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Elegie für dich


 
 
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Rosemary
Leseratte


Beiträge: 130



Beitrag24.11.2013 18:13
Elegie für dich
von Rosemary
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Den roten Knopf willst nicht mehr drücken
brennende Nadel in der Haut,
die Schläge unzähligen Fahrten durch dich
ohne einen Halt.
Eiserne Ringe schweißen dein Gemüt
wie ein Korsett
und
der Herbst vor letzten Jahr
in deinen Augen
bist die Wiese
eine Birke
der Frühling in dir

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Rosemary
Leseratte


Beiträge: 130



Beitrag25.11.2013 08:46
Elegie für dich
von Rosemary
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Den roten Knopf willst nicht mehr drücken
brennende Nadel unter die Haut
die Schläge unzähligen Fahrten in dir
ohne den Halt.
Die eiserne Ringe schweißen dein Gemüt
in einem Korsett
aber
in deinen Augen
der Herbst vor letzten Jahr
du bist die Wiese
eine Birke
der Frühling in dir
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Gast







Beitrag25.11.2013 10:45

von Gast
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moin,

das wird sprachlich leider nicht besser.

lg w.
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Rosemary
Leseratte


Beiträge: 130



Beitrag25.11.2013 12:45

von Rosemary
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Moin Walther, okay es ist leider nichts neues,dass ich sprachlich nicht mithalte. Das ist noch ganz milde Kritik, könnte schlimmer sein. Ich möchte sagen, das aber bringt mich nicht weiter. Wäre schön mir direkt sagen, was überhaupt nicht geht usw. Dann mache mein bestens daraus, wenn mir das nicht so gut gelingt, okay aber mindestens eine kleine Verbesserung werde für mich ein Erfolg, lg Rosemary
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Gast







Beitrag25.11.2013 13:37

von Gast
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Hallo Rosemary!

Den roten Knopf willst nicht mehr drücken

Ich würde das fehlende"du" ergänzen. Geht zur Not auch ohne; aber warum?

brennende Nadel unter die Haut

Eine "brennende" Nadel? Das wäre eine Kiefern-, Fichten-, Tannennadel?! Wenn du eine Metallnadel meinst, erwartete ich eher "glühende" oder ähnliches.

die Schläge unzähligen Fahrten in dir

"unzähligen" macht hier keinen Sinn. Meinst du "unzähliger", "Wessen Schläge?" "Die Schläge unzähliger Fahrten."

Die eiserne Ringe schweißen dein Gemüt
in einem Korsett


Ich habe nicht die geringste Ahnung, was das bedeuten soll ... "zu einem Korsett" hätte ich eingesehen, "in ein Korsett" zur Not auch; aber "in einem Korsett"? Ist das eine Ortsbestimmung?! "Wo schweißt dein Gemüt die eisernen Ringe?"

der Herbst vor letzten Jahr

Das macht wieder keinen Sinn. Ist der Herbst vor zwei Jahren gemeint, "der Herbst vorletzten Jahres"? Oder der Herbst des Jahres zuvor - "der Herbst von letztem Jahr"? Oder fehlt ein Artikel: "der Herbst vor dem letzten Jahr". Irgendetwas davon, oder noch etwas anderes. Aber so geht es nicht, denke ich!

Ganz allgemein, wenn du noch nicht völlig sicher bist im Deutschen: Dann bau doch einfach ein paar Redundanzen ein, damit der Leser eine Sicherungsleine hat, wenn du aus Versehen mal an einer Stelle miss- oder unverständlich dich ausgedrückt hast. Wenn der Text so ganz ohne Netz und doppelten Boden daherkommt wie hier, ist jeder dieser Wackler gleich das Todesurteil für den ganzen Text, weil er dadurch in Teilen oder insgesamt unverständlich wird.

Gruß,

Ferdi
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Gast







Beitrag25.11.2013 14:09

von Gast
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hi ferdi,

du beschreibst die generellen probleme gut. es fehlt die sicherheit in der sprache. das läßt sich aber nicht durch redundanzen beheben, sondern nur durch viel lesen, weil man am ende den text in deutsch denken, entwerfen und umsetzen muß.

ich versuche ähnliches im englischen. meine versuche sind sicher eher kläglich.

lg w.
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Gast







Beitrag25.11.2013 14:17

von Gast
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Hallo Walther!

