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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Grfährliche Mission auf See (Arbeitstitel)


 
 
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sonja59
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 64
Beiträge: 17
Wohnort: Dresden


Beitrag17.05.2013 13:28
Grfährliche Mission auf See (Arbeitstitel)
von sonja59
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Hallo zusammen,
hier das erste Kapitel von meinem Manuskript, mit der großen Bitte um Einschätzung und Hilfe. Sorry, wenn das Kapitel die Zeichenvorgabe sprengt. doch es sollte schon im Zusammenhang gelesen werden.  
Schon im voraus recht herzlichen Dank für Eure Mühe.

1

Der winzige Raum bot den beiden Männern kaum Platz, sich zu bewegen. Dicht aneinandergedrängt zwischen ausgedienten Tauen, leeren Lackdosen und rostigen Ölkanistern harrten sie der hereinbrechenden Nacht, um ihren Plan in die Tat umzusetzen. Die Ungewissheit über den Ausgang des gefährlichen Unterfangens steigerte ihre Nervosität. Über den Tag hatte sich die stickige Luft in ihrem Versteck dermaßen erhitzt, dass ihnen Schweißperlen vom Gesicht tropften. Das Atmen fiel von Stunde zu Stunde schwerer.
Seit dem tödlich geendeten Fluchtversuch ihres Freundes zwei Wochen zuvor hatten sie entschlossen auf diesen Moment hingearbeitet. Mit Unterstützung von Kameraden und Kollegen hatten sie Wasser, Lebensmittel und notwendige Utensilien an den Wachen vorbeigeschmuggelt. Nichts durfte dem Zufall überlassen bleiben. Für die Rettung aller musste es wenigstens einem von ihnen gelingen, zu entkommen.
»Wird Zeit, dass das Warten ein Ende nimmt«, flüsterte Bob voller Ungeduld. »Bei der Hitze hier geht uns das Trinkwasser aus, bevor wir überhaupt gestartet sind.«
»In zwei Stunden kommt die Ablösung. In der letzten Wachstunde werden die Posten für gewöhnlich nachlässig und denken nur an den Feierabend, eine warme Mahlzeit und ihre Kojen. Das ist dann der ideale Zeitpunkt, abzuhauen.«
Bob packte die angebrochene Wasserflasche zurück in den Plastikbeutel und schnürte diesen fest zu. Beide banden sich ein Seil mit zwei daran aufgefädelten Bleistücken um die Taille und knoteten die mit Nahrung, Wasser und Sonstigem gefüllten Plastiksäckchen daran fest. »Bist du sicher, dass wir das Blei wirklich brauchen?«
»Wenn wir so schnell wie möglich runterkommen wollen, schon. Oder willst du vorm Abtauchen erst noch eine Weile an der Wasseroberfläche rumpaddeln und denen die perfekte Zielscheibe bieten? Und vergiss nicht: Bevor wir ins Wasser springen, paarmal so tief wie möglich Luft zu holen und dann anzuhalten. Achte darauf, die Beine geschlossen und die Arme fest am Körper zu halten. Gleichzeitig presst du die Bleistücke und den Beutel fest an dich, damit beim Eintauchen nichts weggerissen wird. Du weißt, wir brauchen das Zeug noch«, wiederholte der andere geduldig, was sie schon zigmal bis ins Detail durchgesprochen hatten, während er den festen Sitz des Strickgürtels bei Bob überprüfte. »Es geht gleich los«, stellte er mit einem Blick auf die Armbanduhr fest.
Sie lehnten sich an die geschlossene Eisentür und lauschten der herrschenden Stille, bis wenig später der Lärm der Mitgefangenen dumpf an ihr Ohr drang. Dies war das vereinbarte Ablenkungsmanöver. Wie erwartet vernahmen sie wenig später die eiligen Schritte der Wachen, die in schweren Schnürstiefeln direkt an ihrer Tür vorbei den Gang entlang liefen.
»Okay, jetzt ist die Luft rein. Also los!«, flüsterte der Mann, griff nach Unterwasserlampe und Taucherkompass, öffnete die Tür einen Spalt und lugte auf den Gang. Niemand war zu sehen. Er zog den Freund mit sich hinaus, nutzte jede Nische als Deckung, bis sie ins Freie traten. Dicht an die Brückenaufbauten gedrängt, atmeten sie erleichtert die frische Luft ein und genossen wenige Augenblicke den lauen Nachtwind, der von Norden her übers Meer wehte. Prüfend schweiften ihre Blicke zum Himmel der Neumondnacht, dann über die Wasseroberfläche, die sich nur leicht kräuselte.
Optimale Bedingungen für die riskante Flucht. Sie hatten Glück. Im Gegensatz zur mondscheinlosen Nacht ließ sich das Wetter nicht vorausplanen. Eine stürmische See mit starken Strömungen hätte das ohnehin gefährliche Unterfangen aussichtslos gemacht.
Nur wenige Schritte trennten die Männer von der Reling, dem freien Fall hinab ins tiefer unten liegende Meer. Ihre Körper spannten sich, alle Konzentration galt dem Vorhaben, vom Schiff zu springen.
Gerade, als sie zum Sprung ansetzten, erstarrten sie für den Bruchteil weniger Sekunden in ihrer Bewegung, als unvermittelt der gleißend helle Lichtstrahl eines Suchscheinwerfers ihre Augen blendete. Stimmen wurden laut.
»Los, wir springen trotzdem!« Die Unterwasserlampe fest im Griff zog der Mann Bob mit sich zur Reling. Zeitgleich sprangen sie über Bord. Noch ehe sie die Wasseroberfläche erreichten, wurde das Feuer auf sie eröffnet.
Der unkontrollierte Absprung ließ die beiden mit lautem Platschen auf die schier betonharte Wasseroberfläche aufprallen, presste ihnen schmerzhaft die Luft aus den Lungen. Die Wellen schlugen über ihnen zusammen und die mitgeführten Bleigewichte zogen sie rasch in die Tiefe. Unzählige Projektile peitschten durch das von Suchscheinwerfern erhellte Wasser dicht an ihnen vorbei.
»Los, nun macht schon! Schießt! Deckt von mir aus die ganze Wasserfläche mit Blei ein, bis ihr sie durchlöchert habt wie ein Sieb. Die dürfen uns nicht entwischen«, kommandierte eine wütende Stimme mehrere Scharfschützen. Das Rattern von Maschinenpistolen hallte ohrenbetäubend übers Meer. Bald zeichnete sich eine rote Blutspur im Wasser ab und trieb, von der leichten Strömung getragen, gegen den Schiffsrumpf.
»Wir haben sie, Boss«, schrie einer triumphierend.
»Gut gemacht Männer. Fischt die Kerle raus. Ich will sichergehen, dass ihr sie beide erwischt habt.«
»Das wird nicht nötig sein, Boss. Den Rest erledigen die da«, rief ein anderer und deutete grinsend auf die unverkennbaren Rückenflossen, die sich knapp über der Wasseroberfläche langsam näherten. Mit schauderndem Vergnügen beobachteten die Männer, wie die Haie an einer Stelle zu kreisen begannen, immer engere Bahnen zogen und dann blitzschnell auf ihre Beute in die Tiefe stießen. Angelockt vom grellen Licht fanden sich nach und nach allerlei Raubfische ein, um ihren Teil der leichten Beute abzubekommen.
Noch bevor der neue Morgen graute, war der Spuk vorbei.
Zu Entsetzen, Wut und Trauer unter den Gefangenen gesellte sich nun zunehmende Resignation. Mit dem Verlust der beiden mutigen Männer verloren sie jegliche Hoffnung auf Rettung. [/center]

