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Abendgrauen


 
 
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Anwyn
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 66
Beiträge: 25
Wohnort: Zwischen Himmel und Hölle


Beitrag31.03.2014 22:51
Abendgrauen
von Anwyn
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Neue Version »

Hallo,
hier stelle ich mich mal mit einem kleinen Text vor. Bin gespannt auf den Verriss Shocked

Abendgrauen

Kalt und dunkel und leer wanderst du zwischen den Welten.
Niemals mehr wirst du deinen Fuß auf heimische Gestade setzen,
denn du bist nur ein Schatten, der sich leichenkalt über die Nacht legt.
Du bist das Gift des Zweifels, der Glaubensräuber,
saugst die Lebenslust aus jedem Körper
wie ein mächtiger Vampir,
der sich vom Blut der armen Opfer nährt.
Wer deine Kälte spürt, erstarrt zu Eis,
ein letztes Zucken in den Händen, ein letzter Schrei,
der in der Kehle bleibt.
Wer dir begegnet, weiß, die Zeit ist rar,
ein letzter wärmender Gedanke,
ein Mund in einem Schrei gefroren,
da kommt nichts mehr, das ist nun klar.


Was wäre, wenn eines Tages unsere Albträume Gestalt annähmen und wir mit den Monstern unserer Traumwelt kämpfen müssten? Gibt es eine schrecklichere Vorstellung als diese, dass wir uns mit all dem Grauen, das unser Unterbewusstsein während des Träumens verarbeitet, tatsächlich konfrontiert sehen?

Sarah rief ihren Hund - ein großes zotteliges durch und durch gutartiges Tier, das vor allem bei feuchtem Wetter ziemlich streng roch. Ihr machte das nichts aus, denn sie hatte diesen Hund nur aus einem einzigen Grund: sie liebte ihn. Sam war sich dieser Tatsache durchaus bewusst und liebte sein Frauchen ebenso innbrünstig.
„Sam, Gassi gehen!“ rief Sarah ohne großen Enthusiasmus, da sie einen langen, anstrengenden Arbeitstag hinter sich hatte. Aber der Hund musste raus, da half nichts. Sie wollte ihn nicht schon wieder in den Garten scheißen lassen. Sam kam angerannt, der ganze Kerl in Bewegung. Sie ging mit ihm zu ihrem kleinen blauen Auto und ließ ihn auf der abgetrennten Rückbank Platz nehmen. Wie immer steuerte sie den Waldparkplatz unweit ihrer Wohnung an, parkte das Auto und ließ Sam frei. Sie konnte nirgends Leute entdecken und so lange niemand in Sicht war, durfte Sam frei laufen. Die meisten Spaziergänger sahen das nicht so eng, wenn sie einem großen Hund begegneten, doch es gab auch die Nörgler und die Ängstlichen, also musste Sam des Öfteren an die Leine. Jetzt rannte er voller Lebensfreude los und pinkelte, was das Zeug hielt.
Sarah wickelte sich in ihre Jacke, denn es war trotz des milden Frühlingswetters, noch recht kühl abends. Die Dämmerung kam schneller als ihr lieb war. Eigentlich war sie keine ängstliche Person, und sie hatte ja auch den großen Hund. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob Sam nicht als erster weglaufen würde, sollte ihr eine Gefahr drohen. Sie stapfte den Waldweg entlang und fröstelte. Heute würde sie nur die kleine Runde laufen, denn es war ihr schon ein bisschen unbehaglich, so allein im Wald. Wäre Michael mitgekommen, wäre das egal. Michael war groß und stark und würde nicht weglaufen, doch leider hatte er wieder Servicedienst bei BMW. Sie freute sich schon auf die Zeit, wenn er endlich seinen KFZ-Meister in der Tasche haben würde und sich selbständig machen konnte. Sicher würde er nicht weniger arbeiten müssen, aber er würde seine Zeit besser einteilen können.

Während sie mit schnellen Schritten durch den immer dunkler werdenden Wald lief, hatte sie auf einmal das Gefühl, beobachtet zu werden. Ohne, dass sie es wollte, schlich sich ihr Albtraum von gestern Nacht in ihre Gedanken. Sie hatte nicht oft Albträume, besonders, seit sie mit Michael zusammen war. Ihre Beziehung dauerte immerhin schon acht Jahre. Doch gestern Nacht war sie schweißgebadet aus dem Schlaf hochgefahren, als Michael sie an der Schulter gerüttelt hatte.

Sarah war froh gewesen, dass er sie geweckt hatte, denn das, was sie geträumt hatte, machte dem Namen Albtraum alle Ehre. Ein wirrer Traum von den Reitern der Apokalypse, die auf unheimlichen Schlachtrössern mit blutroten Augen durch ihren Schlaf galoppiert waren und sie unter ihren Hufen begraben hatten. Sarah liebte Pferde, doch diese Ausgeburten der Hölle hatten sie in Angst und Schrecken versetzt. Auf jeden Fall hatte dieser schreckliche Albtraum noch lange nachgewirkt und auch jetzt bekam sie eine Gänsehaut. Sie schob die Erinnerung beiseite und legte noch einen Zahn zu.

