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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Lesezeichenpoesie 03/2014
Teilnahme Postkartenprosa [Lyrik]

 
 
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zitronenkuchen
Eselsohr


Beiträge: 310



Beitrag30.03.2014 19:00
Teilnahme Postkartenprosa [Lyrik]
von zitronenkuchen
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

schwarze flügel schlagen
zerren mich aus nebelquadern
stoßen mich in wolkenmeere
trinken meine adern

seid ihr alp mir oder engel,
mich zu retten aus der qual?
tausend wilde vögel schweigen
wird das herz mir aschefahl

blutverkrust´te schnäbel hacken
lasst mich ziehen, todesschwer!
tausend schwarze vögel lachen
falle ich ins nimmermehr.

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Lupo
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 364
Wohnort: Pegnesien


Beitrag31.03.2014 00:22
Ein Chanson,
von Lupo
Antworten mit Zitat

denke ich spontan, und auch eine Melodie drängt sich dazu auf.
Die tausend schwarzen Vögel, die zuerst schweigen und dann lachen, verdüstern mir die Laune aber nicht weiter, als sie in der Erwartung, was schwarze Flügel anrichten werden, ohnehin vorab schon eingerastet ist (sagt mir zu).
Das rhetorisch kaum umzusetzende Elision ließe sich durch eine Umstellung vermeiden: "blutverkrustet hacken schnäbel".
Für einen Stimmungsgesang erscheint mir die Aussage als vollkommen hinreichend
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s.buetow
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
S

Alter: 52
Beiträge: 24
Wohnort: Mecklenburg


S
Beitrag31.03.2014 13:30

von s.buetow
Antworten mit Zitat

Der Text ist toll und gefällt mir mit am allerbesten. Der Bezug zum Bild ist aber schwer herzustellen, mit viel Interpretationsfantasie habe ich zumindest eine Idee.
Allerdings kann ich leider trotz mehrfachen Lesens keinen Bezug zum Thema Anrufung erkennen. Dies gab etwas Punkteabzug.
Hand auf Herz - eventuell für einen anderen Wettbewerb bzw. ein anderes Thema geschrieben Wink ?
Ansonsten sehr toller lyrischerText!
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag01.04.2014 07:29
Re: Teilnahme Postkartenprosa [Lyrik]
von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-

Teilnahme Postkartenprosa


schwarze flügel schlagen
zerren mich aus nebelquadern
stoßen mich in wolkenmeere
trinken meine adern

seid ihr alp mir oder engel,
mich zu retten aus der qual?
tausend wilde vögel schweigen
wird das herz mir aschefahl

blutverkrust´te schnäbel hacken
lasst mich ziehen, todesschwer!
tausend schwarze vögel lachen
falle ich ins nimmermehr.



......................................................


Hallo Inko,

hier könnte ich mir eine Traumsequenz in Form eines Alps vorstellen [ wobei mir das gesamte Bild dann doch irgenwie haltlos im Darstellungs-Raum herumhängt Wink ], aus der LI per quasi Traum-Frage-Anrufung wieder befreit sein möchte ... vllt ...

inhaltlich mir nicht klar:
 
(1) die schwarzen Flügel trinken LI's Blut ???
(2) weil die Vögel schweigen, wird LI's Herz aschefahl ???
(3) Li bittet die Vögel, Li todesschwer ziehen zu lassen ???

Neben dieser für mich inhaltlichen Fragwürdigkeiten, sehe ich das Vorgabenbild auch nur sehr weit im Übertragenen eingearbeitet.

Die Form: Übersprungene Kreuzreime; trochäisch, aber mit auch wechselnden Hebungslängen(zumeist 4hebig).



Gruß, Stimmgabel


-


_________________
Gabel im Mund / nicht so hastig...
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Aranka
Geschlecht:weiblichBücherwurm
A


Beiträge: 3106
Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
Lezepo 2017 Pokapro und Lezepo 2014



A
Beitrag01.04.2014 15:48

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo Inko!

