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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2014
Verlorenes Paradies [Prosa]

 
 
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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag30.03.2014 19:00
Verlorenes Paradies [Prosa]
von Rainer Zufall
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Gestern habe ich Schlitze in ihrem Umhang getastet. Wieder. Dort, wo die Augen wären, wenn sie noch Augen hätte.

Es ist ein gutes Amt. Es ist ein hartes Amt. Ich habe meine Augen dafür gegeben. Dann meine Tochter. Und nun schneidet sie Schlitze in den Umhang. Mit demselben Messer, mit dem mir die Augen aus dem Gesicht geschält wurden.
Es ist schwer, eine Tochter zu haben, die nicht mehr wachen will.

Früher strömten die Fremden zu uns. Wir waren es, die wählten, wer eintreten durfte. Nun fliehen sie, die Fremden. Doch ein Paradies braucht Bewohner, sonst ist es verloren.
Wir wachen und wittern.
Doch zu stark ist der Sog der Brücke. Immer schaffen es einige, vorbeizuschleichen. Dann höre ich meine Tochter, wie sie mit den Händen über ihr Gesicht reibt, scharrt, als wollte sie den Löchern, die man in ihr Gesicht gegraben hat, Farben einpressen.
Wir dürfen sie nicht sehen, die flehentlichen Gesichter der Fremden. Nur so kann man sie bewahren. Wir dürfen uns nicht sehen.

Ich rieche meine Tochter, sie zieht die Luft ein, rasch und hart, als wollte sie den Stoff in ihren Mund hineinsaugen. Es ist gut, was wir tun, Tochter, es wird immer jemanden geben, den man schützen muss vor dem Draußen, vor der Brücke. Es ist ein hartes Amt, doch der Singsang der Bäume ist unser Lohn und sagt, es ist gut, was wir tun.
Da wendet sie sich zu mir, sie fasst meine Hände und legt sie auf ihr Gesicht. Sie fragt mich, warum ich sie nie sehen ließ. Ich drehe mich weg, denn ich will es nicht spüren, ihr Gesicht, wie es sich abzeichnet unter dem Stoff, dem rauen Stoff, der sich schwer über ihren Atem legt. Es ist gut, Tochter, einer muss es tun.
Die Fremden gehen über die Brücke, fort in ein unbekanntes Land, das grau und neblig hinter den Hügeln liegt. Es ist gut, Tochter, wer sonst sollte es tun. Es ist gut.

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Berti_Baum
Reißwolf


Beiträge: 1214
Wohnort: Immerheim


Beitrag31.03.2014 00:39

von Berti_Baum
Antworten mit Zitat

Genial! Ich bin mir nicht sicher, ob ich den tieferen Sinn verstehe, aber die vergebliche Bewachung des Paradieses finde ich erschreckend gut dargestellt. Zumindest bei mir ergibt sich ein stimmiges Bild, das die Themenvorgabe vollkommen erfüllt. Sprachlich sehr sauber, sehr ergreifend. Wirklich gut!

_________________
Der Junge, der Glück brachte (Jugendbuch/2013)
Das Mädchen, das Hoffnung brachte (Jugendbuch/ November 2014)
Tod und tiefer Fall (Thriller/18. Mai 2015)
Rache und roter Schnee (Thriller/Oktober 2015)
Blut und böser Mann (Thriller/März 2016)
Asche und alter Zorn (Thriller/August 2016)
Ein kleines Verbrechen (Thriller/Dezember 2016)
Blinde Krähen (Thriller/März 2017)
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Nicnak
Eselsohr

Alter: 39
Beiträge: 206
Wohnort: Pendler zwischen Berlin und Bayern


Beitrag31.03.2014 19:39

von Nicnak
Antworten mit Zitat

Auch hier sehe ich das Bildmotiv nicht ganz erfüllt, ebenso die Pointe.

