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Die Wette


 
 
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elbosse
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
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Alter: 29
Beiträge: 35
Wohnort: Österreich


E
Beitrag26.09.2013 18:36
Die Wette - Teil 1
von elbosse
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten Tage, liebe Community. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt eines Projekts, ich werde ihn immer in kleinen Teilen präsentieren, ich würde mich sehr über Feedback und Verbesserungsvorschläge freuen.

Catherine sitzt allein im Zimmer und weint. Sie weint nun schon seit Tagen, sie weiß gar nicht mehr, wann sie das letzte Mal glücklich war. Es regnet. Jeder Tropfen, eine Träne. Schnell wischt sie sich eine weg, die ihr über die Wange rinnt. Sie kann nicht klar denken, versteht die Welt nicht mehr. Ihr Kopf ist leer. Kein Gedanke, nichts macht Sinn. Die Zeit ohne ihren Vater war schwerer, als sie sich eingestehen wollte und doch sitzt sie wieder am Fenster und weint. Ein halbes Jahr nun leben ihre Eltern Celine und John in der Scheidung und es zerreißt ihr schier das Herz, die beiden getrennt zu sehen. » Warum konnte nicht alles so wie früher sein?« seufzt Catherine.

Als sie noch ein kleines Kind war, hatten sie oft gemeinsame Ausflüge gemacht. Mal hier, mal dort hin. Wohin es sie eben hinverschlug. Kein Gedanke war der Zukunft gewidmet, sie lebten im Hier und Jetzt. Sie waren Menschen der Gegenwart, des Tuns. Doch nun hat sich all dies in Schall und Rauch aufgelöst. Nichts ist mehr wie früher.

Sie fühlt sich von der ganzen Welt allein gelassen. Verraten. Catherine Hutchinson. Sie kennt ihren Namen, aber sich selbst kennt sie nicht mehr. Kannte sie sich jemals? Sie weiß es nicht. Die Scheinwerfer eines vorbeifahrenden Autos erleuchten ihr Zimmer und zeichnen ihren Schatten an die Wand. Ein schwarzer Mercedes. Sie beschließt, Susanne anzurufen.

Susanne und Catherine sind schon lange beste Freundinnen. Sie haben immer ein offenes Ohr füreinander und können über alles reden. Genau in diesem Moment braucht sie sie. Catherine Hutchinson will keinen Rat und keine Meinung. Die Ablenkung, ihre Nähe. Das braucht sie. Ihre Mutter ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie Catherine die Nähe geben könnte, die sie benötigt.

» Susanne? «
» Hey, Catherine! Was gibt’s? «
» Ach, nichts besonderes. «
» Wegen der Scheidung? «    
» Ja... «

Catherine schluckt heftig. Sie kämpft gegen ihre Tränen an.

» Ach, Cathy. Wie soll das denn weitergehen? Du weinst in letzter Zeit nur noch und sperrst dich in deinem Zimmer ein. «
» Ich weiß es doch auch nicht... Ich fühle mich einfach so leer. Nicht mal auf die Schule kann ich mich konzentrieren. Die Erinnerungen von damals, als noch alles in Ordnung war, kommen wieder hoch und ich kann nachts nicht mehr schlafen. Ich fühle mich dieser Situation noch immer nicht gewachsen... Bitte sag mir, was ich tun soll. «
» Du brauchst dringend etwas Ablenkung, Cathy. Aber ich weiß nicht, ich könnte die Situation auch nicht handhaben. Wir müssen das gemeinsam durchstehen! «
» Ablenkung hätte ich bitter nötig. Ich glaube, du wärst im Moment die Einzige, die mich wieder auf andere Gedanken bringen könnte. Hast du nachher Zeit? «
»Liebend gerne, Kleines. Um halb beim Café? «
»Gern. Und vergiss deinen Regenschirm nicht... Es regnet in Strömen! «
»Geht in Ordnung, denkst du wirklich ich gehe ohne Regenschirm aus dem Haus? Ich bitte dich. «
» Ich kenn dich doch. Na gut, dann sehen wir uns nachher, Liebes. «
» Das stimmt, bis nachher Cathy, ich freue mich! Und nimm ein bisschen gute Laune mit. «

Sie legt das Handy zur Seite, schnappt sich frische Klamotten und läuft ins Bad. Viel Zeit bleibt ihr nicht und sie möchte sich noch frisch machen. Cathy entledigt sich ihrer Kleidung und Sekunden später spürt sie das warme Wasser ihren Nacken hinunterlaufen. Aufgrund des Zeitmangels, verzichtet sie auf das Glätten ihrer Haare und entscheidet sich spontan für einen hinten zusammengebundenen Zopf. Schnell wirft sie ihre frischen Klamotten über und macht sich sogleich auf den Weg.

Fast angekommen beim Café Cuadro, legte sie ihre letzten Meter spurtend zurück, bevor sie Susanne endlich in die Arme schließen kann. Es macht den Eindruck, als wartet Susi schon ungeduldig unter dem Vordach des Caféhauses, worunter sie Zuflucht vor dem strömenden Regen gesucht hat. Sie umarmen sich, küssen sich auf beiden Wangenseiten und lächeln sich anschließend ins Gesicht. Susanne macht eine tröstende Miene. Sie spannen und schütteln beide ihren Regenschirm ab und betreten das Kaffeehaus. Bereits beim Öffnen der Türe kommt ihnen familiäre Wärme entgegen, die ihre kalte Haut umschmeichelt.

12Wie es weitergeht »


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Paradigma
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 54
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Beitrag26.09.2013 19:20

von Paradigma
Antworten mit Zitat

Lieber elbosse,

hm, was soll ich sagen?

Vom Aufbau her gibt es nicht viel zu meckern, du schreibst einen flüssigen Stil, du schaffst es, die Umgebung in kurzen Sätzen zu beschreiben, du beschreibst die Gefühle und Motivationen deiner Prota ausführlich und plastisch. Alles Gut.

Nur - sorry, ich habe selten so einen Schwulst gelesen. Tut mir leid. Deine Prota ist ein Teenager, die Trennung ist ein halbes Jahr her. Ich hab viel mit Teenagern zu tun, und auch wenn die Scheidung der Eltern auch für Teenager ein harter Schlag ist, wird sich kaum ein Teenager tagelang die Augen deswegen ausheulen.

Eher wird sie Toben, mit den Eltern streiten, verzweifelte Vermittllungs-Versuche machen, in der Schule absinken, kein Wort mehr mit den Eltern reden (oder leidenschaftlich Partei ergreifen für den "Unschuldigen". Sie würde mit der Freundin eher Diabolo III zocken, oder cool tun und über ihre Eltern herziehen ... ja, hin und wieder wird sie auch mal zusammenbrechen und ne Runde heulen - auf dem Sofa der Freundin, NACH dem Zocken ...

Die beiden Frauen, die du da beschreibst, die sind mindestens Ende 20, und es geht bei so viel Herzschmerz nicht um die Scheidung der Eltern, sondern um den untreuen Lover ... Smile. Selbst so klingt das wie ein Rosamunde-Pilcher Roman und die "Prota" selten sentimental.

Du bist doch selber fast noch ein Teenager, da solltest du doch wissen, das sich kein Pubertierender so steif und geschraubt ausdrückt - schon gar nicht einer Freundin gegenüber.

Zitat:

» Ach, Cathy. Wie soll das denn weitergehen? Du weinst in letzter Zeit nur noch und sperrst dich in deinem Zimmer ein. «

» Ich weiß es doch auch nicht... Ich fühle mich einfach so leer. Nicht mal auf die Schule kann ich mich konzentrieren. Die Erinnerungen von damals, als noch alles in Ordnung war, kommen wieder hoch und ich kann nachts nicht mehr schlafen. Ich fühle mich dieser Situation noch immer nicht gewachsen... Bitte sag mir, was ich tun soll. «

» Du brauchst dringend etwas Ablenkung, Cathy. Aber ich weiß nicht, ich könnte die Situation auch nicht handhaben. Wir müssen das gemeinsam durchstehen! «

» Du brauchst dringend etwas Ablenkung, Cathy. Aber ich weiß nicht, ich könnte die Situation auch nicht handhaben. Wir müssen das gemeinsam durchstehen! «

» Ablenkung hätte ich bitter nötig. Ich glaube, du wärst im Moment die Einzige, die mich wieder auf andere Gedanken bringen könnte. Hast du nachher Zeit? «

»Liebend gerne, Kleines. Um halb beim Café? «

»Gern. Und vergiss deinen Regenschirm nicht... Es regnet in Strömen! «

»Geht in Ordnung, denkst du wirklich ich gehe ohne Regenschirm aus dem Haus? Ich bitte dich. «


Bei meinen Kids würde sich das so anhören:

Zitat:
"Hi, Vero, wie schauts? Immer noch down wegen deiner Alten?"

