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Auszug aus meinem Projekt "Loser" (Arbeitstitel)


 
 
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Valachord
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
V

Alter: 45
Beiträge: 37



V
Beitrag10.01.2014 17:24
Auszug aus meinem Projekt "Loser" (Arbeitstitel)
von Valachord
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo an euch alle! Das hier ist ein Auszug aus meinem aktuellen Projekt und ich würde gern wissen wie sich dieser Abschnitt ließt, ich experimentiere noch mit der Sichtweise bzw mit dem Stil der Geschichte! Was haltet ihr von der Variante? GLG

"Fick Dich!" Mit diesen Worten schlug Mark die Tür so heftig zu, das es im ganzen Haus zu hören war. Selbst wer, wie auch immer, nichts von dem heftigen Streit mitbekommen hatte, spätestens jetzt waren alle Anwohner informiert. In Wohnung 24B ging es wieder einmal hoch her.  Mehrere Stufen auf einmal nehmend, lief Mark die Treppen hinunter, vorbei an einigen Türen die eine Spalt weit geöffnet waren und aus denen neugierige Augen auf ihn gerichtet waren. Doch für Mark war nur eines wichtig. Weg hier, einfach nur weg!

Er war kaum auf die Straße getreten, als sich ein Fenster öffnete und eine heißere Stimme, seine Stimme, durch die nächtlichen Straßen hallte. "Komm sofort wieder zurück! Du undankbares Arschloch! Nur an Dich denken das kannst Du...!" Mark biss so fest er konnte die Zähne zusammen und lief stur weiter. Die Schreie hinter ihm steigerten sich immer mehr ins obszöne und  rissen nicht ab, so das Mark sich die Ohren zu hielt und schließlich in eine Seitenstraße abbog. Einige Minuten lang lief er mit zugehaltenen Ohren weiter bis er sich selbst lächerlich vorkam. Als er die Hände herunternahm war es endlich still. Und erst hier, in einer dunklen Seitenstraße mitten in der Nacht gestattete Mark sich nun endlich das zu tun wonach ihm schon seit Wochen zu Mute war. Er lehnte sich an eine Wand und ließ den Tränen freien Lauf.


"Sie tun es schon wieder!"

Ich drehe den Kopf zur Seite und blicke fragend zu Dr.Rosenfeld. "Wie bitte?"
Sie seufzt, sieht mich über ihren Brillenrand hinweg tadelnd an. "Dritte Person! Sie reden wieder in der dritten Person." Sie klingt angespannt und gereizt. Ihre Stimme enthält wieder diesen bedrohlichen Unterton, den ich schon oft genug gehört habe.

"Sorry ich....!" Sie hebt die Hand. Ein schlechtes Zeichen. "Nein kein Sorry, Mark! Sie geben sich heute einfach nicht genug Mühe. Dabei waren wir doch auf einen guten Weg! Die letzten 4 Sitzungen haben es doch gezeigt. Und heute verfallen sie ohne Umwege wieder in das alte Muster." Dr. Rosenfeld nimmt ihre Brille ab. Muss wohl eine lange Nacht gewesen sein, ihre Augenringe sind unübersehbar. Einige Sekunden vergehen, in denen wir beide nicht sprechen. Schließlich bricht Sie das schweigen, ihre Stimme klingt nun wieder etwas freundlicher." Was ist los?"

Glück gehabt, eine Standpauke bleibt mir wohl erspart. Wahrscheinlich ist sie zu müde. "Ich weiß nicht..." antworte ich ihr und zucke mit den Schultern."Fühle mich heute nicht so gut." Dr.Rosenfeld reibt sich die Augen." Wir haben noch 20 Minuten Mark. Erzählen sie weiter." Sie hebt den linken Zeigefinger. "Aber..."   
Ich nicke ihr zu.

12Wie es weitergeht »




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Soraja
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 227

DSFx


Beitrag10.01.2014 21:30
Re: Auszug aus meinem Projekt "Loser" (Arbeitstitel)
von Soraja
Antworten mit Zitat

Hallo Valachord,

Diese Szene ist spannend und ich würde gern erfahren, warum er von sich in der dritten Person spricht.
Ich gehe davon aus, dass du in dieser Szene ein Gespräch mit einer Psychologin oder einem Psychiater beschreibst. Meine Veränderungsvorschläge sind in grün eingefügt.

Zitat:
In Wohnung 24B (vierundzwanzig B liest sich besser) ging es wieder einmal hoch her.  Mehrere Stufen auf einmal nehmend, lief Mark die Treppen hinunter. Vorbei an einigen Türen die eine(n) Spalt weit offen standen( um Doppelungen kurz hintereinander zu vermeiden) und aus denen neugierige Augen auf ihn gerichtet waren. Doch für Mark war nur eines wichtig. Weg hier, einfach nur weg! ( für mich ist das kein Satz der alleine stehen kann, da das Hauptwort und das Tätigkeitswort fehlt.)

Er war kaum auf die Straße getreten, als sich ein Fenster öffnete und eine heißere Stimme, seine Stimme, durch die nächtlichen Straßen hallte. Diesen Satz verstehe ich einfach nicht."Komm sofort wieder zurück! Du undankbares Arschloch! Nur an Dich denken das kannst Du...!" Mark biss so fest er konnte die Zähne zusammen und lief stur weiter. Die Schreie hinter ihm steigerten sich immer mehr ins obszöne und  rissen nicht ab, so das Mark sich die Ohren zu hielt und schließlich in eine Seitenstraße abbog. Einige Minuten lang lief er mit zugehaltenen Ohren weiter bis er sich selbst lächerlich vorkam. Als er die Hände herunternahm war es endlich still. Und erst hier, in einer dunklen Seitenstraße mitten in der Nacht gestattete Mark sich  [color=green]nun (kann wegfallen) [/color]endlich das zu tun wonach ihm schon seit Wochen zu Mute war. Er lehnte sich an eine Wand und ließ den Tränen freien Lauf.
[/i]

Lieben Gruß Soraja
"


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Soraja wünscht Dir einen wundervollen Tag!
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Catalano
Geschlecht:männlichLeseratte
C

Alter: 40
Beiträge: 136



C
Beitrag10.01.2014 22:03

von Catalano
Antworten mit Zitat

Finde ich auch soweit spannend und ok.

