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wusste der clown: es könnte passieren (Lyrik)

 
 
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Stimmgabel
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Beiträge: 4370
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Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag24.11.2013 22:00
wusste der clown: es könnte passieren (Lyrik)
von Stimmgabel
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-


wusste der clown: es könnte passieren.


sah dich so wirklich. asphaltbreit dort drüben
warfst keinen blick; einander vorbei. zwang mich die straße?
drehte den absatz
– und schraubenzieher verwurzelte
im nebel des teers. spielte ein clown? bohrten sich tiefer
meine gefrorenen beine wengistens noch diese.
begann nun ICH-flash zu zucken
spielte ein lied – sah meine tölpelgrafie laut zu mir schreien: blieb
dennoch blieb stehn.

blieb dennoch
blieb stehn. fand mich dann wieder
vor deiner verschlossenen tür. vorm alten unseren haus
– vor all dem niemals gesagten damals
ins dolcheis gehauen. die pflastersteinsplitter
noch immer im kopf in den beinen. schauten mich an. tat–
sächlich vor mir
erkannte dich nicht. fühlte sie wieder. wusste
der clown: es könnte passieren.



-

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Mana
Mensch

Alter: 39
Beiträge: 2227
Wohnort: Düsseldorf


Apollon
Beitrag25.11.2013 14:20

von Mana
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Titel ist klasse. Der Rest gefällt auch ganz gut.

_________________
Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...

Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka

Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


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Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag25.11.2013 15:56
Re: wusste der clown: es könnte passieren (Lyrik)
von Stimmgabel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

-


wusste der clown: es könnte passieren.


sah dich so wirklich. asphaltbreit dort drüben
warfst keinen blick; einander vorbei. zwang mich die straße?
drehte den absatz
– und schraubenzieher verwurzelte
im nebel des teers. spielte ein clown? bohrten sich tiefer
meine gefrorenen beine wengistens noch diese.
begann nun ICH-flash zu zucken
spielte ein lied – sah meine tölpelgrafie laut zu mir schreien: blieb
dennoch blieb stehn.

blieb dennoch
blieb stehn. fand mich dann wieder
vor deiner verschlossenen tür. vorm alten unseren haus
– vor all dem niemals gesagten damals
ins dolcheis gehauen. die pflastersteinsplitter
noch immer im kopf in den beinen. schauten mich an. tat–
sächlich vor mir
erkannte dich nicht. fühlte sie wieder. wusste
der clown: es könnte passieren.



-----------------------------------------------------------------------


Hallo Ihr Mitleser smile / gleich vorab ein sehr Danke für Eure Mühe !!!


kurz einige Worte zu meinem Stück.


Ein Li begegnet/sieht nach einem Zeitverstrich auf der anderen Straßenseite LD wieder - nach einer Trennung, gleich welcher Art / (hier könnte figuriert sogar LI = LD sein) - und bemerkt in sich aufkommende Deja-vus;

hinterfragt sie, reflektiert, filmisch ablaufend, jene passierenden Flshbacks,


und stellt fest mit Konklusio in S2 (hier gibt es mMn nun zwei dipolare Möglichkeiten):

................................................ die pflastersteinsplitter
noch immer im kopf in den beinen. schauten mich an. tat–
sächlich vor mir
erkannte dich nicht. fühlte sie wieder.



dass Li (in seinem Heute-Blick) dieses LD (Ereignis) jetzt nicht mehr erkennt (fürchtet), dafür sich selbst wieder als ICH fühlt,

oder: dass LI immer noch jene damals passierten Pflastersplitter wund in sich trägt, und LD (oder sich selbst), als passierte Realität nicht wahrhaben will.


Mal soviel von mir (jetzt) dazu.

Hoffe, ein wenig erzählt Euch der Text etwas Wink ... tschüss, Stimmgabel ...


-


_________________
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firstoffertio
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Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
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Beitrag25.11.2013 22:57

von firstoffertio
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Der Clown, was macht er in dem Gedicht? Ich frage mich das die ganze Zeit.