Aber sehr gut geschrieben.
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2701
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag31.03.2014 22:02

von Lapidar
Antworten mit Zitat

Düster... und fesselnd.

Gefällt mir sehr gut. Ich finde, das Bilderthema ist sehr spannend umgesetzt.


_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 716
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag01.04.2014 09:22

von Merope
Antworten mit Zitat

Spricht mich an.
Thema gut umgesetzt.
Bild direkt umgesetzt.
ich mag den Text.
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2395
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag01.04.2014 09:38

von holg
Antworten mit Zitat

Bild - zu erkennen.
Wacht - umgesetzt
Moment - Nach Einleitung verharren  in einem Moment.

Fantasievolle Umsetzung. Eindringlich, sprachlich gut.


_________________
Why so testerical?
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4952

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag01.04.2014 09:50

von KeTam
Antworten mit Zitat

Eindringlicher, sprachlich schöner Text.
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag01.04.2014 13:39

von Piratin
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

eine interessante Umsetzung des Themas, das erfüllt ist. Ich verstehe noch nicht ganz, wie man wachen kann, ohne zu sehen. Gut, da steht auch noch "wittern", aber dazu braucht man dann eher Nase, die hier jedoch mit verhüllt ist. Auch interessiert mich, warum man das Paradies bewachen muss, damit die Bewohner nicht fliehen und wenn einer fliehen will, was machen die Bewacher dann, um das zu verhindern?
So nun zu meinen Federn, die ich versuche in ein Schema zu bringen (Themaerfüllung -> maximal 3 Federn, Idee -> maximal 3 Federn, Sprache und allgemeiner Eindruck -> maximal 2 Federn, maximal einen Zusatzpunkt für persönliches besonderes Gefallen):
Themaerfüllung: 3
Idee: 1
Sprache und allgemeiner Eindruck: 1
macht 5 Federn
Viele Grüße
Piratin


_________________
Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag01.04.2014 14:29

von Constantine
Antworten mit Zitat

Positiv:
Die Vorgabe der maximalen Wortanzahl wurde beibehalten: hier 323 Wörter. check.
Thema. Die Wacht. ja. check.
Das Bildmotiv ist erkennbar. check.
Formale Umsetzung: gut.
Pointe: nein. check.

Negativ:
Es wird nicht wirklich ein flüchtiger Moment erzählt. Gestern, heute, früher, jetzt. Es kommen mehrere Zeitebenen vor, darunter auch die Momentaufnahme der beiden Wachenden.

Idee:
Diese Fantasy-Geschichte kommt bedeutungsschwer als Wache über den Zugang zum Paradies, aber hinkt für mich leider in vielerlei Hinsicht. Auch nach mehrmaligem Lesen erschließt sich mir nicht der Sinn der beiden Frauen und ihrer Wache. Manches wird einfach in den Raum gestellt:
Die beiden dürfen die Fremden nicht sehen, obwohl sie sie bewachen. Ich verstehe nicht warum.
Wovor sollen die Fremden bewahrt werden, dadurch dass die beiden Frauen sie nicht ansehen?
Die beiden dürfen auch sich nicht sehen. Ich verstehe nicht warum. Vorallem, warum die Augen ausschälen, wenn es andere Möglichkeiten gäbe "blind" eine Brücke zu bewachen? Justicia trägt z.B. eine Augenbinde, die ausgehöhlten Augen sind eine Variation dieses Themas. Für mich leider keine gute Variation.

Der Sinn der Wache wird nicht deutlich. Was machen die beiden? Worin besteht ihr hartes, gutes Amt? Sie wissen, dass sich Personen reingeschlichen haben. Welche Konsequenz hatte das für ihr Amt? Keine. Jetzt verlassen auch viele das Paradies. Einfach so. Warum?

Für mich ist die Geschichte nicht wirklich griffig und anstelle mich mit Atmosphäre oder Mystik zu packen, werde ich durch zu viele Löcher rausgerissen.

