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Dieses Werk wurde für den kleinen Literaten nominiert Hauptsache gesund!


 
 
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BlueNote
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Beitrag14.09.2013 04:32
Hauptsache gesund!
von BlueNote
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Auf der Hängebrücke. In luftiger Höhe. Wackelig, unsicher. Ein einziges Schwanken. Unter mir: Tiefe Schluchten. Schließlich der Nebel. Völlig fremde Welten. Ungewissheit. Abgründe. Und tief in mir: Schwanken, Angst. Instabilität. Ich muss voran gehen, heißt der gute Vorsatz. Mich über den Grat hinauswagen. Auf die Hängebrücke. Denn so ist das Leben, sagen sie. Über diese Brücke. Hinüber. Zum anderen Grat.

Obwohl man es nicht eindeutig sehen kann, scheint mir der Nebel drüben genauso wie der zu sein, den ich soeben hinter mir gelassen habe. In der Zeit gibt es kein Zurück, meint die Wissenschaft beschwörend. Also gehe ich voran. Auf meiner schmalen Brücke kann man sowieso nicht zurück gehen. Sich nicht einmal umdrehen. Weil alle Landschaft sofort nach jedem Schritt verschwindet. So mein Gefühl. Diese Brücke hängt völlig in der Luft. Ich darf nicht darüber nachdenken, wie die Brücke gehalten wird, wo ihre Verankerung ist. Ob die Seile hinter mir irgendwo in der Unendlichkeit, im Nichts, sicher verankert sind. Ob das alles zuverlässig ist, wovon ich ausgehe. Real. Oder nicht real. Das heißt irreal ist.

Es gibt grundsätzliche Dinge, wovon man ausgehen muss. Diese Vorstellung beruhigt mich. Die Verankerung ist eine von diesen grundsätzlichen Dingen. In der Vergangenheit, die vor meinen Augen verschwindet, bin ich verankert. Diesen Satz verstehe ich selbst nicht, muss ich mir eingestehen. Aber das ist nur einer von vielen Sätzen, die ich nicht verstehe. Die Zukunft jedenfalls sehe ich vor mir. Allerdings verschwommen. Man hat mir zu einer Brille geraten. Oder zu einer anderen Sichtweise. Aber die Szenerie vor mir bleibt weiterhin verschwommen. Trotz diverser Sehhilfen. Ich habe den Eindruck, und so sagt man es mir auch, vorwärts zu kommen. Ich bewege mich für den Moment ein Stückchen weiter. Ohne mich allerdings meinem Ziel zu nähern. Und ohne dieses Ziel genau zu kennen. Jedoch bewege ich mich aufrecht und stetig. Ich habe ein Ziel, das zwar verschwommen, aber eindeutig vor mir liegt. Wir haben es zusammen für mich definiert. Es gibt keine Wahl. Keinen anderen Weg.

Außer: Ich falle. Hinunter. Durch die Planken der Hängebrücke hindurch. Sanft. Auf den Boden. Der Tatsachen. Um mich herum: Zukunft, Gegenwart, Vergangenheit. Und plötzlich auch Menschen, mit denen ich spreche. Die mich wahrnehmen. Gruppen bilden, von denen ich ein Teil bin. Die Theorie nennt es Zugehörigkeit. Ist es das, wonach ich mich immer gesehnt habe? Die Therapeutin sagt, ich sei nun geheilt. Ihrer Obhut entlassen. Könne auf eigenen Füßen stehen. Denn: Ich fühle mich zugehörig. Das ist der Beweis für ihren Erfolg. Ich sei nun wie jeder andere Mensch auch. Kann in alle Richtungen gehen, wie ich will. Auch im Kreis. Um die eigene Achse. Verharren. Oder ganz schnell in eine Richtung. Oder in eine andere.

Niemand beurteilt mehr meine Lage. Niemand ist mehr da, der sagt, was zu tun und zu denken ist. Niemand ist da. Aber ich fühle mich zugehörig. Kann es kaum glauben. Was plötzlich anders ist? Stelle Fragen. Die ich mir selber beantworte. Weil niemand da ist. Weil die anderen Menschen jetzt auf gleicher Ebene sind. Ganz nah. Zum Greifen. Es geht mir gut. Laut Definition. Weil niemand da ist. Niemand da ist. Niemand ist. Niemand. Ich bin auf mich allein gestellt. Und werde mich gut fühlen. Weil niemand für mich da ist. Weil jemand da ist für mich. Niemand. Jemand. Jemand, der mich liebt. Ausgerechnet mich. Weil alle da sind. Nur für mich. Nur zu meiner Freude und zu meinem Wohlergehen. Weil niemand mehr verantwortlich ist für mich. Weil jemand da ist, der mich liebt. Weil ich da bin, um zu lieben. Weil niemand da ist, weil jemand da ist. Weil ich da bin. Wieder da bin. Da bin, wo ich bin. Im Hier und Jetzt. Angekommen. Aber selber noch nicht genau weiß, ob jemand da ist. Jemand ist. Oder niemand.

Wo geht es lang? Wo geht es hin? Wie geht es weiter? Die Verwirrung in den Gedanken kann man irgendwann auch wieder ordnen, vermute ich. Jetzt ist es wichtig, dass es Fortschritte gibt. Das heißt Schritte. In die richtige Richtung. So steht es in den Büchern. Oder auch wieder nicht. Es ist Auslegungssache, glaube ich. Ich kann mich auch hinsetzen und nachdenken. Es ist meine Entscheidung. Aber Nachdenken bereitet mir Kopfschmerzen. Also gehe ich nach links, rechts oder gerade aus. Ich beschließe, mich den Menschen zuzuwenden.

Ein Gespräch: Das Wetter verschlechtert sich, aber es macht nichts aus, die Sonne, hinter den Wolken, wartet, dass sich etwas bewegt, aber der Regen, das wissen wir ja, zieht irgendwann weiter und Bücher werden geschrieben und Geschichten erzählt und Vergangenheiten aufgearbeitet und Leben gelebt und Kinder gezeugt, großgezogen und was weiß ich noch alles …

Kinder! Ach ja, Kinder … Ach ja, Frau, Ehefrau … Ach ja, Freundeskreis … Ach ja, Kreis! Der Kreis, der mich begleitet, wohin ich auch gehe. Sogar eine dunkelbraune Katze ist dabei, die behaglich schnurrt, wenn man sie streichelt. Manchmal, wenn sie Lust dazu hat. Und natürlich jede Menge Menschen, die sich vorwärts bewegen. Auch mich vorwärts bewegen. Mit ihnen mit. Wir bewegen uns in die gleiche Richtung. Scheinbar. Denn sie sind immer in meiner Nähe. Diese Menschen. Gar nicht auszudenken, wenn wir alle einmal nach und nach sterben. Und wieder denke ich ans Sterben. Aber auf eine andere Art. Ich denke: Schade, wenn wir alle bald sterben werden. In spätestens hundert Jahren. Schade! Wie schade! Wenn wir sterben. Das denke ich. Und der Ratgeber definiert: Jetzt bin ich wieder gesund. Zwar ist alles noch irgendwie seltsam. Alles ist seltsam. Ist irgendwie. Aber gesund!

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anuphti
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Beitrag15.09.2013 12:13

von anuphti
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Nur ein kurzes Feedback (weil in der Arbeit), aber die Rückmeldung, dass ich den Text schon gestern gelesen habe, nur noch keine Zeit hatte, mich zu Wort zu melden.

(Natürlich) medizinisch geprägt lese ich diesen Text vielleicht etwas anders, als andere Leser und er erscheint mir fast wie eine "lose" Fortsetzung Deines letzten Textes.
Aber in diesem Text erkenne ich deutlich, dass sich etwas verändert hat. Und dass der Autor reflektiert, was anders ist, und was das bedeuten kann. Zumindest wenn er den Büchern glaubt, die er gelesen hat.

Und ich gewinne den Eindruck von einem Denker, der mehr dem Verstand traut, als dem Gefühl, und der letztlich deshalb fast wie ein Beobachter seiner eigenen Gefühle wirkt, weil er sie fast wie von außen beurteilt. Gleichzeitig wirkt er mir sehr vertraut, weil ich ganz ähnlich bin, mir unangenehme oder unverständliche Emotionen immer erst auf Plausibilität und Ursachen prüfe, bevor ich sie "auslebe" (und hoffe, dass sie schnell vorbei gehen)

Gerne gelesen. Sprachlich nur ganz kleine Erbsen, die ich auf Nachfrage gerne noch nachreiche.

