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Bitte lesen und Kritik ...


 
 
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frenn
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

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Wohnort: niedersachsen


Beitrag16.08.2013 17:45
Bitte lesen und Kritik ...
von frenn
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Hallo ihr alle,
ich möchte jetzt doch eine Geschichte vorstellen. Der Text ist biographisch (aber auch beendet). Da viele meiner Texte eine ähnliche Schreibweise haben, würde ich gerne Kritik von euch erhalten, ... ob das überhaupt geht, .., und Verbesserungen aller Art!. Reichliche Kritik kann mich nicht  verletzten. Was ich lernen durfte, kann mir keiner wegreden, für mich war es wichtig. Also bitte, keinerlei Hemmung !!! - Hauptsache ich bekomme Kritik Very Happy  Very Happy

Ich weiß nicht ob ich das jetzt richtig gepostet habe, wenn es falsch ist, bitte verschieben. Rolling Eyes



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y todo cucarachas
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

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Beiträge: 2186
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Ei 2


Beitrag16.08.2013 17:56

von Piratin
Antworten mit Zitat

Hallo frenn,

das mit der Downloadfunktion nehmen die meisten nicht wahr. Auch ist es schwierig, wenn man Textstellen zitieren möchte, diese nicht direkt mit der Zitierfunktion im Thread nützen zu können. Stell doch den Text einfach direkt hier herein. Wenn Du willst, kannst Du dabei "nur für registrierte Nutzer" anhaken. Achte darauf, dass der Text nicht zu lang ist, sonst kannst Du ihn unterteilen (liest sich angenehmer).
Viele Grüße
Piratin


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Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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mati
Eselsohr
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Beiträge: 203



M
Beitrag16.08.2013 18:04

von mati
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Hab's gelesen. Dein Stil ist frisch und unterhaltsam. Lass dir da nix anderes einreden. Natürlich kann man den Text noch immens verbessern. Meistens durch Streichungen. Aber er ist mitreißend. Sehr unterhaltsam für einen autobiografischen Text. Ich wünschte, ich hätte die Zeit, das Teil aufzupolieren. Aber gibt's bestimmt andere, die das hier tun werden.

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frenn
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

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Beitrag16.08.2013 18:13
oh,.. so schnell
von frenn
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Hallo, vielen Dank für eure schnelle Reaktion Exclamation  Smile und die positive Kritik. Very Happy  Very Happy  Very Happy

Wenn ich den Text einfach so rein stelle, kopiere ich ihn einfach und füge ihn dann ein? Es sind 10 Seiten, welche Unterteilung ist gut? Rolling Eyes

Vielen Dank nochmal! Very Happy  Very Happy

Frenn


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Rheinsberg
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Bronzenes Messer


Beitrag16.08.2013 18:22

von Rheinsberg
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Jetzt war ich neugierig und habe den Text in einem Rutsch gelesen. Die Piratin hat recht, als download ist er nicht gut zu kommentieren und es würde sich einige Feilarbeit daran lohnen. Da er aber insgesamt für hier zu lang ist, wäre es günstig, wenn du ihn in Teilen noch einmal hierher kopieren würdest, eventuell in vier Stücken.

Schon mal im Groben: ich würde relativ viel kürzen, vor allem könntest du dir überlegen, ob du nicht die Geschichte wirklich nur auf Tyson und seinen einen Vorgänger konzentrieren könntest, die Abschweifungen auf andere Hunde braucht es nicht. Ebenso fand ich beim ersten Lesen die diversen, meist gleichen, Reaktionen anderer auf deinen Adoptionswunsch relativ überflüssig für die Geschichte.

Im Einzelnen könnte man auch noch an manchen Satzstellungen und Wiederholungen arbeiten.
Wenn du magst.