"Ach, alles Scheiße, ständig miese Stimmung, mein Ma nur am Flennen und den alten Herrn hab ich seit Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen. Mathe hab ich auch verhauen, weil mir statt der blöden Binomischen Formeln nur eingefallen ist, wie wir damals an meinem 8 Geburtstag alle zusammen im Zoo waren. Du weißt schon, das war damals, als Lisa heimlich ins Ottergeheges geklettert ist und dann ins Wasser gefallen ist. Was haben wir damals gelacht! Na ja, hab dann das ganze Matheblatt vollgeheult."

"Ach menno. Aber was hältst`n davon, wenn wir uns heut nachmittag zum Zocken treffen? Ich hab Superzock3, kommt voll gut."

"Echt? Klar komm ich rüber. Bin um halb bei dir."

"Pass auf, das du nicht davon schwimmst. Es ist mal wieder voll am Pissen."

"Erzähl mir was Neues. Bis geich! Tschau, Tschau!"


_________________
Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.

William Faulkner
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henrycharles
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
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Alter: 29
Beiträge: 49



H
Beitrag26.09.2013 19:36

von henrycharles
Antworten mit Zitat

Hallo elbosse,

erst einmal würde mich interessieren, um was für ein Projekt es sich hierum handelt!

Leider kann ich dem Text nach zweimaligem Lesen nicht viel positives abgewinnen... Vielleicht liegt es an dem melodramatischen Thema. Ich finde die Geschichte bisher ziemlich langweilig und langwierig, es befinden sich keine inhaltlichen oder sprachlichen Highlights. Nichts ist richtig schlecht geschrieben aber halt auch nichts richtig gut. Den Dialog zwischen Catherine und ihrer Freundin finde ich sehr hölzern und wirkt so, als wolltest du dem Leser möglichst viel auf einmal mitteilen. Schade. Du könntest versuchen mehr Pep in den Dialog zu bringen, nicht so steif, ein bisschen jünger.
Die Duschszene kannst du komplett streichen. Unnötig und langweilig meiner Meinung nach... Bring mehr Leben in deine Figuren, keinen interessiert dass sie keine Zeit mehr hat um ihre Haare zu glätten!

Die Kritik klingt härter als sie ist, in deinem Text steckt viel Potenzial drin, du musst es nur ausnutzen!

Liebe Grüße!

P.S Regentropfen/Tränen liest man in jedem zweiten Text....
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elbosse
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
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Alter: 29
Beiträge: 35
Wohnort: Österreich


E
Beitrag26.09.2013 19:48

von elbosse
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Vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Es handelt sich um eine Kurzgeschichte, die momentan 5.000 Worte umfasst, deswegen poste ich sie in Teile. Der Dialog gehört wirklich überarbeitet, da stimme ich dir zu. Inwiefern steckt Potenzial in dem Text, wie würdest du versuchen es auszuschöpfen? Vielen Dank für deine Rückmeldung smile
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Paradigma
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Beiträge: 960
Wohnort: Östlich von Westfalen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag27.09.2013 08:46

von Paradigma
Antworten mit Zitat

Wie gesagt - du kannst ja schreiben. Jetzt geht es darum, die richtige Tonart für die Art Geschichte zu finden, die du erzählen willst.

_________________
Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.

William Faulkner
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Drakenheim
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Beiträge: 386
NaNoWriMo: 50166
Wohnort: Burg Drakenheim Gelehrtenturm


Beitrag27.09.2013 09:41

von Drakenheim
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http://www.youtube.com/watch?v=PhI3NfXkvVM
Der erste Absatz ist schön. Scheidungskinder können wirklich so in Melancholie verfallen. Aber nicht die Kinder, die von sich aus aktiv werden und ihre Freundin anrufen.

Der Dialog ist nicht lebensecht. Sätze wie "Ich fühle mich der Situation einfach noch nicht gewachsen" klingen nach Patient beim Therapeuten, aber nicht nach Freunden untereinander. Da fehlt Aggression, da fehlt das Frustablassen. Jugendsprache, Lästern, gemeinsame Musik, das hat mir in jungen Jahren geholfen, wenigstens vorrübergehend. Aber doch nicht "Ich fühle mich..." .

Hast du als Teenager so geredet?
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elbosse
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Beitrag27.09.2013 11:17

von elbosse
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Vielen Dank auch für deine Rückmeldung, ich weiß was du meinst. Da ist etwas dran Razz Eventuell muss ich das noch überarbeiten. Nein, natürlich habe ich als Teenager nicht so gesprochen. Danke Dir smile
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elbosse
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Alter: 29
Beiträge: 35
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E
Beitrag02.10.2013 20:20
Die Wette - Teil II
von elbosse
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Grüß euch Leute. Ich werde nun den zweiten Teil meiner Geschichte posten. Ich würde mich wieder über Euer Feedback freuen! Liebe Grüße: Stefan smile

Teil I - befindet sich hier:
http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=44268

» Wärmen wir uns erst einmal mit einer Tasse Kakao?« fragt Susanne fast erleichternd.
» Ich wäre eher für einen Tee «
» Pfirsich-Apfel, so wie immer? «
» Du kennst mich einfach zu gut « entgegnet Catherine lächelnd.
» Das Wetter ist echt widerlich. Ich hätte mit dir gern bei einem Spaziergang geplaudert.«
» Naja, das Leben ist eben kein Wunschkonzert... Das beste Beispiel dafür wäre meine Familie. «
» Ach... Sei doch nicht so. Glaubst du nicht, dass es sich noch zum Guten wendet? «
» Ganz ehrlich... Ich habe jegliche Hoffnung seit dem Zeitpunkt aufgegeben, als mir mein Vater seine Neue vorgestellt hat. «
» Du Arme. Kann ich dir irgendwie helfen, das zu verarbeiten? «
» Im Moment kann mir keiner helfen «


Mitten im Gespräch kommt der Kellner grinsend auf sie zu, als sei er erfreut, bei diesem Wetter, endlich Kundschaft zu Gesicht zu bekommen.

» Schönen Nachmittag meine Damen! Was darf’s sein? « begrüßte Enrico die beiden.
» Schöner Nachmittag? Bei dem Wetter... « entgegnet Susanne etwas brüsk.
» Kommt ganz auf die Gesellschaft an. « antwortet der Kellner zwinkernd.
» Einen Pfirsich-Apfel-Tee und einen mittelgroßen Kakao mit Milchschaum, bitte. » unterbricht Cathy die Konversation.
» Natürlich, gern. Und zum Essen? «
» Danke, nichts. «
» Für mich bitte ein Stück Sachertorte. «
» Bring ich euch sofort. «

Nach etwa fünf Minuten schlürfen beide an ihren Getränken. Cathy liebt den Geschmack von Pfirsich-Apfel-Tee. Am liebsten hätte sie die Tasse in einem Zug ausgetrunken, doch sie unterließ es. Susanne beobachtet sie. Cathy sieht auf und errötet etwas, als sie das Grinsen von Susi sieht.

» Was machst du eigentlich zu deinem Geburtstag nächste Woche? « lenkt Cathy ab.
» Genau! Das wollte ich dir gestern noch sagen. Ich habe eine Home-Party geplant, die halbe Schule kommt. Jeder ist eingeladen. Du kommst doch auch, oder? «
» Ja, klar. «
» Sogar Adriano hat mir schon zugesagt! « schreit Susi entzückt.
» Adri... Adriano kommt auch? « Cathy gerät ins Stocken.

Damit hat sie nicht gerechnet. Ihr Schwarm und sie auf der gleichen Party. Wie sollte sie damit umgehen? Sie kann ihm doch nicht unvorbereitet gegenübertreten. Außerdem sind dort mehrere hübsche Mädchen, denen sie niemals das Wasser reichen könnte.

» Hallo, Erde an Cathy? Bist du noch da? « unterbricht Susi die in Gedanken versunkene Catherine.
» Oh, jaja. «
» Also wie sieht es aus, hättest du Lust zu kommen? Das wäre am Freitag. «
» Natürlich Susi, natürlich.« sagt Cathy etwas unsicher.

Nachdem die zwei Mädchen sich noch etwas ausgiebiger über ihre Klassenkollegen ausgetauscht haben, bringt ihnen Enrico auch schon die Rechnung.

» 6,50 wären das bitte, die Damen «
Cathy drückt ihm 10 Euro in die Hand und deutet ihm, das Restgeld zu behalten. Normalerweise war sie nie so spendabel gewesen, doch heute war ihr die Ablenkung der beiden willkommen und dies rechtfertigte auch das Trinkgeld. Zumindest in ihren Augen.

