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Abschied (Prosa)

 
 
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Zauberstift
Geschlecht:weiblichHonigkuchenpferd

Alter: 44
Beiträge: 389



Beitrag24.11.2013 22:00
Abschied (Prosa)
von Zauberstift
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Abschied



Edda rannte den Flur hinunter. Die Befürchtung hatte sich bestätigt. Sie visierte die Glastüren an, das Handy am Ohr.
«Bjarne, hörst du mich? Die Verbindung ist katastrophal. Du musst sofort nach Stockholm kommen! Der Privatsekretär eines Abgeordneten ist ermordet worden. Er hatte einen weißen Marmorkristall in der Hand. Bitte beeil dich!»
Drottningholm wurde bereits abgeriegelt, Zugang hatten nur noch die Polizei und Journalisten. Die Pressekonferenz war auf vierzehn Uhr angesetzt. Völlig außer Atem stieß Edda die schwere Flügeltür auf und zog ihren Ausweis. Die Polizisten nickten und ließen sie ein. Mit ihr befanden sich zehn Reporter im Kronsaal, der hastig zum Konferenzraum umfunktioniert worden war.

Sie schaute auf die Uhr. Verdammt, wenn Bjarne nicht bald auftaucht, lassen sie ihn nicht mehr rein, dachte sie. Ein kalter Luftzug ließ sie umfahren.
«Bjarne! Gott sei Dank. Komm.»
Sie nahm ihn an die Hand und zerrte ihn aus dem Saal in das monumentaleTreppenhaus. Sie drückten sich in eine Fensternische und zogen den Samtvorhang zu.

«Was machen wir jetzt?»
«Wir müssen durch den Spiegel.»
Bjarnes Augen weiteten sich. Das letzte Mal war wären sie beinahe gestorben. Doch auch er wusste wohl, dass sonst andere Menschenleben dran glauben mussten. Der Tod des Sekretärs war ein Ruf.

Vor dem Ehrenstrahlsalon fasste Edda Bjarne erneut bei den Händen. Sie küsste sie, Tränen flossen auf Bjarnes Haut.
«Bist du bereit, mein Schatz?»
Bjarne schaute sie an. «Wie ich es immer war.»
Sie betraten den Salon und schritten ohne Zögern in den riesigen mit Goldstuck umrahmten Spiegel. Edda erkannte das Gefühl. Panik, erdrückt zu werden. Sie hielt die Luft an und schloss die Augen. Flüssiges Silber umhüllte sie, beim nächsten Schritt traf ihr Fuß auf glatten, weißen Marmorboden. Sie schirmte ihre Augen mit der Hand ab. Das Licht der Spiegelwelt war mit nichts zu vergleichen. Die Weite, die vor den beiden lag, erstrahlte in einem jungfräulich blauweißem Ton. Das grelle Licht schmerzte in den Augen, obwohl es keine Sonne gab.

«Und jetzt, Edda? Ich weiß nicht wo Jerik ist!»
«Kein Problem. Lass mich das machen» Edda warf sich auf den Boden und trommelte mit den Fäusten auf den kalten Boden. Die Vibrationen verwandelten sich in schaurige, dunkle  
Klänge.
«Jerik ... wir haben eine Abmachung. Wo bist du?», schrie sie.
Kaum hatte sie den Mund geschlossen, tauchte eine pelzige Kreatur vor ihnen auf. Jerik. Beim vorherigen Treffen hatten Bjarne und sie beschlossen, ihn so zu nennen. Sein wirklichen Namen konnte kein Mensch aussprechen.

«Ihr wart schnell. Angst?»
«Warum habt ihr das getan? Einen Unschuldigen ermordet?», rief Bjarne fassungslos.
«Sonst hättet ihr nie mehr unsere Welt betreten. Wir brauchen euch.»
Jerik warf seinen Schädel nach hinten und stieß ein ohrenbetäubendes Brüllen aus. Dieser Anblick erinnerte Edda an einen Eisbären.

Am Horizont tauchten Schatten auf, glitten lautlos dahin. Der Ruf ihres Herrschers hatte sie geweckt. Edda keuchte.
«Was habt ihr vor?»
«Sei still! Du, komm her.» Er zeigte auf Bjarne. Dieser rührte sich nicht, bis einer der Schatten ihn vor Jeriks Füße zog.
«Hier habt vor langer Zeit schon einmal unser Reich betreten. Wisst ihr noch, wie ihr es gefunden habt? Durch Zufall! In den Spiegel gefallen seid ihr beiden. Ich habe beschlossen, den Durchgang frei zu halten. Ich will eure Welt erkunden. Das geht nur, wenn ein Mensch unter uns weilt.

