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einst


 
 
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hypnobader
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Beitrag07.07.2013 10:32
einst
von hypnobader
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einst
spielte ich
den kleinen blauen Ball
zwischen den Fingern
wie ein Taschendieb
keine Angst
er könnte fallen
zu laut
der Anfang
zu leise
das Ende
als das nicht
zwischendurch
die eine oder andere
Tür
ungeöffnet blieb



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Stimmgabel
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Beiträge: 4370
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Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag07.07.2013 12:45
Re: einst
von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-

einst
spielte ich
den kleinen blauen Ball
zwischen den Fingern
wie ein Taschendieb
keine Angst
er könnte fallen ............... ----------- Seq1
zu laut
der Anfang
zu leise
das Ende
als das nicht
zwischendurch
die eine oder andere
Tür
ungeöffnet blieb ............... --------- Seq2


------------------------------


Hallo Michael,


hach, ein feingewortetes vers-libre Erzählgedicht (mMn die Worte sehr bedacht gesetzt!!! ) Smile,

das mit dem Zeitgleit reblickend auf eine Reise geht. Mit diesem fast unergründlichen Faszinosum Menschen-Leben - wie es im Zeitverlauf andere Sichtweisen einfordert (ob freiwillig oder sachzwängig ...),
umso mehr im Vergleich bzgl der inneren, freien Tatendrang-Gefühle, die Welt im echten Jungsein scheinbar immer cool und locker für sich selbst erobern zu können ...

Ein echtes assoziatives Gefall Smile zu diesem Wort-umgesetzten Bild:

den kleinen blauen Ball
zwischen den Fingern
wie ein Taschendieb
  


Habe mal (für mich) Deine Kausalkette in zwei Sequenzen aufgeteilt (siehe oben) - mMn zu Seq1 die noch freimutig empfundene, Tür-offene LI Zeit - als Kind, Jugendlicher eingefangen, beschrieben,

um mit Seq2 in den folgenden LI Lebens/Zeitverstrich überzuleiten derart: dass LI für sich erkannte (erkennen musste ?), mehr und mehr auch verschlossen bleibende Türen vorzufinden.

Der Text ist für mich ingredienziend sehr interessant,
da Li zwar in seiner Lebens-Rückschau nun das damals als " zu laut " bewertet, im Kontrast eines für LI heute " zu leise " Passierens, ja sogar ein scheinbares Taten/Passierdrang " Ende " heute wahrnimmt -

dennoch derart relativiert mit:

zwischendurch
die eine oder andere  
Tür
ungeöffnet blieb
  


... als gäbe es für Li doch noch öffnenbare Türen, die ...

Mir gehts hier nicht um ein quasi doch noch happy-end / ne, ne ... vielmehr dieses scheinbare oder doch reale Kontra-Diffuse, was LI zu seinem eigenen Lebens Zeitgleit wahrnimmt ...

vllt sogar unbewusst das Heute negativer, unlebendiger bewertet, als es tatsächlich für LI verläuft ? (eben, im so fetten Kontrast zu den freien Denkweiten in der Jugend)


Michael, das war ein guter Sonntagsbesuch für mich, Dein Gedicht klang-entdecken zu dürfen - es reinzuempfinden ... smile

... sage wieder ein Pfeif-Schlender Tschüss, Frank ... bis dann wieder ...


-


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Aranka
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A
Beitrag07.07.2013 14:06

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo Michael,

ein kurzer Blick auf das Leben. Ein gutes Eingangsbild, ich habe es vor Augen.

Zitat:
einst
spielte ich
den kleinen blauen Ball
zwischen den Fingern
wie ein Taschendieb


Der kleine blaue Ball: er bewegt sich zwischen den Fingern, ein Spiel mit Geschick und Leichtigkeit geführt. So sieht das Li auf sein EINST, seine Jugend vielleicht. Eine alltägliche schlichte Sprache, passt.

Frage: Warum TaschenDIEB? Macht er es heimlich? Ergäbe keinen direkten Sinn? Tut er was Unrechtes? Machte auch keinen Sinn.
Meinst du nicht eher Taschenspieler (kannst natürlich das Wort „Spiel“ nicht wiederholen. Jongleur (Artist)  vielleicht? Wie ein Gaukler, vielleicht. Oder denkst du daran, das die Taschendiebe so ihre Fingerfertigkeit trainieren? Mich irritiert der Begriff ein wenig in der inhaltlichen Deutung.