LG
Nuff


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Belzustra
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Beitrag15.09.2013 12:49

von Belzustra
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Hallo BlueNote,

da hast du emotional bei mir ins Schwarze getroffen. Vor allem deiner Art zu erzählen ist es geschuldet, dass dieser Text hier wirkt und funktioniert. Äußerst konsequent hast du den Stil bis zum Ende durchgezogen.

Gestolpert bin ich nur über:
Zitat:
Es gibt grundsätzliche Dinge, wovon von denen man ausgehen muss. Diese Vorstellung beruhigt mich. Die Verankerung ist eine von diesen grundsätzlichen Dingen.

In meinen Ohren klingt dieser kleine Abschnitt etwas holprig. Als ob er das Niveau des restlichen Textes nicht aufrecht erhalten könnte. Vielleicht kannst du das etwas umformulieren.

Ansonsten sehr gerne gelesen.
Liebe Grüße

Belzustra


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Hardy-Kern
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Beitrag15.09.2013 14:32

von Hardy-Kern
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Tach Note,
das liest sich wie: "Auferstanden aus Ruinen..."
Ich sehe ein U-Boot, welches mit letzter Kraft seine Wassertanks ausbläst, um an der Oberfläche endlich wieder frische Luft tanken zu können.
Das ist ein seelischer Befreiungsschlag, der Respekt abnötigt und bestimmt nicht leicht zu schreiben war. Aus der Tiefe wieder nach oben.
Echt gut gemacht. Daumen hoch

Hardy
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BlueNote
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Beitrag15.09.2013 17:36

von BlueNote
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Hi ihr!

Schön, dass ihr euch zu diesem Text geäußert habt, weil er mir als Fortsetzung der letzten zwei Geschichten ("Als der Krieg ausbrach, ging ich gerade am Meer spazieren" und "Und...?" doch wieder recht am Herzen liegt.

@Nuff
Zitat:

(Natürlich) medizinisch geprägt lese ich diesen Text vielleicht etwas anders, als andere Leser und er erscheint mir fast wie eine "lose" Fortsetzung Deines letzten Textes.

Ich wollte das Thema tatsächlich als Trilogie anlegen. Die Texte sind also als die Beschreibung einer Entwicklung zu sehen. Allerdings ist da ja immer noch kein richtiges Happy End, obwohl ich mir ursprünglich vorgenommen hatte, alles mit einem "Happy End"  enden zu lassen. Ich hoffe, dieses Düsterthema wird nicht zur Never Ending Story. Vielleicht gibt es ja dann doch noch irgendwann den vierten Teil (und den fünften und den sechsten), in dem sich dann alles in Wohlgefallen auflöst. Eine medizinisch geprägte Sichtweise ist da natürlich nicht die verkehrteste - vielleicht half dir das ja beim Lesen über so manche E-Lit-Skurrilität hinweg. wink
Zitat:

Aber in diesem Text erkenne ich deutlich, dass sich etwas verändert hat.

Auf jeden Fall! Eine positive Entwicklung muss erkennbar sein. Sonst wäre dieses literarische Unterfangen für mich vollkommen sinnlos gewesen.
Zitat:

Und ich gewinne den Eindruck von einem Denker, der mehr dem Verstand traut, als dem Gefühl, und der letztlich deshalb fast wie ein Beobachter seiner eigenen Gefühle wirkt, weil er sie fast wie von außen beurteilt.

Diesen Gegensatz eines hochemotionalen Problems und einer analytischen, nüchternen (Selbst-)Betrachtung beim Schreiben zu beleuchten war für mich sehr interessant. Ein von außen beurteilen ... ja, so sehe ich das auch.
Zitat:
Gleichzeitig wirkt er mir sehr vertraut, weil ich ganz ähnlich bin, mir unangenehme oder unverständliche Emotionen immer erst auf Plausibilität und Ursachen prüfe, bevor ich sie "auslebe" (und hoffe, dass sie schnell vorbei gehen)

Interessant! Vielleicht sollte ich dir gelegentlich mal deine Außenwirkung beschreiben, die ist nämlich zu 100 % anders.
Zitat:

Gerne gelesen. Sprachlich nur ganz kleine Erbsen, die ich auf Nachfrage gerne noch nachreiche.

Ja, bitte gern! Allerdings habe ich bis zu deinem Beitrag den Text selber mehrfach verbessert (eine Marotte, die ich mir seit meinen letzten Texten angewöhnt habe - die Deadline setzt der erste Kommentator. Dann erst ist Schluss mit Verbessern). Ich harre dann also deiner Verbesserungen.

@Belzustra
Zitat:

da hast du emotional bei mir ins Schwarze getroffen.

Das ist für mich ein großes Kompliment, mit einer "nüchternen" Schreibweise jemanden "emotional" zu treffen (weil genau das ja die Absicht war).
Zitat:

Vor allem deiner Art zu erzählen ist es geschuldet, dass dieser Text hier wirkt und funktioniert.

Der Text enthält jede Menge elliptische Auslassung. Ich bin froh, wenn das als Stilmittel erkannt wird, weil dies ja "die Art des Erzählens" ausmacht.
Deine Verbesserung erscheint mir logisch. Meine Schreibweise war wohl etwas "mundartgeprägt".
Die von dir angeführte Stelle sollte vielleicht sprachlich verbessert werden. Der Protagonist erklärt sich ja unaufhörlich seine Welt selber, analysiert seine Emotionen, beruhigt sich etc. Das soll u.a. mit dieser Stelle ausgedrückt werden. Mal sehen, wie man das noch umformulieren kann.

@Hardy
Ja, jetzt hab ich doch tatsächlich die alte DDR-Hymne noch einmal ausgegraben. Klingt eigentlich recht hübsch in diesem Kontext:

Alte Not gilt es zu zwingen,
Und wir zwingen sie vereint,
Denn es muß uns doch gelingen,
Daß die Sonne schön wie nie
Über Bayern scheint.
Über Bayern scheint.


Aber dass dir mal was gefällt ... und auch noch sowas ... macht mir jetzt gleich mal ... positive Emotionen. Deine plastische U-Boot Metapher spukt mir jedenfalls seitdem im Kopf herum.

Ciao

BN
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Hardy-Kern
Kopfloser

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Beitrag15.09.2013 19:31

von Hardy-Kern
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:

Denn es muß uns doch gelingen,
Daß die Sonne schön wie nie
Über Bayern scheint.
Über Bayern scheint.[/i]

Immer das gleiche Trauerspiel mit den Bayern. Gibt man denen den kleinen Finger, beginnen sie gleich mit Fingerhakeln.
49 Prozent verleiten wieder mal, den fetten Franz-Joseph durchblicken zu lassen. Ich verstehe nicht, warum sich die Bayern nicht endlich aus der deutschen Förderation verabschieden?  

Schnell noch die Ösis einkaufen und ein neuer Staat wird zum Traumvorbild der modernen Welt und des alten Europa geboren.
Vor allem muss man die anderen deutschen Hungerhaken nicht mit durchfüttern. Sind das überhaupt Deutsche? Doch, wenn man sie als Arbeitskräfte billig ausbeuten kann.Twisted Evil

Was die Geschichte betrifft, würde ich am Schluss angelangt sein. Sie ist nicht in der Form geschrieben, hier einen allseits glückseligen Menschen neu erstehen zu lassen. Dafür fehlt ein Protagonist und ein näheres Umfeld, welches bestimmte Umstände und Ursachen für tiefgründigere Handlung aufzeigen müssten.

Ist zu allgemein, da so ein Gemütszustand auf viele Menschen zutreffen kann, wie aus den obigen Kommentaren zu ersehen ist.
Auch kann ich nur wenige Zusammenhänge mit der "Kriegsgeschichte" erkennen. Vielleicht könnte der Zustand des Protagonisten eine Folge des Krieges sein? Das solltest du etwas unter die Lupe nehmen, um eine verständlichere Verbindung herzustellen.
Natürlich lobe ich was, wenn's denn was zu loben gibt.

P. S.: Die alte DDR- Hymne? Gibt doch nur eine! Smile

Hardy
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BlueNote
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Beitrag16.09.2013 17:28

von BlueNote
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Hi Hardy!

Zitat:

Immer das gleiche Trauerspiel mit den Bayern. Gibt man denen den kleinen Finger, beginnen sie gleich mit Fingerhakeln.