„Sam, komm‘ hierher!“, rief sie laut, da sie ihn aus den Augen verloren hatte. Sie musste über die leichte Panik in ihrer Stimme lächeln. Reiß dich zusammen, du bist hier nicht im Wald der Apokalypse. Gleich kommt Sam um die Ecke geschossen und dann gehen wir nach Hause. Der Hund ließ sich jedoch Zeit, und als er dann endlich auftauchte, hätte sie beinahe mit ihm geschimpft, doch die Erleichterung gewann die Oberhand. Sie wuschelte kurz durch sein Fell und bemerkte, dass er sich wieder in etwas sehr Appetitlichem gewälzt hatte. Na toll, jetzt kann ich auch noch den Hund baden.

Plötzlich knackte es im Unterholz zu ihrer Linken. Da es hier ziemlich viele Wildschweine gab und es gerade die Zeit war, wo sie Frischlinge hatten, äugte sie besorgt Richtung Waldrand und leinte den Hund an. Jetzt war es wieder still. Ihre Unruhe jedoch nahm eher noch zu. Sie ließ den Hund bei Fuß gehen und machte sich zügig auf den Rückweg. Während sie dem sicheren Auto entgegeneilte, hatte sie das Gefühl, als würde eine unsichtbare Kraft ihre Schritte lähmen und als bohrten sich tödliche Blicke in ihren Rücken.

Als sie endlich bei ihrem Auto war, öffnete sie mit zitternden Fingern die Autotür, wobei ihr fast noch die Schlüssel heruntergefallen wären. Sam schubste sie beruhigend an, blickte zum Wald zurück und knurrte ganz plötzlich. Sie spähte angestrengt in den immer dunkler werdenden Wald, konnte jedoch nichts erkennen. Schnell ließ sie den Hund einsteigen. Mit einem Seufzer der Erleichterung sank sie hinters Steuer und startete den Wagen.

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scopie
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 152



Beitrag01.04.2014 05:12

von scopie
Antworten mit Zitat

Hallo Anwyn,

erst mal zwei Fragen: Wie lang soll die Geschichte werden? Kannst du das Gesamtgerüst kurz erläutern?

Dann direkt etwas zum Anfang:

Zitat:
Kalt und dunkel und leer wanderst du zwischen den Welten. (Die Begriffe passen zur Atmosphäre, aber eigentlich ist der Satz unlogisch. Man kann nicht leer sein oder handeln, man kann nicht kalt und dunkel wandern.)
Niemals mehr wirst du deinen Fuß auf heimische Gestade setzen,
denn du bist nur ein Schatten, der sich leichenkalt über die Nacht legt.
Du bist das Gift des Zweifels, der Glaubensräuber,
saugst die Lebenslust aus jedem Körper
wie ein mächtiger Vampir,
der sich vom Blut der armen Opfer nährt.

Hier habe ich mal ein paar Zeilen vertauscht:
Wer dir begegnet, weiß, die Zeit ist rar,
ein letzter wärmender Gedanke,
ein letztes Zucken in den Händen,
ein letzter Schrei, der in der Kehle bleibt. (Natürlich ist das ungünstig, dreimal "letzter/s", da ließe sich bestimmt noch etwas machen. Aber vom Prinzip her ist es in dieser Reihenfolge sinnvoller: Die Zeit ist knapp, die letzten Regungen, dann erstarrt der Betroffene.)
Wer deine Kälte spürt, erstarrt zu Eis,
ein Mund in einem Schrei gefroren,
da kommt nichts mehr, das ist nun klar. (Die letzte Zeile sollte unbedingt geändert werden. Der Rest mutet ja fast schon poetisch an, aber diese letzte Zeile... "Von dem kommt nix mehr", "Das ist klar", das wirkt auf mich zu umganggsprachlich und irgendwie auch witzig. Dabei war es doch so düster und ernst.)

Ich bin mir nicht sicher, wer das lyrische Du sein soll. Der Großteil dieses Abschnitts behandelt, wie ich das verstehe, ein todbringendes Albtraum-Monster. Aber beim Lesen der ersten beiden Zeilen denke ich an einen Träumenden, insbesondere wegen der "heimischen Gestade" und wegen des Umherirrens (zwischen Traumwelt und Realität, nehme ich an). Vielleicht bin ich auch nur zu blöd? *lach* Wäre nett, wenn du mich aufklären würdest.
Insgesamt gefällt mir dieser Teil schon, da er eben direkt für eine finstere Atmosphäre sorgt.

Zitat:
Was wäre, wenn eines Tages unsere Albträume Gestalt annähmen und wir mit den Monstern unserer Traumwelt kämpfen müssten? Gibt es eine schrecklichere Vorstellung als diese, dass wir uns mit all dem Grauen, das unser Unterbewusstsein während des Träumens verarbeitet, tatsächlich konfrontiert sehen?