Zu Hause angekommen lässt Cathy das Geschehene nochmals Sie ist immer noch total perplex, dass nun auch Adriano eingeladen ist. Adriano! Der Schwarm der Schule, auf den alle Mädchen stehen! Allein wenn er in ihrer Nähe ist, bekommt sie weiche Knie und stottert vor sich hin. Sie wuschelt sich durch ihre Haare und vergräbt ihr Gesicht im Kopfpolster. Sie malt sich aus, wie die Party ablaufen könnte, versinkt in Gedanken und somit verstreichen einige Minuten. Cathy bezweifelt, dass Adriano sie beachten wird, deswegen muss sie sich besonders schick machen. Sie springt aus dem Bett und visiert erwartungsvoll den Kleiderschrank an, mit der Hoffnung, das weinrote One-Shoulder-Dress, welches sie beim letzten Schulball trug, aufzufinden. Vor lauter Nervosität durchwühlt sie den kompletten Kleiderschrank. Gewand fliegt in hohen Bögen durch ihr Zimmer. Sie findet jedes Teil, von dem sie gar nicht mehr wusste, dass sie es besitzt, außer das Weinrote. Nun komplettieren herumlungernde Kleidungsstücke die Unordnung ihres Zimmers.

» Mama? « schreit Catherine.
» Was gibt’s, Mäuschen? «
» Kannst du dich noch an das weinrote One-Shoulder-Dress erinnern, welches ich damals beim Schulball anhatte? «
» Ja natürlich, Cathy. In dem sahst du entzückend aus. Was ist mit dem? «

Celine steckt die eben angerauchte Zigarette in den Porzellan-Aschenbecher. Seitdem sie von John getrennt ist, hat sie wieder zu rauchen begonnen. Sie heißt es mit der Ausrede, aufgrund des Trennungsstresses, gut.

» Ich brauch’ das. Unbedingt! So schnell wie möglich. Susi schmeißt am Wochenende eine Home-Party. Weißt du wo es ist? Ich konnte es im Kleiderschrank nicht finden. «
» Hmm... Hast du es vielleicht bei deinem netten Vater? Er hat dich damals vom Schulball abgeholt, ruf ihn doch mal an. « antwortet Celine in einem, etwas abweisenden Unterton.
» Okay, danke Mama. «

Catherine geht in ihr Zimmer hinauf. Es sind exakt 17 Stufen, sie zählt sie schon seit ihren jungen Kinderjahren. Dabei überlegt sie immer wieder, ob es sich um eine Zwangsneurose handelt. Eine hölzerne Wendeltreppe führt sie in den ersten Stock, und obwohl sie die Treppen blind hinaufgehen könnte, sucht sie immer noch Halt an dem Treppengeländer, welches aus Elsbeerholz angefertigt wurde. Cathy schnappt ihr Mobiltelefon, wählt die Nummer ihres Vaters und ruft ihn anschließend an.

» Hallo Papa, hast du später Zeit? «
» Grüß dich, Cathy. Natürlich, um was geht’s? «
» Ich komm circa in einer halben Stunde vorbei. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Ballkleid noch bei dir ist. «
» Welches? Das Weinrote? « fragt John etwas skeptisch.
» Ja genau, also komme ich dann, okay? «
» Geht klar, Cathy, bis dann. «


Eigentlich mochte sie den Weg bis zu dem Haus ihres Vaters. Eine lange Pappelallee zierte die Wegränder und bot ein prachtvolles Farbenspiel im Frühling, als auch im Herbst. Als sie sein Haus sieht, legt sie die letzten Meter im Laufschritt zurück. Etwas keuchend und mit feuchter Stirn steht sie vor der Eingangstür, atmet kurz tief durch und klingelt. Sie vernahm einen schrillen Ton, der dem einer Katze, welcher auf den Schwanz (Schweif) getreten wurde, ähnelte. In Anzughose und weißem Hemd öffnet ihr Vater die Tür und begrüßt sie freundlich, wenn gleich auch überrascht.

» Hey, Cathy! So schnell hab ich mit dir nicht gerechnet. Komm doch herein. «
» Hallo Papa! Ich will dich auch nicht lange stören, ich versprech’s. «
» Ach was, du störst doch nicht. Komm erstmal herein, ich schenk dir etwas Eistee ein. «

Sie zieht sich ihre Schuhe aus und wirft den schwarzen Mantel über den Kleiderständer. Cathy traf ihn jedes Mal ohne hinzusehen. Innerlich stieg ihr immer ein geringes Gefühl von Freude und Erfolg hoch. Als sie noch in Gedanken versunken war, wurde sie von ihrem Vater unterbrochen, der ihr bereits das Glas Eistee entgegenstreckte.

» Setz dich doch, Cathy. «
» Mhm... « sagt Catherine.
» Wie geht es dir schulisch so? Ist alles in Ordnung? «
» Es ist etwas stressig, aber ansonsten gibt es nichts auszusetzen. «
» Schön, das hört man gerne. «
» Ja, hast du das One-Shoulder-Dress? Es ist dringend... «
» Ja, ich habe es dir bereits auf die Couch gelegt, im Wohnzimmer. «

Das Glas Eistee war halb ausgetrunken, als sich Cathy auf den Weg ins Wohnzimmer macht. Sie betritt den Raum mit dem dunklen Boden, der, wenn sie sich recht erinnert, aus importiertem Teakholz besteht. Das Gesamtbild des Raumes ist wunderbar. Sie liebt das Wohnzimmer ihres Vaters - die Farben sind perfekt aufeinander abgestimmt. Dunkelbrauner Parkettboden mit hellbraunen gefleckten Stellen, eine schwarze Lederbankgarnitur, sowie hell- und dunkelbraun gemusterte Vorhänge vervollständigen das häusliche Wohlbefinden. Zu ihrer Linken findet ein aufgemauerter Kamin seinen Platz. Das Holz knistert im Kaminofen. Cathy schnappt sich das Kleid und kehrt um, zurück in den Essraum. Nun ist sie angespannt als Katy Crownson ihr die Hand entgegenstreckt und ohne jeglichen Augenkontakt und mit gewisser Arroganz
» Hallo. « sagt.
Daraufhin wird Katy von John kritisch beäugt. Catherine wollte sich Mühe geben, mit ihr, den Umständen entsprechend, normal umzugehen.

« Was vorher geschah12

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elbosse
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E
Beitrag03.10.2013 23:11

von elbosse
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Würde mich auch über Kritik freuen, um meinen Schreibstil zu verbessern. Weiß Eure Arbeit sehr zu schätzen.
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MosesBob
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Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor



Beitrag03.10.2013 23:22

von MosesBob
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Hallo!

Nicht wundern: Ich habe beide Teile zu einem Thread zusammengeführt und den zweiten Teil gleich als Fortsetzung markiert.

DSFo hat Folgendes geschrieben:
Für mehrteilige Geschichten, Fortsetzungen und überarbeitete Versionen ist grundsätzlich nur ein Thread zu verwenden. Bitte berücksichtigt hierzu den folgenden Beitrag: *klick*


http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=27668

Beste Grüße,

Martin


_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
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Gast







Beitrag04.10.2013 09:49

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Stefan,

zum ersten Teil hast du ja schon Rückmeldungen erhalten, ich widme mich also dem zweiten.

Dein Text liest sich flüssig. Du scheinst deinen Stil aber noch nicht so recht gefunden zu haben.

Der Text ist im Präsens geschrieben. Halte die zeit durch:
Zitat:
Fast angekommen beim Café Cuadro, legte sie ihre letzten Meter spurtend zurück
- erster Text
Zitat:
Sie vernahm einen schrillen Ton, der dem einer Katze

Es sind noch mehr Zeitbrüche drin.

Zitat:
Zu Hause angekommen lässt Cathy das Geschehene nochmals Sie ist immer noch total perplex,
- Hier fehlt wahrscheinlich was.

Zitat:
» Wärmen wir uns erst einmal mit einer Tasse Kakao?« fragt Susanne fast erleichternd.
- was willst du damit sagen?

Bei der Sprachwahl verfehlst du die Ausdrucksweise von Teenagern vollkommen:
Zitat:
Ich habe jegliche Hoffnung seit dem Zeitpunkt aufgegeben

Zitat:
Kann ich dir irgendwie helfen, das zu verarbeiten? «

Zitat:
Es ist etwas stressig, aber ansonsten gibt es nichts auszusetzen. «

Zitat:
Sie heißt es mit der Ausrede, aufgrund des Trennungsstresses, gut.


Negativ finde ich auch die Wahl der Namen:
- Celine
- Catherine (Cathy)
- Katy
- Enrico
- Adriano
Frauen bekommen (höchst ähnliche) englische Namen und Männer sind Italiener...ein bisschen mehr Kreativität bitte

Manche Sätze sind überflüssig/bringen die Geschichte nicht voran und machen das Lesen langweilig:
Zitat:
Mitten im Gespräch kommt der Kellner grinsend auf sie zu, als sei er erfreut, bei diesem Wetter, endlich Kundschaft zu Gesicht zu bekommen.