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frenn
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Beitrag16.08.2013 18:30
Vielen Dank, ich versuchs
von frenn
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Danke für deine Kritik, ich bin gespannt auf mögliche Kürzungen Exclamation

Also: Teil I

Abschied mit Geschenk
 
Wieso ich damals ins Internet schaute, auf die Hundeseite, Hunde und Patenschaften - keine Ahnung. Eigentlich vermied ich es überhaupt solche Seiten aufzurufen, geschweige denn „Tiere suchen ein Zuhause „ zu sehen. Aber da war ich auf einmal und sah ihn. Ein alter, kurz vor Exitus stehender Hund, der mein Herz berührte. Ich konnte es nicht fassen. Er sah aus wie mein erster Hund Zaphod; Kurz bevor ich ihn, zwölf Jahre zuvor, einschläfern musste.
Zaphod war mein Held, Lebemann, mein Beschützer. Ich weiß nicht, wie ich die damalige Zeit ohne ihn, überlebt hätte können. Er beschütze mich vor Überfällen, fuhr zur Not mit auf dem Motorad, war von den Vorbesitzern auf „Kehle“ abgerichtet worden und konnte über Leitern in den ersten Stock von Häusern einsteigen. Er liebte nur mich und war immer dabei. Ja und dann kamen die Kinder.
Zaphod war damals schon fast 9 Jahre an meiner Seite und dann kam der Zuwachs. Auch das hat er mit Bravur gemeistert. Er war lieb, passte auf und hatte immer noch große Freude daran, wenn es möglich war, Männer ins Bein zu beißen.
Das tat er mit einer unbeschreiblichen Freude. Männer in Angst zu versetzen und zu schnappen. Sein freudiger Gesichtsausdruck und sein Lächeln werden für mich unvergesslich bleiben!
Ja und dann, zwölf Jahre später, sehe ich ihn da im Internet stehen und ich dachte nur – „der darf nicht im Tierheim sterben.“       Es war natürlich nicht Zaphod, er hieß Tyson.

Tyson war mit einem Foto abgebildet, dass als Elend pur bezeichnet werden konnte. Die Beschreibung lautete ungefähr so:  Ein über 10 Jahre alter Hund, der seit fast 10 Jahren in einem kroatischen Tierheim sitzt. Die spätere Beschreibung erklärte, dass Tyson in diesem Tierheim seit über 5 Jahren war. Von dem Besitzer, des Tieres überdrüssig geworden, abgegeben.
 Eine Patenschaft wurde seitens des Tierschutzvereins, der ihn ins Netz gestellt hatte übernommen. Er sollte in den Genuss von besseren Umständen, bis zum Ende seines Lebens kommen.
So wie er aussah, war das Ende nicht mehr weit. Auf dem Bild sah ich einen belgischen Schäferhund. Sein Kopf wurde gestützt von einer Menschenhand, die Beine eingeknickt, der Rücken hing durch, den Schwanz eingeklemmt. Aber er lächelte trotzdem.
Hunde die lächeln können gibt es manchmal. Manche grinsen oder grienen, andere sind spöttisch und manche aber lächeln. Zaphod hatte auch gelächelt und beim „Männer jagen“ wurde dieses Lächeln nur etwas schnittiger.
Tyson ähnelte mit diesem Lächeln nicht nur meinem altem Hund Zaphod, sondern auch Fuchur dem Glücksdrachen aus der Verfilmung der Unendlichen Geschichte. Nur kleiner und runtergekommen. Das Lächeln war aber genau zu sehen. „Der darf da nicht sterben“, waren meine ersten und erstmal einzigen Gedanken. Ich lies den Computer runterfahren und versuchte nicht daran mehr zu denken, das Bild zu vergessen. Das ging natürlich nicht und ich schaltete den Computer wieder an.


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frenn
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Beitrag16.08.2013 18:35

