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traue keinem Pilz


 
 
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gold
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Beiträge: 4936
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Beitrag20.10.2013 17:03

von gold
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hallo Elmflame,

schön, dass wir im Forum wieder etwas zum Schmunzeln haben!!!
Danke für deine kurzweilige Unterhaltung!Daumen hoch²

Liebe Grüße
gold

Edit: ich liebe Humoreske! Embarassed psst, das weiß jetzt aber außer dir hier niemand!    Wink Sich kaputt lachen


_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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elmflame
Gänsefüßchen


Beiträge: 33



Beitrag21.10.2013 19:05

von elmflame
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"Gnaa,nna, ihr beiden, imma ruhich mit die Gäule" lallte Sabrina, stellte jedem ein Glas Sambuca hin und zündete es ungeschickt an.
"Recht hast'e Babe, Auf unseren Trip, lasst uns anstoßen."
Gekonnt löschte Emil seinen Sambuca durch Handauflegen. Nachdem er seine Hand wieder hochgenommen hatte, schaute er verblüfft auf die leere Stelle, wo doch kurz zuvor noch das Glas gestanden hatte.
Durch die Alkohol bedingte Verzögerung der Schmerzweiterleitung, begriff er erst viel zu spät, das es sich mit seinem glühen heißen Rand an seine Handinnenfläche gesaugt hatte. Dieses war der sich schlagartig zusammenziehenden Luft, aufgrund ihrer Abkühlung, geschuldet. Einem dummen Reflex folgend, versuchte er das wahnsinnig schmerzhafte Anhängsel los zu werden. Das bedeutete, er schlug es auf den Tisch, was den einen Teil des Glases von seine Hand löste, den anderen Teil jedoch, in Form von vielen kleinen Splittern in die selbige drückte.
Wenig begeistert brüllte Emil voller Inbrunst  "Scheiiiiiiiiiße"
Zu allem Überfluss hatte er auch noch schnelle Hilfe zu erwarten.

"Daaas müüsnn wia schnäll desfizininiere" lallte Sabrina und kippte, im Verlangen ihm etwas gutes zu tun, ihren noch brennenden Sambuca über die blutende Hand. Bobbel sah das Unglück kommen, konnte aber nicht mehr reagieren.
Emil beschloss darauf hin ganz spontan, ganz reglos auf die bläuliche Flamme zu starren, die nun seine Hand umschmeichelte . Das tat Sabrina auch, mehr geschockt als neugierig. Nur Bobbel, noch einigermaßen nüchtern, handelte. Er warf seine Jacke über die wie zur Ermahnung erhobenen Hand.
Emil kam es gottlob entgegen, das sein brennendes Menetekel unter anderem stark blutete und somit die Flammen einigermaßen in Schach hielt. Was aber, bei genauer Betrachtungsweise durchaus in einer Katastrophe hätte enden können. Wenn man mal seinen Blutalkoholwert ins Kalkül zog. Glücklicherweise lag dieser wohl noch knapp unter dem Brennpunkt.
Emil, der langsam seine Situation begriff, bedankte sich freundlich bei Bobbel und erheblich weniger freundlich bei Sabrina. Anschließend beschloss er, mal für einen Moment den Kontakt zur Umwelt einzustellen. Er glitt Ohnmächtig vom Hocker. Leider fiel er dabei unglücklicherweise auf das sowieso schon stark mitgenommene rechte Greifwerkzeug und brach sich geräuschvoll den Mittelfinger. Seine arg gebeutelte Hand hoffte inständig das sie jetzt mit dem gröbsten durch sei.
Im Radio dudelte 'What a wonderful world'  von Louis Armstrong und Bobbel sang fröhlich:

I see trees of green, red roses too
I see them bloom for me and you
And I think to myself
What a wonderful world

vor sich hin, während er den selig entrückten Emil verarztete. Leider war er auf diesem Gebiet nicht sehr Firm.
Sabrina hingegen murmelte etwas von 'üsch musss noch Standisnik machn' legte ihre Stirn auf den Tisch und fing augenblicklich an zu schnarchen.
Nachdem Bobbel Emil notdürftig versorgt hatte, schulterte er sich Sabrina und legte sie vorsichtig auf eine der Sitzbänke im hinteren Teil der Bar.
Dabei summte er weiter:


