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Jean-Marie Gänsefüßchen
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Beiträge: 16
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J 18.07.2013 11:25 Der Schleier des Nichtwissens von Jean-Marie
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Ein Schleier, ein sanfter Hauch von Zuneigung wie ein sanfter Sommerwind beginnt er von unten bis in die Tiefen meines Herzen vorzustoßen. Nichts als dies erfüllte mich jemals mehr mit Freude, noch nie war mir ein Gefühl so vertraut wie das, welches ich in diesem Moment erfahre. Langsam und voller Eleganz bewegen sich die Bäume im Takt des Windes und jedes einzelne, noch so kleine Blatt wird von diesem Tanz der Natur mitgerissen. In mitten dieses Spiels der Welt sitze ich mit dir wie die Zuschauer eines Schauspiels, einer ewigen Inszenierung. Ich halte deine Hand und weiß, dass wir selbst nur ein Teil dieser großen, ewigen Aufführung sind. Sanft umschließen meine Finger die deinigen, nur um dir zu signalisieren, dass dies kein bald endender Traum ist, sondern dass wir für immer zusammen sind. Langsam wende ich den Blick ab von der umliegenden Natur und sehe dir tief in die Augen, die noch heller und zauberhafter funkeln im Licht der leuchtenden Sommersonne, so vieles kann ich in ihnen erkennen und doch bin ich es, der in diesem Moment den Mittelpunkt in ihnen bildet. Du atmest still und doch fühle ich jeden Atemzug auf meiner Haut. Indem ich deine Hand halte und mit Gefühl deines zarten Atems, schließe ich die Augen und bin ganz in mir selbst. Meine Liebe spielt ein seltsames Spiel und doch kann ich mich aus diesem nicht befreien. Wie ein Marionettenspieler bringst du mein Herz dazu schneller zu schlagen und ich bin gefangen, gefangen in der ewigen Liebe zu dir. Ich atme tief und blicke dich dann wieder an. Du sitzt einfach nur da, meine Hand fest umschlungen. Niemals mehr will ich dich vermissen, niemals mehr will ich dieses Gefühl des reinen Glückes weichen lassen. In diesem Augenblick bist du das Schönste für mich, ein Geschenk, welches ich mir nie zu erträumen erhoffte. Doch fühlst du dasselbe auch für mich? Zweifel zerstören den Moment und ein innerer Kampf zwischen meiner Liebe und meinem Denken beginnt. Ich drücke dich fest an mich, denn ich weiß, dass ich dich nun mehr brauche als jemals zuvor. Sanft beginnen meine Lippen die weiche Haut deines Halses mit Küssen zu bedecken, um die brennende Liebe in meinem rasenden Herzen an dich weiterzugeben. Niemals warst du mir näher und doch auch niemals so fern. Das Klopfen meines Herzens gleicht dem Ticken einer Uhr, die die Sekunden zählst, in denen du noch bei mir bist. In denen du mir noch gehörst. Wie bei einer Sanduhr entrinnt mir die Zeit, die mir noch bleibt, um dich zu halten und als ginge ich durch Treibsand, wird es für mich immer schwieriger, dir zu folgen, in deine Welt. In deine Welt, die so viel anders ist, als die meine. In die beste aller möglichen Welten. Eine Welt, von der ich nicht mehr lange ein Teil sein werde. Vielleicht nie ein Teil war? Vielleicht nie ein Teil sein werde. Alles was mir bleibt, ist der Moment. Die potenzierte Erinnerung des Gestern und dessen Resultat, das Heute. Dieses Heute bleibt uns nun und nur uns. Nur dir. Und nur mir.
Weitere Werke von Jean-Marie:
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Leseloewin Leseratte
Alter: 55 Beiträge: 104 Wohnort: Essen
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18.07.2013 11:42
von Leseloewin
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Hallo Jean-Marie,l
zunächst einmal gefällt mir der Beginn deiner Geschichte bzw. die Metapher, eins zu sein mit der Natur und den Gefühlen deiner Protagonisten. Gern würde ich aber mehr über deine Protagonisten erfahren, würde also da noch ein paar Absätze einbauen und dann folgt mir leider ein zu harter Schnitt zum Hier und Jetzt und das Ende deiner Geschichte lässt mich etwas ratlos zurück.
