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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 10/2013
Ameisen im Krieg


 
 
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4292

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Der silberne Scheinwerfer Ei 4
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Beitrag24.09.2013 20:00
Ameisen im Krieg
von hobbes
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ameisen im Krieg

Ich habe das Messer eingesteckt, nach Ed gerufen und bin gegangen. Die alten Bahngleise entlang; Züge kommen da keine mehr. Nichts kommt mehr.
Ed läuft neben mir, vor mir, hinter mir, stürzt sich die Böschung hinunter, rast die Böschung wieder hinauf. Ed, die treue Seele, Ed, der Hund. Zeig mir eine treue Seele, die nicht in Hundegestalt daherkommt.
Ed ist tot, ich habe ihn selbst unter dem Fliederbusch im Garten vergraben. Der Hund, der mich begleitet, ist nur noch ein imaginärer. Aber ich sehe ihn, höre ihn, rieche ihn, spüre seine Wärme.
Vielleicht bin ich selbst schon imaginär.

Es regnet, überall ist Wasser, sogar auf dem Schotter des Gleisbetts haben sich Pfützen gebildet. Am See bin ich stehengeblieben, habe Steine aufgehoben und sie ins Wasser geschleudert. Die Ringe hatten keine Chance, sich auf der Wasseroberfläche auszubreiten - Regentropfen schlugen wie kleine Geschosse auf den See ein und zerstörten alles, was sonst hätte sein können.

Bei Regen höre ich immerzu ihr Lachen.

Ich weiß nicht, wie lange ich schon unterwegs bin, vielleicht sind es nur ein paar Stunden (Tage? Wochen?). Mir ist kalt. Äußerlich, innerlich, aber ich friere nicht. Und wenn, ist es mir auch egal.
Ob sie nach mir suchen? Ob sie nach mir sucht? Wenn sie mich dann finden, fangen, einsperren und ich vor Gericht landen würde, ich hätte eine Mitleidsgeschichte zu bieten. Die Mutter bei der Geburt gestorben. Der Vater gleich mit, irgendwie. Ein imaginärer Vater. Er hat mir gezeigt, wie das geht: leben und gleichzeitig tot sein.
Aber warum sollten sie (finden, fangen, mich suchen).

Ich gehe in die Knie, lege mich hin. Unbequem, so ein Gleisbett. Der Regen prasselt auf mich ein und mir kommt ein Zitat in den Sinn: Ich lasse das Leben auf mich regnen. Weit gefehlt. Ich frage mich, ob nicht vielleicht doch ein Zug kommen wird, auf diesen Gleisen, die seltsam frei von Unkraut sind, dafür, dass sie seit Jahren nicht genutzt werden.

Die Gleise entlanggehen, das war einer unserer Träume; Spinnereien, die man so hat. Irgendwann gehen wir zusammen bis an ihr Ende. In unserem Traum führen sie ans Meer. Das kann nicht sein, das wussten wir, weit und breit kein Meer, und tote Gleise, die führen doch nicht ans Meer.
Wir haben es nie getan, sind keine drei Schritte auf diesen Gleisen gegangen. Man muss seine Träume hegen, pflegen, bewahren. Für die Not.

Mein Kopf liegt auf einer der Holzschwellen, nass und glitschig dieses Holz, vorhin habe ich eine Schnecke zertreten - ein Versehen -, das Geräusch (mehr schmatzend als zerberstend) hallt noch immer in meinem Kopf nach und übertönt das Prasseln des Regens. Ed schnuppert an mir herum, mit einem hilflosen Gesichtsausdruck, so kennt er mich nicht; damals, als Ed noch nicht imaginär, sondern aus Fleisch und Blut war, da war ich der Anführer in unserem Rudel, aber jetzt, jetzt nicht mehr. Er leckt mir übers Gesicht, als könne er mich dadurch ins Leben zurückholen, ein Toter, der einen Lebenden zurückholt, Ed gib auf, ich träume von einem Zug, ein Zug, der kommen wird, mich zu holen; vielleicht eine dieser alten Dampfloks, mit ihrem schnaubenden Rhythmus, an dem alten Bahnübergang, den ich längst hinter mir gelassen habe, gibt der Schaffner Signal, ein kreischendes, pfeifendes Signal und dann würde sie Fahrt aufnehmen die Lok, würde schneller und immer schneller werden.
Aber nichts. Nur der Regen. Regen, der sich anhört wie Ameisen im Krieg (dahinter ihr Lachen).

