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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Lesezeichenpoesie 03/2014
uk(weh) [Lyrik]

 
 
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MrPink
Geschlecht:männlichLyromane

Alter: 53
Beiträge: 2431
Wohnort: Oberbayern
Der Bronzene Wegweiser


Beitrag30.03.2014 19:00
uk(weh) [Lyrik]
von MrPink
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

uk(weh)

während gott versucht
die konfektionäre der scharia
per brückenschlag zu überwandern
durchborkt allah die
ultrakurzwellentäler christlicher mischwälder

doch wie der herr in den wald
hineinbrülllt
so schweigt es auch
heraus

das volk gottes hat
einen volksgott
es ist doch nicht blöd

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Lupo
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 364
Wohnort: Pegnesien


Beitrag31.03.2014 00:19
Hochfrequenz
von Lupo
Antworten mit Zitat

überstrahlt die Ultrakurzwelle.
So erscheint mir diese Mitteilung als Postkartentext durchaus chancenreich, die Zensur zu unterlaufen.
Allerdings halte ich eine Verschlüsselung für unumgänglich.
Aussagen über einen Sachverhalt wirken auf mich stärker, wenn ich einen lyrischen Mehrwert genießen darf, sonst löst auch das lauteste Gebrüll nur Schweigen aus.
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag31.03.2014 07:16
Re: uk(weh) [Lyrik]
von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-
uk(weh)

während gott versucht
die konfektionäre der scharia
per brückenschlag zu überwandern
durchborkt allah die
ultrakurzwellentäler christlicher mischwälder

doch wie der herr in den wald
hineinbrülllt
so schweigt es auch
heraus

das volk gottes hat
einen volksgott
es ist doch nicht blöd

-----------------------------------------

Hallo Inko,


mir ist in diesem Stück der innere Brennpunkt bzgl einer Anrufung nicht klar: quasi erkennt eine über-übergeordnete All-Kraft, dass der Mensch verschiedene religiöse Grundmuster/Sichtweisen (Allah via christl. Gott) für seine (politischen) Zwecke missbraucht.

Oder ist das genau die Anrufungs-Ebene des/der Menschen an ihren jeweiligen selbst-gebastelten Gott, mittels religiöser Irrphrasen, weltliche Egoismen zu erkämpfen - im Sinne des blutigen Kampfes?

Und: als kämpften hier Gottheiten direkt gegeneinander ???

Und wer ist nun dieser Herr, der in den Wald brüllt?
Und auf was bezieht sich, dass das Volk nicht blöd ist? ... wo ist der textale Zusammenhang?

Auch tauchen mir hier zu viele, nicht wegweisende Dröhnbegriffe auf ... und schön laut Wink

Der Titel sagt mir auch nix Klares ???

Ergo: kein erkennbarer Fokus Erzählwert, entgegen einer guten vers-libre Sprach-Umsetzung.

--------------

Das beste Bild: die konfektionäre der scharia Smile

für mich Schmarren: überwandern; ultrakurzwellentäler christlicher mischwälder ???


Gruß, Stimmgabel



-


_________________
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s.buetow
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S

Alter: 52
Beiträge: 24
Wohnort: Mecklenburg


S
Beitrag31.03.2014 13:48

von s.buetow
Antworten mit Zitat

Mit gefällt, wie sofort und in wenigen Worten ein Bezug auf Religionskonflikte hergestellt wurde. Bezug zum Bild und zum Thema Anrufung ist prima verarbeitet worden.
Lediglich das Ende empfinde ich persönlich als etwas schwächer.
Ansonsten: Respekt!
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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2836



R
Beitrag31.03.2014 22:00
Re: uk(weh) [Lyrik]
von Rübenach
Antworten mit Zitat

Verszahl: ok
Wörterzahl: ok
der dichter kann zählen.
anrufung: so spontan sehe ich die nicht
einbindung des bildes: konfektioäre der scharia, mischwälder, brückenschlag
o.k.
pointenloses ende: war bei der prosa.

der gestus der sprache ist eher prosanah, ich habe das gefühl, einem erzähler zuzuhören. mE lebt der Text von seinen Sprachspielen, mir kommt er relativ beliebig vor.

befederung: eine Feder kriegt jeder, eine weitere für die Erfüllung der formalen Vorgaben, von den restlichen sieben vergebe ich drei.
Sollte zusammen fünf ergeben.