Jerik warf sich auf alle Viere und schob seinen Kopf dicht an Edda`s Gesicht.
«Dein Freund bleibt hier»,fauchte er. «Und du gehst zurück und bereitest dein Volk auf meine Herrschaft vor!»

Die Schatten umwickelten Bjarne und verschwanden mit ihm im Porzellanhorizont. Edda wollte hinterher laufen, doch schon verblassten die Konturen im Nichts. Jerik schlug sie ins Gesicht, seine Krallen hinterliessen eine schmerzende Warnung.

Edda kroch den Flur hinauf.

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Gast







Beitrag25.11.2013 15:25
Gute Themenumsetzung
von Gast
Antworten mit Zitat

Eine runde Sache. Reise in eine Welt um herauszufinden warum Jerik einen Mord begangen hat. hat. Dazu wird der Speigel gebraucht. Zuerst wirkten die schwedischen Namen etwas befremdlich auf mich. Aber nach zweimaligen lesen finde ich, ,mchen sie den besonderen Charme aus. Die Themenvorgaben wurden sehr gut umgestzt und man bekommt wirklich was von der Welt hinter den Spiegeln mit. Eine gute Leistung!
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1444



Beitrag25.11.2013 16:46

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Fantasy? Thriller? Action?
guter Mix! Daumen hoch²


_________________
Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows.
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Existerman
Geschlecht:männlichPrototyp
E

Alter: 23
Beiträge: 189
Wohnort: Berlin


E
Beitrag25.11.2013 19:20

von Existerman
Antworten mit Zitat

Hut ab für den Willen, so einen Plot in zwei Stunden zu erschaffen.
Leider merkt man von vorn bis hinten die Hast, mit der das verfasst wurde. Alles kommt so schnell hintereinander ... bei Jerik kommt die Wandlung etwas unerwartet, sie sind doch eigentlich Verbündete? Vielleicht hättest du Eddas Entsetzen beschreiben sollen, um das klarer zu machen.
Allerdings: Jerik lässt ein Bild in meinem Kopf entstehen. Ich find den Namen genial gewählt. Ich stell mir unwillkürlich ne Mischung aus nem Ewok, dem Krümelmonster und Aragog vor. Lob dafür.
5 Federn.
Tante Edit stockt auf 6 auf.
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag25.11.2013 21:00

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo,

leider habe ich die Handlungsweisen der Protas nicht wirklich nachvollziehen können. Mir ist auch nicht deutlich geworden woher Edda ihren Verdacht hat.


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
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"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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Kissa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag25.11.2013 23:13

von Kissa
Antworten mit Zitat

Boahhh!!!!

Eine superspannende, dramatische Geschichte, die mich nur eine Nanosekunde lang an eine Schwester des Poltergeistes denken ließ, mich aber sofort und sowas von gefesselt hat. Buch
Ohhja, eine Spiegelwelt, die es in sich hat ...

Sehr gut!

Liebe Grüße
Kissa

PS: Da ich leider keine Prosaistin bin, überlasse ich es den dahingehend versierten Lesern die fachlichen Aspekte der Geschichte zu beurteilen!
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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag26.11.2013 07:57

von Rainer Zufall
Antworten mit Zitat

Hallo,
ich habe deinen Text gerne gelesen. Er wirkt sehr klassisch mit seiner Wendung am Ende. Und (aber das liegt natürlich in der Natur der Sache) er ist mir viel zu kurz. Laughing
Ich hätte gerne noch gewusst, was das für eine Welt ist, warum genau der Privatsekretät dran glauben musste. Aber das spricht ja nur für deinen Text, wenn er Lustauf mehr macht.
Viele Grüße von Rainer
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Zauberstift
Geschlecht:weiblichHonigkuchenpferd

Alter: 44
Beiträge: 389



Beitrag26.11.2013 09:20

von Zauberstift
pdf-Datei Antworten mit Zitat

*** Gar nicht so schlecht. Wenn da nicht die fiesen Wortwiederholungen wären. Deshalb leider nur unteres Drittel.
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Kateli
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 47
Beiträge: 256
Wohnort: D-Süd
Das goldene Gleis