von frenn
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Teil II

Mir ging mein letzter Pflegehund durch den Kopf. „Nein so was nie wieder, keinen der über Zäune springen kann.“
Mein anderer verstorbene Schäferhund, ein Arbeitstier, letzte Nachkommenschaft von ehemaligen DDR Grenzhunden. „Nein so einen auch nicht, die Kraft habe ich nicht noch einmal. Einer von der Sorte reicht fürs Leben“.
Meine Hündin Pyrana, auch schon tot. Vierzehn Jahre hatte sie mich mit Zaphod und dann mit den Kindern begleitet. Eine Angstbeißerin, der ich nie trauen konnte. „So einen auch nicht“! Ich dachte an meine jetzige Hündin Adra. „Ja, so eine ist gut. Klaut zwar alles was es gibt vom Tisch und aus dem Müll aber ansonsten; ein echtes Schnäppchen“.
Adra kommt aus Spanien. Sie war knapp zwei Jahre alt, als ich sie holte. Sie ist eine Mischung aus belgischem Schäferhund und Mastin Espaniol. Eigentlich sieht sie aus wie ein Kangal und wenn ich mit ihr auf den Flohmarkt gehe wird sie immer von allen türkischen Männern gestreichelt. Sie scheint was ganz besonderes zu sein. Die Männer strahlen über das ganze Gesicht und fassen sie an. Adra mag das gerne, obwohl auch sie eine bestimmte Art von Männern schnappt. Aber die Art wie die Männer mit ihr sprechen, ist die wie mit einem kleinen Kind, mit der gleichen Freundlichkeit. Irgendwann habe ich dann auch rausgefunden woher das kommt. Die türkischen Männer dachten jedes Mal, dass Adra ein Baby-Kangal ist und waren entsprechend ungläubig, wenn ich das dann verneinte. Im Park hatten die Hundekenner Angst vor ihr. Sie konnten es nicht fassen! Ein Kangal, freudig auf andere Hunde zulaufen und spielend. Die dachten jedes Mal zuerst, ihr Hund würde zerfleischt.  
Aber egal was Adra ist, sie ist so lieb mit allen anderen Hunden, Kindern und den meisten Menschen. Zu Menschen zu denen sie nicht lieb ist - die haben sich falsch benommen. Entweder sehen sie aus wie spanische Machos, die nach Hunden treten oder sie überschreiten Grenzen, die besser gewahrt bleiben sollten.
Adras weiß Grenzen selber zu ziehen. Als sie gerade 10 Tage in Deutschland war hatte sie schon den ersten Mensch gestellt. Der arme Hund wusste gar nicht wie ihr geschah und was sie machen sollte. War selber verunsichert über ihr Handeln. Was sie wusste war, dass Menschen durch Türen das Grundstück betreten und nicht über den Zaun steigen.
Ich war sehr stolz, als ich sie von dem Menschen befreite, den sie an die Hauswand platziert und im abstand von 50 cm in Schach hielt.
Es war der Bauleiter, der den Umbau des Hauseingangs betreute. Er war zuvor schon mehrere Male im Haus gewesen, hatte Adra kennen gelernt. Diesmal war er war mit den Bauunterlagen und seinem Handy beladen auf die Idee gekommen über den kleinen Jägerzaun zu steigen, anstatt zu versuchen das Tor zu öffnen.  Er war genau so verängstigt wie Adra. Ich aber, ich dachte nur: „Wow! Genau so ein Hund ist fein, kann falsch von richtig unterscheiden“.
Das hat sich dann später auch öfters bestätigt, wenn ich alleine mit meinem Wohnmobil unterwegs war. Adra , ein Hund der entspannt auf der Sonnenliege unter der Markise des Wohnmobils liegt und wartet; Und aufpasst; Die Kindern Narrenfreiheit gibt, Eistüten geschickt aus Kinderhänden entfernt und von Erwachsenen erwartet sich entsprechend zu benehmen.
Und Tyson sah Adra natürlich auch etwas ähnlich. Nicht ganz so wie Zaphod aber die guten Eigenschaften, die ich mit dem Aussehen der Hunde verband, waren überzeugend.
Ich rief meine Freundin an und sagte: „Schau mal da ins Netz“. Ich delegierte sie auf die Seite und sie sagte:“ Ach Gott der sieht ja aus wie Zaphod! Nein!!! Du wirst ihn dir doch nicht holen?“ Ich beteuerte: „Natürlich nicht! Nicht nach dem Beagle, ein Hund reicht,… „. Ich wurde skeptisch ermahnt, dass einzuhalten, was ich ein paar Monate zuvor in die Luft versprochen hatte. Kein zweiter Hund mehr!  
Wir sprachen über alte Zeiten, die wir und unsere Hunde zusammen verbrachten und wurde, kurz vor Ende des Gespräches nochmals auf Herz und Nieren geprüft, ob ich nicht doch den Gedanken irgendwo versteckt hatte den Hund zu holen.
Ihr Ton war aber nicht mehr ganz so reglementierend, eher weich. Nach dem Motto: „man erkennt seine Schweine am Gang“.
Wir legten auf und ich schaute mir das Bild nochmals an, las die Beschreibungen und hakte im Geiste etwaige Ausschlusskriterien ab. „So darf er nicht sein und so auch nicht“! „Das geht nicht und so erst gar nicht“!
Es war nachts um zwei Uhr und ich schrieb ne Mail an diesen Tierschutzverein. Ich habe dann noch gedacht, dass die da bestimmt nicht antworten, wenn da so ne Mail um diese Zeit geschrieben wird. Es kam jedoch ne Antwort zurück und der


