Interview mit Stephen King in Hamburg

[nebenfluss]

Ich habe das Interview in "druckfrisch" am Sonntag abend gesehen, als ich nach meinem F-F-F-Frust vor der Glotze hing.

Ich musste an ein Interview mit King denken, dass ich vor einigen Monaten im 'Spiegel" gelesen habe. Da bedauerte er, dass die Feuilletons sich weigern, ihn in die Reihe der großen amerikanischen Romanciers einzureihen.
Nun hat ihm Denis Scheck den Gefallen getan, ihn ausdrücklich nicht als "Horrorautor", sondern als "Granden der US-Literatur" vorgestellt. Ich finde, man sieht richtig, wie King das genießt.

Vielleicht war das ja auch ein Deal, damit Scheck ein Exklusiv-Interview bekommt?

Wenn ich übrigens wählen müsste, mit wem der beiden ich eine Nacht im Bett verbringe, würde ich mich für Scheck entscheiden. Den kann man bestimmt mit Vorlesen ablenken.

LG

[KeTam]

[Piezke]

@nebenfluss:
Denis Scheck hat sich schon öfters positiv zu King geäußert. Dem nehme ich das ab.

Ich denke auch, King hat mehr Beachtung vom Feuilleton verdient. Mit seinen Romanen werde ich wohl nicht mehr warm, aber seine Kurzprosa wie "Mein hübsches Pony" finde ich definitiv toll und klug.

[Nordlicht]

[Nr. 5]

[Gast]

[nebenfluss]

[Piezke]

@nebenfluss:
Ist in Alpträume: Nightmares & Dreamscapes enthalten. Da sind ein paar lesenswerte Geschichten drin. Die Zehn-Uhr-Leute z.B., auch wenn die wieder konventioneller ist.

5. Klasse ist gar nicht so verkehrt, denn Protagonist ist ein Junge und King soll ja generell am wertvollsten sein, wenn er über Kinder schreibt. Deshalb muss ich Frühling, Sommer, Herbst und Tod endlich mal angehen.

[Nayeli Irkalla]

Ich empfinde King tatsächlich als großen Autoren. Mitunter etwas grell, aber er schreibt ausgefeilte Psychogramme und folgte Menschen in die Tiefen ihrer Ängste hinein. Diese subtile Angst, die seine Bücher ausstrahlen, ist handwerklich viel raffinierter gewebt als das, was in seinen Filmen umgesetzt wird.

Ich würde ihn eher nicht lesen, weil seine Bücher mich verstören . Aber aus dem gleichen Grund lese ich auch Murakami nicht, und auch viele andere, die als "groß" gelten. Ich bin einfach noch nicht so weit.

[Nordlicht]

[Riccie]

King kann schreiben, und wie.

Ob man seine Art von Geschichten nun mag oder nicht.

Ich war auch auch eine zeitlang weg von seinen Büchern, aber inzwischen überrascht, unterhält und coacht er mich auch in gewisser Weise wieder.

Mir ist es völlig schnuppe, was die typischen Kritiker schreiben, ich bilde mir bei Büchern immer mein eigenes Urteil.

(Ich muss ihn ja nicht heiraten). Aber ich hätte gerne ein Interview mit ihm

lg Riccie

[Nayeli Irkalla]

[KeTam]

Mir gehts mit King so ähnlich wie Nordlicht. Ich hab so mit zwölf rum einige seiner Bücher gelesen und damals packten sie mich. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wie ein Erwachsener z.B. sowas wie "Friedhof der Kuscheltiere" lesen könnte. Ist mir unbegreiflich.
Ihc glaube sein Geheimrezept ist Baseballgelaber, Brutalität und billige Sexszenen.
Na gut, vielleicht hat er sich ja enorm weiter entwickelt, ich hab ´ja nur seine uralten "Klassiker" gelesen.

Ich finds übrigens witzig, dass hier im Thread King und Murakami in einem Satz erwähnt werden ...

[Gast]

Hehe,

wenn ich dran denke, dass vor 20 Jahren King noch groß postuliert hat, dass eine Geschichte manchmal eben einfach nur eine Geschichte sei (und wie er damit die Creativ Writing Kurse gesprengt hat) - und sich gegen die gesamte Tiefsinnigkeit und Deutungsschwangerei gestellt hat.
Sozusagen King als Urviech des U.

Und nu? Große Amerikanische Literatur?

Mei, eines war er schon immer: einer der besten Selbstdarsteller des Schreibens. King hat er verstanden, sich als Marke aufzubauen und hat auch heute noch raus, die richtigen Sprüche in den Ring zu werfen.

Ob an all dem Mythen über sich selbst was dran ist? Na ja, wenn man Miley Cyrus glaubt, dass sie nackig auf Abrissbirnen rumhockt, wegen der Emanzipation ... dann kann man dem King auch glauben. Ihm fällt der Kram wenigstens selbst ein.

[Gerling]

[Oskar von Osiris]

Ich find es immer genial, wie verlottert King an die Öffentlichkeit tritt. Mit seinen weißen, schlabbrigen T-Shirts und den ausgeblichenen Jeans ... Fast genauso charmant-heruntergekommen wie Wolfgang Hohlbein.