An einem Sommertag, einem warmen, trockenen Sommertag, saß ich mit ihr im Wald. Wir schwiegen miteinander, lauschten der Stille hinter den Bäumen. Was ist das für ein Geräusch, fragte sie und es waren Ameisen, die durch das Laub vom letzten Herbst raschelten. Ameisen, friedliche Ameisen. Jetzt sind sie in den Krieg gezogen: Dauergefechtsfeuer mit Regentropfen, die einen Namen trommeln, ihren Namen, in Großbuchstaben: E-L-E-N-A, E-L-E-N-A, E-L-E-N-A, …
Ruhe!, schreie ich lautlos gegen den Regen an, gib endlich Ruhe!
Es wäre ein guter Zeitpunkt, zusammenzubrechen, zu weinen, die Hände zum Himmel heben, flehend oder auch: Was habe ich getan? (Habe ich etwas getan? Was hat sie getan?)
Aber nichts davon. Aufstehen und weiter, immer weiter, ich und der Hund.
Ich fange an, ein Gedicht aufzusagen, aber das einzige, das mir einfällt: Meine Verzweiflung kommt um Mitternacht / und schaut mich an als wär ich lange tot. Ich breche ab; zurück auf Los und dann alles anders: Wir essen das Gulasch, trinken Rotwein dazu. Ich frage nichts. Wir sind glücklich. Miteinander. Unser Metzer heißt Konrad oder: wir sind jetzt Vegetarier. Oder: ich habe keinen Freund namens Victor. Oder: Victor sieht nichts, sagt nichts. Oder: Ich sage nichts, weil: ist es wirklich so wichtig (ja).

Die Gleise sind zu Ende. Kein Meer in Sicht. Nur Wald und Wasser, das vom Himmel, von den Bäumen, von mir herunterregnet.
Aus der Traum.
Ein Eichhörnchen rettet sich eine Tanne hinauf. Ed steht unter dem Baum und bellt.

Der Rückweg kommt mir kürzer vor. Als ich aus dem Wald heraustrete, hört der Regen auf. Sonnenschein, ein Regenbogen. Ich lasse Ed im Wald, gehe die Straße entlang, unsere Straße, die Sonne bringt mir mein Lächeln zurück. Das Messer, welches Messer?

Ich lebe, Elena lebt, Ed liegt tot unter dem Fliederbusch.

Sie ist in der Küche, und das Messer, da ist es wieder, sie hat es in der Hand; Gulasch, es gibt Gulasch, nie sind die Stücke klein genug, wie oft muss ich es ihm denn noch sagen, diesem höllischen Metzger – sie lacht -, wenn er doch nur nicht der beste wäre, dieser Marcel, gutes Fleisch, beste Qualität, dann, ja dann, würde ich längst woanders einkaufen, er hat das Messer gewetzt, fühl mal, wie scharf es ist.
Ich sehe sie an und sie legt das Messer zur Seite, Wo warst du, fragt sie, Ameisen suchen, sage ich und sie lacht, Elena-Lachen, das jeden Regen übertönt. Und?, fragt sie und ich sehe nur noch das Messer, höre nicht mehr, was sie noch sagt, höre stattdessen Victors Worte: du, Jakob, ich habe Elena gesehen, ja und, frag ich, ja, nu, druckst er herum, und ich: ja was jetzt, und er: sie hat ihn geküsst, Marcel, den Schlachter, und ich sage nein und er sagt ja, aber das kann nicht sein, kann es vielleicht doch sein, jetzt frage ich sie, Elena, frage ich, Victor sagt, du hättest den Schlachter geküsst und sie lacht, aber nicht so wie sonst, ich kann den Regen hören, der Regen, der jetzt wieder gegen die Scheibe prasselt.
Es ist wirklich scharf, das Messer.

Die Gleise führen nicht ans Meer, sage ich, sie hören auf, einfach so, mitten im Wald. Die Ameisen haben einen Krieg angezettelt.
Sie sieht mich an und dann lebe ich nicht mehr (oder sie), der Regen prasselt, ich stecke das Messer ein, rufe nach Ed und gehe.