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sonja59
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

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Beitrag17.05.2013 22:48

von sonja59
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Und so geht es weiter.

2

Ein seltsamer Zauber lag über der Stadt, als Romana Veit aus dem Haus trat und zu ihrem Wagen schritt. Die ersten Schneeflocken tanzten vom Himmel. Einige verfingen sich in ihren Locken, schmolzen langsam zu Wassertropfen, die wie Perlen in ihrem Haar glänzten.
Gutgelaunt setzte sie sich hinters Steuer und startete den Motor. Die junge Ärztin war auf dem Weg zu ihrer Mutter, gemeinsam wollten sie den ersten Advent feiern, bevor sie den Nachtdienst im Krankenhaus antreten musste. Sie war fast angekommen, als sie vor einem Blumenladen anhielt und auf die Uhr sah. Sie musste sie sich beeilen, Frau Richter öffnete sonntags nur für zwei Stunden.
Romana betrachtete das liebevoll weihnachtlich dekorierte Schaufenster der kleinen Boutique. Im Gegensatz zu manch anderen Auslagen wirkte es nicht überladen oder gar kitschig. Sie mochte die alte Dame, die etwas älter als ihre Mutter war. Die beiden verband eine ebenso tiefe und langjährige Freundschaft wie Romana und Ralf, Frau Richters Sohn. Freundlich grüßend trat die Ärztin ein.
»Oh, Romy, schön, dich mal wiederzusehen«, erwiderte die Floristin freudig überrascht. »Sicher möchtest du ein paar Blumen für deine Mutter. Suche dir in aller Ruhe die schönsten aus.« Bevor Romana antworten konnte, fuhr die alte Dame mit besorgter Stimme fort. „Ich weiß ja, dass ich es keinem sagen sollte. Die Beamten haben es mir verboten, weil sie der Meinung sind, dass es Ralf schaden könnte. Aber ich weiß doch, dass du bestimmt nichts weitererzählen wirst. Na ja, und Elfriede, deiner Mutter, habe ich es auch schon erzählt. Ich musste einfach mit jemanden darüber sprechen. Mein Ralf ist jetzt schon seit über einer Woche verschwunden. Und nun soll ich mit keinem darüber sprechen, sondern den Beamten Bescheid geben, wenn er sich bei mir meldet. Romy, ich weiß nicht, was ich davon halten und jetzt tun soll.«
Romana brauchte einige Sekunden, um das gerade Gehörte zu verarbeiten.
»Das muss ein Missverständnis sein, Frau Richter. Oder jemand hat sich einen bösen Scherz mit Ihnen erlaubt. Ralf ist doch mit dem Forschungsschiff auf dem Roten Meer unterwegs. Ich hatte vor kurzem Mailaustausch mit meinem Kollegen und Nachfolger. Der Arzt hätte mir doch etwas davon geschrieben“, versuchte sie, Ralfs Mutter zu beruhigen. »Seit wann soll er angeblich vermisst sein? Und was waren das überhaupt für Beamte?«
»Ich weiß es nicht, Romy. Ich habe nicht nach ihren Ausweisen gefragt. Alles kam so überraschen. Es ging alles so schnell. Und von diesem neumodischen Computerkram, deinen Mels, oder wie du das nennst, versteh’ ich nichts. Aber es muss etwas passiert sein. Jede Woche bekam ich Post von meinem Jungen, und wenn’s nur eine Ansichtskarte war. Und jetzt, seit zwei Wochen, nichts mehr. Kein Brief, keine Karte, nichts!«
»Vielleicht sind sie diesmal länger unterwegs und Ralf konnte seine Nachricht an Sie noch nicht auf der Basis abgeben. Sie wissen doch, dass die Post schon mal länger ausbleiben kann. Auf weitläufigen Gewässern wie dem Roten Meer steuern sie oft wochenlang keinen Hafen an«, versuchte Romana erneut zu beschwichtigen.
»Ach Romy, das weiß ich doch auch. Aber sonst hatte er mir vorher auch immer mit geschrieben, wenn sie mal länger unterwegs waren, damit ich mir keine Sorgen zu machen brauche, wenn da mal eine Woche nichts kommen sollte. Doch auf der letzten Karte von ihm stand nichts davon.«