Zur Logik in der zweiten Frage: Im Traum verarbeitet man Erlebtes, aber das echte Grauen haben wir ja eigentlich noch nicht erlebt, es ist nur ein Produkt unserer Träume. Daher würde ich "verarbeiten" ersetzen oder etwas schreiben wie: "... das Grauen, mit dem uns unser Unterbewusstsein während des Träumens quält"

Das wirkt auf mich wie die Rohfassung eines Klappentexts. An sich in Ordnung, macht ja neugierig.

Zu der eigentlichen Geschichte (bzw. zu diesem Ausschnitt): Die Idee ist ok. Angst im Wald, besonders nach einer Nacht voller Albträume, ist nachvollziehbar, ebenso Sarahs Reaktionen. Aber bei der Umsetzung ist noch Luft nach oben, z.B. hinsichtlich der Sprache: Einerseits wird ohne markanten Stil erzählt, aber zwischendurch gibt es Ausreißer in die Umgangssprache (manchmal viel zu platt, z.B. "Servicedienst bei BMW"). An sich kann dadurch bei mir Sympathie entstehen, weil die Figuren dann nicht so steif wirken. Aber der Erzählstil wirkt auf mich noch nicht in sich stimmig, stellenweise auch noch nicht anschaulich / lebhaft genug.

Ich bearbeite einen Teil mal intensiver:

Zitat:
Sarah rief ihren Hund - ein großes zotteliges durch und durch gutartiges Tier ("groß" und "zottelig" könnte man weglassen, wenn man die Rasse nennen würde (statt "Hund"); wenn es keine exotische Rasse ist, hat der Leser auch gleich ein Bild im Kopf), das vor allem bei feuchtem Wetter ziemlich streng roch. Ihr machte das nichts aus, denn sie hatte diesen Hund nur aus einem einzigen Grund: sie liebte ihn. Sam war sich dieser Tatsache durchaus bewusst und liebte sein Frauchen ebenso innbrünstig.
„Sam, Gassi gehen!“ rief Sarah (doppelt) ohne großen Enthusiasmus, da sie einen langen, anstrengenden Arbeitstag hinter sich hatte. Aber der Hund musste raus, da half nichts. Sie wollte ihn nicht schon wieder in den Garten scheißen lassen. (Der Satz klingt, als würde sie ihn öfter aus Faulheit in den Garten schicken. Das Wort "scheißen" finde ich nicht schimm, hier aber unpassend, da es aggressiv wirkt. Das wiederum lässt die Vernachlässigung stärker erscheinen als sie wahrscheinlich sollte.) Sam kam angerannt, der ganze Kerl in Bewegung. Sie ging mit ihm zu ihrem kleinen blauen Auto und ließ ihn auf der abgetrennten Rückbank Platz nehmen. Wie immer steuerte sie den Waldparkplatz unweit ihrer Wohnung an ("unweit ihrer Wohnung" klingt, als könne man den Wald auch zu Fuß erreichen), parkte das Auto und ließ Sam frei. Sie konnte nirgends Leute entdecken und solange niemand in Sicht war, durfte Sam frei laufen. Die meisten Spaziergänger sahen das nicht so eng, wenn sie einem großen Hund begegneten, doch es gab auch die Nörgler und die Ängstlichen, also musste Sam des Öfteren an die Leine. Jetzt rannte er voller Lebensfreude los und pinkelte, was das Zeug hielt.


"Sam, Gassi gehen!" könnte ich mir gut direkt am Anfang vorstellen. Dafür müsste man zwar den ganzen Teil neu ordnen, aber das fände ich gar nicht so schlimm, weil der Hund für mein Empfinden viel zu sehr im Mittelpunkt steht. Um das zu verdeutlichen, hier der Inhalt der ersten Sätze ganz knapp:

Hund. Hund. Hund. Sarah. Hund. Hund. Hund. Auto (und Hund). Waldparkplatz (und Hund).

Ich muss nicht direkt vom ersten Satz gepackt werden, also Spannung erwarte ich nicht (die schwingt ja sowieso durch den poetischen Vorspann mit). Aber hier liegt der Fokus eindeutig zu sehr auf dem Hund. (Jetzt habe ich schon dieses entfremdete "Ich habe ein Wort zu oft gesagt"-Gefühl. *lach*) Also, wie gesagt: Hier wäre eine Neuordnung zugunsten von Sarah angebracht. Auch weil sich dieser Teil aufgrund der ausführlichen Beschreibung von Sam in die Länge zieht, der Handlungsort sich dann aber blitzschnell ändert (Wohnung > Wald).
Generell fällt auf: Sam und Sarahs Gedanken über die Spaziergänger werden ausführlich beschrieben; mehrere Sätze beinhalten klar nur ein Thema. Dann aber gibt es Sätze, in denen viel passiert, z.B.: "Sie ging mit ihm zu ihrem kleinen blauen Auto und ließ ihn auf der abgetrennten Rückbank Platz nehmen. Wie immer steuerte sie den Waldparkplatz unweit ihrer Wohnung an, parkte das Auto und ließ Sam frei." - In zwei Sätzen gehen wir aus der Wohnung, steigen ins Auto, fahren in den Wald und steigen dort aus. Es herrscht ein Ungleichgewicht zwischen ausführlichen (Sam, Spaziergänger) und sehr skizzenhaften Beschreibungen (Ortswechsel, Wohnung, Auto, Sarah selbst).