Allerdings habe ich einige grammatikalische Fehler entdeckt, die zu sehr hervorstechen, nämlich, wenn es um das und dass geht.

(Ich finde grammatikalische Fehler nicht schlimm. Aber wenn sie mehrmals bei Dingen vor kommen, die sehr ins Auge springen, dann sollte man daran arbeiten)

Zitat:
"Fick Dich!" Mit diesen Worten schlug Mark die Tür so heftig zu, das es im ganzen Haus zu hören war.


Zitat:
Die Schreie hinter ihm steigerten sich immer mehr ins obszöne und rissen nicht ab, so das Mark
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Tell
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 44



Beitrag13.01.2014 22:19
Re: Auszug aus meinem Projekt "Loser" (Arbeitstitel)
von Tell
Antworten mit Zitat

Hallo Valachord,

das Thema und der Schreibstil gefällt mir.
Trotzdem einige Anmerkungen in grün. Wink

"Fick Dich!" Mit diesen Worten schlug Mark die Tür so heftig zu, das es im ganzen Haus zu hören war. Selbst wer, wie auch immer, nichts von dem heftigen Streit mitbekommen hatte, spätestens jetzt waren alle Anwohner informiert.   Der Satz ist mir zu verschachtelt und ich stolper drüber. Für den Lesefluss würde ich das "wie auch immer" weglassen. In Wohnung 24B ging es wieder einmal hoch her. Warum? wenn es sich auf den davor genannten Streit bezieht, würde ich den Satz weglassen, denn der sagt ja nichts Neues aus. Du hast ja bereits "gezeigt", dass es hoch her geht, dann musst du es nicht nochmal sagen. Mehrere Stufen auf einmal nehmend, lief Mark die Treppen hinunter, vorbei an einigen Türen die eine Spalt weit geöffnet waren und aus denen neugierige Augen auf ihn gerichtet waren. Doch für Mark war nur eines wichtig. Weg hier, einfach nur weg!

Er war kaum auf die Straße getreten, als sich ein Fenster öffnete und eine heißere Stimme, seine Stimme, durch die nächtlichen Straßen hallte. Und ab da frage ich mich hä? Und muss es nochmal lesen ums zu verstehen. Ruft er nach sich selbst? Ich hab verstanden (oder meine verstanden zu haben), dass mit seiner Psyche etwas nicht so ganz stimmt., aber trotzem irritiert es mich, wie du es schreibst. Aber vielleicht soll es ja auch irritieren und wird später klasse aufgelöst. "Komm sofort wieder zurück! Du undankbares Arschloch! Nur an Dich denken das kannst Du...!" Mark biss so fest er konnte die Zähne zusammen und lief stur weiter. Die Schreie hinter ihm steigerten sich immer mehr ins obszöne und  rissen nicht ab, so das Mark sich die Ohren zu hielt und schließlich in eine Seitenstraße abbog. Einige Minuten lang lief er mit zugehaltenen Ohren weiter bis er sich selbst lächerlich vorkam. Als er die Hände herunternahm war es endlich still. Und erst hier, in einer dunklen Seitenstraße mitten in der Nacht gestattete Mark sich nun endlich das zu tun wonach ihm schon seit Wochen zu Mute war. Er lehnte sich an eine Wand und ließ den Tränen freien Lauf.


"Sie tun es schon wieder!"

Ich drehe den Kopf zur Seite und blicke fragend zu Dr.Rosenfeld. "Wie bitte?"
Sie seufzt, sieht mich über ihren Brillenrand hinweg tadelnd an. "Dritte Person! Sie reden wieder in der dritten Person." Sie klingt angespannt und gereizt. Ihre Stimme enthält wieder diesen bedrohlichen Unterton, den ich schon oft genug gehört habe.

"Sorry ich....!" Sie hebt die Hand. Ein schlechtes Zeichen. "Nein kein Sorry, Mark! Sie geben sich heute einfach nicht genug Mühe. Dabei waren wir doch auf einen guten Weg! Die letzten 4 Sitzungen haben es doch gezeigt. Und heute verfallen sie ohne Umwege wieder in das alte Muster." Dr. Rosenfeld nimmt ihre Brille ab. Muss wohl eine lange Nacht gewesen sein, ihre Augenringe sind unübersehbar. Einige Sekunden vergehen, in denen wir beide nicht sprechen. Schließlich bricht Sie das Schweigen, ihre Stimme klingt nun wieder etwas freundlicher." Was ist los?"

Glück gehabt, eine Standpauke bleibt mir wohl erspart. Eine Standpauke? Nur weil er von sich in der 3. Person erzählt? Kommt mir ein bisschen übertrieben vor. Aber wenn es sich nur um einen Auszug handelt und ich die Vorgeschichte kennen würde, würde es für mich vielleicht Sinn ergeben.   Wahrscheinlich ist sie zu müde. "Ich weiß nicht..." antworte ich ihr und zucke mit den Schultern."Fühle mich heute nicht so gut." Dr.Rosenfeld reibt sich die Augen." Wir haben noch 20 Minuten Mark. Erzählen sie weiter." Sie hebt den linken Zeigefinger. "Aber..."   
Ich nicke ihr zu.

Ich mag dein Erzähltempo und würde gerne noch mehr lesen!
Viele Grüße


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Valachord
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Beitrag14.01.2014 13:09

von Valachord
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Danke euch für das Lob und die Hinweise/Vorschläge! Zwar hält mich die Arbeit ab aber ich werde so schnell es geht weitermachen! GLG

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Lattenstrammski
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Beiträge: 15
Wohnort: Berlin


Beitrag14.01.2014 15:46
Re: Auszug aus meinem Projekt "Loser" (Arbeitstitel)
von Lattenstrammski
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Ich finde den Text wirklich sehr gelungen. Mein Interesse, wie es weitergehen könnte, ist definitiv geweckt.