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Murmel
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Beitrag19.05.2013 17:15
Re: Grfährliche Mission auf See (Arbeitstitel)
von Murmel
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Hallo Sonja,
Jau, dann wollen wir einmal.

sonja59 hat Folgendes geschrieben:
1

Der winzige Raum bot den beiden Männern kaum Platz, sich zu bewegen. Dicht aneinandergedrängt (aneinandergeDRÄNGT impliziert dicht) zwischen ausgedienten Tauen, leeren Lackdosen und rostigen Ölkanistern harrten sie der hereinbrechenden Nacht, um ihren Plan in die Tat umzusetzen. Die Ungewissheit über den Ausgang des gefährlichen Unterfangens (UnterFANGEN impliziert gefährlichkeit) steigerte ihre Nervosität. Über den Tag hatte sich die stickige Luft in ihrem Versteck dermaßen erhitzt, dass ihnen Schweißperlen vom Gesicht tropften. Das Atmen fiel von Stunde zu Stunde schwerer.
Seit dem tödlich geendeten Fluchtversuch ihres Freundes zwei Wochen zuvor hatten sie entschlossen auf diesen Moment hingearbeitet. Mit Unterstützung von Kameraden und Kollegen hatten sie Wasser, Lebensmittel und notwendige Utensilien an den Wachen vorbeigeschmuggelt. Nichts durfte dem Zufall überlassen bleiben. Für die Rettung aller musste es wenigstens einem von ihnen gelingen, (dieses Komma stört mich) zu entkommen.
»Wird Zeit, dass das Warten ein Ende nimmt«, flüsterte Bob voller Ungeduld (impliziert der Kontext). »Bei der Hitze hier geht uns das Trinkwasser aus, bevor wir überhaupt gestartet sind.«
»In zwei Stunden kommt die Ablösung. In der letzten Wachstunde werden die Posten für gewöhnlich nachlässig und denken nur an den Feierabend, eine warme Mahlzeit und ihre Kojen. Das ist dann der ideale Zeitpunkt, abzuhauen.« (Das ist eindeutig nur für den Leser da, keine realistische Darstellung. Autorenintrusion. Da gehört etwas anderes hin, wie "Geduld, nur noch zwei Stunden..." !)
Bob packte die angebrochene Wasserflasche zurück in den Plastikbeutel und schnürte diesen fest zu. Beide banden sich ein Seil mit zwei daran aufgefädelten Bleistücken um die Taille und knoteten die mit Nahrung, Wasser und Sonstigem gefüllten Plastiksäckchen daran fest. »Bist du sicher, dass wir das Blei wirklich brauchen?«
»Wenn wir so schnell wie möglich runterkommen wollen, schon. Oder willst du vorm Abtauchen erst noch eine Weile an der Wasseroberfläche rumpaddeln und denen die perfekte Zielscheibe bieten? Und vergiss nicht: Bevor wir ins Wasser springen, paarmal so tief wie möglich Luft zu holen und dann anzuhalten. Achte darauf, die Beine geschlossen und die Arme fest am Körper zu halten. Gleichzeitig presst du die Bleistücke und den Beutel fest an dich, damit beim Eintauchen nichts weggerissen wird. Du weißt, wir brauchen das Zeug noch«, wiederholte der andere geduldig, was sie schon zigmal bis ins Detail durchgesprochen hatten, während er den festen Sitz des Strickgürtels bei Bob überprüfte (hier ist die Info ok, da sie dem Einpägen gilt). »Es geht gleich los«, stellte er mit einem Blick auf die Armbanduhr fest. (die zwei Stunden schon vorbei???)
Sie lehnten sich an die geschlossene Eisentür und lauschten der herrschenden Stille, bis wenig später der Lärm der Mitgefangenen dumpf an ihr Ohr drang. Dies war das vereinbarte Ablenkungsmanöver. Wie erwartet vernahmen sie wenig später die eiligen Schritte der Wachen, die in schweren Schnürstiefeln direkt an ihrer Tür vorbei den Gang entlang liefen.
»Okay, jetzt ist die Luft rein. Also los!«, flüsterte der Mann (da fällt mir ein, den Namen kennt Bob oder der Erzähler nicht?), griff nach Unterwasserlampe und Taucherkompass, öffnete die Tür einen Spalt und lugte auf den Gang. Niemand war zu sehen. Er zog den Freund mit sich hinaus, nutzte jede Nische als Deckung, bis sie ins Freie traten. Dicht an die Brückenaufbauten gedrängt, atmeten sie erleichtert die frische Luft ein und genossen wenige Augenblicke den lauen Nachtwind, der von Norden her übers Meer wehte. Prüfend schweiften ihre Blicke zum Himmel der Neumondnacht, dann über die Wasseroberfläche, die sich nur leicht kräuselte.
Optimale Bedingungen für die riskante Flucht. Sie hatten Glück. Im Gegensatz zur mondscheinlosen Nacht ließ sich das Wetter nicht vorausplanen. Eine stürmische See mit starken Strömungen hätte das ohnehin gefährliche Unterfangen aussichtslos gemacht.
Nur wenige Schritte trennten die Männer von der Reling, dem freien Fall hinab ins tiefer unten liegende Meer. Ihre Körper spannten sich, alle Konzentration galt dem Vorhaben, vom Schiff zu springen.
Gerade, als sie zum Sprung ansetzten, erstarrten sie für den Bruchteil weniger Sekunden in ihrer Bewegung, als unvermittelt der gleißend helle Lichtstrahl eines Suchscheinwerfers ihre Augen blendete. Stimmen wurden laut.

