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Gamone
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Beitrag16.04.2013 07:28

von Gamone
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Guten Morgen!

Na, das hättest Du mal eher sagen sollen, dass Du schon am Donnerstag in Essen bist wink

Wie war's denn?


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madrilena
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Beitrag16.04.2013 10:17

von madrilena
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Hätten wir uns dann sehen können, liebe Simone? Das tut mir sehr Leid.
Die Lesung war übrigens mit die schlechteste, die ich je hatte. Einfach deshalb, weil sie nicht organisiert war, weil weder eine Begrüßung, noch eine kleine Verabschiedung stattfand, weil alles später anfing, weil ich dauernd darauf gewartet hatte, dass noch jemand kommt und außerdem hatten die keinerlei Werbung gemacht, so dass ich insgesamt 400 km für vier Zuhörer gefahren bin. Das hat mich dann doch sehr geärgert, und ich habe mir eigentlich vorgenommen, nur noch Lesungen im Umkreis von 100 km zu machen, es sei denn, mir würde eine ganz tolle angeboten.
Die beiden vor mir liegenden Wochen sind sehr ausgefüllt mit Vorträgen und Lesung hier in Mainz, dann soll es aber endlich in meinem Text weitergehen, zu dem ich täglich nur für ein paar Worte zu schreiben komme.
Lieben Gruß
Hilde


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Bücher im Alkyon Irmgard Keil Verlag/Marbach "Schatten umarmen" Kranichsteiner Literaturverlag.
1. "den Himmel mit Händen fassen" ISBN
10:3934136303
2. "Schatten umarmen ISBN 10:3929265133
3. "...und die Zeit stand still" ISBN 10: 3934136311
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Gamone
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Beitrag16.04.2013 13:31

von Gamone
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Oh wow, ich bin doch nicht unsichtbar?!

Jepp, dat hättn wir! Ich hatte ja nur am Freitag den blöden Kindergartenbasar, der genauso <zensiert> gelaufen ist, wie deine Lesung. Das tut mir echt Leid, wäre gerne gekommen.

Nuja, können wir nicht ändern. Aber ich freu mich schon auf die nächsten Kapitel. (Ich geh einfach mal davon aus, dass noch mehrere kommen wink )

Liebe Grüße
Simone lol2


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madrilena
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Beitrag27.04.2013 12:36

von madrilena
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Liebe Simone - nun wollte ich unbedingt weiter schreiben und dann hat mir ein Krankenhausaufenthalt alles verhagelt. Aber jetzt bin ich wieder zu Hause und werde mich intensivst meiner Lisa widmen, denn da soll es endlich weitergehen.
Morgen habe ich wieder Schreibwerkstatt, Gott sei Dank, dass ich noch das Kapitel mit Lisa und Philipp am Weihnachtsabend habe, das ich lesen kann.

Schade, dass Du nicht näher wohnst, ich glaube, Du würdest gut in die Schreibwerkstatt passen. Und schade, dass sich niemand hier aus der Nähe meldet und Interesse hat, seinen Text einigen Kollegen sozusagen als erste Probe vorzustellen.
Lieben Gruß und schönes Wochenende
Hilde


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Beitrag08.05.2013 15:20

von Gamone
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Hallo Hilde,
Dir geht's hoffentlich wieder besser?!

Und wo bleibt das nächste Kapitel? Ich schieb den Thread mal wieder nach oben, damit er nicht in Vergessenheit gerät Wink

Liebe Grüße
Simone


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madrilena
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Beitrag08.05.2013 16:33

von madrilena
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Das ist ganz lieb von Dir Simone. Die letzten Tage waren etwas stressig, da es einige Sitzungen hier im Haus gab. Seltsam ist aber, dass ich gerade heute Mittag angefangen habe, wenigstens ein bisschen weiter zu schreiben und dass ich es außerdem nicht gerade gut fand, dass ich mich nicht mehr bei Dir gemeldet habe. Sowie ich jetzt über den Feiertag das Kapitel noch ein wenig korrigiert und das nächste angefangen habe, gibt es wieder "Stoff". Jedenfalls habe ich gerade beschlossen, dass Philipp von Lukas vor der gemeinsamen Reise erfahren soll. Ob das eine gute Entscheidung ist und vor allem durchführbar, weiß ich noch nicht.
Lieben Gruß
Hilde


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Beitrag10.05.2013 14:57

von Gamone
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Ob das "durchfürbar" ist hängt davon ab, was du auf der Reise mit den Beiden vorhattest. Lukas ist ein Hinderniss für die sich anbahnende Lovestory. Egal wie man es dreht oder wendet.
Aber da ist mM sehr viel Raum für Probleme und Lösungen. Du schaffst das!


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madrilena
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Beitrag14.05.2013 14:12

von madrilena
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Endlich hatte ich wieder einmal Gelegenheit zu schreiben.
Hier ein weiteres Kapitel von "worauf noch warten" und ich hoffe, dass es jetzt wieder zügiger weitergehen wird. Ich muss einfach disziplinierter sein und trotz Zeitmangels einen festen Stundenplan fürs Schreiben einhalten.
Für Kritiken wäre ich sehr dankbar.
LG madrilena