Wer sagt denn was von "beheben"? Ich schrieb: "wenn du noch nicht völlig sicher bist im Deutschen". Und das habe ich auch so gemeint: Solange Rosemary noch nicht ausreichend sicher ist im Deutschen und trotzdem lyrisch tätig sein will, sind Redundanzen ein Mittel, die Verständlichkeit ihrer Texte sicherzustellen. Dass das "Beheben" auf anderem Wege geschehen muss, ist selbstverständlich.

Gruß,

Ferd
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Rosemary
Leseratte


Beiträge: 130



Beitrag25.11.2013 14:48

von Rosemary
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo ihr beide, danke für eure Antworten und Details,
ferdi deine ausführliche Kritik und genaue Beschreibung hat mir Klarheit geschafft, danke. Die Unsicherheit versuche langsam aufzubauen, denk es geht auch ohne die Leine.
Du hast natürlich Recht, meine Texte sollten schon irgendwie verstanden sein, sonst ist das alles Käse.

Walther, das Lesen ist sehr wichtig, find ich auch, das A und O. Aber ein Gedicht zu schreiben brauch man noch ein paar Dingen dazu, denke ich. Kann sein, das ich mehrere Faktoren nicht besitze aber trotzdem ich liebe schreiben. Liebe Grüße an euch Rosemary
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Gast







Beitrag26.11.2013 12:56

von Gast
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Zitat:
Hallo Walther!

Wer sagt denn was von "beheben"? Ich schrieb: "wenn du noch nicht völlig sicher bist im Deutschen". Und das habe ich auch so gemeint: Solange Rosemary noch nicht ausreichend sicher ist im Deutschen und trotzdem lyrisch tätig sein will, sind Redundanzen ein Mittel, die Verständlichkeit ihrer Texte sicherzustellen. Dass das "Beheben" auf anderem Wege geschehen muss, ist selbstverständlich.

Gruß,

Ferd
moin ferdi,

ich hatte dich sehr gut verstanden, glaube es mir. dein mittel mag dir probat erscheinen. ich halte es nicht für geeignet, da gedichte verdichtet sind und nicht redundant. das schließt sich leider nämlich bereits logisch aus, da verdichtet eindeutig voraussetzt und bedingt, daß auf unnützes / überflüssiges, und darunter fallen redundanzen in aller regel, verzichtet wird.

lg w.
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Gast







Beitrag26.11.2013 13:21

von Gast
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Hallo Walther!

Da hast du unrecht, wie überhaupt dieses "verdichten" unendlich viel mehr Schaden gestiftet hat, als es Nutzen gebracht hat in den Köpfen derer, die gerade mit dem Schreiben anfangen ...

Ein Verfasser hat einen Gedanken, den er auf eine bestimmte Art in einem Gedicht ausdrücken möchte; und alles, was diesem Gedanken und dieser Art entspricht, gehört in dieses Gedicht, alles, was diesem Gedanken und dieser Art nicht entspricht, hat draußen zu bleiben.

Heißt: Wenn ich mir vornehme, ein "Dinggedicht" zu schreiben über einen Gegenstand, und dieser Gegenstand reich ist an Einzelheiten, und ich das als Verfasser zeigen möchte: Dann schildere ich diese Menge an Einzelheiten und ich wiederhole mich dabei, und dann sage ich es noch einmal, und ich bin "redundant" ohne Maß und Ende; einfach weil das zum Grundbauplan gehört. Und wenn ich gut bin als Verfasser, wenn ich die Sprache dabei so gestalte, dass diese Wiederholungen sprachlich immer wieder ein wenig anders daherkommen, immer die Vorstellungskraft auf eine ein klein wenig unterschiedene Art anregen: Dann wird mir der Leser auch folgen, durch sämtliche Wiederholungen, die ich ihm anbiete.

Heißt, kurz gefasst: "Verdichten" ist Quatsch; glücklich, wer seinen Kopf von solchem Begriffsmüll frei hält.