_________________
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crim
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Beitrag02.04.2014 10:34

von crim
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Hi.
Interessantes Gedicht. Unverbrauchte Wortschöpfungen. Ich mag den Versuch, eine Aussage zu treffen über die gegenseitigen Beeinflussungsversuche (?) der Religionen, aber alles erschließt sich mir hier nicht. Der Schlussvers ist mir zu schwach. 6 Federn wahrscheinlich. LG Crim
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firstoffertio
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Beitrag03.04.2014 01:09

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Das verstehe ich leider nicht recht. Es geht um Religion(en)? Aber mir wird der Sinn nicht klar. Vielleicht kenne ich mich damit nicht genug aus, doch hilft mir weder der Titel noch der Text selbst weiter. Sorry. Die letzte Zeile haut mich vollends raus.
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Aranka
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A
Beitrag03.04.2014 14:13

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo Inko!

_________________
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Aranka
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Beiträge: 3106
Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
Lezepo 2017 Pokapro und Lezepo 2014



A
Beitrag03.04.2014 16:12

von Aranka
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Hallo Inko!

Auch einer der schwierigeren Texte für mich. Habe mir daher Zeit genommen.

Zitat:
uk(weh)


Es fängt mit dem Titel an, den ich nicht gegriffen bekomme. Ich habe irgendwas im Hinterkopf, als gäbe es eine religiöse oder terroristische Gruppierung, kann es aber nicht orten und google sagt mir auch nichts Schlüssiges. Also lese ich mal ohne Titelfokus weiter.

Zitat:
während gott versucht
die konfektionäre der scharia
per brückenschlag zu überwandern
durchborkt allah die
ultrakurzwellentäler christlicher mischwälder


Wow, dass ist ne Menge zu verdauen.
 „Kofektionäre der Scharia“ gefällt mir als Wortung.
Die Aussage, das „Gott“ (welcher?) diese per Brückenschlag zu überwandern sucht, muss ich noch in der Bedeutung überdenken.
Allah ist hier der Gegenspieler (ist Gott in der ersten Zeile also der christliche Gott). Und dieser Allah „durchborkt die christlichen Mischwälder“, was ja im Gegensatz zu „überwandern“ durchaus etwas Zerstörerisches hat.
 Ich denke an die Wirkung eines Borkenkäfers.
Der Begriff „Ultrakurzwellentäler“ (erscheint mir etwas konstruiert) lässt mich nun den Titel als UKW Kurzwellen-Frequenz lesen, eine Hörfunkübertragungsfrequenz mit guter Qualität.

Hier lese ich eine deutliche Wertung: hier stehen der christliche Gott und Allah sich direkt gegenüber: hier wird vielleicht das Benutzen von Religionen für politische Anliegen (bis hin zu Kriegen) angesprochen. So ganz ist es mir nicht klar.

Diese fünf Zeilen drängen in gewaltigen Worten eine sehr komplexe Sichtweise auf einen viel zu engen Raum und komprimieren hier auf eine gefährliche Art. Diese Aussage (Gegenüberstellung) ist für mich eine Gradwanderung.

Zitat:
doch wie der herr in den wald
hineinbrülllt
so schweigt es auch
heraus


Jetzt schlägt der Text eine andere Sprachebene. Fast lapidar und floskelhaft, wird hier ein Fazit gezogen: der Herr, hier einmal Allah und zum anderen der christliche Gott, beide brüllen recht unterschiedlich in den Wald: der eine borkt im Untergrund, der andere auf hoher Brücke per Kurzwellen und das „Volk“ schweigt heraus????

