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Würdest du vom Text fasziniert weiterlesen - oder es verbrennen? Deine Meinung ist gefragt!


 
 
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Iknim
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 27
Beiträge: 77
Wohnort: südlich von München


Beitrag18.08.2013 19:34
Würdest du vom Text fasziniert weiterlesen - oder es verbrennen? Deine Meinung ist gefragt!
von Iknim
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Testleser und Kritiker,

Vor einem Jahr hatte ich angefangen, eine meiner Romanideen zu verwirklichen. Aber, wie gesagt, nur angefangen, da ich kurz darauf einen weiteren Einfall hatte, der im Sci-Fi Thriller Genre angesiedelt war. Und desshalb distanzierte ich mich im letzten Jahr von historischen Romanen, um meine Schreibfertigkeiten dem neuen Genre anzupassen. Jetzt packte mich aber wieder die alte Idee, und so schrieb ich einen Prolog für meinen angefangenen Roman, der im 12. Jahrhundert in China spielt.
Genau dieser Prolog wartet jetzt darauf, dass du ihn und seine Satzkonstruktionen unter die Lupe nimmst. Und dass du jede Stelle, die dir noch so holprig vorkommt, sofort anstreichst.
Selbstverständlich kannst du ihn auch einfach auf dich wirken lassen. Aber ich würde mich freuen, wenn du mir schreibst, ob der Prolog dein Interesse geweckt hat oder er postwendend im Papierkorb landen würde.
Also los ins 12. Jahrhundert und ab nach China!  Buch




Heute wurde ich gebrochen.
Heute habe ich meine Ehre gegen eine Schüssel Reis mit Huhn und ein bisschen Wärme getauscht. Weise und Gelehrte sagen, die Ehre sei das Letzte, was ein Mensch aufgeben sollte. Ja, sie denken sogar, dass man sie niemals aufgeben sollte.
Das stimmt so nicht. All diese Menschen haben nicht das erlebt, was ich erlebt habe. Sie können es sich nicht einmal vorstellen, wie es ist, sich den Tod zu wünschen. Nicht mehr leben zu wollen. Aber trotzdem habe ich überlebt. Warum?
Damit ich das hier schreiben kann, damit du, wer auch immer das hier lesen mag, all das erfährt. Nein, es erlebt. Wahrscheinlich bist du irgend ein Mensch, der nichts hiermit anfangen kann. Dann wird das Papier bestenfalls als Feuerspender dienen. Aber vielleicht bist du der Kunst des Lesens mächtig. Dann lies weiter. Dann erzähl es weiter. Jeder in diesem großen Land hat ein Recht auf die Wahrheit. Auf die Wahrheit, die sicher schon längst zur Lüge geworden ist.
Aber was soll so wichtig sein, dass es dich interessiert? Dass es jeden in diesem Reich etwas angeht? Das will ich dir sagen. Aber nicht jetzt. Du würdest es nicht glauben, es nicht verstehen, falsche Schlüsse ziehen. Lass es mir dir der Reihe nach erzählen.
Ich weiß, du hast heute wahrscheinlich etwas anderes vor, als diesen Stapel Papiere zu lesen.
Aber lass dich von der Geschichte berauschen. Du kannst sowieso nicht widerstehen.
Es wird sich lohnen.

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Weitere Werke von Iknim:


_________________
"Konfuzius schrieb, mann müsse gegen den Strom schwimmen, um an die Quelle zu gelangen."
Aber wollen wir nicht alle ans Meer?
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Gast







Beitrag18.08.2013 19:41

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Iknim!

Für mich wäre das "Papierkorb". Nicht weil es sonderlich schlecht geschrieben ist, sondern weil es heiße Luft ist - ein sich wiederholendes Drumherumreden. Ich bin am Ende des Textes genauso schlau wie an seinem Anfang, und das lässt mich als Leser natürlich seeehr misstrauisch werden gegenüber allem, was da noch folgen könnte.

Gruß,

Soleatus
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bassler
Geschlecht:männlichErklärbär
B

Alter: 36
Beiträge: 2
Wohnort: Leipzig


B
Beitrag18.08.2013 19:51

von bassler
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Hi, Iknim.

Für mich ist es ebenfalls für den "Papierkorb" bestimmt.
Einerseits stören mich die ständigen Wiederholungen und andererseits ist keinerlei Substanz enthalten.