Ich sehe das Straßenbild, den Asphalt, die Pflastersteine, das Gehen darauf, die Beine, die einfrieren, den Teer. Ich bekomme den Clown nicht unter, und nicht zusammen mit allem, dem Schraubenzieher, dem Bohren, dem Dolcheis.
Jemand scheint ein ehemaliges Zuhause aufzusuchen, aber LDU oder auch sich, LI,  nicht mehr zu erkennen.

Ist der Clown ein ehemals zu lustiges LI, dem der Ernst des Lebens das Clown sein ausgetrieben hat?

Ich bleibe etwas fragend zurück.
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4936
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Beitrag26.11.2013 22:57

von gold
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ja, lieber Clown- es könnte passieren! Was könnte passieren? Rätsel über Rätsel! Aber: ich liebe dieses Gedicht, ich finde es saugut, weil es so anders ist und so vielsagend!!!

Glaube, den Autor zu kennen. Pfiffig Blinzeln

So, jetzt hab´ich etwas Zeit gefunden. Muss ich ausnützen.:

Versuch einer Interpretation:

Das LI sieht das LD  auf der gegenüberliegenden Seite der Straße („asphaltbrei dort drüben“). Oder aber: das LI sieht das LD, das LD ist breit, im Sinne von stoned und dabei grau - wie Asphalt- im Gesicht. Sie sehen aneinander vorbei. Das LI fragt sich, ob es durch das Geschehen auf der Straße abgelenkt war und dem LD deswegen nicht ins Gesicht sah oder ob es etwas anderes war, zum Beispiel dass das LI das LD nicht ansehen wollte.  Das LI dreht sich um und bleibt  wie angeschraubt, verwurzelt stehen. Im Nebel des Teers könnte ein Clown (höhere Macht, Gott) verborgen sein, der sein Spiel treibt - Der Clown, der sein wahres Gesicht (Wesen)  nicht zeigt – und das LI nicht weiter kommt. Die Beine frieren- es ist dem LI kalt, die Eiseserfahrung, –wie früher (kommt an späterer Stelle im Gedicht) und er kommt in der Beziehung zum LD nicht weiter. Dieses Mal bleibt das Li und flieht nicht wie es das früher tat. („meine gefrorenen Beine wenigstens noch diese“)(ich denke, das könnte mit den „Beinen wenigstens noch diese“ gemeint sein). Als der Clown ein Lied spielt, sein Spiel treibt, durchzuckt es das LI wie vom Blitz  und  es sieht sein Leben, die Biografie eines Tölpels vor sich. (das Wort „Tölpelgrafie“ finde ich genial!). Das LI müsste eigentlich weglaufen, aber es bleibt stehen.
Das LI findet sich vor dem verschlossenen LD. Das LI findet sich stehend vor all dem, was niemals gesagt wurde, es erinnert sich an das Vereiste, an das Erlebte (die Pflastersteine), die Aggressionen, die Plastersteinsplitter sind die Gedankensplitter an die Aggressionen zwischen dem LI und die LD, die das LI veranlassten, wegzulaufen. Durch die Erinnerung, die das Gefühl hochkommen lässt, sieht das LI das eigentliche LD nicht. Das gegenwärtige LD wird durch die Bilder und Gefühle des LI verkannt.
Eine Wiederbegegnung zweier Menschen und Gott trieb sein Spiel früher. Jetzt weiß er, es könnte passieren, aber was, das bleibt im Dunkeln, Verborgenen im Nebel des Asphalt (mein Weiterspinnen).
Quintessenz: Gott ist nicht allmächtig, es geschehen Dinge, Begegnungen, Beziehungen, und Gott kann es nicht lenken.

LG gold


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Kissa
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Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag27.11.2013 00:32

von Kissa
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Hallo!

Ich sage ehrlich, ich verstehe nicht viel in und von diesem Gedicht.
Aber es klingt verzweifelt, verwirrt, schmerzend.

Leider kann ich kein Chiasma finden und keine Spiegelung in dem Sinne von Zurückwerfen oder einer Gegenüberstellung.
Es kann auch sein, dass ich diese Dinge einfach nur nicht sehe.
Tölpelgrafie gefällt mir übrigens sehr!