Gruß,

Ferdi
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Rosemary
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Beiträge: 130



Beitrag26.11.2013 14:39

von Rosemary
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Mahlzeit Walther, Ferdi ich hoffe ich störe euch nicht bei der Diskussion. Wollte nur sagen, hab es gelesen und ehrlich weiß ich nicht, sollte mir das helfen oder umgekehrt? Ferdi, hab deine von Gestern Anmerkungen verstanden und total akzeptiert. Jetzt versuche mein "Ding" umstellen. Es wird bestimmt kein Hit aber mindestens eine stark verbesserte Version und bin dankbar für eure Kritik.
Es gibt so viel gute Gedichte hier in Forum und meine braucht ihr nicht mehr lesen wenn sie so reizen.
Ich bastle gerne und weiß, die letzte zwei Gedichte hab sprachlich gar nicht hin bekommen. Ich hoffe aufs bessere...euch viel Spass dabei (wenn ihr wollt) liebe Grüße Rosemary
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Gast







Beitrag26.11.2013 15:03

von Gast
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Hallo Rosemary!

Was dir hilft, weißt du selbst am besten. Ich habe dir eine Anregung gegeben - die kannst du aufnehmen oder als nicht hilfreich wieder vergessen, ganz wie du magst.

Alles andere überlies einfach. Von mir kommt in der Hinsicht auch nichts mehr, denn schließlich ist das hier dein Faden und es sollte um deinen Text gehen.

Gruß,

Ferdi
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Rosemary
Leseratte


Beiträge: 130



Beitrag26.11.2013 15:17

von Rosemary
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Danke Ferdi, lg Rosemary
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Rosemary
Leseratte


Beiträge: 130



Beitrag26.11.2013 15:39
Elegie für dich
von Rosemary
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Den roten Knopf willst nicht mehr drücken
die Schlauchen halten dich in Griff
es tropft
in innere deiner Existenz
Elixier mit einer Prise Ewigkeit
eingepflanzt
in Kern deines Ich
lautlos über alle Erschöpfungsstufen
bis dein Atem den nächsten Zug holt
und
in deinen Augen
der Herbst von letztem Jahr
du bist die Wiese
eine Birke
der Frühling in dir
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Aranka
Geschlecht:weiblichBücherwurm
A


Beiträge: 3106
Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
Lezepo 2017 Pokapro und Lezepo 2014



A
Beitrag26.11.2013 19:05

von Aranka
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Hallo Rosemarie,

ich stelle es mir ja schon schwer genug vor, den Alltag in einer fremden Sprache schreibend zu bewältigen, geschweige mich literarisch zu bewegen. Und dann noch zusätzlich im Bereich der Lyrik, mit den eigenen sprachlichen Möglichkeiten und Besonderheiten. Eine ganz schöne Herausforderung, die dir aber Freude macht, dass merke ich.

Für mich gibt es hier zwei Probleme: einmal sind grammatikalische Unkorrektheiten drin: ein kleines Problem, ich verbessere sie gleich einfach in ROT.

Das zweite Problem ist das Verstehen. Es ist bei mir der Anfang, wo mir einfach ein Hinweis oder etwas fehlt, um ein Verständnis herzustellen.

Nun stellt sich die Frage, wie kann ich das Verständnis für den Leser herstellen. Manchmal sind die Verdichtungen so radikal, dass sich der Inhalt verschließt. Da wäre dann durchaus eine Beifügung hilfreich.

Nun bin auch ich beim "Dichten und Verdichten" gelandet, als sei beides identisch, als hieße Dichten sei gleichsam immer Verdichten. Für mich nicht! Ich halte das für Unsinn.
 Verdichtung ist eine Möglichkeit in der Lyrik, aber keineswegs nicht immer gewollt und auch nicht immer angebracht.

 So wie eine Verdichtung dazu führen kann genau an der Stelle den Text vielschichtigen zu machen , kann sie auch im negativen Sinn zu einer unüberwindbaren Hermetik führen. Der Dichter muss eben sein Handwerk beherrschen und sein Können steht im Dienst des Gesamtwerkes und nicht einer beherrschten Technik.

Ein sprachliches Ausholen (stelle das mal gegen das Verdichten) kann redundant sein, muss es aber nicht. Es kann auch zum Reichtum eines Gedichtes gehören, dafür gibt es zahlreiche Beispiele auch in der neueren Lyrik.

Immer muss der gewählte Weg dem Gesamtgebilde dienlich sein. Wenn das Gesagte so und nicht anders hervortreten kann, dann hat der Dichter das rechte Maß wohl gefunden.