Kleine Anmerkung Wink
Das mit dem Glas funktioniert wirklich. Durfte ich auf schmerzvolle Art und Weise heraus finden     Kopf an die Wand

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elmflame
Gänsefüßchen


Beiträge: 33



Beitrag23.10.2013 11:25

von elmflame
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Hallo allen Followern Wink

Ich komme mal langsam zu den Pilzen......


" Und nun zu dir Stein! Wooooo zum Teufel noch mal kommst du her? Antworte mir gefälligst wenn man dich etwas fragt "
 Mikel unterhielt sich seit gut zwanzig Minuten mit einem hübschen ca. zwei Kilogramm schweren Stein den er liebevoll in seiner Hand hielt.
Der Stein antwortete sehr überzeugend mit Stillschweigen. Das Schweigen galt als Zeichen seiner Verachtung gegenüber solch kurzlebiger Erscheinungen wie dem Menschen. Er hatte nun mehr knapp 1,5 Milliarden Jahre auf dem Buckel und ganz andere Probleme, als dass seiner Herkunft. Ihm war  einfach nur schrecklich Langweilig.

" Antworte, antwooooooorte...... " Mikel schüttelte den armen Stein wie wahnsinnig.
Nichts geschah. Das hatte Konsequenzen.
" so, das haste jetzt davon " schrie unser Freund entnervt und warf ihn mit aller Kraft Richtung Meer.

'Wahnsinn', dachte sich der Stein, aufs äußerste entzückt über den unerwarteten Gratisflug. Er war solche Aufregung nicht gewohnt. Er lag des Öfteren mal einige 100.000 Jahre am selben Fleck. Dort passierte dann in der Regel nicht allzu viel. Vielleicht mal die eine oder andere Eiszeit, ein Kometeneinschlag oder ein kleiner Tsunami, wenn er etwas Glück hatte. Einmal hatte sich ein Mammut auf ihm erleichtert. Das fand er nicht so toll.
Am Ende der Flugbahn angekommen traf er ganz zufällig auf Kollege Horst. Der hatte immer noch schwer unter den Folgen des  Drogenkonsums vom Vortag zu leiden.
Horst hockte zittrig danieder und versuchte mit seinem Messer eine Dose Ravioli zu öffnen. Er wollte seinem Magen etwas halbfestes anbieten. Etwas das schon in der Dose aussah als wäre es frisch verdaut. Er hoffte inständig das sein Magen nicht sofort rebellieren würde. Das ständige Übergeben fand er langsam zum kotzen.
" Man is mir noch schlecht. Ich würde alles dafür geben wenn ich nicht mehr leiden müsste " jammerte er leise vor sich hin ….…
Dieser Wunsch wurde ihm dann auch umgehen erfüllt, als der fröhlich daher fliegende Stein an seinen Hinterkopf knallte.  Horst schlug abermals, wie schon Tags zuvor der Länge nach hin, behielt aber seine Exkremente ausnahmsweise bei sich. Das lag wohl daran, das nichts mehr in Horst war, was er hätte raus bringen können.
‘Nichts zu danken ‘ dachte sich der Stein, legte sich neben Horst und hoffte inständig das es nicht wieder einige 100.000 Jahre dauern würde bis er mal nen bissl Spaß haben würde.

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elmflame
Gänsefüßchen


Beiträge: 33



Beitrag26.10.2013 12:41

von elmflame
Antworten mit Zitat

Hallo ihr da draussen im www

Ich habe zum x-ten mal den Anfang umgeschrieben und brauche mal ein Feedback. Ich versuche ihn etwas gefälliger zu schreiben.

Was denkt ihr darüber?


