ridickully
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag29.04.2014 16:34

von Mardii
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Hallo nochmal,

schwer, auf eure Beiräge eine Antwort zu geben. Ich gehe sie mal nach und nach durch, ohne Garantie auf Vollständigkeit.

Zunächst @Eulenbaum:

Eulenbaum hat Folgendes geschrieben:
Das Ineinander, Auseinander von zwei Personen. Und das wird dann auch noch als Strukturmittel verwendet. Zudem als Perspektvie, die Perspektiven wiederum als Mittel, die Geschichte zu erzählen.

Die Brücke findet sich als Bild-Element der Postkarte im Text wieder, ebenso Menschen, die über sie gehen.

Zitat:
Der Wald steht tannenschwarz. Er birgt Geschichten, Moder alter Tage.


Das ist eine Ebene, die über dem Text steht. Schade. Es geht dann um die Selbstbeschreibungen und Selbstfindungen der beiden (Nicht-)Wesen. Aber am Anfang ist diese Ebene verlassen, ohne das mir das aus dem Kontext der Geschichte schlüssig ist.


Die Perspektive der Geschichte ist ja die Ich-Sicht. Nur meldet sich das Ich in Person nicht zu Wort. So kann man die Anfangszeilen:
"Der Wald steht tannenschwarz. Er birgt Geschichten, Moder alter Tage." als Beschreibung des Erzähler-Ichs lesen. Zugegeben erschwert das Fehlen von "Ich sehe den Wald ..." oder ähnlichen Konkretisierungen das Verständnis. Ich habe es als inneren Monolog oder Monolog auf einer Bühne gedacht. Entweder sieht der Erzähler das angesprochene Du vor seinem inneren Auge oder es gibt ein direkt angesprochenes Publikum. Ich wollte dadurch Unmittelbarkeit erreichen. Vielleicht ist mir das aber nicht gelungen?

Eulenbaum hat Folgendes geschrieben:

Das Strukturmittel (und auch das, was u.a. inhaltliche Spannung aufbaut ("wärst du wie ich", "wäre ich wie du")) ist allerdings dann inhaltlich nicht in dem Text zu verorten. Was wäre dann? Die sind beide gleich, man hätte dieses einer-aus-dem-anderen besser in den Text reinknüpfen können.


Das stimmt. Ich hatte mehr an Hintergrund im Kopf, als ich letztendlich als Text habe stehen lassen. Dazu passt eine Aussage von

@Ithanea:

Ithanea hat Folgendes geschrieben:
Ja, was ist wenn die Brücke reißt? Wieso soll sie nicht reißen können?
Wechselt der Erzähler, oder warum ist es erst er der geht und später der, der sagt "du gingst"?


Wie ich an Eulenbaum schon schrieb, unterließ ich jegliche Bezeichnung des Erzähler-Ich. Klarer wäre geworden, wenn hinter der Aussage "Sie reißt nicht", "sagte ich beruhigend zu dir." stünde.
Ab dem vierten Absatz nach "Wäre ich wie du" schwenkt das Geschehen von der Brücke zu den beiden Gestalten auf der Schneise. Das versteht sich nur aus der Perspektive des Monologiesierenden, der auf alle Bereiche des Geschehens sehen kann. Schwierig wird es dadurch, wenn der Leser diese Perspektive nicht einnehmen kann. Dafür ist dann der Text zu sehr lyrisch.


Dieser Schwenk von der Brücke zu den beiden Gestalten unten hat auch @fancy Probleme bereitet:
fancy hat Folgendes geschrieben:

Hm, wie du gleichzeitig auf der Brücke sein kannst, wenn du einer der Wächter bist, weiß ich nicht.


Durch die beiden Ansätze zu einer Geschichte, die ich im Kopf hatte, setzte ich ziemlich viel Folgevermögen vorraus. Ich dachte es so: Die beiden Gestalten unter der Brücke beobachten ein Geschehen oben, das zeitlich weiter zurück liegt und an dem sie selbst beteiligt waren.

Für heute bis hier. Smile

LG Mardii


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