Gruß
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schlumpfine
Gänsefüßchen
S


Beiträge: 38



S
Beitrag18.08.2013 19:56

von schlumpfine
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Hallo Iknim,

ich schließe mich meinen Vorrednern an.
Was mich zudem sehr stört, ist die direkte Anrede.
Besonders das hier
Zitat:
Ich weiß, du hast heute wahrscheinlich etwas anderes vor, als diesen Stapel Papiere zu lesen.
Aber lass dich von der Geschichte berauschen. Du kannst sowieso nicht widerstehen.
Es wird sich lohnen.

würde ich hübsch bleiben lassen.


_________________
freundliche Grüße
von schlumpfine
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Simona
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
S


Beiträge: 23
Wohnort: Österreich


S
Beitrag18.08.2013 19:57

von Simona
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Hallo Iknim,

ich kann soleatus nur zustimmen.
Sollte es sich bei dem Werk nicht um ein weltbekannten Bestseller handeln, bei dem ich davon ausgehen kann, dass noch etwas Interessantes folgt, würde ich wohl nicht weiterlesen.
Es ist einfach viel Gerede um Nichts, bei dem ich kein Interesse verspüre, herauszufinden, ob du halten kannst, was du versprichst. Denn wenn der Prolog schon so inhaltslos ist, dann muss ich leider davon ausgehen, dass es der Rest wohl auch ist.

In diesem Sinne,
lg Simone
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Myrtana222
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 30
Beiträge: 50
Wohnort: Biberach an der Riss, Baden-Württemberg


Beitrag18.08.2013 19:58

von Myrtana222
Antworten mit Zitat

Verbrennen. Das Wichtigste ist gesagt, dazu kommt, dass aus diesen paar kleinen Buchstaben keinerlei Handlung zu entnehmen ist oder auch nur eine Handlung eröffnet wird. Das einzige, was ich mit viel Willen rauslesen kann, ist ein sehr egozentrischer Prota.
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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
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Beitrag18.08.2013 20:03

von anuphti
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Hallo Iknim,

erst einmal herzlich willkommen im Forum!

Dass Du Dich an so ein schwieriges Thema wagst, finde ich beachtlich.

Eine fremde Kultur und eine historische Zeit zusasmmen, das ist die ultimative Herausforderung. Es geht schon damit los, dass damals nur eine sehr beschränkte Zahl von Menschen des Schreibens und Lesens kundig waren, das macht einen "Ich-Erzähler" doppelt schwierig.

Zu Deinem Prolog:

Nachdem ich als Leser nicht in Deinem Kopf stecke, habe ich Schwierigkeiten mich mit dem Ich-Erzähler zu identifizieren, weil ich von Dir keine Informationen bekomme, wer denn da schreibt. Ist es eine Frau oder ein Mann?
Wie alt? Also Mädchen oder erwachsen, oder schon alt?

Dieses Problem könntest Du umgehen, indem Du zum Beispiel sagst:

Ich war sechzehn, als ich gebrochen wurde.
Wenn Du dann noch die typischen chinesischen Verwandschaftsbeziehungen anmerkst ... ich war die älteste Tochter des Dorfvorstehers von Shang-Zou ... dann habe ich schon eher ein Bild.


Die Bemerkung bezüglich "des Lesens kundig" ist überflüssig, weil nur jemand der lesen kann, tatsächlich liest.

Und bei Deinen philosophischen Betrachtungen bleibst Du etwas ungenau, einmal Ehre, dann Leben, dann Essen ...

Die Ehre für Essen und Wärme eintauschen, hmm, das klingt noch nicht sehr dramatisch ...

Insgesamt ist das für mich kein typischer Prolog, der mich auf die Geschichte neugierig macht.

Liebe Grüße
Nuff


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Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

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Harald
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Alter: 76
Beiträge: 5132
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Beitrag18.08.2013 20:20

von Harald
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Also ich würde das Buch jetzt noch Weiterlesen wollen, es muss aber nun die Handlung beginnen und es schaffen, mich in Bann zu ziehen.

Dieser Einstieg in die Geschichte zeigt natürlich auf, dass auch der spätere Text an manchen Stellen schwer verständlich sein wird, entstehend aus den Bemühungen des Autors, dem Leser die Denkweise der chinesischen Bevölkerung dieser Zeit nahezubringen …

Man wird sehen, inwieweit er diese Gratwanderung zwischen nötiger Information und verzichtbaren Phrasen zu schaffen in der Lage ist.