Du hast eine gewisse Affinität zu Adjektiven und Adverben, die nicht immer tatsächlich nötig sind. Ich würde ein kritisches Lesen gezielt daraufhin empfehlen.
Die Perspektive ist auktorial und damit nicht die bevorzugte für einen Thriller (wird das einer?)
Ich finde den Einstieg für nur einigermaßen gelungen, wobei es meiner Ansicht nach kritisch ist, Fragen durch Weglassen offensichtlicher Informationen aufwerfen zu wollen. Meistens erreichst du damit nicht Interesse und Spannung sondern Verwirrung. Offensichtlich wäre dem auktorialen Erzähler (er ist bekanntlich allwissend) der Name des Mannes bekannt. Die Hauptfrage nach dem ersten Kapitel ist für mich nur, ob es wenigstens einer der beiden geschafft hat. Wer's ist, interessiert mich vorerst nicht, da ich zu keinem der beiden eine Beziehung habe - ich weiß ja nicht einmal, was der Grund für ihre Gefangennahme ist.

Weiter geht's ein wenig später...


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Hardy-Kern
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Beitrag19.05.2013 19:17
Re: Grfährliche Mission auf See (Arbeitstitel)
von Hardy-Kern
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Murmel hat Folgendes geschrieben:
Die Hauptfrage nach dem ersten Kapitel ist für mich nur, ob es wenigstens einer der beiden geschafft hat. Wer's ist, interessiert mich vorerst nicht, da ich zu keinem der beiden eine Beziehung habe - ich weiß ja nicht einmal, was der Grund für ihre Gefangennahme ist.

Eigentlich schon spannend, aber das ist kein Einstieg, das ist Rätselraten.
Zwei Gefangene springen nach langer Vorbereitung auf eine Flucht von einem Schiff ins Meer. Gut. Der eine Mann heißt Bob, der andere ist nur ein Mann?

Auch wenn es ein Thriller werden soll, wirst du um erläuternde Beschreibungen im Eingangstext nicht herum kommen.
Die entsprechenden Erklärungen können noch durch die anschließende Geschichte erbracht werden.
Wenn sie dann die Rätsel löst, könnte man annehmen, es wird ein Thriller.

Viel Erfolg!
Man kann  noch umschreiben. Smile

Hardy
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sonja59
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Beitrag20.05.2013 00:31

von sonja59
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@ Hardy-Kern
Danke für Deine Meinung dazu. Und ja, die Auflösung dieser ersten Szene soll eigentlich dann im Folgetext erbracht werden. Es handelt sich sozusagen, um eine kleine Vorgeschichte bevor die Handlung beginnt. Den zweiten Mann hatte ich eben auch deshalb nicht bei Namen genannt, um diesen Aha-Effekt noch etwas aufschieben zu können.
Diese Idee scheint da wohl doch nach hinten losgegangen zu sein. Oder?
Vielleicht sollte ich also in ersten Kapitel doch lieber ganz ohne Namen arbeiten. also auch den Bob nicht so erwähnen. Wäre es vielleicht dann besser?

@ Murmel zum ersten Teil
Oh, recht herzlichen Dank, für Deine wirklich große Fleißarbeit. Ich sehe schon, dass ich da einen mächtigen Nachholbedarf habe. Einiges von dem, was Du mir da als Fehler aufzeigst war mir gar nicht so bewusst. Und ja, Du hast damit auch völlig Recht. Ich werde mich also noch einmal intensiv damit beschäftigen.

Erst einmal recht herzlichen Dank Euch beiden.
LG
Sonja
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MiaFey
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Beitrag20.05.2013 11:52

von MiaFey
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Auch für mich ist nicht ganz ersichtlich, um was genau es geht. Eine offensichtliche Gefangennahme, eine Flucht, die, so scheint es mir, nicht funktioniert und aus der darauffolgenden Szene bin ich auch nicht ganz schlau geworden.
Ein paar Infos mehr wären gut. Ansonsten liest es sich, für mich zumindest, recht flüssig.