Zitat:
das volk gottes hat
einen volksgott
es ist doch nicht blöd


Der Text bleibt auf der etwas „schnoddrigen“ Sprachebene. Generell nichts dagegen, auch nicht in der Lyrik. Aber hier? Bei dem inhaltlichen Hintergrund, der aufgerissen wird?  

Was will mir das Textende nach einer solch gewaltigen Texteröffnung mitteilen? Weder Allah, noch Gott können ihr Volk erreichen?! Die Gottesvölker haben ihren eigenen Gott?! Gut! Da kann ich noch mitgehen. Egal, was das jeweils für einer ist und wie sich das zeigt. Die letzte Zeile bekomme ich jedoch nicht in meine Logik hinein.

Was ich hier gut finde ist die Bildumsetzung, die der Text einmal nicht auf der direkten Ebene vornimmt. Eine Anrufung erkenne ich allerdings nicht. Eine Störung in der UKW-Frequenz.

Was ich dem Text am meisten ankreide, ist diese Engführung in der er mir als Leser keine Luft zu eigenen Gedankengängen lässt. Dieser Text verkauft eine Ansicht und ich spüre sogar einen recht heftigen Ton in den Zeilen. Schade, ist ein interessantes Thema, das hier aufgegriffen wird und die Textidee ist auch nicht uninteressant. Aber 50 Worte verdammt wenig dafür!

Tue mich schwer mit der Bewertung.

Liebe Grüße Aranka


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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag04.04.2014 19:10
Re: uk(weh) [Lyrik]
von Rosanna
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Moin,

Na toll. Jetzt löscht mir mein Hightechgerät schon zum zweiten Mal kurz vor Fertigstellung den gesamten Text. Ich krieg nen Fön hier.
Also jetzt die Kurzfassung.

Die Umkehrung der "Anrufung" (statt Mensch an Gott oder Schutzgeist einfach mal umgekehrt) gefällt mir. Ansonsten gleicht sich das Gedicht mit seinen doch sehr plumpen Bildern leider an die von ihm kritisierte Gesellschafts(schicht) an. Ist mir leider zu dick aufgetragen, zu populistisch vereinfachend, zu sehr sich ergötzend an dem eigenen Weitblick. Wenn du möchtest, kann ich das nach Beendigung der Bewertungsphase noch ausführen, jetzt muss ich erstmal ein gewisses Gerät mit proletarischer Brutalität an seine ehelichen Pflichten erinnern ( oder so Twisted Evil ) und die anderen Beiträge bewerten.

Voraussichtlich fünf Federn.

VG
Rose.

Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
uk(weh)

während gott versucht
die konfektionäre der scharia
per brückenschlag zu überwandern
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doch wie der herr in den wald
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Oliver.Twist
Leseratte

Alter: 38
Beiträge: 123
Wohnort: Hamburg


Beitrag05.04.2014 03:50

von Oliver.Twist
Antworten mit Zitat

Ah, I see, Du hast den im Bild so trefflich angelegten Gegensatz von Abendland und Morgenland aufgegriffen.
Der erste Abschnitt exponiert ein "battle" zwischen zwei "Göttern" mit jeweils alleinigem Gültigkeitsanspruch. Gott geht dabei mit einer integrativen Strategie vor, indem er Brückenschläge zur Machterhaltung bevorzugt; Allah hingegen... ja, was tut er? "durchborkt", spielt das auf die Burka an, auf den Borkenkäfer...? Vermutlich betreibt er eine Art subtiler Propaganda; in den Wellentälern des UKW, zwischen den Wellen, zwischen den Zeilen gewissermaßen... Vielleicht unterwandert er, im Kontrast zu seinem "überwandernden" Gegenspieler?
Im zweiten Abschnitt steht "der Herr", der einer der beiden, bevorzugt wahrscheinlich der christliche Gott, sein mag, aufs Neue nicht sehr souverän dar. Während es traditionell die Menschen sind, die den Herrn anrufen müssen, ist es hier der Herr, der die Anrufung vollzieht. Und zwar gleich "brüllend". (Ich glaube, es ist auf jeden Fall der deutsche Gott.)
Der Gott des dritten Abschnittes klingt nach einem traditionellen blutsdeutschen Gott. Und er vollzieht seine Epiphanie in zeitgemäßem Gewand: als Volksgott à la "Bildzeitung"; und er "ist doch nicht blöd", wie die Mediamarkt-Reklame ja in ähnlich verfettetem Rot-Ton wie die "Bild" es verlauten lässt.
Nun heißt es im dritten Abschnitt aber auch "das volk gottes". Ist es eine ironische Übertragung des Sendungsbewusstseins des biblischen Volkes Israel auf den ideellen Gesamtdeutschen als selbstempfundenen Weltverbesserer? Das möchte ich zumindest gerne hineinlesen. Ob es im Sinne des Autors wäre, ist natürlich eine andere Frage.
Man mag das gesamte Gedicht auch als Kritik der organisierten Religion zu Zeiten der (Post-)Moderne lesen.