Ich gebe grundsätzlich den Autorinnen und Autoren die Chance, mich auf ca. fünf Seiten zu fesseln und bin damit bisher nicht schlecht gefahren!

 Wink


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Harald

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Peter I.
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Beitrag18.08.2013 20:49

von Peter I.
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anuphti hat Folgendes geschrieben:

Nachdem ich als Leser nicht in Deinem Kopf stecke, habe ich Schwierigkeiten mich mit dem Ich-Erzähler zu identifizieren, weil ich von Dir keine Informationen bekomme, wer denn da schreibt. Ist es eine Frau oder ein Mann?
Wie alt? Also Mädchen oder erwachsen, oder schon alt?


Die Fragen sollten sich noch beantworten. Im Moment tippe ich auf eine Frau, weil man Männern schon immer mehr durchgehen lies. Wie sollte ein Mann an einem Tag seine Ehre gegen eine Schüssel Reis mit Huhn tauschen?

anuphti hat Folgendes geschrieben:

Die Bemerkung bezüglich "des Lesens kundig" ist überflüssig, weil nur jemand der lesen kann, tatsächlich liest.


Da steht:
Zitat:

Aber vielleicht bist du der Kunst des Lesens mächtig. Dann lies weiter.


Es wird etwas mehr erwartet, als Buchstaben erfassen zu können. In meiner Jugendzeit war "verstehendes Lesen" das Lehrziel. Das ist heute etwas aus der Mode gekommen.
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Peter I.
Geschlecht:männlichLeseratte
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Beiträge: 168
Wohnort: 3,14159


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Beitrag18.08.2013 20:53
Re: Würdest du vom Text fasziniert weiterlesen - oder es verbrennen? Deine Meinung ist gefragt!
von Peter I.
Antworten mit Zitat

Iknim hat Folgendes geschrieben:

Aber was soll so wichtig sein, dass es dich interessiert? Dass es jeden in diesem Reich etwas angeht? Das will ich dir sagen. Aber nicht jetzt. Du würdest es nicht glauben, es nicht verstehen, falsche Schlüsse ziehen. Lass es mir dir der Reihe nach erzählen.
Ich weiß, du hast heute wahrscheinlich etwas anderes vor, als diesen Stapel Papiere zu lesen.
Aber lass dich von der Geschichte berauschen. Du kannst sowieso nicht widerstehen.
Es wird sich lohnen.


Wie die Vorschreiber schon anmerkten, wäre hier etwas Überarbeitung nicht verkehrt. Da sind ein paar Sätze dabei, die dem Leser unter die Gürtellinie gehen. Und das gehört sich einfach nicht.
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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2378



Beitrag18.08.2013 21:04

von Beka
Antworten mit Zitat

Ich würde auch weiterlesen, nicht nur, weil mich dieser Anfang an eines meiner Lieblingsbücher erinnert, sondern weil er mich neugierig macht auf die Person, die das schreibt, egal ob Männlein oder Weiblein, ober er Jung-Lu oder sie Mai-Lin heißt. Das werde ich in den nächsten Sätzen erfahren, denke ich.


Es gäbe Einiges zu schleifen, der letzte Absatz zum Beispiel, den auch Schlumpfine bemängelt,  wirkt etwas abschreckend.

Ich muss nicht in der ersten fünf Sätzen alle Information um die Ohren geschlagen bekommen, ich liebe es, wenn Texte langsam anfangen und Informationen nach und nach preisgeben.

Und das Buch, das ich erwähnte, fängt so an, ist ein Klassiker und würde heute gnadenlos zerrissen:

Zitat:
'Dieses schreibe ich, Sinuhe, der Sohn Senmuts und seines Weibes Kipa - nicht um die Götter Kemets zu preisen, denn der Götter bin ich überdrüssig -, nicht um Pharaonen zu verherrlichen, denn auch ihrer Taten bin ich müde. Sondern um meiner selbst willen schreibe ich es' »


http://www.amazon.de/Sinuhe-%C3%84gypter-Mika-Waltari/dp/3404100409#reader_B008L11BMG
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Iknim
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 27
Beiträge: 77
Wohnort: südlich von München


Beitrag18.08.2013 21:12

von Iknim
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Erstmal danke für die vielen Antworten!