17
Heute hatte Lisa sich mit Monira Ayadi verabredet. Die Anrufe der Leute aus ihrer Gruppe wurden immer drängender, in denen sie nach einem genauen Datum und weiteren Einzelheiten fragten.
Obgleich sie gern allein gegangen wäre, blieb ihr nichts anderes übrig, als Philipp den Termin bei Frau Ayadi mitzuteilen, schließlich hatte er sich ja bereit erklärt, alle Einzelheiten gemeinsam mit ihr zu planen. Seit dem letzten Zusammensein mit Philipp fühlte sie sich verunsichert, was weniger mit ihm als mit ihr selbst zu tun hatte. Sie musste sich eingestehen, dass sie seine Gegenwart genauso genoss wie sein ganz offensichtliches Werben um sie.
Was mochte er von ihrer Ehe, von der Familie denken? Er konnte eigentlich nur annehmen, dass sie geschieden sei oder dass es einen Herrn Lohmann im Leben von Lisa nicht mehr gab. Wäre sie sonst gerade an Weihnachten allein gewesen?
‘Warum sage ich ihm nicht einfach die Wahrheit’? Sie wusste keine rechte Antwort. Empfand sie es als Verrat an Lukas, wenn sie von seiner Krankheit sprechen würde? Wollte sie sich ihre Ehe als eine Art Zufluchtstätte offenhalten, wenn sie spüren würde, dass sie den Avancen von Philipp nicht mehr widerstehen wollte?
‘Übertreibst du nicht ein bisschen’, ermahnte sie sich selbst. ‘Vielleicht ist er nur einfach sympathisch und wollte das häufige Zusammensein mit ihr gar nicht mit persönlichen Wünschen belasten’?
Sie wusste, dass sie sich mit diesen einschränkenden Argumenten etwas vormachte und schob das ganze Thema erst einmal zur Seite.
Sie trafen sich in der Schillerstraße, die konnte selbst ein Fremder aus Konstanz leicht finden. Frau Ayadi erwartete sie bereits in ihrem Büro, aber nicht allein. Neben ihr stand ein junger Mann. Groß, schlank, helle, aber von der Sonne gebräunte Hautfarbe. Lisa schätzte ihn auf ungefähr 30 Jahre – irgendwann erfuhr sie, dass sie ihn um zwei Jahre älter gemacht hatte. Der junge Mann ging auf Lisa und Philipp zu, verbeugte sich leicht und meinte in tadellosem Deutsch mit einem leicht schwäbischen Akzent: „Ich bin Samir, ihr zukünftiger Wüstenbegleiter.“ Sein Händedruck war fest und sympathisch, aber noch gewinnender war sein Lächeln. Sein von dem Schwäbischen weiches Deutsch klang nicht lächerlich, sondern eher vertrauenerweckend, wurde damit doch sofort eine Art Brücke zwischen ihnen gebaut, weil die Verständigung keine sprachlichen Schwierigkeiten bedeutete.
Lisa reagierte sehr schnell und meinte mit einem verschmitzten Lächeln: „Salam nalaikum“ und merkte, dass er diese Begrüßung genau so empfand, wie sie gemeint war – als Respekt gegenüber dem Gastes-.
Frau Ayadi lachte übers ganze Gesicht. „Na, ist die Überraschung gelungen?“
„Ich freue mich so sehr auf diese Reise mit Ihnen“, wandte sich Samir an Lisa und Philipp.
„Wollen Sie uns heute schon abholen“, scherzte Philipp.
„Nein, nein, aber ich wollte Sie vor Antritt ihrer Reise gern kennen lernen. Wissen Sie, es geschieht sehr selten, dass sich Gruppen entscheiden, nicht die berühmten Städte wie Fez, Casablanca oder gar Marrakesch zu besuchen, sondern nur einige Tage durch die Wüste wandern wollen. Bei Einzeltouristen geschieht dies öfter, aber bei Gruppen!“
Hier fühlte sich Lisa aufgefordert, den Hintergrund ihrer Wünsche ein wenig zu erklären.
„Samir, ich darf Sie doch so nennen, vor allem auch deshalb, weil es mir lieb wäre, wenn Sie mich „Lisa“ und nicht Frau Lohmann nennen würden, wir sind eine ganz besondere Gruppe. Wir kennen uns schon sehr viele Jahre und haben bereits die schönsten Reisen gemacht - immer ein wenig typische Touristenziele meidend. Wir haben lange überlegt, ob wir eine normale Marokkotour machen wollten oder etwas ganz Ausgefallenes. Durch Bildbände, Reiseberichte, Fotografien beeinflusst, wollten wir „Unterwegs am Rande der Unendlichkeit“ sein, wie es so treffend in einem der Bücher geschrieben wurde. Wir versprechen uns davon etwas Einmaliges, etwas noch nie Erlebtes und vor allem auch eine innere Erfahrung, die bei normalen Trips einfach nicht zu machen sind.“
Sie spürte, dass Samir sie sofort verstand.
„Es ist gut, dass wir uns heute schon treffen“, meinte er, „ich wollte, dass Sie wissen sollten, mit wem Sie es zu tun haben. Tarek konnte leider nicht mitkommen...“
Lisa unterbrach ihn: „Wer ist Tarek?“
„Tarek wird auf der Reise der Führer unserer kleinen Kamelkarawane sein.“
Sie setzten sich, Frau Ayadi servierte Tee, während Samir sehr gezielte Fragen stellte nach Planung, Ausrüstung, Wünschen.
„Über Wünsche können wir vielleicht noch nicht sprechen“, meinte Philipp. „Noch wissen wir wenig bis nichts über diese Tour außer die Informationen, die wir“, er nickte in Richtung von Frau Ayadi „von unserer Reiseplanerin erhalten haben.“
„Ich mache Ihnen einen Vorschlag - wir treffen uns in den nächsten Tagen mit ihrer Gruppe. Sie bestimmen den Zeitpunkt, ich bin nur gekommen, um sie kennen zu lernen, vor allem aber auch, damit sie wissen, mit wem sie es zu tun haben werden in diesen Wochen ihrer ganz besonderen Erfahrungen.“
Lisa und Philipp waren mit diesem Vorschlag einverstanden - sie wollten jetzt auch weder von Samir, noch Tarek, ja noch nicht einmal von ihrer Reise mehr wissen, als sie bis jetzt gehört hatten. Mit der Gruppe wollten sie alles erfahren, denn vor allem Lisa wünschte sich, dass die Gruppe nicht aus einzelnen Teilnehmern bestehen sollte, sondern eine Einheit mit verschiedenen Aspekten bilden sollte, wie ein Kaleidoskop, eingefasst in ein rundes gleichmäßiges Äußeres, aber innerlich sich darbietend in schillernden, in verschiedenen und immer anders aufleuchtenden Farben.
Sie verabschiedeten sich ziemlich plötzlich, nachdem Lisa versprochen hatte, dass sie heute noch alle Mitglieder der Gruppe anrufen würde, damit man schnell einen Termin finden konnte, an dem sie sich gemeinsam mit Samir, der wieder zurück nach Marokko wollte, treffen könnten.
Lisa und Philipp schlenderten die Ludwigstraße in Richtung Domplatz, nahmen unterwegs noch einen Espresso, als Philipp meinte: „Wenn ich jetzt schon mal in Mainz bin, darf ich dann dein Atelier sehen? Es interessiert mich so sehr, was du aus Stein machst, was dir bei deiner Kunst wichtig ist“.
Sie erschrak - heute schon? Damit hatte sie gar nicht gerechnet. Aber wenn sie ihm schon nicht die Wahrheit über Lukas sagen wollte, sollte sie nicht auch noch aus ihrer Kunst ein Geheimnis machen.
„Also gut, gehen wir kurz zu mir, danach können wir, wenn du Lust hast, beim Italiener in der Augustinergasse eine Kleinigkeit essen“. Ihre Stimme klang ruhig, obgleich sie innerlich zitterte und sich gleichzeitig fragte, warum die Aufregung? Er will nur dein Atelier sehen! Er ist eine Reisebekanntschaft, die sich für deine Kunst interessiert, genauso wie du über sein Schreiben mehr wissen wolltest’. Sie wusste, dass sie sich etwas vormachte. Sie hatte eigentlich von Anfang an gespürt, dass zwischen ihnen Gefühle schwangen, die sie so einfach nicht zulassen wollte. Ihn in ihr Atelier zu lassen, bedeutete gleichzeitig, ihm den Zugang zu ihren Träumen zu erlauben.  Und ein wenig dramatisierend dachte sie noch: ‚Nicht nur zu meinen Träumen, es ist auch ein Teil meines Selbst, den ich bisher nicht versteckt, aber gehütet habe wie ein unendlich wichtiges Eigenes. Vor wem versteckt? Für wen gehütet’? Sie schluckte: ‘Für Lukas? Lukas, der noch da war und doch nicht mehr ihr Leben mit ihr teilte? Lukas, den sie nicht mehr in dem Menschen erkennen konnte, der auf der Pflegestation des Marienstifts lag, nicht tot und nicht lebendig!“ Ein so heftiger Schmerz durchzuckte sie bei diesen Gedanken, dass sie einen Augenblick strauchelte und nur dank des festen Griffs von Philipp nicht stürzte.
„Lisa, lass uns ehrlich zueinander sein - wenn du, aus welchem Grund auch immer, nicht möchtest, dass ich in dein Atelier kommen soll, sag es einfach. Ich interessiere mich wirklich sehr für deine Kunst“, er zögerte und fuhr dann leise fort: „es ist mir so wichtig, dich kennen zu lernen und das geht doch nur, wenn ich entdecken darf, was dich so sehr beschäftigt, dass es ein Teil von dir geworden ist. Aber ich möchte nicht in etwas eindringen, das du einfach nicht teilen willst. Ich weiß sehr wenig von dir, aber das, was du ausstrahlst, deine Art zu sein, zu handeln hat mich von der ersten Minute an beeindruckt. Und du weißt das!“
‘Mein Gott, das ist eine Liebeserklärung’, dachte Lisa erschreckt und auch unendlich berührt. ‘Ich muss mit ihm sprechen, ich kann ihn einfach nicht so im Ungewissen lassen über Lukas und mich und alles, was mir so viel bedeutet. Aber heute noch nicht. Ich werde ihm heute mein Atelier zeigen, wir werden von unserer Kunst sprechen, und von Lukas werde ich ihm noch vor unserer Tour  erzählen. Alles andere ist einfach unfair. Aber wie soll ich jetzt reagieren?’
Sie überwand all ihre Bedenken und meinte nur: „Zu meinem Atelier ist es gar nicht weit. Du kennst ja bereits den Weg.“


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Beitrag14.05.2013 16:46

von Gamone
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Na endlich - Hilde - Ich war ja schon auf Entzug!