Zitat:
keine Angst
er könnte fallen


Ein mutiges oder eher Leichtsinniges LI, oder ein selbstbewusstes. Jedenfalls strahlt mir hier ein Stück Unbefangenheit der Jugend entgegen.

Zitat:
zu laut
der Anfang
zu leise
das Ende


Hier nun das heutige LI in der Reflexion. Ein Gegenüberstellen von Anfang und Ende, wobei das Ende ja sicherlich noch das JETZT ist. Beides ein „zu“ in der Wertung: zu laut / zu leise. Darüber denke ich nach: was bedeutet dieses „zu“.  Auch wenn der Ton ein sehr sachlicher bleibt, spüre ich hier ein LI, dass ggf. heute etwas anders machen würde????

Zitat:
als das nicht
zwischendurch
die eine oder andere
Tür
ungeöffnet blieb


AHA. Im zu laut (Jugend/Anfang)blieben Türen ungeöffnet, vielleicht weil das LI dran vorbeitrieb, ohne sie wahrzunehmen. Im „zu laut“ gefangen, getrieben, fortgerissen, kein Ohr für die Zwischentöne, keinen Blick für die versteckteren Türe. So könnte ich es lesen.

Im „zu leise“ (Alter/Ende) zu vorsichtig, zu zaghaft, die Türen, die vielleicht ein wenig mehr Kraft benötigten zu öffnen???

Wieso „zwischendurch“? Wo zwischen? Zwischen Anfang und Ende? Zwischen dem „Zu- laut“ und dem „Zu-leise“, müsste ja die richtige Tonlage gewesen sein, die Türen zu öffnen. Da klappt bei mir die Logik nicht: „als dass!“ Für mich müsste das „zwischendurch“ weg.

Im zu laut und zu leise, bleibt die eine oder andere Tür ungeöffnet, zwischendurch blieb der blaue Ball im Spiel. (Was immer das auch andeuten mag.)

Es ist eine feine kleine Gedankenspielerei, in unauffälligen Worten (was mir gefällt). Vielleicht könnte man den Ball nochmal aufgreifen, damit das Eingangsbild nicht nur so als netter Aufmacher da steht. Zum Schluss stehe ich vor verschlossenen Türen und suche ein wenig den blauen Ball.

Verstehst du meine leise Irritation? Die Verknüpfung der beiden Bilder.

Liebe Grüße vom blauen Meer Aranka


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Stimmgabel
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Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag07.07.2013 15:06

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-


Hallo Michael,

nochmal kurz reingeschneit - möchte gerade auf Arankas Kommentargedanken bzgl des " blauen Balls " und des " Taschendiebs " eingehen.

Hallo Aranka,

zunächst: die Idee von Dir, den " blauen ball " unten nochmals irgendwie aufzuführen, gefiele mir auch guutest Smile,

und zwar nicht derart, quasi als doch irgenwie happy-end ... aber als doch im Li Passiertes, was ja erinnernd nunmal da ist ... vllt altiv im Li auch für das Heute noch rumgeistern könnte ...


Den hier aufgeführten Wert/Bild " Taschendieb " kann ich irgendwie nachspüren insofern, dass es für mich ein Art Gefühl im damaligen LI war, etwas zu tuen oder zu fühlen (irgendwie heimlich glücklich, zufrieden), ein Gefühl das LI so ganz bei sich spürte (damals).
Vllt auch solche Aktionen, die es heimlich machen musste (gemacht hat), da Verbote vorlagen,

oder LI selbst überrascht war, von solch einem inneren Pro-Spüren - u.z., als dürfte es fast dieses Progefühl gar nicht so intensiv pro empfinden ... vllt ... dieses Gefühl für sich behielt,

als hätte es quasi gestohlen ... vllt ...

... oder, als hätte LI-Kind selbst nicht mit einem für sich Gelingen (irgendwas getan, gehofft, erwartet, usw ...) gerechnet???

... und zwar alles in einer Erwachsenen-Ungebung, die nunmal intensiv (zumindest oft) auf ein Kind sehr maßregelnd und eng-entfaltend wirken muss, oder ...


Aranka hat Folgendes geschrieben:
Hallo Michael,

ein kurzer Blick auf das Leben. Ein gutes Eingangsbild, ich habe es vor Augen.

Zitat:
einst
spielte ich
den kleinen blauen Ball
zwischen den Fingern
wie ein Taschendieb


Frage: Warum TaschenDIEB? Macht er es heimlich? Ergäbe keinen direkten Sinn? Tut er was Unrechtes? Machte auch keinen Sinn.
 