Nun zu deinem Text, was fehlt ihm wohl eher? Eine stärkere Verdichtung, oder einige kleine "Schleifen" zum besseren Verständnis. Für mich letzteres.

 Ich gehe mal pragmatisch vor: du willst eine Elegie schreiben, einen Klagegesang, da geht mein Denken in Bezug auf die dichterische Umsetzung eher mal ich Richtung einer auf jeden Fall gestalteten "Klangebene".
 Auch wären für mich hier durchaus Attribute mit emotionaler Färbung denkbar. Das elegische sollte den Leser erreichen.
 Verdichtung wäre da für mich vielleicht ein Aspekt, der sich in einem einzelnen Satz/Versbau oder einem Wort ergeben könnte, erhielte aber nicht mein vorrangiges Augenmerk. Wohlgemerkt, auf diesen Text bezogen.

Ich korrigiere mal ein paar Stellen, die sich rein auf die Rechtschreibung beziehen (rot) und markiere einmal die Stellen, wo ich mir eine deutlichere Wortsetzung und auch ruhig eine zusätzliche Einfügung vorstellen könnte in Blau.


Zitat:
Den roten Knopf willst nicht mehr drücken
die [color=red]Schlauchen
halten dich in Griff [/color]


Das verstehe ich inhaltlich nicht. "Schlauchen" kenne ich nicht im Deutschen. Da dies die Eingangszeilen sind, die einen Leser hinein holen sollen und auch einstimmen sollen, würde ich sie sorgsam und verständlicher schreiben und würde hier auch deutlich den Ton einer Elegie anschlagen. Ich kann keinen Vorschlag machen, da ich nicht weiß, was du sagen willst.

Zitat:
es tropft
in innere deiner Existenz


entweder "ins Innere deiner Existenz" (heißt es tropft von Außen in das Innere hinein
oder: "im Innern deiner Existenz"  

Ob du hier wirklich die Existens meinst? Ich bin mir da gar nicht so sicher.

Zitat:
Elixier mit einer Prise Ewigkeit
eingepflanzt
in Kern deines Ich
lautlos über alle Erschöpfungsstufen
bis dein Atem den nächsten Zug holt


"in den Kern deines Ichs" oder "im Kern deines Ichs"

Zitat:
und
in deinen Augen
der Herbst von letztem Jahr
du bist die Wiese
eine Birke
der Frühling in dir


Hier hat der Text für mich einen erkennbaren Ton bekommen, ein Bild, das aus konkreten Dingen erstellt wird. Hier ist meine sinnliche Wahrnehmung angesprochen, vorher war es eher mein Denken, mein Vermuten.  
Und gerade hier könnte mir hier durchaus ein Verb vorstellen. Eines, dass vielleicht einen Bezug zwischen LI und LD herstellt, auch ein Attribut vielleicht zu Wiese oder Birke, eines das die besondere Bedeutung aufzeigt.
Für eine Elegie bleibt mir hier alles zu "neutral" (eher Versatzstücke aus der Natur) zu wenig mit Besonderheit aufgeladen. Ich höre und spüre nicht die Klage. Ich meine nicht, dass ein klagender Ton angeschlagen werden soll. Ich gebe ein Beispiel, obwohl es bestimmt kein gutes ist, weil mir der text nicht ganz jlar wird in seiner Aussage.

Zitat:
in deinen Augen wächst mir
der Herbst von letztem Jahr
du bist die Wiese in ihrer ….


( was soll da gesehen werden an der Wiese? Die Weite? Das Weiche? Die frische Farbe? Da fände ich eine Ergänzung nicht als redundant. )

die Birke …... Warum die Birke? Was will der Text mir hier sagen? Die stolze Birke? Die zartblättrige Birke?  

Rosemarie, ich hoffe du kannst etwas mit meinen Überlegungen anfangen.

Ferdi, das ist mal wieder so ein Satz, woran man sich aufbäumen könnte.

Zitat:
Heißt, kurz gefasst: "Verdichten" ist Quatsch; glücklich, wer seinen Kopf von solchem Begriffsmüll frei hält.