Das Kopfkino kommt hier nicht so richtig in Gang (später im Wald schon etwas mehr). Einerseits liegt das am o.g. Ungleichgewicht, andererseits aber auch an unkonkreten Wörtern wie "Hund", "kleines blaues Auto", "Wohnung". Von der Umgebung erfährt man hier so gut wie nichts. Ist es ein kleines Apartment am Rande einer (Groß?)Stadt? Oder wohnt sie in einem Mehrfamilienhaus in einer Kleinstadt? Welches Modell fährt sie? Diesen Infos muss in dem Text nicht viel Raum gegeben werden, aber man kann sie fein streuen.

So viel erst mal von mir. Ich hoffe, du fühlst dich nicht zu sehr zerrissen und kannst für dich etwas aus dieser Kritik ziehen.

Liebe Grüße
scopie
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Anwyn
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 66
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Wohnort: Zwischen Himmel und Hölle


Beitrag01.04.2014 12:49

von Anwyn
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Hallo Scopie,

ich bin beeindruckt! Und auch dankbar, dass du meinen kleinen - völlig frei von autobiografischen Zügen - Text so gründlich seziert hast. Dieser Text ist eine Kurzgeschichte, in der ich versuche, Spannung aufzubauen, ohne dass tatsächlich etwas passiert. Ich hoffe, die Geschichte ist somit an der richtigen Stelle im Forum gelandet.

Zum Gedicht: Ich finde sehr wohl, dass man kalt und dunkel wandern kann, das ist m.E. künstlerische Freiheit, kann man mögen, muss man nicht. Die Umstellung der Sätze finde ich toll und mir gefällt auch die Wiederholung des Wortes 'letzte/s/r'. In einem Gedicht geht das, in einem langen Text nicht. Und mit dem letzten Satz hast du natürlich absolut recht. Viel zu umgangssprachlich für den Rest des Gedichts. Das passiert mir leider  immer noch Embarassed Ansonsten habe ich mir bei diesen Zeilen einen gierigen Tod vorgestellt, einen Untoten, wenn du so willst, der in der Schattenwelt nach seinem nächsten Opfer Ausschau hält, um ihm/ihr das Leben auszusaugen. Er kann seinen Fuß nicht mehr auf die 'heimischen Gestade' setzen, da er in einer Zwischenwelt lebt. Nur, wenn er das Leben raubt, ist ihm sozusagen noch ein kurzer Blick in die Welt der Menschen gestattet.

Zum Klappentext Smile  Ich finde, das kommt auf den Träumer an. Wenn er Grauenhaftes erlebt hat, was ja leider für viele Menschen gilt, dann verarbeitet er/sie es in seinen/ihren Träumen. Oder als Beispiel: Eine Frau wird vergewaltigt und träumt dann von ihrem Peiniger als einem riesigen schwarzen Bären. Im Traum gibt es ja unendlich viele Symbole, die für etwas stellvertretend stehen.

Zum eigentlichen Text: Da sind deine Anmerkungen sehr hilfreich für mich. Ich werde - sobald ich etwas Zeit habe - versuchen, deine Vorschläge umzusetzen. Mal sehen, was dabei heraus kommt.

Also, nochmals vielen lieben Dank für die Mühe, die du dir gemacht hast Very Happy
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omchen
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Beitrag01.04.2014 19:05

von omchen
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Hallo Anwyn

der Einstieg war für mich etwas verwirrend, aber das ist sicher Geschmacksache. Die Geschichte selbst, finde ich, könntest du noch etwas lebendiger werden lassen. Den Hund hast du liebevoll und lustig beschrieben (ich habe sofort gedacht, du hast sicher so einen), aber vom Frauchen erfährt man wenig. Auch die Dämmerstimmung, wo du ja Spannung aufbauen willst, könntest du vielleicht durch eine dunkle Wolke oder leichten Regen, stärker rüber bringen. Oder auch den Wald beschreiben - ist es ein Nadelwald oder Mischwald?

Aber das sind nur Vorschläge. Mir hat deine Geschichte gut gefallen und ich habe sie gerne gelesen.

Nur ganz am Schluss schreibst du "Sam stupste sie beruhigt an" müsste es nicht beunruhigt heißen, den er sieht dann zum Wald und knurrt.

Liebe Grüße

omchen
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Anwyn
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Beitrag01.04.2014 20:55

von Anwyn
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Liebe Omchen,

auch dir herzlichen Dank für dein FB. Ich werde deine Anregungen auf jeden Fall mit einbauen, wenn ich die Geschichte überarbeite. Ich glaube, das Gedicht werde ich dann weglassen und höchstens überarbeitet in die Lyrikabteilung stellen.

