18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Einstand
Immer noch erste Versuche


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
miepmiepmöp
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 29
Beiträge: 14



Beitrag22.10.2013 22:07
Immer noch erste Versuche
von miepmiepmöp
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Neue Version »

Hallo ihr Lieben Wink

Ich traue mich mal wieder euch etwas von mir zu lesen zu geben, auch um meiner Selbstkritik etwas zu entkommen.
Es handelt sich hierbei um den Prolog einer Geschichte, die gerade bei mir in Arbeit ist. Ich freue mich schon auf sämtliche Kritik, Lob und Verbesserungsvorschläge.


Die Sonne wurde von vielen dicken Wolken bedeckt und ein tierisch kalter Wind blies Jeremy um die Ohren, wodurch es ihm kalt den Rücken hinunter lief. Er konnte auf seinen eisig kalten Wangen spüren, wie ihm Tränen über das Gesicht liefen. Seine makellose Haut errötete und man konnte erkennen, dass sich in ihm Verzweiflung breit machte. Er konnte es einfach nicht glauben. Wie konnte das nur passieren? In ihm machte sich jetzt auch Wut breit. Er machte sich schreckliche Vorwürfe und wünschte sich, er wäre nie 18 geworden. Dann wischte er sich mit dem Ärmel seiner Jacke selbstsicher die Tränen aus dem Gesicht und versuchte sich zu beruhigen.
Plötzlich spürte er eine warme Hand auf seiner rechten Schulter. Er war nicht allein. Als er sich umdrehte, bemerkte er seine Schwester Nancy, die neben ihm stand und ihn traurig anblickte. Sie umarmte ihn sachte und mit einer ihrer bezaubernden Lächeln versuchte sie die Traurigkeit zu überspielen und Jeremy zu trösten. Dabei rollten jedoch auch ihr immer noch ein paar salzige Tränen über das Gesicht. Sie konnte Jeremy schluchzen hören und zog ihn noch näher an sich. Nancy hatte es noch nicht richtig begriffen. Sie und ihr Bruder standen auf der Straße, mitten in der Nacht. Vor ihnen lag ein zertrümmertes Auto.
„Jeremy… Wir kriegen das auch alleine hin, mh?“, versuchte Nancy ihren Bruder zu ermutigen. Er sah sie mit roten Augen an.
„Du hast recht“, gab er zu und wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. „Lass uns gehen.“ Mit seinen Händen berührte Jeremy das zertrümmerte Auto vor ihm und es löste sich, mit samt den Scherben und Trümmern, in Luft auf.

Weitere Werke von miepmiepmöp:


_________________
Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Amaryllis
Geschlecht:weiblichForenschmetterling

Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag22.10.2013 22:24

von Amaryllis
Antworten mit Zitat

Liebes Miep,

als erstes fällt mir auf, dass du in den ersten paar Sätzen relativ viele Wortwiederholungen drinnen hast, schau mal:

Zitat:

Die Sonne wurde von vielen dicken Wolken bedeckt und ein tierisch kalter Wind blies Jeremy um die Ohren, wodurch es ihm kalt den Rücken hinunter lief. Er konnte auf seinen eisig kalten Wangen spüren, wie ihm Tränen über das Gesicht liefen. Seine makellose Haut errötete und man konnte erkennen, dass sich in ihm Verzweiflung breit machte.


Nehmen wir jetzt nur diesen Absatz, kommt mir vor, als würdest du nicht wissen, aus welcher Perspektive du schreiben sollst. Der erste Teil des ersten Satzes ist sehr neutral, dann ist es eher personaler Erzähler und der letzte Satz ist dann aber von einem außenstehenden Erzähler, denn Jeremy selbst würde seine Haut wohl nicht als makellos bezeichnen, oder ist er etwa sehr arrogant?

Bleiben wir noch bei diesem Absatz: Mit dem Wetter anzufangen ist immer etwas stereotyp. Es kann gut sein, beispielsweise wenn das Wetter die Stimmung widerspiegelt, was es bei dir auch tut - aber ich fände es hier fast besser, würdest du direkt in das Geschehen einsteigen, also mit seiner Verzweiflung, mit seinen Gefühlen, damit, dass ihm kalt ist, was auch immer. Weißt du, was ich meine? Außerdem wäre es vermutlich auch angenehmer zu lesen, du würdest dich nur auf eine Emotion konzentrieren. Ist er jetzt wütend? Warum? Wie fühlt sich das an? Warum schwenkt dann die Wut in Verzweiflung um. Usw.