Liebe Grüße
Kissa
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Mardii
Stiefmütterle

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Beiträge: 1774



Beitrag01.12.2013 15:26

von Mardii
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Merkwürdig. Der Titel: Eine Frage steht im Raum, der Text: wirft noch mehr Fragen auf.
Ich würde es ein Erzählgedicht nennen. Oder es als Fragment eines Prosa-Entwurfs sehen.
Die Wortschöpfungen sorgen immer wieder für Brechungen, so dass ich keine Aussage erschließen kann.  Trotz mehrmaligen Lesens, finde ich keinen Zugang und keinen Zusammenhang mit der Aufgabenstellung. Es scheint mehr in die Richtung Beziehungsgedicht/versäumte Begegnung zu gehen.
Chiasmus:

Zitat:
     blieb
dennoch blieb stehen


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Aranka
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A
Beitrag02.12.2013 14:05

von Aranka
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Ich werde versuchen mit kurzen Kommentaren, die nur benennen, was ich gelungen finde und was nicht, alle Texte aus meiner Sicht zu werten. Hier grob meine Bewertungsschwerpunkte:

*Die recht vielen, auch erst mal rein formalen Bedingungen dieses Wettbewerbs wirklich in den Inhalt einzuarbeiten und sie nicht nur formal einzuhalten (Wiederholung der Zeilen  und Chiasmus), war eine echte Herausforderung in der kurzen Zeit. Wem das gelungen ist, der hat bei mir einen Bonuspunkt.

*Texten denen es gelungen ist das Thema: „Die Menschheit ein Spiegelkabinett“ mit einem wirklich eigenen Gedanke, einer Fragestellung oder gar einer Geschichte/einem Moment zu füllen, und dieses nicht nur in Worten abzuwickeln (ich bin der ich nicht bin und auch noch ein anderer dazu), vor den Texten ziehe ich meinen Hut. Anders gesagt, wer es schafft, mit seinem Text mich etwas länger als die reine Lesezeit „reich“ zu beschäftigen, der bekommt das nächste Federpaar.

*Wem es dann noch gelungen ist, seine Textidee lyrisch umzusetzen, dem steck ich weitere Federn ans Dichterhemd: erkennbar gestaltete Zeilen und Strophen, Bilder die greifen, eine Sprache die überzeugt.
Allein für das Mitmachen und den Mut sich der Anforderung des Wettbewerbs in zwei Stunden zu stellen, ist eine Feder wert.

*Ich erwarte in zwei Stunden keinen Text, an dem es keine Ecken und Kanten gibt, an dem man nicht noch feilen müsste, es sei denn man hätte schon was thematisch Brauchbares in der Schublade gehabt, das sich auf die formalen Wettbewerbsbedingungen hin umändern ließ. Daher ziehe ich für solche kleinen letzten Unebenheiten, die deutlich einer mangelnden Endüberarbeitung zum Opfer gefallen sind, auch keine Punkte ab. Ob ein Text etwas zu bieten hat und mit zwei Stunden mehr Zeit rund geworden wäre, glaube ich zu erkennen.

Nun zum Wettbewerbstext:

*zuerst die Minusseite: der Text will viel und ihm gelingt auch viel, aber die zwei Stunden Zeitbegrenzung schimmern durch: er könnte ein paar sprachliche Schärfungen und vielleicht auch hier und da eine Streichung vertragen

*dennoch: und dieses dennoch überwiegt: steht er stabil und hat etwas zu geben zwischen und in den Zeilen:
er erfüllt die Wettbewerbsbedingungen, aber nicht nur formal, nicht um sie abzuarbeiten, sie sind eingearbeitet:
der Chiasmus, geschickt über die Strophen verteilt, ergibt sich natürlich.
die Thematik wird nicht nur umgesetzt, sondern gefüllt und zwar vielfältig verzweigt

*ich finde hier eine „Geschichte/Gedanken/und Fragen“ mit denen ich zurückbleibe. Es ist Gehalt da!
ich finde eine lyrische Umsetzung: eine bildhafte Sprache (die mir meine Assoziationen öffnet), eine „stockende“ Textbewegung (den Inhalt unterstützend, bewusst gesetzt) und eine unterstützende Zeilengestaltung (sinnige Umbrüche)

*Ich habe Stellen, die ich behalten werde. Diese zum Beispiel: „sah meine tölpelgraphie laut zu mir schreien“ (hier muss es stehen, das „laut“, obwohl schreien das „laut“ nicht bräuchte, aber die tölpelgraphie braucht es und der Rhythmus auch. Hier geschieht so etwas, da weiß ich: So muss es sein und nicht anders!