Ich hoffe das hilft dir, denn ich muss, was Rezessionen abgeben angeht, noch ein wenig üben. Ich habe mir aber vorgenommen, das in Zukunft öfter zu tun.
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Hardy-Kern
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Beitrag20.05.2013 14:02

von Hardy-Kern
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sonja59 hat Folgendes geschrieben:
@ Hardy-Kern
Danke für Deine Meinung dazu. Und ja, die Auflösung dieser ersten Szene soll eigentlich dann im Folgetext erbracht werden. Es handelt sich sozusagen, um eine kleine Vorgeschichte bevor die Handlung beginnt. Den zweiten Mann hatte ich eben auch deshalb nicht bei Namen genannt, um diesen Aha-Effekt noch etwas aufschieben zu können.
Diese Idee scheint da wohl doch nach hinten losgegangen zu sein. Oder?

Nein, so möchte ich das nicht verstanden wissen. Ich glaube es ist Betrachtungssache, nicht so einfach. Habe ich scheinbar nicht richtig eingeordnet. Wenn ich mir den Anfang als Film vorstelle, erfüllt er eigentlich schon die Parameter für den Spannungsaufbau.

Stück für Stück wirst du dann die Geschichte weiterbauen.
Man sollte eben manchmal besser einordnen können und ausgerechnet mir passiert sowas.Rolling Eyes  cry

Hardy
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sonja59
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Beitrag20.05.2013 14:20

von sonja59
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@ Hardy
Nein, so falsch lagst Du nicht. Habe noch einmal darüber nachgedacht und werde deshalb den Namen Bod auch durch Unbekannt ersetzen. Denn auch dieser Name ist für den Beginn der Geschichte nicht relevant. Die Auflösung des ganzen kommt ja dann auch später mit den entsprechenden Namen eh vor.
Ich frage mich nun nur, ist das wirklich das erste Kapitel oder sollte ich es lieber Prolog nennen? Davon habe ich nämlich so viel Ahnung wie von der Quantenphysik. also gleich Null.  Confused
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sonja59
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Beitrag20.05.2013 14:28

von sonja59
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@MaiFey
Recht herzlichen Dank für Deine Antwort und Meinung. Ja, ich kann mir vorstellen, dass das alles verwirrend erscheinen muss, weil es dann ja erst im laufe des weiteren Textes erst aufgeklärt wird, den ich aber unmöglich hier ganz einstellen konnte. Deshalb auch nur ein paar Zeilen des zweiten Kapitels.   
Und ja auch Deine Meinung war für mich hilfreich, denn die Geschmäcker sind nun mal verschieden und man kann sie nicht alle bedienen. Aber man kann trotzdem für sich daraus auch etwas mitnehmen und lernen. Und genau das ist der Zweck des ganzen. Deshalb würde ich, dass muss ich auch sagen, nicht jeden Vorschlag übernehmen, sondern wäge alles genau ab. Denn am Ende möchte ich doch noch meinen eigenen Schreibstil und die Geschichte noch als meine erkennen.
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Murmel
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Beitrag20.05.2013 14:58

von Murmel
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sonja59 hat Folgendes geschrieben:
Ein seltsamer Zauber lag über der Stadt (das ist nur auf dem ersten Blick ok, auf dem zweiten nichtssagend. Warum empfindet sie das als Zauber?), als Romana Veit aus dem Haus trat und zu ihrem Wagen schritt. Die ersten Schneeflocken tanzten vom Himmel. Einige verfingen sich in ihren Locken, schmolzen langsam zu Wassertropfen, die wie Perlen in ihrem Haar glänzten. (typisch Frau, hätte ich gesagt, etwas poetisches muss rein. Ein Mann hätte das Auto... nein ich meine es nicht zu spezifisch, aber die Bilder müssen stimmen).
Gutgelaunt setzte sie sich hinters Steuer und startete den Motor. (Eigentlich eine sehr triviale Aktion, da nichts nachfolgt). Die junge Ärztin war auf dem Weg zu ihrer Mutter, gemeinsam wollten sie den ersten Advent feiern, bevor sie den Nachtdienst im Krankenhaus antreten musste. (auktorialer Erzähler) Sie war fast angekommen, als sie vor einem Blumenladen anhielt und auf die Uhr sah. Sie musste sie sich beeilen, Frau Richter öffnete sonntags nur für zwei Stunden. (alles Telling, no show!)
Romana betrachtete das liebevoll weihnachtlich dekorierte Schaufenster der kleinen Boutique. Im Gegensatz zu manch anderen Auslagen wirkte es nicht überladen oder gar kitschig. (Das ist die Meinung des Erzählers?). Sie mochte die alte Dame, die etwas älter als ihre Mutter war. Die beiden verband eine ebenso tiefe und langjährige Freundschaft wie Romana und Ralf, Frau Richters Sohn. Freundlich grüßend trat die Ärztin ein. (danke, dass du uns die Begrüßung erspart hast)
»Oh, Romy, schön, dich mal wiederzusehen«, erwiderte die Floristin freudig überrascht. »Sicher möchtest du ein paar Blumen für deine Mutter. Suche dir in aller Ruhe die schönsten aus.« Bevor Romana antworten konnte, fuhr die alte Dame mit besorgter Stimme fort. „Ich weiß ja, dass ich es keinem sagen sollte. Die Beamten haben es mir verboten, weil sie der Meinung sind, dass es Ralf schaden könnte. Aber ich weiß doch, dass du bestimmt nichts weitererzählen wirst. Na ja, und Elfriede, deiner Mutter, habe ich es auch schon erzählt. Ich musste einfach mit jemanden darüber sprechen. Mein Ralf ist jetzt schon seit über einer Woche verschwunden. Und nun soll ich mit keinem darüber sprechen, sondern den Beamten Bescheid geben, wenn er sich bei mir meldet. Romy, ich weiß nicht, was ich davon halten und jetzt tun soll.« (Romy wird wissen, dass Elfriede ihre Mutter ist. Fr. Richter, mit der Romy per Sie ist, spricht sehr unnatürlich, ohne Persönlichkeit)Romana brauchte einige Sekunden, um das gerade Gehörte zu verarbeiten.
»Das muss ein Missverständnis sein, Frau Richter. Oder jemand hat sich einen bösen Scherz mit Ihnen erlaubt. Ralf ist doch mit dem Forschungsschiff auf dem Roten Meer unterwegs. (Das wird Fr. Richter wissen, also Info für den Leser.) Ich hatte vor kurzem Mailaustausch mit meinem Kollegen und Nachfolger. Der Arzt hätte mir doch etwas davon geschrieben“, versuchte sie, Ralfs Mutter zu beruhigen. »Seit wann soll er angeblich vermisst sein? Und was waren das überhaupt für Beamte?«
»Ich weiß es nicht, Romy. Ich habe nicht nach ihren Ausweisen gefragt. Alles kam so überraschen. Es ging alles so schnell. Und von diesem neumodischen Computerkram, deinen Mels, oder wie du das nennst, versteh’ ich nichts. Aber es muss etwas passiert sein. Jede Woche bekam ich Post von meinem Jungen, und wenn’s nur eine Ansichtskarte war. Und jetzt, seit zwei Wochen, nichts mehr. Kein Brief, keine Karte, nichts!«
»Vielleicht sind sie diesmal länger unterwegs und Ralf konnte seine Nachricht an Sie noch nicht auf der Basis abgeben. Sie wissen doch, dass die Post schon mal länger ausbleiben kann. Auf weitläufigen Gewässern wie dem Roten Meer steuern sie oft wochenlang keinen Hafen an«, versuchte Romana erneut zu beschwichtigen. (das kann der Leser erraten)
»Ach Romy, das weiß ich doch auch. Aber sonst hatte er mir vorher auch immer mit geschrieben, wenn sie mal länger unterwegs waren, damit ich mir keine Sorgen zu machen brauche, wenn da mal eine Woche nichts kommen sollte. Doch auf der letzten Karte von ihm stand nichts davon.«