Einen wunderschönen Abend noch und liebe Grüße nach Paraguay Confused
Anwyn


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Klemens_Fitte
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Beitrag01.04.2014 21:13

von Klemens_Fitte
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Hallo Anwyn,

scopie hat sich ja schon ausführlich mit deinem Text befasst, deshalb halte ich mich erstmal mit Detailkritik zurück und warte auf die neue Version.

Eine kleine Anregung nur: Wenn ich das richtig verstanden habe, soll diese Geschichte ja in sich geschlossen sein, also nicht als Auftakt zu einer längeren Erzählung dienen - um in einem so kurzen Text, in dem ja letztendlich nichts passiert, Spannung und eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen, sind mir diese Albtraumfiguren irgendwie zu 'ungreifbar'. Ich hatte die ganze Zeit erwartet, dass sich das Unbehagen der Protagonistin an etwas festmachen lässt - das lässt sich auch schon durch beobachtende Details erreichen. Beschreib die Stille des Waldes, bis sie für den Leser spürbar wird. Oder die beginnende Finsternis, die aus dem Unterholz kriecht. Da hast du sicher bessere Einfälle als ich.
Eine Idee: So ausführlich, wie der Hund beschrieben wurde, hatte ich ständig damit gerechnet, dass sich in seinem Verhalten plötzlich etwas ändert, dass er sich fremd, auffällig verhält, verstört wirkt, wie auch immer.
Keine Ahnung, ob das deine Geschichte zu sehr umkrempeln würde, aber da war mir dieses plötzliche Knurren zum Schluss einfach etwas zu wenig. Wie gesagt, nur so als kleine Anregung.

Viel Spaß beim Überarbeiten,
Klemens
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Anwyn
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Beitrag01.04.2014 23:18

von Anwyn
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Lieber Klemens,

ja, ich merke schon, wo es hängt. Auch dir recht herzlichen Dank für deine Rückmeldung. Mal sehen, was ich aus dem Text basteln kann, wenn ich all eure klugen Anmerkungen hinein verwurschtle. Smile

LG Anwyn


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Faelwen
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Beiträge: 4



Beitrag01.04.2014 23:39

von Faelwen
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Hallo Anwyn,

ich habe deinen Text gelesen und hoffe, ich darf als Mitneuling auch etwas dazu sagen.

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut und ich habe bei deinen Zeilen tatsächlich an ein rastloses Schattenwesen gedacht.
Ich würde höchstens zwei kleine Dinge ändern:
In der ersten Zeile würde ich das "kalt" streichen, da sie sonst überladen wirkt. "Dunkel und leer" ist schon stimmig genug. Ein drittes Adjektiv würde hier nur irritieren und schmälert die Wirkung der anderen beiden. Außerdem beschreibst du auch in der dritten Zeile etwas als "leichenkalt", so dass die Kälte als Bild sonst doppelt wäre.
Die letzte Zeile verstehe ich schlicht und einfach nicht, aber die wolltest du ja ohnehin ändern Wink

Zur Geschichte:
Sie liest sich flüssig und es machte Spass, sie zu lesen, vor allem die Beschreibung des Hundes. (Ich musste dabei spontan an einen Vierbeiner aus der Familie denken Very Happy ) Allerdings sollte es doch in erster Linie um Sarah und ihre Angst gehen. Und für meinen Geschmack kommt nicht so richtig rüber, warum sie eigentlich Angst hat. Sarah geht regelmäßig dort im Wald spazieren, auch ohne ihren Freund - zumindest klingt es so. Sie kennt sich aus, weiß sogar über die Wildschweine bescheid. Und trotzdem bekommt Sarah plötzlich Angst, ohne dass man es als Leser so richtig nachvollziehen kann. Ein Albtraum scheint ein plausibler Grund zu sein. Aber warum erinnert sich Sarah ausgerechnet jetzt im Wald daran, obwohl ein ereignisreicher Arbeitstag zwischen jetzt und dem Traum liegt?
Du könntest den Albtraum auch etwas realistischer gestalten. Wer träumt schon von apokalyptischen Reitern? Ich nicht, zum Glück. Confused  Meine Albträume handeln eher davon, dass einem Familienmitglied etwas schlimmes zustößt. Oder ich träume von dem gruseligen Film, den ich am Abend davor gesehen habe. Shocked

Ich hoffe, du kannst mit meinem Geschreibsel etwas anfangen. Ich habe vorher noch nie eine Geschichte von jemand anderen bewertet und möchte nicht zu kritisch klingen. Im Gegenzug darfst du dann irgendwann an meiner Geschichte - die ich allerdings erst noch schreiben muss - herum meckern. wink

Liebe Grüße und eine gute, hoffentlich albtraumfreie Nacht,
Faelwen
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Anwyn
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Alter: 66
Beiträge: 25
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Beitrag02.04.2014 00:03

von Anwyn
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Liebe Faelwen,

ich finde deinen Avatar toll Very Happy  Zum meckern, loben, lernen sind wir da. Ich komme keinen Schritt weiter, wenn mir alle nur Honig ums Maul schmieren, oder? Die anderen haben ja schon ähnlich kommentiert und ich werde eine überarbeitete Version einstellen. Das Gedicht habe ich schon überarbeitet und es ist jetzt im Lyrik Einstand.