Da wünscht man sich einfach nur, dass ein wenig die Sonne scheint und  für dich ist das gleich wieder die große Politik. Obwohl ... wenn ich mir das so recht überlege: So ein kleiner Lederhosenstaat zusammen mit dem schöngebirgigen Austria wär schon was feines. Aber tolerant zu Ausländern wie dich wären wir dann bestimmt. Musst halt auch eine Lederhose tragen, wenn du einreisen willst (und Autobahngebüren für Ausländer zahlen).
Zitat:

Was die Geschichte betrifft, würde ich am Schluss angelangt sein. Sie ist nicht in der Form geschrieben, hier einen allseits glückseligen Menschen neu erstehen zu lassen. Dafür fehlt ein Protagonist und ein näheres Umfeld, welches bestimmte Umstände und Ursachen für tiefgründigere Handlung aufzeigen müssten.

Die Geschichte hat ja ihr Ende, aber die Problematik (der Zyklus) noch nicht.
Zitat:

Ist zu allgemein, da so ein Gemütszustand auf viele Menschen zutreffen kann, wie aus den obigen Kommentaren zu ersehen ist.

Der geschilderte "Gemütszustand" ist so speziell, dass man ihn nur so allgemein formulieren kann (damit er überhaupt verstanden wird).
Zitat:

Auch kann ich nur wenige Zusammenhänge mit der "Kriegsgeschichte" erkennen. Vielleicht könnte der Zustand des Protagonisten eine Folge des Krieges sein? Das solltest du etwas unter die Lupe nehmen, um eine verständlichere Verbindung herzustellen.

Der Krieg ist ja auch nur eine Metapher für das, was im aktuellen Text thematisch fortgesetzt wird. Eine Entwicklung abzulesen wäre hilfreich (vom 1. Text zum 3.). Aber zumindest befinden wir uns in dieser Geschichte  schon mal wieder auf dem Boden der Tatsachen. Das ist ein Fortschritt!

BN
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Hardy-Kern
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Beitrag17.09.2013 18:20

von Hardy-Kern
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:

Der Krieg ist ja auch nur eine Metapher für das, was im aktuellen Text thematisch fortgesetzt wird. Eine Entwicklung abzulesen wäre hilfreich (vom 1. Text zum 3.). Aber zumindest befinden wir uns in dieser Geschichte  schon mal wieder auf dem Boden der Tatsachen. Das ist ein Fortschritt!

Du hättest diese Geschichten dann auch als Zyklus deklarieren müssen.
Hier und da was und später mal ein Häppchen.
Hättest Teile für die Geschichte insgesamt machen müssen. Egal, wann der nächste Teil kommt. Nun hängst du hier mit dieser guten Geschichte bei sechs Antworten. Ist doch logisch.

Wer soll die drei Teile, nach so langer Zeit im Zusammenhang sehen?

Hardy
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BlueNote
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Beitrag17.09.2013 20:27

von BlueNote
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Manche Dinge entwickeln sich eben langsam.
Die Teile MUSS man nicht im Zusammenhang sehen, kann sie aber.

Auf den nächsten Teil braucht man eh nicht zu warten, der kommt vielleicht Weihnachten. Oder ich mach zukünftig nur noch Smalltalk und Forentreffen. Dann kommt gar nix mehr.

Allerdings ... ist z.Z. ja auch der 10.000-er Wettbewerb.

Immerhin ist der Text ja inzwischen ein "ausgewähltes Werk". Ist das nichts?

Eben!

Diese Tatsache erfüllt mich mit Stolz und geschwellter Brust.
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Hardy-Kern
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Beitrag18.09.2013 15:47

von Hardy-Kern
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:


Auf den nächsten Teil braucht man eh nicht zu warten, der kommt vielleicht Weihnachten. Oder ich mach zukünftig nur noch Smalltalk und Forentreffen. Dann kommt gar nix mehr.
Allerdings ... ist z.Z. ja auch der 10.000-er Wettbewerb.
Immerhin ist der Text ja inzwischen ein "ausgewähltes Werk". Ist das nichts?
Eben!
Diese Tatsache erfüllt mich mit Stolz und geschwellter Brust.

Faulpelz! Willst wohl garnichts mehr machen? Schäm er sich.
Kannst doch nicht nach deinem unwissenden Kaiser gehen, der da immer fragt: Is denn schoa Weihnachten?
Wenn ich das vorher gewusst hätte, meine Nominierung hättest du nicht bekommen. Ich glaube, die könnte ich doch noch...  

P. S. Da sollen sich auch schon öfter Sperlinge, mit der Brust in die Pferdeäppel geschmissen haben. lol

Hardy
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BlueNote
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Beitrag18.09.2013 19:01

von BlueNote
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Hi Hardy!

Was soll ich dazu sagen ...?
Mit Beckenbauer habe ich ja eher weniger am Hut. Mit Lothar Matthäus allerdings auch nicht.

Keep nominating!

BN
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Hardy-Kern
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Beitrag18.09.2013 19:41

von Hardy-Kern
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:

Keep nominating!

Konetschno! Smile

Hardy
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Beitrag19.09.2013 17:14

von BlueNote
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Hardy, wenn ich dich nicht hätte!

Muss ich jetzt noch um weitere Kritik betteln, oder ist mein Stil inzwischen so vollkommen, dass es nichts mehr daran zu verbessern gibt? Dann kann ich mich ja zur Ruhe legen. Gute Nacht!

Ist das OK so, die eigene geistige Verwirrung (beim Schreiben) in einem Text auf diese Weise zu dokumentieren, oder wäre es doch besser, über Vampire oder Pferde zu schreiben? Hat die U-Literatur in der DSFo-Prosa inzwischen gesiegt, oder sind alle beim Wettbewerb? Ist das Experiment experimentell genug, oder müsste das ganze noch experimenteller werden? Ist irgendwem aufgefallen, dass der Wechsel zwischen vollständigen und unvollständigen Sätzen (=Ellipsen) einen Sinn hat?

Oder zusammengefasst: Is anybody out there?
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anuphti
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Beitrag19.09.2013 17:42

von anuphti
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Lieber BN,

bezüglich Erbsen smile

DIe eine, die mir ins Gesicht gesprungen ist, hat Belzustra schon erwähnt, das wäre die Stelle gewesen, über die auch ich sprachlich gestolpert bin.

Inhaltlich hat sich mir vor allem der Zusammenhang mit "Und" erschlossen. Die "Kriegsgeschichte" hätte ich da jetzt nicht zuordnen können. Die muss ich mir noch mal zu Gemüte führen.

LG
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Hardy-Kern
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Beitrag19.09.2013 17:44

von Hardy-Kern
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Ist irgendwem aufgefallen, dass der Wechsel zwischen vollständigen und unvollständigen Sätzen (=Ellipsen) einen Sinn hat?
Oder zusammengefasst: Is anybody out there?


Natürlich fällt das auf. Die anybodys scheinen out zu sein. Hast den falschen Zeitpunkt gewählt. Das sollte dich nicht kümmern, solange ich als Leser verstehe, um was es geht.
Zwei Bewertungen sind schon mal gut. Sei nicht so raffgierig!

Allerdings finde ich Ellipsen besser, wenn Aktionen dahinter stehen.
Das macht die Handlung spannender. Leider wirst du mit dieser Thematik nur wenig Spannung erzeugen können. Mir ist es zu öde über einen  Burnout nachzudenken. Du schaffst es aber, geschickt in den Surrealismus reinzurutschen und das macht es interessant.

Woher kannst du Russisch? Smile

Hardy
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Beitrag19.09.2013 17:48

von holg
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Hallo bluenote.
Text gelesen, sprachlich gefallen, fortschritt zu und erkannt, kriegstext zu lange her, will ich nochmal ausführlicher äußern, habe aber den Kopf gerade voll.

Klingt wie hypnotherapeutische Gedankenbilderspiele.

wie gesagt, später mal mehr

holg


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Beitrag19.09.2013 19:02

von BlueNote
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Man muss nur ein bisschen schütteln, dann kommt wieder ein bisschen was.
@holg: Therapeutisch ja, hypno nein, hätte ich jetzt gesagt. Das im Kreis formulieren hat keine hypnotische, höchstens eine betäubende Wirkung.

Zitat:

Zwei Bewertungen sind schon mal gut. Sei nicht so raffgierig!

Aber ich werde doch so gerne kritisiert. Dieses stillschweigende Einverständnis hat mich ganz irritiert!

Spannend sollten meine Ellipsen ja nicht sein. Eher kurzatmig.
@anuphti: Die Kriegsgeschichte beschreibt den Zusammenbruch, die anderen Texte die Zeit danach.
@Hardy: Der letzte Satz war nicht russisch, sondern englisch!

EDIT: Die Interpretation "Burnout" gefällt mir in diesem Zusammenhang übrigens nicht so besonders.