Ein kleine Frage habe ich jedoch: Meinst du vielleicht "heisere Stimme" statt "heißere Stimme"?

Valachord hat Folgendes geschrieben:
Er war kaum auf die Straße getreten, als sich ein Fenster öffnete und eine heißere Stimme, seine Stimme, durch die nächtlichen Straßen hallte.


Tobi
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Valachord
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Alter: 45
Beiträge: 37



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Beitrag14.01.2014 16:04
Re: Auszug aus meinem Projekt "Loser" (Arbeitstitel)
von Valachord
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lattenstrammski hat Folgendes geschrieben:
Ich finde den Text wirklich sehr gelungen. Mein Interesse, wie es weitergehen könnte, ist definitiv geweckt.

Ein kleine Frage habe ich jedoch: Meinst du vielleicht "heisere Stimme" statt "heißere Stimme"?

Valachord hat Folgendes geschrieben:
Er war kaum auf die Straße getreten, als sich ein Fenster öffnete und eine heißere Stimme, seine Stimme, durch die nächtlichen Straßen hallte.


Tobi


Hallo Tobi na das ist mir aber wirklich peinlich Sad Jep Du hast recht! Und schön das es Dir gefällt Smile


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Valachord
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
V

Alter: 45
Beiträge: 37



V
Beitrag03.02.2014 19:12

von Valachord
pdf-Datei Antworten mit Zitat

So hier das ganze Kapitel so wie ich es mir vorstelle. Noch hab ich nicht die Zeit gefunden einige Dinge zu überarbeiten mir gings erstmal darum es quasi fertig zu bekommen. (Verfluchte Arbeit^^) Das nicht alles erklärt oder auf Sachen mehr eingegangen wird ist beabsichtigt und wird im laufe der Geschichte erklärt!


"Fick Dich!" Mit diesen Worten schlug Mark die Tür so heftig zu, das es im ganzen Haus zu hören war. Selbst wer, wie auch immer, nichts von dem heftigen Streit mitbekommen hatte, spätestens jetzt waren alle Anwohner informiert.  Mehrere Stufen auf einmal nehmend, lief Mark die Treppen hinunter, vorbei an einigen Türen die einen Spalt weit geöffnet waren und aus denen neugierige Augen auf ihn gerichtet waren. Doch für Mark war nur eines wichtig. Weg hier, einfach nur weg!

Er war kaum auf die Straße getreten, als sich im dritten Stock ein Fenster öffnete und  SEINE Stimme durch die nächtlichen Straßen hallte. "Komm sofort wieder zurück! Du undankbares Arschloch! Nur an Dich denken das kannst Du Wichser!" Mark biss so fest er konnte die Zähne zusammen und lief stur weiter. Die Schreie hinter ihm  rissen nicht ab,sondern steigerten ins Obszöne, so das Mark sich die Ohren zuhielt und schließlich in eine Seitenstraße abbog. Einige Minuten lang lief er mit zugehaltenen Ohren weiter bis er sich selbst lächerlich vorkam. Als er die Hände herunternahm war es endlich still. Und erst hier, in einer dunklen Seitenstraße mitten in der Nacht gestattete Mark sich nun endlich das zu tun wonach ihm schon seit Wochen zu mute war. Er lehnte sich an eine Hauswand und ließ den Tränen freien lauf.


"Mark? Sie tun es schon wieder!"

Ich blinzele,drehe den Kopf zur Seite und blicke fragend zu Dr.Rosenfeld.

"Wie bitte?"

Sie seufzt, sieht mich über ihren Brillenrand hinweg tadelnd an. "Dritte Person! Sie reden wieder in der dritten Person. Und das seit dem wir begonnen haben." Sie klingt angespannt und gereizt. Ihre Stimme enthält wieder diesen bedrohlichen Unterton, den ich schon oft genug gehört habe.

"Sorry ich....!"
Sie hebt die Hand.

"Nein kein Sorry, Mark! Ich habe sie nicht gleich unterbrochen, sondern gehofft sie würden es selbst bemerken! Aber sie rattern förmlich alles so schnell es geht herunter nur nur um fertig zu werden! So geht das nicht! Sie müssen sich damit auseinander setzen, aber sie geben sich heute einfach nicht genug Mühe oder anders gesagt sie wollen es einfach nicht. Dabei waren wir doch auf einen guten Weg! Die letzten Sitzungen haben es doch gezeigt. Und heute verfallen sie ohne Umwege wieder in das alte Muster." Dr. Rosenfeld nimmt ihre Brille ab. Muss wohl eine lange Nacht gewesen sein, ihre Augenringe sind unübersehbar. Einige Sekunden vergehen, in denen wir beide nicht sprechen. Schließlich bricht Sie das schweigen."Ich weiß, es ist schwer..."

Sie redet weiter, doch ich blende sie aus. Was hat sie gesagt? Es ist schwer darüber zu reden? Über eine Entscheidung die alles nur noch schlimmer machte? Schließlich traf ich diese Entscheidung in der Hoffnung das sich nun alles zum Besseren wendet. Rückblickend ein Epic Fail wie Thomas es immer ausgedrückt hat. Thomas, ein Name aus einem anderen Leben. Ein Leben vor Trimiprarin und Paroxetin.  

"Mark?"

Dr.Rosenfeld blickt mich fragend an. "Wir haben noch fast 30 Minuten. Ich würde sagen wir versuchen es noch einmal und zwar ab der kleinen Feier mit ihren Kollegen."Ihre Stimme klingt nun wieder deutlich sanfter." Ich weiß sie schaffen das Mark. "   

Ich schließe meine Augen, atme tief durch und nicke ihr zu. Meine Stimme zittert merklich, so sehr ich auch versuche es zu unterdrücken.
  