* Ich lasse das Leben auf mich regnen - Rahel Varnhagen
* Meine Verzweiflung kommt (...) - Aus dem Gedichtband “Unter dem Eisen des Mondes” in: Thomas Bernhard (1993): Gesammelte Gedichte, Frankfurt am Main, Suhrkamp (schreibt der http://www.thomas-bernhard-blog.de)

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Gast







Beitrag25.09.2013 06:55

von Gast
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Das ist der Text, bei dem ich meinen ersten Kommentar in diesem Wettbewerb hinterlassen möchte.
Das ist so gut geschrieben. Ich glaube, da stimmt alles. Überhaupt nicht einfach, in zehn Tagen so etwas zu machen.
Richtig gut.
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Kara
Geschlecht:weiblichEselsohr
K

Alter: 46
Beiträge: 293



K
Beitrag25.09.2013 09:33

von Kara
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Gefällt mir, ja, gefällt mir. Berührt mich, gute Arbeit.
LG, Kara


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lady-in-black
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Beitrag25.09.2013 13:45

von lady-in-black
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Moin,  smile

dies ist ein Ichwillerstmalnurdiebewertungsfedernfreischaltenkommentar.

Später vielleicht noch einmal mehr. Pfiffig Blinzeln


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firstoffertio
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Beitrag26.09.2013 00:54

von firstoffertio
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Mir gefallt die Anschaulichkeit im ersten Teil. Auch der Kontrast von dem Geschilderten,  Erlebten und Erinnertem (Hund) auf den Gleisen zu der scheinbar guten Stimmung anschließend zuhause. Die dann schnell sich als falsch herausstellt. Arg gewollt erscheint mir das Metzgerthema, aber das offene Ende finde ich wieder gut. Ich sehe einge Facetten von Auseinandersetzung mit Wahrheit, Wirklichkeit in diesem Text.
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anuphti
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Beitrag26.09.2013 19:27

von anuphti
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Die Gedanken eines Mannes, der vielleicht aus Eifersucht seine Freundin erstochen hat.

Es werden zwar viele Begriffe aus dem Umfeld Eisenbahn verwendet, aber quer über die Gleise" wird nicht explizit erwähnt.

Das Thema Wahrheit wird über "Hörensagen" eingebracht, der Freund Viktor erzählt dem Prota, das seine Freundin den Metzger geküsst hat.
Der Prota fragt seine Freundin danach, und folgert aus ihrem veränderten Lachen, dass es stimmen muss.

Ob er sie letztlich tatsächlich erstochen hat, lässt der Text offen. Es werden mehrere Denk- und Wahrnehmungs-, sowie Zeitebenen umeinander geschachtelt.

Gefällt mir.

Im Moment 7 Federn
Das kann sich aber noch nach oben oder unten verändern.

LG
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KeTam
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Beitrag27.09.2013 09:43

von KeTam
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Ich werd deinen Text noch einige male lesen müssen, um ihn zu entziffern. Ich kann aber schon sagen, dass er mir sehr gut gefällt.
Du erzeugst da so lebendige Bilder und deine Sprache gefällt mir auch.

Verdammt noch mal, die Wahrheit ist, dass ich deinen Text auch nach mehrmaligem lesen noch immer nicht ganz kapiert habe, ihn aber trotzdem wirklich mag! So. Und nun? Wink
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Akiragirl
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Beitrag28.09.2013 12:04

von Akiragirl
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Hallo Inko!

Mir hat „Ameisen im Krieg“ wirklich gut gefallen.  Der Text baut eine sehr intensive Atmosphäre auf, die mich beim Lesen sehr schnell in ihren Bann gezogen hat; vor allem sprachlich ist das sehr gut gemacht. Mir gefallen die vielen kleinen Ideen, die der Geschichte Leben einhauchen und sie authentisch wirken lassen; insbesondere der imaginäre Hund Ed und das titelgebende Geräusch von Ameisen (im Krieg), das dein Protagonist im Regen wiederzuerkennen glaubt.