 Er ist auf jeden Fall ist der Satz ein gelungenes Beispiel zur Demonstration seines eigenen Inhalts. Denn das, was du sagen willst und ja auch richtiger Weise im Kommentar belegst und verdeutlichst, ist als Aussage, wird sie auf solche Weise verdichtet wie hier,  „Quatsch“.
Also: Verdichtung, die zum Unverständnis führt, ist Quatsch. Und Verdichtung generell so als Allheilmittel jeder Lyrik ist so und so ein falsch verstanderen Umgang mit diesem Stilelement.

Ich wollte mich ja eigentlich in diesem Forum nie mehr allgemein zur Lyriktheorie äußern, aber was heißt schon "eigentlich" und "nie" sollte man auch beser nicht sagen. Wenn man ernsthaft über Gedichte redet, sie kommentiert, kommt man wahrscheinlich nicht ganz an den theoretischen Hintergründen vorbei. Und Gott sei dank findet man ja manchmal ganz lohnende Gedankengänge, die sich unter einem Text ergeben. So sind für mich hier schon interessante Fragen gestellt gestreift: Redundanz und Verdichtung in der Lyrik. Diese Gedanken mal irgendwo zu sammeln, damit sie nicht so zerstreut ins Niemandsland versinken, wäre nicht schlecht.

Ferdi, vielleicht muss man manchmal provokant formulieren!

Rosemarie, dir viel Freude bei deiner Arbeit mit Gedichten.

Liebe Grüße Aranka


_________________
"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke)
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Beitrag26.11.2013 21:57

von Gast
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Zitat:
Hallo Walther!

Da hast du unrecht, wie überhaupt dieses "verdichten" unendlich viel mehr Schaden gestiftet hat, als es Nutzen gebracht hat in den Köpfen derer, die gerade mit dem Schreiben anfangen ...

Ein Verfasser hat einen Gedanken, den er auf eine bestimmte Art in einem Gedicht ausdrücken möchte; und alles, was diesem Gedanken und dieser Art entspricht, gehört in dieses Gedicht, alles, was diesem Gedanken und dieser Art nicht entspricht, hat draußen zu bleiben.

Heißt: Wenn ich mir vornehme, ein "Dinggedicht" zu schreiben über einen Gegenstand, und dieser Gegenstand reich ist an Einzelheiten, und ich das als Verfasser zeigen möchte: Dann schildere ich diese Menge an Einzelheiten und ich wiederhole mich dabei, und dann sage ich es noch einmal, und ich bin "redundant" ohne Maß und Ende; einfach weil das zum Grundbauplan gehört. Und wenn ich gut bin als Verfasser, wenn ich die Sprache dabei so gestalte, dass diese Wiederholungen sprachlich immer wieder ein wenig anders daherkommen, immer die Vorstellungskraft auf eine ein klein wenig unterschiedene Art anregen: Dann wird mir der Leser auch folgen, durch sämtliche Wiederholungen, die ich ihm anbiete.

Heißt, kurz gefasst: "Verdichten" ist Quatsch; glücklich, wer seinen Kopf von solchem Begriffsmüll frei hält.

Gruß,

Ferdi
moin ferdi,

selten soviel unsinn solange ausgebreitet gelesen. deine aussage hätte zum ergebnis, daß jeder gedanke ein gedicht wäre, hätte der autor die absicht, eines zu schreiben. kurz gesagt: ein bißchen struktur scheidet keinem hirn. dann hätte dein müll nämlich ordnung.

lg w.

ps: sorry rosemary. läßt sich leider nicht vermeiden.
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Rosemary
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Beitrag26.11.2013 23:18

von Rosemary
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Guten Abend Aranka, ich danke dir für die schöne Beschreibung und Tipps. Wenn um die Liryktheorie gehst hab nicht alles verstanden, werde mich aber damit beschäftigen.
Die Elegie, ja als eine Klage gedacht aber ohne jämmerlich zu werden sogar ein Gegensatz für das Leid anspielen (Natur, Jahreszeiten)
Das Gedicht versuche etwas zu interpretieren um herausfinden wo ich noch etwas klarer werden soll.
 Der roten Knopf...:es ist eine Szenerie in Krankenhaus, der Schlauch, meinte ich Infusion (mehrere), die Verbindungen, da kann man sich nicht bewegen während der Infusion du kannst nur einen Knopf drücken wenn etwas nicht stimmt. Rot ist gemeint als Gefahr. Mit dem tropfen in deine Existenz;, es ist so starke Substanz, das im ganzen Körper eindringt tief auch in die Seele, ins dein Leben/Existenz.
Die Wiese, Birke ist gemeint als ein Symbol von Leben, von Freude und Erinnerungen an die schöne Natur. Die "Birke" ist ein wunderschöner Baum, zart, tapfer, feminin.
Ich werde das genau noch überlegen und vielleicht entsteht noch etwas. Lieben Dank für deine Klarheit und Hilfe. Liebe Grüße Rosemarie