Wenn ich den Text jetzt mit euren Kritiken im Hinterkopf nochmal lese, fällt mir auf, wie wenig ich an Informationen hineingepackt habe. Ihr habt ja alle so Recht! Wie soll sich denn der Leser ein Bild von der Person machen können? Ich hatte den Protagonisten so scharfgestochen vor Augen, dass ich komplett vergessen habe, ihn oder die Hintergründe zu beschreiben. Denn eigentlich sollte der Hauptdarsteller ein verbitterter, alter Mann sein, der seine Geschichte in den Kaiserlichen Gefängnissen schreibt, um sie dann herausschmuggeln zu können.
Davon hab ich ja gar nichts geschrieben!

Was mich noch interessieren würde: Wer kann indirekte Anreden des Lesers nicht ausstehen, und gibt es auch wen, dem sie gefallen?

Und Harald, um dir eine Chance mit deinen 5 Seiten zu geben, stelle ich das erste Kapitel rein, also das, was der alte Mann schreibt.
Ist es genauso langweilig? Oder schwer verständlich?
Ich freue mich über jede Kritik!








Dicke Rauchschwaden stiegen in der Ferne in die Höhe.
Es war ein kräftiger, sehr schwarzer Rauch, den ich auf der anderen Seite des großen Flusses Chang Jiang erblickte. Ein Rauch, der, wie ich später erfuhr, mein Leben verändern sollte. Ein Rauch, der das Leben aller veränderte.
Aber damals wusste ich nichts von alle dem, damals war ich noch jung, stark und kampflustig. Und lebte in einem Kloster, einem buddhistischen Kloster. Einer Mönchsgemeinschaft, in der man betete, schrieb, meditierte und betete. Und wie ich das Beten hasste. Denn ich glaubte nicht an Gott, das Nirwana oder die Wiedergeburt, ich glaubte an Seuchen, die ganze Dörfer auslöschten, an Kriege, die ganze Völker vertilgten, und an Könige, welche ihr Volk geißelten. Und vor allem an mein Schwert. An mein Schwert, welches ich im Kloster nicht tragen, haben oder gar benutzen durfte. Denn dies verstieß gegen die Regeln der Mönchsgemeinschaft, zu der ich gehörte. Aber ich durfte kämpfen. Mit einem Stock. Einem jämmerlichen, stumpfen, nutzlosen Stock.

Das dachte ich alles zumindest damals. Damals, als ich noch jung und ahnungslos war. Denn ich schuldete dem Kloster eigentlich meinem tiefsten Dank, da ich ohne ihm nicht der geworden wäre, der ich geworden bin. Ohne ihm hätte ich nicht Lesen, Schreiben, Disziplin und Kämpfen gelernt. Und ohne ihm hätte ich wahrscheinlich schon damals nicht mehr gelebt. Aber ich lebte. Und empfand ganz und gar keinen Dank. Vor allem wegen der Regeln. Aber ich bekam täglich meine Buttersuppe, von der nicht nur mir übel wurde (aber man gewöhnte sich mit der Zeit daran), ein Mönchsgewand, eine Zelle, die ich mit einem Bruder teilte, ein Bett und die alltäglichen Gebete. Aber nachdem mein Abt meinen Unwillen bemerkt hatte, nachdem ein Shaolin Mönch bei uns um Unterschlupf gebeten hatte, und dieser ihm gewährt wurde, durfte ich stundenweise bei ihm in die Lehre gehen, um meinen körperlichen Bewegungsbedürfnissen nachzukommen. Unter der Bedingung, dass ich meine täglichen Pflichten erfülle, gehorsam bin und aufhöre, andere Mönche vom heiligen Weg abzubringen.

Dies war damals schon sechs Jahre her. Zwei Jahre, nachdem ich in das Kloster eingetreten bin. Um nicht zu verhungern. Um zu überleben. Nicht aus Überzeugung. Denn, meine Familie, und mit ihr über das halbe Dorf, war an einer Seuche dahingesiecht. Und nicht einmal mein Großvater mütterlicherseits, der Hexenmeister, Weise, Älteste, Heiler und Fangshi des Dorfes, war in der Lage gewesen, jemanden wirklich zu helfen, bis er schließlich selbst der Krankheit erlag. Da ich einiges von ihm gelernt hatte, wusste ich, dass es eine Krankheit der Mongolen war. Eine Seuche, welche diese eingeschleppt hatten, welche deshalb für unsere Heiler unbekannt war und welche vielen Chinesen den Tod brachte. Nur nicht mir. Es war ein Rätsel, aber manche Personen erkrankten nicht an ihr, überlebten, weinten, trauerten und hassten die Mongolen. Dafür, dass sie unser Land besetzt, unsere Felder verbrannt, unsere Frauen geschändet und unsere Männer getötet, dann uns eine Seuche gebracht und schließlich zu hohe Steuern verlangt hatten. Und danach auch noch schlecht regierten.