Ich hoffe, das hilft dir weiter!
Alles Liebe,
Ama


_________________
Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag22.10.2013 23:19

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Hi!

Die Wortwiederholungen (konnte/machte bzw. er konnte/er machte) sind mir auch aufgefallen. Dann erscheint mir der Schreibstil manchmal etwas unstet:
Zitat:

ein tierisch kalter Wind blies Jeremy um die Ohren, wodurch es ihm kalt den Rücken hinunter lief. Er konnte auf seinen eisig kalten Wangen spüren

Ohren/Rücken/Wangen. Hier wäre weniger mehr. Du beschreibst ja im Grunde immer nur die Kälte (fügst also nicht viel Neues hinzu.)
Zitat:

Dabei rollten jedoch auch ihr immer noch ein paar salzige Tränen über das Gesicht. Sie konnte Jeremy schluchzen hören

Zitat:

Er konnte auf seinen eisig kalten Wangen spüren

Die wechselnde Perspektive würde ich in diesem Text eher als Versehen (= Fehler) sehen. Warum eigentlich "salzige" Tränen?
Zitat:

Er machte sich schreckliche Vorwürfe und wünschte sich, er wäre nie 18 geworden.

Nie? Wünschte er sich, vorher zu sterben?
Zitat:

mit einer ihrer bezaubernden Lächeln

Mehrzahl von "Lächeln"?

Ich hoffe, du kannst mit meinen Anmerkungen etwas anfangen.

BN
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1444



Beitrag22.10.2013 23:22

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Hallo miepmöp

Ich hätte gerne einen Hinweis, auf die Richtung der Story. Dann könnte ich den Prolog besser bewerten.
Allgemein sage ich mal: Das muss noch reifen.
Einige Grammatikfehler und schmerzende Formulierungen möchte ich hier erwähnen:

Zitat:
ein tierisch kalter
  Jugendsprache der 80er ?
Zitat:
eisig kalten Wangen
  hört sich nicht schön an, eher: eiskalt
Zitat:
Seine makellose Haut errötete
"seufz!"
Zitat:
und mit einer ihrer bezaubernden Lächeln
einem?
Zitat:
ein paar salzige Tränen
  
1. Die sind immer salzig
2. Aus der Sicht des Protagonisten ist das Salzige nicht zu spüren.
Zitat:
„Du hast recht“, gab er zu
An dieser Stelle passt das "zugeben" nicht. Eher "zustimmen"

Mir ist der ganze Tonfall etwas zu kitschig, aber das ist wohl Geschmackssache.
Ich hoffe meine Kritik hilft Dir weiter.

Viele Grüße
Martin


_________________
Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
miepmiepmöp
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 29
Beiträge: 14



Beitrag23.10.2013 12:25

von miepmiepmöp
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke schon mal für eure Kritik! Ich werde sie bestimmt beherzigen, immerhin stehe ich ja sozusagen noch ganz am Anfang.
Hier ist noch eine neue Version, habe mich perspektivisch doch wieder umentschieden.


