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wayne Gänsefüßchen
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Beiträge: 47
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W 23.10.2013 12:36 Übung zum Prolog/Romananfang von wayne
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mahlzeit.
ich habe mich in letzter zeit ein wenig mit dem thema prolog bzw romananfang beschäftigt und versucht einen anfang zu schreiben, der neugierig macht und die lust weckt weiter zu lesen. ich weiß nicht, ob mir das gelungen ist...
irgendetwas stört mich an dem text, aber ich kann nicht sagen, was es ist
vielleicht könnt ihr mir ja auf die sprünge helfen?!
Scott Irish, eingewanderter Neuseeländer mit britischen Wurzeln saß mitten zwischen einer Schafherde im Gras. Die Tiere kauten träge vor sich hin, während er seinen Blick über die Weide und den dahinter liegenden, sattgrünen Wald streifen ließ.
So hatte er sich das Leben immer gewünscht.
Buster, der dreijährige Gordon Setter Rüde und treue Begleiter, hatte sich mittlerweile neben ihm erhoben und folgte nun seinem instinktiven Jagdtrieb, der ihn dazu zwang eines der Schafe quer über die Weide zu jagen; die meisten der anderen Tiere quittierten die Szenerie lediglich mit einem müden Blick.
Scott presste die Lippen aufeinander und stieß einen lauten Pfiff aus, der Buster zu ihm zurückkommen ließ. Er stand auf und deutete dem hechelnden Hund mit einer kurzen Handbewegung, ihm zu folgen.
Zusammen gingen sie zu der kleinen, aber gemütlichen Holzhütte zurück, die seit etwa drei Stunden ihr zuhause war. Durch die Fenster schien einladendes Licht und als er die Tür öffnete, kitzelte ihn tatsächlich der Geruch von frischem Kaffee, vermischt mit dem edlen Aroma von Zedernholz in der Nase.
„Echt klasse hier. Kaum zu glauben, dass wir diese Reise gewonnen haben.“, sagte Scott zu Jeanny, die zwei dampfende Tassen mit heißem Kaffee in den Händen hielt und zog sich die Schuhe aus.
Jeanny sah in dem wärmenden Licht, das in dieser Hütte herrschte noch schöner aus als sonst.
Sie drehte sich herum und stellte die beiden Tassen auf den Küchentisch.
„Wir haben eben auch einmal Glück“, sagte sie schließlich, „genießen wir es einfach. Ich glaube wir können beide ein paar entspannte Tage gebrauchen.“
Scott nickte zustimmend und bevor er sich daran machte, den so herrlich duftenden Kaffee zu probieren, gab er dem plötzlichen Bedürfnis nach, Jeanny liebevoll zu umarmen; er fühlte sich in der Geborgenheit dieser Hütte wie ein Teenager, der mit Schmetterlingen im Bauch seine allererste Freundin küssen durfte.
Nachdem beide ihren Kaffee geleert hatten, unternahmen sie noch einen ausgedehnten Spaziergang, bei dem sich Buster dermaßen verausgabte, dass er sich nach ihrer Rückkehr zur Hütte, vor dem kleinen Kachelofen zusammenrollte und schlief.
Scott und Jeanny verbrachten die restliche Nacht damit, sich über alles Mögliche zu unterhalten; sie lagen nebeneinander im Bett und quatschten über die Vergangenheit, ihre gemeinsame Zukunft und die unglaubliche Tatsache, dass sie das Glück hatten, diese wunderbare Reise zu gewinnen. Gegen drei Uhr morgens liebten sie sich im blassen Licht des Mondes, der durch die Fenster schien und versanken danach in einen sanften Schlaf.
Der Russe lud etwa fünfzig Meter von der Hütte, in der Scott und Jeanny zusammengekuschelt schliefen, sein Jagdgewehr durch.
„Die Beute ist vorbereitet, Mister Kosloff. Ich wünsche Ihnen viel Spaß.“, sagte ein klein gewachsener Mann, der neben ihm stand und deutete in Richtung der Hütte.
Kosloff bedankte sich knapp und warf dem kleinen Mann einen gierigen Blick zu, bevor er aus dem Wald auf die Lichtung heraustrat, auf der die Hütte stand.
Als er sich auf etwa zwanzig Meter genähert hatte, gab er im Gehen den ersten Schuss ab. Ein Warnschuss, der in die Luft ging und seine Beute aufschrecken sollte; es machte einfach mehr Spaß, wenn es Gegenwehr gab.