BN
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Gast







Beitrag22.09.2013 14:39

von Gast
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Hallo BlueNote,

Habe lange gezögert, diesen Text zu kommentieren/zu kritisieren. Erstens ist klar, dass der Autor vom Erzähler schwer zu trennen ist und zweitens macht das die Sache zu einem delikaten Unterfangen. Mir war klar, dass dieser Text im Zusammenhang mit dem "Kriegsausbruch" steht, ich will aber an ihn als eine eigenständigen Komposition herangehen. Du forderst Sorgfalt ein, in deinen Betrachtungen bei Texten dritter, ich werde also auf diesen Punkt achten, unter anderem. Und versuchen, den Autor für die Zeit der Kritik hinter dem Erzähler verschwinden zu lassen. smile


BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Auf der Hängebrücke. In luftiger Höhe. Wackelig, unsicher. Ein einziges Schwanken. Unter mir: Tiefe Schluchten. Schließlich der Nebel. Völlig fremde Welten. Ungewissheit. Abgründe. Und tief in mir: Schwanken, Angst. Instabilität. Ich muss voran gehen, heißt der gute Vorsatz. Mich über den Grat hinauswagen. Auf die Hängebrücke. Denn so ist das Leben, sagen sie. Über diese Brücke. Hinüber. Zum anderen Grat.

Bild: Ein Grat, Nebel. Eine Hängebrücke von diesem Grat zu dem am anderen Ende der Brücke (deren Ende eigentlich nicht sichtbar ist, wie man gleich (nicht) sehen wird). Nebel. Nicht klar ist, ob die tiefen Schluchten (wie heissen Schluchten, wenn sie nicht tief sind? Mit anderen Worten, wozu das "tiefe"?) Abgründe ... wirklich so "völlig fremde Welten", diese Abgründe, für den Erzähler? Kennt er sie nicht schon?
Obwohl man es nicht eindeutig sehen kann, scheint mir der Nebel drüben genauso wie der zu sein, den ich soeben hinter mir gelassen habe. In der Zeit gibt es kein Zurück, meint die Wissenschaft beschwörend. Also gehe ich voran. Auf meiner schmalen Brücke kann man sowieso nicht zurück gehen. Sich nicht einmal umdrehen. Weil alle Landschaft sofort nach jedem Schritt verschwindet. So mein Gefühl. Diese Brücke hängt völlig in der Luft.

Ok. Er hat den Grat verlassen, befindet sich über dem Abgrund. Mir ist nicht klar, ob nun die Brücke mit der Zeit verglichen werden soll, die man nicht zurückdrehen kann (Wer ist "die Wissenschaft"? Warum muss sie etwas beschwören, was jeder Nicht-Wissenschaftler schon weiss?) Er geht also voran, klar, weil Zurückgehen nicht möglich ist, wenn man sich nicht einmal umdrehen kann. Er sieht den Grund aber nicht in der Beschaffenheit der Brücke, sondern weil die Landschaft verschwindet (sofort nach jedem Schritt - das "sofort" ist unnötig, überhaupt verschwindet die Landschaft wohl nicht nach jedem Schritt neu, sie ist ab einem gewissen Punkt im Nebel halt nicht mehr zu sehen - woher er das weiss, wenn er sich nicht umdreht, steht auf einem anderen Blatt ... ach so, sein "Gefühl".
Und jetzt hängt die Brücke "völlig in der Luft" ...


 Ich darf nicht darüber nachdenken, wie die Brücke gehalten wird, wo ihre Verankerung ist. Ob die Seile hinter mir irgendwo in der Unendlichkeit, im Nichts, sicher verankert sind. Ob das alles zuverlässig ist, wovon ich ausgehe. Real. Oder nicht real. Das heißt irreal ist.

"Ich darf nicht darüber nachdenken ... " halte ich für eine Floskel, der Erzähler fängt ja im selben Atemzug an, genau darüber (lange) nachzudenken:
Es gibt grundsätzliche Dinge, wovon man ausgehen muss. Diese Vorstellung beruhigt mich. Die Verankerung ist eine von diesen grundsätzlichen Dingen. In der Vergangenheit, die vor meinen Augen verschwindet, bin ich verankert. Diesen Satz verstehe ich selbst nicht, muss ich mir eingestehen.
Ich auch nicht. Er balanciert auf der (Zeit-)Brücke voran, die Vergangenheit aber verschwindet "vor" seinen Augen?? Zum besseren Verständnis (für alle Beteiligten) würde ich vorschlagen, dass er die Vergangenheit hinter sich lässt, das wiederum darf angezweifelt werden, denn er kann es (des Nebels sowie der Unmöglichkeit, sich auch nur umzudrehen wegen) nicht überprüfen und (er wird es zweifelsohne feststellen): die Vergangenheit wird ihn begleiten, wenn auch "nebelgefiltert" ...

Aber das ist nur einer von vielen Sätzen, die ich nicht verstehe. Die Zukunft jedenfalls sehe ich vor mir. Allerdings verschwommen. Man hat mir zu einer Brille geraten. Oder zu einer anderen Sichtweise. Aber die Szenerie vor mir bleibt weiterhin verschwommen. Trotz diverser Sehhilfen. Ich habe den Eindruck, und so sagt man es mir auch, vorwärts zu kommen. Ich bewege mich für den Moment ein Stückchen weiter. Ohne mich allerdings meinem Ziel zu nähern. Und ohne dieses Ziel genau zu kennen. Jedoch bewege ich mich aufrecht und stetig. Ich habe ein Ziel, das zwar verschwommen, aber eindeutig vor mir liegt. Wir haben es zusammen für mich definiert. Es gibt keine Wahl. Keinen anderen Weg.

Keine Brille hilft, im Nebel besser zu sehen. "Eine andere Sichtweise" ... hier springst du von der Brillen-Metapher zur Therapiesprache, mir hätte  gefallen, dass du hier eine weitere "Übersetzung" einbaust, ein Nachtsichtgerät vielleicht?
Jetzt kommt ein Ziel ins Spiel, eines, das "wir" zusammen (gemeinsam?) für den Erzähler definiert haben. Es liegt "verschwommen", aber "eindeutig" vor ihm. Mir kommt das hochgradig widersprüchlich vor, und der Nebel? Hat er sich aufgelöst?

 

Außer: Ich falle. Hinunter. Durch die Planken der Hängebrücke hindurch. Sanft. Auf den Boden. Der Tatsachen. Um mich herum: Zukunft, Gegenwart, Vergangenheit. Und plötzlich auch Menschen, mit denen ich spreche. Die mich wahrnehmen. Gruppen bilden, von denen ich ein Teil bin. Die Theorie nennt es Zugehörigkeit. Ist es das, wonach ich mich immer gesehnt habe? Die Therapeutin sagt, ich sei nun geheilt. Ihrer Obhut entlassen. Könne auf eigenen Füßen stehen. Denn: Ich fühle mich zugehörig. Das ist der Beweis für ihren Erfolg. Ich sei nun wie jeder andere Mensch auch. Kann in alle Richtungen gehen, wie ich will. Auch im Kreis. Um die eigene Achse. Verharren. Oder ganz schnell in eine Richtung. Oder in eine andere.

Kehrtwendung. Wo Schluchten und Abgründe waren, gibt es nun (plötzlich) die Möglichkeit, sich fallen zu lassen: sanft auf dem Boden der Tatsachen aufzukommen ...
Hier verlassen wir also die schwankende Brücke, kommen mit dem Erzähler in der Zugehörigkeit an, erwachen mit ihm aus einem bösen Traum, verpufft der Nebel, die Schluchten, aber mitten drin:

Niemand beurteilt mehr meine Lage. Niemand ist mehr da, der sagt, was zu tun und zu denken ist. Niemand ist da. Aber ich fühle mich zugehörig. Kann es kaum glauben. Was plötzlich anders ist? Stelle Fragen. Die ich mir selber beantworte.  Weil niemand da ist. Weil die anderen Menschen jetzt auf gleicher Ebene sind. Ganz nah. Zum Greifen. Es geht mir gut. Laut Definition.
So weit, so gut. Jetzt kommt ein wirr anmutendes Spiel mit Paradoxa (wobei die Behauptung "laut Definition" ins Leere läuft, ich erfahre nicht, wie das "Es geht mir gut" definiert wurde).
>>>
 Weil niemand da ist. Niemand da ist. Niemand ist. Niemand. >>(Wortspielerei, greift (hier) für mich nicht. Ich bin auf mich allein gestellt. Und werde mich gut fühlen. Weil niemand für mich da ist. Weil jemand da ist für mich. Niemand. Jemand. Jemand, der mich liebt. >> Hin. Her. Hin. Sinn und Zweck dieser Spielereien erschliessen sich mir nicht. Ausgerechnet mich. Weil alle da sind. Nur für mich. Nur zu meiner Freude und zu meinem Wohlergehen. Weil niemand mehr verantwortlich ist für mich. Weil jemand da ist, der mich liebt. Weil ich da bin, um zu lieben. Weil niemand da ist, weil jemand da ist. Weil ich da bin. Wieder da bin. Da bin, wo ich bin. Im Hier und Jetzt. Angekommen.
Ich darf/muss mir als Leser selbst aussuchen, was von all dem Vorabstehenden vom Erzähler als für ihn selbst gültig bestimmt wurde. Aber dann erfahre ich, dass das nicht nötig ist:
 Aber selber noch nicht genau weiß, ob jemand da ist. Jemand ist. Oder niemand.