-------------------------------------------------------




Emil Schmidt, 46 Jahre alt, verheiratet, Angestellter der Uni Golm, Landkreis Brandenburg, saß in seinem Büro
und starrte gelangweilt auf den Stadtanzeiger.

20.August.98

Als Vergeltung für die Bombenanschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania greift die US-Luftwaffe überraschend Ziele in Afghanistan und Sudan an. Mit von Kriegsschiffen abgefeuerten Marschflugkörpern wird auch die Asch-Schifa-Arzneimittelfabrik im sudanesischen al-Chartum Bahri zerstört.


“ Hmmm, Auge um Auge lässt die ganze Welt erblinden “ murmelte er missmutig.

Emil schob das Käseblatt beiseite, er hatte dringlichere Probleme als sich um den Weltfrieden zu kümmern.
Ihm war die Ehre und der Job zuteil geworden für einen stetigen Strom an Geldmittel und Verbrauchsgütern zu sorgen. In seinem E-mailpostfach kamen beinahe täglich Bittgesuche der verschiedenen Fachbereiche
der Uni an.
Physik wollte einen Teilchenbeschleuniger, Bio ersuchte um einen Algenreaktor, das Dach der Sporthalle war undicht. Und so nahm die Liste der Wünsche langsam aber stetig epische Ausmaße an. Immerhin war es ihm gelungen dreißig Tausend Rollen Toilettenpapier
zu organisieren. Eine verrutschte Kommastelle hatte dafür gesorgt, das er sich um dieses Thema für lange Zeit keine Gedanken mehr
machen musste.
Trotz Protestes seitens ‘ Maschinenbau  und Agrartechnik ‘ wurde der Berg von Klopapier
in der Metallwerkstatt eingelagert. Eine der Dinge die der Uni fehlte, war Platz.
 
Emils Augen verweilten auf dem Monitor. Dessen trübes Licht war nicht in der Lage  seine trübe Stimmung zu durchdringen.
In Gedanken versunken, kratzte er sich die lichte Stelle an seinem Hinterkopf, eine Marotte welche er sich erst jüngst zugelegt hatte.
Ungefähr  Zeitgleich starteten seine Geheimratsecken ein Wettrennen. Sieger würde jene sein die als erste den kahlen Fleck im hinteren Teil seines Hauptes erreichen würde. Dem Rest seines Körpers mangelte es dafür keinesfalls an Haarzuwachs.
Er verkrautete zusehends und es war zu vermuten das Gorillas seine Erblinie dominierten. Emils wärmendes Fell war ein klares Indiz dafür.
Er hatte einmal einen Versuch
gestartet dem Wildwuchs Einhalt zu gebieten. Er nahm den Epilady seiner Frau Bea und legte Hand an sich.
Seine Schmerzensschreie waren
einen Kilometer die Strasse entlang zu hören gewesen. Das Folterinstrument zerschellte am Spiegel, der dem Beispiel solidarisch folgte.
Dann gab es da auch noch das Problem der Plattentektonik. Seine Bauchmuskeln schoben sich langsam unter den Berg von Fett der sich mit den Jahren ringartig um seinen Äquator angesammelt hatte. Sein Hintern hatte eine zweite Zeitzone hinzugewonnen und über seine
Brust gab es geteilte Meinungen was ihr Geschlecht betraf.
Es war nicht von der Hand zu weisen: Sein Körper war ihm fremd geworden.
Damit stand er nicht alleine, auch seine bessere Hälfte Bea sah das so.
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KeTam
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Beitrag26.10.2013 13:18

von KeTam
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lol

Gut! Ich finde deine Überarbeitung echt gelungen!!!
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elmflame
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Beitrag26.10.2013 13:25

von elmflame
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Deine Meinung ist mir immer ein Lichtlein in stürmischer Nacht  rotwerd
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KeTam
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Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag26.10.2013 13:29

von KeTam
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Okay, dann sag ich vielleicht mal doch etwas mehr dazu und bring noch mehr Licht ins Dunkel. wink

Mir gefällt v.a., dass du deinen Protagonist jetzt einführst, ihn in seiner Lebenswirklichkeit zeigst. Nun ist es nicht nur sehr lustig, was du schreibst, sondern ich sehe ihn vor mir.