Das war es schließlich, wofür er bezahlt hatte.
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JE-BHW Wortedrechsler
Alter: 36 Beiträge: 74 Wohnort: Versunken im KuGe-lern-Land
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23.10.2013 12:52
von JE-BHW
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Huhuuu
Ich finde Prologe etc. auch schwierig.
Das, was ich von dir gelesen habe, finde ich eigentlich nicht schlecht!
Ich habe mal ein wenig die Kommastellung geändert und ein, zwei Sätze umgestellt. Hoffe, dass hilft dir ein wenig.
Scott Irish, eingewanderter Neuseeländer mit britischen Wurzeln, saß imitten einer Schafherde im Gras. Die Tiere kauten träge vor sich hin, während er seinen Blick über die Weide und den dahinter liegenden, sattgrünen Wald streifen ließ.
So hatte er sich das Leben immer gewünscht.
Buster, der dreijährige Gordon Setter Rüde und sein treuer Begleiter, hatte sich mittlerweile neben ihm erhoben und folgte nun seinem instinktiven Jagdtrieb, der ihn dazu zwang, eines der Schafe quer über die Weide zu jagen; die meisten der anderen Tiere quittierten die Szenerie lediglich mit einem müden Blick.
Scott presste die Lippen aufeinander und stieß einen lauten Pfiff aus, der Buster zu ihm zurückkommen ließ. Er stand auf und deutete dem hechelnden Hund mit einer kurzen Handbewegung, ihm zu folgen.
Zusammen gingen sie zu der kleinen, aber gemütlichen Holzhütte zurück, die seit etwa drei Stunden ihr zuhause war. Durch die Fenster schien einladendes Licht und als er die Tür öffnete, kitzelte ihn tatsächlich der Geruch von frischem Kaffee, vermischt mit dem edlen Aroma von Zedernholz in der Nase.
„Echt klasse hier. Kaum zu glauben, dass wir diese Reise gewonnen haben.“, sagte Scott zu Jeanny, die zwei dampfende Tassen mit heißem Kaffee in den Händen hielt und zog sich die Schuhe aus.
Jeanny sah in dem wärmenden Licht, das in dieser Hütte herrschte, noch schöner aus als sonst.
Sie drehte sich um und stellte die beiden Tassen auf den Küchentisch.
„Wir haben eben auch einmal Glück.", sagte sie schließlich „Genießen wir es einfach. Ich glaube wir können beide ein paar entspannte Tage gebrauchen.“
Scott nickte zustimmend und bevor er sich daran machte, den so herrlich duftenden Kaffee zu probieren, gab er dem plötzlichen Bedürfnis nach, Jeanny liebevoll zu umarmen; Er fühlte sich in der Geborgenheit dieser Hütte wie ein Teenager, der mit Schmetterlingen im Bauch seine allererste Freundin küssen durfte.
Nachdem beide ihren Kaffee geleert hatten, unternahmen sie noch einen ausgedehnten Spaziergang, bei dem sich Buster dermaßen verausgabte, dass er sich nach ihrer Rückkehr zur Hütte, vor dem kleinen Kachelofen zusammenrollte und schlief.
Scott und Jeanny verbrachten die restliche Nacht damit, sich über alles Mögliche zu unterhalten; Sie lagen nebeneinander im Bett und quatschten über die Vergangenheit, ihre gemeinsame Zukunft und die unglaubliche Tatsache, dass sie das Glück hatten, diese wunderbare Reise gewonnen zu haben. Gegen drei Uhr morgens liebten sie sich im blassen Licht des Mondes, der durch die Fenster schien und versanken danach in einen sanften Schlaf.
Der Russe lud etwa fünfzig Meter von der Hütte, in der Scott und Jeanny zusammengekuschelt schliefen, sein Jagdgewehr durch.
„Die Beute ist vorbereitet, Mister Kosloff. Ich wünsche Ihnen viel Spaß.“, sagte ein klein gewachsener Mann, der neben ihm stand und deutete in Richtung der Hütte.
Kosloff bedankte sich knapp und warf dem kleinen Mann einen gierigen Blick zu, bevor er aus dem Wald heraus auf die Lichtung trat, auf der sich die Hütte befand.
Als er sich auf etwa zwanzig Meter genähert hatte, gab er im Gehen den ersten Schuss ab. Ein Warnschuss, der in die Luft ging und seine Beute aufschrecken sollte; es machte einfach mehr Spaß, wenn es Gegenwehr gab.
Das war es schließlich, wofür er bezahlt hatte.