Meinst du nicht eher Taschenspieler (kannst natürlich das Wort „Spiel“ nicht wiederholen. Jongleur (Artist)  vielleicht? Wie ein Gaukler, vielleicht. Oder denkst du daran, das die Taschendiebe so ihre Fingerfertigkeit trainieren? Mich irritiert der Begriff ein wenig in der inhaltlichen Deutung.

--------------------------------

Es ist eine feine kleine Gedankenspielerei, in unauffälligen Worten (was mir gefällt). Vielleicht könnte man den Ball nochmal aufgreifen, damit das Eingangsbild nicht nur so als netter Aufmacher da steht. Zum Schluss stehe ich vor verschlossenen Türen und suche ein wenig den blauen Ball.

.


Also den "Taschenspieler" würde ich hier (für mich) nicht verstehen, da ja mit diesem Wert quasi ein heimliche, ausgerichtete Aktion, im Ego-Sinne initiiert, zu einem Ziel führen soll, oder nicht? Bzgl des "blauen Balls" spüre ich doch mehr dieses LI empfundene Glück, das eben frei passiert ist ...

hi, hi ... schon interessant, wie doch immer wieder die Leser-Empfindungen auseinander gehen können Smile ... zum Glück !!!


Aranka (Michael),

mal so meine schneienden Gedanken hierzu ... Smile

Euch wieder ein Tschüss, Frank ...


-


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hypnobader
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Beitrag08.07.2013 07:50

von hypnobader
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Hallo Frank,

das freut mich natürlich, dass - und wie - dich das Gedicht anspricht.
Und besonders auch, wie fein du dem LI zwischenzei(t)lich nachspürst.
Ich habe dabei auch noch ein wenig Neues über LI erfahren  smile

Von mir noch ein paar Ergänzungen: in der ersten Sequenz drückt sich für mich Unbeschwertheit, fast Übermut aus. Im Taschendieb kommt dazu noch etwas raffiniert-egoistisches dazu, nach dem Motto:was kostet die Welt? Apropos Welt. Der kleine, blaue Ball könnte ja vlt auch als unser kleiner Planet gesehen werden. Das würde noch eine ganz neue Ebene ins Spiel bringen.

Was das leise Ende angeht, so könnte auch der andere Pol der Selbstregulation angesprochen sein. Also statt Übermut nun Rückzug. Oder überspitzt gesagt: zwischen Großkotz und Sozialphobie steht das LI (und der Mensch) vor der Aufgabe, einen angemessenen (türöffnenden) Weg zu finden. Oder so.

Das sollen jetzt weiß Gott smile keine Erklärungen, sondern lediglich Ergänzungen sein. Ich bin angetan, dass und wie dieses Gedicht bei dir trägt.

Ein fettes Danke und herzliche Grüße
Michael


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hypnobader
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Beitrag08.07.2013 08:48

von hypnobader
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Hallo Aranka,

schön, dass du hier mit mir aufs (kurze) Leben schaust  smile

Freut mich, dass dich das Eingangsbild anspricht. Du hast auch gut das (über)mutige, leichtsinnige, natürlich auch ubefangene rausgespürt. Schön. Zum Taschendieb hat ja schon Frank Stimmiges (von mir nicht mal bewußt intendiertes) gesagt. Mir ging es natürlich auch um die Fingerfertigkeit, aber auch um eine egoistische, fast rücksichtslose Energie.

Zu dem zweimaligen "zu" und dem "zwischendurch". Ich glaube, ich verstehe deine Irritation. Dabei hast du es doch ziemlich genau erspürt. Zwischen dem zu laut und dem zu leise. Genau. Insofern muss dieses zwischen drin bleiben. Vlt wäre "dazwischen" besser. Oder ]dazwischen[  smile

"als dass!" da hast du natürlich recht rotwerd

Zu deiner und Franks Anregung, den blauen Ball am Ende noch mal aufzugreifen. Hm. Wie könnte der angemessen wieder ins Bild kommen? Da fällt mir im Moment nichts ein.

Dir ein herzliches Danke und eine schöne Zeit am Meer
Michael


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firstoffertio
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Beitrag09.07.2013 00:42

von firstoffertio
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Das gefällt mir sehr.

Der kleine blaue Ball wirkt wie ein Dietrich auf mich.

Dann dieser interessante Satz, der sich über die zweite Hälfte hinzieht.