 Deshalb qualmte es jetzt in der Ferne. Denn das Volk hatte genug. Aber das wusste ich zu jenem Zeitpunkt noch nicht, ich schrieb nur gerade eine alte Weisheit auf Papier, damit eben diese nicht auf dem alten Exemplar zerfällt und verloren geht, und wunderte mich wegen den dicken Rauchsäulen, welche durch ein Fenster aus zu sehen waren. Der große Raum, in dem ich an einem von den vier vorhandenen Schreibpulten saß, war von unzähligen Schriftrollen in den Regalen an den kahlen Wänden und einem fettleibigen Mann, welcher mich ununterbrochen beobachtete, während er so tat, als würde er Illustrierungen malen, ausgefüllt.

Ein kurzes Klopfgeräusch zerriss die mir unangenehme Stille, woraufhin ich meinen Federkiel zur Seite legte und gemächlich zur Tür schlenderte. Und noch bevor ich diese öffnete, hatte ich gewusst, dass es mein Lehrmeister Wudào–gan war, der Shaolinmönch, welcher vor sechs Jahren in dieses Kloster kam und mich seitdem immer genau um diese Zeit zum Stockkampf holte. Denn er war es, der mir das Kloster erträglicher machte, einen körperlichen Ausgleich brachte, mich trainierte, mir das Kämpfen beibrachte. Mit einem Stock. Und endlosen Übungen, die Geist, Körper und Seele fixierten, um sie zu tödlichen Messern zu formen. Aber es war eine mir willkommende Abwechslung zum alltäglichen Klosterleben. Und im Gegenzug war ich gehorsam, demütig und gläubig. Zumindest wahrte ich nach Außen den Schein, um den Abt nicht zu verärgern.
Tóng–luó, der dicke Mönch, welcher hinter mir saß und vom Abt aus auf mich Acht geben sollte, beschwerte sich wie jedes Mal, dass ich noch nicht die Menge geschrieben hatte, die ich schreiben sollte, und ich beachtete ihn, wie jedes Mal, natürlich nicht. Ich folgte Wudào–gan, welcher tat, wie immer, Tóng–luó nicht zu hören, durch die engen, feuchten und schwach beleuchteten Gänge des Klosters nach außen.