Anhand dessen, was ich gelesen habe, gehe ich davon aus, das der Russe dafür bezahlt hat, dass die beiden, Scott und Jeanny, die Reise "gewannen" Wenn das dein Prolog ist, dann scheint es eine spannende Geschichte zu werden.
_________________ Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein. *Stephen King* |
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wayne Gänsefüßchen
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Beiträge: 47
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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23.10.2013 18:22
von Bananenfischin
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Hallo wayne,
als Prolog würde ich das eher nicht bezeichnen, sondern vielmehr schlicht als den Einstieg.
Du neigst zur Überinformation/-erklärung.
Beispiele (und da sie gleich am Anfang stehen, der einen ja in die Geschichte ziehen soll, sind sie wirklich negativ zu bewerten):
Zitat: | eingewanderter Neuseeländer mit britischen Wurzeln |
Zitat: | der dreijährige Gordon Setter Rüde und treue Begleiter |
Den Satz würde ich vorziehen, wäre ein guter erster Satz:
Zitat: | So hatte er sich das Leben immer gewünscht. |
(Auch bei dem Ende im Bett würde ich die Reihenfolge ändern: Erst lieben sie sich, und dann quatschen sie bis um drei)
Außerdem neigst du auch dazu, ein wenig doppelzumoppeln; es könnte einiges rausgekürzt werden.
Und noch einmal eine Reihenfolgeanmerkung: Vielleicht könntest du als Einstieg - und das wäre dann ein Prolog - eine Szene schreiben, die den Russen Tage oder Wochen vorher bei den Vorbereitungen zeigt.
Danach würde ich dann das Idyll des Paars noch breiter ausführen, damit der Leser die beiden erst einmal kennen und mögen lernen kann, bevor die ersten Schüsse fallen.
Liebe Grüße
Bananenfischin
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
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wayne Gänsefüßchen
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Beiträge: 47
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W 24.10.2013 00:23
von wayne
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hallo bananenfischin.
deine einwände klingen alle recht plausibel und ich werde versuchen sie umzusetzen
ausserdem habe ich mir gleich mal deine idee mit dem russen und der vorbereitungszeit geschnappt und versucht einen passenden anfang daraus zu machen, der den leser auch fesselt.
vielleicht hast du ja mal lust drüberzulesen und mir deine meinung zu verraten
grüße,
wayne
Vor drei Minuten war Serj Kosloff in Wellington angekommen.
Neuseeland. Laues Wetter und alle fuhren auf der falschen Straßenseite.
Er nahm seine Pelzmütze, die er auch im Flugzeug getragen hatte ab und kontrollierte noch einmal den Koffer in seiner Hand.
Er hatte das Geld.
Die Taxifahrt dauerte ewig und als er endlich ausstieg, stand er direkt vor einem rostigen Fabriktor.
Er reichte dem Fahrer ein paar zerknüllte Geldscheine und murmelte einige unverständliche Worte, die wahrscheinlich etwas wie „der Rest ist für Sie“ bedeuten sollten.
Als das Taxi hinter der nächsten Ecke verschwunden war, holte er sein Handy hervor. Die Nummer der Firma war auf Kurzwahl.
„Ich bin vor der Fabrik.“, sagte Kosloff, nachdem er gehört hatte, wie jemand am anderen Ende der Leitung abgehoben hatte.
Das rostige Tor öffnete sich und er ging geradewegs in die alte Fabrik.
Kurz bildete er sich ein, an einem der Fenster im ersten Stock eine Gestalt zu erkennen; seine Hand krampfte sich um den ledernen Griff des Koffers.
„Kosloff?“, fragte ihn eine Stimme, die einem jungen, aber muskulösen Mann gehörte.
„Ja.“, antwortete er.
Er wurde in einen Raum geführt, der etwas weiter hinten in der Fabrik lag und vor dem zwei glatzköpfige Kerle in Unterhemden standen. Bei Kosloffs Anblick legte sich eine aggressive Anspannung in ihre Augen und sie traten ungeduldig von einem Bein auf das andere.
Kosloff ging durch die Tür und betrat eine Art von Büro.
„Mister Kosloff, schön Sie kennen zu lernen.“, sagte ein überraschend gut gekleideter Mann, der gemütlich an einem Schreibtisch saß, „Sie haben das Geld?“
Kosloff legte den Koffer auf den Tisch; der Typ war wohl derjenige, mit dem er telefoniert hatte, derjenige, der ihm für eine gewisse Summe, frisches Fleisch beschaffen würde. Ein Angebot, dem er nicht widerstehen hatte können.