Wir waren an dem Abend zu viert. Yvonne,Michael, Rob und Irek. Ich fühlte mich ein wenig unwohl, es war schließlich das erste mal das ich mit dabei war. Zu dem war Zeitpunkt war ich 3 Jahre in der Firma angestellt und immer noch recht distanziert, aber mit Yvonne habe ich mich von Anfang an sehr gut verstanden. Ehrlich gesagt war sie die erste Frau mit der ich ganz ungezwungen umgehen konnte.  Sie war es auch die mich überredet hatte mit zukommen. Da saß ich also, mich an meinem Glas Kölsch festhaltent und hörte den Gesprächen der anderen zu. Es war wirklich gemütlich und mit der Zeit brachte ich ich immer mehr mit in die Unterhaltungen ein als die Tür aufging und ER förmlich hineinstürmte. Es war wirklich so, wie man es aus Filmen kennt, plötzlich läuft alles in Zeitlupe ab und man selbst kann überhaupt nicht reagieren. Er baute sich direkt neben mir auf. Ohne zu zögern begann er wüst herumzubrüllen.  Was er genau sagte weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur noch , in diesem Augenblick wollte ich  einfach nur noch sterben.  Können sie sich vorstellen was das für ein Gefühl war? Alle Augen waren auf mich gerichtet, als mich am Arm packte und mich nach draußen zog. Als wir an der Tür waren drehte er sich noch einmal um. Er fixierte Yvonne und befahl ihr die Finger von mir zu lassen...
Meine Stimme versagt. Immerhin hindern mich die Medikamente daran einfach loszuheulen. Dr. Rosenfeld wartet geduldig, bis ich mich wieder besser im Griff habe. "Und das war schließlich der Grund? Haben sie in in diesen Moment beschlossen sich zu trennen?" Ich schüttele den Kopf.

Es muss gegen 2 Uhr nachts gewesen sein, als ich aufs Klo gehen musste. Schlafen konnte ich sowieso nicht, wie sich wohl vorstellen können. Jedenfalls war ich gerade fertig als ich mein Handy brummen hörte. Eine SMS. Ich konnte mir denken von wem sie war und schlich so leise wie möglich zum Kleiderständer und holte mein Handy aus der Jackentasche. Die SMS war von Yvonne.

"Was schrieb sie?"

"Ob alles in Ordnung sei und ich soll mich wenn ich will bei ihr melden. Ich wollte ihr direkt anworten doch dazu kam es nicht mehr. Bernd stand plötzlich neben mir und versetze mir eine schallende Ohrfeige. Mein Handy feuerte er, nach dem er einen Blick auf das Display geworfen hatte, wutentbrannt gegen die Wand. Wie durch ein Wunder blieb es ganz. Er brüllte was von Verrat und ähnlichem, schlug mich nochmal ins Gesicht bevor ich auch nur reagieren konnte. Dann begann er seine Wut an der Inneneinrichtung auszulassen. Ich war wie gelähmt, so schlimm wie an diesem Tag war es noch nie. Nicht in all den Jahren. Schließlich packte ich einige Sachen und verließ die Wohnung. Als ich mich dort in der Gasse schließlich ein wenig beruhigt hatte, rief ich Yvonne an. Bei ihr kam ich die nächsten Tage unter. Noch in der selben Nacht schrieb ich ihm eine SMS und forderte ihn auf auszuziehen. Ich bekam keine Antwort. Doch er musste wohl alles stehen und liegen gelassen haben, denn als ich 3 Tage später in meine Wohnung kam sah es genau so aus wie an dem Abend des Streits.  Wir haben uns seit dem nicht mehr gesehen.Oder gesprochen. Oder...

Ich breche ab und blicke Dr. Rosenfeld an. "Können wir für heute aufhören?"

"Mark, das haben sie gut gemacht." Dr. Rosenfeld schenkt mir ein Lächeln. "Nur noch eines dann haben sie es geschafft für heute. Was schrieben sie in der SMS an ihn bevor sie den Kontakt abbrachen?"

Als würde ich diese Worte je vergessen."Ich kann nicht mehr, wenn du mich wirklich liebst dann BITTE zieh aus und lass mich mein Leben leben, Vater!"


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G.T.
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G

Alter: 38
Beiträge: 680



G
Beitrag03.02.2014 21:03

von G.T.
Antworten mit Zitat

Rechtschreibung!

Zitat:
"Fick Dich!" Mit diesen Worten schlug Mark die Tür so heftig zu, dasdass es im ganzen Haus zu hören war. Selbst wer, wie auch immer, nichts von dem heftigen Streit mitbekommen hatte, spätestens jetzt waren alle Anwohner informiert. (Unglücklich formuliert, wurde oben ja schon angemerkt) Mehrere Stufen auf einmal nehmend, (kein Komma) lief Mark die Treppen hinunter, vorbei an einigen Türen (Komma) die einen Spalt weit geöffnet waren und aus denen neugierige Augen auf ihn gerichtet waren. Doch für Mark war nur eines wichtig. (Doppelpunkt) Weg hier, einfach nur weg!

Er war kaum auf die Straße getreten, als sich im dritten Stock ein Fenster öffnete und SEINE Stimme durch die nächtlichen Straßen hallte. "Komm sofort wieder zurück! Du undankbares Arschloch! Nur an Dich denken (Komma) das kannst Du Wichser!" Mark biss so fest er konnte die Zähne zusammen und lief stur weiter. Die Schreie hinter ihm rissen nicht ab, (Leerzeichen) sondern steigerten sich ins Obszöne, so dasdass Mark sich die Ohren zuhielt und schließlich in eine Seitenstraße abbog. Einige Minuten lang lief er mit zugehaltenen Ohren weiter bis er sich selbst lächerlich vorkam. Als er die Hände herunternahm war es endlich still. Und erst hier, in einer dunklen Seitenstraße mitten in der Nacht (Komma) gestattete Mark sich nun endlich das zu tun (Komma) wonach ihm schon seit Wochen zu(kein Leerzeichen)mute war. Er lehnte sich an eine Hauswand und ließ den Tränen freien Lauf.


"Mark? Sie tun es schon wieder!"

Ich blinzele, (Leerzeichen) drehe den Kopf zur Seite und blicke fragend zu Dr. (Leerzeichen) Rosenfeld.