Den Anfang hab ich überflogen, liest sich schön. Aber für eine genaue Betrachtung fehlt mir jetzt die Muße. Meine Große hat grade eine Dreiviertelstunde getobt, weil ich ihr keine 1,5 Liter Fanta kaufen wollte - war anstrengend.
 Aber morgen früh mache ich mich an die Arbeit. Versprochen!

Liebe Grüße
Simone


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madrilena
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Beitrag14.05.2013 19:22

von madrilena
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Hallo Simone - danke für das kurze feedback. Ich hoffe, dass es jetzt zügiger wieder voran geht. Irgendwie liegt mir jetzt doch daran, dass ich diesen Roman zu Ende schreibe.
Wie alt ist denn Deine Große? Pubertät? Furchtbar!
Schönen stressfreien Abend wünsche ich Dir
LG Hilde


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Beitrag14.05.2013 20:37

von Gamone
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Pubertät? Allein bei dem Gedanken brauche ich einen Psychiater! Nein, sie ist erst 3 3/4. Wenn ihr momentanes Verhalten in der Pubertät eine Steigerung erfährt -wahrscheinlich wird es das bis dahin sowieso - werde ich in den paar Jahren um Jahrzehnte altern  Dozey

So, ich fang dann mal an zu arbeiten!

Einen schönen Abend wünsche ich Dir!


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Beitrag14.05.2013 21:09

von madrilena
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So schnell altert man nicht - zumindest nicht aus diesem Grund. Drück die kleine Nervensäge mal von einer Unbekannten...
LG madrilena


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Beitrag15.05.2013 06:42

von Gamone
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Guten Morgen, Hilde!

Ein paar kleine Erbsen habe ich finden können. Die hast Du doch extra für mich versteckt, oder?


madrilena hat Folgendes geschrieben:

17
Heute hatte Lisa sich mit Monira Ayadi verabredet. Die Anrufe der Leute aus ihrer Gruppe vielleicht Reisewilligen oder Gruppenmitglieder wurden immer drängender, in denen sie nach einem genauen Datum und weiteren Einzelheiten fragten.
Obgleich sie gern allein gegangen wäre, blieb ihr nichts anderes übrig, als Philipp den Termin bei Frau Ayadi mitzuteilen, schließlich hatte er sich ja bereit erklärt, alle Einzelheiten gemeinsam mit ihr zu planen. Seit dem letzten Zusammensein mit Philipp fühlte sie sich verunsichert, was weniger mit ihm als mit ihr selbst zu tun hatte. Sie musste sich eingestehen, dass sie seine Gegenwart genauso genoss wie sein ganz offensichtliches Werben um sie.
Was mochte er von ihrer Ehe, von der Familie denken? Er konnte eigentlich nur annehmen, dass sie geschieden sei oder dass es einen Herrn Lohmann im Leben von Lisa nicht mehr gab. Wäre sie sonst gerade an Weihnachten allein gewesen?
‘Warum sage ich ihm nicht einfach die Wahrheit’? Sie wusste keine rechte Antwort. Empfand sie es als Verrat an Lukas, wenn sie von seiner Krankheit sprechen würde? Wollte sie sich ihre Ehe als eine Art Zufluchtstätte offenhalten, wenn sie spüren würde, dass sie den Avancen von Philipp nicht mehr widerstehen wollte?
‘Übertreibst du nicht ein bisschen’, ermahnte sie sich selbst. ‘Vielleicht ist er nur einfach sympathisch und wollte das häufige Zusammensein mit ihr gar nicht mit persönlichen Wünschen belasten’? Meinst Du damit, dass er einfach nur "nett" ist? Das Sympathisch passt mE nicht ganz. Jemand ist mir sympathisch, aber ist er einfach nur sympathisch? Darüber bin ich gestolpert.
Sie wusste, dass sie sich mit diesen einschränkenden Argumenten etwas vormachte und schob das ganze Thema erst einmal zur Seite.
Sie trafen sich in der Schillerstraße, die konnte selbst ein Fremder aus Konstanz leicht finden. Frau Ayadi erwartete sie bereits in ihrem Büro, aber nicht allein. Neben ihr stand ein junger Mann. Groß, schlank, helle, aber von der Sonne gebräunte Hautfarbe. Lisa schätzte ihn auf ungefähr 30 Jahre – irgendwann erfuhr sie, dass sie ihn um zwei Jahre älter gemacht hatte. Der junge Mann ging auf Lisa und Philipp zu, verbeugte sich leicht und meinte in tadellosem Deutsch mit einem leicht schwäbischen Akzent: „Ich bin Samir, ihr zukünftiger Wüstenbegleiter.“ Sein Händedruck war fest und sympathisch, aber noch gewinnender war sein Lächeln. Sein von dem Schwäbischen weiches Deutsch klang nicht lächerlich, sondern eher vertrauenerweckend, wurde damit doch sofort eine Art Brücke zwischen ihnen gebaut, weil die Verständigung keine sprachlichen Schwierigkeiten bedeutete.
Lisa reagierte sehr schnell und meinte mit einem verschmitzten Lächeln: „Salam nalaikum“ und merkte, dass er diese Begrüßung genau so Wird das nicht zusammengeschrieben? empfand, wie sie gemeint war – als Respekt gegenüber dem Gastes-. Wer hat Salam Nalaikum gesagt? Jetzt liest es sich so, als hätte Lisa das gesagt, aber sie ist doch Gast dort?!
Frau Ayadi lachte übers ganze Gesicht. „Na, ist die Überraschung gelungen?“
„Ich freue mich so sehr auf diese Reise mit Ihnen“, wandte sich Samir an Lisa und Philipp.
„Wollen Sie uns heute schon abholen“, scherzte Philipp.
„Nein, nein, aber ich wollte Sie vor Antritt ihrer Reise gern kennen lernen. Wissen Sie, es geschieht sehr selten, dass sich Gruppen entscheiden, nicht die berühmten Städte wie Fez, Casablanca oder gar Marrakesch zu besuchen, sondern nur einige Tage durch die Wüste wandern wollen. Bei Einzeltouristen geschieht dies öfter, nicht aber bei Gruppen!“
Hier fühlte sich Lisa aufgefordert, den Hintergrund ihrer Wünsche ein wenig zu erklären.
„Samir, ich darf Sie doch so nennen, vor allem auch deshalb, weil es mir lieb wäre, wenn Sie mich „Lisa“ und nicht Frau Lohmann nennen würden, wir sind eine ganz besondere Gruppe. Wir kennen uns schon sehr viele Jahre und haben bereits die schönsten Reisen gemacht - immer ein wenig typische Touristenziele meidend. Wir haben lange überlegt, ob wir eine normale Marokkotour machen wollten oder etwas ganz Ausgefallenes. Durch Bildbände, Reiseberichte, Fotografien beeinflusst, wollten wir „Unterwegs am Rande der Unendlichkeit“ sein, wie es so treffend in einem der Bücher geschrieben wurde. Wir versprechen uns davon etwas Einmaliges, etwas noch nie Erlebtes und vor allem auch eine innere Erfahrung, die bei normalen Trips einfach nicht zu machen sind.“
Sie spürte, dass Samir sie sofort verstand.
„Es ist gut, dass wir uns heute schon treffen“, meinte er, „ich wollte, dass Sie wissen sollten, mit wem Sie es zu tun haben. Tarek konnte leider nicht mitkommen...“
Lisa unterbrach ihn: „Wer ist Tarek?“
„Tarek wird auf der Reise der Führer unserer kleinen Kamelkarawane sein.“
Sie setzten sich, Frau Ayadi servierte Tee, während Samir sehr gezielte Fragen stellte nach Planung, Ausrüstung, Wünschen.
„Über Wünsche können wir vielleicht noch nicht sprechen“, meinte Philipp. „Noch wissen wir wenig bis nichts über diese Tour außer die Informationen, die wir“, er nickte in Richtung von Frau Ayadi „von unserer Reiseplanerin erhalten haben.“
„Ich mache Ihnen einen Vorschlag - wir treffen uns in den nächsten Tagen mit ihrer Gruppe. Sie bestimmen den Zeitpunkt, ich bin nur gekommen, um sie kennen zu lernen, vor allem aber auch, damit sie wissen, mit wem sie es zu tun haben werden in diesen Wochen ihrer ganz besonderen Erfahrungen.“
Lisa und Philipp waren mit diesem Vorschlag einverstanden - sie wollten jetzt auch weder von Samir, noch Tarek, ja noch nicht einmal von ihrer Reise mehr wissen, als sie bis jetzt gehört hatten. Mit der Gruppe wollten sie alles erfahren, denn vor allem Lisa wünschte sich, dass die Gruppe nicht aus einzelnen Teilnehmern bestehen sollte, sondern eine Einheit mit verschiedenen Aspekten bilden sollte, wie ein Kaleidoskop, eingefasst in ein rundes gleichmäßiges Äußeres, aber innerlich sich darbietend in schillernden, in verschiedenen und immer anders aufleuchtenden Farben.
Sie verabschiedeten sich ziemlich plötzlich, nachdem Lisa versprochen hatte, dass sie heute noch alle Mitglieder der Gruppe anrufen würde, damit man schnell einen Termin finden konnte, an dem sie sich gemeinsam mit Samir, der wieder zurück nach Marokko wollte, treffen könnten.
Lisa und Philipp schlenderten die Ludwigstraße in Richtung Domplatz, nahmen unterwegs noch einen Espresso, als Philipp meinte: „Wenn ich jetzt schon mal in Mainz bin, darf ich dann dein Atelier sehen? Es interessiert mich so sehr, was du aus Stein machst, was dir bei deiner Kunst wichtig ist“.
Sie erschrak - heute schon? Damit hatte sie gar nicht gerechnet. Aber wenn sie ihm schon nicht die Wahrheit über Lukas sagen wollte, sollte sie nicht auch noch aus ihrer Kunst ein Geheimnis machen.
„Also gut, gehen wir kurz zu mir, danach können wir, wenn du Lust hast, beim Italiener in der Augustinergasse eine Kleinigkeit essen“. Ihre Stimme klang ruhig, obgleich sie innerlich zitterte und sich gleichzeitig fragte, warum die Aufregung? Er will nur dein Atelier sehen! Er ist eine Reisebekanntschaft, die sich für deine Kunst interessiert, genauso wie du über sein Schreiben mehr wissen wolltest’. Sie wusste, dass sie sich etwas vormachte. Sie hatte eigentlich von Anfang an gespürt, dass zwischen ihnen Gefühle schwangen, die sie so einfach nicht zulassen wollte. Ihn in ihr Atelier zu lassen, bedeutete gleichzeitig, ihm den Zugang zu ihren Träumen zu erlauben.  Und ein wenig dramatisierend dachte sie noch: ‚Nicht nur zu meinen Träumen, es ist auch ein Teil meines Selbst, den ich bisher nicht versteckt, aber gehütet habe wie ein unendlich wichtiges Eigenes. Vor wem versteckt? Für wen gehütet’? Sie schluckte: ‘Für Lukas? Lukas, der noch da war und doch nicht mehr ihr Leben mit ihr teilte? Lukas, den sie nicht mehr in dem Menschen erkennen konnte, der auf der Pflegestation des Marienstifts lag, nicht tot und nicht lebendig!“ Ein so heftiger Schmerz durchzuckte sie bei diesen Gedanken, dass sie einen Augenblick strauchelte und nur dank des festen Griffs von Philipp nicht stürzte.
„Lisa, lass uns ehrlich zueinander sein - wenn du, aus welchem Grund auch immer, nicht möchtest, dass ich in dein Atelier kommen soll, sag es einfach. Ich interessiere mich wirklich sehr für deine Kunst“, er zögerte und fuhr dann leise fort: „es ist mir so wichtig, dich kennen zu lernen und das geht doch nur, wenn ich entdecken darf, was dich so sehr beschäftigt, dass es ein Teil von dir geworden ist. Aber ich möchte nicht in etwas eindringen, das du einfach nicht teilen willst. Ich weiß sehr wenig von dir, aber das, was du ausstrahlst, deine Art zu sein, zu handeln hat mich von der ersten Minute an beeindruckt. Und du weißt das!“
‘Mein Gott, das ist eine Liebeserklärung’, dachte Lisa erschreckt und auch unendlich berührt. ‘Ich muss mit ihm sprechen, ich kann ihn einfach nicht so im Ungewissen lassen über Lukas und mich und alles, was mir so viel bedeutet. Aber heute noch nicht. Ich werde ihm heute mein Atelier zeigen, wir werden von unserer Kunst sprechen, und von Lukas werde ich ihm noch vor unserer Tour  erzählen. Alles andere ist einfach unfair. Aber wie soll ich jetzt reagieren?’
Sie überwand all ihre Bedenken und meinte nur: „Zu meinem Atelier ist es gar nicht weit. Du kennst ja bereits den Weg.“


Das Kapitel treibt die Geschichte voran. Aber ich finde die Gedanken von Lisa zu Lukas und ihrer Situation zu oberflächlich. Das ist doch eine fundamentale Sache für sie und jetzt habe ich das Gefühl, sie will Philipp erst kurz vorm Essen erzählen, dass sie das Fleisch hat anbrennen lassen. Ein bisschen mehr Drama würde gut passen.

Jetzt mach ich mal Frühstück. Ich hoffe, Du kannst was brauchen!

Liebe Grüße
Simone


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Beitrag15.05.2013 10:09

von madrilena
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Liebe Simone, nein, die hab ich nicht extra für Dich versteckt - Ostern ist doch vorbei!
Ich werde mir Deine Korrektur genau durchlesen. Deinen letzten Satz muss ich mir überlegen - sie sind ja auf diesem Besuch, wo sie Samir kennen lernen, ich glaube nicht, dass da die Gelegenheit war, sich tiefschürfende Gedanken zu machen, das waren nur spontane Überlegungen. Jetzt im nächsten Kapitel, als sie mit ihm tatsächlich in ihr Atelier geht, kommen all diese Schuldgefühle, aber auch ihre eigenen Empfindungen Philipp gegenüber zum Ausdruck. Da bin ich gerade dran. Aber ich schau mal...
Danke fürs feedback
LG Hilde


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4."leben" ISBN 10:3934136656
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Gamone
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Beitrag15.05.2013 13:26

von Gamone
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Hallo Hilde,
gut, wenn das noch ausführlich kommt, bin ich mit den oberflächlichen Gedanken einverstanden Wink
Nur so, hätte es mich an Lisas Aufrichtigkeit zweifeln lassen.
Ich bin gespannt auf das nächste Kapitel!