*wären wir nicht im Wettbewerb, würde ich sicherlich zwei drei Dinge markieren, die mir etwas überdröhnig erscheinen: („schraubenzieher“ , klar, gibt sofort ein Bild, aber mir reichte: „verwurzelt, im nebel des teers. Spielte den clown? „/ oder das „dolcheis“ , mir reichte „ins eis gehauen“.

*aber abgesehen von diesen Stellen, packt mich dieser Beitrag und lässt mich sinnend zurück: Ist es ein déjà vu? Das LD eine vergangene Liebe in der sich das LI rückblickend spiegelt und als Clown erkennt? Oder spiegelt das Li sich in sich selbst, in seinem eigenen DU? Beides wäre denkbar. Ob so oder so, dieser Moment des Stehen-Bleibens, des Erkennens der eigenen Clownsgestalt in seiner Schwäche und auch in seiner Chance, ließ das LI als sich selbst verändert zurück. Es spürte nicht nur seine Beine wieder, löste sich nicht nur aus den eingeschraubten Verwurzelungen, es fand sich und auch die lange verschlossenen Türen. (Ob real oder in seinem Innern, wahrscheinlich beides)  Was ich am besten finde: Nicht das, was schief gelaufen ist wird in den Blick genommen, sondern das, was versäumt, was nicht gesagt, nicht gesehen wurde. Nach dem dieser Schritt getan ist, kann ES wieder passieren. Und wer wusste es? Der Clown, der er immer war und immer sein wird. Nur jetzt einer, der sich angeschaut hat.

Einer meiner etwas längeren Kommentare: nicht weil es der letzte Beitrag ist und ich nun Zeit nach Hinten habe. Nein, ich habe hier eine Menge gefunden: der Text ist reich. In diesem Wettbewerb eine der wenigen Ausnahmen. Ich habe mit Freude gelesen.


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Kateli
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Das goldene Gleis


Beitrag02.12.2013 21:54

von Kateli
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"Gut durchdachte Willkür", schoss mir durch den Kopf, als ich diesen Text las. Ich steige hier genauso wenig durch wie bei vielen anderen Texten, aber dieser hier hat was, das mich nicht loslässt. Allein schon der Titel - der ist echt genial. Leider finde ich den Sinn dahinter nicht, bin aber neugierig auf die Auflösung, die hoffentlich kommt, wenn der Wettbewerb vorbei ist. Würde mich echt interessieren, was diesem Text zugrunde liegt.
Eine zufällige (Wieder-)Begegnung auf der Straße? Erinnerungen - und dann, ja, was?
Dennoch haftet den Zeilen, bei aller Freiheit der äußeren Form, kaum ein Gefühl von Beliebigkeit an, was vielleicht an dem liegt, was ich als sanftes, gleichförmiges, aber fast (!) durchgängiges Versmaß empfinde.
Wer ist der Clown? Der, der spricht?

Irgendwie faszinierend, wenngleich - für mich - ziemlich im Nebel Wink

LG
Nina


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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

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Beiträge: 2701
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Beitrag02.12.2013 23:12

von Lapidar
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Dies ist einer dieser Kommentare, damit ich befedern kann

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"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag03.12.2013 12:22

von Nihil
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Im Groben meine ich behaupten zu können, das Gedicht verstanden zu haben, aber stellenweise bleibt es mir verschlossen. Damit habe ich prinzipiell kein Problem, solange dann etwas anderes vermittelt wird, Stimmung, formale Brillanz, usw. Wenn ich außen vor bleibe, nur weil ich Wörter wie ICH-flash nicht verstehe und den Clown, der so außerhalb der Bildbereiche oder Gegensätze von Dableiben/Gehen, Eis/Stein steht. Neben dem kryptischen ICH-flash gefällt mir auch die Tölpelgrafie als Wortneuschöpfung nicht, unter anderem weil sie mir „schreiend“ zu aufgesetzt und erzwungen scheint. Ansonsten muss ich sagen, ist es ein relativ schmaler Bereich zwischen Offenheit und Verschlüsselung, den man treffen muss, damit ein Gedicht richtig Spaß macht (was natürlich kein verspielter Maumau-Spaß sein soll). Hier sind manche Bezüge von Pronomen nicht ganz klar, wir haben die Neologismen, den herausstechenden Clown und damit gibt es für meinen Geschmack zu viel Raum für Interpretationen. Von einer Trennung und einem (denke ich) Mann, der sich selbst als tölpelhaft (in der Beziehung) verurteilt zur Faszination des Todes, wenn man sich von dem auf die ganze Breite der Straße verteilten Körper nicht lösen kann, gibt es viele mehr oder weniger sinnvolle Ansätze. Insgesamt auch von Stil, Sprache und Inhalt nicht so meins.
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Einar Inperson
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Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag03.12.2013 21:09