Danke für dein FB

LG Anwyn


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scopie
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Beiträge: 152



Beitrag02.04.2014 00:33

von scopie
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Hallo Anwyn,

es freut mich, dass dir meine chirurgische Bearbeitung geholfen hat. *lach* Im Ernst, so eine Rückmeldung ist schön.
Danke auch für die Erläuterungen, die haben hier und da Licht ins Dunkel gebracht.

Manchmal bin ich wirklich etwas zu pingelig, wie hier beim dunklen Wandern. Dabei hatte mich das beim ersten Lesen gar nicht gestört. Muss da noch das richtige Maß an Strenge finden... Rolling Eyes

Das Bild des todbringenden Wesens kam hier auf jeden Fall an. Was heißt Bild, eigentlich herrschten da bei mir die Gefühle vor, während im Kopf ein schemenhaftes Grauen entstand. Wirklich gelungen.

Auch nochmal kurz zum Klappentext. Wink Ich hab mein Verständnisproblem an dieser Stelle nicht deutlich genug ausgedrückt, sorry. Ich probier's nochmal. In Kurzform bedeutet diese Frage für mich: "Was wäre, wenn wir uns mit bereits erlebtem Grauen konfrontiert sehen würden?" - und das ist ja unlogisch. Wir haben es erlebt und verarbeitet, wurden also schon damit konfrontiert.
Ausschlaggebend ist das Wort "verarbeiten", da es sich nach meinem Empfinden nur auf etwas beziehen kann, das man schon erlebt hat. Oh man, war das verständlich? Wenn nicht, ist das auch ok. So 'ne große Sache ist es ja nun auch nicht (und vielleicht auch nur wieder so eine Kleinigkeit, die mich unnötigerweise piekst).

Ich sehe gerade, du hast das Gedicht nochmal seperat gepostet. Habe mich richtig gefreut über die letzte Zeile... smile

Danke auch Dir.

Herzliche Grüße
scopie
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Anwyn
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Beitrag08.04.2014 17:14
Abendgrauen, überarbeitete Version
von Anwyn
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Abendgrauen

„Sam, Gassi gehen!“, rief Sarah ihren Hund - ein großes, zotteliges, durch und durch gutartiges Tier, das vor allem bei feuchtem Wetter ziemlich streng roch. Ihr machte das nichts aus, denn sie hatte diesen Hund nur aus einem einzigen Grund: sie liebte ihn. Sam war sich dieser Tatsache durchaus bewusst und liebte sein Frauchen ebenso innbrünstig.
Sarahs Enthusiasmus hielt sich heute in Grenzen, da sie einen langen, anstrengenden Arbeitstag hinter sich hatte. Der gemeine Albtraum von letzter Nach hatte sie noch lange wach gehalten. Sie fühlte sich müde und ausgelaugt. Doch es half nichts, der Hund musste raus. Sam hingegen war begeistert. Er kam angerannt, der ganze Kerl in Bewegung. Sam war ein reinrassiger Bouvier, den sie aufgenommen hatte, da die Familie, in der er lebte, Nachwuchs bekam, und ihn nicht mehr haben wollten. Sarah hatte ein großes Herz für die Ausgestoßenen dieser Gesellschaft.
 
Sie ging mit ihm zu ihrem kleinen kornblumenblauen VW Polo und ließ ihn auf der abgetrennten Rückbank Platz nehmen. Wie immer steuerte sie den Waldparkplatz an, der wenige Kilometer von dem Haus entfernt lag, in dem sie mit Alex den zweiten Stock seines Elternhauses bewohnte. Sie lebte nun schon seit acht Jahren in diesem recht verschlafenen Kaff, und es gefiel ihr immer noch. Nachdem das Auto geparkt war, ließ sie Sam frei, da sie nirgends Spaziergänger entdecken konnte. So lange niemand in Sicht war, durfte Sam ohne Leine laufen. Jetzt rannte er voller Lebensfreude los und pinkelte, was das Zeug hielt.

Sarah wickelte sich in ihre Jacke, denn es war, trotz des milden Frühlingswetters, noch recht kühl abends. Die Dämmerung kam schneller als ihr lieb war. Eigentlich war sie keine ängstliche Person, und sie hatte ja auch den großen Hund. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob Sam nicht als erster weglaufen würde, sollte ihr eine Gefahr drohen. Bei dem Gedanken an ihren Albtraum von letzter Nacht fröstelte sie. Alex hatte sie wachgerüttelt, da sie offenbar im Schlaf geschrien hatte. Sam – ihr lieber Sam – hatte sich in eine Zähne fletschende, knurrende Bestie mit Schaum vor dem Maul verwandelt. Er benahm sich, als hätte er Tollwut, und in einem Anfall von Raserei hatte sich der Hund auf sie gestürzt. Sarah hatte noch stundenlang wach gelegen und versucht, die schrecklichen Gefühle abzuschütteln. Sie konnte jetzt noch den imaginären Schmerz spüren, als er seine Zähne in ihren Arm schlug. Es war doch nur ein Traum gewesen.