LG
Simone


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madrilena
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Beitrag15.05.2013 19:40

von madrilena
Antworten mit Zitat

So, jetzt habe ich das Kapitel 17 noch einmal überarbeitet und versucht, es persönlicher und berührender zu schreiben, vielleicht ist es mir gelungen.
Bis später Hilde


17
Heute hatte Lisa sich mit Monira Ayadi verabredet.  Die Anrufe der Gruppenmitglieder wurden immer drängender, in denen sie nach einem genauen Datum und weiteren Einzelheiten fragten.
Sie hätte allein gehen können, erinnerte sich aber auch an Philipps Angebot, sie bei diesen Gängen zu begleiten.
„Wenn er dabei ist, fühl ich mich doch viel sicherer, also los, ruf an.“ Sie wusste sofort, dass dieses Argument eine billige Ausrede war - für ein sicheres Auftreten brauchte sie keine Begleitung mehr. Die letzten Jahre waren eine harte Schule gewesen, die sie gezwungen hatten, die schwersten Entscheidungen und Schritte allein zu bewältigen.
„Und wie wäre es damit, wenn ich mir einfach eingestehen würde, dass ich gern mit ihm zusammen bin? “ Sie hatte diesen Gedanken noch nicht zu Ende gesponnen, da wurde er schon wieder von ihren Schuldgefühlen abgewürgt. Warum denn Schuldgefühle und Zweifel? „Es geschieht doch gar nichts. Und überhaupt - vielleicht bilde ich mir ja nur ein, dass er mehr für mich empfindet als Sympathie.“
Erinnerungen tauchten auf, die auch diese Argumentation zunichte machten. Da waren vor allem die vielen Reisen, von denen er keine einzige versäumte, wenn sie die Leiterin war. Ganz besonders die letzte Reise vor Monaten nach Norwegen. Unvergesslich das flirrende Licht  das sich auf den Gletschern zu tausend kleinen glitzernden Sternen vervielfachte. Sie wusste nicht mehr, warum sie dort allein standen, staunend und versunken in das Schauspiel, das sich ihnen bot. Und plötzlich Philipps Stimme, leise, als spräche er nur zu sich:  „Dieses Licht verwandelt die Landschaft in ein Geheimnis, da komm ich mir als Mensch so unbedeutend vor.“
Sie hatte im selben Moment das Gleiche gedacht und sich - tief berührt - gefragt, woher diese Übereinstimmung mit einem Menschen kam, den sie doch nur von verschiedenen Reisen her kannte.
Er hatte wohl ihre Rührung gespürt und als wollte er sich und sie wieder in die Gegenwart zurückholen, halb lachend, halb ernst gemeint: „Übrigens – dich treffen zu können, ruiniert mich allmählich.“
Bemüht, wieder zu ihrer alten Sicherheit zurückzufinden, hatte sie gefragt: „Ich dachte, du fährst der Länder wegen mit“.
Noch heute spürte sie diese Erregung, die sie durchflutete bei dem Gefühl,  wieder wahrgenommen zu werden.  Nach all den Jahren, in denen sie sich mit ihren Sehnsüchten und dem oft atemlosen Verlangen nach Nähe, nach Berührung und Zärtlichkeit in ihre Einsamkeit und Kunst zurückgezogen hatte.
Sie erinnerte sich an Philipps Hand, die ihre Hände umfasste und hatte in diesem kurzen Moment gespürt, nur ein einziges kleines Zeichen von ihr, eine zögerliche Bewegung und ihr Leben würde sich von einem Augenblick zum andern verändern. Damals hatte sie ihre Hände vorsichtig aus seiner Umarmung - denn als solche hatte sie  diese Geste empfunden - gelöst, hatte sich bemüht, das Begehren in seinen Augen zu übersehen und nur geantwortet: „Lassen wir es so, wie es jetzt ist, bitte Philipp“. Nach diesen Worten hatte sie sich abgewandt, um ihm nicht die Möglichkeit einer Antwort, eines Widerspruchs zu geben, war zur Gruppe zurück gegangen und gehofft, dass er ihre Ablehnung, die keine Zurückweisung war, angenommen hätte. Und doch gewusst, dass sie sich mit diesem Hoffen etwas vormachte.
Jetzt suchte sie nach ihrem Handy, rief Philipp an und verabredete sich mit ihm in der Schillerstraße. Da sie auf ihn warten wollte, ging sie in das kleine Eiscafé, bekannt für seinen exellenten Espresso.  Als er schon nach kurzer Zeit kam, ‘hatte er ihren Anruf doch erwartet’? machten sie sich auf zu ihrem Treffen mit Frau Ayadi, die ihnen freudestrahlend  selbst die Tür ihres Reisebüros öffnete.
Neben ihr stand ein junger Mann. Groß, schlank, helle, aber von der Sonne gebräunte Hautfarbe. Lisa schätzte ihn auf ungefähr 30 Jahre – irgendwann erfuhr sie, dass sie ihn um zwei Jahre älter gemacht hatte. Der Fremde ging auf Lisa und Philipp wie selbstverständlich zu, verbeugte sich leicht und meinte in tadellosem Deutsch mit einem schwäbischen Akzent: „Ich bin Samir, ihr zukünftiger Wüstenbegleiter.“ Sein Händedruck war fest und sympathisch, aber noch gewinnender war sein Lächeln. Sein von dem Schwäbischen weiches Deutsch klang nicht lächerlich, sondern eher vertrauenerweckend, wurde damit doch sofort eine Art Brücke zwischen ihnen gebaut, weil die Verständigung keine sprachlichen Schwierigkeiten bedeutete.
Lisa reagierte sehr schnell und meinte mit einem verschmitzten Lächeln: „Salam nalaikum“ und merkte, dass er diese Begrüßung genauso empfand, wie sie gemeint war – als Respekt dem Gast gegenüber.
Frau Ayadi lachte übers ganze Gesicht. „Na, ist die Überraschung gelungen?“
„Ich freue mich so sehr auf diese Reise mit Ihnen“, wandte sich Samir an Lisa und Philipp.
„Wollen Sie uns heute schon abholen“, scherzte Philipp.
„Nein, nein, aber ich wollte Sie vor Antritt ihrer Reise gern kennen lernen. Wissen Sie, es geschieht sehr selten, dass sich Gruppen entscheiden, nicht die berühmten Städte wie Fez, Casablanca oder gar Marrakesch zu besuchen, sondern nur einige Tage durch die Wüste wandern wollen. Bei Einzeltouristen geschieht dies öfter, nicht aber bei Gruppen!“
Hier fühlte sich Lisa aufgefordert, den Hintergrund ihrer Wünsche ein wenig zu erklären.
„Samir, ich darf Sie doch so nennen, vor allem auch deshalb, weil es mir lieb wäre, wenn Sie mich „Lisa“ und nicht Frau Lohmann nennen würden, wir sind eine ganz besondere Gruppe. Wir kennen uns schon sehr viele Jahre und haben bereits die schönsten Reisen gemacht - immer ein wenig typische Touristenziele meidend. Wir haben lange überlegt, ob wir eine normale Marokkotour machen wollten oder etwas ganz Ausgefallenes. Durch Bildbände, Reiseberichte, Fotografien beeinflusst, wollten wir „Unterwegs am Rande der Unendlichkeit“ sein, wie es so treffend in einem der Bücher geschrieben wurde. Wir versprechen uns davon etwas Einmaliges, etwas noch nie Erlebtes und vor allem auch eine innere Erfahrung, die bei normalen Trips einfach nicht zu machen sind.“
Sie spürte, dass Samir sie sofort verstand.
„Es ist gut, dass wir uns heute schon treffen“, meinte er, „ich wollte, dass Sie wissen sollten, mit wem Sie es zu tun haben. Tarek konnte leider nicht mitkommen...“
Lisa unterbrach ihn: „Wer ist Tarek?“
„Tarek wird auf der Reise der Führer unserer kleinen Kamelkarawane sein.“
Sie setzten sich, Frau Ayadi servierte Tee, während Samir sehr gezielte Fragen stellte nach Planung, Ausrüstung, Wünschen.
„Über Wünsche können wir vielleicht noch nicht sprechen“, meinte Philipp. „Noch wissen wir wenig bis nichts über diese Tour außer die Informationen, die wir“, er nickte in Richtung von Frau Ayadi „von unserer Reiseplanerin erhalten haben.“
„Ich mache Ihnen einen Vorschlag - wir treffen uns in den nächsten Tagen mit Ihrer Gruppe. Sie bestimmen den Zeitpunkt, ich bin nur gekommen, um Sie kennen zu lernen, vor allem aber auch, damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben werden in diesen Wochen Ihrer ganz besonderen Erfahrungen.“
Lisa und Philipp waren mit diesem Vorschlag einverstanden - sie wollten jetzt auch weder von Samir, noch Tarek, ja noch nicht einmal von ihrer Reise mehr wissen, als sie bis jetzt gehört hatten. Mit der Gruppe wollten sie alles erfahren, denn vor allem Lisa wünschte sich, dass gerade diesmal die Gruppe nicht aus einzelnen Teilnehmern bestehen sollte, sondern eine Einheit mit verschiedenen Aspekten bildete wie ein Kaleidoskop, eingefasst in ein rundes gleichmäßiges Äußeres, aber innerlich sich darbietend in schillernden, in verschiedenen und immer anders aufleuchtenden Farben.
Sie verabschiedeten sich ziemlich plötzlich, nachdem Lisa versprochen hatte, dass sie heute noch alle Mitreisenden anrufen würde, damit man schnell einen Termin finden konnte, an dem sie sich gemeinsam mit Samir, der wieder zurück nach Marokko wollte, treffen könnten.
Lisa und Philipp schlenderten die Ludwigstraße in Richtung Domplatz, nahmen unterwegs noch einen Espresso, als Philipp meinte: „Wenn ich jetzt schon mal in Mainz bin, darf ich dann dein Atelier sehen? Es interessiert mich so sehr, was du aus Stein machst, was dir bei deiner Kunst wichtig ist“.
Sie erschrak - heute schon? Damit hatte sie gar nicht gerechnet. Aber wenn sie ihm schon nicht die Wahrheit über Lukas sagen wollte, sollte sie nicht auch noch aus ihrer Kunst ein Geheimnis machen.
„Also gut, gehen wir kurz zu mir, danach können wir, wenn du Lust hast, beim Italiener in der Augustinergasse eine Kleinigkeit essen“. Ihre Stimme klang ruhig, obgleich sie innerlich zitterte und sich gleichzeitig fragte, warum die Aufregung? Er will nur dein Atelier sehen! Und doch - ihn in ihr Atelier zu lassen, bedeutete gleichzeitig, ihm den Zugang zu ihren Träumen zu erlauben.  Und ein wenig dramatisierend dachte sie noch: ‚Nicht nur zu meinen Träumen, es ist auch ein Teil meines Selbst, den ich bisher nicht versteckt, aber gehütet habe wie ein unendlich wichtiges Eigenes. Vor wem versteckt? Für wen gehütet’? Sie schluckte: ‘Für Lukas? Lukas, der noch da war und doch nicht mehr ihr Leben mit ihr teilte? Lukas, den sie nicht mehr in dem Menschen erkennen konnte, der auf der Pflegestation des Marienstifts lag, nicht tot und nicht lebendig!“ Ein so heftiger Schmerz durchzuckte sie bei diesen Gedanken, dass sie einen Augenblick strauchelte und nur dank des festen Griffs von Philipp nicht stürzte.
„Lisa, lass uns ehrlich zueinander sein - wenn du, aus welchem Grund auch immer, nicht möchtest, dass ich in dein Atelier kommen soll, sag es einfach. Ich interessiere mich wirklich sehr für deine Kunst“, er zögerte und fuhr dann leise fort: „es ist mir so wichtig, dich kennen zu lernen und du weißt es. Doch das geht nur, wenn ich entdecken darf, was dich so sehr beschäftigt, dass es ein Teil von dir geworden ist. Allerdings möchte ich auf keinen Fall in etwas eindringen, das du einfach nicht teilen willst. Ich weiß sehr wenig von dir, aber das, was du ausstrahlst, deine Art zu sein, zu handeln hat mich von der ersten Minute an beeindruckt.“
‘Mein Gott, das ist eine Liebeserklärung’, dachte Lisa erschreckt und auch unendlich berührt. ‘Ich muss mit ihm sprechen, ich kann ihn einfach nicht so im Ungewissen lassen über Lukas und mich und alles, was mir so viel bedeutet. Aber heute noch nicht. Ich werde ihm heute mein Atelier zeigen, wir werden von unserer Kunst sprechen, und von Lukas werde ich ihm noch vor unserer Tour  erzählen. Alles andere wäre einfach unfair. Aber wie soll ich jetzt reagieren?’
Sie überwand all ihre Bedenken, hängte sich bei ihm ein und meinte: „Zu meinem Atelier ist es gar nicht weit. du kennst ja bereits den Weg.“


