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Burger Love


 
 
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Jean-Marie
Gänsefüßchen
J


Beiträge: 16



J
Beitrag25.07.2013 20:03
Burger Love
von Jean-Marie
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Einmal wieder lagen auf dem Bett, ganz anständig. Ich weiß nicht, wieso, aber irgendetwas gab mir das Gefühl, dass du auch keine Ambitionen dazu hattest. Deine Klamotten rochen nach Burger King und meine nach Chanel No.5. Dein Haar war leicht fettig und meins frisch gewaschen, mit Shampoo vom Frisör, nur für dich. Du wusstest davon nichts, auch nicht, dass ich den Duft nur für dich ausgesucht habe, in der Hoffnung, dass er dir gefallen würde. Doch du lagst in der einen Ecke des Bettes und ich in der anderen. Selbst meine Fußnägel hatte ich mir lackiert, denn ich dachte, ich würde vielleicht im Laufe des Abends meine Socken ausziehen. Jetzt hatte ich noch immer meine Schuhe an. Ich versucht, deinen Blick auf mich zu lenken, spielte mit meinen Haaren herum, damit du den tollen Glanz bemerkst, der von meinem neuen Shampoo auf ihnen entstanden ist. Aber du sagtest nur „haha, guck mal, wie fett die Frau da bei Frauentausch ist“. Ich hatte der Sendung bis dahin noch keine Beachtung geschenkt und war verwundert, dass du ihr so genau folgen konntest. Dass du dieser fetten Frau mehr Beachtung schenktest als mir. Ich bekam auf einmal eine ungeheure Wut auf diese fette, hässliche, faulzahnige, schmierhaarige Frau dort auf dem Bildschirm, die deine Aufmerksamkeit für sich beanspruchte. Ich schmiss mich vor den Fernsehapparat und rief dir energisch zu: „Was ist mit mir? Bedeute ich dir denn überhaupt nichts?“  Du schautest mich nur verwundert an und zündetest dir erst einmal eine Kippe an. Ich hasste den Rauch dieser ranzigen Luckys und das wusstest du auch. „Ach, hab dich doch nicht so, du weißt doch, dass ich das brauche nach der Arbeit.“ Die Verwunderung auf meinem Gesicht war eindeutig und unmissverständlich, genau wie der Ruf deines Chefs, wen du die Burger nicht rechtzeitig verpackt hattest. Du nahmst mich an der Hand und gabst mir, nachdem du noch einen Zug von seiner Kippe inhaliert hattest, einen nassen Kuss auf meine zarten Lippen. Es widerte mich in diesem Moment aber nicht an, sondern ich fühlte mich ganz und gar zu dir und deinem Gestank hingezogen. Du fingst an, meine Haare mit deinen starken Fingern, die du sonst nur zum Schrauben an deinem Mofa verwendetest, zu streicheln und ich kuschelte mich in deinen Schoß. Ich fühlte mich trotz all des Ekels geborgen und blickte dich mit meinen großen, blauen Augen an. Doch dein Blick war schon wieder im Fernsehprogramm vertieft. In Momenten wie diesen frage ich manchmal, wieso ich überhaupt auf solche schmierigen Typen stehe, wenn ich doch durchaus auch Kerle haben könnte, die mir auch mal eine Dose Prosecco hinstellen würden. Ich schloss meine Augen und begann zu träumen, zu träumen von meinem Traummann, doch welche Situation ich mir auch ausdachte, er hat immer das Gesicht des Typen, der mir gerade durch die Haare fährt.
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Amaryllis
Geschlecht:weiblichForenschmetterling

Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag26.07.2013 09:48

von Amaryllis
Antworten mit Zitat

Hallo Jean-Marie,

Hm. Schwierig. Ich glaube, die Geschichte würde besser funktionieren, sie würde über den Mann in der dritten Person sprechen und ihn nicht direkt anreden. Für die direkte Anrede ist es mir teilweise zu gestelzt, beispielsweise das "du sagtest". Ich weiß, in Norddeutschland ist es schon üblich, in der direkten Rede auch das Präteritum zu werden, aber in Österreich zum Beispiel - wo ich herkomme - ist es sehr unüblich und dadurch klingt es sehr abgehoben. Gut, das könnte jetzt auch zu ihrem Charakter passen.

Ich finde sie übrigens auch nicht sympathisch - weil sie sich überlegen, wie etwas Besseres vorkommt.

Eventuell hättest du auch das Bild mit dem Burger noch weiter ausschlachten könne, also z.B. Vergleiche mit Salat, der auf sein Dressing wartet, oder Pommes, die zu lange im Fett liegen und deswegen trocken werden oder verbrennen, oder ähnliches.

Ich hoffe, das hilft dir weiter!
Liebe Grüße,
Ama


_________________
Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir.
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Trearu
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 16
Beiträge: 342
Wohnort: Jenseits der Legenden


Beitrag26.07.2013 20:08
Re: Burger Love
von Trearu
Antworten mit Zitat

Jean-Marie hat Folgendes geschrieben:
„haha, guck mal, wie fett die Frau da bei Frauentausch ist“.

Ich bin mir sicher niemand redet so. Dem Leser ist es vielleicht noch nicht eröffnet worden, dass sich die beiden "Frauentausch" ansehen. Die Charaktere wissen es aber bereits. Der Typ müsste es nicht extra erwähnen.
Bei "guck mal" gilt das selbe.
Schreib eine einfache Feststellung wie ..."Die ist ja vielleicht fett."

Zitat:
In Momenten wie diesen frage ich manchmal, wieso ich überhaupt auf solche schmierigen Typen stehe, wenn ich doch durchaus auch Kerle haben könnte, die mir auch mal eine Dose Prosecco hinstellen würden.

Sehr originell.
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Jean-Marie
Gänsefüßchen
J


Beiträge: 16



J
Beitrag29.07.2013 21:38

von Jean-Marie
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für eure Kommentare! Ich habe den Text absichtlich so gestaltet, dass die Sprecherin nicht sympathisch herüber kommt. Ich wollte damit die Option offen halten, mit ihrem Gegenüber zu sympathisieren.
Den Burger-Vergleich weiter auszuschlachten ist in der Tat keine schlechte Idee, ich werde diesen Ratschlag für meine weiteren Texte berücksichtigen!
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Jean-Marie
Gänsefüßchen
J


Beiträge: 16



J
Beitrag29.07.2013 21:57
Re: Burger Love
von Jean-Marie
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zitat:
In Momenten wie diesen frage ich manchmal, wieso ich überhaupt auf solche schmierigen Typen stehe, wenn ich doch durchaus auch Kerle haben könnte, die mir auch mal eine Dose Prosecco hinstellen würden.

Sehr originell.[/quote]

Ich verstehe leider nicht, ob du das ironisch meinst, oder ernst. Könntest du mich da evtl. aufklären? (:
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Trearu
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 16
Beiträge: 342
Wohnort: Jenseits der Legenden


Beitrag30.07.2013 17:42

von Trearu
Antworten mit Zitat

Sorry. Smilie vergessen ...
... Mit den miesen Smilies kann man sowieso keine Ironie ausdrücken  Sad

Nicht ironisch.
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