Da stand ich nun, in einer kühlen Herbstnacht und betrachtete das Chaos auf der Straße. Meine Muskeln zitterten. Zwar fror ich nicht, aber mir lief ein eisiger Schauer über den Rücken und die Gänsehaut auf meinen Armen war vermutlich unübersehbar.
Ich spürte wie mir ein Wind um die Ohren blies und mein weißes T-Shirt zum Flattern brachte. Einige Tränen schlichen über mein Gesicht, wobei wahrscheinlich meine Wangen rot anliefen.
Ich fühlte mich schuldig für das, was passierte und machte mir schreckliche Vorwürfe. „Wärst du doch nicht 18 geworden, dann wäre dir dieses Unglück erspart geblieben“, redete mir mein Gewissen ein. „Wie konnte das passieren verdammt noch mal? Du hättest sie beschützen müssen.“ Mein Versuch, die Gedanken durch Kopfschütteln loszuwerden, scheiterte, also wischte ich mir mit meinem T-Shirt Kragen die Tränen aus dem Gesicht und versuchte zu lächeln.
Dann entdeckte ich meine Schwester Nancy, die am Fahrbahnrand saß. Ich konnte sie leise schluchzen hören. Mir wurde klar, dass ich nicht alleine war. Während ich mit kleinen Schritten auf sie zuging, versuchte ich tapfer zu sein und mir nicht anmerken zu lassen, dass ich traurig war.
Nancy hob ihren Kopf, als sie mich kommen hörte. Mit roten Augen sah sie mich an. Ich legte meine vermutlich eiskalte Hand auf ihre rechte Schulter. Daraufhin stand sie auf und versuchte mit einem ihrer bezaubernden Lächeln ihre Traurigkeit zu überspielen. Wie immer sah sie wundervoll aus, auch mit verweintem Gesicht. Sie  nahm mich sachte in den Arm. Ihr Atem war warm und ungleichmäßig, das konnte ich deutlich spüren. Einige ihrer Tränen trafen durch mein T-Shirt auf meine kühle Haut. Ihr Schluchzen schien nicht nachzulassen, also drückte ich sie noch fester an mich.
Da standen wir nun, Arm in Arm, in einer kühlen Herbstnacht.
„Wir kriegen das auch alleine hin, mh?“, flüsterte ich Nancy ins Ohr und ließ sie los.
„Du hast recht.“, stimmte sie mir zu. „Das müssen wir.“
Diese Worte ermutigten mich unheimlich. Ich beobachte meine Schwester dabei, wie sie sich selbstsicher die letzten Tränen aus dem Gesicht wischte. Bevor ich den Trümmern den Rücken zukehrte, ging ich einige Schritte darauf zu. Mit meinen Händen berührte ich das zerstörte Auto, schloss die Augen. Dabei löste es sich, mit samt den Scherben und Einzelteilen in Luft auf.


_________________
Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag23.10.2013 13:15

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Zitat:

wobei wahrscheinlich meine Wangen rot anliefen

*g*
Wie wärs, wenn du einfach beschreibst, wie es sich anfühlt und nicht, wie's wahrscheinlich aussehen könnte?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
miepmiepmöp
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 29
Beiträge: 14



Beitrag23.10.2013 14:10

von miepmiepmöp
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wie wärs, wenn du einfach beschreibst, wie es sich anfühlt und nicht, wie's wahrscheinlich aussehen könnte? [/quote]

Naja er selbst kann ja nicht sehen, ob seine Wangen rot anlaufen, deshalb vermutet er es. So war das gedacht.


_________________
Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sun Wukong
Geschlecht:männlichEselsohr
S

Alter: 44
Beiträge: 459

Podcast-Sonderpreis


S
Beitrag23.10.2013 16:07

von Sun Wukong
Antworten mit Zitat

Hallo miep,
das ist eine Sache, die ich auch erst langsam begriffen habe. Aber es ist doch so: du merkst, wenn deine Wangen rot werden, weil sie warm werden und man sich selbst doch kennt in diesen Dingen - Leute zB, die sehr stark erröten, wissen doch ganz genau, wann sie rot werden.

Da muss man auch nicht umständlich herumformulieren "ich spürte, dass meine Wangen heiß wurden" - denn wenn sich der Ich-Erzähler mit seinem Körper auskennt, weiß er, dass die Wangen jetzt rot sind. Und das sagt man ja auch so. "Ich errötete". Häufiger Satz.

Anders aber, darauf habe ich früher auch nicht richtig geachtet, ist der Fall wenn es sich um Dinge handelt, die einzigartig sind:
"Eine Schweißperle in Form eines Dreimasters segelte meine Stirn hinab."
Um das zu sehen, braucht der Ich-Erzähler schon einen Spiegel (in realistisch gehaltenen Geschichten zumindest).