_________________
Bücher im Alkyon Irmgard Keil Verlag/Marbach "Schatten umarmen" Kranichsteiner Literaturverlag.
1. "den Himmel mit Händen fassen" ISBN
10:3934136303
2. "Schatten umarmen ISBN 10:3929265133
3. "...und die Zeit stand still" ISBN 10: 3934136311
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Beitrag16.05.2013 10:50

von Gamone
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Perfekt, meine Liebe!
Genau das hat mir gefehlt. Jetzt Schubse ich Dir noch schnell ein kleines z, ein großes D und zwei von diesen Strichchen unter den Text und fertig!
Siehst Du Dich eigentlich schon nach einem Verlag um? Vielleicht wäre es sinnvoll, den Text von hier in eine AG zu verschieben? Wegen der Vorveröffentlichung, meine ich.

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17
Heute hatte Lisa sich mit Monira Ayadi verabredet.  Die Anrufe der Gruppenmitglieder wurden immer drängender, in denen sie nach einem genauen Datum und weiteren Einzelheiten fragten.
Sie hätte allein gehen können, erinnerte sich aber auch an Philipps Angebot, sie bei diesen Gängen zu begleiten.
„Wenn er dabei ist, fühl ich mich doch viel sicherer, also los, ruf an.“ Sie wusste sofort, dass dieses Argument eine billige Ausrede war - für ein sicheres Auftreten brauchte sie keine Begleitung mehr. Die letzten Jahre waren eine harte Schule gewesen, die sie gezwungen hatten, die schwersten Entscheidungen und Schritte allein zu bewältigen.
„Und wie wäre es damit, wenn ich mir einfach eingestehen würde, dass ich gern mit ihm zusammen bin? “ Sie hatte diesen Gedanken noch nicht zu Ende gesponnen, da wurde er schon wieder von ihren Schuldgefühlen abgewürgt. Warum denn Schuldgefühle und Zweifel? „Es geschieht doch gar nichts. Und überhaupt - vielleicht bilde ich mir ja nur ein, dass er mehr für mich empfindet als Sympathie.“
Erinnerungen tauchten auf, die auch diese Argumentation zunichte machten. Da waren vor allem die vielen Reisen, von denen er keine einzige versäumte, wenn sie die Leiterin war. Ganz besonders die letzte Reise vor Monaten nach Norwegen. Unvergesslich das flirrende Licht  das sich auf den Gletschern zu tausend kleinen glitzernden Sternen vervielfachte. Sie wusste nicht mehr, warum sie dort allein standen, staunend und versunken in das Schauspiel, das sich ihnen bot. Und plötzlich Philipps Stimme, leise, als spräche er nur zu sich:  „Dieses Licht verwandelt die Landschaft in ein Geheimnis, da komm ich mir als Mensch so unbedeutend vor.“
Sie hatte im selben Moment das Gleiche gedacht und sich - tief berührt - gefragt, woher diese Übereinstimmung mit einem Menschen kam, den sie doch nur von verschiedenen Reisen her kannte.
Er hatte wohl ihre Rührung gespürt und als wollte er sich und sie wieder in die Gegenwart zurückholen, halb lachend, halb ernst gemeint: „Übrigens – dich treffen zu können, ruiniert mich allmählich.“
Bemüht, wieder zu ihrer alten Sicherheit zurückzufinden, hatte sie gefragt: „Ich dachte, du fährst der Länder wegen mit“.
Noch heute spürte sie diese Erregung, die sie durchflutete bei dem Gefühl,  wieder wahrgenommen zu werden.  Nach all den Jahren, in denen sie sich mit ihren Sehnsüchten und dem oft atemlosen Verlangen nach Nähe, nach Berührung und Zärtlichkeit in ihre Einsamkeit und Kunst zurückgezogen hatte.
Sie erinnerte sich an Philipps Hand, die ihre Hände umfasste und hatte in diesem kurzen Moment gespürt, nur ein einziges kleines Zeichen von ihr, eine zögerliche Bewegung und ihr Leben würde sich von einem Augenblick zum andern verändern. Damals hatte sie ihre Hände vorsichtig aus seiner Umarmung - denn als solche hatte sie  diese Geste empfunden - gelöst, hatte sich bemüht, das Begehren in seinen Augen zu übersehen und nur geantwortet: „Lassen wir es so, wie es jetzt ist, bitte Philipp“. Nach diesen Worten hatte sie sich abgewandt, um ihm nicht die Möglichkeit einer Antwort, eines Widerspruchs zu geben, war zur Gruppe zurück gegangen und gehofft, dass er ihre Ablehnung, die keine Zurückweisung war, angenommen hätte. Und doch gewusst, dass sie sich mit diesem Hoffen etwas vormachte.
Jetzt suchte sie nach ihrem Handy, rief Philipp an und verabredete sich mit ihm in der Schillerstraße. Da sie auf ihn warten wollte, ging sie in das kleine Eiscafé, bekannt für seinen exzellenten Espresso.  Als er schon nach kurzer Zeit kam - hatte er ihren Anruf doch erwartet? - machten sie sich auf zu ihrem Treffen mit Frau Ayadi, die ihnen freudestrahlend  selbst die Tür ihres Reisebüros öffnete.
Neben ihr stand ein junger Mann. Groß, schlank, helle, aber von der Sonne gebräunte Hautfarbe. Lisa schätzte ihn auf ungefähr 30 Jahre – irgendwann erfuhr sie, dass sie ihn um zwei Jahre älter gemacht hatte. Der Fremde ging auf Lisa und Philipp wie selbstverständlich zu, verbeugte sich leicht und meinte in tadellosem Deutsch mit einem schwäbischen Akzent: „Ich bin Samir, ihr zukünftiger Wüstenbegleiter.“ Sein Händedruck war fest und sympathisch, aber noch gewinnender war sein Lächeln. Sein von dem Schwäbischen weiches Deutsch klang nicht lächerlich, sondern eher vertrauenerweckend, wurde damit doch sofort eine Art Brücke zwischen ihnen gebaut, weil die Verständigung keine sprachlichen Schwierigkeiten bedeutete.
Lisa reagierte sehr schnell und meinte mit einem verschmitzten Lächeln: „Salam nalaikum“ und merkte, dass er diese Begrüßung genauso empfand, wie sie gemeint war – als Respekt dem Gast gegenüber.
Frau Ayadi lachte übers ganze Gesicht. „Na, ist die Überraschung gelungen?“
„Ich freue mich so sehr auf diese Reise mit Ihnen“, wandte sich Samir an Lisa und Philipp.
„Wollen Sie uns heute schon abholen“, scherzte Philipp.