Ich bin mal gespannt, wie du die weiteren Teile überarbeitest. Ich denke, auch da, wär es wichtig, dass du die verschiedenen Charaktere kurz einführst, was ihr Äußeres und ihre Eigenarten betrifft.

Ich denk, das bekommst du hin!
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elmflame
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Beitrag26.10.2013 13:41

von elmflame
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Ich gestehe das ich in so einigen meiner Lieblingsbüchern den Grund erforscht habe um zu verstehen warum ich sie so gerne und flüssig lese.
Genau diese Punkte die du anführst sind scheinbar der Gral Wink

Wenn ich das weiter umsetze weiß ich was ich diesen Winter mache, lol
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Pütchen
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Beitrag26.10.2013 16:11

von Pütchen
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Hallo elmflame,

dein Schreibstil gefällt mir auch - sehr spritzig! Laughing

Ich habe dir mal die Fortsetzungen als solche markiert (dies kannst du unter dem Eingabefenster anklicken). Dann kann der, der mag, in einem Rutsch durchlesen.

Liebe Grüße, Pütchen


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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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elmflame
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Beitrag26.10.2013 16:44

von elmflame
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Oh danke Pütchen Idea
Das ist ja eine tolle Funktion.

Lg Elm
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elmflame
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Beiträge: 33



Beitrag26.10.2013 17:04

von elmflame
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Emil fokussierte seine Gedanken und ließ seinen angenagten Mittelfinger ziellos über der Tastatur kreisen. Nachdem er geraume Zeit Ringe in die Luft gemalt hatte gab er entnervt auf.
Es war ja auch soweit sich den angenehmen Dingen des Lebens zu widmen. Er nahm sich eine Tüte Popcorn aus der Schreibtischschublade und stellte
sich ans Fenster seines Büros. Durch die schmuddelige Scheibe sah er aus dem ersten Stock direkt auf die Wiese vor der Uni.


Zwei mal in der Woche hielt dort das liebreizende Fräulein Jeanny, bei schönem Wetter, ihren Jogakurs ab. Mittwochs und Freitags morgens lag deshalb sein Focus auf dem Wetterbericht im Radio. Mit etwas Glück erfüllte sich dann auch sein Wunsch nach Wolkenlosem Himmel.
Und so war es dann auch an diesem schönen Tage, das die Sonne verspielt vom ultramarinblauem Himmel herab schien und die kleine Gruppe knackig sportlich  anzusehender Mädchen auf höchst angenehme Weise in Szene setzte.
Emil stopfte sich eine Hand voll Popcorn in den Mund.
" Na wer psagt's denn. Pünkftfttlichkeit ist eine Tugend und keine
 Pfauberei! "

Emils Mund entließ ein Schneegestöber aus Popcorn-krümeln.

Die Mädels auf der Wiese begannen ihre elastischen jungen Körper
in die verrücktesten Stellungen zu verrenken.   
Emil ließ sich mitreißen und begann die eine oder andere Übung, ansatzweise und höchst ungelenk mit den Armen rudernd, nachzumachen. Popcorn fiel zu Boden und es kam wie es kommen musste.
Seine Bandscheiben nahmen ihm die Turnübung  im wahrsten Sinne des Wortes krumm . Sie legten Protest in Form eines lauten Knackens ein. Der Schmerz der sich darauf hin einstellte erinnerte ihn daran das Joga nun wirklich nicht sein Ding sei. Und so überließ er den Sport lieber jenen, die ihn dank bester körperlichen und mentalen Voraussetzungen schadlos überstehen konnten.
Sein Körper war nach zwei Jahrzehnten der Völlerei und Bewegungslosigkeit etwas Statisch geworden. Er bedurfte dringend einer Modifikation.
Aber das hob er sich für  den richtigen Zeitpunkt auf, und jetzt war eindeutig nicht der richtige!
Er stopfte sich eine weitere Hand voll Popcorn in den Mund und versuchte mampfend seine Rückenschmerzen auszublenden.
Und so sah er weiter aus dem Fenster. Er nahm dabei eine Schonhaltung ein um seinen achten Lendenwirbel ein wenig zu entlasten. Ein Beobachter hätte ihn wohl mit dem Glöckner von Notre-Dame verwechseln können.
 