Ohne Titel begebe ich mich in den Text und werde vom schwarzen Flügeln attackiert. Ich erwarte Dunkles!

Thema: Anrufung

Hier ruft das LI die schwarzen Vögel an, bittet darum zu entkommen (dem Tod?). So lese ich es mal.

Bildmotiv:

Ich habe hier meine Schwierigkeiten, die Umsetzung eines Bildmotivs zu sehen. Fasse ich es mal ganz weit, könnte ich an das „Todestal“, das Tal der schwarzen Vögel, denken, aber ob ich das auf dem Bild sehen kann?  Außerdem versetzt mich die erste Strophe nicht in eine Schlucht, sondern in ein Wolkenmeer.

Textwirkung:

Was mich gleich spürbar greift ist der Zeilenrhythmus, eine durchgehaltene Alternierung (trochäisch). Ausnahme 2.Z in der 2.S.
Dann der Endreim der jeweiligen Zeile 2 und 4. (auffallende und übliche, erwartbare Reime: qual / fahl, schwer / mehr. Bleibt ein wenig in der Formalebene stecken.

Der Text zeichnet eine überaus düstere Stimmung und arbeitet dazu mit gewaltigen Worten: schlagen / stoßen/ zerren / (1S) alp / aschefahl / qual (2.S) blutverlust / todesschwer (3.S) Der Text schlägt einen massiven und bedrängenden Ton an. Ich fühle mich von den Worten auch ein wenig geschlagen und gestoßen.
Ich denke an Alptraum, an Hitschkocks Vögel.

Wortebene: Einmal sind die Worte alle auf der gleichen „heftigen“ Tonlage angesiedelt, es fehlt mir ein wenig Modulation, das stumpft dann ab.
Insgesamt fühle ich mich in der Sprachebene nicht wirklich wohl: „trinken meine adern / stoßen mich ins wolkenmeer / wird das herz mir aschefahl“ das sind für mich
auch abgenutzte Wortungen mit übertriebenem Pathos.

Textaussage: Ich bin ein wenig in einem Hitschkock-Alptraum. Das Li wird von schwarzen Vögeln angegriffen, blutig gehackt, fleht um Erbarmen und hört zum Schluss das Gelächter der Vögel. Dann fällt es ins „nimmermehr“. Auch so ein beliebter „pseudolyrischer“ Abgang.

Ich suche die Botschaft des Textes. Der Text ist für mich schwierig zu befedern. Werde bestimmt noch mehrfach reinlesen.

Liebe Grüße Aranka


_________________
"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke)
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crim
Geschlecht:männlichsex, crim & rock'n'roll


Beiträge: 1578
Wohnort: München
Die lange Johanne in Gold Lezepo 2015
Pokapro und Lezepo 2014 Pokapro VII & Lezepo V



Beitrag02.04.2014 10:44

von crim
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Hi.
Metrik passt. Bilder entstehen. Problematisch wird es für mich in der Wortwahl. Da ist viel, was ich als zu gängig empfinde. Ich habe auch das Gefühl, dieser Text hat nicht viel mit der Bildvorgabe zu tun, aber naja, am Ende erkenn ich einfach die metaphorische Umsetzung nicht. Oder nur das fallen, aber das wäre schon ziemlich wenig für meinen Geschmack. Schwierig, das zu bewerten. blutverkrust'te finde ich sehr unschön ins Metrikschema gepresst. qual, aschefahl, todesschwer, nimmermehr. Zu dick aufgetragen. Kleiner Bezug zu Poe's Rabe, aber hmm. Insgesamt trifft es mich nicht. 4 Federn werden es wahrscheinlich noch, weil es zumindest in sich ganz stimmig rüberkommt und ich merke, dass hier jemand sein lyrisches Handwerk beherrscht, wenn auch mir zu altbacken.
LG Crim
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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2836



R
Beitrag02.04.2014 22:18
Re: Teilnahme Postkartenprosa [Lyrik]
von Rübenach
Antworten mit Zitat