Lieben Gruss
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Jean-Marie Gänsefüßchen
J
Beiträge: 16
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Gast
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18.07.2013 15:07
von Gast
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Hallo Jean-Marie,
ich bin zwar eher Verse-Bastler als Prosaist, aber wenn ich mich trotzdem mal zu Wort melden darf: Das ist in dieser Form(!) nichts, eine entsetzlich süße Wortpampe ohne Form und inneren Halt.
Ich würde das ganze ziemlich stark kürzen an deiner Stelle und vor allem darauf achten, dass diese ständigen Wiederholungen von eigentlich leeren Wörtern verschwinden. Drei Beispiele:
"Sanfter Hauch", "sanfter Sommerwind", "Sanft umschließen", "Sanft beginne" - da kannst du doch wohl etwas genauer hinschauen, oder?!
Genauso: "einer ewigen Inzenierung", "dieser ... ewigen Aufführung", "in der ewigen Liebe" ... Ermüdend, das. Und langweilig!
Aber auch im Satzbau: "und doch bin ich es", "und doch fühle ich", "und doch kann ich", "und doch auch niemals" ... Das muss sicher nicht sein.
Wäre mir der Text in der "freien Wildbahn" begegnet, wäre spätestens hier Schluss gewesen: "... und sehe dir tief in die Augen, die noch heller und zauberhafter funkeln im Licht der leuchtenden Sommersonne, ..." Nimm es mir nicht übel, aber angesichts eines so monströsen Kitsch-Ausbruchs würde ich keinem Text der Welt mehr zutrauen, mich im weiteren doch noch überzeugen zu können!
Gruß,
Soleatus
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5976 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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23.07.2013 09:41
von nebenfluss
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Hallo Jean-Marie,
willkommen im Forum. Vielleicht magst du dich auf dem "Roten Teppich" vorstellen:
http://www.dsfo.de/fo/viewforum.php?f=31
Du hast diesen Text u. a. als "lyrische Prosa" kategorisiert - ich denke, das ist es, was er sein soll. Du erzählst keine Geschichte, sondern möchtest einen Augenblick, oder eine Situation zwischen zwei Menschen einfangen. Dafür ist der Text m. E. zu lang und nicht lyrisch genug.
Nun ist unerfüllte/unerwiderte/ungewisse Liebe der Klassiker schlechthin - nicht in Klischees abzugleiten, ist schwierig, weil sich schon so viele Meister daran versucht haben. Wenn du es trotzdem versuchst - da gebe ich soleatus Recht - müsstest du einen stark erweiterten Wortschatz benutzen und originelle Bilder/Metaphern finden. Teilweise gelingt dir das, aber meistens m. E. nicht.
Ich mach's mal an dieser Stelle fest:
Zitat: | Das Klopfen meines Herzens gleicht dem Ticken einer Uhr, die die Sekunden zählst, in denen du noch bei mir bist. In denen du mir noch gehörst. Wie bei einer Sanduhr entrinnt mir die Zeit, die mir noch bleibt, um dich zu halten und als ginge ich durch Treibsand, wird es für mich immer schwieriger, dir zu folgen, in deine Welt. |
Den (hier) ersten Satz würde ich, um den lyrischen Charakter zu betonen, eher so schreiben:
Das Klopfen meines Herzens: das Ticken einer Uhr, die Sekunden zählend ...
Und statt nun dieses Bild auszuschöpfen (nach dem Ticken, womit könnte man etwa das Uhrwerk vergleichen, womit die Zeiger?), springst du kurz darauf zu einer anderen Uhr, einer Sanduhr, die eben nicht tickt, sondern rieselt. Dadurch bekomme ich nicht den Eindruck "eines Blickes in die Tiefe", sondern einer Kette von Bildern, die mir nur kurz und oberflächlich gezeigt werden ...
Und sowas liest sich doppelt gemoppelt:
entrinnt mir die Zeit, die mir noch bleibt,
Hier wäre unauffälliger besser, z. B. :
entrinnt mir die verbleibende Zeit
Auf diese Weise "leiert" der Text vor sich hin. Ab einem bestimmten Punkt wird eine gewisse Spannung aufgebaut, die "Welt" des Antagonisten (oder LD, lyrischem Du) betreffend, aber ich bekomme da nur in Worthülsen gefühlte fünfmal das Gleiche erzählt. Auch hier fehlt das Spezifische, das Besondere.
LG
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