Während sie mit schnellen Schritten durch den rasch dunkler werdenden Wald lief, hatte sie auf einmal das Gefühl, beobachtet zu werden. Nun begann es auch noch zu nieseln. Sie rief nach Sam. Der Hund kam schnell angerannt und Sarah bekam eine Gänsehaut, als sie zu sehen glaubte, dass Sam Schaum vor dem Maul hatte. Das kann doch bloß ein Streich meiner Fantasie sein? Plötzlich blieb der Hund stehen und setzte sich, keine zehn Meter von ihr entfernt, hin. Sarah zitterte leicht und hatte keine Ahnung, wie sie sich verhalten sollte. Der Regen nahm zu und sie wischte sich über die Augen. Sam saß immer noch reglos auf seinem Platz und schien sie zu beobachten. Verzog er gerade die Lefzen zu einem Knurren? Du Närrin, er spürt deine Angst, darum kommt er nicht näher.

„Sam, komm‘ hierher“, rief sie laut und ängstlich. Die Antwort war ein tiefes, gefährliches Grollen, das plötzlich aus Sams Kehle kam und sie in Angst und Schrecken versetzte. Sie floh blindlings in Richtung Auto, als sie das Tapsen von Pfoten auf dem nassen Waldboden hinter sich hörte. Der große Hund kam schnell näher. Panik ließ sie straucheln und stürzen, doch die erwartete Attacke blieb aus.

Sam hatte sich jetzt zwischen sie und den Waldrand gestellt, und sein Knurren wurde immer bedrohlicher. Als Sarah sich wieder hochrappelte, sah sie ein kleineres Tier am Waldrand kauern. Es war rötlich und strauchelte, als es versuchte aufzustehen. Gerade noch konnte sie in dem schwindenden Licht einen Fuchs ausmachen. Als er seinen Kopf in ihre Richtung wandte, erblickte sie weißen Schaum, der von seinen Lefzen tropfte. Voller Reue schmiss sie ihre Arme um den immer noch grollenden Hund und drückte ihn an sich.

„Komm Sam, bei Fuß!“ Schnell eilten sie dem kleinen Auto entgegen, wo sie Sam erst einmal liebevoll mit einem alten Handtuch trocken rieb. Sie würde den Jäger informieren müssen, dass es einen tollwütigen Fuchs gab. Mit einem Seufzer der Erleichterung ließ sie sich hinters Steuer sinken und startete den Wagen.


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Klemens_Fitte
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Beitrag09.04.2014 15:59

von Klemens_Fitte
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Hallo Anwyn,

ich hatte gestern mal kurz in die überarbeitete Version reingeschaut und musste heute kurz suchen, um den Beitrag wiederzufinden - ich hatte eigentlich angenommen, dass er im ursprünglichen Faden im 'Einstand' steht.
Fände ich auch besser, da so der Überarbeitungsprozess und die entstandene Diskussion besser nachvollziehbar ist (und ist, glaube ich, auch von den Forenregeln so vorgesehen, dass alle Beiträge zu einem Text in einen Faden kommen). Vielleicht kannst du ja einen der Mods bitten, das zusammenzufügen? (Ich hoffe mal, dass ich das mit meiner Antwort hier jetzt nicht verunmöglicht habe?) Oder du postest ihn nochmal im ursprünglichen Faden und klickst auf den Button "Neue Version", das macht es auch übersichtlicher.

Ein kurzes Feedback: Gefällt mir wesentlich besser als die erste Version. Du hast ja gut die Schere angesetzt, dadurch kommt die Geschichte schneller auf den Punkt.
Die Traumschilderung nimmt mir leider zu viel vorweg, das hätte ich eher vage gehalten.
Diese Stelle
Zitat:
Der Hund kam schnell angerannt und Sarah bekam eine Gänsehaut, als sie zu sehen glaubte, dass Sam Schaum vor dem Maul hatte. Das kann doch bloß ein Streich meiner Fantasie sein? Plötzlich blieb der Hund stehen und setzte sich, keine zehn Meter von ihr entfernt, hin.

würde ich umstellen, so, dass zuerst das Stehenbleiben/Hinsetzen des Hundes geschildert wird, Sarahs kurze Verwunderung über das merkwürdige Verhalten von Sam, und dann das Detail mit dem (scheinbaren) Schaum vor dem Mund; und genau die Phase zwischen diesen beiden Beobachtungen könntest du ein wenig ausführlicher schildern, weil sich hier m.E. ein guter Zeitpunkt bietet, mit der Ungewissheit des Lesers zu spielen und Spannung aufzubauen.