Beitrag26.11.2013 16:59

von Kateli
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Hm, wie soll ich das jetzt bewerten? Wenn es um einen guten Einstieg in einen längeren Text ginge, wär das hier richtig gut. Fragen werden aufgeworfen, ein Mord geschieht, eine fremde Welt, zurückliegende und zukünftige Ereignisse werden angerissen - aber der Schluss, ganz ehrlich, ist keiner. Keiner, der mich in irgendeiner Weise zufrieden zurücklässt.
Okay, meine Zufriedenheit ist nicht das Maß aller Dinge und manche Texte sind gut, gerade weil Fragen offen bleiben, aber hier macht es den Text zu einem Fragment, das alleine nicht stehen kann.
Was hat es mit dem weißen Marmorkristall auf sich?
Warum ausgerechnet Drottningholm?
Der Mord- ein Ruf?
Was für eine Abmachung wurde getroffen?
Falls er gerufen hat - per Mord quasi - warum erwartet Jerik die beiden nicht?
Warum bleibt Edda am Boden liegen, nachdem sie getrommelt hat?

Reichlich offene Fragen. Für mich ein paar zu viel.

Und dann der Schlusssatz - okay, er ist zu dem am Beginn gespiegelt, das passt, aber ansonsten verstehe ich seinen Sinn nicht.
Mag aber auch vielleicht an mir und meinem bescheidenen Auffassungsvermögen liegen.
Hm, zum Zweiten. Schlecht ist der Text nicht, gut geschrieben, paar Fehlerchen, okay, die kurze Zeit eben, ging uns ja allen so. Dafür mag ich zum Beispiel den "Porzellanhorizont", sehr schönes Bild.
Hm. Muss grübeln, wie ich das bewerten soll.

LG
Nina


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Zombies just want hugs
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shatgloom
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 372
NaNoWriMo: 27985
Wohnort: ja, gelegentlich


Beitrag26.11.2013 18:42

von shatgloom
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Die Vorgaben sind erfüllt, der Text war spannend und flüssig zu lesen.
Hat mir gut gefallen, ich hatte nur manchmal das Gefühl, das wäre nur ein Stück aus einer längeren Geschichte. Aber auf jeden Fall: Daumen hoch!
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Akiragirl
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Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag26.11.2013 23:52

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Liebe/r FFF-Teilnehmer/in!

Aufgrund von chronischem Zeitmangel kann ich diesmal leider nur kurze Kommentare, stichpunktartige abgeben. Ich habe jedoch jeden Text mindestens zweimal gelesen und mich um annähernd objektive Kriterien bemüht. Pluspunkte gab es für eine originelle Umsetzung des Themas, interessante Figuren, einen guten Stil und Geschichten mit richtigem Anfang und Ende sowie einem klar erkennbaren Verlauf/Spannungsbogen. Abzüge dagegen für allzu viele Fehler im Text (ein paar sind verzeihbar beim FFF), stereotype Darstellungen, Logikprobleme oder „unrunde“ Geschichtsfragmente. Bei alldem habe ich die knappe Zeit immer versucht im Hinterkopf zu behalten.

Zur Geschichte „Abschied“:
+ souverän geschrieben, relativ wenig Fehler; Text hat ein gutes Tempo
- Andersartigkeit der Spiegelwelt ist nicht wirklich ein zentrales Thema
- Fantasy bei Kurzgeschichten generell schwierig; keine Einführung der Welt und Erklärung von Hintergründen möglich; dies lässt die Geschichte und den Verlauf beliebig wirken
Bewertung: 4 Federn.

Meine Durchschnittswertung war: 4,7 Federn

Liebe Grüße
Anne


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"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag27.11.2013 00:03

von Constantine
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Wenn ich es richtig verstanden habe, so handelt deine Geschichte von einer Alieninvasion. Eine gute Idee. Sprachlich ok.

Leider fand ich die Geschichte verworren erzählt und das Spiegel-Thema arg konstruiert umgesetzt. Was die Spiegelwelt genau ist, wodurch sie sich von unserer Welt unterscheidet, komt nicht raus.
Der 1. und letzte Satz sind Ansichtssache, ob man einen Flur hinunter oder hinauf rennt/kriecht. Da fand ich die Aufgabe bei anderen besser gelöst.