Der auktoriale Erzähler hat es nicht nötig, Infos in Dialogen zu bringen, die die gesprochenen Sätze so hölzern wie Stöcke klingen lassen. Da ist keine Persönlichkeit drinnen, ich kann mir kein Bild von den Figuren machen. Info unterzubringen, ist nicht leicht, das gebe ich zu, aber du musst dich entscheiden, welchen Erzähler du wählst. Der auktoriale Erzähler kann durchaus sagen,

Sie betrat den Blumenladen von Frau Richter, deren Sohn sich gerade auf einer Tour durchs Rote Meer, zusammen mit Romys Kollegen, befand.

Viel schwieriger beim internen Erzähler, meist schiebt er diese Infos in die Gedanken.
Der neutrale, externe Erzähler dagegen, muss diese Infos aus dem Dialog oder Handlungen bekommen, denn er kann nur berichten, was er sieht.

Fazit: Vom Ansatz her nicht schlecht, deine Sätze sind gut formuliert, du scheinst dir eine gute Geschichte ausgedacht zu haben, aber im Detail lässt du nach. Das liegt auch ein wenig an der gewählten Erzählform, die leicht hölzern wirkt, aber auch an der fehlenden Tiefe der Figuren, die (noch) reichlich farblos durch die Gegend schreiten.


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sonja59
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Beitrag20.05.2013 15:23

von sonja59
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@ Murmel
Reht herzlichen Dank.
Oh Mann, da wird aber noch viel Wasser die Elbe runterfließen, ehe ich das mit den unterschiedlichen Erzählerformen endlich geschnallt habe.
Nur mal so die Frage, damit ich das auch kapiere. Kann ich, von Kapitel zu Kapitel auch in unterschiedliche Erzählerrollen schlüpfen oder muss ich über den gesamten Text ein und dieselbe Erzählform beibehalten? Denn in Kapitel eins wäre es die allwissende Form und in zwei würde ich dann schon lieber zu der beobachtenden wechseln wollen und in einem anderen dann aus der Sicht einer einzelnen Person, z. B. mit dem, was sie denkt weiterschreiben wollen. Geht das überhaupt oder ist das nicht so üblich oder gar verpönt?  
Danke auch für den Hinweis mit der zu starren wörtlichen Rede. Ich klemme mich da gleich noch einmal dahinter.
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Hardy-Kern
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Beitrag20.05.2013 15:26

von Hardy-Kern
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sonja59 hat Folgendes geschrieben:

Ich frage mich nun nur, ist das wirklich das erste Kapitel oder sollte ich es lieber Prolog nennen? Davon habe ich nämlich so viel Ahnung wie von der Quantenphysik. also gleich Null.  Confused

Ich würde es nicht als Prolog nehmen, denn dann müsstest Du für die nachfolgenden Handlungen schon einige Andeutungen machen, heißt der Leser kann sich einstellen. Soll er das können? Nein, er muss vor Neugierde an den Fingernägeln kauen. Smile

Im Thriller ändert sich schließlich laufend was. Hast Du den Prolog, bindest Du dich, kannst du die Linie nicht verlassen. Ich würde es so lassen, aber es werden sicherlich noch Hinweise kommen.
Du wirst dich wundern, wie sich dein Skript ändern wird.