Verszahl: ok
Wörterzahl: ok
der dichter kann zählen.

wirklich? der Dichter zählt 50 Wörter, ich zähle 50 Wörter, Gerold zählt 51. Laut Ausschreibung sollte Gerolds Zählweise die entscheidende sein.
Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:

Es gilt der Wortzähler des DSFO


Der Sünder ist das blutverkrust´te. Die dumme Maschine sieht nicht, dass dies nur ein Wort sein soll. Nur ist die Maschine nicht dumm, sondern die Regel, die eine Maschine entscheiden läßt. Oder der/diejenige, der sie aufgestellt hat? (Und der Autor, der sich auf die Wortzählfunktion seines Schreibprogramms verlassen hat. Entgegen der klaren Vorankündigung in der Ausschreibung) So langsam beschleicht mich das Gefühl, die Organisatoren trauen sich nicht, ihre selbst geschaffenen Regeln zu exekutieren und wollen die Verantwortung abwälzen.

Edith 1 meint, dass es unökonomisch sei, jeden einzelnen Befederer mit diesen formalen Fragen zu belästigen. So machen sich 15 Leute 'nen Kopp, wo es doch gereicht hätte, dass derjenige, der auf die Idee mit dem Vorrang des dsfo-wortzählers gekommen ist, entscheidet. Zumal der Delinquent wenigstens noch Rechtsmittel hätte einlegen können. Meine Bewertung wäre aber nach Lage der Dinge endgültig.

Edith 2: Ich werfe eine Münze oder zupfe Gänseblümchen. Sie-liebt-mich. liebt-mich-nicht. mich michnicht mich michnicht


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"Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag03.04.2014 01:14

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Die letzte Zeile mag ich. Aber trotzdem sagt mir das Gedicht nicht viel. Ich nehme an, der Titel ist nur die subject line der PN, hat also nichts zu besagen? Ich finde keinen Ansatzpunkt, von dem aus sich mir das Gedicht erschließen würde.
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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag04.04.2014 18:56
Re: Teilnahme Postkartenprosa [Lyrik]
von Rosanna
Antworten mit Zitat

Moin,

Hmm...nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut.

Zum Thema Vorgabe: Die Anrufung erkenne ich im weitesten Sinne noch, das Bild ist allerdings derart vage umgesetzt ( Alp und Abgrund), dass du das Gedicht theoretisch auch für den Wettbewerb aus der Mottenkiste gekramt haben könntest - was eindeutig nicht im Sinne des Erfinders gewesen wäre.

Äußeres Erscheinungsbild des Gedichts: Metrum stimmt. Sehr gut Wink. Begegnet einem hier leider nicht so oft.

Inhaltlich ist mir dein Beitrag dann leider zu flach bzw. zu  eindimensional schwarzromantisch. Auch die Sprache wird mir ab Strophe zwei zu pathetisch. So ... pseudogehoben. "wird das herz mir aschefahl"... also ehrlich Embarassed ...bissel dick aufgetragen? Außerdem eine plumpe Wiederholung von Vers 5 ( und verkauf mir das jetzt ja nicht als Stilmittel Twisted Evil ). In Strophe 3 siehts ähnlich aus. "blutverkrust'te" ist für mich unfreiwillig komisch ( rangiert aussprachetechnisch irgendwo zwischen krusen und Titt...Holz vor der Hütten. Hust Embarassed ). Dass ich mir zwei Verse tiefer eine Armada von Piepmätzen vorstellen muss, die sich einen ablachen, hilft nicht Wink .
Was ich sagen will: Zu viel des Guten schlägt ganz schnell ins Gegenteil um. Nimm mal ein paar Gänge raus, lies weniger Poe ( oder mehr, der Mann konnte es nämlich. Aber versuch nicht, ihn zu kopieren oder zu zitieren, das geht schief. Siehe Twixt und Co.) und dann wird das schon. Rhythmusgefühl und ein knospendes Gefühl für schöne Bilder ( Verse zwei und drei in der ersten Strophe gefallen mir sehr) bringst du nämlich mit.
LG
Rose