Zitat:
Cathy drückt ihm 10 Euro in die Hand und deutet ihm, das Restgeld zu behalten. Normalerweise war sie nie so spendabel gewesen, doch heute war ihr die Ablenkung der beiden willkommen und dies rechtfertigte auch das Trinkgeld. Zumindest in ihren Augen.


Zitat:
» Genau! Das wollte ich dir gestern noch sagen. Ich habe eine Home-Party geplant, die halbe Schule kommt. Jeder ist eingeladen. Du kommst doch auch, oder? «

Cathy und Susi sind beste Freundinnen, aber die halbe Schule weiß vor ihr, dass es eine Party gibt? - unwahrscheinlich

Zitat:
Gewand fliegt in hohen Bögen durch ihr Zimmer.

- Kleider, Röcke, Blusen, T-Shirts, was auch immer...nur mit "Gewand" tut sich der Leser schwer.

Zitat:
Cathy schnappt ihr Mobiltelefon, wählt die Nummer ihres Vaters und ruft ihn anschließend an.

- wenn ich jemandes Nummer wähle, rufe ich ihn/sie für gewöhnlich auch an. Hier ist die Info gedoppelt.

Zitat:
Innerlich stieg ihr immer ein geringes Gefühl von Freude und Erfolg hoch.

Zitat:
Catherine wollte sich Mühe geben, mit ihr, den Umständen entsprechend, normal umzugehen.

- verzichte auf relativierende Wörter. Man tut etwas oder man tut es nicht. Alles andere schwächt deine Aussagen nur ab...

Zitat:
seit ihren jungen Kinderjahren.
- Ich kenne Kindertage oder ist sie schon so alt, dass sie ihre Vergangenheit schon in Jahren zählt?

Ich hoffe, meine Rückmeldung bringt dir was. wink

LG, Christian
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elbosse
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E
Beitrag06.10.2013 10:25

von elbosse
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Lieber Christian! Ich habe mich sehr über deine Rückmeldung bzw. Kritik gefreut. Es hat mir weitergeholfen und ich war erfreut, solch eine ausführliche Verbesserung zu bekommen. Ich danke dir wirklich recht herzlich! smile
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Gast







Beitrag07.10.2013 22:02

von Gast
Antworten mit Zitat

Gern geschehen. Wann können wir mit der überarbeiteten Fassung rechnen?
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elbosse
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Alter: 29
Beiträge: 35
Wohnort: Österreich


E
Beitrag09.10.2013 18:01

von elbosse
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Lieber Christian, ich habe schon ein Wenig daran gearbeitet, jedoch wird es noch dauern, da ich momentan sehr beschäftigt bin. Werde aber so bald es mir möglich ist, wieder daran arbeiten smile Danke !
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lico
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Alter: 39
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Wohnort: Gebürtig, unregelmäßig, aber doch immer wieder Bamberg


L
Beitrag13.10.2013 07:06
Re: Die Wette - Teil II
von lico
Antworten mit Zitat

Hey, elbosse. Ich habe auch noch einige Dinge anzumerken. Ich hoffe, ich bekomme das mit dem Zitieren hin.


elbosse hat Folgendes geschrieben:
Grüß euch Leute. Ich werde nun den zweiten Teil meiner Geschichte posten. Ich würde mich wieder über Euer Feedback freuen! Liebe Grüße: Stefan smile

Teil I - befindet sich hier:
http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=44268

» Wärmen wir uns erst einmal mit einer Tasse Kakao?« fragt Susanne fast erleichternd.
» Ich wäre eher für einen Tee «
» Pfirsich-Apfel, so wie immer? «
» Du kennst mich einfach zu gut « entgegnet Catherine lächelnd.
» Das Wetter ist echt widerlich. Ich hätte mit dir gern bei einem Spaziergang geplaudert.«
» Naja, das Leben ist eben kein Wunschkonzert... Das beste Beispiel dafür wäre meine Familie. «
» Ach... Sei doch nicht so. Glaubst du nicht, dass es sich noch zum Guten wendet? «
» Ganz ehrlich... Ich habe jegliche Hoffnung seit dem Zeitpunkt aufgegeben, als mir mein Vater seine Neue vorgestellt hat. «
» Du Arme. Kann ich dir irgendwie helfen, das zu verarbeiten? «
» Im Moment kann mir keiner helfen «

Die Dialoge finde ich weiterhin nicht allzu gelungen. Es erinnert mich an alles in allem an die TV-Serie Dawson's Creek. Junge Leute, die sprechen wie Erwachsene, welche TV-Sprache imitieren. Nicht dass ich an deiner Stelle versuchen würde, einen Jugendslang auf Papier zu bringen, das geht meistens schief. Aber die Sprache der beiden Mädchen verrät hier weder eine Persönlichkeit (also, dass eine der beiden offensichtlich keinen Sarkasmus versteht oder dass eine eine rohere Sprache als die andere verwendet, oder oder oder...), noch dass sie glaubwürdig ist. Dadurch bleiben die Charaktere auch sehr austauschbar.

Mitten im Gespräch kommt der Kellner grinsend auf sie zu, als sei er erfreut, bei diesem Wetter, endlich Kundschaft zu Gesicht zu bekommen.

» Schönen Nachmittag meine Damen! Was darf’s sein? « begrüßte Enrico die beiden.
» Schöner Nachmittag? Bei dem Wetter... « entgegnet Susanne etwas brüsk.
» Kommt ganz auf die Gesellschaft an. « antwortet der Kellner zwinkernd.
» Einen Pfirsich-Apfel-Tee und einen mittelgroßen Kakao mit Milchschaum, bitte. » unterbricht Cathy die Konversation.
» Natürlich, gern. Und zum Essen? «
» Danke, nichts. «
» Für mich bitte ein Stück Sachertorte. «
» Bring ich euch sofort. «

Dieses erwähnte Café habe ich gegoogled, weil der Name so charakteristisch ist. Es existiert wirklich, in Wien. Du kommst doch aus Österreich, hattest also vermutlich ein reales Vorbild. Auf der Karte, die auf der Homepage abrufbar ist, gibt es dort beide Getränke nicht zu bestellen. Falls du das Cafe kennst und es dort die Getränke tatsächlich gibt, ist es natürlich okay. Falls nicht, finde ich es sehr ungenau. Abgesehen davon verwirrt mich, warum ausgerechnet die verstörte Cathy für sich und für ihre Freundin bestellt.

Nach etwa fünf Minuten schlürfen beide an ihren Getränken. Cathy liebt den Geschmack von Pfirsich-Apfel-Tee. Am liebsten hätte sie die Tasse in einem Zug ausgetrunken, doch sie unterließ es.

Warum? Ist das von Bedeutung, oder eine bloße Behauptung?

Susanne beobachtet sie. Cathy sieht auf und errötet etwas, als sie das Grinsen von Susi sieht.

» Was machst du eigentlich zu deinem Geburtstag nächste Woche? « lenkt Cathy ab.
» Genau! Das wollte ich dir gestern noch sagen. Ich habe eine Home-Party geplant, die halbe Schule kommt. Jeder ist eingeladen. Du kommst doch auch, oder? «
» Ja, klar. «
» Sogar Adriano hat mir schon zugesagt! « schreit Susi entzückt.
» Adri... Adriano kommt auch? « Cathy gerät ins Stocken.

Hierzu wurde eh schon gesagt, dass es unrealistisch ist, dass Cathy dies erst jetzt erfährt. Auf die Namen wurde eingegangen, dazu möchte ich auch noch etwas sagen. Würde nur Cathy einen exotischen Namen tragen, fände ich es glaubhaft. Ich würde dann denken, die Eltern hätten das Kind nach dem Roman Sturmhöhe benannt. Dann sähe ich Jung-alternative Großstadteltern vor mir, was Vater und Mutter auch gleich Persönlichkeit verleihen würde. Dass allerdings, von fünf erwähnten Personen, vier dermaßen erdachte Namen haben, passt einfach nicht. Besonders weil es landestypische Namen aus zwei unterschiedlichen Staaten sind und das ganze, wie ich unterstelle, dennoch in Wien spielt. Okay, es könnte immer noch sein, dass das eine britische Familie in Wien ist. John, Celene, Cathy. Aber dass sie dann noch beinahe ausschließlich mit Italienern zu tun hat, das ist mir zu viel. wink

Damit hat sie nicht gerechnet. Ihr Schwarm und sie auf der gleichen Party. Wie sollte sie damit umgehen? Sie kann ihm doch nicht unvorbereitet gegenübertreten. Außerdem sind dort mehrere hübsche Mädchen, denen sie niemals das Wasser reichen könnte.

