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Freundschaftliches


 
 
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Tom Erde
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
T

Alter: 52
Beiträge: 47
Wohnort: Hamburg


T
Beitrag12.02.2014 20:53
Freundschaftliches
von Tom Erde
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo, hallo,

um mal was anderes zu präsentieren als Commandi, habe ich eben eine kleine Geschichte geschrieben, einen Fingerprint sozusagen.

Kommentare erwünscht!

Eine Freundschaftsszene

„Kommst du mit, oder willst du dich von Glotze und Schabau wieder in einen Fühlnix verwandeln lassen?“ fragt Molle Göbelino und stellt sich zwischen ihn und den Monstermacher. Am Rande hört Molle die rote Richterin gute Ratschläge verteilen, bevor sie mit einem auf Perlweiß getrimmtem Lächeln Scheinurteile fällt, abgekarteter Stumpfsinn in Reinformat. Göbelino stöhnt. Mehr Mumm steht ihm nicht zur Verfügung, das letzte Bier hat ihn mit einer Glasur überzogen, die jede Regung zu einer Schlacht werden lässt. Dämmer gegen Dämmerung, Hirn gegen Hirnlosigkeit, Inspiration gegen Idiotie. Das ewige Duell. Die letzte Runde ist noch nicht eingeläutet, der Kampf noch nicht ausgezählt, doch Dämmer liegt haushoch in Führung. Die Wetten stehen 10:1 Ein weiteres Bier und der Knockout ist abgemacht. Von nebenan sickern seichte Gitarrenklänge durchs Mauerwerk, Francisco Tarregas Lagrima. Gezupfter Kontrast zur altklugen Schamanin.
„Morgen“, ringt sich Göbelino ab. Ein einsamer Speichelfaden sucht sich seine Bahn, tropft zäh aus seinem Mundwinkel und verfängt sich im Bart. „Morgen, ganz bestimmt.“ Sein Gesicht nimmt dabei diesen Ausdruck an, den Molle ums Verrecken nicht leiden kann. Eingesalbt feist, zum Erbrechen dümmlich, und sein rechtes Auge zuckt, als wollte die Glandula lacrimalis ihre Existenzberechtigung einklagen. Im Geiste sieht Molle wie sich ein winziges Männchen aus dem verklebten Kanal zwängt. Es trägt ein Schild in der Hand – Weinen, Lachen, scheißegal, Träne her verdammt noch mal – und protestiert lautstark für seinen Anspruch auf Arbeit.
Mensch Lino.“ meint Molle, der immer ein leichtes Magendrücken verspürt, wenn er den Spitznamen seines Freundes ganz aussprechen muss. Molle ist ein Sensibelchen. Er braucht lediglich das Wort Kotze zu hören, um am nächsten Tag mit einem hübschen Strauß Herpesbläschen aufwarten zu können. „Paula wartet. Die brave und knackige, die scharfe und nackige.“ Molle schwingt die Hüften dabei, versucht Göbelino verzweifelt irgendeine Empfindung abzutrotzen. „Die tolle und hitzige, die volle und schlitzige.“ legt er sich ins Zeug. Solcherlei Schwachsinn rollt ständig durch sein Nervengeflecht. Normalerweise zieht Abgeschmacktes todsicher bei Göbelino, zwei Drittel seines Wesens wohnt in dem schlaffen Anhängsel, das gerne einen ordentlichen Schuss dazugibt, wenn die Trine mit dem Kläuschen hinterm Häuschen...  Aber nix! Göbelino starrt trockenen Auges an Molle vorbei und fragt sich bloß, wann der olle Schweinetreiber endlich die Biege macht, damit er den einschläfernden Weisheit der roten Richterin lauschen kann. Ihn interessiert kein Weib, kein Abendstern, kein Pimpern und kein Tanzen. Ein rasch gekippter Magenbitter legt noch eine Schicht Hartkleber auf die Glasur, fixiert sein serviles Grinsen wie mit Zement. Ausgezählt: Acht, neun…  zehn… und aus!
„Morgen“, grummelt Göbelino zum Abschied. „Dann bin ich zu allem bereit Molle, wirst sehen.“ Und lässt sich von Meister Lampe aus dem Ring tragen.

Tom Erde



_________________
Mit deinem Kuss ging´s mir in die Hände,
zu sperren den Drachen hinter brennende Wände.
Nun binden ihn Ketten aus verzaubertem Feuer,
nun winselt und schnurrt es das Ungeheuer.
Tom Erde
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8666
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag15.02.2014 14:08

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Hallo Tom Erde

Ein Fingerprint ... einverstanden.
Mehr sollte dieser Text aber auch nicht sein wollen.

Leider - im Gegensatz zu Deinem anderen Text das goldene Land Commandi  hast Du hier meiner Meinung nach überzogen, hast das Bizarre zu sehr ins Unverständliche gedreht.
Sprachlich ist das schon interessant, teilweise witzig, aber man merkt dem Text das Unfertige, nicht zu Ende Gedachte doch sehr an.
Dennoch mit Interesse gelesen.