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Oliver.Twist
Leseratte

Alter: 38
Beiträge: 123
Wohnort: Hamburg


Beitrag05.04.2014 03:24

von Oliver.Twist
Antworten mit Zitat

Du hast die Bildvorlage eher als entfernte Inspiration genutzt, und ein Gedicht abseits von Hängebrücken, Wandersmännern oder Burkafrauen geschrieben.
Es ist die Geschichte von einem, der von Vögeln entführt wird, von der nebligen Erde in die Wolkenmeere emporgerissen wird. Ich weiß nicht, ob/wo in der Mythologie des einen oder andern Kulturkreises dieses Thema bekannt ist. Meine Assoziationen sind lediglich die folgenden: bei "tausend wilde Vögel schweigen" denke ich an Alfred Hitchcocks "Die Vögel", an die gespenstischen Schluss-Szenen. Und beim "nimmermehr" am Ende - natürlich, Poe.
Es hat an mehreren Stellen so eine Pathetik, die ich ohne eine ironische Brechung doch ein wenig bleiern finde. Es ist irgendwo eine Reminiszenz an romantische Dichtung, aber weder kann ich romantische Feinsinnigkeit oder eine zarte Ironie finden, noch will mir die Formgebung mit ihrer Kleinschreibung zur Kunst jener Epoche passen. Auch die Anomalie in der metrischen Form der ersten Strophe erschließt sich mir nicht als durchdacht.
Ich verdonnere Dich zu schlaflosen Nächten am Schreibtisch, mit Rotwein und Tinte, dass Du rastlos weiter übst - Postkarten schreibst, sonder Maßen! - Ich hoffe doch, Du besitzt ein Herrenhaus mit Kamin?
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag06.04.2014 10:56

von Einar Inperson
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Hallo Lyrik,

nur ein ganz kurzer Besuch der Prosa.

Ja, was mache ich hiermit.

Das Postkartenmotiv schaut aus dem Gedicht heraus. Besonders interessant, dass die Bildbearbeitung durch den Nebelquader umgesetzt wurde. Allerdings kann ich das Thema Anrufung nicht heraus spüren. Zudem enthält das Gedicht für mich nicht stimmige Bilder.
Zitat:

trinken meine adern


Vielleicht -trinken aus den adern-?

4 Federn


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag06.04.2014 19:15

von Dienstwerk
Antworten mit Zitat

Befederungskommentar
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hypnobader
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Alter: 63
Beiträge: 420
Wohnort: Voralpen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag07.04.2014 14:49

von hypnobader
Antworten mit Zitat

Schon sehr pathetisch und gewagte Bilder: "schwarze Flügel … trinken Adern" "aschfahles Herz" und so weiter. Ne, also das gefällt mir nicht.

_________________
Es gilt das gebrochene Wort
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Eredor
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Moderator
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Beiträge: 3416
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Das silberne Stundenglas DSFx
Goldene Harfe Pokapro III & Lezepo I


Traumtagebuch
Beitrag07.04.2014 15:27

von Eredor
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hallo du schlingel,

von mir gibt's in der regel nur lesezeichenrezensionen. gern detaillierter auf anfrage per pn!

***

man merkt dem gedicht an, dass viele reime (und ausdrücke) im metrum gebückt sind, verbogen. ein beispiel wäre: blutverkrust´te. das kann man nicht mal aussprechen, ohne das metrum zu brechen oder die richtigkeit des wortes zu stören. an sich stabile stimmung mit vielen erzwungen klingenden ausdrücken.
4 federn.