Im Vergleich zu den anderen Texten befindet sich dieser Text für mich im unteren Drittel.
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4952

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag27.11.2013 10:16

von KeTam
Antworten mit Zitat

Mir gefällt, wie seltsam die Welt hinter den Spiegeln bei dir beschrieben ist. Eine weite Fläche, ein eisbärartiges Monster. Ich find das recht gut, auch, wenn natürlich in der kürze der Zeit einige Beschreibungen auf der Strecke geblieben sind.
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag27.11.2013 15:25

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Auch wenn ich mich gerade wie eine Lehrerin fühle. Diesmal leider sehr kurz die Kommentare und eher nüchtern. Sorry.

Federverteilung:

Idee: 0.5 von 1 Federn
Erreichen der Glaubwürdigkeit: 0 von 1 Feder
Sprache/Sprachstil: 0.25  von 1 Federn
Einleitung: 0.5 von 1 Feder
Hauptteil: 1 von 1 Feder
Schluss: 0.5 von 1 Feder
Story allgemein: 1 von 2 Federn
Kommentar:
Positiv: kein zu langes Vorspiel, das Hindurchgehen durch den Spiegel sehr schön beschrieben
Negativ: Kein Mitfühlen mit den Figuren, kein Bild von den Figuren
Plusfeder? nein

Gesamt: 4 Federn
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Mara
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 140
Wohnort: Linz/Donau


Beitrag27.11.2013 17:36
Spannend
von Mara
Antworten mit Zitat

Ich fand deinen Text von der ersten bis zur vorletzten Zeile spannend. Ich konnte alles gut vor mir sehen. Einzig die letzte Zeile - die perfekte Spiegelung der ersten Zeile zugegebenermaßen - aber für mich nicht stimmig mit dem Text davor. Ich befinde mich noch gedanklich in der Spiegelwelt, du bist aber - wie mir erst jetzt beim Kommentar schreiben auffällt - mit dem letzten Satz wieder in die reale Welt gesprungen. Aber sonst: TOP!
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag27.11.2013 22:02
Re: Abschied (Prosa)
von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo Autor hinter dem Spiegel.

Ich werde in meiner Bewertung keine kleinen Fehler, Logikbrüche oder einen etwas plötzlichen Abschluss der Geschichte etc. negativ einfließen lassen. Erfahrene FFF-Teilnehmer haben hier einfach Vorteile in der Schreibökonomie. Bewerten möchte ich, wie die Geschichte auf mich gewirkt hat. Also eine rein subjektive Leser-Bewertung.

Nun weiß ich übrigens, dass der Kristall den Verdacht begründet. :)

Dennoch habe ich auch nach mehrmaligem Lesen keinen Zugang zu Deiner Geschichte gefunden. Die Protas bleiben mir fremd. Auch der Antagonist bleibt blass und für mich als Figur nicht greifbar. Er behauptet eine Bedrohung zu sein, ich spüre sie nicht.

Es sind alle Bedingungen des Wettbewerbs erfüllt. Die Umkehrung des ersten Satzes im letzten Satz fand ich in anderen Geschichten allerdings eleganter gelöst.

Noch eine kleine Erbsenpickerei. Dieser Satz fällt nach meinem Gefühl sprachlich etwas aus dem Text heraus. "Dran glauben" verbinde ich meist mit Texten über einsame Privatermittler in NY. :)

Guy Incognito hat Folgendes geschrieben:
Doch auch er wusste wohl, dass sonst andere Menschenleben dran glauben mussten.


Aber die Geschichte ist zügig voran getrieben, wenn ich auch nicht die Zielgruppe bin.

Deshalb 4 Federn


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Drakenheim
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Beiträge: 386
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Wohnort: Burg Drakenheim Gelehrtenturm


Beitrag27.11.2013 22:22

von Drakenheim
Antworten mit Zitat

Hier hat jemand viele Fantasie und sprüht vor Ideen, als Leser muss ich da ja fast auf Sicherheitsabstand gehen. wink

Das ist nicht böse gemeint, ich denke, das hier ist der Anfang von etwas Großem. Aber es ist recht ungeordnet und es lässt viele Fragen offen.
Was ist ein Mamorkristall?
Spielt wohl in Schweden, von den Namen her...
Zitat:
Sie küsste sie, Tränen flossen auf Bjarnes Haut.
Ah, Bjarne ist ein Frauenname? Cool, ein Lesbenpäärchen! ... ah, doch nicht. War nur ein Schreibfehler.
Wofür hat sie Bjarne hergeholt? Er ist nicht ein bißchen hilfreich, kennt sich weder mit der Spiegelwelt aus noch bringt er Waffen mit.
Von was für einer Vereinbarung spricht sie? Man ahnt eine Vorgeschichte.
Warum gehen die unbewaffnet da rein, wenn sie schon wissen, dass die Spiegelwesen den Politiker ermordet haben?
Warum haben sich die Wesen versteckt? Für einen Hinterhalt wohl nicht, denn auf Zuruf werden sie sichtbar. Und erst dann gefährlich.
Ist Edda wieder zurückgekehrt? Allein? Stark verletzt? Der letzte Satz deutet es an.