Es wird während des gesamtes Textes das wichtige Prinzip "Show, don't tell" kaum angewendet. Wenn die Erzählstimme ein klar deklarierter Erzähler wäre, würde das ja funktionieren. Dieser Erzähler nervt mich als Leser allerdings dadurch, dass er ständig diese "Innehalten"-Momente diktiert. "Wie sollte sie damit umgehen?", "Kannte sie sich jemals?". Viele dieser Einschübe würden sich durch "showen" sogar einfacher, jedenfalls aber literarischer darstellen lassen.

» Hallo, Erde an Cathy? Bist du noch da? « unterbricht Susi die in Gedanken versunkene Catherine.
» Oh, jaja. «
» Also wie sieht es aus, hättest du Lust zu kommen? Das wäre am Freitag. «
» Natürlich Susi, natürlich.« sagt Cathy etwas unsicher.

Nachdem die zwei Mädchen sich noch etwas ausgiebiger über ihre Klassenkollegen ausgetauscht haben, bringt ihnen Enrico auch schon die Rechnung.

» 6,50 wären das bitte, die Damen «
Cathy drückt ihm 10 Euro in die Hand und deutet ihm, das Restgeld zu behalten. Normalerweise war sie nie so spendabel gewesen, doch heute war ihr die Ablenkung der beiden willkommen und dies rechtfertigte auch das Trinkgeld. Zumindest in ihren Augen.

Okay, also Cathy hat entweder den Tee oder den Kakao konsumiert. Und Susanne das andere Getränk und die Torte. Warum zahlt Cathy dann 6,50? Entweder hat sie ihr Getränk und die Torte bezahlt, oder vielleicht die beiden Getränke? Aber ein Gesamtbetrag für diese drei Produkte wäre sicher höher, und eine Rechnungsteile müsste schon irgendwie erklärt werden, wenn man Zahlen, Produkte und Lokalitäten erwähnt.

Zu Hause angekommen lässt Cathy das Geschehene nochmals Sie ist immer noch total perplex, dass nun auch Adriano eingeladen ist. Adriano! Der Schwarm der Schule, auf den alle Mädchen stehen! Allein wenn er in ihrer Nähe ist, bekommt sie weiche Knie und stottert vor sich hin. Sie wuschelt sich durch ihre Haare und vergräbt ihr Gesicht im Kopfpolster. Sie malt sich aus, wie die Party ablaufen könnte, versinkt in Gedanken und somit verstreichen einige Minuten. Cathy bezweifelt, dass Adriano sie beachten wird, deswegen muss sie sich besonders schick machen. Sie springt aus dem Bett und visiert erwartungsvoll den Kleiderschrank an, mit der Hoffnung, das weinrote One-Shoulder-Dress, welches sie beim letzten Schulball trug, aufzufinden. Vor lauter Nervosität durchwühlt sie den kompletten Kleiderschrank. Gewand fliegt in hohen Bögen durch ihr Zimmer. Sie findet jedes Teil, von dem sie gar nicht mehr wusste, dass sie es besitzt, außer das Weinrote. Nun komplettieren herumlungernde Kleidungsstücke die Unordnung ihres Zimmers.

Meine Home-Parties liegen zwar schon einige Jahre zurück, aber es waren dann doch so einige. Nie allerdings habe ich ein Mädchen gesehen, dass in einem Ballkleid dahin gegangen wäre, oder ein Junge in einem Anzug. Home-Parties sind doch normalerweise keine Anlässe, wo man eng umschlungen im Scheinwerferlicht tanzt. Ich vermute, Cathy wäre ziemlich schnell das Gespött so einer Runde, würde sie dort so auftauchen. Vielleicht ist das ja die unerwartete Pointe, die folgen wird. Dann nehm ich meinen Einwand zurück. Glaubwürdig klingt es bis dato aber noch nicht.

» Mama? « schreit Catherine.
» Was gibt’s, Mäuschen? «
» Kannst du dich noch an das weinrote One-Shoulder-Dress erinnern, welches ich damals beim Schulball anhatte? «
» Ja natürlich, Cathy. In dem sahst du entzückend aus. Was ist mit dem? «

Celine steckt die eben angerauchte Zigarette in den Porzellan-Aschenbecher. Seitdem sie von John getrennt ist, hat sie wieder zu rauchen begonnen. Sie heißt es mit der Ausrede, aufgrund des Trennungsstresses, gut.

Da habe ich ein Problem mit der Räumlichkeit. Cathy schreit ihrer Mutter. Stand die die ganze Zeit daneben, ging Cathy zu ihr, kam die Mutter nach dem Ruf in Cathys Zimmer? Und wo steht dann dieser Aschenbecher?

» Ich brauch’ das. Unbedingt! So schnell wie möglich. Susi schmeißt am Wochenende eine Home-Party. Weißt du wo es ist? Ich konnte es im Kleiderschrank nicht finden. «
» Hmm... Hast du es vielleicht bei deinem netten Vater? Er hat dich damals vom Schulball abgeholt, ruf ihn doch mal an. « antwortet Celine in einem, etwas abweisenden Unterton.
» Okay, danke Mama. «

Ich glaube, dass "abweisend" hier nicht der richtige Begriff ist. Ihre euphorische Tochter wird sie ja nicht abweisen wollen, sondern sie spricht nicht gern über ihren (Ex)-Mann, von dem sie geschieden ist. Aber dieses "netten" passt auch nicht ganz in das Bild, das finde ich ein bisschen halbgar. Ist sie zynisch und verbittert, wäre das deutlicher zu merken, oder müsste deutlich gemacht werden. Ist die froh über die Scheidung, wäre sie vielleicht weniger bissig. Außerdem, bekommt sie mit, wie es ihrer Tochter mit der Situation geht und dass die sehr an ihrem Vater hängt? Würde sie dann eher ihre eigene Kränkung hinten anstellen?

Catherine geht in ihr Zimmer hinauf. Es sind exakt 17 Stufen, sie zählt sie schon seit ihren jungen Kinderjahren. Dabei überlegt sie immer wieder, ob es sich um eine Zwangsneurose handelt.

Dass sie während des Zählvorgangs darüber nachdenkt, glaube ich nicht. Aber an sich finde ich diese Information sehr schön. Sie verleiht Cathy eine Persönlichkeit. Schöner fände ich es allerdings, wenn diese Information gesondert geschildert würde. Also, dass sie beispielsweise irgendwann in ihrem Zimmer sitzt und darüber nachdenkt, ob sie dieses Treppenzählen zu einer neurotischen Person macht.

Eine hölzerne Wendeltreppe führt sie in den ersten Stock, und obwohl sie die Treppen blind hinaufgehen könnte, sucht sie immer noch Halt an dem Treppengeländer, welches aus Elsbeerholz angefertigt wurde. Cathy schnappt ihr Mobiltelefon, wählt die Nummer ihres Vaters und ruft ihn anschließend an.

» Hallo Papa, hast du später Zeit? «
» Grüß dich, Cathy. Natürlich, um was geht’s? «
» Ich komm circa in einer halben Stunde vorbei. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Ballkleid noch bei dir ist. «
» Welches? Das Weinrote? « fragt John etwas skeptisch.
» Ja genau, also komme ich dann, okay? «
» Geht klar, Cathy, bis dann. «

Ein sehr hektisch geführtes Telefonat, das ich aber grundsätzlich fleischiger finde als die bisherigen Dialoge. Wären sonst keine Logikfehler im Text, würde es mir die Persönlichkeit der Cathy erweitern, dass sie nicht mal vorab klärt, ob das Kleid nun beim Vater ist. So hege ich den Verdacht, dass es eine Ungenauigkeit des Verfassers ist. Mit anderen Worten: wenn du den restlichen Text so änderst, dass die Fehler ausgemerzt sind, würde ich diese Stelle drin lassen. Vorausgesetzt, du willst Cathy so quirlig und etwas überdreht haben.

Eigentlich mochte sie den Weg bis zu dem Haus ihres Vaters. Eine lange Pappelallee zierte die Wegränder und bot ein prachtvolles Farbenspiel im Frühling, als auch im Herbst. Als sie sein Haus sieht, legt sie die letzten Meter im Laufschritt zurück. Etwas keuchend und mit feuchter Stirn steht sie vor der Eingangstür, atmet kurz tief durch und klingelt. Sie vernahm einen schrillen Ton, der dem einer Katze, welcher auf den Schwanz (Schweif) getreten wurde, ähnelte. In Anzughose und weißem Hemd öffnet ihr Vater die Tür und begrüßt sie freundlich, wenn gleich auch überrascht.