Dies geschah alles wortlos, denn, wie ich aus Erfahrung wusste, war mein Lehrer eher ein schweigsamer Mensch. Aber wenn er etwas sagte, hörte ihm jeder aufmerksam zu, denn seine sparsamen Worte waren vollgepackt mit Weisheiten und wertvollen Ratschlägen. Aber dennoch war er von einer geheimnisvollen Aura umwoben, denn er war ein Shaolinmönch, ein Shaolinmönch der nie von seiner Vergangenheit sprach. Und ich war sein Schüler. Wudào–gan führte mich durch einen sattgrünen Laubwald zu einer von Magie durchwebten Lichtung, auf der wir immer trainierten. Aber etwas war anders. Ich spürte einen leichten Hauch von Melancholie aus der Aura des Meisters zu mir herüber schwappen. Ein Gefühl, das so gar nicht zu ihm passen wollte, zu diesen sonst so fröhlichen Menschen. Ob es etwas mit seiner Vergangenheit zu tun hatte? Begann diese ihn einzuholen?
 Ich wusste es nicht. Die wärmende Frühlingssonne streifte mein Gesicht, als sie gerade für einen Moment durch den bewölkten Himmel stieß. Ein Rentier brach aus dem Gebüsch und stob den bewaldeten Hang hinauf. Wir befanden uns auf der vom Fluss abgewandten Seite des Klosters. Dies war die Richtung, an der mittags die Sonne am höchsten stand und die bewaldeten Berge sanft in die Höhe stiegen. Von hier konnte man das ganze grüne Tal überblicken, in welchem sich der tiefblaue Chang Jiang hindurch schlängelte.
„Siehst du die Menschenmassen in Anqing? Dort, unter den Rauchsäulen.“, der Shaolinmönch zeigte mit seinem rechten Zeigefinger auf die gegenüberliegende Flussseite, auf das nächstgelegene Städtchen. Es war die Ortschaft, in der ich noch vor acht Sommern mit meiner Familie gelebt hatte. Dennoch, geboren war ich dort nicht, das Licht der Welt erblickte ich in Nanjing. Aber aufgrund zu hohen Steuern der Mongolen war meine gesamte Familie kurz nach meiner Geburt nach Anqing geflohen, wo eine andere Steuerregelung galt. „Sie sind junge Leute, die nichts mehr zu verlieren haben. Sie leben von ihrer Wut, von ihrem Zorn.“, Wudào–gan wandte sich mir zu. „Den gleichen Zorn sehe ich in dir.“, seine Stimme hatte nun einen traurigen Unterton bekommen, der mir verriet, dass er es sich nur widerwillig eingestand. Aber ich verstand seinen Wink und mir wurde bewusst, dass ich schon zu lange in diesem Kloster lebte. Das mit dem Zorn war bloß eine Metapher, denn ich hatte keinen Grund zornig zu sein.
Ich langweilte mich nur. Er wollte mir lediglich zu verstehen geben, dass es besser sei, jetzt zu gehen, als später. Denn jetzt war ein Umschwung im Gange. Das spürten wir alle. „Aber denk daran: Ein Schwert ist kein Stock, aber deine Gedanken sind Schwerter.“, damit wandte sich mein Lehrmeister um und schritt mit großen Schritten den steilen Hang hinauf. Ich wusste, dass er jetzt alleine sein wollte und ließ mich auf den knie hohen Baumstumpf in der Mitte der Lichtung nieder.
Im Schneidersitz sitzend wiegte ich mich hin und her, immer im gleichen Rhythmus, bis die Zeit vor meinen Augen verschwamm, ich den kalten Schatten der Wolken nicht mehr spürte und sich meine Seele begann zu öffnen, immer weiter, immer mehr. Ein Schauer der Liebe durchzog meinen Körper. Unzählige Bilder huschten über meine geschlossenen Augen, während mein Körper sich in der Wärme jener Gefühle sonnte. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich so dasaß, jedenfalls dämmerte es, als ich wieder die Augen öffnete. Ein Wolf jagte urplötzlich über die Lichtung, seinen sehnigen Körper im vollen Galopp. Ich erhaschte nur einen flüchtigen Blick von ihm, sehe ihn aber noch heute so deutlich vor mir, als wäre es gestern. Noch später schloss ich manchmal die Augen, um sein im Wind flatterndes, graues, zerzaustes Fell voller Narben, seine weit über die gelben Zähne hochgezogenen Lefzen und die dicht angelegten Ohren an mir vorbei preschen zu sehen. Aus dem Dickicht lautes Knurren und hohes Pfeifen zu hören, das angestrengte Hecheln und Keuchen anderer Wölfe und deren Beute, das Scharren der Klauen, wenn sie über die harte Erde schaben. Und im nächsten Atemzug war alles vorbei, man hätte nur noch die Blätter und Äste, welche von der Hetzjagd noch stark vibrierten, sehen können. Aber ich sah es nicht, ich dachte nur nach, über die Wölfe, das Tier der Mongolen. Während mir ein eisiger Schauer über den mit Gänsehaut übersäten Rücken jagte, wandte ich mich der immer noch vorhandenen rußigen Rauchsäule über Anqing zu.
Denn die Wölfe rächten sich.

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anuphti
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Beitrag18.08.2013 21:18

von anuphti
Antworten mit Zitat

Beka hat Folgendes geschrieben:




Ich muss nicht in der ersten fünf Sätzen alle Information um die Ohren geschlagen bekommen, ich liebe es, wenn Texte langsam anfangen und Informationen nach und nach preisgeben.

Und das Buch, das ich erwähnte, fängt so an, ist ein Klassiker und würde heute gnadenlos zerrissen:

Zitat:
'Dieses schreibe ich, Sinuhe, der Sohn Senmuts und seines Weibes Kipa - nicht um die Götter Kemets zu preisen, denn der Götter bin ich überdrüssig -, nicht um Pharaonen zu verherrlichen, denn auch ihrer Taten bin ich müde. Sondern um meiner selbst willen schreibe ich es' So fängt... »


http://www.amazon.de/Sinuhe-%C3%84gypter-Mika-Waltari/dp/3404100409#reader_B008L11BMG




Jetzt widersprichst Du Dir aber selbst ein bisschen, smile extra denn in diesen ersten Sätzen erfährst Du den Namen des Prota, das Geschlecht des Prota und die Zeit, in der die Geschichte spielt. Zudem wird die Einstellung zu den Göttern und zu den herrschenden Pharaonen skizziert. Und das alles im ersten Satz. Und damit hast Du eine wesentlich bessere Ausgangsbasis, Dich in den Erzähler rein zu versetzen.