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frenn
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Beitrag16.08.2013 18:47

von frenn
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Teil III

Hinweis, dass wenn ich noch mehr zu diesem Hund wissen möchte eine Telefonnummer da steht. Am nächsten Nachmittag rief ich eine andere Freundin an und erzählte ihr, was ich gesehen habe. Auch sie sagte sofort:“ Du wirst Dir doch nicht so einen Hund holen“! „Nein natürlich nicht!!!“ Ich rief danach die angegebene Nummer des Tierschutzvereins an und redete ne Menge Blödsinn. „Das darf er nicht…“, „wie können Sie ihn beschreiben…“, „das würde auch nicht gehen…“, ich erzählte die Geschichte vom Beagle und „das geht auch nicht…“. Ich schwankte zwischen Abwehr und Interesse. Die Frau gab mir ne andere Nummer. Die wüssten mehr über den Hund. Sie würde ihn nicht persönlich kennen, da er in Kroatien sei. Ich legte auf.
Später zeigte ich meinen Kindern die Internetseite mit dem Hundebild. „Ach ist der süß!“ Es ist schon schräg, wenn Kinder einen fast toten Hund als süß bezeichnen. „Holen wir den?“ „Nein!!“ kam von mir. „Ohh“, folgte als Antwort.
Der Ehemann meiner Freundin kam vorbei. Auch die beiden erkannten mittlerweile meinen Gang. „Ja der ist schon arm dran, aber wenn du dir einen Hund holen willst, dann nicht so einen alten. Das lohnt sich nicht für das Geld. Der stirbt doch bald“.
Er versuchte mir Vernunft einzuschmeicheln, tat aber genau das Gegenteil. Da hat man nicht mehr viel von seinem Geld und so weiter. Ich wollte ja nichts für mein Geld haben, ich wollte diesen Hund. Ich dachte, dass anderen Menschen Hospizarbeit leisten und ständig Spendenaufrufe in der Zeitung stehen, um das Hospiz zu finanzieren. Da hat man ja auch nicht viel für sein Geld, außer einem guten Gewissen und die Hoffnung, später auch in den Genuss von Fürsorge zu kommen. „Ja, ich mache Hospizarbeit für einen alten Hund. Er soll in Ruhe sterben dürfen oder noch eine Zeit fein leben können, bis es vorbei wäre.“
Ich rief die andere Nummer des Tierschutzvereins an. Ich dachte, dass die bestimmt von mir denken ich sei eine einsame, auf Mitleid und damit Aufmerksamkeit haschende alte allein lebende Frau.
Alleinlebend war ich, also geschieden, mit zwei eigenen Kindern und der Tochter einer Freundin die mit uns Haus lebte.
Einer Hündin, kleinem Haus und großen Garten, halbtags arbeitend, Mitte vierzig. Das war ich zu der Zeit. Gerade das erste Mal im Leben auf Lohnsteuerkarte arbeitend, um mein Studium endlich nach 13 Jahren Unterbrechung zu beenden.
Einsam war ich nicht aber mein Herz schrie nach Heilung. Es sprach da aber nicht das Herz oder die Seele. Es war mein Ego, vom Herz berührt.
Mein Verstand sagte auf alle erdenklichen Arten nein und meine Seele war so berührt von diesem Tier, dass sich mein Herz durchsetzte und Anteil nahm.
Und dann sprachen Herz, Seele, Ego und Verstand miteinander.