Von der Befederung her liegt dieser Text für mich im zweiten Drittel.
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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag01.04.2014 15:52

von Rainer Zufall
pdf-Datei Antworten mit Zitat

So Zufall, jetzt schreib ich dir auch mal einen Kommentar.
Ich finde, du hast dich bei den Viechern im Vordergrund ganz schön verguckt. Die anderen sehen da Felsen und du Riesenfiguren.
Ansonsten schreib ich das grad eh nur, weil ich auch unbedingt gucken will, ob das wie bei KeTam und der Piratin ist. Also grüß dich, alter ego.
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timcbaoth
Leseratte


Beiträge: 114



Beitrag01.04.2014 22:00

von timcbaoth
Antworten mit Zitat

Einer der besten Texte.

Idee: 6
Stil: 8
Vorgaben: 9
Gefühl: 8

=> 8 Punkte


_________________
Liebe Grüsse
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Eulenbaum
Klammeraffe
E


Beiträge: 867



E
Beitrag02.04.2014 10:08

von Eulenbaum
Antworten mit Zitat

Thema "Wacht" umgesetzt. Bildmotiv umgewandelt in etwas, das sich angeeignet werden muß. Das für sich selbst spricht, aber mit Worten (und Bildern), die sich nicht in den Vordergrund drängen.

Eine eindringliche Geschichte. Mit einem eindringlichen Vater. Der die Werte verteidigt.

Der die Leute davor bewahrt, aus dem Paradies zu gehen, der die flehenden Gesichter nicht sehen darf, der sich und der Tochter deshalb die Augen rausschneidet.

Die Tochter will sehen, sie schneidet an die Stelle, an der die Augen durch den Umhang durchsehen würden, Schlitze in den Stoff.

Eine Geschichte, die tief geht. Die etwas zu sagen hat.

Danke für die Geschichte.

9 Federn.

Gruß,
Eulenbaum
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Piezke
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 132



Beitrag02.04.2014 11:59

von Piezke
Antworten mit Zitat

Zwei Wächter mit Ganzkörperumhängen und eine Brücke. Foto und Thema sind in einem leicht kafkaesken Text verflochten. Die übrigen Vorgaben erkenne ich auch wieder.

Ich bin leider schon beim ersten Satz hängen geblieben:
Zitat:
Gestern habe ich Schlitze in ihrem Umhang getastet.
"ertastet" drückt besser aus, was hier gesagt werden soll.
Im nächsten Absatz folgt ein Satz, den ich erst beim zweiten Lesen verstanden habe:
Zitat:
Ich habe meine Augen dafür gegeben. Dann meine Tochter.
Hier soll gesagt werden: "Erst habe ich meine Augen hergegeben, dann hat meine Tochter ihre hergegeben." Es liest sich aber, als hätte der Erzähler nach seinen Augen auch seine Tochter hergegeben.

Mehr habe ich aber nicht auszusetzen. Die ruhige Sprache passt zum Wächterdasein der Figuren und sie klingt sehnsüchtig. Das Mädchen beneidet wohl die Fremden, die ihr Glück in der Ferne suchen. Warum sie das tun? Keine Ahnung. Ist das Paradies verloren, weil es keine Bewohner hat oder hat es keine Bewohner, weil es verloren ist? Die Brücke scheint ja auf jeden Menschen einen starken Reiz auszuüben, warum sonst sollte es den Wächtern verboten sein, etwas zu sehen bzw. gesehen zu werden? Doch wohl, weil sie selbst in Versuchung geraten könnten.
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2757
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag02.04.2014 12:45

von fancy
Antworten mit Zitat

Hallo,

mir gefällt, dass du einmal die andere Seite betrachtest.

Später ggf. mehr.