von Einar Inperson
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Einen Gruß ins Versteck,

oh, die Lyrik bewerten.

Ich schleiche seit Beginn um diesen Text herum und weiß nicht warum. Obwohl ich nicht festmachen kann, warum mir das Gedicht gefällt.

Zum Abschluss 7 Federn


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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Zinna
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Beitrag06.12.2013 17:28

von Zinna
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Hallo Inko,

hier ist eine Geschichte, im Heute und Rückbezüge auf ein „Damals“. Es sprudelt, ist lebhaft.
Da macht sich einer, das LI, zum Drops. Er weiß das und weiß, dass er doch nicht anders kann.
Was mir gut gefällt, dass ich beim Lesen die Stimmungen in jeder Passage spüren kann. Das Zögern, das „Müssen“, das Früher, das Schmerzhafte.

 Mein Favorit ist die tölpelgrafie. Ein klasse Wort, so farbig, bildhaft und selbstfüllbar. Cool

Ein paar Haken (aus Hundertzwanzigminutengründen), das asphaltbreit ist als lokale Definition ok, aber enthält auch breit und wenn das LI jemanden, „Dich“ …breit sieht…"Hicks..." Embarassed
(Weiß nicht, ob das mit in deiner Intention lag Wink 
Auch der/die Schraubenzieher behagen mir nicht, (Im Gegensatz zu den Pflastersteinsplittern), etwas bringt es mir etwas Technisches herein. Da stolpere ich immer wieder.

Deine aufgelockerten Spiegelnden Zeilen sagen mir zu, sie brechen eine starre Form auf.

Paar Hobelstriche sollten noch nötig sein nach dem Wettbewerb.

Lieber Gruß
Zinna


_________________
Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna
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Gast







Beitrag07.12.2013 04:54

von Gast
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Hallo!
Ich habe es mir leicht gemacht: Wie auch im richtigen Leben habe ich nur zu wenigen Gedichten etwas zu sagen, es muss da schon etwas „passieren“, beim Lesen – wenn mich nichts aufmerken lässt, in einem Text, wenn ich Inhalt und Form als ineinander gezwungen erlebe, wenn mir beim Lesen die Aufmerksamkeit weg rennt kurz: Wenn ein Gedicht es nicht schafft, mich festzuhalten, dann zwinge ich mich nicht, wieder zu kommen und nach etwas zu suchen. Dieser Wettbewerb hat etwas Paradoxes … er erlaubt einem Gedicht nicht, zu „entstehen“, zwei Stunden von der Befruchtung zur Geburt, was soll da für ein Wesen herauskommen? Wenn man hier mitmacht, akzeptiert man diese etwas seltsamen Bedingungen, man kann es als Spiel sehen oder als sportliche Herausforderung. Interessant ist dann der Vergleich: Was bekommen andere „gebacken“, in der selben Zeit, wenn sie mit demselben Thema konfrontiert sind. Schafft es jemand, trotzdem etwas Gutes zu fabrizieren, gehört dann etwa Routine dazu oder so etwas wie ein „Vorrat“ an Reflexionen zu den großen Themen?