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Peter I.
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Beitrag18.08.2013 21:30

von Peter I.
Antworten mit Zitat

Iknim hat Folgendes geschrieben:
Erstmal danke für die vielen Antworten!

Wenn ich den Text jetzt mit euren Kritiken im Hinterkopf nochmal lese, fällt mir auf, wie wenig ich an Informationen hineingepackt habe. Ihr habt ja alle so Recht! Wie soll sich denn der Leser ein Bild von der Person machen können? Ich hatte den Protagonisten so scharfgestochen vor Augen, dass ich komplett vergessen habe, ihn oder die Hintergründe zu beschreiben. Denn eigentlich sollte der Hauptdarsteller ein verbitterter, alter Mann sein, der seine Geschichte in den Kaiserlichen Gefängnissen schreibt, um sie dann herausschmuggeln zu können.
Davon hab ich ja gar nichts geschrieben!


Na und? Warum auch. Ich war davon ausgegangen, daß man das noch erfährt.

Iknim hat Folgendes geschrieben:

Was mich noch interessieren würde: Wer kann indirekte Anreden des Lesers nicht ausstehen, und gibt es auch wen, dem sie gefallen?


Meintest Du jetzt wirklich "indirekt"? Da muß ich etwas übersehen haben. Du kannst den Leser ruhig ansprechen, ihm aber nicht ein schlichtes Gemüt unterstellen.

Zitat:

Denn, meine Familie, und mit ihr über das halbe Dorf, war an einer Seuche dahingesiecht.


Über diesen Satz solltest Du noch einmal nachdenken.
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Beka
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Beitrag18.08.2013 21:32

von Beka
Antworten mit Zitat

OK  Very Happy  gebe ich dir recht,
trotzdem ist der Anfang von "Sinhue" kryptisch, denn was sagen mir die Namen? Wenn ich gemein wäre, könnte ich fragen: Wer zum Teufel sind Senmut und Kipa, und warum sollen die mich interessieren?
Eigentlich weiß ich außer dem Geschlecht (und ganz wichtig Ort und ca. Zeit) nicht mehr als bei Iknim .
Ort und Zeit sind allerdings eine Sache, da habe ich die Info, die er vorher gibt, (China 12.Jahrhundert) vorausgesetzt.

Im Falle einer Veröffentlichung erfährt man so etwas allerdings aus dem
Klappentext.
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anuphti
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Beitrag18.08.2013 21:33

von anuphti
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Hallo Iknim,

Also ein alter Mann, das ist schon einmal wichtig zu wissen. Du schreibst über einen Mönch wider Willen, in einem buddhistischen Kloster. Und dann schreibst Du von Gott und Gebeten. In einem buddhistischen Kloster gibt es keinen Gott. Sondern, eh klar, Buddha. Der ist aber kein Gott. Und er wird auch nicht angebetet, in dem Sinne, wie es das Christentum kennt.

Da würde etwas Grundlagenrecherche bezüglich Buddhismus schon helfen, es etwas authentischer zu beschreiben.

Soweit erst mal mein Eindruck.

LG
Nuff


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Peter I.
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Beitrag18.08.2013 21:43

von Peter I.
Antworten mit Zitat

anuphti hat Folgendes geschrieben:

Da würde etwas Grundlagenrecherche bezüglich Buddhismus schon helfen, es etwas authentischer zu beschreiben.


Da daneben zu liegen geht gar nicht. Und auch mit der Fauna habe ich so meine Probleme. Wo lebten Rentiere im 12. Jh.?
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Iknim
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Beitrag18.08.2013 21:43

von Iknim
pdf-Datei Antworten mit Zitat

@ Peter

Na und? Warum auch. Ich war davon ausgegangen, daß man das noch erfährt.
Ja, dass erfährt man noch. Alle paar Kapitel kommt ein Abschnitt aus der "Gegenwart" des Protas. Aber ich glaube trotzdem, dass ich dem Leser einen Rahmen geben muss. Also ein Bild, dass er vor Augen hat. Denn du hattest ja auf eine Frau getippt, wenn ich mich richtig erinnere. Und ich will ja den Leser nicht in die Irre führen. Vor allem, dass er im Gefängnis ist, sollte gleich am Anfang rüberkommen.