» Hey, Cathy! So schnell hab ich mit dir nicht gerechnet. Komm doch herein. «
» Hallo Papa! Ich will dich auch nicht lange stören, ich versprech’s. «
» Ach was, du störst doch nicht. Komm erstmal herein, ich schenk dir etwas Eistee ein. «

Auch das klingt für mich wieder ziemlich gestelzt und zwar wirklich so, wie das Wort meist verwendet wird. Künstlich abgehoben, als hätte man die Situation noch nie erlebt und müsste sich mühevoll ausmalen, wie das wohl sein würde. Dabei hat es doch schon jeder erwähnt, man besucht einen Verwandten. Sagt der wirklich diese Sätze? Es klingt mir zu sehr nach einer TV-Sprache, und zwar eher aus einer Soap-Opera.

Sie zieht sich ihre Schuhe aus und wirft den schwarzen Mantel über den Kleiderständer. Cathy traf ihn jedes Mal ohne hinzusehen. Innerlich stieg ihr immer ein geringes Gefühl von Freude und Erfolg hoch. Als sie noch in Gedanken versunken war, wurde sie von ihrem Vater unterbrochen, der ihr bereits das Glas Eistee entgegenstreckte.

» Setz dich doch, Cathy. «
» Mhm... « sagt Catherine.
» Wie geht es dir schulisch so? Ist alles in Ordnung? «
» Es ist etwas stressig, aber ansonsten gibt es nichts auszusetzen. «
» Schön, das hört man gerne. «
» Ja, hast du das One-Shoulder-Dress? Es ist dringend... «
» Ja, ich habe es dir bereits auf die Couch gelegt, im Wohnzimmer. «

Das Glas Eistee war halb ausgetrunken, als sich Cathy auf den Weg ins Wohnzimmer macht. Sie betritt den Raum mit dem dunklen Boden, der, wenn sie sich recht erinnert, aus importiertem Teakholz besteht. Das Gesamtbild des Raumes ist wunderbar. Sie liebt das Wohnzimmer ihres Vaters - die Farben sind perfekt aufeinander abgestimmt. Dunkelbrauner Parkettboden mit hellbraunen gefleckten Stellen, eine schwarze Lederbankgarnitur, sowie hell- und dunkelbraun gemusterte Vorhänge vervollständigen das häusliche Wohlbefinden. Zu ihrer Linken findet ein aufgemauerter Kamin seinen Platz. Das Holz knistert im Kaminofen.

Auch die Wohnung hat mehr etwas von einem englischen Landhaus als von einer Wohnung in einer europäischen Großstadt. Aber kann natürlich so sein. Aber sie ist sicherlich ein wenig ungewöhnlich angeordnet. Man kommt zuerst in das Esszimmer, danach folgt erst das Wohnzimmer...

Cathy schnappt sich das Kleid und kehrt um, zurück in den Essraum. Nun ist sie angespannt als Katy Crownson ihr die Hand entgegenstreckt und ohne jeglichen Augenkontakt und mit gewisser Arroganz
» Hallo. « sagt.

Diese Stelle hat etwas von einem Gruselfilm um einen potenziellen Psychokiller. Wusste Cathy von dieser Frau? Sehen sie sich zum ersten mal? Ich kann mir beide Varianten nicht ganz vorstellen. Sie sieht ihr nicht in die Augen, streckt ihr aber die Hand hin. Das klingt nach einer ganz offenen Feindseligkeit, die schon länger bekannt ist. Aber wäre dann Cathy voller Euphorie in das Haus gelaufen und hätte sich freudig auf einen Eistee gesetzt, wenn ihre Feindin anwesend ist? Oder kam die in der kurzen Zeit nachhause, in der Cathy im Nebenraum war?

Begegnen sie sich zum ersten mal, finde ich es übertrieben, wie feindselig sich diese Frau verhält. Abgesehen davon, ist der Begriff "gewisse Arroganz" natürlich etwas, das sehr ungenau ist. Auch hier würde sich wieder "showen" anbieten, auch, um die Spannung aufzubauen.


Daraufhin wird Katy von John kritisch beäugt. Catherine wollte sich Mühe geben, mit ihr, den Umständen entsprechend, normal umzugehen.


Einerseits macht mir ebenfalls der Schwulst zu schaffen, wobei der im zweiten Abschnitt schon deutlich weniger wurde als im ersten Teil.

Zweitens kommt es mir, wie schon erwähnt, vor, wie ein Transkript einer TV-Serie. Ich finde es beim Schreiben immer ganz interessant, mich zu fragen wie gewisse Situationen, die ich selbst noch nie erlebt habe und nur aus dem Fernsehen kenne, wirklich aussehen. Das ist etwas, was Literatur am besten kann. Den Leser überraschen, durch eine andere Sichtweise. Ich glaube, dazu müsstest du dich nur ein wenig kompromissloser auf diese Personen und ihre Zustände einlassen, denn das Thema zu behandeln finde ich wirklich interessant.


Drittens habe ich den Eindruck, dass die Informationen noch sehr wahllos gestreut werden. Manche Abläufe geschehen wahrscheinlich schnell, dann werden wieder viele Beobachtungen transportiert. Mir scheint, dass bei der Auswahl der Informationen nicht beachtet wird, ob die Informationen etwas übergeordnetes aussagen, ob sie Handlung vorantreiben, der Geschichte etwas geben oder die Charaktere verdeutlichen. Damit meine ich Informationen wie die Beschreibung des Wohnzimmers, der relativ detaillierte Dialog mit dem Kellner oder der Nennung verschiedener Daten.

Das klingt wahrscheinlich nach wahnsinnig viel, ist es aber eigentlich gar nicht. Viel davon wirst du mit etwas liegenlassen und einmal bearbeiten schon ausmerzen können. Und schon nach einigen Texten ist die Stilsicherheit viel größer als bisher. Also, wird schon. Nur nicht aufgeben.
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lico
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
L

Alter: 39
Beiträge: 16
Wohnort: Gebürtig, unregelmäßig, aber doch immer wieder Bamberg


L
Beitrag13.10.2013 07:07
Re: Die Wette - Teil II
von lico
Antworten mit Zitat

lico hat Folgendes geschrieben:
Hey, elbosse. Ich habe auch noch einige Dinge anzumerken. Ich hoffe, ich bekomme das mit dem Zitieren hin.


elbosse hat Folgendes geschrieben:
Grüß euch Leute. Ich werde nun den zweiten Teil meiner Geschichte posten. Ich würde mich wieder über Euer Feedback freuen! Liebe Grüße: Stefan smile

Teil I - befindet sich hier:
http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=44268

» Wärmen wir uns erst einmal mit einer Tasse Kakao?« fragt Susanne fast erleichternd.
» Ich wäre eher für einen Tee «
» Pfirsich-Apfel, so wie immer? «
» Du kennst mich einfach zu gut « entgegnet Catherine lächelnd.
» Das Wetter ist echt widerlich. Ich hätte mit dir gern bei einem Spaziergang geplaudert.«
» Naja, das Leben ist eben kein Wunschkonzert... Das beste Beispiel dafür wäre meine Familie. «
» Ach... Sei doch nicht so. Glaubst du nicht, dass es sich noch zum Guten wendet? «
» Ganz ehrlich... Ich habe jegliche Hoffnung seit dem Zeitpunkt aufgegeben, als mir mein Vater seine Neue vorgestellt hat. «
» Du Arme. Kann ich dir irgendwie helfen, das zu verarbeiten? «
» Im Moment kann mir keiner helfen «

Die Dialoge finde ich weiterhin nicht allzu gelungen. Es erinnert mich an alles in allem an die TV-Serie Dawson's Creek. Junge Leute, die sprechen wie Erwachsene, welche TV-Sprache imitieren. Nicht dass ich an deiner Stelle versuchen würde, einen Jugendslang auf Papier zu bringen, das geht meistens schief. Aber die Sprache der beiden Mädchen verrät hier weder eine Persönlichkeit (also, dass eine der beiden offensichtlich keinen Sarkasmus versteht oder dass eine eine rohere Sprache als die andere verwendet, oder oder oder...), noch dass sie glaubwürdig ist. Dadurch bleiben die Charaktere auch sehr austauschbar.

Mitten im Gespräch kommt der Kellner grinsend auf sie zu, als sei er erfreut, bei diesem Wetter, endlich Kundschaft zu Gesicht zu bekommen.