Sie tauschten sich aus, reflektierten und fanden raus, wer was brauchen würde, was es kosten könnte, der Sinn sei und einigten sich auf ein gemeinsames Ziel.
Sie waren sich im Klaren, dass jeder für sich eine andere Strategie, einen anderen Schwerpunkt hatte. Mit dem gemeinsam formulierten Ziel, war es ihnen jedoch möglich eine Lösung zu finden, die allen gerecht wurde; alle einzelnen Bedürfnisse versorgt, befriedigt, gelindert und geheilt werden konnten.
Das Ego schritt zur Tat, hinter ihm stehend, stützend, Herz, Seele und Verstand.
Einen Monat später war er da. Ich holte ihn ab, einem Treffpunkt an der Autobahn, einem Ikea Parkplatz.
Alle meine Freunde sagten dass ich spinne. Ja das haben sie auch gesagt, als ich Adra holte. Weil sie schon erwachsen war und das mit kleinen Kindern. Na ja, Adra hat auf ganzer Linie überzeugt, also war das eine gute Prognose für Tyson.
Ich war zuerst auf dem Parkplatz und wartete auf den Hundetransport aus Kroatien. Ich kochte Kaffee um den beiden Fahrerinnen einen anbieten zu können.
Ja und dann kamen sie, luden Tyson aus und so, wie es bei mir immer ist, war erst mal alles gut. Keine übergroßen Gefühle. Sachliche Einschätzung der Lage. Ersten Kontakt mit Adra, die ich nach vielen Überlegungen mitgenommen hatte. Kurzer Austausch mit den Frauen und dann fuhr ich zurück, mit beiden Hunden nach hause.
Auf die Frauen hatte ich einen herzlichen Eindruck gemacht, bei mir selber kamen erst mal wenig Gefühle hoch.
Es war plötzlich alles sehr sachlich. Der Hund war ja real existent im Auto. All die Gedanken und Gefühle die ich im Vorfeld hatte waren wie weggeblasen. Kein Herz, keine Seele, nur Verstand, der dem Ego eine Ahnung von:“ Da hast du es“, schlechtem Gewissen einzureden versuchte. Es war alles sehr pragmatisch. Alle Gedanken richteten sich auf: „Was mache ich bei einer Pause, wenn ich die Hunde raus lasse, kommt er wieder ins Auto rein, würde ich ihn rein tragen müssen, beißt er wohl möglich, wenn ich ihn trage?“
Die Gefühle liefen auf Sparflamme, um meinen Herzschlag zu beruhigen und keine Angst aufkommen zu lassen. Und dann, Adra lag wie immer auf der Rücksitzbank und Tyson auf dem Boden. Ich drehte mich um, streckte die Hand zu Tyson und er legte seine Schnauze auf meine Hand.
Die ganzen 500 Kilometer war seine Schnauze an oder auf meiner Hand und da war klar; Das alles was Herz und Seele dem Verstand erzählt hatten richtig war und das Ego konnte aufatmen, beruhigte sich. Alles war gut, alles ist gut und jetzt ist er tot.
Tyson ist tot.
Nach zehn Monaten, vor 18 Stunden musste er eingeschläfert werden. Er hatte einen großen Tumor an der Milz, der aufgeplatzt war. Es ging schnell, von heute auf jetzt, eben auf sofort. Auf alle Fälle zu früh und doch zur richtigen Zeit.
Er hatte keine Schmerzen, die er nicht hätte aushalten können. Ich hab ihm heute Morgen keine Schmerzen ansehen können, nur das er jetzt gehen muss.
Das Herz sieht, die Seele beruhigt, das Ego schreit und der Verstand sagt „was ist wenn?“