Sind schließlich Leute hier, deren Thriller kurz vor der Veröffentlichung stehen. Hast Du hoffentlich Glück.

Oh, hast Du, sehe es gerade. Smile

Hardy
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sonja59
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Beitrag20.05.2013 15:44

von sonja59
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@ Hardy
Eigentlich ist das Manu schon fertig ebenso wie vier Folgemanus. Stecke also voll in der Überarbeitung und muss dabei feststellen, dass ich so gut wie nichts richtig gemacht habe. Aber ich arbeite Dank Eurer Hilfe nun sehr intensiv daran und lerne ständig dazu.
Dass das ganze ein Triller sein soll, war mir gar nicht so bewusst. Hätte es gefühlsmäßig eher als Action-Roman eingeordnet. Aber vielleicht ist das ja dasselbe. Null Ahnung davon. Ich denke aber, dass ich da hier ganz bestimmt schnell drüber aufgeklärt werde.  Smile
Fakt ist, ich bin sehr froh, den Weg hier ins Forum gefunden zu haben.
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Murmel
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Beitrag20.05.2013 16:10

von Murmel
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sonja59 hat Folgendes geschrieben:
Kann ich, von Kapitel zu Kapitel auch in unterschiedliche Erzählerrollen schlüpfen oder muss ich über den gesamten Text ein und dieselbe Erzählform beibehalten? Denn in Kapitel eins wäre es die allwissende Form und in zwei würde ich dann schon lieber zu der beobachtenden wechseln wollen und in einem anderen dann aus der Sicht einer einzelnen Person, z. B. mit dem, was sie denkt weiterschreiben wollen. Geht das überhaupt oder ist das nicht so üblich oder gar verpönt?  
Danke auch für den Hinweis mit der zu starren wörtlichen Rede. Ich klemme mich da gleich noch einmal dahinter.

Natürlich kannst du den Erzähler wechseln, denn bekanntlich ist Literatur eine Kunst, und da gibt's keine Regeln, sondern nur Empfehlungen und best practise sharing.
Empfohlen wird allerdings die Beibehaltung der Kategorie eines Erzählers, denn für dich ist ja nicht Sprache das Ziel, sondern die Geschichte selbst. Der Leser sollte hineingezogen werden und jeder Wechsel des Erzählers wirft den Leser aus dem Lesefluss.

Hilft das?


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Beitrag20.05.2013 16:26

von sonja59
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@ Murmel
Mmh ... Jaein. Im Moment könnte ich mir gar nicht vorstellen, wie ich die Gesichte aus nur einer Position erzählen könnte. Dafür schein ich eindeutig zu blöd zu sein. Denn auf einer Seite möchte ich ja Emotionen und Gedanken von einzelne Personen wiedergeben, auf der anderen Seite aber auch aus freier Sicht berichten können. Würde ich also zum Beispiel immer aus Romanas Sicht erzählen und dabei natürlich auch ihre Gedanken mit ins Spiel bringen können, könnte ich dann nicht von anderen Schauplätzen erzählen, in denen sie ja gar nicht dabei ist. Und als reiner Erzähler wiederum, könnte ich ja kaum Gedanken, sondern diese nur durch Handlungen wiedergeben können.
Liege ich da richtig?
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Murmel
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Beitrag20.05.2013 16:31

von Murmel
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Es gibt den internen oder auch personalen Erzähler, dh der Erzähler sitzt in einer Figur und nimmt an ihrem Erleben teil.

Meistens wird das Problem der Schauplätze durch verschiedene personale Erzähler gelöst. Du entwickelst verschiedene Figuren, aus deren Blickwinkel die Geschichte erlebend dargestellt wird. Die in meinen Augen wirkungsvollste Art, Geschichten zu erzählen. Die andere Lösung ist natürlcih der externe Erzähler, der allwissend sein kann oder auch nicht. Ist er nicht allwissend, kennt er die Gedanken und Gefühle der Figuren nicht.

In der Prosa steht "Das ist nur Clemens" ein Beispiel für einen externen, neutralen Erzähler.


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sonja59
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Beitrag20.05.2013 16:47

von sonja59
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@ Murmel

Na toll, ganz toll! Und ich springe in meinem Manu wie ein Flummi rein in die Köpfe, raus aus den Köpfen und wundere mich noch, dass ich da manchmal ganz gewaltig mein Ziel verfehle und ganz wo anders lande.  Laughing
Dann dachte mein Gegenüber also nicht angestrengt nach, sondern ... es sah so aus als würde er angestrengt nachdenken. So in dem Fall besser?
Oh lieber Gott, lass Geist in mein Hirn regnen und sorge dafür, dass es dabei jetzt nicht gleich aus allen Nähten platzt!!! Embarassed
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sonja59
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Beitrag21.05.2013 03:02