Ein Feldsperling in hübschen Gefieder gewandet, krachte begleitet von mächtigem Geschäpper, gegen seine Scheibe. Er ließ es sich nicht nehmen, mit gebrochenem Genick auf dem Fensterbrett liegen zu bleiben.
Hatte ja auch einen Affenzahn drauf der kecke Recke.
Emil zuckte zusammen und hielt nicht ganz freiwillig den Atem an.
Er war gerade im Begriff an einem Popcorn zu ersticken. Durch den Schreck war Emil zusammengezuckt wie ein Marshmallow in der Fritteuse. Dadurch hatte das pappige Körnchen den falschen Abzweig genommen und  war in die Luftröhre gelangt.

“ Arrrggghhhhh, pfüüühhh, snöööörghhhh " war das einzige was Emil dazu ein viel. Panische hundertzwanzig Sekunden lang versuchte er nicht ins Licht zu gehen.
Hysterisch schnaufend und keuchend schaffte es Emil den Krümel herauszuwürgen. Er besah sich den kleinen potenziellen Killer in seiner Handfläche und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
' Oh mein Gott', dachte sich Emil, es gibt Menschen die lassen ihr leben bei dem Versuch andere aus brennenden Häusern zu retten und mir macht so ein kleiner Miesling fast den Gar aus.
Emil, der noch mal von der Schippe gehüpft war, wand  sich wieder dem Fenster zu.
Zu seinem Leidwesen musste er feststellen das Jeanny mit ihrem
Harem verschwunden war.
( Was er von seinem Schock leider nicht so recht behaupten konnte.)

Der Feldsperling hingegen war ihm erhalten geblieben.
Er schaute durch die Scheibe zu dem kleinen Störenfried auf dem Sims..
Liegen lassen kann ich ihn ja nicht, dachte er sich.
" Also dann mal her mit dem Opfer"
Er öffnete bedächtig das Fenster, dabei bemüht den kleinen Recken nicht abzuräumen. Halbherzig überprüfte er die Vitalfunktionen des Piepmätzen. Traurig schüttelte erst den Vogel und dann seinen Kopf.

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elmflame
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Beiträge: 33



Beitrag27.10.2013 11:33

von elmflame
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Gute morgen meine Lieben

Ich habe mal die Schreibwerkstatt durchstöbert......
Mit grauen erkenne ich wie weit ich noch von einem lesbarem Buch entfernt bin.
Ja, ich bin sogar soweit davon entfernt das ich mich von hinten sehen kann.
Voraus gesetzt das diese Wissenschaftler recht haben und unsere Scheibe auf der wir leben doch nen Ball ist Sad

Ich bin beeindruckt wie einfach man schwierig schreiben kann, und wie schwierig es ist einfach zu schreiben.

Hier schon mal dank an Ahriman für seine Einführungen !
" ich hasse dich, hast mich zum denken angeregt "  Wink

Ich fange leider an den Blick für schöne Sätze zu verlieren, könnte mir jemand seinen leihen ? Ich freue mich auch über andere Formulierungen, denn ich möchte ja lernen Wink
Schaut mal bitte, was wirkt besser auf den Leser :
------------------------------------------------------------------------------


Es war ja auch soweit sich den angenehmen Dingen des Lebens zu widmen.

Er nahm sich eine Tüte Popcorn aus der Schreibtischschublade
und stellte sich an das  Fenster seines Büros, welches im ersten Stock lag. Er blickte hinab
 
Durch die schmuddelige Scheibe im ersten Stock schaute er direkt auf die Wiese vor der Uni.