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frenn
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Beitrag16.08.2013 18:49

von frenn
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Teil IV

Verstand, der dem Ego eine Ahnung von:“ Da hast du es“, schlechtem Gewissen einzureden versuchte. Es war alles sehr pragmatisch.
Alle Gedanken richteten sich auf: „Was mache ich bei einer Pause, wenn ich die Hunde raus lasse, kommt er wieder ins Auto rein, würde ich ihn rein tragen müssen, beißt er wohl möglich, wenn ich ihn trage?“
Die Gefühle liefen auf Sparflamme, um meinen Herzschlag zu beruhigen und keine Angst aufkommen zu lassen.
Und dann, Adra lag wie immer auf der Rücksitzbank und Tyson auf dem Boden. Ich drehte mich um, streckte die Hand zu Tyson und er legte seine Schnauze auf meine Hand.
Die ganzen 500 Kilometer war seine Schnauze an oder auf meiner Hand und da war klar; Das alles was Herz und Seele dem Verstand erzählt hatten richtig war und das Ego konnte aufatmen, beruhigte sich. Alles war gut, alles ist gut und jetzt ist er tot.
Tyson ist tot.
Nach zehn Monaten, vor 18 Stunden musste er eingeschläfert werden. Er hatte einen großen Tumor an der Milz, der aufgeplatzt war. Es ging schnell, von heute auf jetzt, eben auf sofort.
Auf alle Fälle zu früh und doch zur richtigen Zeit.
Er hatte keine Schmerzen, die er nicht hätte aushalten können. Ich hab ihm heute Morgen keine Schmerzen ansehen können, nur das er jetzt gehen muss.
Das Herz sieht, die Seele beruhigt, das Ego schreit und der Verstand sagt „was ist wenn?“
Das Herz empfängt die Liebe die Tyson schenkt, die Seele sagt: Es ist Zeit zu gehen, den Körper zu verlassen, sie spricht liebevoll von Gott“. Das Ego weint und schreit, in Angst vor dem Schmerz des Verlustes und der Verstand sagt, „ das Tyson zum Tierarzt muss“. Und dann schau ich ihn an, mit all meinen Beratern im Hintergrund und bin nur dankbar dass er da ist. Für die Zeit, die ich mit ihm gehabt habe und noch habe, dankbar für das Geschenk, dass er mir zeigt.
Eben, 19 Stunden später, packe ich Tysons Geschenk aus und sehe was es ist.
„Du bist in mein Leben gekommen und hast mein Herz, meinen Verstand, meine Seele und mein Ego vereint. Sie arbeiten jetzt wieder zusammen. Das ist ein ganz, ganz  großes Geschenk!
So etwas kann man weder kaufen, noch bezahlen!
Aufwidersehen Tyson
PS: Irgendwann erzähle ich von deinem Senioren-Hunde-Thai-Schi im Garten, deinem „Bollerkopf“, deiner Intuition, deiner Lernbereitschaft dich zu akklimatisieren und der Einsicht meine Nachbarn nicht zu zerfleischen, wenn sie mir die Hand schütteln wollten und; Deiner Freude am Schnappen und deinem Lächeln, dass dabei einen leichten Hauch von Grinsen zeigte.
Tschüß mein kleiner Glücksdrache!


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Beitrag16.08.2013 18:58

von frenn
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Hallo liebe Reihnsberg,

ich war so mit dem kopieren beschäftigt, wollte dir noch ein paar  Very Happy  Very Happy  Very Happy  schicken, ja und ich mag Smile


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Beitrag16.08.2013 19:13

von Rheinsberg
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Very Happy

Jetzt haben wir den Text wenigstens mal zitierfähig hier. Ich habe aber den Eindruck, dass beim Übergang Teil 3/Teil 4 irgendwo etwas verloren gegangen ist.

Für das nächste Mal: am besten einen Teil einstellen, Kommentare abwarten, eventuell ändern. Dann den nächsten Teil. Ist hier im Forum halt so Gewohnheit und recht praktisch.

Wenn ich jetzt so draufgucke, denke ich, dass du eigentlich den gesamten zweiten Teil nicht brauchst, um die Geschichte zu erzählen - denn ich denke, sie soll ja vor allem von Tyson handeln und eventuell noch von Zaphod, aber keine Neuauflage von "Alle meine Hunde" werden. Wenn überhaupt, könnte ich mir einen Satz vorstellen, dass du zwischenzeitlich mit anderen (Pflege-)Hunden sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht hast.

Beim ersten Teil - hm, der erste größere Abschnitt finde ich auch nicht so ganz günstig platziert - ich könnte mir vorstellen, nach einem kurzen Einleitungssatz (so à la: Unwillkürlich hatte ich am Computer diese Website aufgerufen) gleich mit: "abgebildet ..." weiterzumachen und die Informationen über Zaphod dahinter einzufügen.
Aber das ist schon sehr mein Geschmack, mal sehen, was andere noch zu deinem Text sagen. Ich mache auch noch weiter, etwas später, jetzt muss ich grad mal woanders gucken.


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Beitrag16.08.2013 19:22

von frenn
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Sad Oh ja, da habe ich was beim Kopieren verdreht Rolling Eyes  Rolling Eyes

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Beitrag16.08.2013 19:53

von frenn
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Embarassed  Embarassed  Embarassed Ja Teil II ist völlig verdreht, lieber doch den Download lesen Sad

Sorry
Frenn


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Beitrag16.08.2013 19:57

von frenn
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Ich hör jetzt auf. Es ist Teil 3 III Mad  Mad  Mad der verdreht ist!

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Beitrag16.08.2013 20:02

von frenn
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... also für heute  Embarassed

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