Burg im Sand

[Kristallkind]

Burg im Sand

An einer Burg im Sand,
nagen die Gezeiten,
nun von allen Seiten,
und an jeder Wand.

Um meine Burg am Strand,
wage ich beizeiten,
Wege zu beschreiten.
Mauern: unbemannt.

In Deiner Burg Verstand
im Innern: Kostbarkeiten
Träume zu bereiten
reich ich Dir die Hand.

[lilli.vostry]

Hallo Kristallkind,

dieses Gedicht mit seinen einfachen klaren Bildern und Reimen (wenn auch etwas zu direkt in den Endworten) spricht mich an. Es hat etwas Unbeschwertes, sehe einen Urlaubstag am Meer mit Kleckselburg, das vergängliche Bauwerk nur aus Spaß erbaut vom LI umschritten, mit "Mauern die unbemannt".
Und sie führen LI zu einem DU, es schwingt aber auch ein den Anderen für sich einnehmen in Vers 3 mit, die Distanz zu überwinden und die inneren Kostbarkeiten zu heben.
Nur die Schlusszeile ist arg gefühlsüberladen formuliert. Für Träume die Hand reichen.... Vielleicht wäre ein Bild, wo beide dem Zerschmelzen der SandBurg zusehen, reizvoller.

Von der Stimmung her gefällt es mir gut.

Viele Grüße,
Lilli

[Vincent Vice.]

Hey Kristallkind,

mir gefällt dein Gedicht wirklich gut.
Vor allem wohl deshalb weil ich Blockreime sehr gerne lese.

Ich finde allerdings, dass die letzte Strophe nicht zu dem einfachen Stil der ersten beiden passt.
Das hat mich beim Lesen etwas aus dem Rhythmus und der Stimmung geworfen.

LG

W

[Kristallkind]

Hallo ihr Beiden,

ich danke euch für die tollen Worte und Interpretationen zu meinem Gedicht und auch für die sehr ähnliche konstruktive Kritik bezüglich der letzten Strophe. Ich habe tatsächlich hier am längsten gebraucht sie in Form und Metrik zu passen, vielleicht ein gutes Beispiel dafür, dass dann schnell "Rhythmus und Stimmung" etwas zu "direkt in den Endworten" geworden sind.

Danke Vincent dafür, dass es Dir gefallen hat:)
Danke Lilli für die gute Stimmung und die tolle Anregung mit einem reizvolleren Ende:)

schönen Sonntag euch,
KK