„Sehr gut.“, sagte der Mann nach einem prüfenden Blick in den Koffer, „Bruno wird Sie hinbringen.“
Er zeigte über Kosloffs Schulter.
Ein kleingewachsener Mann mit Brille stand in der Tür.
„Kommen Sie einfach mit.“
Während der Fahrt über ausgestorbene Landstraßen, versuchte Bruno, der kleingewachsene Mann, Kosloff ein paar Dinge zu erklären, doch er hörte gar nicht hin.
„Schießen dürfen Sie erst, wenn ich weg bin, ok?“
Kosloff kramt in seiner Hosentasche und holte eine Schachtel Marlboro hervor; genüsslich zündete er sich eine der Zigaretten an.
Bruno öffnete das Fenster und räusperte sich unauffällig.
„Wie viel haben Sie eigentlich bezahlt?“, fragte Bruno plötzlich und erntete dafür einen überraschten Blick.
„Wieso wollen Sie das wissen?“
Bruno sah kurz zu ihm und verzog wegen dem Rauch das Gesicht.
„Weil es mich interessiert.“
„500.000 Rubel.“
„Was ist das in Dollar?“
„Keine Ahnung.“
Der Wagen rumpelte noch eine gefühlte Ewigkeit durch triste Landschaften, ehe Kosloff und Bruno endlich die versprochene Hütte erreichten.
„Die machen bestimmt nur einen Spaziergang.“
Kosloff hörte Brunos Stimme, die ihn beruhigen wollte; von der Beute war nichts zu sehen.
„Das hoffe ich für Sie. Ich habe für das hier 500.000 Rubel bezahlt! Wissen Sie eigentlich wie viel 500.000 Rubel in Dollar sind?“
Erst nachdem die Sonne untergegangen war, war die Beute auch endlich zurückgekommen; zwei Stück.
Er hatte sich Amerikaner gewünscht, aber die waren ganz schön teuer. Er hatte sich dann für Briten entschieden; die sprachen zumindest Englisch.
Das Mädchen war quasi eine Draufgabe des Veranstalters.
„Ich hab es Ihnen doch gesagt!“
Bruno wirkte auf seine seltsam unbeholfene Art wütend.
Er überreichte Kosloff das Jagdgewehr und verabschiedete sich mit einem wortlosen Nicken.
Kosloff wartete, bis er den Motor des Wagens hörte; mittlerweile waren auch die Lichter in der Hütte ausgegangen.
Er trat auf die Lichtung hinaus und als er sich auf etwa zwanzig Meter genähert hatte, gab er im Gehen den ersten Schuss ab. Ein Warnschuss, der in die Luft ging und seine Beute aufschrecken sollte; es machte einfach mehr Spaß, wenn es Gegenwehr gab.
Das war es schließlich, wofür er bezahlt hatte.
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1444
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24.10.2013 02:21
von Jack Burns
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Sei gegrüßt, Wayne!
Hab mir alles durchgelesen. Solides Handwerk, konnte mich gut rein lesen. Ist auf jeden Fall als Anfang geeignet.
Aber den letzten Absatz (Im ersten Teil) würde ich verschweigen. Ist doch viel überraschender, wenn man von einer normalen Wildjagd ausgeht, dann die potentiellen (sympathischen) Opfer kennenlernt und erst dann kommt die Erkenntnis: Oh mein Gott! Er macht eine Menschenjagd!
Eine kleine Anmerkung
Im Dialog sagt Kosloff:
Zitat: | 500.000 Rubel.“
„Was ist das in Dollar?“
„Keine Ahnung.“
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Später sagt er:
Zitat: | Ich habe für das hier 500.000 Rubel bezahlt! Wissen Sie eigentlich wie viel 500.000 Rubel in Dollar sind? |
Da ich seine letzte Frage als drohende Rethorik verstehe, widersprechen sich die beiden Aussagen deutlich.
Es sei denn, die erste Antwort gibt der Russe nur, um seine Ruhe zu haben. Aber dann ist es stilistisch nicht so schön.
Und jetzt noch eine Faktenkritik:
So gut wie jeder Russe kennt die Kurse des Dollars und Euros. Dadurch wird der erste Satz noch problematischer. Übrigens erscheinen mir ca. 15.000 Dollar als geringer Preis für diesen Spaß.
Und ein letzter Krümel: Die übliche lateinische Schreibweise wäre: Sergej Koslov/w
Das wars erst mal. Ich freue mich auf weitere Fortsetzungen.