Hier habe ich es mir nicht leicht gemacht, hab offline einen Kommentar begonnen, den ich aber nicht verwenden kann, weil er mir keinerlei Aufschliessen gebracht hat. Was ich weiss: Das Gedicht spricht zu mir, es löst Reflexion aus, es spiegelt jedoch wie ein zerbrochener Spiegel, jedes (neuerliche) Lesen bleibt fragmentarisch, es setzt sich mir kein Bild zusammen, es sind Einzelbilder und das hat nicht zuletzt mit dem Clown zu tun, den ich nicht fassen kann, von dem ich nicht weiss, ob er LI spiegelt, LI ist.
Was ich sagen kann: LI ist Stadtmensch und für mich hat dieses Gedicht mit schmerzlichen Erinnerungen zu tun, mit Bildern, die auftauchen, plötzlich. Die eine ganze Kette von Gedanken auslösen, während LI so erstarrt hinschauen muss, auf eine verschlossene Tür, es gibt also etwas, zu dem der Zugang verweigert wird, oder den sich LI lange Zeit selbst verweigert hat. "ICH-flash" - ein inneres Blitzlichtgewitter, da kommen diese Bilder fast alle auf einmal, schonungsloser, innerer Sensationsreporter ist entfesselt: mir gefällt das Wort "tölpelgrafie", ob es nun für die Unbeholfenheit steht oder für die Hilflosigkeit, dem Ausgeliefersein den Reflexspiegelungen gegenüber - ich weiss es nicht, für mich ist von allem etwas dabei. Als sie dann auch noch  tautologisch "laut" schreit, und LI es "sieht", dann denke ich an schreiende Farben, Kitsch, LI will eigentlich nicht "stehen bleiben", sich dem aussetzen - tut es aber dennoch.
Es muss "damals" ein eisiges Schweigen gegeben haben, eine Verletzung, eigentlich ist es kaum möglich, anderes zu fühlen, als den alten Schmerz (Pflastersteinsplitter im Kopf in den Beinen) - LI sieht ihn wohl, weiss auch, dass es einmal passieren musste, wie halt das Leben so spielt.

Inzwischen lese ich es als den Moment einer zufälligen Begegnung, der man nicht ausweichen kann, ein LD geht vorüber, irgendwann musste es dazu kommen, und alles, was jetzt in LI passiert, ist die Reaktion auf diese Begegnung, die ihn erstarren lässt, während innen die Bilder auftauchen, am Ende findet er zurück zu sich, die Starre löst sich ... "erkannte dich nicht", ich kann das nicht einordnen, vielleicht bezieht es sich auf ein schon vertrautes Gefühl, das in LI noch nachklingt.

Es gibt so ein paar starke Stellen, im Text, die mich sehr berühren, ich glaube aber, dass meine Wahrnehmung sich durch das viele Lesen verändert hat, d.h. das Gedicht wurde von mir so beladen, das nun (für mich) viel mehr drinnen ist, als du je hättest (für Leser) hinein legen können.
Aber weil es mir inzwischen so vertraut ist, mag ich es - trotz der nicht gerade weit offenen Tür, so ein verzinktes Gedicht kann auf den ersten Blick ziemlich abweisend wirken smile

vG
Lorraine
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MrPink
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Beiträge: 2431
Wohnort: Oberbayern
Der Bronzene Wegweiser


Beitrag08.12.2013 13:57

von MrPink
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Alles erschließt sich mir hier nicht. Finde ich aber nicht so schlimm, denn es zeigt mir genug, um da gut mitgehen zu können. Das hat was. Schön.

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„Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk)
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Eredor
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Traumtagebuch
Beitrag08.12.2013 19:23

von Eredor
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Hallo Du!

eine "echte" Befederung darf ich dir als Organisator leider nicht geben, aber wenn ich sowieso schon drübergelesen habe, schenke ich dir liebend gern einen Eindruck von deinem Text.


***

Themenbezug: Vorhanden. Sehr kompliziert umgesetzt.

Vorgaben: Einen gängigen Chiasmus kann ich deinem Gedicht leider nicht entnehmen. Aber das ist schon in Ordnung, wir sind da großherzig gewesen. Die gespiegelten Verse sind durch einen Zeilenumbruch getrennt (was eigentlich nicht erlaubt war).

