Meine Zweifel

[Merope]

Meine Zweifel

Unvermutet huschen sie
über die Zimmerecke,
hängen kopfüber am Lampenschirm,
verschwinden, gleich grünen Geckos,
in dunklen Ecken.

Sitzen unverfroren auf dem Spiegel,
hämisch die gespaltene Zunge zeigend.
Ihr nächtliches Treiben stört meinen Schlaf.
An meinem Gesicht spüre ich leichte Bewegungen,
als sie über mein Kopfkissen tanzen,
mir die Haare verwirren.

Nichts verscheucht sie,
nicht das Licht der Sonne,
nicht die Kühle der Mondnacht.

Mit unsichtbaren Rattenzähnen
nagen sie kleine Löcher
in mein Ich.

In meiner Hand der Stein der Schamanin:
Seine Rauheit drängt sie zurück.
Mein Lächeln weist sie in ihre Schranken.
Sie verschwinden,
Schuppe um Schuppe,
nur ein abgeworfener Schwanz
bleibt zurück.

[firstoffertio]

Finde ich interessant, Das 'leichte' vor Bewegungen, braucht es das?

Die letzte Strophe macht mir Probleme. Sie wirkt etwas angefügt, wobei mir aber das 'sie verschwinden, Schuppe um Schuppe wiederum gefällt.

[SylviaB]

Ich stimme firstofertio zu. Mir ist der Satz mit dem Stein der Schamanin zuviel. Es würde gewinnen, wenn du ihn rausnehmen würdest. Er wirkt sehr gewollt, als wolltest du ihn unbedingt noch einschieben.
Wenn das so ist, setze ihn an den Schluss.

... Mein Stein der Schamanin drängt ihn
... rauh zurück.

Auch wenn ich nicht verstehe, warum unbedingt "rauh" dazu muss. Es gibt keinen neuen oder anderen Sinn. Zumindest für mich nicht.

Lieben Gruß

[Merope]

Danke für das Feedback.

Wärt Ihr nicht an dieser Zeile 'hängengeblieben',
hätte ich es falsch geschrieben.
Merope