Handlungsorte - Trends, Vorlieben, Wünsche

[Belli]

Hallo an alle,
ich habe mal wieder eine Frage an euch. Diesmal geht es um den Ort der Handlung eurer Geschichten. Und zwar möchte ich wissen welche Trends oder Vorlieben es bei dieser Frage gibt. Natürlich ist das auch Genreabhängig. Jugendbücher spielen natürlich immer in Schulen/Internaten, aber wo liegt diese Schule/Internat.

Muss es denn immer in den USA sein? Ist Europa nicht auch interessant? Schließlich gibt es in Europa auch schöne Städte mit wundervollen Kulissen und die Leser in Europa fänden das sicher auch schön. Oder wünscht ihr euch manchmal, das euer Lieblingsroman an einem anderen Ort spielt? Wo last ihr eure Geschichten denn so spielen?

[JT]

Ursprünglich sollte einer meiner Geschichten in Kanada spielen. Der Gedanke dahinter, dort gibt es Gebiete, die nicht sonderlich dicht besiedelt sind. Jetzt hab ich aber hier gelesen, dass gerade bei unbekannten Autoren es nicht gerne gesehen wird, wenn die Handlung im Ausland spielt. Also habe ich es nach Deutschland verlegt. Was zwar stellenweise ein wenig schwieriger ist, aber machbar und da die Vorfahren all meiner Protas eh aus Europa stammen, finde ich es im Nachhinein gar nicht so schlimm.

[kskreativ]

Frankreich, aber auch England. Deutschland hat mich schriftstellerisch nie gereizt, weder historisch noch sonst wie. Natürlich ist es einfacher und authentischer, einen Roman in einer Region anzusiedeln, die man aus eigener Anschauung kennt, aber mit guter Recherche kann man das kompensieren.

[Piezke]

[Gerling]

Meine Romane spielen fast ausschließlich in Deutschland. In meinem zweiten Buch gab es Passagen, die in den USA und in Afghanistan spielten, aber nun beschränke ich mich aufs Heimatland. Hier allerdings tobe ich mich aus - sprich - ich lasse meine Protas durchs gesamte Bundesgebiet hetzen.

[Nordlicht]

Meine spielen bislang alle in Kanada (wo ich seit knapp 20 Jahren lebe). Da sich in meine Geschichten immer viel Natur, irgendwelches Getier und bestimmte Gesellschaftsgruppen mit ihren durch die kanadische Gesellschaft bedingten Spannungen hineinmischen, könnte ich sie auch nicht woandershin umpflanzen.

[preusse]

In achtzig Jahren und auf 1800 Seiten haben meine Helden fast ganz Mittel- und Südeuropa incl. Palästina besucht.
Im Norden ist es mir zu kalt, auch wenn Wikinger gerade "in" sind.
Und irgendwie war ich immer an ihrer Seite, wenn auch 800 Jahre später.

[Belli]

Es ist sehr leicht und verlockend den Ort der Handlung ins Heimatland zu verlegen, da man sich dort auch am meisten auskennt. Allerdings lasse ich meine Geschichten eher selten in Deutschland spielen. Da ist es schon ironisch das mein Debütroman zum Teil in Deutschland spielt.

@Piezke: Okay, dann sagen wir bei den meisten Jugendbüchern spielt die Schule/das Internat eine Rolle, das es zum Leben der Jugendlichen dazugehört und sich die Leser besser mit dem Held identifizieren können, wenn der an einem Ort agiert, der ihnen vertraut ist. Es sei denn die Geschichte spielt in einer Postapokalyptischen Welt wie in "Die Tribute von Panem" und anderen.