„Nein, nein, aber ich wollte Sie vor Antritt ihrer Reise gern kennen lernen. Wissen Sie, es geschieht sehr selten, dass sich Gruppen entscheiden, nicht die berühmten Städte wie Fez, Casablanca oder gar Marrakesch zu besuchen, sondern nur einige Tage durch die Wüste wandern wollen. Bei Einzeltouristen geschieht dies öfter, nicht aber bei Gruppen!“
Hier fühlte sich Lisa aufgefordert, den Hintergrund ihrer Wünsche ein wenig zu erklären.
„Samir, ich darf Sie doch so nennen, vor allem auch deshalb, weil es mir lieb wäre, wenn Sie mich „Lisa“ und nicht Frau Lohmann nennen würden, wir sind eine ganz besondere Gruppe. Wir kennen uns schon sehr viele Jahre und haben bereits die schönsten Reisen gemacht - immer ein wenig typische Touristenziele meidend. Wir haben lange überlegt, ob wir eine normale Marokkotour machen wollten oder etwas ganz Ausgefallenes. Durch Bildbände, Reiseberichte, Fotografien beeinflusst, wollten wir „Unterwegs am Rande der Unendlichkeit“ sein, wie es so treffend in einem der Bücher geschrieben wurde. Wir versprechen uns davon etwas Einmaliges, etwas noch nie Erlebtes und vor allem auch eine innere Erfahrung, die bei normalen Trips einfach nicht zu machen sind.“
Sie spürte, dass Samir sie sofort verstand.
„Es ist gut, dass wir uns heute schon treffen“, meinte er, „ich wollte, dass Sie wissen sollten, mit wem Sie es zu tun haben. Tarek konnte leider nicht mitkommen...“
Lisa unterbrach ihn: „Wer ist Tarek?“
„Tarek wird auf der Reise der Führer unserer kleinen Kamelkarawane sein.“
Sie setzten sich, Frau Ayadi servierte Tee, während Samir sehr gezielte Fragen stellte nach Planung, Ausrüstung, Wünschen.
„Über Wünsche können wir vielleicht noch nicht sprechen“, meinte Philipp. „Noch wissen wir wenig bis nichts über diese Tour außer die Informationen, die wir“, er nickte in Richtung von Frau Ayadi „von unserer Reiseplanerin erhalten haben.“
„Ich mache Ihnen einen Vorschlag - wir treffen uns in den nächsten Tagen mit Ihrer Gruppe. Sie bestimmen den Zeitpunkt, ich bin nur gekommen, um Sie kennen zu lernen, vor allem aber auch, damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben werden in diesen Wochen Ihrer ganz besonderen Erfahrungen.“
Lisa und Philipp waren mit diesem Vorschlag einverstanden - sie wollten jetzt auch weder von Samir, noch Tarek, ja noch nicht einmal von ihrer Reise mehr wissen, als sie bis jetzt gehört hatten. Mit der Gruppe wollten sie alles erfahren, denn vor allem Lisa wünschte sich, dass gerade diesmal die Gruppe nicht aus einzelnen Teilnehmern bestehen sollte, sondern eine Einheit mit verschiedenen Aspekten bildete wie ein Kaleidoskop, eingefasst in ein rundes gleichmäßiges Äußeres, aber innerlich sich darbietend in schillernden, in verschiedenen und immer anders aufleuchtenden Farben.
Sie verabschiedeten sich ziemlich plötzlich, nachdem Lisa versprochen hatte, dass sie heute noch alle Mitreisenden anrufen würde, damit man schnell einen Termin finden konnte, an dem sie sich gemeinsam mit Samir, der wieder zurück nach Marokko wollte, treffen könnten.
Lisa und Philipp schlenderten die Ludwigstraße in Richtung Domplatz, nahmen unterwegs noch einen Espresso, als Philipp meinte: „Wenn ich jetzt schon mal in Mainz bin, darf ich dann dein Atelier sehen? Es interessiert mich so sehr, was du aus Stein machst, was dir bei deiner Kunst wichtig ist“.
Sie erschrak - heute schon? Damit hatte sie gar nicht gerechnet. Aber wenn sie ihm schon nicht die Wahrheit über Lukas sagen wollte, sollte sie nicht auch noch aus ihrer Kunst ein Geheimnis machen.
„Also gut, gehen wir kurz zu mir, danach können wir, wenn du Lust hast, beim Italiener in der Augustinergasse eine Kleinigkeit essen“. Ihre Stimme klang ruhig, obgleich sie innerlich zitterte und sich gleichzeitig fragte, warum die Aufregung? Er will nur dein Atelier sehen! Und doch - ihn in ihr Atelier zu lassen, bedeutete gleichzeitig, ihm den Zugang zu ihren Träumen zu erlauben.  Und ein wenig dramatisierend dachte sie noch: ‚Nicht nur zu meinen Träumen, es ist auch ein Teil meines Selbst, den ich bisher nicht versteckt, aber gehütet habe wie ein unendlich wichtiges Eigenes. Vor wem versteckt? Für wen gehütet’? Sie schluckte: ‘Für Lukas? Lukas, der noch da war und doch nicht mehr ihr Leben mit ihr teilte? Lukas, den sie nicht mehr in dem Menschen erkennen konnte, der auf der Pflegestation des Marienstifts lag, nicht tot und nicht lebendig!“ Ein so heftiger Schmerz durchzuckte sie bei diesen Gedanken, dass sie einen Augenblick strauchelte und nur dank des festen Griffs von Philipp nicht stürzte.
„Lisa, lass uns ehrlich zueinander sein - wenn du, aus welchem Grund auch immer, nicht möchtest, dass ich in dein Atelier kommen soll, sag es einfach. Ich interessiere mich wirklich sehr für deine Kunst“, er zögerte und fuhr dann leise fort: „es ist mir so wichtig, dich kennen zu lernen und du weißt es. Doch das geht nur, wenn ich entdecken darf, was dich so sehr beschäftigt, dass es ein Teil von dir geworden ist. Allerdings möchte ich auf keinen Fall in etwas eindringen, das du einfach nicht teilen willst. Ich weiß sehr wenig von dir, aber das, was du ausstrahlst, deine Art zu sein, zu handeln hat mich von der ersten Minute an beeindruckt.“
‘Mein Gott, das ist eine Liebeserklärung’, dachte Lisa erschreckt und auch unendlich berührt. ‘Ich muss mit ihm sprechen, ich kann ihn einfach nicht so im Ungewissen lassen über Lukas und mich und alles, was mir so viel bedeutet. Aber heute noch nicht. Ich werde ihm heute mein Atelier zeigen, wir werden von unserer Kunst sprechen, und von Lukas werde ich ihm noch vor unserer Tour  erzählen. Alles andere wäre einfach unfair. Aber wie soll ich jetzt reagieren?’
Sie überwand all ihre Bedenken, hängte sich bei ihm ein und meinte: „Zu meinem Atelier ist es gar nicht weit. Du kennst ja bereits den Weg.“

