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Dieses Werk wurde für den kleinen Literaten nominiert Oh nackter Wahrheit höhnisch Lachen


 
 
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Trollbär
Geschlecht:männlichLeseratte
T

Alter: 62
Beiträge: 134
Wohnort: Wabern / Nordhessen


T
Beitrag09.02.2008 18:50
Oh nackter Wahrheit höhnisch Lachen
von Trollbär
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Oh nackter Wahrheit höhnisch Lachen

Oh nackter Wahrheit höhnisch Lachen
schlägst mir dein Grinsen ins Gesicht.
Lässt die Dämonen kalt erwachen
und Dunkelheit regiert das Licht.

Wie listig doch der Glaube Schein
sich meiner Seele hat bemächtigt.
Oh wie so quälend ist die Pein
die nicht zum  Dasein scheint berechtigt.

Doch voll des Mutes ganzer Kraft
die mich zum Leben auserkoren.
Mit Klugheit Stärke mir verschafft,
als hätte ich sie nie verloren.

Oh nackter Wahrheit höhnisch Lachen
wie leicht du zu durchschauen bist.
Und wie verwundbar deine Wachen
Zum Sieg braucht`s nicht mal eine List.


Detlev Zesny, im Februar 2008



_________________
Trollbär Lyrik
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag09.02.2008 19:00

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Im Großen und Ganzen gefällt mir dein Gedicht sehr gut, Detlev!
Es hat, unter anderem wegen der Wortwahl und der Satzstellung, einen sehr klassischen "Touch". Dieser wirkt aber nicht aufgesetzt, sondern verstärkt das Gedicht eher in seiner Aufrichtigkeit. Daumen hoch

Was mir nicht ganz so gut gefällt:

Zitat:
und Dunkelheit regiert das Licht.

Es ist nicht so sehr der Reim "Licht - Gesicht", den ich leider ein bisschen abgegriffen finde. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll, aber in dem Zusammenhang deines Gedichts wirkt deine Zeile zu... selbstverständlich. Sie verrät zu viel, liest sich aber nach zu wenig. Sie macht so einen verallgemeinernden Eindruck, obwohl sie sicherlich auch eine eigene Dramatik birgt. Ist natürlich nur mein persönliches Empfinden, aber ich plädiere dafür, sie durch irgendetwas anderes zu ersetzen.

Zitat:
Wie listig doch der Glaube Schein
sich meiner Seele hat bemächtigt.
Oh wie so quälend ist die Pein
die nicht zum Dasein scheint berechtigt.

Ich kann mir nicht helfen, etwas stört mich an dieser Strophe, sie macht auf mich so einen... gekünstelten Eindruck. Das liegt zum Teil an dem Satzverdrehen, zum Teil an dem "Oh wie so quälend"... Natürlich willst du die Gefühle so effektvoll wie möglich beschreiben, aber hier finde ich, hast du zu viel des Guten: Es wirkt leicht aufgesetzt. Dramatisiert. Ich hoffe, du bist nicht beleidigt und verstehst, was ich meine. Auch hier würde ich eine Änderung vorschlagen - natürlich liegt es an dir, es ist ja dein Gedicht und du weißt selbst am besten, was hineinpasst und was nicht. Mir ist es eben ein bisschen negativ aufgestoßen.

Zitat:
Doch voll des Mutes ganzer Kraft
die mich zum Leben auserkoren.
Mit Klugheit Stärke mir verschafft,
als hätte ich sie nie verloren.

Oh nackter Wahrheit höhnisch Lachen
wie leicht du zu durchschauen bist.
Und wie verwundbar deine Wachen
Zum Sieg braucht`s nicht mal eine List.

Ja! Daumen hoch
Sehr schön finde ich übrigens die Symmetrie deines Gedichts: In den ersten beiden Quartetten die Niederlage, der Schmerz, die Verzweiflung, dieses Umzingeltsein von Trugbildern... die in der zweiten Hälfte aber überlistet werden vom Triumph des Lichts, der Wahrheit. Das Beste: Hier wirkt es trotz allem sehr natürlich und kaum pathetisch.

Gut!


_________________
"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP

Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo
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WhiteMonkeY
Leseratte


Beiträge: 197



Beitrag10.02.2008 23:02

von WhiteMonkeY
Antworten mit Zitat

Ich schließe mich der Einfachheit halber Terror an  Smile

Nur, denke ich nicht, dass du das Gekünstelte der Dramaturgie wegen reinbringst, sondern weil du -wie so viele- süchtig nach der "perfekten" Silbenzahl bist. Das kannst du natürlich so machen, aber dann solltest du länger nach Alternativen suchen.
Ich würde dem Lesefluss den Vortritt geben und das „so“ einfach streichen :
--> Oh wie quälend ist die Pein
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Trollbär
Geschlecht:männlichLeseratte
T

Alter: 62
Beiträge: 134
Wohnort: Wabern / Nordhessen


T
Beitrag11.02.2008 13:46

von Trollbär
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich denke drüber nach. Das "so" werde ich streichen, da hast Du vollkommen recht, danke.
Gruß Detlev


_________________
Trollbär Lyrik
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WhiteMonkeY
Leseratte


Beiträge: 197



Beitrag11.02.2008 14:47

von WhiteMonkeY
Antworten mit Zitat

Aber nur nachdenken - eigentlich finde ich die Dunkelheit-Zeile ganz ok  Wink
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MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18344

Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor



Beitrag08.03.2008 23:25

von MosesBob
Antworten mit Zitat

Hallo Trollbär!

Ich finde dieses Gedicht richtig gut. Der Rhythmus ist glatt und freundlich, eine richtige kleine Komposition, die Sprache ist anheimelnd und einige Reime sind richtige Zungenschnalzer. Sehr, sehr gerne gelesen. Lediglich das "so" würde auch ich streichen.

Beste Grüße,

Martin


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