Das hier ist nur eine sehr kleine Spitze eines großen Eisberges. Da kommt noch eine große Vorgeschichte, und eine große Nachgeschichte.
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Jay_8011
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Beiträge: 39



J
Beitrag27.11.2013 23:11

von Jay_8011
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Hallo,

aufgrund der vielen Texte hier, von mir nur ein kurzer Kommentar:

Der Text ist flüssig geschrieben und angenehm zu lesen. Allerdings sind mir inhaltl. ein paar Dinge nicht ganz klar:

- Was hat es mit dem Marmorkristall auf sich, bzw. wieso weiß Edda bloß wegen dem Kristall sofort, dass die Ermordung des Privatsekretärs ein Ruf ist?

- Wie kann Bjarne innerhalb weniger Sekunden (Minuten) hinter Edda auftauchen, wenn er erst nach Stockholm kommen muss und eben erst von dem Mord erfahren hat?

- Was für eine Abmachung hat Edda mit Jerik?

- Und v.a.: Wie konnten die Kreaturen der Spiegelwelt den Sekretär überhaupt ermorden, wenn sie unsere Welt nur betreten können, wenn einer von uns so lange in ihrer Welt bleibt? Oder habe ich da was falsch verstanden?

Ups, doch ein bisschen länger geworden. Hoffe, du kannst was mit meinen Hinweisen anfangen.

Schöne Grüße
Jay
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firstoffertio
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Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
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Beitrag27.11.2013 23:47

von firstoffertio
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Ich finde das spannend geschrieben.
Den (Vergleich mit dem) Eisbären finde ich super.

Aber: Das ist für mich keine abgeschlossene Geschichte, sondern der Anfang von etwas längerem. Ich will wissen, wie es weitergeht.
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ErieBee
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
E


Beiträge: 45



E
Beitrag28.11.2013 20:47

von ErieBee
Antworten mit Zitat

Das ist spannend und flüssig geschrieben und reißt einen sofort mit. Mir persönlich ist es aber als Geschichte zu wenig abgeschlossen, wirkt, wie aus einem größeren Zusammenhang gerissen.
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bordo
Geschlecht:männlichWortedrechsler
B


Beiträge: 83



B
Beitrag28.11.2013 22:31

von bordo
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Der Text überzeugt mich nicht, weil man einfach ins kalte Wasser geworfen wird. Er wirkt wie eine Szene in einem Buch, zusammenhanglos, sprachlich eher mittelmäßig. Loben will ich die Fantasie, mir ist sowas nicht eingefallen. Problem: keine Pointe. Ich habe auch ein paar Fehler gesehen, aber die will ich wegen der kurzen Schreibzeit natürlich nicht überbewerten.
4, 5 Federn so, bin mir noch nicht sicher, ich muss noch die anderen Texte lesen
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag29.11.2013 11:40

von Nihil
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Was mich an dieser Geschichte stört, ist, dass sie zu viel will. Von Anfang an soll Spannung da sein, der Leser den Atem anhalten wegen des Mordes, später dann die dramatische Wendung, dass einer der beiden Ermittler da bleiben muss, damit das Monster die menschliche Welt erkunden kann. Diese Dramatik funktioniert aber nicht. Am Anfang kümmert man sich noch zu wenig um die Figuren, um wirklich mitgerissen zu werden, und die Wendung, dass das Paar getrennt werden „muss“, wird für meinen Geschmack zu fadenscheinig begründet, um wirklich nahe zu gehen. Klar, in zwei Stunden fällt einem nicht gerade eine wasserfeste Begründung ein, die jeden zufriedenstellt, aber es ist eher dieses zwanghafte Bemühen, den Puls der Leser hoch zu treiben, was mir hier nicht gefällt. Insgesamt ist die Geschichte aber nicht zu schlecht geschrieben, für mich Mittelmaß.
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