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Die Stelle mit dem Salam Nalaikum verstehe ich immer noch nicht ganz. Samir ist im Büro seiner Mutter (wegen der hellen Hautfarbe schließe ich darauf, dass er ein "Mischling" ist) und ist dann nicht Lisa der Gast oder meinst Du Samir, als Gast in Deutschland? Wobei wenn Frau Ayadi die Mutter ist, liegt es ja Nahe, dass er die Doppelte Staatsbürgerschaft hat, oder? Oder ich hab mich jetzt total verrannt.

Liebe verwirrte Grüße
Simone

EDIT: Das Zitat habe ich rausgenommen, weil meine Korrekturvorschläge sonst so schlecht zu sehen sind!


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Beitrag16.05.2013 11:56

von madrilena
Antworten mit Zitat

Liebe Simone - Ich lass mich so gern von Dir schubsen. Danke fürs Lesen, Beurteilen und Verbessern. Exzellent habe ich extra gegoogelt, weil ich es genauso schreiben wollte. wie Du es verbessert hast, aber die Antwort lautete "exellent", was mir auch komisch vorkam. Also vertrau ich Dir und schiebe das "z" ein.
Ich habe ja meinen Verlag, der bisher drei Bücher von mir herausgebracht hat, und ich habe den Kranichsteiner Literaturverlag bei meinem 2. Buch - dem ich diesmal vielleicht dieses Manuskript zuerst anbieten werde. Er ist zwar genauso klein wie der andere und kann kaum Werbung machen, aber er ist wenigstens in facebook vertreten und lehnt Amazon nicht so vehement ab wie der Alkyon Verlag. Vielleicht aber auch einmal einer Agentur, mal sehen. Aber es fehlt ja noch soooooo viel, und ich möchte mich nicht unter Druck setzen lassen.
Danke für alles.
LG madrilena (Hilde)


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1. "den Himmel mit Händen fassen" ISBN
10:3934136303
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Beitrag16.05.2013 11:59

von Gamone
Antworten mit Zitat

Bloß keinen Druck! Fertig ist es, wenn Du meinst, dass es fertig ist.
Wobei das ja schon wieder ein Wortspiel ist, wenn Du bei Deinem Buch keinen Druck willst. lol2
Schau mal hier: http://www.duden.de/rechtschreibung/exzellent denen vertraue ich da am Meisten Wink


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Beitrag16.05.2013 15:02

von madrilena
Antworten mit Zitat

Irgendwo muss ich mich falsch ausgedrückt haben. Monira ist natürlich nicht die Mutter von Samir - sie hat ihren besten Reiseführer für die Tour mit Lisa und ihrer Gruppe ausgesucht und ihn gebeten, sich am besten schon einmal in Deutschland vorzustellen. Die helle Haut bezieht sich darauf, dass nicht alle Marokkaner dunkelhäutig sind, doch den Absatz kann ich auch weglassen. Ich muss noch einmal nachprüfen, wo mir der Fehler unterlaufen sein kann, dass Du das annimmst.
Zur Begrüßung: Da Samir genauso Gast bei Monira ist wie Lisa, hat sie ihn praktisch als zukünftigen Reiseleiter schon einmal so begrüßt.
Wäre das dann richtig?
LG madrilena


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Beitrag16.05.2013 18:31

von Gamone
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Hallo Hilde,

die Betonung der hellen Haut hat mich das annehmen lassen. Vielleicht kannst Du ihn ja noch etwas genauer vorstellen lassen. Vielleicht sagt Monira genau das, was Du mir geschrieben hast? "Ich habe meinen besten Führer extra für Sie einfliegen lassen blablabla"
Vielleicht denke ich auch einfach zu viel über Gelesenes.

Die Begrüßung heißt also den Gast im fremden Land willkommen, okay. Jetzt ist es auch bei mir angekommen.

>Lisa reagierte sehr schnell und meinte mit einem verschmitzten Lächeln: „Salam nalaikum“ und merkte, dass er diese Begrüßung genauso empfand, wie sie gemeint war – als Respekt dem  fremdländischen Gast gegenüber. < z.B.
Mein Kopf denkt grade nicht mehr so richtig. Hab heute eine Menge schlechter Nachrichten bekommen, deshalb überlege ich morgen noch mal genauer.

Ich wünsche Dir einen schönen Abend und schmeiß noch nicht alles über den Haufen!

Simone


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Beitrag16.05.2013 19:06

von madrilena
Antworten mit Zitat

Hallo Simone, ich schau es mir nochmals an. Hoffentlich sind es nicht so wichtig-schlechte Nachrichten. Es gibt so einen guten Spruch von Laotse:
"Nimm dir jeden Tag eine halbe Stunde für deine Sorgen. Und in dieser Zeit mache ein Schläfchen." Ich hoffe für Dich, dass sie sich so erledigen lassen.
LG madrilena


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