Wo geht es lang? Wo geht es hin? Wie geht es weiter? Die Verwirrung in den Gedanken kann man irgendwann auch wieder ordnen, vermute ich. Jetzt ist es wichtig, dass es Fortschritte gibt. Das heißt Schritte. In die richtige Richtung. So steht es in den Büchern. Oder auch wieder nicht. Es ist Auslegungssache, glaube ich. Ich kann mich auch hinsetzen und nachdenken. Es ist meine Entscheidung. Aber Nachdenken bereitet mir Kopfschmerzen. Also gehe ich nach links, rechts oder gerade aus. (Die Hängebrücke ist endgültig im Nebel der Zeit verschwunden, vergeblich frage ich mich, wozu sie bemüht wurde, am Beginn des Textes ...) Ich beschließe, mich den Menschen zuzuwenden.

Ein Gespräch: Das Wetter verschlechtert sich, aber es macht nichts aus, die Sonne, hinter den Wolken, wartet, dass sich etwas bewegt, aber der Regen, das wissen wir ja, zieht irgendwann weiter und Bücher werden geschrieben und Geschichten erzählt und Vergangenheiten aufgearbeitet und Leben gelebt und Kinder gezeugt, großgezogen und was weiß ich noch alles …

>>Saumässig unschön, wenn du mich fragst, aber ok, bin ja ungefragt hier smile

Kinder! Ach ja, Kinder … Ach ja, Frau, Ehefrau … Ach ja, Freundeskreis … Ach ja, Kreis! Der Kreis, der mich begleitet, wohin ich auch gehe. ??? Ein Kreis begleitet ihn? Wie darf ich mir das vorstellen? Sogar eine dunkelbraune Katze ist dabei, die behaglich schnurrt, wenn man sie streichelt. Manchmal, wenn sie Lust dazu hat. Und natürlich jede Menge Menschen, die sich vorwärts bewegen. Auch mich vorwärts bewegen. Mit ihnen mit. Wir bewegen uns in die gleiche Richtung. Scheinbar. Denn sie sind immer in meiner Nähe.
Verstehe ich nicht. Wieso "scheinbar"? Wenn diese "jede Menge Menschen" immernoch da ist, wenn sich PI fortbewegt hat, wieso dann "scheinbar"? Oder soll ich merken, dass PI (doch noch) daran zweifelt, dass es sich überhaupt vorwärts bewegt hat? Wenn ja, bitte klarer, sorgfältiger ausdrücken, so etwas wird sonst einfach überlesen.

 Diese Menschen. Gar nicht auszudenken, wenn wir alle einmal nach und nach sterben. Und wieder denke ich ans Sterben. Aber auf eine andere Art. Ich denke: Schade, wenn wir alle bald sterben werden. In spätestens hundert Jahren. Schade! Wie schade! Wenn wir sterben. Das denke ich. Und der Ratgeber definiert: Jetzt bin ich wieder gesund. Zwar ist alles noch irgendwie seltsam. Alles ist seltsam. Ist irgendwie. Aber gesund!
Die letzten vier Sätze finde ich als Abschluss recht schauderhaft. Sorry. Ist mir schon klar, dass du das stilmässig hier noch einmal an verschiedene Teile im Text angleichen willst, ndt könntest du dir diese "irgendwie" sparen, zugunsten eines guten Schlusssatzes. Ich lese da: "Alles ist irgendwie (also nicht definierbar), alles fühlt sich seltsam an." Und dann kommt (ohne jeglichen grammatischen Bezug): "Aber gesund!" Wäre ich nun Pedantin, würde ich sagen, dass dort steht: "Alles ist irgendwie seltsam, aber gesund!" Nun, das ergibt für mich keinen Sinn.



Ich kann nur hoffen, dass du meine Bemerkungen nicht zu harsch findest, dass du siehst, dass ich den Text versuchte zu kritisieren, nicht aber die Figur; den Erzähler als Erzählenden, nicht aber als Betroffenen.
Diesen Text fand ich in der Form nicht so Klasse, als Versuch geht das durch (bei mir), nicht aber als ausgefeilter und stilsicherer Text, der so stehen bleiben könnte.

Ich würde dabei bleiben, wenn du das noch einmal aufgreifst, wenn nicht, dann schaue ich wieder vorbei, falls du diese "Serie" noch fortsetzt.

Ganz liebe Grüsse,
Lorraine
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BlueNote
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Beitrag22.09.2013 17:38

von BlueNote
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Lorraine,

ich bin wirklich sehr sehr froh, dass sich noch jemand mit diesem Text intensiv auseinandergesetzt hat. Ich finde deine Bemerkungen nicht zu harsch, denn in vielen Dingen bin ich mit dir sowieso einer Meinung. Mir sind die Ungereimtheiten bzgl. der Nebelmetapher und der "rückwärtigen Wahrnehmung" tatsächlich schon beim Schreiben aufgefallen. Ich dachte, ich könne das mit der Verwirrung des Protagonisten erklären. Aber zu den Einzelheiten:
Zitat:

Bild: Ein Grat, Nebel. Eine Hängebrücke von diesem Grat zu dem am anderen Ende der Brücke (deren Ende eigentlich nicht sichtbar ist, wie man gleich (nicht) sehen wird). Nebel. Nicht klar ist, ob die tiefen Schluchten (wie heissen Schluchten, wenn sie nicht tief sind? Mit anderen Worten, wozu das "tiefe"?) Abgründe ... wirklich so "völlig fremde Welten", diese Abgründe, für den Erzähler? Kennt er sie nicht schon?

Ich denke, ich werde den Nebel durch etwas anderes ersetzen. Das Ziel ist nicht richtig erkennbar, Einzelheiten sind nicht auszumachen, es ist zu weit entfernt etc. Beim Nebel komme ich wirklich in Erklärungsschwierigkeiten.
Du fragst, ob der Protagonist die Abgründe nicht schon kenne. Vielleicht ist ihm die Tatsache, dass es Abgründe gibt, vertraut, aber nicht, was sie bedeuten, welche Gefahr damit verbunden ist, was in diesen Abgründen auf ihn "lauert". Das Gefühl von Befremdung, Unsicherheit, Ungewissheit hier herüber zu bringen, ist sehr wichtig. Wenn man schreiben würde, der Protagonist würde die Abgründe gut kennen, so wäre das m. M. nach wenig authentisch, denn er selbst empfindet diese Abgründe als etwas ganz und gar nicht Vertrautes (d.h. für ihn Gewöhnliches).
Zitat:

Mir ist nicht klar, ob nun die Brücke mit der Zeit verglichen werden soll, die man nicht zurückdrehen kann

Nicht nur! Es geht darum, Fortschritte zu machen. Rückschritte sind nicht erlaubt. Das sagt die Logik, die Wissenschaft, das Umfeld, der innere Zwang.
Zitat:

Wer ist "die Wissenschaft"? Warum muss sie etwas beschwören, was jeder Nicht-Wissenschaftler schon weiss?)

Möglicherweise ist das "beschwören" sprachlich nicht so schön ... Vielleicht ist die "Wissenschaft" auch nur die Vernunft, das Rationale. Und es gleicht einer "Beschwörung", dass diese Vernunft dem Protagonisten sagt: es gibt kein Zurück! Auch wenn es für jeden Nicht-Wissenschaftler klar ist: Der Protagonist muss sich das gebetsmühlenartig vorsagen: es gibt kein zurück!
Zitat:

Er geht also voran, klar, weil Zurückgehen nicht möglich ist, wenn man sich nicht einmal umdrehen kann.