Sein Blick durchdrang die schmuddelige Scheibe und schlug auf der Wiese auf.


-------------------------------------------------------------------------------------

Er stopfte sich eine weitere Hand voll Popcorn in den Mund und versuchte mampfend seine Rückenschmerzen auszublenden.
Und so sah er weiter aus dem Fenster.

Die Schonhaltung die er dabei einnahm, entlastete seinen achten Lendenwirbel


Er nahm dabei eine Schonhaltung ein um seinen achten Lendenwirbel ein wenig zu entlasten.
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elmflame
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Beitrag27.10.2013 13:16

von elmflame
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die farblichen Absätze sind alternativ.
Und kann mir jemand verraten wie ich hier einen Zeileneinzug hin bekomme?



---------------------------------------------------------------------------------


" Du hast es geschafft, du glücklicher, musst heute Abend nicht dein Weibchen besteigen.
Wirst an der Tafel deiner Ahnen speisen und fröhliche Lieder trällern "
sprach er neidvoll zum Sperling, streichelte versonnen sein Federkleid und dachte abwesend
aber mit schaudern an seine ehelichen Pflichten. Im Geiste war er schon im heimischen Schlafzimmer
angekommen und schaute kleinmütig zum Mount Bea auf.
" Naja, immerhin ist es nicht meine Erstbesteigung, also Augen zu und durch wenn es soweit ist……, es sei denn.......  "
Eine Vision erschien vor seinem geistigen Auge. Was würde wohl passieren
 wenn er mit all der Kraft die er besaß gegen seine Büro-wand liefe?

Zugegeben, er hatte nicht all zu viel davon.
Zugegebener maßen hatte er nicht allzu viel davon.

Kraft natürlich! Wände waren genug vorhanden. Sein Büro war nahezu umringt von ihnen.


Wahrscheinlich nichts, außer starken Kopfschmerzen,
und die hatte er eh oft genug.

Also keine signifikante Verbesserung in Richtung Erlösung aus dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburten.
 Oder wie es die Buddhisten halt so zu nennen pflegten wenn sie zum x-ten male über die Erde wanderten
und dieses als Strafe für ihr vorheriges Dasein empfanden. So gesehen war Emil wohl ein Keulenschwingender
 Massenvergewaltiger unter dem Banner von Dschingis Kahn gewesen. Tod und Schrecken über die Menschheit
 bringen war eh nicht so sein Ding. Heute nicht und damals bestimmt auch nicht.



Naja nun, wahrscheinlich nichts außer starken Kopfschmerzen und die hatte er eh oft genug.
" Was ist wenn sich am Ende des ewigen Wettstreits um die ‘einzig wahre Religion‘ der Buddhismus als Sieger heraus stellt?"
Emil kratzte mal wieder den kahlen Punkt seines Schädels.
" dann… hmmm …  ja dann wäre doch mein jetziges Dasein die Belohnung oder Strafe meines voran gegangenen Lebens? "


Emil zerknüllte mit der freien Hand die leere Popcorntüte, öffnete seine Snackschublade und nahm sich einen Schokoriegel.

" Ok. Dann war ich wohl nen impotenter keulenschwingender Massenvergewaltiger unter dem Banner von Dschingis Kahn gewesen. "

Besser konnte er sich seine Existenz nicht erklären.
" Also mit Erlösung aus dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburten wird es dann wieder nix werden"
 leise lachte Emil auf. Im Grunde war er nicht gläubig. Die Option auf Vergebung wollte er sich trotzdem offen halten,
 da war er praktisch veranlagt.
Ist doch in jeder Religion das selbe, irgend eine Abkürzung zum ewigen Seelenheil gibt es immer.
Ob man nun als Märtyrer Unschuldige in Grund und Boden bombt, auf dem Sterbebett schnell noch Buße tut, oder halt irgendwas vollbringt,
um die Abkürzung zu nehmen.