Zitat:
zu laut
der Anfang
zu leise
das Ende
als das nicht
zwischendurch
die eine oder andere
Tür
ungeöffnet blieb


Ich hänge in Gedanken an: für den Dieb.

Ich finde das Gedicht sehr subtil gemacht. Es ist eines, das ich öfters lesen möchte.
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Stimmgabel
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Beitrag09.07.2013 02:40

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-



Hallo Michael,


einen feinen Gedanken hast Du da weitend angesprochen - macht mich gut an Smile / ... und ehrlich: dachte daran nicht, den blauen Ball derart zu sehen - und liegt doch (jetzt) so nah auf der Hand, hi, hi ...

hypnobader hat Folgendes geschrieben:

Ich habe dabei auch noch ein wenig Neues über LI erfahren  smile

Von mir noch ein paar Ergänzungen: in der ersten Sequenz drückt sich für mich Unbeschwertheit, fast Übermut aus. Im Taschendieb kommt dazu noch etwas raffiniert-egoistisches dazu, nach dem Motto:was kostet die Welt? Apropos Welt. Der kleine, blaue Ball könnte ja vlt auch als unser kleiner Planet gesehen werden. Das würde noch eine ganz neue Ebene ins Spiel bringen. <-- ja, das war u.a. auch so in mir Smile

Was das leise Ende angeht, so könnte auch der andere Pol der Selbstregulation angesprochen sein. Also statt Übermut nun Rückzug. Oder überspitzt gesagt: zwischen Großkotz und Sozialphobie steht das LI (und der Mensch) vor der Aufgabe, einen angemessenen (türöffnenden) Weg zu finden. Oder so.

.



Habe mich mal reinfallen lassen, in diesen neuen Gedanken - guck doch mal (nun auch den Ball nochmal unten aufgeführt). Klar. nur mal so ein Weite-Versuch Smile



einst
spielte ich
den kleinen blauen Ball
zwischen den Fingern
wie ein Taschendieb
keine Angst
er könnte fallen [ ist ja groß genug ]

[ wachsam bleiben ]
zu laut
der Anfang
zu leise
das Ende
wäre dazwischen
als das nicht
zwischendurch
die eine oder andere Tür

ungeöffnet blieb
sich andere öffneten

den blauen Ball
weiterhin in meinen Fingern
weiterhin darauf stehen



----------------------------------------



Was meinst Du zu dieser Weitung, Michael ... so als Ideen-Vorgabe ?


Du, Dir ein nächtliches Tschüss ... bis später ... Frank ...


-


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Zinna
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Beitrag09.07.2013 06:28

von Zinna
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Moin Michael,

ich mag dieses kleine Stückchen, das so unbeschwert beginnt. Und ja, es sollte noch ein Weiter folgen, mit Ball.

Nur so ein Gedanke:

...
die eine oder andere Tür

ungeöffnet blieb

das Spielzeug von damals
liegt in meiner Hand
die blaue Kugel /Ball


gesommerte Grüße
Zinna


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hypnobader
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Beitrag09.07.2013 13:52

von hypnobader
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Hallo firstoffertio,

freut mich smile

Und eine raffinierte Interpretation. Der Dieb benutzt den blauen Ball (als Dietrich) und kriegt aber doch nicht alle Türen auf. Ob er es nun laut oder leise probiert. Hihi, hat was.

Danke und liebe Grüße
Michael


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hypnobader
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Beitrag09.07.2013 16:58

von hypnobader
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Frank, da bin ich echt froh, dass dir diese Erweiterung zusagt. War ich mir doch bewußt, dass diese Idee nicht wirklich im Gedicht verankert ist. Das wollte ich auch nicht, es sollte nur eine weitere Assoziationsmöglichkeit (keine Notwendigkeit) sein.

Desweiteren bin ich so langsam auch dabei, mich mit dem Aufgreifen des Balles am Ende anzufreunden. Tue mich aber schwer, denn es müsste ganz unaufdringlich, scheinbar beiläufig sein. Und da gefällt mir dein "darauf stehen", auch in seiner Doppeldeutigkeit schon mal ganz gut. Auch die anderen Anregungen lass ich mal wirken. Die Zeilenumstellung hat auf jeden Fall was.