Ich denke, ich werde den Text so ändern, dass er nicht zurückgehen (weil die Brücke hinter dem Protagonisten verschwindet), sich aber sehr wohl umdrehen kann.
Zitat:

überhaupt verschwindet die Landschaft wohl nicht nach jedem Schritt neu, sie ist ab einem gewissen Punkt im Nebel halt nicht mehr zu sehen

Die Landschaft bzw. das, was er hinter sich gelassen hat (insbesondere die Brücke) soll tatsächlich nach jedem Schritt verschwinden. Den Nebel werde ich streichen. Es wird also keine realistische Erklärung für das Verschwinden des Zurückgelassenen geben (der Nebel), sondern dies soll Teil eines irrealen Bilds sein. In der Art eines Traumbildes vielleicht. Der Leser soll sich darüber klar sein, dass er die reale Wahrnehmung (= den Boden der Tatsachen) verlassen hat.
Zitat:

Und jetzt hängt die Brücke "völlig in der Luft" ...

Ja, die Brücke hängt in der Luft. Die Verankerung ist nicht vom Nebel verdeckt, sondern sie existiert nicht mehr. Der Protagonist hängt völlig in der Luft, man kann es nicht anders sagen.
Zitat:

In der Vergangenheit, die vor meinen Augen verschwindet, bin ich verankert. Diesen Satz verstehe ich selbst nicht, muss ich mir eingestehen.
Ich auch nicht. Er balanciert auf der (Zeit-)Brücke voran, die Vergangenheit aber verschwindet "vor" seinen Augen?? Zum besseren Verständnis (für alle Beteiligten) würde ich vorschlagen, dass er die Vergangenheit hinter sich lässt, das wiederum darf angezweifelt werden, denn er kann es (des Nebels sowie der Unmöglichkeit, sich auch nur umzudrehen wegen) nicht überprüfen und (er wird es zweifelsohne feststellen): die Vergangenheit wird ihn begleiten, wenn auch "nebelgefiltert" ...

Ja ... hier gesteht sich der Protagonist seine eigene Unlogik ein. Ich dachte ich käme damit mit meiner Unlogik durch ... hatte aber von Vornherein selber Zweifel. Also: Der Nebel ist gestrichen. Umdrehen ist möglich und somit die Wahrnehmung des Verschwindens, der "Entwurzelung", der Alternativlosigkeit. Die Vergangenheit wird ihn nicht begleiten, sondern er wird sich von ihr lösen. Schritt für Schritt.
Zitat:

Keine Brille hilft, im Nebel besser zu sehen. "Eine andere Sichtweise" ... hier springst du von der Brillen-Metapher zur Therapiesprache, mir hätte gefallen, dass du hier eine weitere "Übersetzung" einbaust, ein Nachtsichtgerät vielleicht?

Ja, der Nebel verdirbt alles. Denn der Nebel ist eine äußere Erscheinung. Eine Fehlsichtigkeit ist da viel besser, weil es das eigene Unvermögen beschreibt (unverschuldet womöglich). Und die Brille, die nicht hilft, ist die (erste) Maßnahme von außen. Ich halte es für sehr wichtig, dass hier in eine "Therapiesprache" übergegangen wird. Denn genau darum geht es ja.
Zitat:

Jetzt kommt ein Ziel ins Spiel, eines, das "wir" zusammen (gemeinsam?) für den Erzähler definiert haben. Es liegt "verschwommen", aber "eindeutig" vor ihm. Mir kommt das hochgradig widersprüchlich vor, und der Nebel? Hat er sich aufgelöst?

Der Protagonist spricht es nicht aus, aber mit "wir" ist er und der Therapeut gemeint (ist das nicht klar?). Das Ziel ist zwar eindeutig "definiert", für den Protagonisten aber trotzdem verschwommen. Du bemängelst hier die Widersprüchlichkeit. Allerdings wird hier in dem Text ein Denken nachvollzogen, das im höchsten Grade widersprüchlich ist: Einerseits die Vernunft, die das Ziel "definiert", dann aber die Emotion, die ein ganz anderes (widersprüchliches) Bild von der Situation erzeugt.
Zitat:

Kehrtwendung. Wo Schluchten und Abgründe waren, gibt es nun (plötzlich) die Möglichkeit, sich fallen zu lassen: sanft auf dem Boden der Tatsachen aufzukommen ...
Hier verlassen wir also die schwankende Brücke, kommen mit dem Erzähler in der Zugehörigkeit an, erwachen mit ihm aus einem bösen Traum, verpufft der Nebel, die Schluchten, aber mitten drin:

Ich halte diese Stelle für eine ganz wesentliche Erkenntnis dieser Geschichte. Die Ausweglosigkeit der Situation löst sich dadurch auf, dass es doch noch einen ganz einfachen Weg gibt, den Irrsinn auf der Brücke hinter sich zu lassen: der Boden der Tatsachen, was in dieser Geschichte gleichzeitig das Ende der Therapie bedeutet. Diese Lösung ist verblüffend einfach. Allerdings wird die endgültige Heilung in der Geschichte durchaus in Frage gestellt. Vielleicht wäre das Zurechtkommen mit der Realität am Ende der Brücke leichter gewesen? So befindet sich der Protagonist eben am Boden bzw. am Boden der Tatsachen und wird als gesund definiert.
Zitat:

So weit, so gut. Jetzt kommt ein wirr anmutendes Spiel mit Paradoxa (wobei die Behauptung "laut Definition" ins Leere läuft, ich erfahre nicht, wie das "Es geht mir gut" definiert wurde).

Definition ist etwas theoretisches. Theoretisch geht es dem Protagonisten gut.
Ich habe den Eindruck, spätestens hier bist du der Geschichte nicht mehr gefolgt. Der Text beschreibt eine emotionale Ausnahmesituation und greift deswegen auch zu entsprechend schrillen Stilmitteln. Eine gewisse Unlogik wird in Kauf genommen, ein Schwanken zwischen Vernunft (=Regeln) und Unvernunft (Regellosigkeit). Das zu verbessern würde der Geschichte ihren Inhalt rauben.
Zitat:

Hin. Her. Hin. Sinn und Zweck dieser Spielereien erschliessen sich mir nicht.

Nun, das sind die Erfahrungen, die ich hier einbringe. Wie "es" sich anfühlt, wie "es" ist, wie schrecklich verwirrend "es" ist. Wenn sich das nicht erschließt, dann ist es tatsächlich nicht möglich, einen Zugang zur geschilderten Problematik zu bekommen.
Zitat:

Ich darf/muss mir als Leser selbst aussuchen, was von all dem Vorabstehenden vom Erzähler als für ihn selbst gültig bestimmt wurde.

Nein, du sollst nicht etwas aussuchen, sondern lediglich verstehen, dass alles zu gleich gültig ist (oder auch nichts gültig ist). Es gibt keine Eindeutigkeit, es gib kein richtiges Verstehen und vor allem keine Sicherheit, trotz "Gesundheitsattest".
Zitat:

Die Hängebrücke ist endgültig im Nebel der Zeit verschwunden, vergeblich frage ich mich, wozu sie bemüht wurde, am Beginn des Textes ...

Lorraine, langsam steigerst du dich aber etwas zu sehr hinein in deine Kritik und stellst alles in Frage. Die Hängebrückenmetapher ist außerordentlich wichtig. Vergiss den Nebel! Es gibt zwei Ebenen: Die Brücke und den festen Grund. Wobei eben durchaus darüber nachgedacht werden darf, worin sich die Brücke vom festen Grund denn nun genau unterscheidet. In der allgemeinen Wahrnehmung gibt es einen sehr großen Unterschied: dort krank, hier gesund. Aber vielleicht existiert in der Realität gar nicht so ein großer Unterschied, zumindest nicht beim Übergang von der Brücke zum festen Grund.

Bei den nächsten Anmerkungen (die hier nicht kopiert sind) würde ich dir einfach recht geben ...
Zitat:

Die letzten vier Sätze finde ich als Abschluss recht schauderhaft. Sorry. Ist mir schon klar, dass du das stilmässig hier noch einmal an verschiedene Teile im Text angleichen willst, ndt könntest du dir diese "irgendwie" sparen, zugunsten eines guten Schlusssatzes. Ich lese da: "Alles ist irgendwie (also nicht definierbar), alles fühlt sich seltsam an." Und dann kommt (ohne jeglichen grammatischen Bezug): "Aber gesund!" Wäre ich nun Pedantin, würde ich sagen, dass dort steht: "Alles ist irgendwie seltsam, aber gesund!" Nun, das ergibt für mich keinen Sinn.