Du lässt den Leser im Unklaren darüber, was nun mit dem Messer passiert ist (hat er sie umgebracht? So richtig deutlich wird das ja nicht, oder ich habe nicht ausreichend zwischen den Zeilen gelesen …). Was es eigentlich mit dem Metzger (Konrad? Victor? Marcel?) auf sich hatte, habe ich nicht so wirklich verstanden, an der Stelle empfand ich die Geschichte als etwas wirr (formuliert). Vielleicht wolltest du damit das Bernhard-Zitat umsetzen; Unklarheit lassen, die „Wahrheit“ (was war nun wirklich?) verbergen.
Insgesamt fand ich aber das Bernhard-Zitat irgendwie nicht eindeutig genug umgesetzt in der Geschichte; das Thema „quer über die Gleise“ hingegen wurde ausreichend thematisiert.

Trotz dieser kleineren Punkte, die ich mich nicht so 100% überzeugt haben, war dies eine von den Geschichten, die ich sehr gerne noch ein zweites und ein drittes Mal zur Hand genommen habe. Sie ist sehr angenehm zu lesen, irgendwie fühlt sich alles stimmig an, obwohl vieles im Verborgenen bleibt. Wenn ich nicht wüsste, dass Mr.C diesmal nicht am Wettbewerb teilgenommen hat, würde ich sagen, das könnte von ihm sein. So tippe ich mal auf Lorraine.

(Die Stelle: Ein Zug, der kommen wird, mich zu holen, erinnerte mich übrigens sehr an Inception; weiß nicht, inwiefern das beabsichtigt war ^^).
Schade, zu den gelungenen Texten fällt mir immer viel weniger zu schreiben ein als du den weniger gelungenen.

Von mir gibt es 8 Federn; war einer meiner Lieblingstexte.

Liebe Grüße
Anne


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adelbo
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Beiträge: 1830
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Beitrag28.09.2013 21:29

von adelbo
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Hallo Inko,

ich finde deinen Text nicht schlecht, aber es gibt zwei maßgebliche Dinge die mich stören.
Erstens imaginär und zweitens, was für mich noch wesentlicher ist, dass deine Geschichte nicht ganz aufgeht.

Zitat:
Ed ist tot, ich habe ihn selbst unter dem Fliederbusch im Garten vergraben. Der Hund, der mich begleitet, ist nur noch ein imaginärer. Aber ich sehe ihn, höre ihn, rieche ihn, spüre seine Wärme.
Vielleicht bin ich selbst schon imaginär.

Es regnet, überall ist Wasser, sogar auf dem Schotter des Gleisbetts haben sich Pfützen gebildet. Am See bin ich stehengeblieben, habe Steine aufgehoben und sie ins Wasser geschleudert. Die Ringe hatten keine Chance, sich auf der Wasseroberfläche auszubreiten - Regentropfen schlugen wie kleine Geschosse auf den See ein und zerstörten alles, was sonst hätte sein können.

Bei Regen höre ich immerzu ihr Lachen.

Ich weiß nicht, wie lange ich schon unterwegs bin, vielleicht sind es nur ein paar Stunden (Tage? Wochen?). Mir ist kalt. Äußerlich, innerlich, aber ich friere nicht. Und wenn, ist es mir auch egal.


In diesem Abschnitt ging es für mich schon los.
Thema kann ich erkennen, auch das Zitat.  
Ein Mann, der aus Eifersucht seine Frau umbringt und nur, weil ihm jemand erzählt hat, dass sie den Schlachter, deren Gulasch sie so lobt, geküsst hat.
Dann ist Ed der Hund gestorben. Sehr wahrscheinlich davor, und sehr wahrscheinlich ist der Mann deshalb gewalttätig geworden. Aus Trauer um den Hund.

Dem Sinn der Ameisen bin ich noch nicht ganz auf die Schliche gekommen.  Es sei denn, dass es bedeuten soll, dass der Mensch in Ausnahmesituationen, wie Trauer, die Welt völlig anders wahrnimmt. Dass friedliche Ameisen zu Kriegsteilnehmer mutieren.
Teilweise überzeugende Bilder, aber leider nur teilweise.