Liebe Grüße

fancy


_________________
Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

https//mlpaints.blogspot.com
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Belzustra
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 37
Beiträge: 344
Wohnort: Belgien


Beitrag02.04.2014 22:54

von Belzustra
Antworten mit Zitat

Hallo Unbekannte(r),

dein Stück ist düster, aber, oder vielleicht gerade deshalb gefällt es mir sehr gut. Sehr gerne gelesen und im Vergleich zu den circa 15 anderen Texten, die ich bisher gelesen und bewertet habe, auf jeden Fall der beste Text.
Daher von mir 8 Federn.

LG


_________________
Vivre est une chanson dont mourir est le refrain. Victor Hugo
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Soraja
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 227

DSFx


Beitrag03.04.2014 13:05

von Soraja
Antworten mit Zitat

Sehr düster aber gut. Aus meiner Sicht sind alle abverlangten Aufgaben im Text erfüllt.

_________________
Soraja wünscht Dir einen wundervollen Tag!
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag03.04.2014 20:24

von Jenni
Antworten mit Zitat

Wachen Vater und Tochter über den Übertritt ins Totenreich?

Erst mal ist es eine Bildbeschreibung mit Schwerpunkt auf den beiden schwarzen ... in Umhängen. Sie haben keine Augen und wachen blind über die Brücke. Dann sind da viele kryptische Andeutungen und das da oben ist so halb mein Fazit, aber so ganz passt das alles für mich noch nicht zusammen. (Warum strömten früher die Menschen zu ihnen? Wovor andererseits bewahren sie sie heute?) Nur mehr im Sinne von Verwirrung als im Sinne von Vielschichtigkeit, so fühlt es sich jedenfalls für mich an. Vielleicht übersehe ich etwas, dann tut es mir leid, aber mich erreicht der Text leider nicht.

Sprachlich andererseits wirkt das so gar nicht willkürlich, sondern ziemlich ausgereift. Übersehe ich etwas?
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Lupo
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 364
Wohnort: Pegnesien


Beitrag03.04.2014 20:43
Wache als Selbstzweck?
von Lupo
Antworten mit Zitat

Ich finde, diese Erzählung ist dem surreal anmutenden Postkartenbild angemessen.
Für mich entsteht der Eindruck eines märchenhaften Ablaufs, der keiner Begründung bedarf.
Die zwei Gestalten, von denen keine Gesichter zu erkennen sind, als augenlos darzustellen, halte ich für eine gute Annäherung an die Aufgabenstellung.
Nicht ganz glücklich bin ich mit der widersprüchlichen Charakterisierung: "in ein unbekanntes Land, das grau und neblig hinter den Hügeln liegt."
 "grau und neblig" würde ich streichen, denn sonst wäre ja etwas bekannt von dem Land.
8 Federn
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag03.04.2014 21:46

von Mardii
Antworten mit Zitat

Hallo,

mit deinem Text darf man sich nicht so lange beschäftigen, sonst wird man irre dabei. Engel, die Paradiese bewachen sind eine Relikt verlorener Augenblicke, kann ich für mich nur sagen. Wie soll es mit den Beiden weiter gehen? Sie sind auf verlorenem Posten und müssen vergehn, wie der Nu. Kein "verweile doch, du bist so schön." Tja.

LG Mardii


_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag03.04.2014 23:32

von Dienstwerk
Antworten mit Zitat

Liebe/r Pokapro-Teilnehmer/in!

Herzlichen Glückwunsch, Du hast es geschafft, einen Text zu schreiben, der auf eine Postkarte passen könnte, zumindest, wenn man ihn mit einer Lupe liest. Möglicherweise ist Dein Beitrag ein Gewinnertext, vielleicht landet er im guten Mittelfeld, unter Umständen fällt er auch völlig durch und purzelt auf den stark umkämpften letzten Platz.

Erhält Deine Ministory unterirdisch wenige Federn von mir, dann könnte das an mir liegen, weil ich sie nicht verstanden habe oder an Dir, weil Du es nicht verstanden hast, sie mir verständlich zu machen. Vermutlich kommt eine Mischung aus beiden Gründen in Betracht. Gleiches gilt für übermäßig viele Federn - nur umgekehrt.