Grüße
Martin
_________________ Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows. |
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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24.10.2013 18:23
von Bananenfischin
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Hallo wayne,
schön, dass du mit meinen Anmerkungen etwas anfangen konntest.
Mir ist jetzt aufgefallen, dass sich mein Gehirn (Klischeedenken wahrscheinlich) fälschlicherweise den Russen als denjenigen gemerkt hatte, der "Beute" für seine Auftraggeber an "Jäger" verschachert. Lag vielleicht auch daran, dass ich mir Leute, die gern Menschenjagd veranstalten würden, eher als kleine und unauffällige Menschen vorstellen würde. Mein Fehler.
Jedenfalls hatte ich also eigentlich gemeint, dass der Prolog vielleicht den Angestellten des Auftraggebers zeigen könnte, wie er eben die Vorbereitungen trifft. Die Hütte und die Waffen vorbereitet, so etwas. Und das so, dass noch nicht alles verraten wird, man aber ahnt, dass da Böses im Schilde geführt wird.
Egal, so, wie du es jetzt gemacht hast, geht es natürlich auch, wobei sich dann wieder die Frage stellt, ob es sich um einen Prolog handelt, da du damit ja einfach nur ein bisschen früher in die Handlung einsteigst.
Auch da würde ich aber darauf achten, noch nicht zu viel zu verraten und den Leser nur mit einem unguten Gefühl zurückzulassen, bevor es dann ernst wird.
Den Einstiegssatz finde ich immer noch nicht besonders geeignet, auch die "drei Minuten" hängen lose in der Luft. Warum ist das wichtig? Es wäre nur dann erwähnenswert, wenn der Zeitplan besonders wichtig ist oder die Figur einen diesbezüglichen Tick hat und das öfter auftaucht. Vielleicht eher mit dem Wetter-Straßenseiten-Satz anfangen und die Figur dazu etwas denken lassen.
Ansonsten fällt mir hier noch auf: Auch bei den Nebenfiguren auf Glaubwürdigkeit achten. Ich glaube z.B. nicht, dass die beiden Schränke vor dem Büro wirklich von einem Bein aufs andere treten würden.
Auch dass Bruno fragt, wie viel der Kunde bezahlt hat, erscheint mir seltsam und natürlich unprofessionell. Wenn es dir nur darum geht, diese Info dem Leser zu geben, dann geht das auch gut anders.
Liebe Grüße
Bananenfischin
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
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wayne Gänsefüßchen
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Beiträge: 47
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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24.10.2013 23:43
von Bananenfischin
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Hallo wayne,
gern, ich versuche es mal mit meiner Definition:
Je nach Genre kann der Prolog unterschiedliche Absichten verfolgen bzw. Funktionen haben und somit auch unterschiedlich gestaltet sein. Bei Fantasy etwa ist es oft eine Einführung in die Geschichte und Besonderheiten der jeweiligen Welt; bei Thrillern ist es eher eine Szene aus der Vergangenheit einer wichtigen Figur (die womöglich ihr späteres Verhalten im Nachhinein erklärt, wobei die Szene am Anfang für den Leser nicht einzuordnen ist) oder manchmal auch eine aus der Zukunft. Jedenfalls setzt die eigentliche Handlung zu einer anderen Zeit oder an einem ganz anderen Ort ein (oder beides). Wichtig am Prolog ist dann eben auch vor allem, dass seine Bedeutung dem Leser erst später bewusst wird (und ihn neugierig macht).
Wenn man aber von Beginn an eine chronologisch verlaufende Handlung ohne Sprünge hat, besteht keine wirkliche Notwendigkeit bzw. auch keine Rechtfertigung, den Anfang einen Prolog zu nennen.
Bei meinem jetzigen Vorschlag würden schätzungsweise nur ein oder zwei Wochen dazwischenliegen, was nun auch nicht so deutlich ist, aber die Bezeichnung Prolog schon rechtfertigen könnte, insbesondere, wenn eben noch kaum etwas verraten wird. Du könntest aber auch noch weiter zurückgehen und den kleinen Mann zum Beispiel beim Beseitigen der Spuren, die das Blutbad eines anderen Kunden hinterlassen hat, zeigen.
Es gibt viele Möglichkeiten.
Obiger Definitionsversuch hat natürlich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sondern entspricht hauptsächlich meiner Leseerfahrung.
Viel Erfolg beim Tüfteln!
Liebe Grüße
Bananenfischin
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