Ich weiß noch nicht, inwieweit du recht hast. Was ich aber auch sehe ist, dass du die Widersprüchlichkeit des Protagonisten und somit auch des Textes immer noch nicht akzeptiert hast. Es ist ein großer Teil dieser Geschichte, gerade diese Widersprüchlichkeit oder auch die Gegensätzlichkeit von Ratio und Emotion, bzw. dem Innen und Außen zu beschreiben und dies eben auch am Erzählstil fest zu machen. Das Ende der Therapie heißt, der Patient ist gesund. Es wird definiert. Es wird so gesagt. Es wird an irgendwelchen "vernünftigen" Kriterien festgemacht. Aber der Zweifel bleibt bis zum Schluss. Zumindest bei dieser Geschichte, bzw. diesem Protagonisten.
Zitat:

Ich würde dabei bleiben, wenn du das noch einmal aufgreifst, wenn nicht, dann schaue ich wieder vorbei, falls du diese "Serie" noch fortsetzt.

Ich denke schon, dass es bei diesem Text noch einiges zu verbessern gibt und glaube, dass ich das auch tun werde (immerhin ist die Geschichte ja nominiert). Allerdings werde ich sie keinesfalls weniger widersprüchlich machen, allerdings sollten die Metaphern in sich keine Unlogik enthalten.

Vielen Dank für die (große) Hilfe und den Denkanschub.

BN
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holg
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Beitrag23.09.2013 12:44

von holg
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Hi Bluenote,

Ich meine nicht diese Jahrmarkt-Hinterstübchen-Pendel-Sie-werden-müde Hypnose, sondern moderne Hypnopsychotherapie, z.B. Nach Milton Erikson, die sich in durchaus wachem Zustand gerne bildhafter Metaphern bedient, um Geistes-und Gemütszustände und -bewegungen zu beschreiben und mithilfe von Suggestion (suggestiven Bildern) zu beeinflussen. Und da bin ich schon mitten in deinem Text. Diese nur ganz leicht surreale Landschaft wäre doch ein perfektes Beispiel für diese metaphorische Ebene. Die Hängebrücke kann man etwa als den Lebensweg deuten, der vor dem LI liegt. Alles lässt sich als Bild der Lebensumstände deuten. Aus der Stimmigkeit dieser psychischen Hängepartie folgt die starke Sogwirkung, können wir doch alle (es wurde schon mehrfach „bewiesen“, dass wir Schriftsteller alle mindestens leicht depressiv sind) diese Bilder nachvollziehen, manche klar und bewusst, andere nur so ungefähr, nebulös, wie die Situation des LI anfänglich geschildert wird.
Zum Text:

Zitat:
Auf der Hängebrücke. In luftiger Höhe. Wackelig, unsicher. Ein einziges Schwanken. Unter mir: Tiefe Schluchten. Schließlich der Nebel. Völlig fremde Welten. Ungewissheit. Abgründe. Und tief in mir: Schwanken, Angst. Instabilität. Ich muss voran gehen, heißt der gute Vorsatz. Mich über den Grat hinauswagen. Auf die Hängebrücke. Denn so ist das Leben, sagen sie.

Und noch weiter: denn das ist das Leben (so wie LI es empfindet). Wackelig, unsicher, Tiefe (vielleicht ein Komma zwischen Tiefe und Schluchten), Angst vor den Unwägbarkeiten, vor der Fremdheit der Welten (die nur die eigene Entfremdung spiegelt), die auf dem Lebensweg lauern. Da passt die Metapher Hängebrücke mit der Unsicherheit des aus der Bahn geworfenen überein.

Über diese Brücke. Hinüber. Zum anderen Grat.

Da ist der Wunsch/Wille, die mentale Hürde die gefühlte Sicherheit diesseits der Abbruchkante hinter sich zu lassen und den „Lebenspfad“ weiter zu beschreiten. Das ist die Motivation dieser „Geschichte“.

Obwohl man es nicht eindeutig sehen kann, scheint mir der Nebel drüben genauso wie der zu sein, den ich soeben hinter mir gelassen habe. In der Zeit gibt es kein Zurück, meint die Wissenschaft beschwörend.

Wissenschaft als Anker. Bekannte feste Größen als Haltegriff. Physikalisch/Philosophische Beschwörung. Die Zeit schreitet voran, auch wenn du es nicht tust. Es gibt kein Verharren. Das Leben will gelebt werden. Die Konsequenz als Bild der unter den Füßen vorwärts gezogenen Brücke, ein Rollband, auf dem wir an der Stelle zu bleiben versuchen würden. Rückwärtslaufend? Also voran!

Also gehe ich voran. Auf meiner schmalen Brücke kann man sowieso nicht zurück gehen. Sich nicht einmal umdrehen. Weil alle Landschaft sofort nach jedem Schritt verschwindet.

Nebel vor und Leere hinter uns. Nur die Gegenwart ist wahr. (Solange wir nicht davon erzählen wollen. Sorry, der Wettbewerb.) Glaube ich nicht. Hier passt das Bild mE nicht ganz. Die Landschaft verschwindet nicht, sie verliert ihre feste Substanz, wird zu einem immer unschärferen nebulösen Schatten dessen, worauf wir unsere Füße gesetzt haben.

So mein Gefühl. Diese Brücke hängt völlig in der Luft. Ich darf nicht darüber nachdenken, wie die Brücke gehalten wird, wo ihre Verankerung ist. Ob die Seile hinter mir irgendwo in der Unendlichkeit, im Nichts, sicher verankert sind. Ob das alles zuverlässig ist, wovon ich ausgehe. Real. Oder nicht real. Das heißt irreal ist.

Ist auch wurst. Es funktioniert. Es hält. Oder nicht. Metaphysisches Gegrübel hin oder her. Verharren in der Grübelei führt zu Stillstand, dazu, dass das Rollband vor uns länger wird und hinter uns schiebt. Keine Option. Deshalb nicht darf.

Es gibt grundsätzliche Dinge, wovon VON DENEN man ausgehen muss. Diese Vorstellung beruhigt mich. Die Verankerung ist eine von diesen grundsätzlichen Dingen. In der Vergangenheit, die vor meinen Augen verschwindet, bin ich verankert. Diesen Satz verstehe ich selbst nicht, muss ich mir eingestehen.
Aber du weißt, dass er wahr ist. Denn diese Anker sind in einer anderen Metapher deine Wurzeln, dein Halt, deine Erfahrung, dein Wesen.

Aber das ist nur einer von vielen Sätzen, die ich nicht verstehe. Die Zukunft jedenfalls sehe ich vor mir. Allerdings verschwommen. Man hat mir zu einer Brille geraten. Oder zu einer anderen Sichtweise.

Die Brille IST die Sichtweise, wieder eine (in der Therapie ausgelutschte) Metapher. Aber zu welcher Brille hat man geraten. Da stecken so viele in der Brusttasche...
Aber die Szenerie vor mir bleibt weiterhin verschwommen. Trotz diverser Sehhilfen. Ich habe den Eindruck, und so sagt man

Ist „man“ der Therapeut, das Umfeld, die innere Kontrollinstanz?

es mir auch, vorwärts zu kommen. Ich bewege mich für den Moment ein Stückchen weiter. Ohne mich allerdings meinem Ziel zu nähern. Und ohne dieses Ziel genau zu kennen. Jedoch bewege ich mich aufrecht und stetig. Ich habe ein Ziel, das zwar verschwommen, aber eindeutig vor mir liegt. Wir haben es zusammen für mich definiert. Es gibt keine Wahl. Keinen anderen Weg.

Außer: Ich falle. Hinunter. Durch die Planken der Hängebrücke hindurch. Sanft.

Das ist kein Fall, kein Sturz, das war LI‘s Entscheidung, ist begleitetes Gleiten, Akt der Befreiung, Sprung vom Rollband.

Auf den Boden. Der Tatsachen. Um mich herum: Zukunft, Gegenwart, Vergangenheit. Und plötzlich auch Menschen, mit denen ich spreche. Die mich wahrnehmen. Gruppen bilden, von denen ich ein Teil bin. Die Theorie nennt es Zugehörigkeit.

Das waren ein paar Ebenen des NLP. Über der Zugehörigkeit noch die Spiritualität. Also, wie geht es weiter?
 
Ist es das, wonach ich mich immer gesehnt habe? Die Therapeutin sagt,

Da ist sie ja plötzlich. Oder doch nicht plötzlich, weil sie das „man“ von oben war und LI die ganze Zeit begleitet hat?

 ich sei nun geheilt.
 
Das ist wohl gelogen oder fehlinterpretiert. Der Prozess der Heilung ist angestoßen, die Gymnastikübungen wurden gelernt. Üben wird LI weiter müssen, denn Heilung kommt nur langsam und mit stetiger Übung.

Ihrer Obhut entlassen. Könne auf eigenen Füßen stehen. Denn: Ich fühle mich zugehörig. Das ist der Beweis für ihren Erfolg. Ich sei nun wie jeder andere Mensch auch. Kann in alle Richtungen gehen, wie ich will. Auch im Kreis. Um die eigene Achse. Verharren. Oder ganz schnell in eine Richtung. Oder in eine andere.