Die "konfektionäre der scharia" klingen so, dass man sie auch einem Sarrazin in den Mund legen könnte. Das liegt daran, dass die Scharia und die Kleidungsgepflogenheiten des zugehörigen Milieus ohne weiteres in eins gesetzt werden. Es könnte aber auch ein Humor sein, wie er in der Satirezeitschrift "Titanic" zu finden ist. Letzterer hätte mein Lächeln, ersteres nicht.

Wir haben hier ein Gedicht vor uns, das mit spannenden, aktuellen Konfliktmaterialien modelliert ist. Dabei macht es keine eindeutig definierbare Aussage, die eine klare Stellung bezieht. (Und das ist doch allemal hochwertiger als etwa die alterssenilen Ausfälle greiser Literaturikonen, die meinen, engagiert dichten zu müssen.) Nebenbei ist es in recht delikatem und originellem Ton geschrieben.
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag06.04.2014 19:16

von Dienstwerk
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Befederungskommentar
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag06.04.2014 21:30

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo Lyrik,

nur ein ganz kurzer Besuch der Prosa.

Was soll das sein? Ein anti-religiöses Pamphlet?

Dieser Vers gefällt mir.
Zitat:
per brückenschlag zu überwandern


Aber das hier:
Zitat:
durchborkt allah die

weist den Blick auf Borkenkäfer.

Für mich disqualifiziert sich an dieser Stelle der Text.
(Bin mir natürlich klar, dass ich hier völlig neben der Spur stehen kann. Dann tut mir dieses Urteil leid)

Auch wenn die Umkehrung der Anrufung durch das in den Wald hinein schreien des Herrn und das heraus stille Schweigen hervorragend umgesetzt ist (Kleine Erbse: Anrufung richtet sich ganz genau genommen nicht an Gott):

1 Feder


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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hypnobader
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Alter: 63
Beiträge: 420
Wohnort: Voralpen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag07.04.2014 14:50

von hypnobader
Antworten mit Zitat

Der Versuch, mit Volksempfänger und Mediamarkt die Glaubenskämpfe der Religionen humorvoll aufzumischen ist mE nur bedingt gelungen.

_________________
Es gilt das gebrochene Wort
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Eredor
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Moderator
Alter: 32
Beiträge: 3416
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Goldene Harfe Pokapro III & Lezepo I


Traumtagebuch
Beitrag07.04.2014 15:29

von Eredor
Antworten mit Zitat

hallo du schlingel,

von mir gibt's in der regel nur lesezeichenrezensionen. gern detaillierter auf anfrage per pn!

***

für mich ist das gedicht leider gar nichts.
aber eine stelle gefiel mir außerordentlich gut, und zwar:
doch wie der herr in den wald
hineinbrülllt
so schweigt es auch
heraus

und aus der summe kriegst du dann
5 federn.