Formalien: Das Gedicht ist formal gesehen gut strukturiert. Was leider nicht heißt, dass ich es dadurch besser ergründen kann. Laughing

Wirkung&Fazit: Eine schöne Stimmung, die durch deine eigentümliche Art, Gedichte zu schreiben, entstanden ist. Mir gefällt auch, was da mitschwingt. Einige Formulierungen zerstören aus meiner Sicht diese Stimmung (ICH-flash zu zucken, tölpelgrafie), aber man muss sich eben voll darauf einlassen. Als Fazit kann ich sagen, der Text gefällt mir. NIcht mehr, nicht weniger.


lg Dennis


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"vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel
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dermitdemWorttanzt
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Beitrag08.12.2013 19:33

von dermitdemWorttanzt
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Neutraler Kommentar, um federn zu können.

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Shalom, Mr.
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gold
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Beitrag08.12.2013 21:59

von gold
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hallo Frank,

ich freue mich, dass dein Gedicht gewonnen hat!!!Das hat es wirklich verdient!!! Für mich ist es mit Abstand das beste und originellste (alleine diese "Tölpelgrafie" ist schon neun Federn wert!).
Liebe Grüße
gold
und nochmals: herzlichen Glückwunsch! Wink


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Stimmgabel
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Beitrag09.12.2013 12:22

von Stimmgabel
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-


@ Hallo Mana,

Danke für Deinen Pro-Besuch in meinem Clown'esken Deja-vu Gedicht Smile

Mana hat Folgendes geschrieben:
Titel ist klasse. Der Rest gefällt auch ganz gut.



einen lieben Gruß, Stimmgabel


------------------------------------------------------------------

@ Hallo firstoffertio,


firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Der Clown, was macht er in dem Gedicht? Ich frage mich das die ganze Zeit.

Ich bekomme den Clown nicht unter ...
Jemand scheint ein ehemaliges Zuhause aufzusuchen, aber LDU oder auch sich, LI,  nicht mehr zu erkennen.

Ist der Clown ein ehemals zu lustiges LI, dem der Ernst des Lebens das Clown sein ausgetrieben hat?

Ich bleibe etwas fragend zurück.


mein Versuch war, dass z.B. Li über eine nicht tauschende Begegnung (gingen aneinander vorbei) mit einem LD (auch sich selbst) in einen quasi Deja-vu Taumel/Sog gerät, und nun noch mal das Erlebte, das Ungesagte dieser (entzweiten?) Zweierbeziehung Revue passieren lässt. Als zwänge dieses Deja-vu nun Li, aus dieser Heute-Realität (ohne Blicke aneinander vorbei) jene vergangene Realität (ebenso Ungesagtes; verschlossene Tür ...) zwischen beiden wieder anschauen zu müssen - Li gefriert auf der Stelle fest.

Und dieser Clown/ das Clown-Bild könnte z.B. LI's innerer Unterbewusstsein-Spieler sein, der letztlich immer sein eigenes Spiel initiiert - also unverarbeitete Ereignisse wieder an die LI-Oberfläche schüttet, und Li überrollt, wieder einholt. Also doch letztlich LI sich selbst. Und wie geht nun Li heute damit um?
Welches Clown-Bild spielt er nun? Kann er tatsächlich reflektieren, oder bleibt er weiterhin in einem (selbst)gaukelnden Verdrängspiel hängen.


firstoffertio, mal soviel einige Gedanken dazu.

... ein sehr Danke für Deinen reinhorchenden Besuch Smile - wieder ein Tschüss, Frank ...

... und nochmal Gratulation für Deinen 1ten Platz - war für mich auch der Favorit smile


-


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Stimmgabel
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Beitrag09.12.2013 14:28

von Stimmgabel
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-

Hallo gold,

habe mich sehr über Deine eigene Reise in meinen Text gefreut Smile ,

und ebenso extra sehr über Deine nachgereichte Empfindung ( ... ich denke mal, Du willst mir eine Röte ins Gesicht geben, hi, hi ... was Dir auch gut gelungen ist. Denn: ich hatte natürlich nie mit solch einem Platz gerechnet! ... zumal mir, wie auch jedem anderen sicher eine satte Nachbearbeitungszeit zum eigenen Stück fehlte.)

gold hat Folgendes geschrieben:
hallo Frank,

ich freue mich, dass dein Gedicht gewonnen hat!!!Das hat es wirklich verdient!!! Für mich ist es mit Abstand das beste und originellste (alleine diese "Tölpelgrafie" ist schon neun Federn wert!).
Liebe Grüße
gold
und nochmals: herzlichen Glückwunsch! Wink