Wie gesagt, ich find die Überarbeitung schon mal gelungen.

Gruß,
Klemens


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100% Fitte

»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer)
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Wohnort: Zwischen Himmel und Hölle


Beitrag09.04.2014 16:59

von Anwyn
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Lieber Klemes,

danke für dein FB. Deine Anmerkung wird auch noch in die Geschichte einfließen. Schön, dass es mir einigermaßen gelungen ist, die Anregungen umzusetzen. Ich werde einen Mod bitten, den Text bei Einstand einzustellen.

LG Anwyn


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„Ich könnte nicht an Projekten arbeiten, die nur deshalb für einige nützlich sind, weil sie anderen schaden.“ (René Descartes 1596-1650)
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scopie
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 152



Beitrag11.04.2014 02:13

von scopie
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Liebe Anwyn,

super, die Geschichte hat gleich einen ganz anderen Schwung.

An manchen Stellen ist es nun ein wenig - wirklich nur ein wenig - zu viel des Guten mit den Beschreibungen (z.B. müsste der Satz "Sarah hatte ein großes Herz für die Ausgestoßenen dieser Gesellschaft" nicht sein, da man das schon dadurch erahnen kann, dass Sarah den armen Hund aufgenommen hat), aber das ist nicht so schlimm. Insgesamt wirkt es lebendiger, und das war ja erst mal das Ziel. Außerdem merkt man, dass der Fokus nun deutlicher auf Sarah liegt, klasse. Besonders gefällt mir, wie du die Szene im Wald verändert hast. Hier: "hatte keine Ahnung" hat sich zwar wieder die Umgangssprache eingeschlichen wink aber insgesamt wirkt die Waldszene wesentlich bedrohlicher auf mich. Diese Gefühlsmischung aus Erleichterung und Was hab ich mir da für einen Quatsch zusammengesponnen? kommt auch besser rüber. Und ich glaube zu merken, dass du hier nun generell mehr auf Anschaulichkeit geachtet hast, z.B. "ließ sie sich hinters Steuer sinken" statt eines einfachen "sie setzte sich ans Steuer".

Also ich sehe da einen guten Fortschritt! (:

Herzliche Grüße
scopie
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Anwyn
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 66
Beiträge: 25
Wohnort: Zwischen Himmel und Hölle


Beitrag11.04.2014 12:56

von Anwyn
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Liebe Scopie,

herzlichen Dank, dass du dir nochmals die Mühe gemacht hast, meinen Text zu lesen. Ja, ja, die liebe Umgangssprache! Sie erwischt mich immer wieder kalt Mad . Ich werde deine und Klemens‘ Anregung noch in die Geschichte einbauen. Dann habe ich einen kleinen, feinen, völlig unnötigen Text, der hoffentlich perfekt ist. War auf jeden Fall eine gute Übung für mich.

LG Anwyn


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omchen
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

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Beiträge: 55
Wohnort: paragauy


Beitrag15.04.2014 17:09

von omchen
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Hallo Anwyn

Wollte nur kurz mitteilen,dass meine Frau Omchen schwer Krank ist und vorerst nich am Forum teilnehmen kann. Bitte auch alle anderen informieren.
Mit fruendlichen Gruessen

Der Mann von Omchen
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Anwyn
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 66
Beiträge: 25
Wohnort: Zwischen Himmel und Hölle


Beitrag15.04.2014 17:41

von Anwyn
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo lieber Mann von Omchen,

ich weiß nicht, wie ich die anderen informieren kann, doch ich möchte auf diesem Weg meine Genesungswünsche schicken. Hoffentlich hören wir bald wieder von ihr.

Herzliche Grüße und alles Gute für Omchen
Anwyn


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Adam Aurel
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 33
Beiträge: 13
Wohnort: Köln


Beitrag24.04.2014 17:55

von Adam Aurel
Antworten mit Zitat

Hallo Anwyn.

Was war gut: Beim zweiten Durchlesen hatte ich wirklich Angst, dass Sam von der Tollwut besessen ist. Ich selbst habe einen Labrador.
Zitat:
Plötzlich blieb der Hund stehen und setzte sich
Wie wäre es, wenn er stattdessen erstarrt, sich duckt, sein Fell sich aufrichtet und sie von unten herauf jede kleine Regung taxiert? Es könnt sich ein wölfisches Grinsen von der einen Seite zur anderen ausbreiten, ich finde da kannst du noch mehr an der Angstschraube drehen.

 
Zitat:
Mit einem Seufzer der Erleichterung ließ sie sich hinters Steuer sinken und startete den Wagen.
Dieser Satz sorgt bei mir nicht für Spannung. Vielleicht könnte ja irgendeine Kleinigkeit des Traums oder dessen, was sie da gerade erlebt hat, mit ihr nach Haus fahren. Etwas, dass mich dazu veranlasst mir ernsthafte Sorgen um den lieben, kleinen Sammie zu machen.


LG, Adam.
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