LG
adelbo


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Lapidar
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Beitrag29.09.2013 10:08

von Lapidar
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Paralelle Welten? In einer stirbt der Hund, in einer die Frau, in einer der Erzähler?  Unterschiedliche Wahrheiten.
Was haben die Ameisen damit zu tun?
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Kateli
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Alter: 47
Beiträge: 256
Wohnort: D-Süd
Das goldene Gleis


Beitrag29.09.2013 19:51

von Kateli
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Mag ich. Am besten gefällt mir Ed, der Hund, der längst tot ist, aber immer noch der (vielleicht einzige) treue Begleiter.
Und ich mag, dass nicht alles erklärt und durchgekaut wird, dass ich als aufmerksamer Leser dennoch genau erfahre, was sich abgespielt hat. Außerdem finde ich, dass das hier ein Text ist, der beim zweiten Lesen noch stärker wirkt als beim ersten Mal, weil ich erst da alle Andeutungen verstehe (hoffe ich), die mit Bedacht eingestreut wurden.
An manchen Stellen ließe sich straffen, manche Sätze sind sehr lang (was vielleicht aber zu den Gedankenfäden des Erzählers passt), doch das tut im Großen und Ganzen der Sache keinen Abbruch.
Eher frage ich mich vielleicht noch, welchen Stellenwert hier die Auseinandersetzung mit der Wahrheit einnimmt - aber da ist zumindest das Gleis, das im Traum bis ans Meer führt und in der Realität bei genauem Hinschauen ins Nichts, und die alte Frage "was wäre (gewesen), wenn?" - mit dem Ergebnis, dass nichts, aber auch garnichts die Wahrheit verändert hätte.
Schöne Bilder, schöne Metaphern, nochmal: Mag ich.

LG
Nina


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Zombies just want hugs
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Herbert Blaser
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 313
Wohnort: Basel


Beitrag30.09.2013 11:55

von Herbert Blaser
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Wie ein Hamster im Rad... rennt das Bewusstsein des Protagonisten und erzeugt Imaginationen. Die Ameisen sind real und reinigen den Waldboden. Trotzdem fehlt mir die konkrete Szene, das gesprochene Wort.

_________________
Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?

Marcel Proust
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Amaryllis
Geschlecht:weiblichForenschmetterling

Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag30.09.2013 16:49

von Amaryllis
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Liebe/r Inko,

vorab noch ein paar Worte: Ich persönlich sehe mich nicht als E-Literatur-Expertin, weder in schreibender noch in lesender Form, also nimm es mir bitte nicht übel, sollte ich nicht alles so verstanden haben, wie es vielleicht gemeint war. Zudem habe ich unter einem relativ hohen Zeitdruck gelesen und kommentiert, meine Obergrenze, einen Text zu lesen, lag also bei zwei Lektüredurchgängen.

So, jetzt aber zum Text:

Ich muss ehrlich gestehen, beim ersten Mal lesen war mir dein Text viel zu experimentell, es gab ganze Passagen, die ich mir mit Fragezeichen markiert habe. Beim zweiten Mal hat der Text aber sehr gewonnen, er gefällt mir jetzt richtig gut. Ich mag die zerhackte Weise, die Fragmente, mit denen um dich herum wirfst, die dann doch insgesamt ein stimmiges Bild ergeben.
Das Motiv "Quer über die Gleise" hast du meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt, sowohl auf der wörtlichen als auch auf der metaphorischen Ebene. Das Bernhard-Zitat finde ich nicht so leicht wieder, ich frage mich die ganze Zeit, ob der Freund es vielleicht nur erfunden hat, ob das dann die Anspielung darauf ist. Hm.
Sprachlich bist du eigentlich recht sicher, nur sind mir trotzdem zwei, drei Erbsen aufgefallen:
Zitat:
Aber warum sollten sie (finden, fangen, mich suchen)?

Zitat:
Mein Kopf liegt auf einer der Holzschwellen, nass und glitschig dieses Holz [...]

Hier mag mir die Wiederholung nicht gefallen, sie wirkt nicht wie ein Stilmittel auf mich, mehr, als hättest du es selbst übersehen, nicht so wie später beispielsweise mit dem Regen, wo doch ein schöner Rhythmus reinkommt.
Zitat:
ich kann den Regen hören, derden Regen, der jetzt wieder gegen die Scheibe prasselt.

Fände ich übereingestimmt schöner, weicher.

Mir ist gerade noch etwas eingefallen, vielleicht bezieht sich das Bernhard-Zitat ja auch darauf, dass er selbst erzählt, aber nicht genau weiß, was passiert ist, oder es nicht wissen will. Sobald er es tatsächlich aussprechen würde, würde es wahr werden. Hm.