Brütende Grüße
Michael


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silentsilvy
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Beiträge: 112



Beitrag09.07.2013 17:07

von silentsilvy
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Hi, der Text zieht in seinen Bann. Vielleicht ist von Geschick und Missgeschick die Rede, von einem unbeachtet, abseits spielenden Kind, das weit entfernt vom Erwachsenenleben noch immer lebt. Die Verneinung von ungeöffneten Türen irritiert ein wenig, aber hat wohl ihre Position im Gedicht. Ich werde es mir nochmal anschauen. lg sisi
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Perry
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Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag09.07.2013 17:07
Hallo hypnobader,
von Perry
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da haben sich ja noch einigen Türen geöffnet, in dieser kleinen Lebensjongliererei.
Ich hatte den blauen Ball auch als unseren blauen Planet im Auge, das Bild aber wegen der Größe, nicht nur der Erde selbst, sondern auch wegen der Vorstellung eines jungen Menschen mit der Welt spielen zu können (vielleicht jugendliche Selbstüberschätzung im Sinne, was kostet die Welt etc.).
Zum Jonglieren und (Taschen)Diebstahl braucht man eine gewisse Fingerfertigkeit, was beidem einen gemeinsamen Kontext gibt, trotzdem ist mir der Dieb in dieser doch eher allgemein gehaltenen Lebensphilosophie fast zu konkret/prägend, um unvertieft stehen zu bleiben.
Ich würde den Dieb nochmal variiert anklingen lassen, gleiches gilt für die blaue Kugel.

Ich versuche mal einen Ansatz in diese Richtung:

was kostet die welt

einst
spielte ich mit
der kleinen blauen Kugel
zwischen den Fingern
ein Taschendieb
ohne Angst
er könnte fallen
zu laut
der Anfang
zu leise
das Ende
als das nicht
durch die eine
oder andere
Gittertür
ein Ball hüpfte

LG
Perry
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hypnobader
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Beitrag09.07.2013 19:54

von hypnobader
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Hi Zinna,

vlt sollte ich mich auf kleine Stückchen spezialisieren Rolling Eyes

Ich seh schon, ich muss den süßen, kleinen Ball noch mal in die Hand nehmen.
Und deine Idee der melancholischen Erinnerung hat was.
Ich brüte weiter.

Feierabendgrüße
Michael


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hypnobader
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Beitrag09.07.2013 20:39

von hypnobader
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Hallo silentsilvy,

freut mich, dass du gebannt wurdest Wink
Ist für mich sehr interessant, welche Bilder ausgelöst werden.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, siehst du ein abseits spielendes, nicht beachtetes Kind. Es scheint also für dich was melancholisches durchzuschimmern. Das Melancholische kann ich auch sehen.
Wieso Verneinung der ungeöffneten Türen?

Schön, dass du reingeschaut hast
(und willkommen im Forum)
Michael


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hypnobader
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Beitrag09.07.2013 20:56

von hypnobader
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Hallo Perry,

freut mich, dass du auch hier reinschaust.
Lebensjongliererei ist ja wirklich eine wunderschöne Ein-Wort-Zusammenfassung.
Und dass du den Planeten gesehen hast, freut mich sehr. Deine anschließenden Assoziationen kann ich sehr gut mitgehen.
Und deine Idee, auch den Dieb durch die Gittertür wieder einzuführen, ist ein Knaller lol

Herzliche Grüße
Michael


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hypnobader
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Beitrag13.07.2013 09:44

von hypnobader
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So. Ich hab jetzt mal eine Veränderung probiert. Dadurch hat sich natürlich der Charakter deutlich verändert.

einst
spielte ich
den kleinen blauen Ball
zwischen den Fingern
wie ein Taschendieb
keine Angst
er könnte fallen

zu laut
der Anfang
zu leise
das Ende
als dass nicht
zwischen der Zeit
die ein oder andere Tür
ungeöffnet blieb
 
so fiel ich
zwischen alle Zeit
auf den kleinen blauen Ball
zurück


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Aranka
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Beitrag13.07.2013 10:06

von Aranka
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Hallo Michael,

nur eine ganz spontane Rückmeldung:

die letzten drei Zeilen machen das bisher so leicht daherkommende Gedicht nun arg gedankenschwer und mir auch etwas zu eindeutig.

Du solltest vielleicht eine ganz lockere leichte Zeile finden, die vielleicht nur noch einmal den blauen Ball ins Spiel bringt.

Du solltest vielleicht auch nicht mit Gewalt auf den "blauen Planeten" abzielen. Das ist eine schöne Assoziation, und wer sie ziehen kann, der kann es tun, aber den Text eindeutig in diese Richtung zu drängen, fände ich zu schade.