» Schönen Nachmittag meine Damen! Was darf’s sein? « begrüßte Enrico die beiden.
» Schöner Nachmittag? Bei dem Wetter... « entgegnet Susanne etwas brüsk.
» Kommt ganz auf die Gesellschaft an. « antwortet der Kellner zwinkernd.
» Einen Pfirsich-Apfel-Tee und einen mittelgroßen Kakao mit Milchschaum, bitte. » unterbricht Cathy die Konversation.
» Natürlich, gern. Und zum Essen? «
» Danke, nichts. «
» Für mich bitte ein Stück Sachertorte. «
» Bring ich euch sofort. «

Dieses erwähnte Café habe ich gegoogled, weil der Name so charakteristisch ist. Es existiert wirklich, in Wien. Du kommst doch aus Österreich, hattest also vermutlich ein reales Vorbild. Auf der Karte, die auf der Homepage abrufbar ist, gibt es dort beide Getränke nicht zu bestellen. Falls du das Cafe kennst und es dort die Getränke tatsächlich gibt, ist es natürlich okay. Falls nicht, finde ich es sehr ungenau. Abgesehen davon verwirrt mich, warum ausgerechnet die verstörte Cathy für sich und für ihre Freundin bestellt.

Nach etwa fünf Minuten schlürfen beide an ihren Getränken. Cathy liebt den Geschmack von Pfirsich-Apfel-Tee. Am liebsten hätte sie die Tasse in einem Zug ausgetrunken, doch sie unterließ es.

Warum? Ist das von Bedeutung, oder eine bloße Behauptung?

Susanne beobachtet sie. Cathy sieht auf und errötet etwas, als sie das Grinsen von Susi sieht.

» Was machst du eigentlich zu deinem Geburtstag nächste Woche? « lenkt Cathy ab.
» Genau! Das wollte ich dir gestern noch sagen. Ich habe eine Home-Party geplant, die halbe Schule kommt. Jeder ist eingeladen. Du kommst doch auch, oder? «
» Ja, klar. «
» Sogar Adriano hat mir schon zugesagt! « schreit Susi entzückt.
» Adri... Adriano kommt auch? « Cathy gerät ins Stocken.

Hierzu wurde eh schon gesagt, dass es unrealistisch ist, dass Cathy dies erst jetzt erfährt. Auf die Namen wurde eingegangen, dazu möchte ich auch noch etwas sagen. Würde nur Cathy einen exotischen Namen tragen, fände ich es glaubhaft. Ich würde dann denken, die Eltern hätten das Kind nach dem Roman Sturmhöhe benannt. Dann sähe ich Jung-alternative Großstadteltern vor mir, was Vater und Mutter auch gleich Persönlichkeit verleihen würde. Dass allerdings, von fünf erwähnten Personen, vier dermaßen erdachte Namen haben, passt einfach nicht. Besonders weil es landestypische Namen aus zwei unterschiedlichen Staaten sind und das ganze, wie ich unterstelle, dennoch in Wien spielt. Okay, es könnte immer noch sein, dass das eine britische Familie in Wien ist. John, Celene, Cathy. Aber dass sie dann noch beinahe ausschließlich mit Italienern zu tun hat, das ist mir zu viel. wink

Damit hat sie nicht gerechnet. Ihr Schwarm und sie auf der gleichen Party. Wie sollte sie damit umgehen? Sie kann ihm doch nicht unvorbereitet gegenübertreten. Außerdem sind dort mehrere hübsche Mädchen, denen sie niemals das Wasser reichen könnte.

Es wird während des gesamtes Textes das wichtige Prinzip "Show, don't tell" kaum angewendet. Wenn die Erzählstimme ein klar deklarierter Erzähler wäre, würde das ja funktionieren. Dieser Erzähler nervt mich als Leser allerdings dadurch, dass er ständig diese "Innehalten"-Momente diktiert. "Wie sollte sie damit umgehen?", "Kannte sie sich jemals?". Viele dieser Einschübe würden sich durch "showen" sogar einfacher, jedenfalls aber literarischer darstellen lassen.

» Hallo, Erde an Cathy? Bist du noch da? « unterbricht Susi die in Gedanken versunkene Catherine.
» Oh, jaja. «
» Also wie sieht es aus, hättest du Lust zu kommen? Das wäre am Freitag. «
» Natürlich Susi, natürlich.« sagt Cathy etwas unsicher.

Nachdem die zwei Mädchen sich noch etwas ausgiebiger über ihre Klassenkollegen ausgetauscht haben, bringt ihnen Enrico auch schon die Rechnung.

» 6,50 wären das bitte, die Damen «
Cathy drückt ihm 10 Euro in die Hand und deutet ihm, das Restgeld zu behalten. Normalerweise war sie nie so spendabel gewesen, doch heute war ihr die Ablenkung der beiden willkommen und dies rechtfertigte auch das Trinkgeld. Zumindest in ihren Augen.

Okay, also Cathy hat entweder den Tee oder den Kakao konsumiert. Und Susanne das andere Getränk und die Torte. Warum zahlt Cathy dann 6,50? Entweder hat sie ihr Getränk und die Torte bezahlt, oder vielleicht die beiden Getränke? Aber ein Gesamtbetrag für diese drei Produkte wäre sicher höher, und eine Rechnungsteile müsste schon irgendwie erklärt werden, wenn man Zahlen, Produkte und Lokalitäten erwähnt.

Zu Hause angekommen lässt Cathy das Geschehene nochmals Sie ist immer noch total perplex, dass nun auch Adriano eingeladen ist. Adriano! Der Schwarm der Schule, auf den alle Mädchen stehen! Allein wenn er in ihrer Nähe ist, bekommt sie weiche Knie und stottert vor sich hin. Sie wuschelt sich durch ihre Haare und vergräbt ihr Gesicht im Kopfpolster. Sie malt sich aus, wie die Party ablaufen könnte, versinkt in Gedanken und somit verstreichen einige Minuten. Cathy bezweifelt, dass Adriano sie beachten wird, deswegen muss sie sich besonders schick machen. Sie springt aus dem Bett und visiert erwartungsvoll den Kleiderschrank an, mit der Hoffnung, das weinrote One-Shoulder-Dress, welches sie beim letzten Schulball trug, aufzufinden. Vor lauter Nervosität durchwühlt sie den kompletten Kleiderschrank. Gewand fliegt in hohen Bögen durch ihr Zimmer. Sie findet jedes Teil, von dem sie gar nicht mehr wusste, dass sie es besitzt, außer das Weinrote. Nun komplettieren herumlungernde Kleidungsstücke die Unordnung ihres Zimmers.

Meine Home-Parties liegen zwar schon einige Jahre zurück, aber es waren dann doch so einige. Nie allerdings habe ich ein Mädchen gesehen, dass in einem Ballkleid dahin gegangen wäre, oder ein Junge in einem Anzug. Home-Parties sind doch normalerweise keine Anlässe, wo man eng umschlungen im Scheinwerferlicht tanzt. Ich vermute, Cathy wäre ziemlich schnell das Gespött so einer Runde, würde sie dort so auftauchen. Vielleicht ist das ja die unerwartete Pointe, die folgen wird. Dann nehm ich meinen Einwand zurück. Glaubwürdig klingt es bis dato aber noch nicht.

» Mama? « schreit Catherine.
» Was gibt’s, Mäuschen? «
» Kannst du dich noch an das weinrote One-Shoulder-Dress erinnern, welches ich damals beim Schulball anhatte? «
» Ja natürlich, Cathy. In dem sahst du entzückend aus. Was ist mit dem? «

Celine steckt die eben angerauchte Zigarette in den Porzellan-Aschenbecher. Seitdem sie von John getrennt ist, hat sie wieder zu rauchen begonnen. Sie heißt es mit der Ausrede, aufgrund des Trennungsstresses, gut.

Da habe ich ein Problem mit der Räumlichkeit. Cathy schreit ihrer Mutter. Stand die die ganze Zeit daneben, ging Cathy zu ihr, kam die Mutter nach dem Ruf in Cathys Zimmer? Und wo steht dann dieser Aschenbecher?

» Ich brauch’ das. Unbedingt! So schnell wie möglich. Susi schmeißt am Wochenende eine Home-Party. Weißt du wo es ist? Ich konnte es im Kleiderschrank nicht finden. «
» Hmm... Hast du es vielleicht bei deinem netten Vater? Er hat dich damals vom Schulball abgeholt, ruf ihn doch mal an. « antwortet Celine in einem, etwas abweisenden Unterton.
» Okay, danke Mama. «

Ich glaube, dass "abweisend" hier nicht der richtige Begriff ist. Ihre euphorische Tochter wird sie ja nicht abweisen wollen, sondern sie spricht nicht gern über ihren (Ex)-Mann, von dem sie geschieden ist. Aber dieses "netten" passt auch nicht ganz in das Bild, das finde ich ein bisschen halbgar. Ist sie zynisch und verbittert, wäre das deutlicher zu merken, oder müsste deutlich gemacht werden. Ist die froh über die Scheidung, wäre sie vielleicht weniger bissig. Außerdem, bekommt sie mit, wie es ihrer Tochter mit der Situation geht und dass die sehr an ihrem Vater hängt? Würde sie dann eher ihre eigene Kränkung hinten anstellen?