Alles in allem ein Text, der beim zweiten Lesedurchgang zu überzeugen gewusst hat, mal sehen, wo er bei mir am Schluss landet.

Meine Bewertung erfolgt, sobald ich alle Texte kommentiert habe.
Alles Liebe,
Ama


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Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir.
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shao
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 41
Beiträge: 106
Wohnort: Norddeutschland


Beitrag01.10.2013 00:04

von shao
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Find ich ganz gut gelöst, das Ende hat einiges gerettet.

Zitat:

Bei Regen höre ich immerzu ihr Lachen.
Das finde ich schön.

Insgesamt aber leider keiner meiner Favoriten
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag01.10.2013 15:35

von holg
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Ist das jetzt ein Krimi? Ist Elena DER Name, momentan? Elena und Victor und Marcel und Konrad (den gibt's auch nochmal) und Ed, der Hund. Wobei, Ed ist der einzige gelungene Name. Die anderen sind irgendwie von der Stange. Auch die Eifersuchtsdramaarie. Ach ja, muss ja Handlung her.

Sind schöne sprachliche Momente drin.

Hier gehts knallhart um Lügen und Betrügen und weniger um die Unmöglichkeit auszudrücken, was man eigentlich sagen will.
Quer zum Gleis taucht eher zufällig auf, will mir scheinen.

weiss noch nicht.

holg


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ash_p
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 36
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Wohnort: Berlin


Beitrag01.10.2013 23:55

von ash_p
Antworten mit Zitat

In diesem Text steckt so viel Verzweiflung, so viel Hoffnungslosigkeit. Ich dachte mir schon von Anfang an, dass das nicht gut ausgehen kann. Hier liegt auch meine Kritik: Diese Vorhersehbarkeit. Mir fehlt die Überraschung am Ende. Sprachlich und stilistisch aber gut geschrieben.

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Kara
Geschlecht:weiblichEselsohr
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Alter: 46
Beiträge: 293



K
Beitrag02.10.2013 10:01

von Kara
Antworten mit Zitat

Hi Inko, nun habe ich alle Texte mehrmals gelesen und vergleiche direkt. Nach wie vor gefällt mir Dein Text, oberes Drittel, definitiv.

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Bawali
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 80
Beiträge: 538
Wohnort: Wettingen, Schweiz


Beitrag02.10.2013 14:03

von Bawali
Antworten mit Zitat

Nachdem ich alle Beiträge aufmerksam durchgelesen habe, gibt es nun zu jedem eine kurze Anmerkung und eine erste vorläufige Einstufung. Aus meiner natürlich subjektiven Sicht stützt sich meine Einschätzung auf Aussage, Verständlichkeit, Schreibstil und das Handwerkliche des Textes sowie natürlich darauf, ob und wie gut Thema und Zitat umgesetzt wurden.

Dass das Zitat umgesetzt worden ist, kann ich bei diesem Beitrag nicht erkennen. Daher ist die Aussagekraft im Sinne der Vorgaben eher schwach. Weiter hat mich am Schreibstil die zeitweise fast ausufernde Verwendung des Wortes 'und' gestört. Deutlich weniger wäre hier eindeutig aufwertend gewesen. Der reine Gedankenmonolog dieses Beitrages kann ich außerdem nicht als wirkliche Geschichte einstufen.

Die Befederung setze ich im mittleren Drittel an. Die endgültige Federnzahl werde ich erst nach einem weiteren Durchgang, quer über alle Texte vergleichend, setzen.