“Man, man, man“ dachte sich Emil laut, “da kann man ja was an der Bimmel bekommen.“

Er biss in den Riegel und wand sich den weltlichen Dingen zu.
" Was mache ich denn nun mit dir?"
 fragte er den Sperling in seiner Hand. Dessen trüber Blick ließ nicht auf eine Antwort hoffen.

" Ich könnte dich auf der Wiese vergraben?"

Er würde wohl vor Rückenschmerzen stöhnen und quitschen wie ein altes Sofa. Da aber die Jogamäuse das Feld der Träume
geräumt hatten, würde kein Image Schaden entstehen.
Er ahnte ja nicht das es seinem ‘alte geiler Sacke‘ Image
 bestimmt keinen Abbruch getan hätte. Schließlich war sein
 Interesse für Joga nicht unerkannt geblieben.

"Nene, das tue ich mir nicht an"

Er schloss seine Augen und dachte über eine praktikablere Lösung nach, wiegte den Rest des Schokoriegels in der Hand und biss
in den Piepmatz..........
Ganz so wie es sein Kater zu tun pflegte, würgte Emil Federn hervor.

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elmflame
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Beitrag28.10.2013 20:00

von elmflame
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Ich habe mal schreiben geübt Wink

Wenn jemand so freundlich ist und drüber schauen könnte.
Hoffe das ich die meisten Kommas usw. richtig gesetzt habe...
Auch bei den Zeiten bin ich mir wie immer nicht sicher Sad

Danke für die Qual und Mühe...........


Emil klopfte zaghaft, holte ordentlich Schwung und klopfte erneut.... zaghafter.
Normalerweise hielt er sich von diesem Gebäudekomplex fern.
Er war der Meinung, das sich hinter dieser Tür(,) eine Transitstelle zur Unterwelt verbarg.
Ein leichtes knistern im Äther, deutete auf ein hohen Anteil von dämonischer Energie hin.
Wie der Maurer den Deostift.... mieden Toaster,
Wasserkocher und diverse andere Elektrogeräte, diesen Bereich der Uni.
Sie zogen es vor, still, in Teeküche, Kopierraum oder wo auch immer, zu verharren.

Alte Garniere mühten sich geräuschvoll.... stützten das Türblatt.
Das knarzen ließ Emil bis ins Fundament erschau(d)ern.
Ein Stück von ihm starb, wurde Wiedergeboren und stellte sich hinten an.......
Hundertzwanzig Kilogramm schlechte Laune verdunkelten die Pforte.

Etwas öliges rann aus der Nase von Luzifers Erfüllungsgehilfen .
 
"Was gibt es .... Herr Schmidt?"
Der Dekan musterte Emil.  Eine Hyäne, die ein Erdhörnchen zu Kaffee und Kuchen einlädt,
hätte es nicht anders getan (tun können).
    
"Ich glaube sie wollten mich sprechen werter Dekan."
Emil starrt auf den Tropfen, der unter dem Gesichtserker des Dekans,
einen Tanz aufführte.

"Ja richtig. Kommen sie rein."
Der Dekan kreiselte gewandt herum und ging zu seinem Schreibtisch, um sich zu setzen.
Emil folgte...... und blieb stehen.

"Wissen sie was mir zu Ohren gekommen ist?"

".............."

"Ok, offensichtlich nicht", zischelte der Herr Dekan.
Nahm ein Lineal zur Hand und begann damit jene Fliege zu jagen,
die ihn schon den ganzen Tag provozierte. Sie hatte sich mehrfach am Cervelatwurstbrot vergriffen
und damit den Rubikon überschritten.
Ergebnisorientiert und erfolglos, ließ er das Instrument auf den Tisch klatschen.
Emil zuckte...... die Fliege nicht. Sie sirrte durchs Fenster von dannen, ihr war langweilig.

"Na dann will ich sie mal aufklären", zischelte der Dekan und gab dem nasalem Tropfen neuen Schwung.