--------------------------

Nun zu Deiner Deutungslinie, der ich gerne in Deiner Weise folge.
Und wie Du es richtig sagst: des Clowns Gedanken ... es könnte passieren, wird hier für den Leser assoziativ offen gelassen
... vllt:  gewinnt LI ( = der Clown zu sich selbst?) aus seinem Deja-vu eine Erkenntnis, oder verbleibt weiterhin in seinem quasi eigenen Blind-Verdrängspiel verklebt?

gold hat Folgendes geschrieben:

ja, lieber Clown- es könnte passieren! Was könnte passieren? Rätsel über Rätsel!
... finde es saugut, weil es so anders ist und so vielsagend!!!

Glaube, den Autor zu kennen. Pfiffig Blinzeln <-- hi, hi ... Wink

Versuch einer Interpretation:

Das LI sieht das LD  auf der gegenüberliegenden Seite der Straße („asphaltbrei dort drüben“). / Sie sehen aneinander vorbei.
... oder zum Beispiel dass das LI das LD nicht ansehen wollte.
  <-- vllt auch selbst Angst vor diesem Aug in Aug Begegnen hat??

Im Nebel des Teers könnte ein Clown (höhere Macht, Gott) verborgen sein, der sein Spiel treibt - Der Clown, der sein wahres Gesicht (Wesen)  nicht zeigt – und das LI nicht weiter kommt. <-- vllt dieser Nebel dieses Li Deja-vus in seiner kaum Greifbaren Wirkung ankündigt.

Die Beine frieren- es ist dem LI kalt, die Eiseserfahrung, –wie früher (kommt an späterer Stelle im Gedicht) und er kommt in der Beziehung zum LD nicht weiter. Dieses Mal bleibt das Li und flieht nicht wie es das früher tat. <-- Li wird komplett von seinem eigenen Deja-vu, seinen Erinnerungen festgehalten. / Werden diese Erinnerungen (und gerade jetzt) in LI heute etwas verändern?

... und  es sieht sein Leben, die Biografie eines Tölpels vor sich. (das Wort „Tölpelgrafie“ finde ich genial!). Das LI müsste eigentlich weglaufen, aber es bleibt stehen.

------------------

Das LI findet sich vor dem verschlossenen LD. Das LI findet sich stehend vor all dem, was niemals gesagt wurde, es erinnert sich an das Vereiste, an das Erlebte ... zwischen dem LI und die LD, die das LI veranlassten, wegzulaufen.

Durch die Erinnerung, die das Gefühl hochkommen lässt, sieht das LI das eigentliche LD nicht. Das gegenwärtige LD wird durch die Bilder und Gefühle des LI verkannt. <-- hier nun Deine Quintessenz - eben, dass Li dieses gegenüber-LD nicht in seinerselbst wahrnehmen kann (es nicht will? ... nicht kann? ...). Li bleibt in seiner eigenen Blockade-Welt stecken ... oder: wie es die Kernsaussage wiederholt:

... es könnte passieren.

Vllt ja doch nun?, oder irgendwann, dass Li einen offenen Blick zum LD (oder sich selbst?) eingeht - es will ... vllt? Oder, Li verbleibt quasi in seinem eigenen Dunkel, in seinem eigenen Nebel des (seines Weg-)Asphalts stecken ???  / ... vllt: als würde dieses passierte Deja-vu dem Li eine quasi Chance geben wollen, doch wieder mit offenen Augen schauen zu wollen ???
Vllt ist ja dieses Deja-vu ein innerer LI-Clown (dieser vielen in uns schlummernden ICH-Clowns), der Li zum eigenen ICH-Spiegel veranlassen will ???


... es könnte passieren, aber was, das bleibt im Dunkeln, Verborgenen im Nebel des Asphalt (mein Weiterspinnen).
.



gold,
bin gerne in Deiner Gedankenreise mitgegangen! Dafür ein sehr Danke Dir - und auch für Deine Mühe, sie so weit zu formulieren ... smile


Du, wieder ein Tschüss, Frank ...


-


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Gabel im Mund / nicht so hastig...
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