Allerdings bleibt der Einwand, dass hier im Forum die Texte doch lieber nicht gleich in ihrer ersten, noch unreifen Fassung vorgestellt werden sollten, sondern erst dann, wenn sie einigermaßen fertig sind.
Das soll hier in Forum ja kein Schaulaufen sein und auch kein Hinspritzen von flüchtigen Ideen, zu denen ein Dritter kaum einen  sinnvollen Kommentar verfassen kann.
Für die reine Präsentation gibt es andere Foren im Netz.
Hier geht es um den Austausch zwischen den Usern, um konkrete Textarbeit also und dafür ist dieser Text meiner Meinung nach zu wenig ausgearbeitet.

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Tom Erde
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
T

Alter: 52
Beiträge: 47
Wohnort: Hamburg


T
Beitrag15.02.2014 15:13

von Tom Erde
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Merlinor,

danke, dass du den Text gelesen und geantwortet hast.

Ein Fingerprint mehr nicht. Zu Überarbeiten gibt es da nichts! Er ist stimmig, so wie er ist, nur eine winzige Episode in einer langen Freundschaft.

Grüße

Tom Erde


_________________
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petershope
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 78
Beiträge: 18
Wohnort: Bayern Deutschland/General Santos Phlippinen


Beitrag16.02.2014 01:14

von petershope
Antworten mit Zitat

Hallo Tom Erde,
hab mir deinen "Fingerprint" reingezogen.
Erfrischend, obwohl die Fantasy Terminologie nicht zu überlesen ist. aber immer ein Genuss. Hab schon gemerkt, deine Stradivari ist die PC-Tastatur.
Neben unseren sonstigen Messages freue ich mich schon auf "Neues" von dir.
Und bleib wie du bist!

Was Merlinor dir da geantwortet hat, ist einer der entscheidendsten Gründe, warum ich jetzt schon das halbe Jahr und bald ganz auf die Philippinen ziehe. Die Flucht vor diesem über akkuraten, fast schon militärisch steifen  "Deutschsein" (lächeln ist VERBOTEN)...

Zu Merlinor:
Sei doch mal ein bisschen lockerer! Tom Erde ist ein Wort-Künstler!, keine DIN-Norm. Und dieses Forum sollte den Usern die Möglichkeit geben, sich gegenseitig zu helfen und sich in Freundschaft auszutauschen, sonst hat es seinen Sinn verwirkt!
Deine Antwort hört sich fast schon wie des deutschen liebste Eigenschaft an, N E I D !
Tut mir leid!
        
Gruß Peter


_________________
"Nur der Einfältige
bewertet die Dinge
nach ihrem äußeren Schein"
Peter Etscher
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LaUrbanista
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
L


Beiträge: 11



L
Beitrag16.02.2014 09:42

von LaUrbanista
Antworten mit Zitat

Hallo Tom Erde,

sprachlich finde ich deinen Text und deine Ideen toll, aber er ist sehr überbordend und "schnell geschnitten". Das macht es schwer, ihm zu folgen. Ich habe ihn zwei Mal gelesen, bis ich das Gefühl hatte, wirklich verstanden zu haben, um was es geht und was gerade passiert.
Vielleicht lässt sich die Schwerfälligkeit der Bewegung von Göbelino auch in sein Denken und damit den Text einfließen lassen?

Viele Grüße,
Jessica
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Tom Erde
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
T

Alter: 52
Beiträge: 47
Wohnort: Hamburg


T
Beitrag18.02.2014 21:57

von Tom Erde
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,

vielen Dank erst mal an petershope, dein Kompliment hat mir ehrlich gut getan, danke!

Es stimmt, der Text erschließt sich nicht beim ersten Lesen, das ist Absicht.

Noch ein Wort zu der Kritik, dass schnell Geschriebenes hier im Forum nicht gerne gesehen wird. Ja, ich habe den Text in zwei Stunden geschrieben, aber ganz gewiss nicht, ohne die gebotene Sorgfalt walten zu lassen. Mitunter muss man einfach seiner Inspiration folgen, ohne nachher daran herumzudoktern.

Für die Begriffe, die nicht sofort klar sind, eine kleine Übersetzung:
   Schabau - Schnabs
   Monstermacher - TV
   Rote Richterin - Frau Barbara Salesch
   Glandula lacrimalis - Tränendrüse
   Meister Lampe - Dies hat zwei Bedeutungen, einmal, das Göbelino mit
   dem letzten Magenbitter das Licht in seinem Verstand völlig ausgeknipst
   hat, und dass er mit dem letztem Drink das - Einen auf die Lampe
   gießen - abgeschlossen hat, da er nun in die Bewusstlosigkeit abdriftet.

Grüße

Tom Erde


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Tom Erde
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