***

einen gängigen chiasmus kann ich deinem gedicht leider nicht entnehmen. aber das ist schon in ordnung, wir sind da großherzig gewesen. Wink


lg dennis


_________________
"vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel
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Zinna
Geschlecht:weiblichschweißt zusammen, was


Beiträge: 1551
Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
Das Silberne Pfand Der silberne Durchblick
Lezepo 2015 Lezepo 2017
Podcast-Sonderpreis


Beitrag07.04.2014 23:11

von Zinna
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

beim Blick auf jeden einzelnen Wettbewerbsbeitrag finde ich es spannend zu sehen, wie sich so jeder Autor eingerichtet hat in den Vorgaben, wie er das Bild, die Anrufung auslegt und umsetzt, wie die 50 Wörter und 12 Verse anordnet, ob diszipliniert, effektiv gestapelt oder eher freier auseinander gestreutlegt.
Ich taste nun deinen Text nach den Vorgaben ab, ob die Anrufung zu erkennen ist, ob ich das Bild umgesetzt finde. Edit: Und ich zähle nun auch die Verslein, checke die Wortanzahl…
 Außerdem schaue ich, ob und wie das Gedicht mich erreicht, wie ich seine Gestalt, Gestaltung, Wortwahl und Inhalt empfinde, ob es schlüssig ist. Einen weiteren Blick werfe ich auf den Titel.

Wortzahllimit: eingehalten
Verse: 12
Anrufung: hmm…  nein, auch wenn in den Wald hinein gebrüllt wird
Bild umgesetzt/erahnbar: ja

Mit dem Titel hatte ich meine Schwierigkeiten, steckte zunächst beim uk fest. UK – United Kindom?
Ergab keinen Sinn, ob mit oder ohne weh.
Bekam dann ein Kick: ukw. Ja, klar.

Ich finde hier ein Gedicht im Prosastil, das sich als routiniert geschrieben lesen lässt.
Den Inhalt, die Aussagen der einzelnen Strophen muss ich mir aufdröseln. Versuche, nichts zu übersehen.
gott versucht die konfektionäre der scharia per brückenschlag zu überwandern (((((((((( brav, brav
allah durchborkt die ultrakurzwellentäler christlicher mischwälder  {{{{{{{{{ Buuuh!

doch wie der herr in den wald hineinbrülllt so schweigt es auch heraus [ . . . ]

das volk gottes hat einen volksgott es ist doch nicht blöd  [die Mehrwertsteuer wird erlassen. Nur für kurze Zeit!] Wink

UKW sangen einst: „Ja ich will was mir gefällt“
Ultrakurzwelle. Hier kurze Gedankenwellenweite.

Inko, bei mir kommt dein Werk nicht so gut an. Sprachlich und gestalterisch versiert gemacht. Doch der Inhalt. Dieses Gegeneinander stellen von Gott und Allah.
Für meinen kleinen Verstand besteht der Unterschied  lediglich im Namen, mit denen sie benannt werden(?) Gott ist Gott.
Die unterschiedliche Art und Weise der Bezeichnung, der Begegnung mit dem Gott ist gesellschaftlich und menschlich/personell bedingt. Auswüchse daraus sind nicht von dem Gott. Deshalb finde ich ein parteiisches Herangehen an die Thematik problematisch im Kreise wacher Gedankenträger und –schreiber.
Mir klingen zynische und polemische Töne ans Ohr. Das weh für Wehklagen oder Schmerz ist mir nur aufgesetzt.
Ingo Appelt, bis du da beteiligt?

LG
Zinna


_________________
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(c) Zinna
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Jocelyn
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Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag08.04.2014 17:36

von Jocelyn
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Au wei, ich habe also 9 Tage gebraucht, um nur den Titel zu lesen. UKW, nur anders ausgedrückt. Ich mag ja solche Spielereien inzwischen nicht mehr so sehr. Wahrscheinlich braucht es zu lang, bis mein Groschen fällt. Nennt man wohl Altern... Embarassed

Ja, wie finde ich das Gedicht? Ich weiß es nicht so richtig. Ein großes Anliegen wird einfach ausgedrückt. Wir sind das Volk! auf Religionsart. Aber ist es so? Die meisten Menschen sterben in Kriegen aus Glaubenskonflikten. Sind die dann blöd? Oder bin ich zu blöd, um die letzte Strophe zu verstehen?