"Wie bitte?"

Sie seufzt, sieht mich über ihren Brillenrand hinweg tadelnd an. "Dritte Person! Sie reden wieder in der dritten Person. Und das seit(kein Leerzeichen) dem wir begonnen haben." Sie klingt angespannt und gereizt. Ihre Stimme enthält wieder diesen bedrohlichen Unterton, den ich schon oft genug gehört habe.

"Sorry (Komma) ich....!"
Sie hebt die Hand.

"Nein (Komma) kein Sorry, Mark! Ich habe sie Sie nicht gleich unterbrochen, sondern gehofft sie  Sie würden es selbst bemerken! Aber sie Sie rattern förmlich alles so schnell es geht herunter (Komma) nur nur um fertig zu werden! So geht das nicht! Sie müssen sich damit auseinander setzen, aber sieSie geben sich heute einfach nicht genug Mühe oder anders gesagt sie Sie wollen es einfach nicht. Dabei waren wir doch auf einen einem guten Weg! Die letzten Sitzungen haben es doch gezeigt. Und heute verfallen sie Sie ohne Umwege wieder in das alte Muster." Dr. Rosenfeld nimmt ihre Brille ab. Muss wohl eine lange Nacht gewesen sein, ihre Augenringe sind unübersehbar. Einige Sekunden vergehen, in denen wir beide nicht sprechen. Schließlich bricht Sie sie das schweigen."Ich weiß, es ist schwer..."


Bis hierhin erstmal, den Rest des Textes kannst du selber korrigieren, sind ja, denke ich, Flüchtigkeitsfehler. Kommasetzung, Groß- und Kleinschreibung, Leerzeichen nochmal untersuchen.
Der Stil von Marks Rede gefällt mir nicht so recht. So stelle ich mir keinen Menschen auf einer Freudschen Liege vor. Er spricht, als ob er sein Tagebuch vorliest. Mir fehlt da das Mündliche, die Unterbrechung während des Erzählens, die den Erzählvorgang glaubhaft macht. Das brave Herunterspulen im Perfekt, noch mit hübschen adverbialen Zusätzen:
Zitat:
Da saß ich also, mich an meinem Glas Kölsch festhaltent festhaltend (Komma) und hörte den Gesprächen der anderen zu.

Würdest du so reden, wenn du irgendeinem Menschen von einem Abend erzählst? Oder, anderes Beispiel, von einer Zugfahrt: "Ich stand, mich an der Stange festhaltend, in der Straßenbahn."
Das ist schöne Schriftsprache, mündlich wirkt sie nicht glaubwürdig. Daran würde ich arbeiten. Wink
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Eimerian
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E

Alter: 38
Beiträge: 193



E
Beitrag04.02.2014 12:02

von Eimerian
Antworten mit Zitat

Gefällt mir sehr gut. Ist das der Anfang eines Romans? Es würde zumindest mein Interesse wecken, wenn ich beim stöbern im Buchgeschäft, diesen Anfang auf den ersten paar Seiten lese.

Dein Herumexperimentieren mit Zeitform und Perspektive funktioniert hier. Das Mischen von Präsens und Präteritum ist für mich sonst ein Zeichen von schlechtem Stil. Aber hier ist es kein Flüchtigkeitsfehler, sondern trennt bewusst die Geschichte von der Geschichte in der Geschichte

Ich würde mir aber erwarten, dass Marks Problem von sich in der dritten Person zu sprechen, später noch eine Rolle hat. Wenn das nur ein Gimmick ist, um den Anfang interessanter zu machen, führst du den Leser auf eine falsche Fährte.

Der Text ist frei von störenden Adjektiven und Füllwörtern, sehr gut.

Eine allgemeine Sache. Das sehe ich hier oft falsch gemacht.

Die Höflichkeitsform Sie und alle Formen davon (Ihnen, Ihr,...) wird immer groß geschrieben, und zwar in Briefen, Emails, wenn sich Romanfiguren siezen, immer.
Dasselbe gilt für historische Höflichkeitsformen wie Ihr und Er.

Das Pronomen du und alle seine Formen wird - wie jedes andere Pronomen auch! - grundsätzlich immer klein geschrieben. Zum Beispiel dann, wenn sich Romanfiguren duzen.
Erst seit wenigen Jahren (ich glaube so um 2006 oder 2009) kann man du in Briefen, Emails und Forumposts großschreiben. Romanfiguren duzen sich aber immer noch ausschließlich klein.

Also, kurz gesagt smile
"Fick dich!"
"Ficken Sie sich!"

Zitat:
Selbst wer, wie auch immer, nichts von dem heftigen Streit mitbekommen hatte, spätestens jetzt waren alle Anwohner informiert.

Das ist kein Satz.
Vielleicht so?
Selbst wer, wie auch immer, noch nichts von dem heftigen Streit mitbekommen hatte, war spätestens jetzt informiert.

Zitat:
Er war kaum auf die Straße getreten, als sich im dritten Stock ein Fenster öffnete und SEINE Stimme durch die nächtlichen Straßen hallte.

Über dieses "seine" sind ja andere schon in der ersten Version gestolpert. Mir ist jetzt klar, dass sich seine Stimme nicht auf Mark, sondern auf den Vater bezieht, der in der Wohnung geblieben ist, aber das ist nicht leicht verständlich. Man liest "seine Stimme" auf den ersten Blick immer als "Marks Stimme" und kommt aus dem Lesefluss.
Da du den Vater später als Bernd bezeichnest, wieso nicht "Bernds Stimme"?

Noch eine Kleinigkeit.
Zitat:
"Sorry ich....!"
Sie hebt die Hand.

"Nein kein Sorry, Mark! Ich habe sie nicht gleich unterbrochen, sondern gehofft sie würden es selbst bemerken!

Würde ich so formatieren:

"Sorry ich....!"
Sie hebt die Hand. "Nein kein Sorry, Mark! Ich habe sie nicht gleich unterbrochen, sondern gehofft sie würden es selbst bemerken!