Das Spiel mit dem blauen Ball in der Eingangszeile ist ein so offenes Bild, es kann für das Leben, für die Lebenslust, das große Spiel Leben stehen.

Klar findet das auch auf unserem schönen blauen Planeten statt, aber über den gibt es Songs genug, die ihn als "blauen Ball" besingen. Ich habe hier dein Bild etwas weiter gelesen.

Ich könnte mir eine Reihe möglicher Schlusszeilen denken, aber du musst dich fragen, was ist jetzt, mit dem LI und dem Ball, ein offenes Schlussbild, mit Ausblick vielleicht mit einer erkennbaren Veränderung.

der blaue ball von einst
........


Michael, nur meine Meinung. Du bekommst bestimmt noch weitere Rückmeldungen.

Liebe Grüße Aranka


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Beitrag13.07.2013 12:27

von hypnobader
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Hmhmhm...

Du hast recht. Das pushen in Richtung Planet ist ganz schlecht. Das wollte ich ja ursprünglich selber nicht.
Andererseits gefällt mir das Wiederaufgreifens des Fallens. Und dass das zurück mit dem einst korrespondiert. Zudem soll ja ein Neubeginn im Hier und Jetzt jenseits von laut und leise angedeutet sein.

Vielleicht:

so fiel ich
zwischen alle Zeit
mit dem Ball
von einst

Sonnengrüße
Michael


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Aranka
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Beitrag13.07.2013 12:45

von Aranka
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Hallo Michael,

ich denke noch mal nach. Mir ist das "zwischen alle zeit" schon fast zu pathetisch, zu mächtig ausgeholt. Und das "zwischen die zeit" im ersten teil ein wenig zu allgemeinplätzig. Wenn du nur "dazwischen" schreiben würdest, könnte es sich auf "zwischen Anfang und Ende" beziehen.

Zitat:
zu laut
der Anfang
zu leise
das Ende
als dass nicht
dazwischen  
die ein oder andere Tür
ungeöffnet blieb


Es geht doch hier um das "Dazwischen", um die noch nicht geöffneten Türen, vielleicht um die Möglichkeit. Vielleicht gibt es im Jetzt eine etwas andere "Spielart mit dem Ball???

Du solltest die Richtung andeuten, ohne ein Ende festzuschreiben. Was schwebt dir vor??? ich weiß es nicht.

Ich für mich wüsste ein Vielleicht und ein Dennoch! Auch wenn ich den blauen ball vielleicht nicht mehr ganz so geschickt zwischen den fingern bewegen könnte. Vielleicht hätte er jetzt einen anderen Platz.

Du musst es für dich ausspinnen. (nichts ist schwerer, als einen Text zu ändern. ich weiß das.) Aber hier muss nicht viel dran gemacht werden, vor allem darf er keinen anderen Ton bekommen.

Gruß Aranka


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Beitrag13.07.2013 14:19
Re: einst
von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-




Hallo Michael,

ja, da kann ich Arankas Gedanken und auch Deine gut nachvollziehen. Hier wäre es dieses Hubberle mehr, und zugleich dieses unauffällige Dazwischen oder Zwischendurch. (... ist echt schwierig!!!)

Mal etwas wieder gebrain stormed ,-) :

zur Orig-Version:


einst
spielte ich
den kleinen blauen Ball
zwischen den Fingern
wie ein Taschendieb
keine Angst
er könnte fallen
und wenn

zu laut
der Anfang
zu leise
das Ende

als das nicht
zwischendurch
die eine oder andere
Tür
ungeöffnet blieb

frollerte der Blaue
pratz dagegen
... frotz
zwischen durch



---------------------------------------


ein kreatives Tschüüüsss, Frank ...


-


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Beitrag13.07.2013 16:27

von hypnobader
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Aranka, Frank!

Ich finde es echt nett, wie ihr mich bei meinen Bemühungen begleitet.

Aranka, Pathos ist eine Schwäche von mir. Und es stimmt wohl, es verändert den Ton zu sehr. Ansonsten schwindelt mir im Moment der schwellende Kopf. Wohl auch wegen der Hitze. Aber ich denke, ich werde das Teil weiter in der Gärschublade verwahren müssen.

Frank, dein Vorschlag ist wirklich sehr charmant. Und er hilft mir, meinen Kopf durchzublasen. Schaumerma. Ich werde es wohl erst mal ruhen lassen.

Bratende Grüße
Michael


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