von sonja59
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»Ach Frau Richter, vielleicht hat er es nur vergessen mit zu erwähnen oder sie musste sofort wieder auslaufen, sodass er keine Zeit mehr dafür hatte«, versuchte es Romana erneut, versprach jedoch, sich umgehend zu erkundigen. »Sobald ich Näheres in Erfahrung gebracht habe, gebe ich Ihnen sofort Bescheid.«
In Gedanken versunken verließ sie den Laden. Sie ließ das Auto stehen und lief zu Fuß die kurze Strecke zum Haus ihrer Mutter.
»Entschuldige, Mutsch. Ich wollte dir Blumen mitbringen. Hab’ sie im Laden vergessen. Frau Richter hat mir von Ralfs angeblichem Verschwinden erzählt. Sag mal, seit wann weißt du davon?«, sprudelte es aus ihr hervor, anstatt ihre Mutter höflich an der Wohnungstür zu begrüßen.
Elfriede Veit packte ihre Tochter beim Arm, zerrte sie in die Wohnung und ließ die Tür hinter ihr ins Schloss fallen.
»Mensch Mädchen, Irmgard hat mir das im Vertrauen erzählt. Und du schreist es durchs ganze Treppenhaus, damit es auch ja alle hören können. Jetzt setz dich erst mal und dann hör mir zu.«So auf gebracht hatte Romana ihre Mutter selten erlebt.
Der Tisch im Wohnzimmer war liebevoll gedeckt. Es duftete nach frisch aufgebrühtem Kaffee, der in feine Scheiben angeschnittene Stollen lud zum Essen ein. Aber sie brachten keinen Bissen hinunter, während die rüstige Dame berichtete, was sie von der Freundin erfahren hatte. Der Kaffee war kalt, als Romana einen Schluck davon nahm, die Adventskerze war zur Hälfte heruntergebrannt, als Elfriede Veit zum Ende kam. Je mehr Romana erfahren hatte, desto mehr suchte sie nach einer plausiblen Erklärung. Es passte einfach nicht zu Ralf, seine Mutter ohne Nachricht zu lassen. Dabei fiel ihr Ralfs letzte Mail wieder ein, die sie eine Woche zuvor erhalten und als ungewohnt kurz und untypisch formuliert empfunden hatte. Und seit wann nannte er sie Romana, und nicht Romy? Ihr mulmiges Gefühl hatte sie mit einem bekanntlich enormen Arbeitspensum auf dem Forschungsschiff abgetan.
Nun dachte sie erneut daran. Warum hatte Paul, der jetzige Schiffsarzt, in seiner Mail nichts erwähnt? Nur auf ihre fachlich bezogenen Fragen geantwortet und nichts Persönliches dazu geschrieben, was er sonst immer tat. Vielleicht waren sie ja wirklich gerade so stark mit Arbeit eingedeckt, dass keine Zeit für Persönliches blieb. Sie hatte das oft genug selbst miterlebt, zerstreute sie ihre Zweifel erneut.
Dennoch nahm sie sich vor, Ralf gleich nach ihrem Dienst eine Mail zu senden, um ein paar Antworten zu bekommen. Nun fing auch sie an, sich Sorgen zu machen. Obwohl sie noch immer der Meinung war, dass es sich dabei eigentlich nur um ein Missverständnis handeln konnte.  
Als sie sich von ihrer Mutter verabschiedete und ins Krankenhaus fuhr, war es bereits dunkel. Der Schnee war in Regen übergegangen. Die tieferen Temperaturen der Nacht sorgten für glatte Straßen und, wie sie befürchtete, bevorstehenden Hochbetrieb in der Notaufnahme.
Die Zeit bis zu ihrem Dienstantritt nutzte Romana, um eine mail an Ralf zu schreiben. Sie schickte sie zusätzlich über den Mailverteiler der Blue Sea mit der Bitte um unverzügliche Antwort.
In dieser Nacht versorgte sie Opfer von Verkehrsunfällen, verarztete Knochenbrüche und Platzwunden. So gelang ihr zumindest zeitweise, die Gedanken an Ralf zu verdrängen. Aber immer wieder musste sie über die letzten Mails von ihm und Paul nachdenken. Noch nie hatte Ralf sie Romana genannt. Und Paul? Er rief sie ebenfalls Romy, seitdem sie sich während der Übergabe an Bord besser kennengelernt hatten.
Ein neuer Notfall riss die Ärztin aus ihrer Grübelei. Eine junge Frau war samt Tochter von einem Auto erfasst worden.
Es war kurz nach neun, als sie nach der langen Nacht die Intensivstation verließ und in ihr Arbeitszimmer trat. Beim Anblick ihres Computers seufzte sie leise. Notfall- und OP-Berichte für Patientenakten und Abrechnung bei den Krankenkassen standen noch an.
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen. Da musst du durch als Lurch, wenn du ein Frosch werden willst, erinnerte sie sich schmunzelnd an die Worte ihres Vaters. Und dann ab nach Hause, dass du ins Bett kommst, überlegte sie, während der Rechner hochfuhr. Der vertraute Bling-Ton für eine neu eingegangene Nachricht ertönte.

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sonja59
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Beitrag21.05.2013 03:28

von sonja59
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Eigentlich hätte ich hier gern die neue, überarbeitete Version des ersten Kapitels an Stelle des alten eingesetzt. Aber das habe ich wohl mit den weiteren Teilen gründlich gegen die Wand laufen lassen. Sorry. Asche auf mein Haupt. Ich versichere und verspreche, dass ich daraus gelernt habe. Trotzdem blöd, denn ich hätte es gern hier neu eingestellt und überschrieben, was ich mir nun aber verkneifen werde, um nicht alles durcheinander zubringen. Bin ja selbst schuld ich Trottel.
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