Also erster Absatz ist, was Marc sagt und macht, und zweiter Absatz, was Rosenfeld sagt und macht.
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Valachord
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Beiträge: 37



V
Beitrag22.03.2014 18:37
Noch ein Auszug aus meinem Projekt "Loser"
von Valachord
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mal ein weiteres Stückchen von mir. das wollte ich quasi als Anfang nehmen. Ist es zu schwülstig? zu überzogen?


Wenn ich schlafe, dann träume ich nicht. Ich schließe meine Augen, versinke in der Dunkelheit und heiße sie willkommen. Hier fühle ich mich sicher, hier gibt es keinen Schmerz keine Furcht. Wann immer ich kann, flüchte ich mich hierher und wünschte ich bräuchte diesen Ort des Friedens nie wieder verlassen.

Ein lautes Klopfen reißt mich aus eben dieser friedlichen Dunkelheit. Widerwillig öffne ich die verklebten Augenlider, nur um sie wieder zu zukneifen. Strahlender Sonnenschein fällt durch das Fenster direkt auf mein Bett. Wieder das Klopfen, dieses mal noch lauter. Schließlich steckt Cody seinen Kopf durch den Türspalt und sagt wie jeden Tag seinen Satz.

"Sie wollten geweckt werden?"

Ich drücke mir das Kissen aufs Gesicht und rolle mich auf die andere Seite. Rollen ist das richtige Wort in den letzten Wochen habe ich einiges an Gewicht zugelegt. Cody steht in der Tür, wartet auf eine Antwort. Ich grunze etwas Unverständliches und er schließt die Tür. So groß der Wunsch auch ist wieder in die Dunkelheit abzutauchen, habe ich keine andere Wahl als mich aufzuraffen. Denn Cody wartet vor der Tür und zählt förmlich die Sekunden. Und Cody lässt man lieber nicht warten.

Also quäle ich mich aus dem Bett, mache mich ein wenig frisch und schlüpfe in meine Sachen. Das sind ein paar ausgelatschte Turnschuhe, eine ausgewaschene Jeans und mein Hardrock T-Shirt mit dem riesigen Totenkopf auf dem Rücken. Das T-Shirt war ein Geschenk von meiner Freundin gewesen. Meiner Ex Freundin.

Als ich auf den Flur trete, lehnt Cody  mit gerunzelter Stirn an der Wand und tippt auf seinen Uhr, die an seinem schmalen Handgelenk überdimensioniert wirkt.

"Lass uns gehen!" Er wirkt heute noch mürrischer als sonst.

"Was ist aus dem guten alten Guten Morgen geworden?" Ein kläglicher Anflug von Humor. Cody blickt mich mit hochgezogener Augenbraue an.

"Der kann mich mal."
 
Damit ist die Konversation beendet.

Das Frühstück besteht aus 1 Brötchen, 4 Scheiben Wurst, Marmelade und einem Ei. Dazu gibt es Kaffee oder warmen Kakao, den ich bevorzuge. Kaffee hat mir noch nie geschmeckt. Ich sitze wie fast immer allein am Tisch, Cody hat seinen Platz an der Tür eingenommen und lässt seinen Blick durch den Raum wandern.

Ich kaue mechanisch auf meinem Brötchen, sehe mich um. Nach und nach trudeln die anderen herein und genau in diesem Moment passiert es. Als ich in all diese Gesichter blicke, in diese Leeren abwesenden Augen, trifft es mich mit der Wucht eines heranrasendes Zuges. Mir wird bewusst wo ich bin und warum. Mein Magen verkrampft sich, Tränen laufen mir die Wange hinab. Ich beginne zu schluchzen, kämpfe darum die Kontrolle zurückzugewinnen, doch ich schaffe es nicht. Schließlich schlage ich mir die Hände vor das Gesicht und beginne hemmungslos zu heulen.

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scopie
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Beitrag22.03.2014 20:21

von scopie
Antworten mit Zitat

"Zu schwülstig"? Ich fand das eher ziemlich trocken. Und genau das fand ich gut. Auch wenn mir sprachlich nicht alles gefiel, mag ich es insgesamt irgendwie. Ich weiß nur noch nicht genau warum. Vielleicht weil es manchmal so plump und einfach wirkt, die Atmosphäre aber dennoch (oder deshalb) für mich spürbar ist.

Ich gehe mal den Text durch.

Zeichensetzung: orange
Rechtschreibung / Ausdruck: blau

Valachord hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich schlafe, dann träume ich nicht. Ich schließe meine Augen, versinke in der Dunkelheit und heiße sie willkommen. Hier fühle ich mich sicher, hier gibt es keinen Schmerz, keine Furcht. Wann immer ich kann, flüchte ich mich hierher und wünschte, ich bräuchte diesen Ort des Friedens nie wieder verlassen. (Das letzte Komma vor "ich bräuchte diesen Ort ..." ist optional; ich würde es für besseren Lesefluss setzen.)

Ein lautes Klopfen reißt mich aus ebendieser friedlichen Dunkelheit. Widerwillig öffne ich die verklebten Augenlider, nur um sie direkt / sofort / ... wieder zuzukneifen. Strahlender Sonnenschein fällt durch das Fenster direkt auf mein Bett. Wieder das Klopfen, dieses Mal (oder "diesmal") noch lauter. Schließlich steckt Cody seinen Kopf durch den Türspalt und sagt (Hier würde ich ein beschreibendes Verb wählen, Cody scheint es ja in einem Butler-Tonfall zu "näseln")(,) wie jeden Tag(,) seinen Satz:

"Sie wollten geweckt werden?"

Ich drücke mir das Kissen aufs Gesicht und rolle mich auf die andere Seite. Rollen ist das richtige Wort, in den letzten Wochen habe ich einiges an Gewicht zugelegt. Cody steht in der Tür, wartet auf eine Antwort. Ich grunze etwas Unverständliches (klingt aus der Ich-Perspektive seltsam; für Cody ist es unverständlich, aber der Protagonist müsste ja wissen, was er sagen wollte. Er könnte z.B. auch einfach nur "brummen") und er schließt die Tür. So groß der Wunsch auch ist, wieder in die Dunkelheit abzutauchen, habe ich keine andere Wahl als mich aufzuraffen. Denn Cody wartet vor der Tür und zählt förmlich die Sekunden. Und Cody lässt man lieber nicht warten.