Grüße!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sun Wukong
Geschlecht:männlichEselsohr
S

Alter: 44
Beiträge: 459

Podcast-Sonderpreis


S
Beitrag23.10.2013 17:26

von Sun Wukong
Antworten mit Zitat

Noch etwas:
Jack Burns hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
ein paar salzige Tränen
1. Die sind immer salzig
2. Aus der Sicht des Protagonisten ist das Salzige nicht zu spüren.


Ja, die Salzigkeit bemerkt der Protagonist nicht (obwohl Tränen doch auch brennen können, liegt das nicht am Salzgehalt?!).

Aber: der Protagonist erzählt in dramatischer Sprache, das heißt: auch in Ich-Form ist ein Text ein Konstrukt und muss nicht dem oft ja nicht gerade sehr hübsch komponierten Alltags-Geplapper zu 100% nachempfunden sein.
 
In diesem Fall hat das "salzige" dadurch aber eine eher pathetische Wirkung. Und damit, miepmiepmöp, nochmal zu der Geschichte insgesamt (die Ich-Version):  

Ich finde die rätselhafte Schilderung (ist Nancy das Unfallopfer, das ebenfalls nur ein Phantom ist?) da gut, wo die Sätze klar und ohne Schnörkel die Gefühle schildern:
"Sie nahm mich sachte in den Arm. Ihr Atem war warm und ungleichmäßig"

Würde für mich aber gewinnen, wenn (wie das salzige) wiederholende oder implizite Dinge gekürzt werden und dadurch die Gefühlsschilderungen nicht zu überladen wirken. Ich hab mal an der zentralen Stelle etwas herumgepfuscht, hoffe du kannst was damit anfangen, wie die Version auf dich wirkt.

"Dann entdeckte ich meine Schwester Nancy, die am Fahrbahnrand saß. Sie schluchzte leise. Mir wurde plötzlich klar, dass ich nicht alleine war. Während ich mit kleinen Schritten auf sie zuging, versuchte ich tapfer auszusehen und mir nichts anmerken zu lassen.
Als sie mich kommen hörte, hob Nancy ihren Kopf. Mit roten Augen sah sie mich an. Ich legte meine kalte Hand auf ihre Schulter. Sie stand auf und versuchte mit einem ihrer bezaubernden Lächeln ihre Traurigkeit zu überspielen. Wie immer sah sie wundervoll aus, selbst mit verweintem Gesicht. Sachte nahm sie mich in den Arm. Ihr Atem war warm und ungleichmäßig. Dann tropften heiße Tränen auf mein T-Shirt. Ihr Schluchzen schien nicht nachzulassen, also drückte ich sie noch fester an mich.
Da standen wir nun, Arm in Arm, in einer kühlen Herbstnacht. "

Und: "Bevor ich den Trümmern den Rücken zukehrte, ging ich einige Schritte darauf zu."
Dann löst es sich auf, also kann Jeremy den Trümmern doch gar nicht mehr den Rücken zukehren?! Vielleicht so:
"Eigentlich wollte ich den Trümmern den Rücken zukehren, doch statt dessen ging ich sogar einige Schritte darauf zu"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1444



Beitrag23.10.2013 18:29

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Hallo Sun

Zitat:
Aber: der Protagonist erzählt in dramatischer Sprache, das heißt: auch in Ich-Form ist ein Text ein Konstrukt und muss nicht dem oft ja nicht gerade sehr hübsch komponierten Alltags-Geplapper zu 100% nachempfunden sein.


Einverstanden  Wink
Wahrscheinlich war es mir einfach zu pathetisch

Grüße
Martin


_________________
Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sun Wukong
Geschlecht:männlichEselsohr
S

Alter: 44
Beiträge: 459

Podcast-Sonderpreis


S
Beitrag23.10.2013 20:04

von Sun Wukong
Antworten mit Zitat

Gut wenn du das ähnlich siehst, Martin. Ich hatte mich da jetzt auch nur auf diesen Punkt von dir bezogen, weil es miepmiepmöp ja genau um diese Frage geht, was innerhalb der Ich-Perspektive als realistisch gilt und was nicht und ich das hoffentlich etwas klären konnte.