Meintest Du jetzt wirklich "indirekt"? Da muß ich etwas übersehen haben.
Entschuldigung, da ist mir wohl ein Tippfehler unterlaufen. Crying or Very sad  Natürlich meine ich die direkte Ansprache des Lesers. Danke für den Hinweis.


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Peter I.
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Beitrag18.08.2013 21:58

von Peter I.
Antworten mit Zitat

Iknim hat Folgendes geschrieben:
@ Peter

Na und? Warum auch. Ich war davon ausgegangen, daß man das noch erfährt.
Ja, dass erfährt man noch. Alle paar Kapitel kommt ein Abschnitt aus der "Gegenwart" des Protas. Aber ich glaube trotzdem, dass ich dem Leser einen Rahmen geben muss. Also ein Bild, dass er vor Augen hat. Denn du hattest ja auf eine Frau getippt, wenn ich mich richtig erinnere. Und ich will ja den Leser nicht in die Irre führen. Vor allem, dass er im Gefängnis ist, sollte gleich am Anfang rüberkommen.


Also ich habe im Moment ein Problem, die Leseprobe und das Expose zusammenzubringen. Das liegt vielleicht daran, daß ich ein gespaltenes Verhältnis zu Verlagen habe und deshalb keines schreiben muß (Verleger sind natürlich Blutsauger und Selbstverleger darunter die schlimmsten).

Prinzipiell finde ich, daß man dem Leser nicht alles Wichtige am Anfang auf die Nase binden muß. Nächstes Jahr ist wieder Weihnachten und da solle es auch noch Geschenke geben. Bei mir ist das ja noch viel schlimmer, da stehen Geschlecht und Name der Prota ja schon auf dem Buchdeckel.
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Iknim
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Beitrag18.08.2013 22:05

von Iknim
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@ anuphti

Ja, stimmt. Das kommt vielleicht falsch rüber. Mit "Gott" meinte ich die Personen, die im Buddhismus als Vorbilder dienen: Also die ganzen Menschen, die es in der Geschichte des Glaubens zur Erleuchtung geschafft haben. Ich wollte nur nicht jetzt schon darauf näher eingehen, da es sonst noch weniger Handlung und mehr Getratsche wird. Da habe ich Angst, dass dann noch das letzte Fünkchen Spannung verloren geht.
Aber wenn das so falsch verstanden wird, muss ich das selbstverständlich ausbessern - da werde ich mir noch was einfallen lassen.  Idea

Und wegen Hintergrundinfos zu Buddhismus: Ich bin schon mit 7 Jahren mit dieser Religion und Lebenseinstellung in Berührung gekommen - seitdem lebt meine Mutter mehr oder weniger so. Und die unzähligen Stunden, die ich schon in Wikipedia verbracht habe.
Themen, die mir viel mehr Schwierigkeiten bereiten, sind: Wie genau lebten sie damals? Das ist ja in jeder Provinz anders. So alltägliche Informationen, die für mich wichtig sind, finden sich weder im Internet noch in irgendwelchen Bibliotheken. Klar, so Oberflächenwissen wie den Kalender, Feiertage oder Brauche bekommt man schon. Aber hat man damals am Tisch gegessen? Wenn ja, gab es wie in Europa auch Stühle? Aus welchem Holz waren sie? Bei diesen Fragen hat man keine Chance.
Selbst Professoren für Geschichte haben mir bis jetzt auf solche Fragen immer eine ähnliche Antwort: "Tut mir leit, mein Fachschwerpunkt liegt in Europa, nicht in Asien."


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Beitrag18.08.2013 22:13

von Iknim
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@ Peter I.

Prinzipiell hast du ja Recht, gerade das Krimi-Genre ist ja für so etwas bekannt. Aber ich habe jetzt durch die Kritiken gemerkt, dass der Leser am Anfang mehr als bloß eine lehre Hülle von einem Prota braucht. Die unmittelbaren Informationen (Aussehen, Geschlecht, oft auch Beweggründe,...) sollte ich schon preisgeben - sonst klappen zu viele ungeduldige Leser das Buch zu.


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Beitrag18.08.2013 22:21

von Iknim
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Wenn ich mir gerade meine Kommentare anschaue - Entschuldigung für die fehlenden Wörter und die Rechtschreibfehler, ich tippe das gerade mit einem Tablet Confused
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