Ein Teil von Emil war auf dem weg nach Irgendwo, Hauptsache weit weg von hier.
Der andere Teil verharrte wie Angedübelt.
Seine physische Präsenz hatte eindeutig die Arschkarte gezogen.
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Beitrag31.10.2013 22:11

von elmflame
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"Frau Doktor Hackebusch hat sich über sie beschwert"

"Hmmm...", erwiderte Emil wenig eloquent.

"Höchst verwirrende Dinge hat sie berichtet."

"Hmmm..., hmmm... "

"Frau Hackebusch ist aufs tiefste verärgert. Sie sprach von entarteten Praktiken?"

"Hmmm..., hmmm..., hmmm...."

"Ist ihr Brummen alles was ihnen dazu einfällt!?"

"Ähmm.... Wenn ich wüsste was die oll...... ähmm... Frau Hackebusch zum Besten gegeben hat,
könnte ich  mich auch dazu äußern. Aber im Moment habe ich nicht den geringsten Schimmer worum es geht."
Emil schimmerte es schon recht deutlich. Er war nur Unwillens, dieses Thema zu vertiefen.

"Sie hat gesagt, sie hätten einen Vogel.....", der Dekan schüttelte den Kopf. Der Schnodder trennte sich von der Nase
und schlotzte auf die Karmesinrote Schreibunterlage.

"Ich meine, sie sagte etwas von 'Kaffee in einen Vogel gießen'. Und das in unserer Cafeteria....
Seit wann haben wir eigentlich eine Cafeteria?"
Der Dekan machte ein fragendes Gesicht und wischte mit seinem Ärmel beiläufig über die Schreibunterlage.

"Hackebusch meint den Kaffeeautomaten an der Feuertreppe", blubberte Emil vor sich hin.

"Ahhh sooo, das erklärt einiges...."
Der Dekan war erleichtert...... er befürchtete schon eine milde Demenz.
"Und was hat es nun mit diesem ominösen Vogel auf sich" führte er das Thema fort,
 nahm das Cervelatwurstbrot in die Hand, drehte es unschlüssig hin und her, und legte es wieder weg.

Emil schaute Geistesabwesend zum Wurstbrot.
Trotz der vielen Fettaugen würdigte ihn das Wurstbrot nicht eines Blickes.  

Emil fühlte sich gar nicht wohl. Er schwitzte und hatte das Gefühl ihm würden die Augen platzen.

"Nun sagen sie doch was. Herrrrr Schmidt... der Vogel... was ist damit los?"

Emil griff unter seinen Pullover und zauberte einen Latthammer hervor.
Er nahm den Dekan Maß und schlug seinen Hammer genau zwischen die buschigen Augenbrauen....
Ein lautes knacken bezeugte die Kaltverformung des Schädels.
Blut spritzte auf Wand und Wurstbrot. Weißliche Masse strömte aus dem Loch im Kopf und ..........

"Herr Schmidt, verdammt noch mal. Was ist denn los mit ihnen. Hören sie mir überhaupt zu?"
"Ähhhmmm, bitte wie meinen?, Ja,.... nein..... entschuldigen sie. Ich... ich... ich fühle mich irgendwie nicht gut."
Emil sah auf seinen imaginären Hammer.
"Können wir das Gespräch vertagen"?  fragte er traurig, wie ein Kind das seinen Teddy verloren hatte. Der Hammer löste sich langsam auf.
"Ja, wie sie meinen", so konnte man eh kein vernünftiges Gespräch führen," Montag dann, Sie können gehen."
Artig schlug Emil die Hacken zusammen, schraubte eine halbe Pirouette in den Teppich und marschierte von dannen.
Drei Gänge, fünf Ecken und drei Treppen später war er an seinem Büro angekommen.
"Echt krass Alter..."
Emil schaute etwas verwirrt auf.
"Ähhh, was ist bitte 'echt Krass' ?"
Doch auf eine Antwort konnte er nicht hoffen.
Eine Gestalt, so schwarz gekleidet, das die Farbe Schwarz neidvoll verblasst wäre, verschwand am Ende des Ganges im Nichts.



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