Grüße!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
miepmiepmöp
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 29
Beiträge: 14



Beitrag25.10.2013 15:13

von miepmiepmöp
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank Sun Wukong für deine Verbesserungsvorschläge! Hat mir echt einiges gezeigt und deine Version gefällt mir jetzt doch besser lol2
Werde wohl noch einiges berücksichtigen müssen in Zukunft und statt 100mal ab jetzt 1000 mal an meinen Versionen rumschrauben. Very Happy

Und nein, Nancy ist nicht das Unfallopfer. Ist ja aber nur der Prolog, da muss die Spannung gehalten werden wink


_________________
Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sun Wukong
Geschlecht:männlichEselsohr
S

Alter: 44
Beiträge: 459

Podcast-Sonderpreis


S
Beitrag25.10.2013 16:24

von Sun Wukong
Antworten mit Zitat

Da bin ich erleichtert, wenn dir das weitergeholfen hat. Du schreibst, du bist selbstkritisch und ich bin selbst in einigen Lebensbereichen durch Selbstkritik manchmal gehemmt. Da kann Kritik von außen in einem zu frühen Schreibstadium auch die Selbstzweifel erhöhen, das ist kontraproduktiv.

Also häufiges Rumschrauben hat mir auch ganz gut geholfen, ein besseres Textgefühl zu entwickeln. Aber übertreib es nicht. Stattdessen schreib auch verschiedenste kurze Texte und: lies querbeet, z.B. einfach mal in der Stadtbücherei (oder online) unterschiedlichste Bücher in Ich-Perspektive, die du sonst nie gelesen hättest, blind aufschlagen, und dir einfach mal ein bisschen die Technik der Leuts und die Art wie sie formulieren anschauen. Sollte auch helfen, zu einem natürlicheren, eigenen Sprachgebrauch zu finden.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
miepmiepmöp
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 29
Beiträge: 14



Beitrag07.11.2013 17:38

von miepmiepmöp
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Weiter geht es. Ist schon das zweite Kapitel, mit dem ersten bin ich mir noch nicht sicher und muss die Perspektive noch umwandeln.
Zum Kontext:
Es soll eine Fantasy Geschichte werden. Im Kapitel zuvor wurden Jeremy, Nancy (die an dem Tag 18 wurden) und ihre Eltern von den "Feinden" in der Wohnung überrascht und angegriffen.
Dann erfuhren die beiden, dass sie ab ihrem 18. Lebensjahr besondere Fähigkeiten erhalten, weil sie an einer Sonnenfinsternis geboren wurden. Um sich eine Weile vor den Feinden zu verstecken, wollen sie zu Verwandten fahren.