Bin ratlos bezüglich dieses Beitrags. Entscheide mich für eine mittlere Wertung, weil es insgesamt solide erscheint und thematisch ok ist.


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If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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MrPink
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Der Bronzene Wegweiser


Beitrag10.04.2014 22:27

von MrPink
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Herzlichen Dank für die Organisation. Ich hab´s versucht, nicht mein Thema. Aber eine gute Erfahrung allemal. Danke.

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firstoffertio
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Beitrag11.04.2014 23:38

von firstoffertio
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Ich merke, dies ist noch ein Text, zu dem mir Wissen und Kontext fehlte.
Was ist UKW? Ich kenne das nur von früher vom Radio.. Wenn ich google, finde ich es als Abkürzung für allerlei, nichts, was mir ins Auge springt?
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firstoffertio
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Beitrag11.04.2014 23:39

von firstoffertio
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sorry, doppelt.
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MrPink
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Der Bronzene Wegweiser


Beitrag12.04.2014 11:36

von MrPink
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Guten Morgen,
erstmal herzlichen Dank für die vielen Auseinandersetzungen mit meinem Text. Das hätte ich so wirklich nicht erwartet. Das Thema in Verbindung mit dem Bild war für mich eine große Versuchung und ich hätte liebend gern etwas anderes darin gesehen, als die religiöse Komponente. Dieser  Text ist dermaßen durch die eigene Erfahrung mit Religion und Kirche geprägt, dass es für einen Aussenstehenden so ziemlich unmöglich ist, dies nachzuvollziehen. Angefangen bei Kindergottesdiensten, Konfirmation bis hin zu einer extrem christlichen Erzieherausbildung mit Unterrichtsfächern wie AT, NT, Kirchengeschichte, Dogmatik, Seelsorge mit all den, teilweise recht krassen, Ausseinandersetzungen zwischen Mitschülern und Lehrern bis hin zu Intrigen, Vorurteilen, Abrutschen von Mitschülern in religiösen Wahn und Podiumsdiskussionen auf Kirchentagen. Das hat insgesamt zu einem sehr kritischen Bild gegenüber Kirche und Religion geführt, welches auch Grundtenor (daher auch der "schnodderige" Ton) in diesem Text ist. Mit dem Durchborken des christlichen Mischwaldes wollte ich auf die Angst abzielen, verusacht durch Unkenntnis und die Verbreitung von Schreckensbildern über radikale Islamisten, die den christlichen Glauben verzerrt und verzehrt. Die Mediamarktmetapher sollte verdeutlichen, wie sehr man sich den Glauben und seinen Gott so zurechtschnitzt, dass es für einen selbst eben passt.

Mich freut, dass die Anrufung durch Gott an sein Volk teilweise erkannt wurde. Für mich stellt es nicht unbedingt eine Umkehrung des klassischen Weges dar. Meiner Ansicht nach hat es die Anrufung von Gott ans Volk in der Bibel häufig gegeben, z.B. durch die Überbringung der 10 Gebote, oder die Entsendung seines Sohnes.

Zum Titel: UK heißt eine evangelische Kirchenzeitung (Unsere Kirche), die aber nur regional erscheint. Bei uns zu Hause war sie, zumindest für meine Mutter, Pflichtlektüre und wenn ich mal wieder irgendwelchen Bockmist verzapft habe, wurde ich dann mit mütterlichen Ratschlägen und entsprechenden Zeitungsartikeln wieder auf den richtigen Pfad eingenordet. Ok, es wurde versucht. Mich trieb es eher gen Süden angel

Und das alles in 50 Worte zu packen, war von vornherein ein Unterfangen, dass scheitern musste. Mir war nur wichtig, es versucht zu haben und dass ihr versucht habt, dass zu verstehen, find ich gut.

einen schönen Samstag noch
Andi


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Beitrag13.04.2014 23:12

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Danke, Mr. Pink, für deine Erklärung. Der Titel wurde mir dadurch deutlich. Und auch einiges Andere.
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