_________________
Ein Freund ist ein Mensch der dich mag, auch wenn er dich kennt. (frei nach Elbert G. Hubbard)
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag02.10.2013 16:44

von Mardii
Antworten mit Zitat

Der Titel gibt mir am meisten zu denken. Mal schauen, ob meine Gedanken mich zu einem Verständnis führen:
Ein klassischer Plot: Die Tat aus Eifersucht wird verdrängt und der Tod auf einen anderen Freund (Hund) des Protagonisten übertragen. Und die Variante gleich mitgeliefert: der Hund ist auch gestorben und mit der Zeit Platzhalter für die Schuld an der vorvergangenen Tat geworden.
Die Atmosphäre ist eine schon fast übersinnlich-jenseitige („Vielleicht bin ich selbst schon imaginär.“) Die Figur geht in der Umgebung des Waldes, ihr aktueller Lebensraum, auf. Die Natur ist gleichzeitig Bedrohung und Projektionsfeld ihrer Ängste. Die Metapher des Kriegs wird oft auf sie angewendet. Aber es scheint durch, das dieser Krieg nicht unmittelbar schuld ist am Tod des Hundes, der Frau und der Eltern. Sie sind schon im vorangegangenen „Krieg“ der Menschen umgekommen. Der Krieg der Natur (der „Ameisen“) richtet sich gegen den Erzähler. Es ist ein unsichtbarer Feind. Die Gleise - noch sichtbare Zeichen der Anwesenheit von Zivilisation und sozialer Gemeinschaft – führen ins Nichts. Sie symbolisieren die Nichterfüllung der menschlichen Wünsche und seines Verlangens.
Die größeren Wesen der Natur (Eichhörnchen) fliehen den Menschen. Die unsichtbaren Insekten, die fleißigen Ameisen, verbünden sich mit den Geräuschen (Regen). Das Ich kehrt in Gedanken in die Zivilisation zurück, erinnert sich seines Verbrechens. Die Bedrohung der Geräusche (Regen prasselt gegen das Fenster) scheint es dorthin zu verfolgen. Der Weg der Sehnsüchte des Ich (die Gleise) endet im Wald, wo die Ameisen sind. Das ist seine Bestimmung, die Anwesenheit des ewig unsichtbaren Feindes.


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Ridickully
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Rübenach
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R


Beiträge: 2836



R
Beitrag02.10.2013 19:49

von Rübenach
Antworten mit Zitat

Um alle Texte befedern zu können, musste ich mich häufig bei der Bewertung sehr kurz fassen. Außerdem habe ich dieses Mal sehr subjektiv bewertet und keine Bewertungsschemata (drei Federn für die Umsetzung der Vorgaben etc.) benutzt. Natürlich führt dies im Einzelfall zu völlig ungerechten Beurteilungen. Ist mir aber auch egal. Was mir bei sehr vielen Texten aufgefallen ist, ist die fehlende Auseinandersetzung mit dem Bernhard-Zitat. Entweder es wird ohne triftigen Grund in den Text gepackt, oder der Autorin glaubt, es sei ausreichend zu zeigen (oder zu behaupten), dass es immer mehrere Wahrheiten gebe.

Ameisen im Krieg
Hier habe ich was zu meckern. Erstens gefallen mir Klammern als Stilmittel in einem literarischen Text nicht. Zum anderen: Da sticht einer einfach so seine Frau ab. Oder, nicht einfach so, sondern weil sie den Metzger geküsst hat. Was für eine bodenlose Frechheit von ihr. In den Kreisen, in denen ich lebe, passiert dies für gewöhnlich nicht. Ich hätte gerne erfahren, was der Grund für diesen Mord war. Die Geschichte, wenn ich sie richtig verstehe, erzählt mir nur vom Anlass.

Einer der wenigen Texte, die das Bernhard-Zitat umsetzen. Stark erzählt.

8 Federn. Ich habe im Schnitt 4,32 Federn vergeben


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gold
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Beiträge: 4936
Wohnort: unter Wasser
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Beitrag03.10.2013 08:23

von gold
Antworten mit Zitat

hallo Inko,

habe deinen Text gern gelesen. Ich finde ihn interessant und stilistisch gut, jedoch etwas wirr. Die Umsetzung der Vorgabe ist dir gut gelungen, dezent, unaufdringlich.

Lg gold


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Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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Lupo
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 364
Wohnort: Pegnesien


Beitrag03.10.2013 10:32
weil es ist wichtig
von Lupo
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Verwirrt versuche ich anhand Eds An- oder Abwesenheit den Zeitsprüngen zu folgen und blinzle erschreckt bei jedem Absatz in eine neue Szene. Schließlich gebe ich es auf, eine kontinuierliche Handlung zu entdecken und betrachte die einzelnen Sätze als Produkt des Schreibhandwerks. Demzufolge zuckt mir der Rotstift im Mäppchen.
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