Ich bewerte tagesformabhängig, nach Bauchgefühl, persönlichem Gefallen und ich versuche, fair zu sein. Manchmal ist es draußen schon dunkel, oft ist es gar nicht mehr hell. Es ist wirklich sehr schwierig, um diese Uhrzeit die Sonnenuhr zu lesen. Aber ich gebe mir Mühe. Ah, cool - draußen scheint der Mond und da unten rechts blinkt 23.19. So, es geht los. Ich beginne zu lesen:

Thema:
„Die Wacht“ (Wächter, Wache, Aufsicht, Bewahrer, wachen, überwachen, bewachen, bewahren, beobachten, aufpassen, kontrollieren etc.) - szenischer Augenblick, OHNE Pointe (aber nicht zwangsläufig ohne Spannung), direkter oder metaphorischer Bezug zum Bild (Brücke/Übergang, Leute, Gestalten/Schatten/Hügel, Wald/Schlucht/Abgrund...)

Meine Bewertungskriterien:
- Thema nicht getroffen, teilweise, gut bis perfekt getroffen (0-3)
- Thema/Text sauschlecht, irgendwie, gut oder grandios umgesetzt (0-3)
- Zusatzfedern für Idee, Sprachgefühl, nach Gutdünken oder als Trost (1-3)
- Titel lasse ich außen vor, es sei denn, er ist total daneben, dann Abzug

Anmerkung:
Bewertung erfolgt erst, wenn ich alle 41 40 Texte gelesen habe, aber ich mache mir natürlich zu jedem einzelnen Text meterweise Notizen. Schließlich kann sich nach oben oder unten bis zur letzten Sekunde noch was ändern. Eine Feder hast Du in jedem Fall sicher. wink

Oha, das ist eine ganz neue Sichtweise. Das ist toll! Hier reden/denken die Berge/Gestalten/Geister. Warum die beiden dort wen wovor bewachen oder bewahren, wird dabei fast nebensächlich (ich versteh's nämlich nicht), aber ich finde es gut. Sie bewachen das Paradies? Und damit nicht jeder Depp über die Brücke schleicht und reinkommt, sollen sie nur nach Gefühl einlassen? Richtig? Na, da hätte ich auf ewig auch keinen Bock drauf und lieber meine Augen wieder. Endgültige Federn zu gegebener Zeit.

Ende blinkt: 23.32

LG, Ana

*
*
*

Nachtrag 04.04.14

Meine Bewertungen im Detail:

2 x 1
9 x 2
9 x 3
4 x 4
5 x 5
5 x 6
3 x 7
1 x 8
1 x 9
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Sanuk
Geschlecht:männlichWortedrechsler
S

Alter: 60
Beiträge: 61
Wohnort: Frankfurt am Main


S
Beitrag03.04.2014 23:54

von Sanuk
Antworten mit Zitat

Ok, das Bild ist in dieser Szene sichtbar. Aber mir persönlich gefällt die Szene leider nicht...
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag04.04.2014 23:44

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Liebe/r PoKaPro-Teilnehmer/in!

Wie beim letzten FFF beschränke ich mich auf eine stichpunktartige Bewertung. Ich habe jedoch jeden Text mindestens zweimal gelesen und mich um annähernd objektive Kriterien bemüht.

Zur Geschichte „Verlorenes Paradies“:
+ es kommt eine tolle Stimmung für eine postapokalyptische(?)/fantasy-Welt; der Text hat eine bedrohliche Stimmung auf mich übertragen
+ vieles wird angedeutet, aber nicht direkt erklärt, was Raum für Fantasie und Kopfkino lässt
- die Stärke ist zugleich auch eine Schwäche: Der Text bleibt etwas im Nebel; ich hatte immer das Gefühl, ihn nicht richtig greifen zu können

Bewertung: 6 Federn.

Liebe Grüße
Anne


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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