Catherine geht in ihr Zimmer hinauf. Es sind exakt 17 Stufen, sie zählt sie schon seit ihren jungen Kinderjahren. Dabei überlegt sie immer wieder, ob es sich um eine Zwangsneurose handelt.

Dass sie während des Zählvorgangs darüber nachdenkt, glaube ich nicht. Aber an sich finde ich diese Information sehr schön. Sie verleiht Cathy eine Persönlichkeit. Schöner fände ich es allerdings, wenn diese Information gesondert geschildert würde. Also, dass sie beispielsweise irgendwann in ihrem Zimmer sitzt und darüber nachdenkt, ob sie dieses Treppenzählen zu einer neurotischen Person macht.

Eine hölzerne Wendeltreppe führt sie in den ersten Stock, und obwohl sie die Treppen blind hinaufgehen könnte, sucht sie immer noch Halt an dem Treppengeländer, welches aus Elsbeerholz angefertigt wurde. Cathy schnappt ihr Mobiltelefon, wählt die Nummer ihres Vaters und ruft ihn anschließend an.

» Hallo Papa, hast du später Zeit? «
» Grüß dich, Cathy. Natürlich, um was geht’s? «
» Ich komm circa in einer halben Stunde vorbei. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Ballkleid noch bei dir ist. «
» Welches? Das Weinrote? « fragt John etwas skeptisch.
» Ja genau, also komme ich dann, okay? «
» Geht klar, Cathy, bis dann. «

Ein sehr hektisch geführtes Telefonat, das ich aber grundsätzlich fleischiger finde als die bisherigen Dialoge. Wären sonst keine Logikfehler im Text, würde es mir die Persönlichkeit der Cathy erweitern, dass sie nicht mal vorab klärt, ob das Kleid nun beim Vater ist. So hege ich den Verdacht, dass es eine Ungenauigkeit des Verfassers ist. Mit anderen Worten: wenn du den restlichen Text so änderst, dass die Fehler ausgemerzt sind, würde ich diese Stelle drin lassen. Vorausgesetzt, du willst Cathy so quirlig und etwas überdreht haben.

Eigentlich mochte sie den Weg bis zu dem Haus ihres Vaters. Eine lange Pappelallee zierte die Wegränder und bot ein prachtvolles Farbenspiel im Frühling, als auch im Herbst. Als sie sein Haus sieht, legt sie die letzten Meter im Laufschritt zurück. Etwas keuchend und mit feuchter Stirn steht sie vor der Eingangstür, atmet kurz tief durch und klingelt. Sie vernahm einen schrillen Ton, der dem einer Katze, welcher auf den Schwanz (Schweif) getreten wurde, ähnelte. In Anzughose und weißem Hemd öffnet ihr Vater die Tür und begrüßt sie freundlich, wenn gleich auch überrascht.

» Hey, Cathy! So schnell hab ich mit dir nicht gerechnet. Komm doch herein. «
» Hallo Papa! Ich will dich auch nicht lange stören, ich versprech’s. «
» Ach was, du störst doch nicht. Komm erstmal herein, ich schenk dir etwas Eistee ein. «

Auch das klingt für mich wieder ziemlich gestelzt und zwar wirklich so, wie das Wort meist verwendet wird. Künstlich abgehoben, als hätte man die Situation noch nie erlebt und müsste sich mühevoll ausmalen, wie das wohl sein würde. Dabei hat es doch schon jeder erwähnt, man besucht einen Verwandten. Sagt der wirklich diese Sätze? Es klingt mir zu sehr nach einer TV-Sprache, und zwar eher aus einer Soap-Opera.

Sie zieht sich ihre Schuhe aus und wirft den schwarzen Mantel über den Kleiderständer. Cathy traf ihn jedes Mal ohne hinzusehen. Innerlich stieg ihr immer ein geringes Gefühl von Freude und Erfolg hoch. Als sie noch in Gedanken versunken war, wurde sie von ihrem Vater unterbrochen, der ihr bereits das Glas Eistee entgegenstreckte.

» Setz dich doch, Cathy. «
» Mhm... « sagt Catherine.
» Wie geht es dir schulisch so? Ist alles in Ordnung? «
» Es ist etwas stressig, aber ansonsten gibt es nichts auszusetzen. «
» Schön, das hört man gerne. «
» Ja, hast du das One-Shoulder-Dress? Es ist dringend... «
» Ja, ich habe es dir bereits auf die Couch gelegt, im Wohnzimmer. «

Das Glas Eistee war halb ausgetrunken, als sich Cathy auf den Weg ins Wohnzimmer macht. Sie betritt den Raum mit dem dunklen Boden, der, wenn sie sich recht erinnert, aus importiertem Teakholz besteht. Das Gesamtbild des Raumes ist wunderbar. Sie liebt das Wohnzimmer ihres Vaters - die Farben sind perfekt aufeinander abgestimmt. Dunkelbrauner Parkettboden mit hellbraunen gefleckten Stellen, eine schwarze Lederbankgarnitur, sowie hell- und dunkelbraun gemusterte Vorhänge vervollständigen das häusliche Wohlbefinden. Zu ihrer Linken findet ein aufgemauerter Kamin seinen Platz. Das Holz knistert im Kaminofen.

Auch die Wohnung hat mehr etwas von einem englischen Landhaus als von einer Wohnung in einer europäischen Großstadt. Aber kann natürlich so sein. Aber sie ist sicherlich ein wenig ungewöhnlich angeordnet. Man kommt zuerst in das Esszimmer, danach folgt erst das Wohnzimmer...

Cathy schnappt sich das Kleid und kehrt um, zurück in den Essraum. Nun ist sie angespannt als Katy Crownson ihr die Hand entgegenstreckt und ohne jeglichen Augenkontakt und mit gewisser Arroganz
» Hallo. « sagt.

Diese Stelle hat etwas von einem Gruselfilm um einen potenziellen Psychokiller. Wusste Cathy von dieser Frau? Sehen sie sich zum ersten mal? Ich kann mir beide Varianten nicht ganz vorstellen. Sie sieht ihr nicht in die Augen, streckt ihr aber die Hand hin. Das klingt nach einer ganz offenen Feindseligkeit, die schon länger bekannt ist. Aber wäre dann Cathy voller Euphorie in das Haus gelaufen und hätte sich freudig auf einen Eistee gesetzt, wenn ihre Feindin anwesend ist? Oder kam die in der kurzen Zeit nachhause, in der Cathy im Nebenraum war?

Begegnen sie sich zum ersten mal, finde ich es übertrieben, wie feindselig sich diese Frau verhält. Abgesehen davon, ist der Begriff "gewisse Arroganz" natürlich etwas, das sehr ungenau ist. Auch hier würde sich wieder "showen" anbieten, auch, um die Spannung aufzubauen.


Daraufhin wird Katy von John kritisch beäugt. Catherine wollte sich Mühe geben, mit ihr, den Umständen entsprechend, normal umzugehen.


Einerseits macht mir ebenfalls der Schwulst zu schaffen, wobei der im zweiten Abschnitt schon deutlich weniger wurde als im ersten Teil.

Zweitens kommt es mir, wie schon erwähnt, vor, wie ein Transkript einer TV-Serie. Ich finde es beim Schreiben immer ganz interessant, mich zu fragen wie gewisse Situationen, die ich selbst noch nie erlebt habe und nur aus dem Fernsehen kenne, wirklich aussehen. Das ist etwas, was Literatur am besten kann. Den Leser überraschen, durch eine andere Sichtweise. Ich glaube, dazu müsstest du dich nur ein wenig kompromissloser auf diese Personen und ihre Zustände einlassen, denn das Thema zu behandeln finde ich wirklich interessant.


Drittens habe ich den Eindruck, dass die Informationen noch sehr wahllos gestreut werden. Manche Abläufe geschehen wahrscheinlich schnell, dann werden wieder viele Beobachtungen transportiert. Mir scheint, dass bei der Auswahl der Informationen nicht beachtet wird, ob die Informationen etwas übergeordnetes aussagen, ob sie Handlung vorantreiben, der Geschichte etwas geben oder die Charaktere verdeutlichen. Damit meine ich Informationen wie die Beschreibung des Wohnzimmers, der relativ detaillierte Dialog mit dem Kellner oder der Nennung verschiedener Daten.

Das klingt wahrscheinlich nach wahnsinnig viel, ist es aber eigentlich gar nicht. Viel davon wirst du mit etwas liegenlassen und einmal bearbeiten schon ausmerzen können. Und schon nach einigen Texten ist die Stilsicherheit viel größer als bisher. Also, wird schon. Nur nicht aufgeben.


Man sieht, ich habe das mit dem Zitieren nicht hinbekommen wink

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