„Jeremy, steh bitte auf. Wir müssen los...“, hörte ich Carlas Stimme neben mir. Ich linste durch meine Augenlider, stellte jedoch fest, dass es immer noch mitten in der Nacht sein musste. In meinem Zimmer war es, trotz der nicht geschlossenen Rollläden, stockdunkel. Das Einzige, was ich vor mir erkennen konnte, waren die Konturen meiner Mutter.
Genervt drehte ich mich auf die andere Seite des Bettes und zog mir die Decke bis  zum Kinn. Ich hatte ja keine Ahnung, weshalb ich schon so früh am Morgen geweckt wurde.
„Hey, bitte. Deine Schwester ist auch schon seit einer halben Stunde hellwach. So schwer kann es also nicht sein. Los, pack ein paar Klamotten in eine Tasche. Wir wollen dann los.“ Spätestens, als meine Mutter mir die Bettdecke weggezogen hatte, wurde mir klar, dass es ernst war. Das machte sie sonst nie. Sie packte die Decke fest unter ihren Arm und verließ missmutig das Zimmer - ein fliegender Wechsel, denn stattdessen stand jetzt meine Schwester neben meinem Bett.
„Los Bruderherz, steh auf.“ Ihre schwarzen Haare fielen ihr ins Gesicht. Die Konturen ihres Lächelns konnte ich trotz der Dunkelheit erkennen.
„Ist ja gut.“, gab ich murmelnd von mir und setzte mich auf die Bettkante. Sofort fing ich an zu frieren, mein warmer Pulli kam mir da gerade recht.
Nancy stand an meinem Schrank und warf nach Lust und Laune ein paar Klamotten in meine große blaue Sporttasche. Kopfschüttelnd zog ich mir meine Jeans an und bewegte mich in Richtung Fenster, um einen Blick nach draußen zu wagen.
„Lass das Jeremy, wir haben es eilig!“, zischte meine Schwester und verließ den Raum. Von ihrer vorigen guten Laune war keine Spur mehr. Langsam wurde ich nervös. Diese Hektik brachte mich ein wenig durcheinander. Ob Nancy wusste was los war? Ob es etwas mit gestern zu tun hatte? Keiner hatte mich zu diesem Zeitpunkt eingeweiht, was mich an mir zweifeln ließ.
In meinen Gedanken versunken packte ich ein paar weitere Klamotten in meine Tasche und machte mich auf den Weg zum Wohnzimmer.
Bruno riss mir sofort die Sporttasche aus der Hand. Nicht mal einen Blick oder ein "Guten Morgen" riskierte er. Da stand ich mit zerzausten Haaren und Augenringen unter den Augen - um drei Uhr morgens und wusste nicht mal wofür ich aufgestanden war.
Je mehr ich darüber nachdachte, desto logischer schien mir die ganze Geschichte. Meine Familie plante abzuhauen. So musste es sein. Nach dem Vorfall gestern war das nicht unverständlich.
Ich ließ meinen Blick schweifen. Durch den Türspalt konnte ich Bruno erkennen, der unsere Sachen ins Auto lud. Mum und Nancy wuselten in der Küche umher. Scheinbar packten sie noch einige Sachen ein, aber ich war zu faul um mitzuhelfen.
Als ich mein Handy aus der Hosentasche ziehen wollte, merkte ich, dass ich es in meinem Zimmer vergessen hatte.
"Kein Plan wie lange wir weg sind. Ich hole es lieber schnell", nuschelte ich mir selbst zu.
Auf dem Weg ins obere Stockwerk, hörte ich ein leises Krächzen. Ich blieb still und lauschte. Die Tür war etwas angelehnt, wodurch ich einen Raben auf dem Schreibtisch rumpicken sehen konnte. Im Treppenhaus brannte hellstes Licht, was ihn nicht zu stören schien. Er bemerkte mich nicht. Etwas verwundert war ich schon, aber da die Zeit drängte, öffnete ich schnell die Tür und schnappte mir mein Handy.
Der Rabe zuckte nicht mal zusammen, als ich mich auf ihn zu bewegte. In meinem Zimmer fiel er auch ohne Licht unglaublich auf, denn seine Konturen waren deutlich dunkler als der Raum selbst. Komisch wie er ohne offene Fenster in mein Zimmer gekommen war.
Auf einmal erschreckte mich Brunos Stimme. „Jeremy, bist du soweit? Wir fahren“, rief er vom unteren Teil der Treppe.
„Ich komme“, erwiderte ich lautstark.
Bei einem erneuten Blick ins Zimmer war der seltsame Rabe verschwunden. Ich musste halluziniert haben. Statt dem Raben schimmerte mir ein glänzender Gegenstand entgegen. Von meiner Neugier gepackt, ging ich zurück zum Schreibtisch. Dann steckte ich das silberne Ding achselzuckend in die Hosentasche, ging ich die Treppe hinunter und verließ das Haus.


_________________
Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Einstand
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Warum ich schreibe, und warum ich noc...
von meergrund
meergrund Roter Teppich & Check-In 4 11.04.2024 17:25 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Feedback
Immer diese einsamen Tage
von Hera Klit
Hera Klit Feedback 3 04.04.2024 11:14 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Feedback
Noch ein Engel
von Cholyrika
Cholyrika Feedback 4 25.03.2024 17:25 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Der Erste
von Peter Hort
Peter Hort Werkstatt 2 03.03.2024 10:46 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Agenten, Verlage und Verleger
Ist es wirklich noch dasselbe Manuskr...
von MiaMariaMia
MiaMariaMia Agenten, Verlage und Verleger 4 29.02.2024 16:38 Letzten Beitrag anzeigen

BuchEmpfehlungBuchBuchEmpfehlungBuchBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von MT

von Maria

von Berti_Baum

von spinat.ist.was.anderes

von Maria

von Münsch

von fancy

von madrilena

von nebenfluss

von Jenni

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!