Also quäle ich mich aus dem Bett, mache mich ein wenig frisch und schlüpfe in meine Sachen. Das sind ein paar ausgelatschte Turnschuhe, eine ausgewaschene Jeans und mein Hardrock T-Shirt mit dem riesigen Totenkopf auf dem Rücken. Das T-Shirt war ein Geschenk von meiner Freundin gewesen. Meiner Exfreundin.

Als ich auf den Flur trete, lehnt Cody mit gerunzelter Stirn an der Wand und tippt auf seinen Uhr, die an seinem schmalen Handgelenk überdimensioniert wirkt.

"Lass uns gehen!" Er wirkt heute noch mürrischer als sonst.
"Was ist aus dem guten alten 'Guten Morgen' geworden?" Ein kläglicher Anflug von Humor. Cody blickt mich mit hochgezogener Augenbraue an.
"Der kann mich mal."

Das könnte auch mit weniger Beschreibungen funktionieren:
"Lass uns gehen!"
"Was ist aus dem guten alten 'Guten Morgen' geworden?" Cody blickt mich mit hochgezogener Augenbraue an.
"Der kann mich mal."

 
Damit ist die Konversation beendet.

Mein Frühstück besteht aus einem Brötchen, vier Scheiben Wurst, Marmelade und einem Ei. Dazu gibt es Kaffee oder warmen Kakao, den ich bevorzuge. Ich bevorzuge Letzteren. Kaffee hat mir noch nie geschmeckt. (Bis hierhin gefallen mir die knappen Beschreibungen.)


Ab hier habe ich Probleme:

Valachord hat Folgendes geschrieben:
Ich sitze wie fast immer allein am Tisch, Cody hat seinen Platz an der Tür eingenommen und lässt seinen Blick durch den Raum wandern.

Ich kaue mechanisch auf meinem Brötchen, sehe mich um. Nach und nach trudeln die anderen herein und genau in diesem Moment passiert es. Als ich in all diese Gesichter blicke, in diese Leeren abwesenden Augen, trifft es mich mit der Wucht eines heranrasendes Zuges. Mir wird bewusst wo ich bin und warum. Mein Magen verkrampft sich, Tränen laufen mir die Wange hinab. Ich beginne zu schluchzen, kämpfe darum die Kontrolle zurückzugewinnen, doch ich schaffe es nicht. Schließlich schlage ich mir die Hände vor das Gesicht und beginne hemmungslos zu heulen.


Ich merke schon, dass er müde herumgetrottet ist - aber nicht so zombiemäßig, dass er sich seiner Situation erst im Speisesaal(?) wieder bewusst wird. Wenn er so gerne schläft, um der Realität zu entfliehen, dürfte ihn allein schon das Aufwachen wieder schlagartig zurückholen. Und dann die Sache mit Cody: Der Protagonist befindet sich zwar anscheinend nicht in seiner häuslichen Umgebung, aber da Codys morgendlicher Satz schon zu einer Art Ritual geworden ist, kann die Umgebung für den Protagonisten so neu nicht sein.

Kannst du seine Situation mal näher erläutern?
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Zwilling9
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Beitrag23.03.2014 16:11
Re: Noch ein Auszug aus meinem Projekt "Loser"
von Zwilling9
Antworten mit Zitat

[quote="Valachord"]Mal ein weiteres Stückchen von mir. das wollte ich quasi als Anfang nehmen. Ist es zu schwülstig? zu überzogen?


Wenn ich schlafe, dann träume ich nicht. Ich schließe meine Augen, versinke in der Dunkelheit und heiße sie willkommen. Hier fühle ich mich sicher, hier gibt es keinen Schmerz keine Furcht. Wann immer ich kann, flüchte ich mich hierher und wünschte ich bräuchte diesen Ort des Friedens nie wieder verlassen.

Hallo
der erste Satz:
Wenn ich schlafe, dann träume ich nicht.
kommt bei mir so rüber: Wenn ich Auto fahre, dann esse ich nicht.
Bin mir sicher, jeder träumt wenn er schläft. Den zweiten Satz würde ich vor den ersten Satz stellen.
 Wenn ich schlafe, dann träume ich nicht. Vielleicht: Wenn ich schlafe, dann bin ich meiner Seele näher. Was mir aber auch noch nicht ganz gefällt.
Die Geschichte hat etwas, denke aber es ist schwer die Bilder umzusetzen.
Gruß erstmal
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Zwilling9
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Beitrag23.03.2014 16:13
Re: Noch ein Auszug aus meinem Projekt "Loser"
von Zwilling9
Antworten mit Zitat

[quote="Valachord"]Mal ein weiteres Stückchen von mir. das wollte ich quasi als Anfang nehmen. Ist es zu schwülstig? zu überzogen?


Wenn ich schlafe, dann träume ich nicht. Ich schließe meine Augen, versinke in der Dunkelheit und heiße sie willkommen. Hier fühle ich mich sicher, hier gibt es keinen Schmerz keine Furcht. Wann immer ich kann, flüchte ich mich hierher und wünschte ich bräuchte diesen Ort des Friedens nie wieder verlassen.

Hallo
der erste Satz:
Wenn ich schlafe, dann träume ich nicht.
kommt bei mir so rüber: Wenn ich Auto fahre, dann esse ich nicht.
Bin mir sicher, jeder träumt wenn er schläft. Den zweiten Satz würde ich vor den ersten Satz stellen.
 Wenn ich schlafe, dann träume ich nicht. Vielleicht: Wenn ich schlafe, dann bin ich meiner Seele näher. Was mir aber auch noch nicht ganz gefällt.
Die Geschichte hat etwas, denke aber es ist schwer die Bilder umzusetzen.
Gruß erstmal
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MosesBob
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Beitrag25.03.2014 10:24

von MosesBob
Antworten mit Zitat

Hallo Valachord! smile

Bitte nicht wundern: Ich habe deine beiden "Loser"-Threads zusammengeführt, da wir pro Geschichte nur einen Thread vorsehen:

dsfo hat Folgendes geschrieben:
3.