Niemand beurteilt mehr meine Lage. Niemand ist mehr da, der sagt, was zu tun und zu denken ist. Niemand ist da. Aber ich fühle mich zugehörig. Kann es kaum glauben. Was plötzlich anders ist? Stelle Fragen. Die ich mir selber beantworte. Weil niemand da ist. Weil die anderen Menschen jetzt auf gleicher Ebene sind. Ganz nah. Zum Greifen. Es geht mir gut. Laut Definition.

Also gefühlt doch nicht? Definition hier als Wissenschaft, deren Handgriff LI nun misstraut?

Weil niemand da ist. Niemand da ist. Niemand ist. Niemand. Ich bin auf mich allein gestellt. Und werde mich gut fühlen. Weil niemand für mich da ist. Weil jemand da ist für mich. Niemand. Jemand. Jemand, der mich liebt. Ausgerechnet mich. Weil alle da sind. Nur für mich. Nur zu meiner Freude und zu meinem Wohlergehen. Weil niemand mehr verantwortlich ist für mich. Weil jemand da ist, der mich liebt. Weil ich da bin, um zu lieben. Weil niemand da ist, weil jemand da ist. Weil ich da bin. Wieder da bin. Da bin, wo ich bin. Im Hier und Jetzt. Angekommen. Aber selber noch nicht genau weiß, ob jemand da ist. Jemand ist. Oder niemand.

So. Endgültig die Ebene der Metaphern verlassen. Wieder in der kognitiven Ebene angekommen. Es geht nicht mehr um Gefühl und Empfindung sondern um Spirituelle, Intellektuelle Fragen du Positionen. Und weiter:

Wo geht es lang? Wo geht es hin? Wie geht es weiter? Die Verwirrung in den Gedanken kann man irgendwann auch wieder ordnen, vermute ich. Jetzt ist es wichtig, dass es Fortschritte gibt. Das heißt Schritte. In die richtige Richtung. So steht es in den Büchern. Oder auch wieder nicht. Es ist Auslegungssache, glaube ich. Ich kann mich auch hinsetzen und nachdenken. Es ist meine Entscheidung. Aber Nachdenken bereitet mir Kopfschmerzen. Also gehe ich nach links, rechts oder gerade aus. Ich beschließe, mich den Menschen zuzuwenden.

Und zurück in der Alltäglichkeit:
Ein Gespräch: Das Wetter verschlechtert sich, aber es macht nichts aus, die Sonne, hinter den Wolken, wartet, dass sich etwas bewegt, aber der Regen, das wissen wir ja, zieht irgendwann weiter und Bücher werden geschrieben und Geschichten erzählt und Vergangenheiten aufgearbeitet und Leben gelebt und Kinder gezeugt, großgezogen und was weiß ich noch alles …

Kinder! Ach ja, Kinder … Ach ja, Frau, Ehefrau … Ach ja, Freundeskreis … Ach ja, Kreis! Der Kreis, der mich begleitet, wohin ich auch gehe.

Kreis? Innerer Freundeskreis, Parlament, Lagerfeuerrunde?
Sogar eine dunkelbraune Katze ist dabei, die behaglich schnurrt, wenn man sie streichelt. Manchmal, wenn sie Lust dazu hat. Und natürlich jede Menge Menschen, die sich vorwärts bewegen. Auch mich vorwärts bewegen. Mit ihnen mit. Wir bewegen uns in die gleiche Richtung. Scheinbar. Denn sie sind immer in meiner Nähe. Diese Menschen. Gar nicht auszudenken, wenn wir alle einmal nach und nach sterben. Und wieder denke ich ans Sterben. Aber auf eine andere Art.

Schön, dass der Autor das erwähnt. Auch hier eine Veränderung. Diesmal etwas subtiler erzählt, nebenbei bemerkt, was ganz sicher mal ein sehr großer, fürchterlicher Gedanke war, ein Monsterarsch, der LI platt gesessen (Lorraine, ich denke immer noch darüber nach, diese eine Geschichte weiter zu posten), gelähmt hat: Tod. Freitod.

Ich denke: Schade, wenn wir alle bald sterben werden. In spätestens hundert Jahren. Schade! Wie schade! Wenn wir sterben. Das denke ich. Und der Ratgeber definiert: Jetzt bin ich wieder gesund. Zwar ist alles noch irgendwie seltsam. Alles ist seltsam. Ist irgendwie. Aber gesund!

Noch lange nicht. Aber auf dem besten Weg dahin. Das ist zu sehen. Die Hängepartie auf der imaginierten Traumreise-Brücke wurde durch die Entscheidung zum Sturz/Flug verlassen. Der feste Boden der Umwelt wieder gefunden. Die (Neuro-)Logischen Ebenen des Menschen erklommen, Individualität und Zugehörigkeit erkannt, in der Brusttasche wurde eine passende Brille zur Realitätsbetrachtung gefunden. Ein Paradigmenwechsel beschrieben. Die Aussenwelt wird wahrgenommen und nicht immer nur im Innen verharrt. Tod wird mit Abstand betrachtet. Eine für mich nachvollziehbare Geschichte der Genesung mit passenden, starken Bildern. Irgendwie seltsam gesund.

holg

Wenn ich aus dem Kontext der Kommentare einen deutlichen autobiographischen Bezug unterstelle, stark und mutig.


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BlueNote
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Beitrag23.09.2013 18:45

von BlueNote
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Hi holg,

mit großer Faszination habe ich deinen Kommentar gelesen und muss sagen, dass du den Kern der Geschichte absolut erfasst hast. Besonders aufschlussreich fand ich deine eigenen Umschreibungen wie "psychische Hängepartie". Ich denke, dass du meine vorherige Selbsterklärung nicht gelesen hast, zumindest hast du dich davon nicht beeinflussen lassen. Es ist natürlich viel besser, wenn ein Leser die Geschichte interpretiert, als wenn dies der Autor selbst tut, denn die Erklärung des Autors ist für viele "bindend", was aber in diesem Fall gar nicht sein soll. Deine Erklärung hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Das mit dem Nebel hast auch du als unstimmig wahrgenommen. Auf das Verschwinden des Bezugs (der Landschaft) möchte ich (wie gesagt) nicht verzichten. Eher auf den Nebel.  
Zitat:

Ist auch wurst. Es funktioniert. Es hält. Oder nicht. Metaphysisches Gegrübel hin oder her. Verharren in der Grübelei führt zu Stillstand,

Diese deine Erkenntnis hat mir sehr gut gefallen. Es ist wurst, wie das Leben funktioniert. Es funktioniert eben. Ob man grübelt oder nicht!
Zitat:

So. Endgültig die Ebene der Metaphern verlassen. Wieder in der kognitiven Ebene angekommen. Es geht nicht mehr um Gefühl und Empfindung sondern um Spirituelle, Intellektuelle Fragen und Positionen.

 Daumen hoch
Zitat:

Aber gesund!
Noch lange nicht. Aber auf dem besten Weg dahin. Das ist zu sehen.

Gut, dass die Entwicklung erkennbar ist.
Zitat:

Die (Neuro-)Logischen Ebenen des Menschen erklommen, Individualität und Zugehörigkeit erkannt, in der Brusttasche wurde eine passende Brille zur Realitätsbetrachtung gefunden.

Schön, wie du die Geschichte mit eigenen Metaphern und Wortspielen ergänzt - das ist ganz im Sinne dieser Geschichte.

Es freut mich, dass dieser Kommentar zu dem Text noch gekommen ist. Eine gelungene Interpretation!

BN
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Gamone
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Beitrag25.09.2013 07:24

von Gamone
Antworten mit Zitat

Moin BlueNote,

weil du mich so nachdrücklich gedrängt freundlich gebeten hast, gebe ich nu auch meinen Senf zu deinem Werk ab.

Das ist genau das, was ich mit "anderer Ebene" meinte.
Der Text ist seltsam, interessant und nachvollziehbar.
Und die Ellipsen sind etwas, mit dem ich mich näher beschäftigen werde.
Zitat:
Kinder gezeugt, großgezogen und was weiß ich noch alles …
Mag sein, dass ich wieder das Schlechteste hinein interpretiere, aber worauf genau bezieht sich "was weiß ich noch alles "?

LG
Simone

Ich hab grad auch gesehen, dass meine Antwort an dich (unter meinem Text) nicht (mehr) da ist - seltsam, dabei hatte ich gar nichts Schlimmes geschrieben.


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