Gruß an Walther
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Rosemary
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Beiträge: 130



Beitrag27.11.2013 16:49
Elegie für dich
von Rosemary
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Den roten Knopf willst nicht mehr drücken,
starrst die Wand gegenüber
"die Medizin des 21 Jahrhunderts"
du liest es
vielleicht zehnte mal schon
die Schläuche haben dich fest im Griff
die Nadeln schweißen deine Haut blutig
es tropft
ins Innere deiner Existenz
Elixier mit einer Prise Ewigkeit
eingepflanzt im Kern deines Ichs
lautlos über alle Erschöpfungststufen
bis dein Atem den nächsten Zug holt
und
in deinen Augen spiegelt bunt
der Herbst von letztem Jahr
du bist die Wiese im hellen Tau
eine Birke
geschmeidig gegen den Wind
leise klirrt
der Frühling in dir


Hallo Aranka, Fredi hab etwas verändert, bin nicht ganz glücklich aber es könnte vielleicht diese Richtung gehen? Die "Schläuche" kommen von Wort "Schlauch". Ich kann nichts anderes finden stattdessen. Ich werde mich freuen auf einen Vorschlag, Kritik. Liebe Grüße Rosemary
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Aranka
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A
Beitrag27.11.2013 17:17

von Aranka
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Hallo Rosemary,

zu deiner neuen Version:

Zitat:
Den roten Knopf willst nicht mehr drücken,
starrst die Wand gegenüber
"die Medizin des 21 Jahrhunderts"
du liest es
vielleicht zehnte mal schon
die Schläuche haben dich fest im Griff
die Nadeln schweißen deine Haut blutig


„Schläuche“ ist schon richtig: ist die Mehrzahl von Schlauch. („Schlauche“ sagte mir nichts, da ich auch nicht an einen Infusionsschlauch dachte.) Ich war einfach nicht in einer Klinik in diesem Text.
Der Anfang ist jetzt inhaltlich klarer, aber zeigt eine andere Sprechweise als der zweite Teil.

Da mir nun klar ist, was du inhaltlich erzählen willst, habe ich einmal einen Versuch gemacht. Betrachte es nicht als ausgearbeiteten Vorschlag, vielleicht kannst du einfach etwas Konkretes daraus gebrauchen.
"Existenz ist mir immer noch ein zu gewaltiges Wort und vielleicht nicht ganz gut gewählt.

Die Schläuche rechts und links vom Bett
haben dich fest im Griff.
Eine Klinik mitten im Grünen.
Den roten Knopf in deiner Hand
willst du nicht mehr drücken.
Du starrst auf weiße Wände und
aus Plastikflaschen tropft es
unaufhörlich
wie das Ticken einer Uhr.
Elixier …...

Liebe Grüße Aranka


_________________
"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke)
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Rosemary
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Beiträge: 130



Beitrag28.11.2013 15:54
Elegie für dich
von Rosemary
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Am Rande deines Betts sitzt ein blauer Vogel
zugeflogen, verirrt
du mitten im Weißen
steril.
Die Schläuche rechts, links
haben dich fest im Griff,
den roten Knopf in der Hand
willst nicht mehr drücken.
Du starrst auf die Wand gegenüber
die Uhr tickt.
Es tropft unaufhörlich aus Plastikflaschen,
Elixier mit einer Prise Ewigkeit
eingepflanzt im Kern deines Ichs lautlos
über alle Erschöpfungststufen
und
in deinen Augen spiegelt
der Herbst von letztem Jahr
du bist die Birke auf eine Wiese
geschmeidig gegen den Wind
der Frühling in dir

Liebe Aranka, danke. Dieses Thema hat mich doch überfordert, bin froh es in diese Form zu sehen, liebe Grüße Rosemary
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