(...)

Für mehrteilige Geschichten, Fortsetzungen und überarbeitete Versionen ist grundsätzlich nur ein Thread zu verwenden. Bitte berücksichtigt hierzu den folgenden Beitrag: *klick*

(...)


Noch ein kurzer Eindruck zu deiner letzten Leseprobe: Zu schwülstig, fragst du? Klares Ja. Aber nur der erste Absatz:

Valachord hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich schlafe, dann träume ich nicht. Ich schließe meine Augen, versinke in der Dunkelheit und heiße sie willkommen. Hier fühle ich mich sicher, hier gibt es keinen Schmerz keine Furcht. Wann immer ich kann, flüchte ich mich hierher und wünschte ich bräuchte diesen Ort des Friedens nie wieder verlassen.

Was danach kommt, ist zwar streckenweise schwer zu lesen. Das liegt aber an den Kommas. Darauf will ich aber gar nicht weiter herumreiten, denn eigentlich gefällt mir dieser knappe Schreibstil. Du schleuderst nicht wahllos mit überflüssigen Informationen oder Datenmüll herum. Stattdessen beschränkst du dich auf das, was nötig ist und lässt dem Leser somit Raum, seine eigene Fantasie zu entfalten. So weit, so gut. Jetzt kommt ein Knackpunkt. Die Szene selbst liest sich wie ein Abziehbild aus etlichen anderen Erzählungen. Das mühselige Aufwachen, das böse Sonnenlicht, die verklebten Augen ... dazu ein gewisser Cody, dessen Name wie ein wandelndes Klischee klingt. Hätte dein Protagonist (die Schlafmütze, nicht Cody) noch einen dicken Kopf gehabt vom Saufen, hätte ich aufgehört zu lesen. Das ist schade, weil mir, wie gesagt, dein Schreibstil theoretisch gefällt. Ich hätte mir nur eine Atmosphäre gewünscht, die sich nicht anfühlt wie schon tausendmal gelesen. Im letzten Absatz finde ich darüber hinaus, dass du zu sehr aufs Gas drückst. Das geht zu schnell. Die jähe Panikattacke (vor allem die Tränen, das Heulen) kommen zu schnell, zu abrupt und damit zu effektheischend und unglaubwürdig. Das klingt, als hättest du schnell fertig werden müssen. Hier hätte ich mir langsamere, präzisere Stiche gewünscht, vielleicht sogar ein Miteinbeziehen seiner Umgebung - sozusagen eine lebendigere Panikattacke, die ihre Macht aus der Peripherie der Ereignisse speist.

Beste Grüße,

Martin


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Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
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Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
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LeoModest
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Beiträge: 142
Wohnort: Travemünde


Beitrag25.03.2014 21:10

von LeoModest
Antworten mit Zitat

Auch von mir ein paar Anmerkungen:

Was ich so von solchen Therapiesitzungen mitbekommen habe, scheinen für mich ein paar Kleinigkeiten nicht so zu passen. Da redet er in der dritten Person von sich: und sie tadelt ihn? Ist das nicht akzeptabel, dass er es so erzählt? Man stelle sich vor: da ist jemand depressiv, versucht sein Innerstes darzulegen - und hat Angst, dass ihn seine Therapeutin schimpft und ihr eine Standpauke hält? Vertrauen aufbauen etc. sieht anders aus.

Ebenso - da schließe ich mich einem Vorredner an - ist es zu flüssig vorgetragen: ohne Innehalten (bis auf das eine mal, wo er sich sammeln muss), ohne Zögern, ohne Versprecher, ohne irgendetwas. In der Tat wie ein Tagebucheintrag, wie gesagt wurde.
Ich denke, an dieser Stelle könntest du die Gefühle und den Charakter deines Protagonisten etwas beschreiben. Zittert er, hat er Tränen in den Augen, schaut er traurig aus, nachdenklich, entspannt, wütend, trotzig? Ist er nervös, fuchtelt er mit seinen Händen rum, sitzt er zusammen gekauert da? Ich denke, da könntest du einiges rüberbringen!

Dass die abschließende SMS natürlich der bisherige Höhepunkt (Es geht um seinen Vater!) ist, ist mir spannungstechnisch klar. Ist das aber realistisch? Erstens, dass sie so früh abbrechen, finde ich unrealistisch. Würde die Therapeutin nicht ein wenig nachbohren: wie haben Sie sich gefühlt? Wie ging es nach dieser Trennung? Was ist zuletzt geschehen? Natürlich, depressive Menschen sind schwer belastet, können nicht einfach alles locker runtererzählen - aber ist es nicht die Aufgabe der Therapeutin, dem Patienten das Gefühl zu geben, dass er sich auch für einen Moment entspannen kann: gerade, wenn noch 20 Minuten übrig sind.
Zweitens, scheint mir, dass du der Spannung wegen diese Vater-Nuance bewusst zurückhältst: und das wirkt etwas aufgesetzt, unauthentisch. Ich weiß, dass hier im Forum oft vom Spannungsbogen geredet wird: aber bewusstes Zurückhalten von Informationen als Spannungsgarant finde ich immer problematisch.

Schließlich: reinste Geschmackssache - mit so einem Satz würde ich kein Buch beginnen, überhaupt nicht meins, aber gut... Smile

Nun, ich hoffe, die Anmerkungen haben dich weiter gebracht. Viel Erfolg weiterhin!

Leo
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Valachord
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Beiträge: 37



V
Beitrag30.03.2014 15:26

von Valachord
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo und danke für die Hinweise! Der zweiten Part überarbeite ich da er mir selbst nicht sooo gut gefallen hat (Anfang und Ende). Allerdings plagt mich zur Zeit starker Heuschnupfen, bin also zu nichts zu gebrauchen momentan! Smile GLG

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