***

einen gängigen chiasmus kann ich deinem gedicht leider nicht entnehmen. aber das ist schon in ordnung, wir sind da großherzig gewesen. Wink


lg dennis


_________________
"vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel
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Zinna
Geschlecht:weiblichschweißt zusammen, was


Beiträge: 1551
Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
Das Silberne Pfand Der silberne Durchblick
Lezepo 2015 Lezepo 2017
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Beitrag07.04.2014 23:06

von Zinna
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Hallo Inko,

beim Blick auf jeden einzelnen Wettbewerbsbeitrag finde ich es spannend zu sehen, wie sich so jeder Autor eingerichtet hat in den Vorgaben, wie er das Bild, die Anrufung auslegt und umsetzt, wie die 50 Wörter und 12 Verse anordnet, ob diszipliniert, effektiv gestapelt oder eher freier auseinander gestreutlegt.
Ich taste nun deinen Text nach den Vorgaben ab, ob die Anrufung zu erkennen ist, ob ich das Bild umgesetzt finde. Edit: Und ich zähle nun auch die Verslein, checke die Wortanzahl…
 Außerdem schaue ich, ob und wie das Gedicht mich erreicht, wie ich seine Gestalt, Gestaltung, Wortwahl und Inhalt empfinde, ob es schlüssig ist. Einen weiteren Blick werfe ich auf den Titel.

Wortzahllimit: eingehalten
Verse: 12
Anrufung: vorhanden
Bild umgesetzt/erahnbar: ja

Die Anrufung ist erkennbar, das Bild in meinen Augen eher weit gefasst, metaphorisch aufgegriffen, durch die schwarzen Flügel“wesen“.
Ein gefälliger Rhythmus führt mich durch dein Gedicht, die Reime je in Vers 2 und 4 lassen sich recht angenehm lesen. Doch die Reime selbst sind mir teils zu  gewöhnlich (todesschwer/nimmermehr), teils zu unsauber (qual/aschefahl).
Die Bilder bleiben mir zu fern, Nebelquader sehe ich nicht, der Sprache hast du einen poetischen Klang geben wollen, doch sie sagt mir hier leider nichts.

Beim nächsten Mal wäre auch ein Titel, der zum Gedicht gehört, schön. Wink

Tut mir leid, doch insgesamt überzeugt mich dein Gedicht nicht.

LG
Zinna


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Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag08.04.2014 17:26

von Jocelyn
Antworten mit Zitat

Hier bin ich ziemlich schnell fertig mit dem Kommentieren. Wink
Warum? Ich bezweifle, dass dieses Gedicht für den Wettbewerb geschrieben wurde. Vermutlich lag es in der Schublade. Rolling Eyes

Der Bezug zum Bild ist viel zu schwach. Ich sehe keine Vögel. Auch die Brücke taucht nicht auf. Eine Anrufung ist zu entdecken, wenn auch mehr als ein Hilferuf.

Ansonsten ist das Werk gut. Das macht es schwer.

Ich entscheide mich für eine niedrige Wertung, aber keine ganz niedrige. Ein bisschen Anerkennung möchte ich zeigen.


_________________
If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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MrPink
Geschlecht:männlichLyromane

Alter: 53
Beiträge: 2431
Wohnort: Oberbayern
Der Bronzene Wegweiser


Beitrag10.04.2014 22:25

von MrPink
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Hallo,
auch hier erkenne ich kaum einen Bezug zum Thema/Bild. Liest sich flüssig, aber es holt mich nirgends ab und lässt mich unberührt. Schade.


_________________
„Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk)
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zitronenkuchen
Eselsohr


Beiträge: 310



Beitrag25.04.2014 15:03

von zitronenkuchen
pdf-Datei Antworten mit Zitat

danke erstmal für alle kommentare. ich werde noch ausführlicher darauf eingehen (falls das gewünscht ist).

ich hatte den entwurf für das gedicht tatsächlich schon in der virtuellen schublade, allerdings noch sehr vage und lückenhaft. ursprünglich wollte ich ein längeres gedicht daraus machen (nur für mich, für keinen wettbewerb). als ich das thema dieses wettbewerbs gesehen habe, hat es mich gereizt, meine idee etwas zu verändern und zu komprimieren. die 50 wörter haben mich aber schon sehr eingeschränkt.

ich werde die längere version irgendwann noch fertigmachen.
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